Ein Beitrag, der bei den Angel Studios beginnt

Angel Studios Inc. ist ein unabhängiges US-amerikanisches Medienunternehmen und Filmvertriebsstudio mit Sitz in Provo, Utah.“ [1]

Angel Studios ging aus einer Insolvenz von VidAngel hervor [ 4 ] und nutzte Crowdfunding über Angel Funding [ 5 ] zur Finanzierung seiner Originalproduktionen.“ Gegründet wurde VidAngel 2014 von den Mormonenbrüdern Neal Harmon, Jeffrey Harmon, Daniel Harmon, Jordan Harmon und Benton Crane.

VidAngel bot einen Filterdienst an, d es Zuschauern ermöglichte, Szenen aus gestreamten Filmen und Fernsehsendungen, die sie nicht sehen wollten, zu überspringen oder stummzuschalten, indem sie benutzerdefinierte Filter für grafische Gewalt, Nacktheit und Obszönitäten einrichten konnten.“ (a.a.O.)

Soviel zum Hintergrund des Medienunternehmens, zu dem mittlerweile auch Angel Guild gehört, einer Community mit über 1.132.717 Mitglieder oder Mitstreiter*innen. O-Ton in deutscher Übersetzung: „Angel Guild-Mitglieder verändern das Leben und revolutionieren die Unterhaltung.“

Zum Medienunternehmen gehört ein Shop, der mit den Worten wirbt: „Feiern Sie den Geist Jesu mit unserem meistverkauften Schmuck und anderen Geschenken.“ (a.a.O.)

TV Spielfilm Nr. 8, S. 5 (2025) berichtete über die „Bibelstunden für Millionen: Vor allem in den USA wächst derzeit offenbar die Sehnsucht nach Filmen und Serien mit christlichem Hintergrund“ und verwies auf die Serien „Maria“ und „Das Haus David“.

Der antisemitische Schauspieler Mel Gibson, einer von Donald Trumps „Hollywood-Botschafter“ arbeitet an der Fortsetzung seines Films „Die Passion Christi“.

Es sind Filme, die auch in Deutschland gesendet werden. Sie ergänzen die christlichen Sender Bibel TV, HOPE Channel, EWTN, evtv, kirche.tv (Deutschland) und GOD TV und TBN (UK).

Bei Bibel TV, von Norman Rentrop gegründet, erklärt Johannes Hartl (fest in der KiNC-Landschaft verankert) in einer Mini Serie „Wie geht Beten?

Johannes Hartl war u.a. Referent an der ARC-Konferenz in London.

Die rechtskatholische Die Tagespost veröffentlichte am 19.02.2025 ein Interview mit Hartl. Hier ein Zitat: „Mich hat beeindruckt, wie Kontroverse auf der Bühne zugelassen wurde.
Zum Beispiel hat am Dienstagmorgen einer der Sprecher Donald Trump und seine Regierung sehr offen und sehr scharf kritisiert.
Mir hat es sehr gut gefallen, weil wir auch in Deutschland die Kultur des politischen Streitens wieder lernen dürfen. Mich haben außerdem einzelne Themen sehr angesprochen, die bei uns in Deutschland noch unterbelichtet sind. Das ist zum Beispiel die Gefahr der Überdigitalisierung der Schulen und die Überdigitalisierung der Kindheit, aber auch die Gefahr des gesellschaftlichen Kollapses durch eine zu niedrige Geburtsrate
.“ [2]

Via Instagram behauptet Hartl Donald Trump habe auf den Nahen Osten eine stabilisierende Wirkung. Sein Gesprächspartner lobte danach die Stärke von Donald Trump. [3]

Über Medien gelangen rechte, faschistische, christlich-fundamentale Narrative in die Bevölkerung und auch über Filme und Serien, die eine besondere Rolle einnehmen auf die ich später näher eingehen werde.

Der Film „SABINA – Tortured For Christ – The Nazi Years“ steht für „Gildenmitglieder“ kostenlos zur Verfügung, ebenso „Tortured for Christ“ und „Vindication“.

Der Streaming-Dienst New Faith Network Media B.V. mit Sitz in Hilversum (Niederlande) bietet ebenfalls eine stattliche Anzahl von christlichen Filmen und Serien für Abonnent*innen an. Darunter auch Sabina und ebenso „Tortured for Christ“ und „Vindication“.

Vermutlich wird es noch mehr Übereinstimmungen geben.

Die christliche Botschaft erreicht in einem unglaublichen Zusammenspiel verschiedener Medien die interessierte Bevölkerung. Das geht zum Beispiel auch so: Bibel TV startete 2020 die Netflix-Serie „Anne with an E“, basierend auf Anne of Green Gables.

Allerdings hatte Bibel TV den einzelnen Episoden „missionarische Impulse“ hinzugefügt bzw. mit diesen verknüpft.

Und wieder mit dabei war Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg. Die aufgeführte Evangelistin Elena Schulte ist „Tochter Gottes, Ehefrau, Mama, Speakerin, Autorin, Bloggerin und Herzenskreative“, laut eigenen Angaben. [4]

Sie ist aber auch „Frischepartnerin von Ringana“ und verkauft in ihrem Shop die kosmetischen Produkte von Ringana. Zusätzlich verbreitet sie auf ihrer Webseite auch Predigten der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wölmersen.

Als Autorin kann sie zahlreiche Publikationen vorweisen. Zusammen mit ihrer Kollegin Meline Pacek hält sie auch Vorträge.

Meline Pacek bezeichnet sich selbst als „Singer-Songwriterin“, die gerne ihre Gedanken, Gefühle und Gebete in Liedern verpackt. Studiert hat sie in Kanada „Worship Arts“ und deshalb gehört zu ihren Leidenschaften andere „SängerInnen zu ermutigen und zu coachen“. [5]

Via Youtube ist die Sängerin mit einem Song von der Urban Life Church zu hören. Für die Videoproduktion war Liberty Visuals (Neuwied) zuständig. Denn allen ist bewusst, wie wichtig es ist die „frohe Botschaft“ professionell in Szene zu setzen.

Denn „christliche Musik beeinflusst die spirituelle Erfahrung“, so ein Artikel in diemusikmeinerkirche.de [6] während eine US-Studie ergeben hat, dass „christliche Filme als evangelistisches Mittel geschätztwerden. [7]

Im Januar 2025 berichtete idea über das „Kino als Evangelisationsfeld“. Doch das sind keine neuen Entwicklungen, zumindest nicht in den USA, denn Hollywood hatte bereits 2014 das Potential für christliche Filme entdeckt und suchte den „Rat von Pastoren“. [8]

Deutschlandfunk Kultur berichtete 2006 über „Die neuen Gläubigen von Hollywood“: [9]

Doch auch das war keine neue Entwicklung. Bereits 1999 gründete Barbara Nicolai die erste Filmschule Hollywoods, die sich der Evangelisierung der Massenmedien verschrieben hatte. Mit ihrer Schule wollte sie den ihrer Ansicht nach in der Mehrzahl marxistischen Filmakademien etwas entgegensetzen.

Und sie fand prominente Mitstreiter, nämlich Dean Batali (Buffy, Die wilden Siebziger), Ralph Winter (X-Men), Janet Batchler (Batman – die Rückkehr), Benedict Fitzgerald (Drehbuch zu die Passion Christi), Ron Austin und z.B. auch Scott Derrickson.

Zitat: „Neuerdings öffnen sich für uns Türen, die vor einem Jahr noch verschlossen geblieben wären.“ (aus einem Artikel von 2006).

Die Türen für rechten christlichen Fundamentalismus stehen mittlerweile nicht nur in Hollywood sperrangelweit offen. Am Sonntag (27.04.2025) fand in Stuttgart ein öffentlicher Gottesdienst samt Konzert mit O’Bros, der Outbreakband und mit Johannes Hartl als Prediger statt. Etwa 5.000 Personen sollen teilgenommen haben.

5.000 Personen war nicht bewusst, dass sie an einem Event teilnahmen, dessen Protagonisten das Königreich Gottes auf Erden errichten wollen, also einen christlichen Gottesstaat anstreben.

Denn all diese Events (Filme, Musik …) haben eines gemeinsam sie machen u.a. mindestens empfänglich für den christlichen Glauben oder werben für diesen.

Zu den aktuellen Entwicklungen:

Propagandafilme für Jesus Christus

Und wer interessiert sich dann noch für die Fehler in dem von den Angel Studios produzierten Film Bonhoeffer oder für den Protest von mehr als 80 Nachfahren von Dietrich Bonhoeffer.

Biopic „Bonhoeffer“: Wenig subtil, dafür von reaktionären Christen abgesegnet

Kritik an „Bonhoeffer“: „Film geht an machen Stellen zu weit“

Wie ein Pazifist missbraucht wird

KiNC und die Weselys

Unsere Überlegungen und Anmerkungen zum Thema KiNC (Kingdom minded Network Christianity) sollen hier fortgesetzt werden. Mit KiNC sind christliche Gemeinden, Orgas und Einzelpersonen (Influencer*innen) gemeint, die sich vernetzt haben, um das Königreich Gottes auf Erden herzustellen, sprich: die einen christlichen Gottesstaat auch in Deutschland errichten wollen.

KiNC kann lautstark und aggressiv hetzend gegen queere oder trans Menschen daherkommen, aber auch sanft, gütig erscheinen und durch ehrenamtliches Engagement getarnt sein.

Als das Ehepaar Stephan und Michaela Wesely 2018 mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz geehrte wurde, wie das nachfolgende Foto und der dazugehörige Artikel in Die Rheinpfalz belegt, gab es den Sammelbegriff KiNC noch nicht. Verwendung fand viel mehr der Begriff „christliche Fundis“ oder „christlicher Fundamentalismus“.

Große Begeisterung war in der Laudatio des Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd zu hören. Hans-Jürgen Seimetz hatte im Namen der Ministerpräsidenten Malu Dreyer in Neustadt die Ehrung vorgenommen.

Geehrte wurde das Ehepaar für eine vorbildliche Jugendarbeit. Nachzulesen hier

Der Artikel endet mit dem Satz: „Stephan und Michaela Wesely, so Hofmann, hätten sich um die Ortsgemeinde „hervorragende Verdienste in vielfältiger Art“ erworben.“

Das Ehepaar hatte 1989 die christliche Gemeinschaft Chara gegründet. Sie heißt mittlerweile Chara Church und zu den bekundeten Werten gehören: Anbetung, Leidenschaft, biblisch begründete Lehre, Bereitschaft zur Veränderung und z.B. auch die große Familie Gottes zu schätzen. [1]

Zitat: „Daraus ergibt sich für die Gemeinschaft: Im persönlichen und gemeinschaftlichen Leben drücken wir besonders in Gebet und Lobpreis unsere Liebe zu Gott aus. Mit unseren Gaben dienen wir einander und den Menschen in Kirche und Gesellschaft, um so durch Evangelisierung am Aufbau des Reiches Gottes und der Einheit der Christen mitzuwirken.“

Das ist KiNC bzw. ein Bekenntnis dazu. Das Ehepaar Wesely ist seit 2019 kein Teil der Chara Gemeinschaft mehr. Denn wie berichtet wird, waren die Vorstellungen der Familie Wesely der Gemeinschaft zu extrem. Das Ehepaar lebt mittlerweile in den USA.

Aber das bedeutet nicht, dass sie nicht weiterhin in Deutschland wirken. Im Oktober 2022 hielt Stephan Wesely für den Berlin Capital Club einen Vortrag „über die Notwendigkeit eines reifen Mindsets von Führungskräften und Mitarbeitern, um den Anforderungen in agilen Transformationsprozessen gerecht zu werden.“

Es wird berichtet Dr. Stephan Wesely berate seit mehr als 25 Jahren Geschäftsführer, Manager, Bischöfe und Führungskräfte vielfältiger Branchen. [2]

Sein Vortrag begann mit einer vermeintlich „schockierenden Beobachtung“: „Acht von zehn Gesprächen mit Führungsverantwortlichen drehen sich mittlerweile um Angst vor Kontrollverlust und zunehmende Einsamkeit. (…) Partnerschaften zerbrechen unter der Last unkontrollierbarer Herausforderungen dieser Tage. Aus dem „Home Office“ wird zunehmend die „Home Front“.“

Um das zu verhindern hat das Ehepaar Michaela und Stephan Wesely die LifeLongApp entwickelt. Sie soll die Trennungs- und Scheidungsraten um 10% in den nächsten 10 Jahren reduzieren. [3]

Idea schrieb dazu in 2022:

[4]

2019 wurde die Kirche U30 gegründet. Denn „die Kirche der Zukunft liegt in den Händen der Jungen“. Gemeint waren Isabelle Scheuermann, Tabitha, Simon und Joshua Wesely. Als verantwortliche Ansprechperson wurde Michaela Wesely im namensgleichen Blog genannt. [5]

Sie wird später von sich behaupten, sie sei CEO der Kirche U30 gewesen. Ihr Mann Stephan schrieb für den Blog, genauso Sohn Joshua, der mittlerweile einen eigenen Youtube-Kanal betreibt.

Hier beschäftigt sich Joshua mit Fragen wie z.B. „Junk Food – Was die Bibel zu McDonalds und Co sagt“, „Dürfen Christen weltliche Musik hören?“, „Ist Taylor Swift von Dämonen besessen?“, „Ist es okay NICHT CHRISTLICHE Beziehungen zu haben?“, „Wie bete ich richtig?“, „Ist Scheidung Sünde?“, „Darf man als Christ Harry Potter schauen?“, „darfst du als Christ GNTM oder der Bachelor schauen“ verdeutlichen diese Vehemenz.

In Joshuas Video „Anschlag auf Donald Trump wird zum ZEUGNIS“ wird deutlich, dass Joshua Wesely die Bibel wortwörtlich übernommen hat. In seiner Welt existiert ein Teufel und dieser hat Eva einen Apfel gegeben.

Sex und Ehen sind laut Joshua nur für Mann und Frau gemacht, so J. Wesely. Danach äußert er sich mehr als ausführlich zum Attentat auf Donald Trump, der vermutlich von Gott gerettet wurde.

Neben seinen queerfeindlichen Ansichten, ist Joshua Wesely überzeugt von Prophetie und dass Gott mit „uns“ spricht und zwar in Träumen, in Visionen, in teilweise physischer Form und vollbringe immer noch Wunder und heile.

Hier einige Infos über die Healing-Room Bewegung

Ein Beispiel aus dem Blog, der auf dem Gedankengut der Familie Wesely gewachsen ist. [6]Ist Sexting Sünde? Was sagt die Bibel, ist es nur eine Nachricht?

Der Begriff „Sexting“, also das Versenden von digitalisierten Bildern und Texten mit erotischen Inhalten, wurde erstmals 2012 in einem Wörterbuch aufgeführt. Die Frage lautet daher, was sagt die Bibel zu einer technischen Möglichkeit, die es vor tausenden Jahren noch gar nicht gegeben hat.

Der Autor, Joshua Wesely, findet die Antwort in Matthäus 5.28 und in Galater 5.19.

[7]

Es ist erstaunlich wie ein Mann wie Joshua Wesely den Finger auf andere richtet. Denn auch er hat eine „unschickliche“ Vergangenheit. Als volljähriger Jugendpastor datete er die 14jährige Isabelle, seine jetzige Ehefrau.

Er ist aber nicht nur Ehemann, Vater, Jugendpastor, sondern Buchautor, wird bei fewo-direkt.de als Unterkunftsmanager einer charmanten offenen Wohnung im Landhaus Stil mit Sauna angegeben, [8] sondern ist auch „Filmproduzent“, hat eine Wohnung ausgebaut und ist Influencer via Youtube.

In einem Youtube-Vortrag mit dem Titel „Würde Jesus ein Kind schlagen? Christliche Kinder Erziehung und wie wir sie „züchtigen“ sollen“, soll er er zu leichten Schlägen auf Po und Finger in der Kindererziehung aufgefordert haben. [9]

Was viel schlimmer ist als die „Evolutionstheorie zerschlagen“ zu wollen. [10]

Zum Glück erntete er in der Vergangenheit auch Kritik. So veröffentlichte Kyzer das Video „Diese ultra-christliche YouTube Familie muss gestoppt werden[11] oder 2 Bored Guys die ihrem Beitrag den Titel gaben: „Die größten Fanatiker auf Youtube sind zurück[12]

Licht veröffentlichte den Beitrag „Kirche U30: Ein Pakt mit dem Teufel[13] und Wolfgang Dibasi „Evolution widerlegt?! Biologe zerstört Religiösen Fanatiker![14] und 2 Bored GuysDieser deutsche Anti-Masken-Film ist viel zu peinlich“. [15]

Und in der Tat wirkt Joshua Wesely hochnot peinlich, denn er hat zu allem, aber auch wirklich allem, eine Meinung, die er kund tut. Gemeinsam mit seinem Bruder Simon hat er ein Buch herausgegeben, das von einer KI geschrieben wurde.

[16]

Zitat: „Dieses Buch wurde zu 100% von der künstlichen Intelligenz geschrieben. Der Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Bilder und der Text wurden von der KI erstellt. Nur die Fragen des Bonuskapitels wurden von uns geschrieben. Die Antworten der Bonus Kapitel Fragen sind jedoch ALLE zu 100% von der KI.“

Es stellt sich die Frage, muss ich das alles wissen. Nein, allerdings kann es nichts schaden zu sehen wie KiNC sich einen Weg bahnt über die Jugendarbeit, über eine Worship-Band, die Joshua Wesely gegründet hat, über eine Kirche, über einen Youtube Kanal …. .

Da Joshua Wesely teilweise auch in den USA lebt, scheint es sinnvoll den frommen Heuchler im Auge zu behalten, denn er transportiert die Botschaften, die einen Faschisten wie Donald Trump ermöglicht haben.

KiNC hat viele Gesichter

Es kann auch ein Radiosender sein, der seinen Beitrag dazu leisten will, wie das „Wort Gottes Radio“ von dem der Evangelikale Lothar Gassmann geradezu schwärmt, weil DWG-Radio eine gute Alternative zu BibelTv und ERF sei.

Rund um die Uhr werden „Botschaften von bibeltreuen Verkündigern“ gesendet. [1] Außerdem findet am 19.06.2025 die DWG-Konferenz unter dem Motto „Jesus gibt Leben!“ in Weinsberg statt.

Redner live hören und kennenlernen, durch fundierte biblische Lehre im Glauben gestärkt werden, gemeinsamer Austausch unter Christen aus dem deutschsprachigen Raum“, heißt es in der Ankündigung. [2]

Die Themen und Referenten sind interessant. Der „Pionier der evangelikalen Entwicklungshilfe“ und maßgebliche Gründer der Hilfswerke „Hilfe für Brüder“ und „Christliche Fachkräfte International“ (CFI) Winrich Scheffbuch wird über die „Geschichte und Blütenphasen der Erweckungsbewegungen“ einen Vortrag halten.

Er ist gut vernetzt und gilt als Initiator der Jugendmissionskonferenz (JuMiKO). Deutschlands größter Fachmesse für Berufe in Mission und Entwicklungshilfe. Sie findet in Echterdingen bei Stuttgart statt mit über 5.000 Teilnehmenden. [3]

Der nächste Referent ist Wolfgang Bühne, der der Brüderbewegung entstammt. Er wird einen Vortrag über „Der Prozess der geistlichen Degeneration. Welches Versagen und welche Fehler waren in der Vergangenheit und sind in der Gegenwart die Ursache dafür“.

Wolfgang Bühne ist Gründer der christlichen Buchhandlung aus der 1983 die „Christliche Literatur Verbreitung“ entstand, die regelmäßig auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig anzutreffen ist.

Er engagierte sich in Missionsländern wie China und Honduras er sich bei der Schulung von Mitarbeitenden und dem Aufbau evangelistischer Literaturarbeit. Auch er ist gut vernetzt, gehört dem „Arbeitskreis bibeltreuer Publizisten“ an und zählt laut Wikipedia zu den Unterstützern der „BibelBekenntnis-Konferenz Wittenberg 2017“. [4]

Der nächste Referent ist Michael Happle. Er wird einen Vortrag über die „Stabübergabe an die nächsten Generationen“ halten. Seine Vernetzungen lesen sich geradezu wie aus einem Lehrbuch der KiNC-Landschaft.

Er war fast 30 Jahre Pastor bei EfA (Evangelium für Alle) Stuttgart, ist Trainer bei Tfm, einem Angebot der EfA.

Der nächste im Bunde ist der Referent Andreas Fett, der über „Impulse für Neuanfang durch persönliche Evangelisationen und Hauskreise“ referieren wird. Gemeinsam mit seiner Frau Gabi leitet er das christliche Freizeithaus Schoppen seit über 20 Jahren.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Eintrag im Blog oder „Kindesmisshandlungen im Namen des Herrn“ im christlichen Freizeithaus Schoppen

Das christliche Freizeithaus Schoppen ist Initiator*in des Bibeltages „Kraftstoff“. „Unser Anliegen ist es, junge Menschen für Jesus Christus und die Bibel zu begeistern, was seit mittlerweile 50 Jahren über viele verschiedene Ferienlager und Freizeitangebote geschieht.“ [5]

Der Theologe, der seit 1996 vollzeitig als Evangelist tätig ist, Beat Abry gehört zu den Referenten. Seit 2014 ist er im Missionswerk Bruderhand aktiv. In diesem wird es zahlreiche Veranstaltungen bzw. Gottesdienste oder Evangelisationen und Bibelseminare mit Beat Abry im In- und Ausland geben.

Sein Veranstaltungskalender liest sich wie eine Tournee. [6]

Zum Missionswerk Bruderhand gehört das Seminarzentrum Oase mit zahlreichen Veranstaltungen für Teenager, Männer, Muslimen, Frauen, Kinder … . [7]

Der Pastor einer Freien Ev. Gemeinde in der Schweiz vertritt die Ansicht dass man in einer selbstbezogenen Gesellschaft evangelisieren muss. „Noch immer müsse klar und kompromisslos verkündigt werden, dass es nur einen Weg zum Himmel gibt.[8]

Die Tätigkeit als Referent oder Pastor lässt er sich natürlich vergüten mit dementsprechenden Tarifen. Außerhalb der FEG (Freie Evangelische Gemeinde) Schweiz verlangt er Reisespesen von Fr. 0,70 und CHF 375,00 pro Tag oder nach Absprache. [9]

Abry wird vom Blog echtesleben als einer von wenigen bezeichnet, die kein „satanisches Evangelium“ verbreiten. Das liest sich dann so:

[10]

Und das war ein weiteres Beispiel für christlichen Fundamentalismus und für Kingdom minded Network Christianity (KiNC).

Johannes Hartl

Wir möchten eine kürzlich gestellte Frage in diesem Beitrag beantworten. Sie betrifft Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg und lautete in etwa so: „Warum sollte ich Johannes Hartl überhaupt kennen?“

Besser nicht persönlich, möchten wir antworten, aber seine Bedeutung als global Player christlicher Fundis. Denn er ist außerordentlich gut vernetzt und das auch international.

Kirche + Leben berichtete über eine Konferenz der „Alliance for Responsible Citizenship“ (ARC), gegründet von Jordan Peterson, Philippa Stroud (Conservative Party UK), John Anderson (National Party Australien) und dem britischen Hedgefondsmanager Paul Marshall.

Zum besseren Verständnis empfehlen wir diesen Artikel

Seit Gründung der ARC im Jahr 2023 gab es bereits zwei „globale“ Veranstaltungen des ARC in London, an der in 2024 auch Johannes Hartl teilgenommen hat.

Gemeinsam mit Peterson, der durch seine transfeindlichen Äußerungen bekannt geworden ist, nahm Hartl auch an einer Veranstaltung des deutschen ARC-Ablegers auf Schloss Maxlrain in Oberbayern teil. Mit dabei u.a. auch die evangelikale Influencerin Jana Highholder/ Hochhalter.

Die große Präsenz rechter Politiker*innen beim ARC-Kongress war auffällig. Darunter auch eine Vertreterin der Fidesz.

Noch 2020 gehörte Johannes Hartl zu den Vortragsredner*innen des Instituts für Religiosität und Psychiatrie, das durch Raphael Bonelli dem Opus Dei nahesteht. In 2021 gehörte Hartl zu den Initiator*innen von „Deutschland Betet Gemeinsam“.

Das Gebet wurde über verschiedene Medien etwa 500.000 mal abgerufen und wurde von 19 Bundestagsabgeordneten unterstützt.

Markus Söder hatte die Schirmherrschaft übernommen.

Johannes Hartl war Sprecher der Glaubenskonferenz UNUM24 und ist Dozent an der Hochschule Heiligenkreuz. 2018 hat Hartl das „Mission Manifest“ unterstützt.

Diese private Initiative von katholischen Christ*innen wollte „das Anliegen der Neuevangelisierung in den Fokus des kirchlichen Lebens stellen (…) und einen missionarischen Aufbruch in der katholischen Kirche fordern, (…)“. [1]

Gegründet hat Hartl das Gebetshaus Augsburg. Die Sozialethikerin Ursula Nothelle-Wildfeuer sieht beim Gebetshaus Augsburg eine „Gefahr der Versektung“. [2]

Das Gebetshaus selbst ist eine private Initiative innerhalb der charismatischen Erneuerung der römisch-katholischen Kirche und laut Maria Hinsenkamp ist das Gebetshaus ein Teil der KiNC-Landschaft (Kingdom minded network Christianity), also von Organisationen und Einzelpersonen, die einen christlichen Gottesstaat anstreben oder das Königreich Gottes auf Erden errichten wollen.

Hier noch einmal eine Graphik, aus der ersichtlich wird, dass sowohl das Gebetshaus Augsburg, Jana Hochhalter oder Higholder, Deutschland betet Gemeinsam und Heiligenkreuz dazugehören.

Johannes Hartl hat ein binäres Verständnis der Geschlechter, die selbstverständlich oder natürlich (;-)) heterosexuell zu sein haben, sozusagen „„männlicherStecker und „weiblicheSteckdose“. Das alles ist nachzulesen im Eulemagazin

Für COMMUNIO, eine internationale katholische Zeitschrift, schreibt Johannes Hartl die Kolumne „Hartl aber herzlich“. Hier wird er beschrieben als Autor zahlreicher Bücher, der als „international gefragter Speaker Konferenzsäle mit über 10.000 Zuhörern füllt“ und „als einer der einflussreichsten Vermittler zwischen christlicher Spiritualität, Philosophie und Psychologie im deutschsprachigen Raum.“ [3]

Das klingt zwar großmäulig, kommt der Realität aber sehr nahe, denn Johannes Hartl hat zu allem eine Meinung. Mensch muss diese nicht unbedingt kennen, sollte aber zur Kenntnis nehmen, dass der christliche Fundamentalismus, der das Königreich Gottes auf Erden will, auch in Deutschland vertreten wird und sich international erschreckend hervorragend vernetzt hat. Da müssen „wir“ hinschauen, denn wer will schon in Gilead leben.

#FightFundis

Evangelikale und Reichtum

„Deswegen wollen wir unsere Finanzen ins Reich Gottes bringen, um ihn zu ehren, was er uns anvertraut hat“, sagt Freimut Haverkamp, der Hauptpastor von Hillsong Germany, in einem Video auf der Internetseite seiner Kirche.“ [1]

2021 erhielt Hillsong Germany nach eigenen Angaben mehr als 4,1 Millionen Euro an Spenden. (a.a.O.)

Bekannter machte Justin Bieber die Mega-Church. Zur Gemeinde gehörten u.a. die Schauspieler Chris Pratt und Hugh Jackman oder Musiker wie Bono und Lenny Kravitz. [2]

Doch geschmückt und glänzend mit den Größen Hollywoods war nur die Fassade. Denn ehemalige Mitstreiter*innen berichteten von Ausbeutung, Manipulation und seelischem Mißbrauch. Nachzulesen hier

Die Bezeichnung „Toxic Church“ für Hillsong Church ist also durchaus zutreffend.

Doch es geht nicht um Hillsong. Vielmehr geht es um die Kombination von christlichem Fundamentalismus/Evangelikalen/KiNC (Kingdom minded Networt Christianity), mit Reichtum und Macht.

An dieser Schnittstelle möchte ich genau hinschauen.

Da Gott sein Reich in dieser Welt baut, schickt er seine Leute auch in die Politik. Sein befreiender Einfluss und seine gerechte Macht sollen gerade auch dort zuneh mend sichtbar werden.” [13] Daraus leiten Evangelikale die Pflicht ab, Nichtgläubige zum Christentum zu bekehren oder Menschen von anderen Glaubensrichtungen abzubringen.“ [3]

Dies war ein Zitat aus der Publikation „Evangelikale in Sachsen“ von Jennifer Stange herausgegeben von Weiterdenken – Heinrich Böll Stiftung. [4]

In diesem Beitrag soll auf die Verknüpfung von Reichtum und fundamental christlicher Ideologie näher eingegangen werden, denn Reichtum ist immer auch mit Macht und Einfluss verbunden.

Beispiel 1: Friedhelm Loh (Friedhelm Loh Group). Er ist der reichste Hesse:

und unter dem Dach der Friedhelm Loh Stiftung & C. KG agieren als Holdinggesellschaft folgende Unternehmen: Rittal, EPLAN, CIDEON, German Edge Cloud, STAHLO, LKH, Loh Services.

In 2021 hat er die evangelikale Gebetsaktion Deutschland Betet Gemeinsam unterstützt. F. Loh ist Gründer zahlreicher Stiftungen, darunter die Stiftung Christliche Medien (SCM-Verlagsgruppe) und er ist bekannt als Initiator von Spenden, die danach reichlich fließen.

Als Arbeitgeber, korrekterweise müsste es Arbeitnehmer heißen, weil er die Arbeit von anderen nimmt, wurde er 2014 vom Manager-Magazin als „Deutschlands härtester Arbeitgeber“ bezeichnet. Nachzulesen hier

Bemerkenswert ist auch, dass die Mitarbeiter*innen der Friedhelm Loh Group und der Rittal Foundation 40.000 Euro an die Tafeln spendeten. Mitabeiter*innen mit ganz gewöhnlichen Gehältern. [5]

Es ist nicht bekannt, ob dies freiwillig erfolgte oder ob Mitarbeiter*innen sich dazu von außen veranlasst fühlten.

Friedhelm Loh behauptet „Unternehmer zu sein heißt immer verzichten!“ [6] Noch 2024 beklagte er: „Ähnlich wie die ganze Elektroindustrie sind wir momentan knapp zweistellig rückläufig„, so Loh. „Wir schrammen gerade so an der Kurzarbeit vorbei – und das sagt ja schon eine ganze Menge.“ [7]

Friedhelm Loh ist Mitglied der freien evangelischen Gemeinde (FEG) Ewerbsbach. [8] Diese Gemeinde ist eng mit der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) verbunden. Loh lebt aus der Bibel und dem Gebet. [9]

Beispiel 2: Sebastian Loh (Unternehmensgruppe JLU-Group). Er lebt in Haiger, gehört zum Vorstand des evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) [10] und auch er hat nicht die Unternehmensgruppe gegründet, sondern sie in dritter Generation übernommen. Von „Work-Life-Balance“ hält er nicht viel. [11]

Die JLU möchte die Region und darüber hinaus mitgestalten. [12] Zitat: „Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Christsein nicht verstaubt ist![13]

Beispiel 3: Jochim Loh, der Vater von Sebastian. Er gilt als „erfolgreicher evangelikaler Unternehmer“, der sich seit Jahrzehnten für viele evangelikale Werke engagiert hat. [14]

Zur Joachim Loh Unternehmergruppe (JLU) gehören die Firmen: Hailo, META, LOTEC, EXPRESSO, cargo FITT, bagport, LOTOS. Die Leitung seiner Unternehmen übergab er 2009 an seinen Sohn. Er selbst ist seit 2008 Aufsichtsrat der Dürr Dental AG und seit 2012 Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Loh engagiert sich ehrenamtlich z.B. beim Forum Wiedest, das zur KiNC-Landschaft gehört. Er engagiert sich außerdem in einer Bibelschule und einem Missionswerk, ist aktiv in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Haiger und ist aktiv für das Radio Missionswerk Trans World Radio. [15]

Von 2002 bis 2006 war er Vorsitzender des Evangeliums Rundfunks ERF, das genauso wie die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) ebenfalls zur KiNC-Landschaft gehört, d.h. zu Organisationen die das Köngreich Gottes auf Erden errichten wollen, also die einen Gottesstaat anstreben.

Bei der Jahrestagung Christen in der Wirtschaft (CiW) 2018 erklärte er:

[16]

Zitat: „Zum guten Umgang mit Menschen habe bei ihm gehört, dass er oft kranke Mitarbeiter in der Klinik besucht habe. Sein Angebot, mit ihnen am Krankenbett zu beten, sei ihm nie verwehrt worden. Außerdem habe er seine Führungskräfte und Betriebsräte zur Teilnahme am Kongress christlicher Führungskräfte ermutigt.[17]

Für ein „christliches“ Unternehmen zu arbeiten ist das eine, doch die „Ermutigung“ oder gar Aufforderung am Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilzunehmen, ist nicht akzeptabel.

Beispiel 4: Karl Schmauder. Er verließ 2016 das börsennotierte Unternehmen ElringKlinger (Automobilzulieferer) im Streit. [18]

Er habe, so berichtet hercher.tv, die Trennung von Wirtschaft und Mission kritisiert. Zitat: „Seiner Ansicht nach sollten auch Missionare mehr darüber nachdenken, wie Menschen in Entwicklungsländern einen Arbeitsplatz bekommen können.“

Beispiel 5: Alexander Gerlitz. Er ist Geschäftsführer von energiestifter und sein Unternehmen investiert Gewinne in sinnstiftende Projekte.

So steht es auf der Webseite. [19] Doch tatsächlich handelt es sich um evangelikale Organisationen, wie z.B. die Allianzkonferenz, die Hilfsorganisation Hoffnungswerk … .

Durch die Weiterempfehlung solcher Firmen lasse sich die Unterstützung von Spendenwerken gezielt vergrößern.“ [20]

Es wird berichtet er habe Suizid begehen wollen und habe bereits auf dem Brückengeländer gestanden, als Gott eingegriffen habe.

Und weiter: „Was er sich wünscht? Gemeinden könnten ebenfalls etwas tun, um ihre Mitglieder zu unterstützen. „Wir sind nicht nur privat Christen, sondern überall dort, wo wir leben. Auch am Arbeitsplatz.“ Gemeinden sollten daher im Gottesdienst dazu ermutigen, den Glauben am Arbeitsplatz zu leben.“ [21]

Beispiel 6: Heinrich Deichmann, der aktuelle Inhaber der gleichnamigen Kette von Schuhgeschäften. Der Glaube an Gott ist für ihn Lebensgrundlage. [22]

Übernommen hat er das Schuhimperium von seinem Vater Heinz Horst Deichmann, der 1977 das Hilfswerk Wort & Tat, Allgemeine Missions-Gesellschaft e.V. mit Sitz in Essen im Deichmannweg gründete.

Zu den verpartnerten Organisationen gehören mittlerweile AMG India, Griechenland: Hellenic Ministries, Tansanie: KIUMA, Moldau: Gloria, sowie der Stern im Norden (Dortmund). [23]

Die gleichnamige Deichmann Stiftung „investiert in Kinder – in Deutschland, in Madagaskar und an vielen anderen Orten dieser Welt.“

KiNC – Teil 6

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

In diesem Teil 6 geht es um die Frage, wie die Wechselwirkung von Religion und Politik in Deutschland ist. Doch bevor ich dazu komme, möchte ich auf eine Erkenntnis hinweisen, die Grausamkeiten und Gemeinheiten von christlichen Fundis und Evangelikalen erklärt.

Denn „Wer gehorcht, ist weniger empfänglich für den Schmerz von anderen“.

Ich schrieb im letzten Teil: „Ein Gottesstaat in Deutschland bedeutet das Ende von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.“ Ein Gottesstaat in Deutschland bedeutet den Erkenntnissen zufolge auch weniger Empfänglichkeit für den Schmerz und das Leid von Anderen.

Es bedeutet dann auch weniger Humanität, Empathie und Solidarität. In einer solchen Gesellschaft will ich nicht leben.

Während in den USA die Wechselwirkung von Religion und Politik der demokratischen Gesellschaft schweren Schaden zugefügt hat und dies auch weiterhin tun wird, stellt sich die Frage: Wie schlimm ist es in Deutschland?

Dazu zunächst einige Beispiele:

2021 fand die Aktion „Deutschland Betet Gemeinsam“ statt. Hinter dieser Aktion steckten Organisationen und Einzelpersonen aus der KiNC-Landschaft. KiNC = Kingdom-minded Network Christianity.

Das lässt sich auch belegen. Unterstützt wurde die Aktion u.a. von Vertreter*innen von TOS, CCD, Wächterruf, ICF, CVJM Frankfurt, Gnadauer Verband, CVJM München, Willow Creek, EAD (oder DEA) und 21 Bundestagsabgeordneten aus den Reihen der CSU, der CDU, der FDP, der SPD, der ÖDP.

Nachzulesen hier

Auch die Kultusministerin Baden-Württembergs Dr. Eisenmann unterstützte diese Aktion von christlichen Fundamentalist*innen und Evangelikalen unter der Schirmherrschaft von Markus Söder (CSU).

Unterstützt wurde die „Gebetsaktion“ auch von Personen des öffentlichen Lebens und Unternehmern. Darunter z.B. der Fußballtrainer des Bundesligisten FC Augsburg, Heinrich Deichmann (Inhaber des gleichnamigen Schuhimperiums) oder Friedhelm Loh aus Haiger.

Es war eine Aktion, die eindeutig der KiNC-Landschaft zugeordnet werden kann und die getragen wurde von dem Wunsch durch die gemeinsame Gebetsaktion einen Beitrag zur Errichtung eines Gottesstaates zu leisten.

Das belegen auch die Initiator*innen:

Gerhard Proß, Miteinander für Europa/Dr. Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg/Fadi Krikor, Christlicher Convent Deutschland CCD, Fathers House for all Nations, Friedegard Warkentin, 1. Vorsitzende des Diakonievereins, Leitung der Therapieeinrichtung Eser 21/ Tobias und Frauke Teichen, ICF München, Julia Warkentin, Gebetshaus-Initiative München.

Zur Überprüfung der Angaben noch einmal die Abbildung des exemplarischen Ausschnitts aus der deutschsprachigen KiNC-Landschaft.

Abb. 12 aus dem Buch von Hinsenkamp. „Exemplarischer Ausschnitt aus der deutschsprachigen KiNC-Landschaft“. Es sind zu viele Organisationen und Einzelbersonen, um diese hier aufzuführen und die Grafik ist zu komplex.

Wer die Grafik aufmerksam betrachtet hat, hat vermutlich auch „Deutschland betet gemeinsam vor Pfingsten“ entdeckt. Verantwortlich dafür sind die Iniator*innen von Deutschland Betet Gemeinsam.

In diesem Jahr wird es wieder ein gemeinsames Beten geben, allerdings am 3.10.2025. Geplant ist u.a.: „Am Tag der Deutschen Einheit wollen wir wieder gemeinsam in Einheit mit vielen Kirchen, Organisationen und Gemeinden im ganzen Land beten und auf Marktplätzen singen (Deutschland singt & klingt).“

Jede Aktion, die „gemeinsam in Einheit mit vielen Kirchen, Organisationen und Gemeinden“ stattfindet, stärkt KiNC und verleiht den christlichen Fundis Einfluss. Den sie auch gerne und mit Leidenschaft auskosten.

So wie Bernd Siggelkow, Gründer des christlichen Hilfswerks „Die Arche“, der im Februar 2024 gegen Bürgergeld wetterte und Teile der Emfpänger*innen als „Schmar*tzer“ bezeichnete. [5] Zahlreiche Medien berichteten darüber, allerdings fehlte Kritik an dem frommen Mann, der derartig verbal wütete.

Im November 2023 gehörte Siggelkow zu den Sachverständigen im Rahmen des Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur Einführung einer Kindergrundsicherung. [6]

Interessant ist auch der von der CDU veröffentlichte Podcast „Einfach mal machen“ von und mit Carsten Linnemann mit Michel Friedman und Bernd Siggelkow, [7] der im November 2024 der Berliner CDU beitrat. [8]

Da Die Arche zum Netzwerk der EAD oder DEA gehört, gehört Die Arche zu den Unterstützer*innen von KiNC und jede Unterstützung der Arche, so sinnvoll das Hilfswerk sein mag, unterstützt die Unterstützer*innen von KiNC.

In der Person von Bernd Siggelkow und seinem Hilfswerk Die Arche zeigt sich bereits die Wechselwirkung von Religion und Politik.

Das liest sich dann z.B. auf der Webseite der CDU so: „Neue Dienstpflicht soll Wehrpflicht ergänzen. (…) Zusammengefasst: (…)Bernd Siggelkow: Junge Leute brauchen eine Perspektive.[9]

Das nachfolgende Foto stammt von einem Fachgespräch mit Vertreter*innen des Deutschen Kinderschutzbunds, dem Verband kinderreicher Familien, Bernd Siggelkow (Die Arche) und Silvia Breher (CDU).

Foto von der Diskussionsrunde mit Bernd Siggelkow.

Veröffentlicht wurde es auf der Webseite der CDU. [10]

Das nachfolgende Foto stammt von der Phoenix Runde „Neue Grundsicherung“ statt Bürgergeld – Wie berechtigt sind die CDU-Pläne? Und wieder mit dabei Bernd Siggelkow neben Gitta Connemann (CDU), Andreas Audretsch (Die Grünen), Daniel Goffart (WirtschaftsWoche). [11]

Foto von der Phoenix-Runde mit Bernd Siggelkow.

Siggelkow ist es wichtig „christliche Werte zu leben und sie auch vorzuleben – dieses Ziel verfolgt Bernd Siggelkow und sein Team“, schrieb der NDR im Juli 2024 über den Gründer und Vorstandsmitglied von Die Arche und versah seinen Artikel mit der Überschrift:

Wir haben viele Kinder auf den richtigen Weg gebracht.“ [12]

O-Ton Siggelkow: „Erstmal erwarte ich von meinen Mitarbeitern, dass sie die Kinder und die Menschen, die zu uns kommen, mit den Augen Gottes sehen – tolerant, liebevoll.“

10 Jahre zuvor hatte Siggelkow Christen aufgefordert „Gesicht zu zeigen“. [13]

Ganz besonders schlimm und tragisch sind christliche Fundis, die stationäre Einrichtungen für traumatisierte Kinder eröffnen. Wie z.B. der Himmelsstürmer mit dem Haus SeeNest hinter dem Gaby Wentland mit Mission Freedom steckt.

Ein weiteres Beispiel für die Wechselwirkung aus Religion und Sozialpädagogik oder therapeutisch und pädagogischem Einsatzfeld ist die Villa Löwenherz in Dortmund hinter der die Neue Wege Stiftung als „alleinige Gesellschafterin der neue Wege gGmbH, die wiederum die Trägerin der Villa Löwenherz ist[14] steckt.

Gemeinsam mit dem CVJM, der gleichfalls zur KiNC-Landschaft gehört, „fördert die neue wege stiftung in den Schulferien zusammen mit dem Essener CVJM-Blickwechsel e.V. (www.cvjm-blickwechsel.de) und dem therapeutisch-pädagogischen Zentrum Villa Löwenherz (www.tpz-loewenherz.de) ein Zeltlager für Kinder aus dem Ruhrgebiet. Die Teilnehmenden stammen überwiegend aus sozial benachteiligten Familien und der Villa Löwenherz.“

Hier bleibt es nicht bei der „Behandlung“ von traumatisierten Kindern, sondern bedeutet auch die Einnahme von Feldern der Sozialpädagogik.

Auch der Stern im Norden in Dortmund ist ein evangelikales Projekt getragen von Wort & Tat, die zum Netzwerk der EAD oder DEA gehören und damit auch zur KiNC-Landschaft.

Da soziale Arbeit stets auch politisch ist oder eine politische Dimension hat, haben sich in diesem Feld Politik, Religion und Ideologische Indoktrination miteinander verbunden und breit gemacht.

Auch anzutreffen sind christliche Fundis im Bereich der Sexarbeit oder den Ausstiegshilfen von Sexarbeiter*innen. An dieser Stelle muss noch einmal daran erinnert werden, dass christliche Fundis davon überzeugt sind, dass es nur zwei Geschlechter gibt.

Teil 7

KiNC – Teil 5

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Im letzten Teil ging es um das Gospel Forum. Zitat von der Kulturbeauftragten des Rates der EKD nicht nur über  das Gospel Forum: „Mitten in einer offenen Gesellschaft wachsen geschlossene Milieus, abgeschottet vom Rest, mit tiefer Skepsis zu großen Instituten, Rechtsstaat und Demokratie.“

“Mitten in einer offenen Gesellschaft wachsen geschlossene Milieus, abgeschottet vom Rest, mit tiefer Skepsis zu großen Instituten, Rechtsstaat und Demokratie“, sagt Bahr. Viele Evangelikale flüchteten in eine schlichte Welt, in der Gut und Böse einfach verteilt seien. „Sie suchen eine Gegenwelt zur Moderne mit all ihren Zumutungen.“

Gemeint waren Evangelikale, christliche Fundis wie das Gospel Forum, das zur KiCN-Landschaft gehört. Außerordentlich gut vernetzt haben diese Freikirchen, Kirchen, Gemeinden, Organisationen und Einzelpersonen die Absicht das Königreich Gottes auf Erden und damit auch in Deutschland herzustellen.

Ein Gottesstaat in Deutschland bedeutet jedoch das Ende von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie!!!!

Denn „Die Bibel steht über der Verfassung“, so der Schriftsteller Martin Mosebach [1] oder „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“, so Ulrich Parzany von der Bekenntnisbewegung.

Buchcover von Ulrich Parzany "Man muss Gott mehr gehören als den Menschen - Ein Appell zum mutigen Bekenntnis."

Für die Personen/Organisationen, die das Königreich Gottes auf Erden errichten wollen, ist die Bibel unfehlbar und höchste Autorität.

Der Bibelbund e.V. veröffentlichte auf seiner Webseite nicht nur die Chicago-Erklärung, die die Unfehlbarkeit der Bibel und deren höchste Autorität formuliert, sondern schrieb dazu:

„Wir wünschen auch im deutschsprachigen Europa der Chicago-Erklärung eine weite Verbreitung, damit dem Eindringen der Bibelkritik auf allen Ebenen Einhalt geboten werden könne.“ [2]

Mitten in Deutschland sind geschlossene Milieus gewachsen, die autoritär und demokratiefeindlich sind und die die Antworten auf komplexe Fragen und Themen in der Bibel suchen. In einer Schrift, deren älteste Schriften ungefähr 2900 Jahre alt sein sollen mit einem Verständnis von wortgetreu.

So wie es in der Bibel steht, so hat es zu sein. Punkt. Darüber soll nicht diskutiert werden.

Mitten in Deutschland haben sich also diese Milieus vernetzt, um das Königreich Gottes auf Erden herzustellen. Geschützt durch das Recht auf Religionsfreiheit. Mitten in Deutschland sind ihre Netzwerke mittlerweile undurchschaubar geworden.

Geschützt durch das Recht auf Religionsfreiheit sind sie gewachsen und zu einer Gefahr für die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geworden.

Noch immer schauen viele entsetzt in die USA, aber nicht nach Deutschland. Besser wäre es direkt vor die eigene Haustüre zu schauen, wo Organisationen oder Gemeinden oder Kirchen wie z.B. TOS (ursprünglich Tübinger Offensive Stadtmission) mit 11 Gemeinden im In- und Ausland, ICF-Church mit ihren zahlreichen Standorten, die MOVE Church mit ihren Standorten in Wiesbaden, Frankfurt und Gießen und zahlreiche weitere Organisationen und Einzelpersonen daran arbeiten die Demokratie zu zerstören, um einen christlichen Gottesstaat zu errichten, also KiNC.

Laut Statista setzt sich die Anzahl der Mitglieder ausgewählter Freikirchen, religiöser Sondergemeinschaften und neureligiöser Bewegungen in Deutschland folgendermaßen zusammen:

2022: Neuapostolische Kirche 311.124
2024: Zeugen Jehovas 178.000
2015: Charismatische Erneuerung 15.000
2021: Freie Evangelische Gemeinden 42.350
…..

Mehr dazu hier

2023 gab es laut Statista 288.000 Mitglieder/Mitstreiter*innen bei Evangelischen Freikirchen und 3.876.000 Mitstreiter*innen bei orthodoxen Kirchen. Nachzulesen hier

Im Vergleich zur Bevölkerung 2024 (Schätzung Januar) mit 83.862.225 Menschen, sind Evangelikale und christliche Fundis zwar nicht die Mehrheit in der Bevölkerung, aber sobald der antidemokratische oder autoritäre Kipppunkt erreicht ist, können diese Gruppierungen/Strömungen/Bewegungen ihren Einfluss geltend machen und werden dadurch brandgefährlich.

Denn durch ihre Transfeindlichkeit, ihre Queerfeindlichkeit, ihre Misogynie, ihre Ablehnung von Schwangerschaftsabbrüchen, ihre konservative Haltung/Ideologie … sind sie Brückenbauer*innen nach Rechts und extrem Rechts.

Religionspolitik beeinflusst die Wahlen, wie die US-Wahl bewiesen hat [3] oder auch die Wahl in Brasilien. [4]

Sobald es zu einer Wechselbeziehung von Religion und Politik kommt, nimmt eine Gesellschaft schweren Schaden. Das beweisen die USA und Brasilien.

Doch wie sieht es in Deutschland aus? Darum geht es in Teil 6.

KiNC – Teil 4

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Hier beginnt Teil 4 der kleinen Reihe, die sich mit KiNC (Kingdom-minded Network Christianity) befasst. Also mit Organisationen und Gemeinden und Einzelpersonen, die es sich zum Ziel gesetzt haben das Königreich Gottes auf Erden herzustellen.

In diesem Teil steht das Gospel-Forum im Mittelpunkt. Denn das Gospel-Forum gehört auch zur KiNC-Landschaft.

Doch zunächst einige grundsätzliche Infos über die ideologische Ausrichtung des Gospel-Forums, als „Glaubensfabrik[14] in der Homosexualität verboten ist, Comic Teufelszeug sind und Kritik tabu ist.

Eine geradezu manische Ablehnung von Schwulen und Lesben sei gegeben. [15]

Wer homosexuell ist, darf kein Mitglied dieser Kirche werden und „Regelmässig schickt Wenz die Homosexuellen in seinen Predigten zum Teufel, und niemand käme auf die Idee, ihm zu widersprechen.“ [16]

Denn Dreh- und Angelpunkt der Gemeinde ist Pastor Peter Wenz, der nicht abwählbar ist, weil er persönlich von Gott eingesetzt worden sein soll. Wenz will eine Begegnung mit Gott gehabt haben, in dem dieser ihm gesagt haben will: „Peter, wenn ich dich als Pastor gesetzt habe, kann dich niemand absetzen.“ [17]

Das Gospel-Forum gilt als die größte freikirchliche Gemeinde Deutschlands, so die Kontextwochenzeitung.

Zitat: „Bis zu 4000 Menschen besuchen am Wochenende die Gottesdienste am Stuttgarter Pragsattel. Mehrmals im Jahr verlegt die Gemeinde ihre Gottesdienste in große Hallen, wie bei der „Holy Spirit Night“ im Oktober 2012 in der Porsche-Arena.“ [18]

Zum Gospel-Forum gehört das Revival College, eine Theologische Akademie und angeboten werden neben Gebet und Gottesdiensten und Festivals Abendkurse. Ach ja und Trainingscamps gibt es auch noch.

Aussteiger*innen berichten vom freundlichen Angenommensein und der Wertschätzung, die sie erfahren haben, die aber spätestens mit dem Eintritt endete.

Aussteiger*innen berichten, dass wer Kritik übe „mit Krankheit und in extremen Fällen sogar mit der Ankündigung des Todes eines lieben Menschen bedroht“ und dass das Privatleben der 4.500 Mitglieder in einigen Fällen „regelrecht ausspioniert“ werde. [19]

Etwa 2018 verließen schätzungsweise 1.800 Mitglieder das Gospel Forum wegen Peter Wenz als Leiter, allerdings nicht als Aussteiger*innen. Sie gründeten sechs neue Gemeinden im Raum Stuttgart und etwa 600 hätten sich unter dem Dach von „God in Life“ zusammengeschlossen. [20]

God in Life ist zwar nicht im Schaubild zu finden, kann aber dennoch dem Umkreis von KiNC zugeordnet werden, denn God in Life gehört zum Brothaus God in Life e.V., das seit vielen Jahren eine Gemeinde des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdÖR ist.

Und genau dieser Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) bzw. der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA). Wer sich das Schaubild in den vorangegangenen Teilen genauer anschaut, entdeckt mitten in der KiNC-Landschaft auch die Evangelische Allianz.

Bereits 2015 berichtete der Spiegel über Deutschlands erste Megachurch nach amerikanischem Vorbild. Über Pastor Wenz schrieb der Spiegel: „Seine Anhänger bekommen einiges geboten. Sie dürfen nicht nur Wunderheilungen erhoffen, sondern auch prophetische Botschaften sowie die göttliche Kunst des Zungenredens, die Wenz regelmäßig praktiziert.“ [21]

Fast hilflos müssen die Bischöfe der schrumpfenden Amtskirche beobachten, wie Evangelikale in Sachen Ehe, Sex und Erziehung erfolgreich konservative Werte propagieren.“

Aber genaugenommen geht das Gospel Forum weiter.

Die langjährige Kulturbeauftragte des Rates der EKD Petra Bahr beobachtet die Entwicklung mit Sorge: „Mitten in einer offenen Gesellschaft wachsen geschlossene Milieus, abgeschottet vom Rest, mit tiefer Skepsis zu großen Institutionen, Rechtsstaat und Demokratie“, sagt Bahr. Viele Evangelikale flüchteten in eine schlichte Welt, in der Gut und Böse einfach verteilt seien. „Sie suchen eine Gegenwelt zur Moderne mit all ihren Zumutungen.“

Teil 5

KiNC – Teil 3

Teil 1

Teil 2

Hier beginnt Teil 3 zum Thema KiNC (Kingdom-minded Network Christianity).

Im Schaubild unten ist im vierten oberen Kästchen von rechts Heiligenkreuz aufgeführt.

Zu sehen ist ein unüberschaubares Organigramm, das nicht beschrieben werden kann.

In diesem Teil der kleinen Reihe steht „Heiligenkreuz“ im Mittelpunkt. Bei „Heiligenkreuz“ (Zisterzienserabtei) handelt es sich um ein Kloster, einen Klosterladen und eine Hochschule.

Über die Lehrenden/Dozent*innen/Lehrbeauftragten von Heiligenkreuz gehen die Verbindungen weiter.

Die Lehrbeauftragte Katharina Mansfeld gehört zum Institut für Ehe und Familie, kurz ief, eine Einrichtung der Österreichischen Bischofskonferenz, die in den Bereichen Familienberatung, Familienpastoral und Familienpolitik tätig ist. [12]

Noch besser vernetzt ist Christoph Böhr. Er fungierte als Autor für die Zeitschrift MUT, die ursprünglich NPD nahe war, sich in den 1990er Jahren davon ein ganz kleines bisschen distanzierte. Böhr schreibt auch für die rechtskatholische Die Tagespost und gehörte 2021 zum Herausgeberbeirat der Zeitschrift für Lebensrecht (ZfL) der Juristen-Vereinigung Lebensrecht (JVL). Er ist auch Autor für Die Neue Ordnung gegen die die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik zum Boykott aufgerufen hatte wegen der rechten Ausrichtung.

Christoph Böhr ist zusätzlich noch Mitglied in folgenden Organisationen:
Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ);
International Society for Eighteenth-Century Studies (ISECS);
Görres-Gesellschaft;
Deutsche Vereinigung für Parlamentsfragen;
Deutsche Cusanus Gesellschaft, deren Vorsitzender von 2007 bis 2010;
Joseph-Höffner-Gesellschaft;
Friedrich-Spee-Gesellschaft und der
Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland.

Ebenfalls gut vernetzt ist Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg. Er war Initiator der Aktion „Deutschland betet gemeinsam“. Er gehörte zu den Sprecher*innen der UNUM24, über die hier im Rahmen von NAR ausführlich berichtet wurde.

Auch für das Institut für Religiosität und Psychiatrie (RPP/Opus Dei nahe) hat er schon Vorträge gehalten. Genau wie Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, die als Dozentin für Heiligenkreuz tätig ist. Gerl-Falkovitz ist als Abtreibungsgegnerin bekannt geworden und durch die „Prinzipien Sexualpädagogik“.

Sie gehört zum Beirat der Valere Academy, dem u.a. auch Mechthild Löhr oder Hanns-Gregor Nissing angehört. Er war von 2021 bis 2023 Lehrbeauftragter von Heiligenkreuz.

Auch Ludger Schwienhorst-Schönberger gehört zu den Dozent*innen/Lehrbeauftragten von Heiligen Kreuz. Genau wie Gerl-Falkovitz ist er Mitglied im rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Für ihn gibt es nur zwei Geschlechter, so wie es für Gerl-Falkovitz nur eine einzige sexuelle Präferenz gibt: nämlich Hetero.

In der Vergangenheit wurde Gerl-Falkovitz als Unterstützerin von Homoheiler*innen bezeichnet.

Aber Netzwerke sind immer mehr als die Summe ihrer Mitglieder/Mitstreiter*innen und Kooperationspartner*innen. Hier finden die Betroffenen eine Echokammer, Bestätigung und Unterstützung. Manchmal auf einer persönlichen Ebene, manchmal auch über die Mitarbeit in einer größeren Organisation.

Ein Beispiel ist Hanns-Gregor Nissing. Er stellt die Administration bei IUNCTUS sicher und ist zuständig für den Bereich Programm- und Marketingleitung. IUNCTUS bezeichnet sich selbst als „das Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität“ und als Denk-Labor für interdisziplinäre Zusammenarbeit der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Kapuziner in Münster. [13]

IUNCTUS bietet an: „Eine Arbeitsplattform, auf der z. B. Soziologie, Psychologie, Managementforschung und weitere Wissenschaften zusammenwirken können.“

Bereits jetzt haben wir ein Netzwerk von Heiligenkreuz ausgehend, obwohl nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Dieses Netzwerk ist wiederum ein Netzwerk im Schaubild von KiNC (Kingdom-minded Network Christianity).

Und schon jetzt können „wir“ sehen, dass dieses Netzwerk unüberschaubar ist.

Teil 4

KiNC – Teil 2

Teil 1

Das Schaubild in Teil 1 war nur ein Auszug aus einem überdimensionalen Netzwerk. Organisationen und Einzelpersonen wurden hier aufgeführt und zwar zwischen den Merkmalen: Gebet, Jüngerschaft, Mission/Erweckung und Einheit, die das Reich Gottes ermöglichen sollen oder besser gesagt, die einen christlichen Gottesstaat ermöglichen sollen. Aus dieser Absicht wurde sich vernetzt. Zur Erinnerung hier noch einmal das Schaubild mit dem exemplarischen Ausschnitt aus der deutschsprachigen KiNC-Landschaft.

Hinsenkamp hat für ihr Buch ein Schaubild entwickelt, das so komplex ist, dass es nicht beschrieben werden kann. Sorry für die fehlende Bildbeschreibung.

Aufgeführt werden u.a.: CVJM, Willow Creek und die Deutsche Evangelische Allianz oder Evangelische Allianz in Deutschland (EAD), die Lausanner Bewegung und Pro Christ.

Die Lausanner Bewegung, die mittlerweile die Bezeichnung Koalition für Evangelisation in Deutschland e.V. trägt, ist erreichbar über ERF-Medien mit Sitz in Wetzlar. Allen aufgeführten Organisationen ist gemeinsam, dass diese zum Netzwerk der EAD (Evangelische Allianz in Deutschland oder DEA Deutsche Evangelische Allianz) gehören.

Genauso wie der Philippus Dienst, das Forum Wiedenest e.V., Jugend mit einer Mission (JMEM), die im Schaubild rot umrandet sind.

Hinsenkamp hat für ihr Buch ein Schaubild entwickelt, das so komplex ist, dass es nicht beschrieben werden kann. Sorry für die fehlende Bildbeschreibung.

Nicht aufgeführt wurden z.B. Die Arche, Weihnachten im Schuhkarton bzw. Samaritan’s Purse, die Abtreibungsgegner*innen von KALEB e.V., die ebenfalls zum Netzwerk der EAD gehören und damit eben auch KiNC unterstützen.

Am Beispiel von Pro Christ soll hier verdeutlicht werden, was Vernetzungen überhaupt bedeuten und wie sie funktionieren.

Der Verein Pro Christ, ein Werk der EAD, hat es sich zum Ziel gesetzt „dass möglichst viele Menschen in Deutschland und anderen europäischen Ländern das Evangelium von Jesus Christus hörensollen. [1]

Zum Vorstand des gemeinnützigen Vereins gehören u.a. der Landesreferent der „Apis“, der Bundessekretär für Bildung, Beratung und Begleitung beim CVJM Westbund, der Leiter der Ausbildungshilfe der EKKW, der Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, der leitende Pastor der Pforzheimer Stadtmission e. V. und z.B. die Geschäftsführerin im Bereich Kinder, Jugend, Beraten und Unterstützen der Lebenshilfe Gießen e.V. [2]

D.h. durch die Vorstandsmitglieder oder –mitstreiter*innen erfolgen weitere Vernetzungen, darunter auch Verbindungen die z.B. zur Geschäftsführung der Lebenshilfe Gießen e.V. führen.

Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Rebecca Neuburger-Hees gehört der freie evangelische Gemeinde Rodenbach an und ihre Predigten stehen im Internet zur Verfügung. [3] Ihre Verbindungen führen aber auch zur CDU Haiger.

Am 14. März 2021 wurde die promovierte Psychologin Neuburger-Hees zur Spitzenkandidatin der CDU Haiger für die Kommunalwahl am 14.3.2021 gewählt. [4]

Im Rahmen des Hessentags 2021 in Haiger wurde ein Hybridgottesdienst organisiert und durchgeführt. Rebecca Neuburger-Hees war die Moderatorin der Veranstaltung.

Ein Textauszug aus Mittelhessen: „Dem Verein „Aufbruch Hessentag“, dem evangelische und katholische Kirchen sowie Freikirchen angehören, sei es wichtig, „Einheit zu suchen und Einheit zu stiften“. Denn wir glauben alle an denselben dreieinigen Gott!“, sagte die Moderatorin. Der Hessentag solle kein Kirchentag werden, aber ein Fest zur Ehre Gottes.“ [5]

Erkennbar in diesem Zitat ist bereits ein Merkmal von KiNC, nämlich Einheit. So trug der Artikel bei Mittelhessen die Überschrift: „Haigerer Christen auf der Suche nach Einheit.[6] und die Moderatorin des Hybridgottesdienstes kam von ProChrist und der FeG Rodenbach.

In ihrer Dissertation aus dem Jahre 2009 bedankte sie sich nicht nur bei ihren Betreuer*innen und ihrer Familie, sondern ebenso bei „…… meinen himmlischen Vater, der mein Leben in seiner Hand hält und allen Dingen erst Sinn verleiht.“ [7]

Im Rahmen der Kontakte von einer Person, am Beispiel von Neuburger-Hees, konnten einige Verbindungen/Vernetzungen offengelegt werden. Doch wie sieht es bei ProChrist aus?

Zu den Partner*innen von ProChrist gehören u.a.: bibel. tv, die Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD), Christen in der Wirtschaft (CiW), Christen im Beruf, der CVJM, die Deutsche Bibelgesellschaft, die Apis, EAD, die EKD (Evangelische Kirche in Deutschland), ERF – Der Sinnsender, der Gnadauer Verband, idea, die Liebenzeller Mission, die Stiftung Christliche Medien (SCM), Willow Creek Deutschland, … . [8]

Damit Menschen in deinem Ort Jesus kennenlernen“ organisiert ProChrist im Auftrag das Hoffnungsfestival und ebenso Stadtfeste/Gemeindefeste und Nachbarschaftsfeste. [9]

Zu ProChrist gehört auch truestory oder früher einmal JESUSHOUSE. Im Rahmen vonTruestory 2023 sollen über 800 Kirchengemeinden, Jugendallianzen und Teenkreise eingeladen haben. Dabei ging es um Fragen, die die Generation Z beschäftigen. [10]

Hier bei truestory verbindet sich Evangelisation mit „soziologischen und theologischen Impulsen“. Hier bei ProChrist sahen „wir“ ein weiteres Merkmal, nämlich Mission/Erweckung.

Teil 3