Datum: 24.05.2020
1) In diesem Thread spielt der neugewählte Kulturamtsleiter von Radebeul, Jörg Bernig, eine Hauptrolle und die CDU, die gemeinsam mit der neofaschistischen AfD oder dem parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus einen Vertreter der „neuen“ Rechten gewählt haben. [1]
2) Jörg Bernig, der in Zukunft das Kulturamt der sächsischen Stadt Radebeul leiten wird, gehört zu den Unterzeichnenden der Charta 2017. [2]
3) Diese entstand im Rahmen der Buchmesse 2017 und ist als Solidaritätsbekundung/Schulterschluss mit dem Antaios-Verlag, Manuscriptum und TUMULT zu verstehen und wurde von der Dresdener Buchhändlerin Susanne Dagen initiiert.
4) Der neue Kulturamtsleiter Bernig unterzeichnete auch die rassistische Erklärung 2018, initiiert von Vera Lengsfeld [3] und er gehört zum Autor:innenkreis von TUMULT, „dem bildungsbürgerlichen Aushängeschild des deutschen Rechtsterrorismus“. [4]
5) Bernig war in der Vergangenheit bereits geladener Gast im KulturHaus Loschwitz von Susanne Dagen, die im Rahmen von „Aufgeblättert. Zugeschlagen“ eng mit Ellen Kositza zusammenarbeitet. [5] [6]
6) Am 18.09.2020 soll er wieder bei der neofaschistischen Buchhändlerin Susanne Dagen im KulturHaus Loschwitz zu Gast sein.
7) Jörg Bernig erstunterzeichnete 2019 auch den Aufruf „Stop Gendersprache Jetzt!, das sich wie ein Who is Who von organisierten Antifeminist:innen und „neuen“ und extremen Rechten liest. [7]
8) Zu den Unterzeichner:innen gehörten z.B. Gerd Habermann (Hayek-Gesellschaft) Hedwig von Beverfoerde (Demo für Alle), Günter Buchholz (Initiator der Frankfurter Erklärung, die sich gegen Gleichstellung von Frauen ausgesprochen hat),
9) Eckhard Kuhla (Agens e.V.), Andreas Popp (Wissensmanufaktur) …
10) Darüberhinaus ist Bernig auch Mitglied der Sudentendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste. [8]
11) Bernig schrieb 2019 für die Sezession [9], für den Cicero [10] und er gehört zum Autorenkreis von CATO, [11] einem „neu“rechten Magazin,
12) für das u.a. auch Eva Hermann (Wissensmanufaktur), Mechthild Löhr (CDU, CDL…), Vera Lengsfeld (CDU), Jörg Meuthen (AfD), Thilo Sarrazin, David Engels (The Oswald Spengler Society), Jörg Baberowski (u.a. Unterstützer Stiftung Demokratieprojekt)… schreiben.
13) Wo sich der mit den Stimmen von AfD und CDU gewählte Kulturamtsleiter Jörg Bernig in entsprechender Gesellschaft mit Neofaschisten und „neuen“ Rechten befindet.
14) Ergänzende Infos zur Causa Bernig noch hier: idas.noblogs.org/?p=1799 aus denen hervorgeht, dass Jörg Bernig in der Vergangenheit auch für „Der Burschenschafter“ (Allgemeine Deutsche Burschenschaft) schrieb. [12]
15) Soviel zur Person von Jörg Bernig, dem neu gewählten Kulturamtsleiter von Radebeul.
16) Welches Verständnis Nazis von Kultur haben, das beweist die NS-Zeit. Deshalb sollten Menschen so einen extrem rechten Kulturamtsleiter, der gut vernetzt ist, fürchten und ihn und seinesgleichen verbannen, statt ihn auch noch zu wählen.
17) Und jetzt bin ich bei der CDU angelangt, die das möglich gemacht hat und die keine Ängste vor „neuen“ Rechten und alten Nazis hatte und hat.
18) 2018 diskutierte die Kreis-CDU in Radebeul über „Gesellschaft im Umbruch: Müssen unsere Eliten ihre Leitbilder verändern“ mit Impulsvorträgen von Jörg Bernig und Klaus-Rüdiger Mai. [13]
19) In diesem Impulsvortrag nahm Klaus-Rüdiger Mai, mit eigenem Eintrag im Blog, nur das vorweg, was er 2019 im Sammelband von Norbert Lammert und Joachim Klose („Konservatismus als Haltung“) zum Besten geben würde
20) und das als Buch und mit Lesungen der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) verbreitet werden würde.
21) Während sich Jörg Bernig darüber auslassen konnte, dass die Eliten das Land und die Gesellschaft verändern wollten – bunt, multikulturell und weltoffen – und nebenbei noch antimuslimischen Rassismus produzierte.
22) Die CDU und ihre Organisationen, darunter die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) haben schon vor Jahren „neuen“ Rechten eine Bühne geboten und diese hofiert.
24) Interessant ist auch die Autorenlesung aus dem Jahr 2008 mit Ulrich Schacht, [15] der auch aus einer Veröffentlichung von Jörg Bernig gelesen hat.
25) Und das sollte nicht die letzte Lesung/Veranstaltung mit dem mittlerweile verstorbenen „neu“rechten Ulrich Schacht für die KAS gewesen sein. Schacht, der stellvertr. Vorsitzender des Fördervereins Freunde der Vierteljahresschrift TUMULT gewesen ist,
26) der zu den Autor:innen/Referent:innen von Compact gehörte, für Eigentümlich frei publizierte, für CATO, für MUT …oder der als Referent für das Studienzentrum Weikersheim (SZW), gegründet von Hans Filbinger (NSDAP, CDU), fungierte.
27) Auch Schacht unterzeichnete die Charta 2017 und die Erklärung 2018, initiiert von der Publizistin Vera Lengsfeld (CDU).
28) Aber bevor ich den Thread noch weiter aufblähe, um Vernetzungen aufzuzeigen, verweise ich auf den Sammelthread im Blog mit den vielen vielen rechten und extrem rechten „Einzelfällen“ innerhalb der CDU und
29) erinnere daran wie die Nazis die Kunstvielfalt zerstörten,
30) erinnere an die Bücherverbrennungen,
31) erinnere an die Kunst und Kultur in der NS-Zeit
32) erinnere daran, welche Filme das „Volk“ sehen durfte
33) erinnere an das Theater während der NS-Zeit
„Es wird mir eine Freude sein, die Entsiffung des Kulturbetriebs in Angriff zu nehmen“.
35) Genau in diesem Kontext sollte die Wahl von Jörg Bernig zum neuen Kulturamtsleiter betrachtet werden und dass das alles mit der mehr als freundlichen Unterstützung durch die CDU geschehen ist.
Ergänzungen vom 30.05.2020:
Am 26.05.2020 teilte der MDR mit, die Wahl des Kulturamtsleiters von Radebeul solle bei einer Sondersitzung wiederholt werden.
Der Informationsdienst zur AfD in Sachsen berichtete vom „Entsetzen und Unverständnis“ nach der Wahl von Bernig zum neuen Kulturamtsleiter.
Der MDR berichtete am 29.05.2020 von Prominenten, die Bernig unterstützen. Darunter Uwe Tellkamp, Christian Thielemann, Uwe Steimle, Sebastian Kleinschmidt, Friedrich Dieckmann und Angela Krauß.
Ergänzung vom 31.05.2020:
Der MDR berichtete am 30.05.2020 „Thielemann zieht Unterschrift aus Bernig-Unterstützerbrief zurück„
Ergänzung vom 03.06.2020:
Der MDR berichtete am 02.06.2020 „Debatte: Schriftsteller Friedrich Dieckmann verteidigt Jörg Bernig„