Ein Thread über TeenSTAR

Dieser Beitrag ohne die nachträglich hinzugefügten Ergänzungen steht mit allen Grafiken im Archiv zur Verfügung

1) Kennen Sie das? Sie lesen einen Artikel, einen Beitrag in einem Blog, in einem Buch oder hören die ersten Sätze eines Podcasts, eines Vortrags und nach zwei bis drei Sätzen stellt sich undefinierbares Unbehagen ein.

2) Sie sind sich sicher, hier ist was faul, hier stinkt’s gewaltig zum Himmel, können diese Ablehnung aber nicht begründen, geschweige denn irgendwie in Worte fasssen. Kennen Sie das?

3) So erging es mir als ich das erste Mal auf die Webseite „Prinzipien Sexualpädagogik“ gelangte.

4) Da mir der Name der Betreiberin der Webseite (Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz) zu diesem Zeitpunkt bereits einschlägig bekannt war, war meine Sprachlosigkeit schnell verpufft. Wer aber ihren Namen nicht zuordnen kann oder den der Unterzeichner*innen wird sprachlos bleiben.

5) Damit dieser Zustand nicht so bleibt, denn wer keine Worte findet, kann menschenverachtenden Organisationen/Personen und Positionen nichts entgegenhalten,

6) folgt hier aus aktuellem Anlass ein Thread über TeenSTAR Deutschland,

BiBesch: Sreenshot von der Webseite mit Text: Sexualpädagogik außerschulisch und schulisch. TeenSTAR ist ... …als Organisation weltweit tätig …ein Programm, das jungen Menschen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Freundschaft, Liebe und Sexualität Orientierung bietet …ein Angebot für Eltern, Pädagogen, in der Jugendarbeit Tätige und Interessierte, um sie im sensiblen Bereich der Sexualerziehung zu unterstützen …ein Beitrag zur positiven Gestaltung der Zukunft unserer Jugendlichen

BiBesch: Sreenshot von der Webseite mit Text: Sexualpädagogik außerschulisch und schulisch. TeenSTAR ist …

…als Organisation weltweit tätig
…ein Programm, das jungen Menschen im Bereich Persönlichkeitsentwicklung, Freundschaft, Liebe und Sexualität Orientierung bietet
…ein Angebot für Eltern, Pädagogen, in der Jugendarbeit Tätige und Interessierte, um sie im sensiblen Bereich der Sexualerziehung zu unterstützen
…ein Beitrag zur positiven Gestaltung der Zukunft unserer Jugendlichen

7) deren Wirken genau auf jener LGBTQI-feindlichen „ganzheitlich-sinnorientierten Sexualpädagogik“ basiert. [1]

Siehe Text

8) Die Abtreibungsgegner*innen von KALEB-Chemnitz bieten TeenSTAR-Kurse an und verweisen auf diesen Zusammenhang.

9) Wer diesen Kontext nicht kennt und auch nicht weiß, dass TeenSTAR das Online-Magazin Queer.de 2019 mit einer Einschüchterungs- und Abmahnwelle überzogen hat,

10) wer nicht weiß, dass TeenSTAR schon 2018 in Österreich aus den Schulen wegen Homosexuellenfeindlichkeit verbannt werden sollte,

11) aber dort 2019 immer noch aktiv waren,

12) wer überhaupt noch nie etwas über TeenSTAR gelesen oder gehört hat, wird vielleicht nur ein unbestimmtes Unbehagen auf der hauseigenen Webseite verspüren. Im schlimmsten Fall fällt d. Leser*in gar nichts auf.

13) Denn für eine weltweittätige Organisation wie TeenSTAR ist die Webseite auffallend intransparent. Weder ein Vorstand wird benannt, noch ein „wissenschaftlicher Beirat“, kein Kuratorium, keine Referent*innen oder irgendein*e Mitarbeiter*in der Geschäftsstelle.

14) Einzig und allein im Impressum wird der Name Elisabeth Pesahl aufgeführt. Sie ist Realschullehrerin für Deutsch/Erdkunde und bietet „TeenSTAR-Kurse für Jugendliche und Ausbildungsseminare für Erwachsene an,

15) neben ihrer Tätigkeit als Koordinatorin für TeenSTAR Deutschland“. [2] Entnommen der Webseite des Bistums Eichstätt. Hier wird sie als Referentin aufgeführt. [3]

16) Die TeenSTAR-Kursleiter*innenausbildung wird mit einem Zertifikat abgeschlossen und die Absolvent*innen ihrerseits bieten wiederum Infoveranstaltungen, Kurse und Workshops an und begleiten Elterntreffen. [4]

17) So breitet sich TeenSTAR mit seinen LGBTQI-feindlichen Ansichten aus und dringt in Schulen und in die Jugendarbeit hinein.

Screenshot von der Webseite TeenSTAR mit den Angeboten der Orga. „Infoveranstaltungen, Kurse, Workshops, Elterntreffen, Ausbildung."

18) Oberflächlich wirkt die Webseite weichgespült, doch das Grundkonzept aus dem Jahr 2018 (archive.is/wip/QaG8g) spricht eine andere Sprache. Mensch muss sich diese nur erschließen, also den Code knacken. Doch dazu braucht es Hintergrundwissen.

19) Dann wird aus der zunächst mulmigen Fassungslosigkeit sprachlich formulierte Verärgerung oder sogar Wut, die in Anbetracht der Gefährlichkeit dieser Organisation auch durch und durch angebracht ist.

20) TeenSTAR vermittelt und verbreitet nämlich denselben menschenverachtenden Dreck wie z.B. die Evangelikalen von der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).

21) Das kann mensch auch daran erkennen, dass Konstantin Mascher (EAD), ein Evangelikaler, ein christlicher Fundi, Leiter der Offensive Junger Christen (OJC), zu den Referent*innen gehört und TeenSTAR-Mitarbeiter ist [5]

22) und z.B. Beiträge verfasst, in denen genderorientierte Pädagogik nicht nur abgelehnt, sondern auch als schädlich erachtet wird. [6]

Screenshot von Maschers Text für das DIJG mit der Überschrift: „Jungen sind anders – Mädchen auch. Warum eine genderorientierte Pädagogik schadet und wir eine wirklich geschlechtergerechte Pädagogik brauchen“

23) Bei der OJC handelt es sich um einen evangelikalen Verein, der das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ (DIJG) gegründet hat, das ganz offen und unverhohlen für Konversionstherapie bzw. Reparativtherapie wirbt + unerträglich transfeindliche Artikel veröffentlicht.

24) Infos zur OJC noch hier

25) Auch bei TeenSTAR gibt es nur 2 Geschlechter, nämlich Frau und Mann bzw. Mädchen und Jungen und die sind cisgeschlechtlich und heterosexuell und wenn sie es nicht sind, dann haben sie es gefälligst zu sein.

26) Notfalls auch durch das „Aufsuchen einer fachspezifischen Einrichtung“. So steht es auf S. 4, der als Screenshot nicht eingebunden wird.

27) TeenSTAR verbreitet dieselbe LGBTQI-feindliche Kackscheiße wie „Prinzipien Sexualpädagogik“, die von 29 Personen unterzeichnet worden ist.

28) Die sich wie das Who is Who von Abtreibungsgegner*innen, von Evangelikalen, von Misogynen, von Antifeminist*innen und von christlichen Fundis liest [7]

2 Screenshots mit den Namen der Unterstützer:innen der "Prinzipien Sexualpädagogik". Es sind zuviele, um diese hier einzubinden. Leider.

Bild

29) und die offenbart, dass dieses Menschenbild bzw. diese Ideologie auch von einem Vorstandsmitglied des Elternverein NRW (Dipl. theol. Michaela Freifrau Heereman), unterstützt worden ist

30) und die die „Prinzipien Sexualpädagogik“ weiterverbreiten, wie nachfolgender Link beweist:

in der Grafik ist nur der Link zu erkennen, der im Thread nicht eingebunden werden sollte. Das hier ist er: http://www.elternverein-nrw.de/wp-content/uploads/2019/04/Prinzipien_deutsch.pdf

31) Landesvorsitzende dieses Elternvereins ist Andrea Heck. [8]

Siehe Text

32) Sie war erst kürzlich (5./6.9.2020) Referentin der rechten 5.Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz.

33) Der Elternverein NRW gehörte neben Degussa Goldhandel, Demo für Alle … zu den Sponsoren jener Tagung an der auch der Klimawandelleugner und Präsident von EIKE Holger Thuss, der neofaschistische Historiker David Engels und H.G. Maaßen … teilgenommen haben.

34) Mehr dazu hier

35) Ich sagte ja bereits TeenSTAR und die Ideologie von ausschließlich cisgeschlechten-heterosexuellen Menschen, von nur 2 Geschlechtern, von Sexualität, die ausschließlich zwischen einer Frau und einem Mann stattfinden soll und darf

36) und das in der Ehe aus der dann Kinder hervorgehen, drängt in die Schulen und in diesem Fall über einen Elternverein.

37) Interessanterweise gehört zu den Unterzeichner*innen d. „Prinzipien Sexualpädagogik“ auch Daniel von Wachter. Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der kreationistischen Organisation Studiengemeinschaft Wort und Wissen,

38) d. ihrerseites ebenfalls Referent*innen zur Verfügung stellen, [9] auch für Schüler*innen und er gehört zu den Erstunterzeichner*innen des rechten „Appell für freie Debattenräume“.

39) Wo er sich in dementsprechender Gesellschaft befindet. Z.B. mit Leuten, die dem Opus Dei angehören oder als Referenten für die Klerikalfaschisten fungierten, wie Raphael M. Bonelli, der den Appell und die Prinzipien mitunterzeichnet hat

40) und dessen Spuren bis zu Demo für Alle führen. An dessen Symposien TeenSTAR-Mitarbeiter*innen nachweislich in der Vergangenheit teilgenommen haben.

41) Fakt ist, TeenSTAR-Kurse für Kinder und für Jugendliche, für Mädchen und für Jungen, ist christlich-fundamentale Ideologie und LGBTQI-feindlich, mit denen die Kinder, die Jugendlichen indokriniert werden.

42) So verbreitet Radio Horeb, idelle Untersützer*in des Marsch für das Leben, Ausstellerin beim evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte, mittels Podcast die Botschaft der christlichen Angebote für Kinder und Jugendliche – TeenSTAR … . [10]

Siehe Text

43) Auch die katholische Tagespost und die Autorin Cornelia Huber, Beraterin bei INER (Institut (!) für natürliche Empfängnisregelung) beschäftigte sich mit TeenSTAR und den vermeintlichen Aufklärungsbüchern

Siehe Text

44) z.B. „Rakete startklar! Wie aus Jungs echte Kerle werden“ *als gäbe es in diesem Land nicht schon genug Maskulisten und Misogyne :((* und „Wir Powergirls – Das schlaue Mädchenbuch“. [11]

Fotos vom Cover des Buches „Rakete startklar!“ und vom Cover des Buches "Wir Powergirls"

Bild

45) Beide Bücher sind im Fontis-Verlag erschienen. Ein evangelikaler/bibeltreuer Verlag, dessen Verlagsleiter Dominik Klenk, der bevor er diese Tätigkeit angenommen hat, zehn Jahre Prior bei der Offensive Junger Christen (OJC) gewesen ist.

46) Auch an der 4. Internationalen Tagung zur Theologie des Leibes 2019 „Kann man so lieben? Das Leben als Geschenk und Berufung“ organisiert vom Lehrstuhl Sozialpädagogik an der Katholischen Universität Eichstätt gemeinsam mit

47) dem als gemeinnützig anerkannten Verein Knotenpunkt – Begegnung verbindet, [12]

48) nahmen Mitglieder von TeenSTAR bzw. TeenSTAR-Ausbilder*innen teil, nämlich Annett Arnold, Francesca Diefenhardt, Ariane Golling, Christian Golling, Pius Grammetbauer, Elisabeth Luge und Elisabeth Pesahl. [13]

49) Hier kann mensch sehen wie tief verwurzelt oder vernetzt TeenSTAR und deren Ausbilder*innen sind, die z.B. als Lehrer*innen, als Sozialpädagog*innen tätig sind. Also mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

50) Die Ausbildungsseminare von TeenSTAR richten sich anMultiplikator*innen der Jugendarbeit ((Gruppenleiter/-innen, Gemeinde-/Pastoralreferenten/-innen, Diakone, Priester, Pastoren/-innen, Ordensleute),

51) Eltern, Lehrer/-innen, Erzieher/-innen,Sozialpädagogen/-innen, Hebammen, Ärzte/-innen und alle Interessierten.“ [14]

52) Mensch muss sich vorstellen, dass Kinder und Jugendliche von Beeinflussung und Manipulation, von Indoktrination, betroffen sind. Kinder und Jugendliche, die das Recht haben müssen, sich individuell entwickeln und ihre Identität herausbilden zu können

53) und das OHNE Beeinflussung, OHNE Manipulation

54) und jetzt muss sich mensch auf der Zunge zergehen lassen, dass Queer.de nicht mehr schreiben/veröffentlichen darf, dass der LSVD (Lesben- und Schwulenverband Sachsen) vor TeenSTAR warnt, [15]

55) dass Queer.de nicht mehr schreiben/veröffentlichen darf, dass TeenSTAR eine Gefahr für Kinder und Jugendliche darstellt. [16]

56) Dass es unter diesen Umständen für Journalist*innen schwierig bis unmöglich gemacht wird, über TeenSTAR und deren Verbindungen zu Demo für Alle und anderen Gruppierungen zu recherchieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen, muss ich nicht hervorheben.

57) Denn jede weitere Veröffentlichung könnte zu weiteren Abmahnungen führen.

58) Dass muss mensch sich vorstellen. Mensch muss sich auch vorstellen, dass TeenSTAR von sich behauptet ein gemeinnützig anerkannter Verein zu sein, der einen wichtigen Beitrag „für die gesunde Persönlichkeitsentwicklung der jungen Generation“ leistet. [17]

59) WTF!!!

Noch was zum lesen als Anhang

Nachträgliche Ergänzung:

TeenSTAR wurde 2007 als gemeinnützig anerkannt [18]

Ergänzung: ganz aktuell ein Ausbildungsseminar in Augsburg in Kooperation mit dem „Bischöflichen Jugendamt Augsburg“. Liest sich für mich wie Amtsanmaßung. Es sei denn ich hätte was verpasst. [19]

Nachträgliche Ergänzung vom 23.06.2023

Undercover – Missionare der Evangelikalen verbreiten an öffentlichen Schulen krude Lehren über therapierbare Homosexualität, Ablehnung von Abtreibung, kein Sex vor der Ehe und der Porno Sünde. Teenstar – ein Problem in unserer Bildung!

Ergänzende und aktualisierte Infos dazu stehen hier
https://twitter.com/maier_lotta/status/1671835772104605697
zur Verfügung.

Wie der Verein in der Schweiz agiert und welche Angebote er für Schulen macht, geht aus dem oben genannten Thread von Lotta Maier hervor. Deshalb möchten wir für die Recherche eine Leseempfehlung aussprechen!

Anmerkungen zu den aktuellen Ereignissen rund um die Ludwig-Erhard-Stiftung

Roland Tichy gibt Leitung der Ludwig-Erhard-Stiftung auf“, berichtete der Spiegel am 24.09.2020.

Auslöser sei die breite Kritik wegen der sexistischen Schmähung einer SPD-Politikerin in Tichys Einblick. Oswald Metzger (stellvertr. Vorsitzender) und Schatzmeister Alexander Tesche stünden bei einer Neuwahl Ende Oktober 2020 ebenfalls nicht mehr zur Verfügung.

Weiter wurde berichtet, Dorothee Bär (CSU) habe dies zum Anlass genommen ihre Mitgliedschaft aus Protest zu kündigen. Jens Spahn und Carsten Linnemann, beide MdB der CDU, hätten dies zum Anlass genommen ihre Mitgliedschaft mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen. Sie traten also nicht aus. Soviel nur dazu.

Wer diese Aus- und Rücktritte plus ruhenden Mitgliedschaften bejubelt, übersieht allerdings den wahren Charakter dieser Stiftung. Deshalb erscheint ein threadähnlicher Beitrag über die Ludwig-Erhard-Stiftung (LES), über die bisherigen Strukturen, die Mitstreiter:innen und über die Kooperationen angebracht.

Denn die Spuren führen auch zum „Mistbeet der AfD“ oder in den „völkisch-nationalistischen Sumpf“, gemeint ist die Hayek-Gesellschaft, die im Folgenden verkürzt als HG bezeichnet wird.

Doch dazu später mehr.

Zunächst einige Infos über den aktuellen Vorstand, der ab Ende Oktober 2020 nicht mehr existieren wird.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören dem Vorstand neben Roland Tichy noch Ulrich Blum, Oswald Metzer und Alexander Tesche an. [1]

Roland Tichy hat bereits einen Eintrag in diesem Blog. Deshalb ersparen wir uns weitere Angaben.

Ulrich Blum, der Sohn des ehemaligen BND-Präsidenten Eberhard Blum, Prof. Dr. Dr. h.c. von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg [2] schrieb von 2013 bis 2017 für das nationalrevolutionäre Magazin MUT, das bis zu seiner Einstellung 2017 von Bernhard C. Wintzek (Asendorf) herausgegeben wurde. [3] Blum hat sich bisher noch nicht geäußert.

Oswald Metzger gehört zum Autor:innenkreis des islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten“ und Tichys Einblick, war zunächst Mitglied der SPD, dann der Grünen und ist seit April 2008 Mitglied der CDU. Im WS 2003/2004 fungierte er als Referent für die Kölner Burschenschaft Germania und 2020 war er Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK).

Alexander Tesche, der Vertreter der Wirtschaft, ist im Vorstand von Concordia Sozialprojekte und ist dort zuständig für den Bereich Personal bei der ED Züblin AG in Stuttgart. Bei der ED Züblin AG handelt es sich um ein Unternehmen für Hoch- und Tiefbau. Eigenen Angaben zufolge um die Nummer Eins, im Kompetenzverbund mit STRABAG. [4]

Berührungsängste nach rechts und rechtsaußen kennt der aktuelle Vorstand also nicht und all die, die jetzt um die Ausrichtung und wegen des Ansehens der Stiftung besorgt sind, übersehen dabei, dass die LES seit 2017 mindestens höchst offiziell mit der Hayek-Gesellschaft kooperiert. Denn die LES ist offiziell Unterstützer:in des Forum Freiheit, eine jährliche Kooperationsveranstaltung der Hayek-Gesellschaft, der Hayek-Stiftung, dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte, dem Liberalen Institut Zürich, dem Hayek-Institut Wien, der LES, dem Forum Freie Gesellschaft und dem Institut für Unternehmerische Freiheit. Hier ein Screenshot als Beleg.

Diese Tatsache hat bisher offensichtlich keine:n zum Austritt bewogen oder zu öffentlichkeitswirksamer Kritik.

Diese Zusammenarbeit ist insofern bedeutsam, weil 2015 nach den Vorwürfen von Mobbing, Kontroversen und einem eskalierten Streit 62 Mitglieder laut und mit schriftlichem Statemennt aus der Hayek-Gesellschaft ausgetreten sind.(Mehr dazu hier: https://bkramer.noblogs.org/ein-thread-ueber-die-hayek-gesellschaft/).

Das war der Moment, in dem aus einer neoliberalen Organisation eine rechtslibertäre geworden ist. Ausgetreten waren damals u.a. Linda Teuteburg (FDP), Oswald Metzger, Lars P. Feld, …

Die Namen der Ausgetretenen und ihre Begründung können hier: https://archive.is/4Y25a nachgelesen werden. Interessanterweise sind die dieselben Personen, nämlich u.a. Linda Teuteburg, Oswald Metzger, Lars P. Feld … Mitglieder der LES, der auch Friedrich Merz, und Mitgliedschaftruhend Jens Spahn und Carsten Linnemann angehören.

Es störte sie offensichtlich auch nicht Mitglied einer Stiftung zu sein, der Wolfgang Ockenfels angehört.

Wolfgang Ockenfels (CDU) ist u.a. Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und ist seit 1992 Chefredakteur von Die Neue Ordnung herausgegeben vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. vor der die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik 2019 gewarnt hat.

Auch der extremrechtslibertäre Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler (FDP), der dem Stiftungsrat der Hayek-Gesellschaft und Gründer/Geschäftsführer von Promotheus – Das Freiheitsinstitut ist, gehört zu den Mitgliedern der LES. Er publizierte bisher u.a. auch für eigentümlich frei.

Auch an ihm und seinen Verbindungen zur HG hat bisher keine:r Anstoß genommen.

Joachim Starbatty, ein weiteres Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung (LES) ist u.a. auch Kuratoriumsmitglied der Hayek-Gesellschaft. 2013 stand er für die Bundestagswahl auf der Landesliste Berlin für die AfD.

Und es störte auch keine:n.

Ein weiteres Mitglied der LES ist Prof. Dr. Marthin Rhonheimer. Er ist Präsident des Austrian Insitute (AI), Autor des Ludwig von Mises Institut Deutschland und fungierte als Referent für die Hayek-Gesellschaft und das Opus Dei.

Auch daran hat sich keine:r gestört.

Rück- und Austritte und ruhende Mitgliedschaften ändern also nichts an den Fakten.

Dabei hören die Verbindungen zur Hayek-Gesellschaft nicht auf. Denn zur Jury des Ludwig-Erhard-Preis gehört auch Prof. Dr. Thomas Mayer, Vorsitzender der Jury, die 2018 noch in einer ganz anderen Zusammensetzung existierte. [5]

Thomas Mayer wird am 14.10.2020 einen Vortrag auf der Kooperationsveranstaltung Forum Freiheit 2020 halten und fungierte in der Vergangenheit als Referent von versch. Veranstaltungen der Hayek-Gesellschaft/Hayek-Clubs.

Er gehört dem Kuratorium von „Prometheus – Das Freiheitsinstitut“ an und ist Gründungsdirektor des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln, dem auch Gunther Schnabl vom Kuratorium der Hayek-Gesellschaft angehört.

Fakt ist also, dass es sowohl von der LES als Gesamtorganisation eine direkte Verbindung zur Hayek-Gesellschaft gibt, die die 2017 ausgetretenen Mitglieder Günter und Peer Ederer als „Mistbeet der AfD“ und „völkisch-nationalistischen Sumpf“ bezeichneten, [6] als auch Kontakte/Vernetzungen von Einzelpersonen zur HG.

Übersehen werden darf auch nicht die Sonderschrift der LES „Wohlstand für Alle/Klimaschutz und Marktwirtschaft

die deutlich gemacht hat, dass die Ludwig-Erhard-Stiftung auch über Kontakte zu den Klimawandelleugner:innen von EIKE verfügt und zwar zu Sebastian Lüning, der als Referent an der EIKE-Konferenz 2019 teilgenommen hat und zu den Mitautor:innen der Sammelschrift der LES gehört, genauso wie Roger Köppel.

Es spielt also keine Rolle, ob Roland Tichy Vorsitzender ist oder nicht.

Es spielt keine Rolle, dass Dorothee Bär empört aus der LES ausgetreten ist, weil sie vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben eine rote Linie bei sich erkannt hat.

Auch die Empörung über Roland Tichy sind nichts weiter als heiße Luft. Denn nichts ändert sich an den Fakten und den ausgeprägten Verbindungen nach rechts und rechtsaußen.

Es spielt also keine Rolle, ob dieser Tage ein vorsichtigkritischer Artikel über die Ludwig-Erhard-Stiftung erschienen ist.

Denn sind einmal solche Strukturen entstanden, dann ist mehr vonnöten als sanfte Kritik an einer Stiftung, die mit dem „Mistbeet der AfD“ oder dem „völkisch-nationalistischen Sumpf“ zusammenarbeitet.

#RechteStrukturenZerschlagen #WohlfühlzonenNehmen #Alerta

Friedrich Merz und sein widerlicher Vergleich

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1) Als Friedrich Merz diesen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie herstellte, [1]

Zitat: „Über die Frage der sexuellen Orientierung, das geht die Öffentlichkeit nichts an. Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betrifft – an der Stelle ist für mich allerdings eine absolute Grenze erreicht – ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion.“

Zitat von Friedrich Merz „Über die Frage der sexuellen Orientierung, das geht die Öffentlichkeit nichts an. Solange sich das im Rahmen der Gesetze bewegt und solange es nicht Kinder betriffe – an der Stelle ist für mich allerdings eine absolute Grenze erreicht – ist das kein Thema für die öffentliche Diskussion.“

2) las ich häufig den Satz, eine solche Einstellung sei nicht mehr zeitgemäß und Merz sei damit raus.

3) In diesem Moment habe ich mich, und das mehr als einmal, gefragt: Auf welchem Planeten leben die denn und kriegen die denn gar nichts mit? Oder wollen sie nicht sehen, was offensichtlich ist?

4) In Polen gibt es LGBTQI-freie Zonen und in Wien zerriss eine Rednerin im Rahmen einer Querdenken-Demonstration auf offener Bühne am hellichten Tag eine Regenbogenfahne. Die Rednerin kreischte und beschimpfte Homosexuelle als „Kinderschänder“ und das von der Bühne herab. [2]

5) Im Mai 2020 berichtete die Zeit, dass die Zahlen von LGBTQI-feindlichen Übergriffen 2019 in Berlin um 1/3 gestiegen seien. 395 Taten richteten sich gegen Schwule und männliche Bisexuelle, 83 gegen Transmenschen und 47 gegen lesbische oder bisexuelle Frauen. [3]

6) All das in nur einer einzigen Stadt.

7) Fast die Hälfte der deutschen LGBTQI-Personen verstecken ihre sexuelle Orientierung, nämlich 43 Prozent, wird in besagtem Artikel auch noch erwähnt.

8) Friedrich Merz hat, als er diesen ekelhaften Satz ausgesprochen hat, sehr genau gewusst was er sagt, welche Auswirkungen das hat und wer sich von ihm angesprochen fühlen wird.

9) Er hat schließlich noch großes vor als Kanzlerkandidat, wie das Politbaromenter 2019 ermittelte. Denn mehr als 1/3 der CDU-Anhänger:innen wünschen sich Friedrich Merz als Kanzler, gefolgt von einem Jens Spahn und ganz weit hinten als Schlusslicht die AKK. [4]

10) Eine DruKo konnte ich mir in diesem Zusammenhang dann doch nicht verkneifen und wies einen Schreiberling daraufhin, dass Merz Äußerung bei Evangelikalen sehr gut ankommt. Die gäbe es schließlich in Massen und die seien sehr gut vernetzt.

11) Allerdings wurde mein Hinweis prombt zurückgewiesen und kam damit auch nicht an.

12) Aus diesem Grunde möchte ich stellvertretend oder beispielhaft für so viele Organisationen die es gibt den evangelikalen Verein und die Struktur der Offensive Junger Christen e.V. (OJC) vorstellen.

13) Denn genau hier kann Friedrich Merz mit seiner Aussage punkten. Hier bei den Evangelikalen. Denn hier bestehen viele Gemeinsamkeiten, wie nachfolgend noch dargestellt werden wird.

14) Die OJC e.V., ein gemeinnützig anerkannter Verein (!), gehört zu den mit der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) verbundenen Werken, d.h. der Verein arbeitet auf der Basis der Glaubensgrundsätze der EAD.

15) Die sog. Glaubensgrundsätze, die einer Ideologie entsprechen, basieren u.a. auf einem binären Menschenbild, das ausschließlich 2 Geschlechter zulässt und die müssen gefälligst cisgeschlechtlich und heterosexuell sein.

16) Frauen wird in diesem System eine untergeordnete Rolle zugeteilt, verantwortlich für Heim, Kinder und Care. Ginge es nach der EAD und den angeschlossenen Vereinen der Anti-Choice-Bewegung wären Frauen nicht mehr als ein „Muttertier“ oder eine Zuchtsau,

17) denn Schwangerschaftsabbrüche wären grundsätzlich verboten.

18) Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die vielen Botschafter/Unterstützer aus den Reihen der EAD für One of Us, deren Spur zur Agenda für Europa führt.

19) Die Agenda für Europa, ein europaweites antifeministisches LGBTQI-feindliches Netzwerk, hat es sich zum Ziel gesetzt u.a. Scheidungen und Schwangerschaftsabbrüche zu verbieten und Homosexualität zu kriminalisieren.

20) Die OJC, die in diesem Spektrum zu verorten ist, ist sehr gut vernetzt, betreibt mehrere Gästehäuser, sowie ein öffentliches Café im Schloss Reichenberg, bietet Tagungen und Vorträge an, fördert eigenen Angaben zufolge weltweite Partnerschaften, pflegt eine Bücherwerkstatt,

21) gibt eigene Zeitschriften (Salzkorn, Brennpunkt Seelsorge, Bulletin) heraus, bietet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an, betreibt regionale und internationale Jugendarbeit

22) und führt regelmäßig Grund- und Aufbaukurse in Seelsorge und Begleitung für Mitarbeiter:innen in Kirche und Gemeinden durch.

23) Darüberhinaus hat die OJC einen Think Tank gegründet, der sich mit „Zeitgeistströmungen“ auseinandersetzt. [5] Bei diesem Think Tank handelt es sich um das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“ (DIJG), das seinerseits wiederum die bundesweite Netzwerk-Initiative

24) „Bündnis Ehe und Familie“ mitgegründet hat und das, laut Webseite, „im Austausch mit international anerkannten Partnern, Netzwerken und Universitäten“ steht. [6]

25) Ganz wie auch die EAD haben sich sowohl die OJC als auch das DIJG über das gesetzliche Verbot von Konversionstherapien im Vorfeld und nach dessen Verabschiedung sehr geärgert.

26) Gelebte Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit werden nämlich von Evangelikalen/christlichen Fundis als Sünde erachtet.

27) Mensch kann sich darum vorstellen, wieviel Druck auf LGBTQIs und queeren Kindern und Jugendlichen lastet, die sich ihrer Sexualität und/oder Geschlechtlichkeit bewusst werden oder geworden sind.

28) Doch anstatt die Kinder/Jugendliche sie selbst werden zu lassen, wird der Druck erhöht und es werden sog. seelsorgerische Gespräche angeboten, um auf Kinder/Jugendliche/Betroffene Einfluss zu nehmen, davon ausgehend, dass LGBTQI reversibel sei bzw. korrigierbar.

29) Und so war die Empörung groß, als das Verbot für Konversionstherapie verabschiedet wurde. Hier als Screenshot ein kleiner Auszug aus der Publikation Salzkorn 2/2019 von der OJC. [7]

Zu den Folgen

Nicht nur für die Beratungspraxis, auch für die Gemeindepraxis bedeutet dieses Gesetz einen massiven Einschnitt und Verunsicherungsmoment. Zwar darf im Kontext der Meinungs- und Religionsfreiheit gelebte Homo­sexualität, Transsexualität usw. als Sünde und die Mann-Frau-Ehe als das biblische Grundkonzept ­einer schöpfungsgemäßen Gestaltung des Sexual­lebens bezeichnet werden. Doch da hört es schon auf. Strafbar macht sich z. B. ein Prediger, wenn er in der Verkündigung oder im Ausüben seiner pastoralen ­Tätigkeiten darauf hinweist, dass es Hilfe für Menschen gibt, die ihre sexuelle Orientierung als konflikthaft erleben, sofern Jugendliche anwesend sind. Auch das seelsorgerliche Gespräch oder Gebet, das den Hilfe­suchenden darin bestärkt, sich fragend mit seinen Empfindungen auseinanderzusetzen und dabei Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann zur Straftat werden. Befindet sich ein Betroffener diesbezüglich in einem inneren Konflikt, dann ist es von Seiten des Gesetzgebers erwünscht und erlaubt, ihn an Stellen zu verweisen, die das homo- oder transsexuelle ­Coming-Out fördern, wohingegen es strafrechtlich sanktioniert werden soll, wenn Betroffene an Werke, Therapeuten oder Berater verwiesen werden, die von einem raschen, festlegenden Coming-Out abraten und eine Auseinandersetzung mit tieferliegenden Wünschen, Gefühlen und Erlebnissen empfehlen.“

Ein Textauszug mit der Überschrift Zu den Folgen hier: https://www.ojc.de/salzkorn/2020/selbstbestimmt-identitaetspolitik-gleichstellung/gesetz-konversionsbehandlung-geschlechtsidentitaet/ zu finden

30) Bei der DIJG jedenfalls wird mensch nicht müde Homosexualität immer und immer wieder in den Zusammenhang mit Pädophilie und mit Krankheiten, wie z.B. der Syphilis, zu bringen und dafür noch auf irgendwelche „Studien“ zu verweisen.

31) „Studien“, die keine sind.

32) Alleine der Blog des DIJG kann widerlicher nicht sein. Der letzte Eintrag stammt vom 9.2.2018 und trägt den Titel: „Der große Betrug der Transgender-Medizin“ oder vom 6.6.2017 mit dem Titel: „Toiletten sind nur der Anfang – die wahren Ziele der Transgender-Bewegung“. [8]

33) Und der Artikel mit der Überschrift: „Starker Anstieg der Syphilis-Infektionen in Deutschland“ stammt vom 25.01.2016. [9]

34) Wer auf der Webseite des DIJG die Suchbegriffe „Pädophilie und Homosexualität“ eingibt, erhält satte 16 Ergebnisse. Bei der OJC sind es 5.

35) Da ich derartiges nicht weiterverbreiten möchte, belasse ich es bei nachfolgendem Screenshot mit der Überschrift: „Homosexualität: Daten und wissenschaftliche Studien – kurze Hinweise“. WTF!!! [10]

Bild

36) Obwohl es an Fundstellen nicht mangelt, werde ich an dieser Stelle keine weiteren einbinden, sondern stattdessen darauf verweisen, dass zum sog. Wissenschaftlichen Beirat der DIJG Professoren oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie gehören,

37) wie z.B. Prof. Dr. em. Inge Scharrer, ehemals Professorin der Uni Mainz und Gründerin der christlichen Aidshilfe gehört. [11] WTF!

Screenshot von dem wissenschaftlichem Beirat bzw. seiner Mitglieder. Quelle: https://www.dijg.de/ueber-uns/beirat/

38) Ich will darauf hinaus, dass Evangelikale und ihre Ideologie überall zu finden sind. Auch im Deutschen Bundestag. Hier arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter des MdB Frank Heinrich Uwe Heimowski als Beauftragter der EAD im Deutschen Bundestag.

39) Ich will darauf hinaus, dass Organisationen wie die EAD oder die OJC auch Angebote für Kinder und Jugendliche im Programm haben.

40) Ich will darauf hinaus, dass Organisationen wie die OJC über viele Möglichkeiten verfügen ihre menschenverachtende Botschaft weiter zu verbreiten.

41) Ich will darauf hinaus, dass auch unter den Bundestagsabgeordneten Evangelikale/christliche Fundis zu finden sind oder solche, die sich, wenn es nötig erscheint, mit diesen Gruppierungen/Initiativen/Kampagnen verbünden bzw. diese unterstützen.

42) Wie z.B. im April 2020 bei „Deutschland Betet Gemeinsam“. Dieses evangelikale Spektakel wurde von 19 Bundestagsabgeordneten unterstützt. Die Schirmherrschaft übernahm der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

43) Nachzulesen hier

  • Julia Klöckner, MdB, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (CDU)
  • Marie-Luise Dött, MdB, langjährige Vorsitzende Bund katholischer Unternehmer (CDU)
  • Gitta Connemann, MdB, stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (CDU)
  • Marco Wanderwitz, MdB, parlamentarischer Staatssekretär (CDU)
  • Dr. Karl Lamers, MdB, stellv. Vorsitzender des Verteidungsausschusses (CDU)
  • Volker Kauder, MdB, langjähriger Vorsitzender der CDSU/CSU-Bundestagsfraktion (CDU)
  • Otto Fricke, MdB, haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion
  • Dr. Stefan Ruppert, MdB, religionspolitischer Sprecher FDP-Fraktion
  • Steffen Bilger, MdB, parlamentarischer Staatssekretär (CDU)
  • Stephan Pilsinger, MdB (CSU)
  • Marc Biadacz, MdB (CDU)
  • Markus Grübel, MdB, Beauftragter der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit (CDU)
  • Frank Heinrich, MdB (CDU)
  • Josip Juratovic, MdB (SPD)
  • Volker Ullrich, MdB (CSU)
  • Johannes Selle, MdB (CDU)
  • Pascal Kober, MdB (FDP)
  • Michael Theurer, MdB, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender
  • Dietmar Nietan, MdB, Schatzmeister der SPD

Anmerkung: Die Angaben in rot entsprechen nicht dem Original, sondern wurden nachträglich hinzugefügt.

44) Und ich will auch darauf hinaus, dass Friedrich Merz genau an diese Ideologie anknüpfen kann. Ich will darauf hinaus, dass Wachsamkeit vonnnöten ist und Evangelikale gefährlich sind und deren Verharmlosung ein schwerer Fehler ist.

Ein Thread über Necla Kelek

Dieser Beitrag steht mit sämtlichen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

1) Ein Thread über Necla Kelek, Vorstandsfrau von Terre des Femmes (TdF) Deutschland, [1] mit Überlegungen und Anmerkungen.

2) Es gibt ein Sprichwort, das besagt: „Der Fisch stinkt vom Kopf“. Nie schien mir dieses zutreffender zu sein.

3) Denn die Aktivitäten von Necla Kelek sagen auch viel über TdF (D) in seiner Gesamtheit aus. Zumal auf der Webseite von TdF (D) zu einem Artikel von Josef Kraus (extrem rechter Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands (DL)) in Tichys Einblick verlinkt wird.

Im Screenshot ist die Verlinkung zu erkennen. Gleichlautend mit Text.

[2]

Gleichlautend mit Text. Im Screenshot ist dieser Artikel aus Tichys Einblick zu sehen. Seitlich rechts dazu noch eine Werbung für das neueste Buch von Thilos Sarrazin „Der Staat an seinen Grenzen“.

[3]

4) Auch Necla Kelek schrieb schon für Tichys Einblick. 2017 über „Das Referendum Türkei“.

Siehe Text. Im Screenshot ist der Artikel von Necla Kelek in Tichys Einblick zu erkennen. Seitlich rechts ein Video von Tichys Einblick mit Thilo Sarrazin: Merkels Einwanderungspolitik überfordert uns.

[4]

5) In diesem Zusammenhang soll daran erinnert werden, dass Roland Tichy Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung (LES) ist, die seit 2017 zu den unterstützenden Organisationen des Forum Freiheit der Hayek-Gesellschaft gehört. [5]

6) Auch in diesem Jahr. [6]

Siehe Text.

Siehe Text.

7) Kelek schreibt auch für die Katholische Tagespost, [7] die in diesem Jahr (2020) zu den offiziellen Medienpartner:innen der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz gehörte, organisiert von Klaus Kelle (CDU).

8) Necla Kelek ist Gastautorin für den islamfeindlichen und rassistischen Blogs Achse des „Guten“ und schreibt auch für den Cicero.

9) Sie publizierte als Mitautorin für den Sammelband „Merkel. Eine kritische Bilanz“. Mit Beiträgen von Thilo Sarrazin, Werner J. Patzelt, Wolfgang Ockenfels, Andreas Unterberger, Birgit Kelle … . [8]

Text. Beim Screenshot handelt es sich um das Cover vom erwähnten Buch.

10) Erschienen ist die Publikation im FinanzBuch Verlag, einem Verlag, der fast ausschließlich rechtslibertäre Bücher veröffentlicht. Herausgeber ist der extrem rechte FAZ Redakteur Philip Plickert, der u.a. auch Mitglied der Hayek-Gesellschaft ist

11) und der am 19. Juni 2017 im Rahmen eines Hayek Club Treffens einen Vortrag über das Buch gehalten hat. [9] Hervorgehoben wurden auch die Mitautor:innen, die diese Publikation möglich gemacht hatten.

Siehe Text.

12) Schon jetzt lässt sich festhalten, dass die Vorstandsfrau von Terre des Femmes (TdF) D Necla Kelek keine Berührungsängste vor extrem Rechten kennt.

13) Dient Kelek diesen doch als Feigenblatt deren antimuslimischen Rassismus zu verdecken.

14) Ein Beispiel dafür stammt aus dem Wetzlar-Kurier, herausgegeben vom stramm rechten MdBler Hans-Jürgen Irmer (CDU). Dieser bezeichnete sie als „mutige und bekennende Muslima, vor der man ob ihres Wirkens und Engagements den Hut ziehen muss“ und zitierte sie mit den Worten:

15) „Necla Kelek fordert Paradigmenwechsel im Umgang mit Flüchtlingen, Migranten, Neubürgern und Gästen“. [10]

16) Und so wichtig die Kritik am Islamismus oder dem radikalen Islam auch ist, so sollte diese Kritik und diese Auseinandersetzung nie gemeinsam mit christlichen Fundamentalist:innen oder Evangelikalen erfolgen und ebensowenig mit rechten oder rassistischen Propagandist:innen.

17) So ist Necla Kelek auch Mitautorin im Sammelband: „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“. Herausgegeben von Carsten Linnemann (CDU)/Winfried Bausback (CSU). [11]

: Cover vom Buch „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“. Siehe Text.

18) Mit Beiträgen von Christine Schirrmacher, aus den Reihen der evangelikalen Evangelischen Allianz Deutschland (EAD), mit dem Rassisten Boris Palmer von den Grünen oder Ahmad Mansour… .

19) Auch an einer Publikation von Ulrike Ackermann, Gründerin des John Stuart Mill Instituts, war Necla Kelek als Mitautorin beteiligt.

Siehe Text. Grafik ist von dem Cover des Sammelbandes von Ulrike Ackermann. Mit Beiträgen von Dirk Maxeiner, Necla Kelek, Detmar Doering, Wolfgang Sofsky ...

[12]

20) Das Interessante in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Ackermann’s „Institut“ Kooperationen mit der FDP-nahen Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit pflegt, aber auch zur Hayek-Gesellschaft (HG) unterhält.

21) Von der Ex-Mitglieder sagen, dass die HG ein „Mistbeet der AfD“ sei oder „völkisch-nationalistischer Sumpf“. [13]22) Interessant ist in diesem Fall auch, dass Ulrike Ackermann, die Herausgeberin, die Necla Kelek und die anderen Autor:innen zusammengeführt hat, den „Sozialstaat als die schlimmste Ausprägung von „Vater Staat“ versteht“. [14]

23) Interessant ist auch, dass Ackermann am 2. November 2020 im Rahmen einer Veranstaltung des Hayek-Clubs Frankfurt ihr neuestes Buch vorstellen wird. [15]
Soviel nur dazu.

24) Aber all das dürfte Necla Kelek nicht stören. Gehört sie doch auch zu den Erstunterzeichner:innen des rechten Appells für freie Debattenräume.

25) Gemeinsam mit Philip Plickert, mit Boris Palmer, mit Wolfgang Sofsky, mit Markus Krall, mit Josef Kraus, mit Vera Lengsfeld und mit Norbert Bolz

26) Mensch kann also sehr gut erkennen mit wem sich Necla Kelek umgibt und mit wem sie zusammenarbeitet/ kooperiert.

27) Das trifft im Übrigen auch auf TdF D zu und auf die Petition gegen das Kinderkopftuch, die auch von der neofaschistischen AfD (Darmstadt) unterstützt wurde

Siehe Text. Grafik von einem FB-Post der AfD-Darmstadt mit der Aufforderung: „Bitte unterzeichnen Sie die Petition von Terre des Femmes für ein Verbot des sog. Kinderkopftuches für minderjährige Mädchen: Link zur Petition von TdF.

[16]

28) und darüber hinaus noch von Lisa Fitz, Alice Schwarzer, Boris Palmer, Susanne Schröter, Cora Stephan, Monika Maron, Ali Utlu, … . [17]

29) Um noch einmal auf die AfD zurückzukommen. Die AfD Südliche Ortenau – Kinzigtal war von Necla Kelek begeistert bzw. von ihrem Gastkommentar [18] in der Allgemeine Zeitung vom 04.01.2020. [19]

Siehe Text.

Siehe Text.

30) Necla Kelek ist also KEINE Frauenrechtlerin, geschweige denn eine Feministin, auch wenn sie von vielen Personen/Organisationen so bezeichnet wird. Beispielhaft in diesem Kontext ist auch ihr Eintrag bei Wikipedia. [20]

31) Dort wird sie als „profilierte Frauenrechtlerin“ bezeichnt. Nun ja.

Siehe Text. Kleiner Auszug aus einem Eintrag bei Wikipedia „profilierte Frauenrechtlerin“.

32) Denn sie und Terre des Femmes (D) bieten, suchen und nehmen Anschlussstellen nach rechts und rechts außen nicht nur billigend in Kauf, sondern fördern diese noch

33) und zwar durch Transfeindlichkeit, durch Rassismus/antimuslimischen Rassismus/Islamfeindlichkeit, Feindlichkeit gegenüber Sexarbeiter:innen und z.B. auch durch ihre Einstellung zur Konversionstherapie für transgeschlechtliche Personen.

34) Und genau hier sind die Anknüpfungspunkte zu finden, die eine Kooperation mit rechten und evangelikalen/christlich-fundamentalistischen Gruppen möglich machen und das sind genau die Gruppen/Organisationen/Einzelpersonen,

35) die gegen gegenderte Sprache zu Felde ziehen, die sich gegen Geschlechtergerechtigkeit im Allgemeinen mit Händen und Füßen wehren, , die antifeministisch, die misogyn und rassistisch, kurzum menschenverachtend sind.

36) Und obwohl ein Großteil dieser Infos in diesem Thread bereits bekannt sind, auch die Tatsache, dass sich Necla Kelek im Umfeld der Hayek-Gesellschaft bewegt, also alles nichts Neues ist, so kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden.

37) Denn einen rechten Feminismus gibt es nicht und wer sich mit Philip Plickert, Ulrike Ackermann, Hans-Jürgen Irmer, um hier nur einige Namen aufzuführen, noch mehr extreme Rechte kommen zusammen beim „Appell für freie Debattenräume“, den Kelek auch erstunterzeichnet hat,

38) wer also mit solchen Leuten gemeinsame Sache macht, muss auch genau so eingeordnet werden und ebenso Terre des Femmes (TdF) Deutschland, der wie verdorbener Fisch vom Kopf her stinkt.

Erstunterzeichnende des Appells für freie Debattenräume

Stand 21.09.2020

Abschrift [1]

Milosz Matuschek (Autor, ex-NZZ-Kolumnist, Initiator), Gunnar Kaiser (Schriftsteller, Youtuber, Initiator) in alphabetischer Reihenfolge: Erstunterzeichner

  1. Hamed Abdel-Samad, Politikwissenschaftler und Publizist
  2. Ulrike Ackermann, Professorin, Direktorin John Stuart Mill Institut
  3. Arend Agthe, Regisseur, Mitglied Dt. Filmakademie
  4. Judith Al-Bakri, Schauspielerin/Autorin
  5. Nagih Al-Obaidi, freier Journalist
  6. Andreas Altmann, Reporter, Reiseschriftsteller
  7. Götz Aly, Historiker und Publizist
  8. Prinz Asfa-Wossen Asserate, Publizist und Unternehmensberater
  9. Jörg Baberowski, Historiker und Gewaltforscher
  10. Petra Johanna Barfs, Bildende Künstlerin
  11. Christoph Baumann, ehem. Präsident „Jungfreisinnige“ des Kantons Zürich
  12. Ulrike Bause, Karikaturistin
  13. Jens Berger, Redakteur NachDenkSeiten.de, Buchautor
  14. Michael Beleites, studierter Landwirt, Umweltbewegung DDR
  15. Sucharit Bhakdi, Arzt, Professor
  16. Georges Bindschedler, Unternehmer, Verwaltungsratspräsident „Schweizer Monat“
  17. Marianne Bäumler, Journalistin
  18. Michèle Binswanger, Journalistin, Tagesanzeiger
  19. Norbert Bolz, em. Professor für Medienwissenschaft, TU Berlin
  20. Heidi Bohley, Bürgerrechtlerin und Publizistin
  21. Tom Bohn, Autor, Regisseur
  22. Raphael M. Bonelli, Psychiater und Autor
  23. Ralf Bönt, Schriftsteller
  24. Markus Böker, Schauspieler, u.a. „Die Rosenheimcops“
  25. Bruno Binggeli, Astronom und Autor
  26. Matthias Bröckers, Mitgründer der taz, Journalist und Buchautor
  27. Hans Christoph Buch, Schriftsteller
  28. Gerd Buurmann, Schauspieler, Blogger
  29. Naïla Chikhi, Referentin, Integration und Frauenrechte
  30. Jakub Cizmarovic, Pianist
  31. John Cleese, Künstler, u.a. „Monty Python“
  32. Johannes Doelling, Philosoph und Linguist
  33. Davide Dormino, Bildhauer, Italien
  34. Jörg Drieselmann, Direktor Stasi-Museum Berlin
  35. Gerald Dyker, Professor f. Chemie, Universität Bochum
  36. Vince Ebert, Wissenschaftskabarettist
  37. Hartmut Esser, Professor für Soziologie, Universität Mannheim
  38. Ute Florey, Sängerin, Professorin UdK Berlin
  39. Jan Freyn, Literaturwissenschaftler
  40. Luke Gasser, Rockmusiker, Dokumentarfilmer, Bildhauer, Künstler
  41. Carlos A. Gebauer, Rechtsanwalt und Publizist
  42. Carl Friedrich Gethmann, Professur für Philosophie, Universität Siegen, Mitglied des Ethikrates
  43. Katrin Gierhake, Professorin für Strafrecht, Universität Regensburg
  44. Giuseppe Gracia, Autor, Kolumnist/Blick
  45. Alexander Grau, Philosoph, Kolumnist/Cicero
  46. Luís Greco, Professor für Strafrecht, HU Berlin
  47. Ludwig, Greven, Journalist und Autor
  48. Bettina Hagen, Malerin
  49. Peter Hahne, Fernsehmoderator und Autor
  50. Camill Hauser, Fußballartist, Youtuber, Softwareentwickler
  51. Green Rabbit, Youtuber
  52. Ulrike Haseloff, Illustratorin
  53. Lars Hartmann, Kulturjournalist und Blogger
  54. Waldemar Hartmann, Sportreporter
  55. Rainer Hegselmann, Professor, Frankfurt School of Finance & Manageme
  56. Annette Heinisch, Rechtsanwältin, Autorin der „Achse des Guten“
  57. Matthias Heitmann, Journalist, Publizist
  58. Peter Hoeres, Historiker, Universität Würzburg
  59. Michael Hofreiter, Professor für Zoologie/Universität Potsdam
  60. Arne Hoffmann, Wissenschaftsjournalist und Männerrechtler
  61. Barbara Holland-Cunz, em. Professorin Gender Studies
  62. Helmut Holzhey, em. Professor für Philosophie, Universität Zürich
  63. Stefan Homburg, Universitätsprofessor
  64. Alexander Horn, Publizist und Geschäftsführer Politikmagazin Novo
  65. Gallus Hufenus, Kaffeemacher, Stadtparlamenterier (SP) St. Gallen, Texter
  66. Konrad Hummler, Unternehmer, Publizist, ehem. Verwaltungsratspräsident der Neuen Zürcher Zeitung
  67. Christian Illies, Professor f. Philosophie, Universität Bamberg
  68. Marijke Jährling, Jazzsängerin
  69. Dirk Jacobs, Journalist, ZDF und RBB
  70. Steffen Jacobs, Essayist, Übersetzer
  71. Erwin Jurtschitsch, Journalist, Unternehmer, Mitgründer der taz/die tageszeitung
  72. Necla Kelek, Soziologin und Publizistin
  73. Birgit Kelle, Journalistin, Buchautorin
  74. Alfred Kerger, Aktionskünstler
  75. Alexander Kissler, Journalist und Autor
  76. Heiko Kleve, Professor, Universität Witten/Herdecke
  77. Stefan Klinkigt, Maler, Zeichner, Bildhauer
  78. Hubertus Knabe, Historiker, ehem. Direkter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
  79. Ferdinand Knauß, Journalist, Tichys Einblick
  80. Sandra Kostner, Migrationsforscherin, PH Schwäbisch Gmünd
  81. Gero Körner, Pianist
  82. Jasmin Kosubek, Journalistin RT Deutsch
  83. Markus Krall, Wirtschaftspublizist
  84. Josef Kraus, Publizist
  85. Ben Krischke, Journalist, u.a. Meedia
  86. Michael Kroker, Journalist, WirtschaftsWoche
  87. Walter Krämer, Ökonom, Professor, Autor
  88. Ben Krischke, Journalist, u.a. Meedia
  89. Michael Kroker, Journalist, WirtschaftsWoche
  90. Bettina Kupfer, Psychologin
  91. Bernhard Lassahn, Schriftsteller
  92. Karsten Laudien, Professor für Ethik, Berlin
  93. Vera Lengsfeld, Publizistin, DDR-Bürgerrechtlerin, ehem. Politikerin
  94. Roger Letsch, Publizist, Blogger für Achse des Guten, unbesorgt.de
  95. Maria-Sibylla Lotter, Professorin für Ethik, Universität Bochum
  96. Patricia Lueger, Schauspielerin
  97. Frank Lübberding, Journalist
  98. Monika Maron, Schriftstellerin
  99. Harald Martenstein, Autor und Journalist
  100. Matthias Matussek, Journalist, Bestsellerautor, ehem. Leiter Kulturressort „Spiegel“
  101. Verena Mayer, Professorin f. Philosophie, LMU München
  102. Georg Meggle, Professor für Philosophie, Universität Leipzig
  103. Andreas Meier, Professor f. Informatik
  104. Horst Meier, Jurist und Autor
  105. Reinhard Meinel, Astrophysiker, Universität Jena
  106. Anja Mehnert, Psychologin, Abteilungsleiterin Uniklinik Leipzig
  107. Reinhard Merkel, Strafrechtsprofessor, langjähriges Mitglied im Ethikrat
  108. Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaft, LMU München
  109. Axel Meyer, Professor für Zoologie/Evolutionsbiologie, Universität Konstanz
  110. Rainer Meyer, Kolumnist, Die Welt „Don Alphonso“
  111. Geoffrey Miller, PhD; Associate Professor of Psychology, University of New Mexico
  112. Alexander Mitsch, CDU-Politiker, Werteunion
  113. Ulrich Morgenstern, Professor, Musikwissenschaftler, Wien
  114. Martin Mosebach, Schriftsteller
  115. Albrecht Müller, Herausgeber Nachdenkseiten.de
  116. Burkhard Müller-Ullrich, Journalist, indubio Podcast
  117. Jack Nasher, Hochschullehrer, Autor, Verhandlungsberater
  118. Stefan Neugebauer, Regisseur, Theater Naumburg
  119. Elisabeth Neumann, Journalistin
  120. Jacqueline Neumann ,Juristin, Institut für Weltanschauungsrecht, IFW
  121. Rebecca Niazi-Shahabi, Sachbuchautorin
  122. Gunther Nickel, Professor für Literatur, Universität Mainz
  123. Shilpesh Niemann, Regisseurin, Dozentin
  124. Chaim Noll, Schriftsteller
  125. Johan Norberg, Schriftsteller, Schweden
  126. Dieter Nuhr, Künstler
  127. Erik J Olsson, Professor f. Philosophie, Universität Lund, Gründer von Academic Rights Watch
  128. Haralampi G. Oroschakoff, Künstler
  129. Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen
  130. Rainer Paris, Soziologe
  131. Gudrun Pawelke, Autorin
  132. Robert Pfaller, Philosoph und Kulturtheoretiker, Universität Linz
  133. Philip Plickert, Journalist, FAZ
  134. Marjin Poels, Filmemacher, u.a. „Paradogma“
  135. Susanne Popp, Professorin, Musikwissenschaftlerin, Max-Reger-Institut
  136. Andreas Rebers, Künstler
  137. Sascha Reh, Schriftsteller
  138. Patrick Reiser, Lehrer, Coach, Youtuber
  139. Boris Reitschuster, Journalist
  140. Anne Rosemann, Bildende Künstlerin
  141. Linus Roth, Musiker, Professor für Violine, Universität Augsburg
  142. Andreas Rödder, Historiker, Universität Mainz
  143. Michael Rüegg, Philosoph
  144. Hubertus Rufledt, Comicautor
  145. Stephan Ruß-Mohl, em. Professor f. Journalistik, FU-Berlin
  146. Christiane zu Salm, Verlegerin, Nicolai Verlag
  147. Rüdiger Safranski, Schriftsteller
  148. Michael Schmidt-Salomon, Philosoph, Publizist/Giordano Bruno Stiftung
  149. Eva Schmidt, Journalistin, Radio München
  150. Detlev Schönauer, Kabarettist
  151. Dieter Schönecker, Professor für Philosophie, Universität Siegen
  152. Matthias Schumacher, Autor, Dichter
  153. Gunnar Schupelius, Kolumnist, „B.Z.“
  154. Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie, Universität Frankfurt
  155. Gerhard Schwarz, Publizist, Progress Foundation
  156. Karl-Peter Schwarz, Journalist
  157. Thomas Sevcik, Stratege
  158. Stefan M. Seydel, Sozialarbeiter, Blogger
  159. Peter Singer, Philosoph, Professor für Ethik, Princeton University
  160. Wolfgang Sofsky, Soziologe und Essayist
  161. David Claudio Siber, ehem. Politiker B90/Grüne, Flensburg
  162. Thilo Spahl, Publizist
  163. Peter Stachel, Historiker, Mitglied der Österr. Akademie der Wissenschaften
  164. Uwe Steiner, Prof. für Literaturwissenschaft, Uni Hagen
  165. Joachim Nikolaus Steinhöfel, Rechtsanwalt, Publizist
  166. Cora Stephan, Schriftstellerin
  167. Ulrike Stockmann, Journalistin/Achse des Guten, Jüdische Rundschau
  168. Uwe Tellkamp, Schriftsteller
  169. Peer Teuwsen, Ressortleiter Kultur, NZZ am Sonntag
  170. Andreas Thiel, Kabarettist
  171. Wolfgang Thierse, Kulturwissenschaftler
  172. Maritta Tkalec, Journalistin, Berliner Zeitung
  173. Ilija Trojanow, Schriftsteller
  174. Karsten Troyke, Chansonsänger
  175. Hans Ulrich-Joerges, Journalist, Mitglied der Chefredaktion von u.a. Stern
  176. Raymond Unger, Künstler und Autor
  177. Catherin Vickers, Pianistin
  178. Michael von Liechtenstein, Unternehmer
  179. Daniel von Wachter, Professor für Philosophie, Liechtenstein
  180. Fabio von Witzleben, Journalist, Rubikon.news
  181. Günter Wallraff, Journalist und Schriftsteller
  182. Tonio Walter, Strafrechtsprofessor, Universität Regensburg und Schriftsteller
  183. Florian Warweg, Journalist, RT Deutsch
  184. Ulrich Weinzierl, Germanist und Journalist
  185. Jan Weiler, ehem. Chefredakteur SZ-Magazin, Buchautor
  186. Max Weissenfeldt, Schlagzeuger, Komponist, Produzent
  187. Alexander Wendt, Autor, Journalist (Publico, Tichy Einblick)
  188. Tamara Wernli, Youtuberin, Kolumnistin/Weltwoche
  189. Jens Wernicke, Herausgeber Rubikon.news
  190. Stephan Winkler, Komponist und Prof. für Musiktheorie und Komposition
  191. Stephan Wirz, Titularprofessor für Ethik und Publizist
  192. Volker Zotz, Philosoph, Buddhologe
  193. Michael Zöller, em. Professor für Soziologie, Universität Bayreuth
  194. Christian Zulliger, Hayek Club Zürich

Der Marsch für das Leben im gesellschaftlichen Kontext betrachtet

Teil II: Der „Marsch für das Leben“ im gesellschaftlichen Kontext betrachtet.

1) Ganz besonders in diesem Jahr zeigt der „Marsch für das Leben“, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), seine menschenverachtende Seite.

2) Würde die Mitte™ oder Mehrheitsgesellschaft nicht permanent ignorieren, wegschauen und/oder verharmlosen, so würde sie die verabscheuungswürdige Bigotterie und Gefährlichkeit sog. „Lebensrechtler“ oder „Lebensschützer“ erkennen können.

3) Springt sie eine:n doch regelrecht an.

4) Denn genau die Bundestagsabgeordneten der CDU, die sich in ihren Grußbotschaften überschlagen, um deutlich zu machen wie wichtig ihnen das „Recht auf Leben“ ist, sind dieselben Personen, die gegen die Aufnahme geflüchteter Menschen stimmten, die das Hau-Ab-Gesetz möglich

5) gemacht haben und die genau zu einem Zeitpunkt, an dem sich in Moria menschliche Tragödien ereignen, schweigen oder sich empören, dass die Gequälten, die Leidenden, die Traumatisierten, die Entwurzelten und die Kasernierten geflüchteten Menschen aufbegehren.

6) In diesem gesellschaftlichen Klima verbreitete das Sprachrohr der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) idea am 13.9. die Warnung vor dem Erstarken des IS. [1]

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7) Als dieser Artikel erschien, mangelte es den Geflüchteten, darunter viele Kinder, aus dem abgebrannten Kasernierungslager Moria seit Tagen an Wasser, Nahrung, Decken, Kleidung, Sicherheit, medizinische Versorgung, Perspektiven für ihre Zukunft und Obdach, also kein Lager.

8) Die überlebenden Geflüchteten mussten unter freiem Himmel schlafen, wurden von Cops angegriffen und Rassist:innen (von der Tagesschau als Bürger bezeichnet) hatten Straßenbarrikaden errichtet, um den Weg zum Hafen abzuriegeln. [2]

9) Zum menschlichen Leid, zur Katastrophe, äußerte sich idea erst 2 Tage später am 15.09.2020 in einem Pro und Contra zur Frage, ob „Deutschland alle Flüchtlinge aus Moria aufnehmen“ soll. [3]

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[4]

10) Interessant ist in diesem Fall die Pro-Kontra-Konstellation von Uwe Heimowksi, dem Grußwortscheiber aus den Reihen der EAD, und Alexander Krauß, Mitglied im Berliner Kreis der CDU,

11) der z.B. im November 2018 einen Vortrag für die WerteUnion zum Thema „Wieviel Migration verträgt Deutschland?“ gehalten hat.

12) Mensch kann sich vorstellen, welche rassistische/menschenverachtende Botschaft idea weiterverbreitet. Nur soviel dazu.

13) Am selben Tag, nämlich am 15.9.2020, und um dagegen zu halten, berichtete ein Twitter-Account, [5] dass die griechische Regierung Flyer an Geflüchtete auf Lesbos mit der Warnung verteile, gingen sie nicht ins neue Camp, könnten sie keinen Asylantrag stellen. WTF!

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14) Wenn es um die Aufnahme geflüchteter Menschen geht ist in den sozialen der Mob am Toben. Ungehindert lassen diese ihrem Rassismus freien Lauf und formulieren Sätze wie es dürfe kein weiteres 2015 geben.

15) Genau zu jenem Zeitpunkt veröffentlichte idea wohlbedacht jene Warnung,

16) die die Ressentiments/Vorurteile/Ängste/Stereotypen gegen geflüchtete Menschen, vor allen Dingen gegen junge Männer, weiter anheizen dürfte und veröffentlichte kurz danach jenes Pro und Contra.

17) Hängen bleibt von diesem, dass es auch okay ist sich für ein Nein zu entscheiden. Hängen bleibt, dass Humanität auch mit Nein beantwortet werden darf und dass Unmenschlichkeit nichts Verwerfliches ist. WTF!

18) Bereits seit Monaten berichten Recherchekollektive, antifaschistische Gruppen/Einzelpersonen, Journalist:innen und Aktivist:innen von der Teilnahme von Evangelikalen/christlichen Fundis an sog. „Hygienedemos“ oder Demonstrationen sog. „Corona-Rebellen“,

19) also rechten bis extrem rechten/Querfront-Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor Corona.

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[6]

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[7]

20) Gemeinsam demonstrieren/demonstrierten Evangelikale/christliche Fundis mit Holocaustleugner:innen Seit an Seit, mit durch Kleidung/Tättowierungen erkennbaren Neonazis, mit Demonstrationsteilnehmer:innen mit Reichskriegsflaggen … und stören/störten sich nicht daran.

21) Das Sprachrohr der EAD, also idea, hatte auch für diesen Fall vorgesorgt.

22) Am 08.08.2020, nur wenige Tage nach der ersten Großdemonstration in Berlin, initiiert von Querdenken, erschien der Artikel: „Verfassungsschutz-Chef: Rechtsextreme prägen Corona-Demos nicht“

23) und weiter unten im Text war zu lesen: „So entstehe aber ein falsches Bild: Sie prägen das Demonstrationsgeschehen oder die inhaltliche Debatte derzeit nicht.“ [8]

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24) Wenige Tage vor der nächsten Großdemo organisiert von Querdenken 711 in Berlin am 29.08.2020, veröffentlichte idea ein Pro und Kontra zur Fragestellung: „An Anti-Corona-Demos teilnehmen?[9]

25) Am 31.08.2020 berichtete idea: „Evangelikale demonstrierten in Berlin gegen die Corona-Politik“. [10]

26) Am 09.09.2020 folgte dann die Debatte: „Parzany: Corona darf uns Christen nicht spalten“, in der Ulrich Parzany von der Bekenntnisbewegung (und Grußwortschreiber für den Marsch für das Leben 2020 sowie bekannt als Autor des Buches: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“)

27) den Begriff der „Jesus-Demonstranten“ erfand. [11]

28) Idea hat also den Weg geebnet für die Verharmlosung der Teilnahme an derartigen Demonstrationen und auch für die Teilnahme an Demonstrationen gemeinsam mit Impfgegner:innen.

29) Da der „Marsch für das Leben“ während einer Pandemie (SARS-CoV-2) stattfindet, sollte auch die Impfskepsis von Abtreibungsgegner:innen in den Fokus gerückt werden und damit die inhaltliche Nähe zu den oben genannten Verschwörungsideolog:innen,

30) die dem vermeintlichen Impfzwang den Kampf angesagt haben.

31) Zu den Grußwortschreiber:innen 2020 gehört auch Radio Horeb, einer der individuellen Unterstützer:innen des Marsch für das Leben 2020. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf folgenden Thread

32) ab 21) geht es um die Einstellung zum Impfen von Abtreibungsgegner:innen und um den Podcast von Radio Horeb zum Thema „Impfen – pro und contra unter ethischen Gesichtspunkten“. [12]

33) Impfstoffe, so die Moderatorin des Podcasts, würden von Zellen von „abgetriebenen Kindern“ stammen und könnten daher auch in dem zukünftigen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 enthalten sein. Das stimmt zwar so nicht, dürfte aber die Skepsis gegen Impfstoffe weiter anheizen.

34) Auch die aktuelle Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht (BVL), der der EAD nahesteht, Alexandra Maria Linder gehört zu den Impfskeptiker:innen. Sie schrieb 2015 für kathnet einen Artikel über ihr Buch „Geschäft Abtreibung“. Nachzulesen hier: https://archive.is/LqoKU

35) Verkaufte Reste von abgetriebenen Kindern, so Linder, seien in Impfstoffen enthalten, in Mittel zur Verjüngung (!) und Behandlung von Krankheiten und sie würden eingesetzt, um Tierversuche zu vermeiden.

36) So kam sie zu der „Erkenntnis“: „Zynisch formuliert könnte man sagen, dass Menschenversuche die Tierversuche ersetzen.Mehr dazu ab 26) hier

37) Auch der Organ- und Gewebebereich sei als Verwendungsmöglichkeit international gängig, schrieb Linder, die in diesem Zusammenhang die Bezeichnung: „fötale Organernte“ verwendete und konstatierte,

38) dass der Bedarf auch aufgrund von Überalterung und neurodegenerativen Erkrankungen weiter zunehmen werde.

39) Das Buch wurde bereits 2009 veröffentlicht. Doch wenn mensch den Beitrag in kathnet aufmerksam gelesen hat, dann lassen sich Gemeinsamkeiten von Impfgegner:innen und Verschwörungsideolog:innen feststellen und zwar ganz aktuell.

40) Noch während die Verfasser:innen dieses Threads über jene inhaltliche Nähe reflektierten, erschien auf der Webseite der BVL eine Stellungnahme von Alexandra Linder.

41) Zitat: „Aktuell kursieren Gerüchte und Behauptungen, der Marsch für das Leben sei eine „Anti-Corona“-Demonstration oder werde durch solche und weitere Fremd-Themen oder -Bewegungen unterwandert.[13]

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42) In Anbetracht von Fahrgemeinschaften in Form von Sonderbussen und Zügen ist es unmöglich eine Beteiligung am „Marsch“ durch sog. „Coronarebellen“ oder extreme Rechte oder Verschwörungsideolog:innen auszuschließen.

43) Und da erwiesen ist, dass auch Evangelikale an Anti-Coronamaßnahme-Demonstrationen teilgenommen haben, liegt ihre Beteiligung buchstäblich auf der Hand.

44) Da mag Linder noch soviel schreiben wie sie will. Es ist nur heiße Luft.

45) Zumal in den vergangen Jahren auch AfDler:innen zu den Teilnehmer:innen gehörten (z.B. Beatrix von Storch) oder z.B. der Diakon und Holocaustleugner Ralf Löhnert, der auch an „Gedenkmärschen“ für den Hitler-Stellvertreter

46) und Kriegsverbrecher Rudolf Heß 2017 und 2018 in Berlin teilgenommen hatte. [14] Meist in der ersten Reihe.

47) In diesem Jahr mobilisiert die extrem rechte Onlineplattform Journalistenwatch für den „Marsch für das Leben“. Sie hat den Marsch in den Patriotenkalender aufgenommen.

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48) Dort ist das misogyne/LGBTQI-feindliche/evangelikale Spektakel eingebettet in „Grundrechte verteidigen!“, einer Webseite des Europaabgeordneten der AfD Joachim Kuhs, der 2019 auf seiner Webseite verkündet hatte:

49) Zitat: „Der Bundesvorstand der AfD begrüßt diesen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft nachdrücklich.[15]

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50) Zusätzlich umgeben von Werbung für den Bund gegen Anpassung, den Patriotenshop von Journalistenwatch und Phalanx Europa, [16] die u.a. Kleidung von Identitäre für Identitäre anbieten.

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[17]

51) Und auch die WerteUnion unterstützt den Marsch für das Leben (Stand 14.09.2020), [18] weist auf den Veranstaltungsort und -zeitpunkt hin mit dementsprechender Verlinkung.

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52) Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass der „Marsch für das Leben“ am 19.09.2020 in Berlin mitnichten ein humanitäres Anliegen verfolgt,

53) sondern durch und durch menschenverachtend und bigott ist und dem sich alle, denen es irgendwie möglich ist, entgegenstellen sollten.

#Alerta!

Nachträgliche Ergänzung vom 19.09.2020:

Denn auch das gehört zum gesellschaftlichen Kontext „Whistleblowerin prangert Zwangssterilisation in US-Lager für Eingewanderte an[18]

oder

Erschütternde Menschenrechtsverletzung“: Whistleblowerin berichtet von Zwangssterilisationen in US-Auffanglager [19]

Marsch für das Leben (I)

1) 51 Grußbotschaften für den „Marsch für das Leben“ wurden auf der Webseite des Bundesverbands Lebensrecht (BVL) bereits veröffentlicht.

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2) Darunter 6 von den CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer, Philipp Amthor, Sylvia Pantel, Volker Kauder, Veronika Bellmann, Patrick Sensburg.

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3) Weitere 2 aus den Reihen der CSU, nämlich Bernd Posselt und Thomas Jahn (Stellvertr. Bundesvorsitzender der WerteUnion). Zusätzlich noch von Alexander Mitsch (Vorsitzender der WerteUnion), Birgit Kelle (CDU), Martin Lohmann, Carsten Rentzing … ,

4) sowie Evangelikale aus den Reihen der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) plus Bischöfe und die Deutsche Bischofskonferenz.

5) Sie alle schreiben in ihren Grußbotschaften für den „Marsch für das Leben“ über Humanität, über das Recht auf Leben oder den fundamentalen Wert auf Leben und wie wichtig es sei die Schwächsten in dieser Gesellschaft zu schützen.

6) Alexander Hirsch, Gesamtleiter der Anskar-Kirche, deren Gemeinden sich sowohl der evangelikalen als auch der charismatischen Bewegung zugehörig verstehen und in Teilen der Evangelischen Allianz Deutschland angeschlossen sind,

7) verfasste sogar ein Bekenntnis zu Antirassismus, Anti-Antisemitismus und gegen jede Form von Menschenfeindlichkeit. [1]

“ (…) Wir stehen auf gegen Rassimus, Antisemitis-mus und jede Form von Menschenfeindlichkeit.“

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8) Dabei ist dieses Bekenntnis nicht nur wertlos, sondern auch infam.

9) Denn die BVL steht der EAD nahe und wie mittlerweile bekannt sein dürfte basiert die Ideologie der EAD (sie nennen es Glaubensgrundsätze) auf Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit, wie z.B. LGBTQI-Feindlichkeit, Antifeminismus und Misogynie.

10) Es gibt ungezählte Textstellen, die das belegen können. Belegt wird das auch durch die Unterstützung der Evangelischen Allianz Deutschland der Europäischen Bürgerinitiative Einer Von Uns,

11) die direkt zu dem europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerk namens Agenda für Europa führt. [2] Ich beziehe mich dabei auf die Webseite Einer von Uns,

12) die von der Zivile Koalition betrieben wurde und die nicht mehr existiert, allerdings im Archiv zur Verfügung steht. [3]

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13) Die Agenda für Europa hat sich das Ziel gesetzt, die Antibabypille und Scheidungen zu verbieten, sowie Homosexualität als Straftatbestand wieder einzuführen und das waren nur einige Beispiele von sehr vielen. (https://taz.de/Europas-Antifeministisches-Netzwerk/!5498934/)

14) Unter den Grußbotschaftenschreiber:innen für den Marsch für das Leben sind auch 3 Vertreter der WerteUnion, die als strammrechts bezeichnet werden können. Darunter der Hardliner Hans-Jürgen Irmer (MdB der CDU), der Herausgeber des Wetzlar-Kuriers ist,

15) in der NGOs, die im Mittelmeer geflüchtete Menschen retten mit Schleusern, mit Schleppern und mit Kriminellen gleichgesetzt werden. [4] Ohne NGOs, so schrieb Irmer, gäbe es keine Schleusung mehr.

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16) Seit Oktober 2017 schaltet der Wetzlar-Kurier und damit Hans-Jürgen Irmer, der Herausgeber, großformatige Werbung für den extrem rechten Kopp-Verlag und zwar Monat für Monat, nicht nur gelegentlich.

17) Würde es Alexander Hirsch von der Anskar Kirche mit seinem Bekenntnis ernst meinen, dann müsste er in den eigenen Reihen beginnen.

18) Nämlich bei den Grußbotschaftenschreiber:innen, zu denen auch Veronika Bellmann gehört. Sie möchte keine:n Muslima/Muslime in der CDU [5]

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19) und sie hat keine Berührungsängste vor extremen Rechten oder Verschwörungsideolog:innen.
Das bewies sie 2018 als sie sich als Interviewpartnerin für Compact zur Verfügung stellte. [6]

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20) Sie wähnt sich in einer Gesellschaft in d. „Antidiskriminierungswahn[7] herrscht und eine „Sprachpolizei“ agiert; [8]

21) in einer Gesellschaft, in der d., die kritische Fragen stellt, „ein politisch ungebildeter, islamfeindlicher Dunkeldeutscher oder gleich ein Rassist oder Nazi“ ist. (O-Ton)

22) Auch mit dabei als Grußbotschaftenschreiber ist der Bischof Stefan Oster vom Bistum Passau. „Er vertritt offen antifeministische bis frauenfeindliche sowie homophobe Positionen.

23) Zudem fällt Stefan Oster durch Gleichsetzung von „Links“ und „Rechts“ und damit einhergehender Verharmlosung rechter Gruppen auf.[9] (Quelle: infoticker-passau.org/node/425#5)

24) Einzuordnen wäre dieser als rassistischer Hetzer.

25) Ein weiterer Grußbotschaftenschreiber ist Martin Lohmann. Im Screenshot: Martin Lohmann in seinem Element. „Wer nicht linksextrem ist, wird zum „Nazi“ gestempelt“ vom 27.06.2018.

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[10]

26) Er ist Geschäftsführer der Akademie für das Leben, einer gemeinnützigen UG. Er war bis 2017 Vorsitzender des Bundesverbands Lebensrecht (BVL). Er gehört, seit Jahrzehnten, zum Redaktionsbeirat von „Die Neue Ordnung“, einer Zweimonatsschrift,

27) die vom Institut für Gesellschaftwissenschaften Walberberg e.V. herausgegeben wird. Vor Publikationen in „Die Neue Ordnung“ warnte bereits die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik in einer öffentlichen Stellungnahme.

28) Diese sei inzwischen, so die AG, „in ein populistisches und extrem rechtes Fahrwasser geführt“. [11] Die Neue Ordnung stehe im Widerspruch zu den humanen Impulsen des Christentums, so O-Ton.

29) Aber für Lohmann ist das extrem rechte Fahrwasser kein Problem, denn er gehörte auch zu den Initiatoren der Aktion Linkstrend stoppen und fungierte bereits als Referent für die WerteUnion, wie Sylvia Pantel auch.

30) Womit wir wieder im Spektrum extremer Rechter angelangt sind oder im extrem rechten Fahrwasser.

31) Und deshalb überrascht es auch nicht, unter den Grußbotschaftenschreiber:innen auch Carsten Rentzing zu finden, der als Landesbischof schreibt, aber wegen seiner extrem rechten Verbindungen im November 2019 zurückgetreten ist bzw. musste

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[12]

32) und der Texte verfasst hatte mit teils nationalsozialistischem Gedankengut. [13]

33) So hinterlässt das verfasste Grußwort von Rentzing als Landesbischof eine Assoziation von Lug und Trug, auch genährt, weil Unehrlichkeit und Unredlichkeit in den Reihen von Evangelikalen nicht unüblich ist.

34) Eine weiterer Grußbotschaftenschreiber ist der MdB Patrick Sensburg. Als Abtreibungsgegner verfasst er regelmäßige Grußworte für den Marsch für das Leben. Er gehört dem „konservativen“ also protofaschistischen Berliner Kreis der Union an,

35) genau wie Veronika Bellmann und Sylvia Pantel.

36) Er stimmte 2017 GEGEN die Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts, also gegen die Ehe für Alle. [14] Genau wie Veronika Bellmann und Sylvia Pantel.

37) Für das sog. „Hau-ab-Gesetz“ im Juni 2019 stimmten folgende Grußbotschaftenschreiber:innen: Philipp Amthor, Sylvia Pantel, Veronika Bellmann und Patrick Sensburg. [15]

38) Ich weise deshalb auch auf den Anteil von Rassist:innen unter den Grußbotschaftenschreiber:innen/ Abtreibungsgegner:innen hin, weil der diesjährige „Marsch für das Leben“ unter ganz besonderen Umständen oder in einem besonderen gesellschaftlichen Klima stattfinden wird

39) und daher auch im Kontext betrachtet werden sollte.

40) Allerdings ist das ein neues Thema, das für die Fortsetzung vorgesehen ist.

41) Anmerkung: Für die Grußbotschaftenschreiber:innen wurde hier: bkramer.noblogs.org/marsch-fuer-da ein Plätzchen geschaffen mit ergänzenden Hintergrundinfos. Dabei gilt wie immer: Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Marsch für das Leben 2020

Dieser Beitrag wurde zuletzt am 18.09.2020 aktualisiert.

1) Verfasste Threads zum „Marsch für das Leben“.

Marsch für das  Leben (I) zum Thema Grußbotschaften
Der Marsch für das Leben im gesellschaftlichen Kontext betrachtet (II)

2) Grußbotschaften anlässlich des Marsches für das Leben, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL) wurden verfasst von:

Grußwort Bischof em. Dr. Hans-Jürgen Abromeit

Kuratoriumsmitglied von Pro Christ e.V. (Evangelische Allianz Deutschland (EAD)) und 2016 Grußbotschaft für den Marsch für das Leben.
Einzuordnen Evangelikal

Hans-Jürgen Irmer MdB CDU/CSU

Bundestagsabgeordneter der CDU, Herausgeber des Wetzlar-Kurier, Vorstandsmitglied von Pro Polizei Wetzlar, Präsident des Lions-Club Lahn-Dill, Mitglied der Christdemokraten für das Leben, Mitglied der WerteUnion
Einzuordnen: Stramm Rechts

Grußwort Birgit Kelle

Informationen über die Antifeministin und Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, die CDU Mitglied ist, stehen hier zur Verfügung

Grußwort Martin Lohmann

Der radikale Abtreibungsgegner, der seiner Tochter selbst nach einer Vergewaltigung einen Schwangerschaftsabbruch verbieten würde, publizierte 2018 für Die Neue Ordnung (Hrsg. vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.), ist Geschäftsführer der Akademie für das Leben, war in der Vergangenheit (2019) Referent für die WerteUnion und 2020 (5./6.9.2020) geladener Referent für die 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz. Er war Mitinitiator der Aktion Linkstrend stoppen
Einzuordnen: Rechts

Grußwort Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nürnberg

Grußwort Erzbischof Dr. Nikola Eterović

Hat bereits 2019 ein Grußwort verfasst.

Grußwort Weihbischof Matthias König

Grußwort Bischof Dr. Stefan Oster SDB

Unterstützer des evangelikalen Spektakels Deutschland Betet Gemeinsam.
Er vertritt offen antifeministische bis frauenfeindliches owie homophobe Positionen. Zudem fällt Stefan Oster durch Gleichsetzung von „Links“ und „Rechts“ und damit einhergehender Verharmlosung rechter Gruppen auf.“ [1]
Einzuordnen als rechter Hetzer.

Grußwort Bischof Hans-Jörg Voigt D.D.

Grußwort Erzbischof Dr. Stefan Heße

Ökumenisches Grußwort Landesbischof Bilz und Bischof Timmerevers

Grußwort Ulrich Parzany

Vorsitzender des Netzwerks Bibel und Bekenntnis. 2015 Erstunterzeichner der christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung. Verfasste 2016, 2017 und 2018 ein Grußwort für den Marsch für das Leben. …
Christ:innen, die an rechten Corona-Querfront-Leugnungs-Demonstrationen teilnehmen, bezeichnet er als „Jesus-Demonstranten„. [1]
Einzuordnen: Christlich-Fundamental/Evangelikal.

Grußwort Metropolit Augoustinos von Deutschland

Augoustinos Lambardakis: Erzbischof und Metropolit der griechische-orthodoxen Metropole von Deutschland und Exarch von Zentraleuropa des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel. [1]

Grußwort Generalsekretär Thomas Weigel

Gehört zum Hauptvorstand der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).
Damit Evangelikal.

Grußwort Präses Ekkehart Vetter

1. Vorsitzender des geschäftsführenden Vorstands der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).
Einzuordnen: Evangelikal.

Grußwort David Neufeld

Inhaber des christlichen Neufeld-Verlags, der zu den ideellen Unterstützer:innen des Marsch für das Leben gehört. Publikationen des Verlags werden von der kreationistischen Vereinigung Studiengemeinschaft Wort und Wissen weiterverbreitet.

Grußwort Erzbischof Hans-Josef Becker

Grußwort Erzbischof Stephan Burger

Grußwort Generalsekretär Christoph Stiba

Er gehört dem Hauptvorstand der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) an, ist Vorstandsmitglied von Pro Christ e.V., die zur EAD gehören. Hat bereits 2017 und 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst und gehört zu den Unterstützer:innen des evangelikalen Spektakels Deutschland Betet Gemeinsam.
Er ist Mitglied der Koalition für Evangelisation in Deutschland e.V., auch bekannt als Lausanner Bewegung.
Einzuordnen Evangelikal.

Grusswort Philipp Amthor MdB (CDU/CSU)

Informationen über den Bundestagsabgeordneten, der als Abtreibungsgegner eine Kampagne des katholischen Vereins Durchblick e.V. unterstützt hat, stehen hier als Thread zur Verfügung. Er ist darüberhinaus auch durch antimuslimischen Rassismus aufgefallen. https://twitter.com/TorstenBeeck/status/1134026576612470784
Hat 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst.

Grußwort Generalsekretär Dr. Reinhardt Schink

Generalsekretär der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).
Einzuordnen: Evangelikal.

Grußwort Gesamtleiter Alexander Hirsch

Seit Februar 2019 Gesamtleiter der Anskar-Kirche Deutschlands. [1] Gemeinden der Anskar-Kirche verstehen sich sowohl der evangelikalen als auch der charismatischen Bewegung für zugehörig und stehen der Evangelischen Allianz Deutschland nahe. [2]
Einzuordnen: Evangelikal.

Grußwort Politikbeauftragter Uwe Heimowski

Er gehört zum Vorstand der Christliche Medieninitiative Pro, die zur Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) gehört. Er ist Beauftragter beim Deutschen Bundestag für die EAD und wissenschaftlicher Mitarbeiter des MdB Frank Heinrich.
Als Referent angekündigt für das ALfA-Kaleb-Kooperationsseminar 2020 anlässlich des 30jährigen Vereinsjubiläums. [1]
Einzuordnen: Evangelikal.

Grußwort Weihbischof Stefan Zekorn

Grußwort Dr. Thomas Jahn (CSU)

2018: Referent für die WerteUnion und zwar für eine Veranstaltung für die auch die extrem rechte Onlineplattform Journalistenwatch warb.

Grußwort Sylvia Pantel MdB (CDU/CSU)

Bundestagsabgeordnete der CDU, die in der Vergangenheit als Abtreibungsgegnerin eine Kampagne des katholischen Vereins Durchblick unterstützte.
Sie fungierte 2018 und am 03.06.2019 als Referentin für die WerteUnion (1) und sie gehört dem „konservativen“ Berliner Kreis an. 2017 publizierte sie für den rechten Deutscher Arbeitgeberverband Markt & Freiheit e.V.
Am 09.11.2018 veröffentlichte sie unter Meinung auf S. 2 einen Text in der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit.
Auch sie hat, wie so viele, die hier aufgeführt sind, 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst.

Grußwort Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann

Grußwort Bischof Oster dankt Lebensrechtlern für ihren Einsatz

Er gehört zu den Unterstützer:innen des evangelikalen Spektakels Deutschland Betet Gemeinsam (2020) und verfasst 2018 und 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben.

Grußwort Weihbischof Dr. Schwaderlapp ermutigt die Teilnehmer des Marsches für das Leben

Der Weihbischof verfasste schon 2018 ein Grußwort und gehörte zu den Unterstützer:innen des evangelikalen Spektakels Deutschland Betet Gemeinsam (2020).

Grußwort Deutsche Bischofskonferenz

Grußwort Bischof von Limburg unterstützt Marsch für das Leben

Grußwort Volker Kauder MdB

Informationen über den Abtreibungsgegner und Waffenlobbyisten Volker Kauder stehen hier zur Verfügung. Er hat erst kürzlich Christ:innen dazu aufgerufen, öffentlich ihren Glauben zu bekennen. [1]

Erklärung des Priesterkreises Communio veritatis

Im Impressum des Priesterkreis steht der katholische Journalist und Blogger Peter Winnemöller. Er gehört, trotz Warnung der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik vor Publikationen in Die Neue Ordnung (Hrsg. vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.), zu den Unterstützer:innen des rechten/katholischen Magazins.
Er fungiert auch als Autor für den katholischen Verein Durchblick e.V. und ist darüberhinaus auch Autor mehrerer Artikel im Blog The GermanZ, einem Blog der von Klaus Kelle betrieben wird.

Grußwort Dr. Frank Otfried July

Dr. Carsten Rentzing

Das Grußwort von Carsten Rentzing wurde unter Angabe Landesbischof verfasst. [1]

Wegen seiner extrem rechten Verbindungen ist/musste er im November 2019 zurücktreten. Er soll Texte verfasst haben mit teils nationalsozialistischem Gedankengut. [13] Die Angabe Landesbischof ist deshalb nicht zutreffend, also unwahr.

Grußwort Robert Antretter

Er war von 1980 bis 1998 SPD Bundestagsabgeordneter und hat 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst.

Grußwort Marie Elisabeth Hohenberg

Sie verfasste schon 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben und ist Vorsitzende des Vorstands Stiftung Ja zum Leben.

Grußwort FeG Präses Ansgar Hörsting

Er ist Kuratoriumsmitglied von Pro Christ e.V., die zur Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) gehört. Er gehört zum geschäftsführenden Vorstand der EAD und hat bereits 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst.
Einzuordnen: Evangelikal.

Grußwort Rainer Maria Kradinal Woelki Erzbischof von Köln

Grußwort Pfarrer Uwe Holmer

Er gehört zu den Erstunterzeichner:innen der christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung, verfasste 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben und unterzeichnete den Aufruf Schluss mit dem Gender-Unfug, initiiert vom Verein Deutsche Sprache.
Einzuordnen: Christlich-fundamental

Grußwort Erzbischof Stephan Burger von Freiburg

Verfasste 2018 und 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben.

Grußwort Veronika Bellmann MdB

CDU-Bundestagsabgeordnete, die dem „konservativen“ Berliner Kreis angehört, die 2017 gegen die Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts stimmte … Sie will keine Muslime in der Partei und hat als bekennende Abtreibungsgegnerin den katholischen Verein Durchblick unterstützt.
Sie stellte sich 2018 als Interviewpartnerin für das extrem rechte und verschwörungsideologische Magazin Compact zur Verfügung. Ergänzende Informationen über Bellmann stehen hier zur Verfügung.

Grußwort Erzbischof Hans-Josef Becker von Paderborn

Grußwort Bischof Heinrich Timmerevers von Dresden/Meißen

Grußwort Alexander Mitsch

Alexander Mitsch hatte bereits ein Grußwort in 2019 verfasst. Er ist Vorsitzender der WerteUnion, Mitglied der CDU, Mitbegründer von Konrads Erben, 2019 Unterzeichner des Aufrufs Schluss mit dem Gender Unfug, initiiert vom Verein Deutsche Sprache (VDS) …

Danzig grüßt Berlin!

Grußwort Kardinal Marx

Reinhard Marx, Kardinal, gehört der Deutschen Bischofskonferenz an.

Grußwort Prof. Dr. Patrick Sensburg MdB

Bundestagsabgeordneter der CDU, stimmte 2017 gegen die Eheschließung von Personen gleichen Geschlechts, hat 2014, 2017 und 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben verfasst. Er unterstützte als Bundestagsabgeordneter eine Kampagne gegen „Werbung“/Informationen über den Schwangerschaftsabbruch des katholischen Vereins Durchblick e.V.

Grußwort Bernd Posselt

Politiker der CSU, der dem Kuratorium des Forum Deutscher Katholiken (FDK) angehört. Sein Grußwort für den Marsch für das Leben 2017 unterzeichnete er mit der Angabe Präsident der Paneuropa-Union Deutschlands. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Christdemokraten für das Leben (CDL). 2019 publizierte er für Der Burschenschafter, ein Magazin der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) und schrieb in der Vergangenheit den einen oder anderen Artikel für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.

Grußwort Valerie

Hierbei handelt es sich um das Organisationskomitee des Marsch fürs Leben (Österreich), das schon 2019 ein Grußwort verfasst hatte. [1]
Vorsitzende ist Valerie Trachta. [2]

Grußwort Bischof Gregor Maria Hanke OSB von Eichstätt

Autor für den katholischen Verein Durchblick e.V., Unterstützer/Botschafter von Einer von Uns, einer europäischen Bürgerinitiative deren Webseite von der Zivile Koalition betrieben wurde. (Webseite existiert nicht mehr), verfasste schon 2019 ein Grußwort für den Marsch für das Leben. Darüberhinajus gehört Hanke zu den Unterstützer:innen des evangelikalen Spektakels „Deutschland Betet gemeinsam“ (2020). Da er 2015 die christlich-fundamentale Salzburger Erklärung unterzeichnet hat, kann er dem christlichen-fundamentalistischen Spektrum zugeordnet werden.

Radio Horeb

Ergänzung vom 18.09.2020

Grußwort Bischof Dr. Helmut Dieser

Grußwort Pfarrer Steffen Kern

 

 

Ein Thread über Kaleb

Dieser Beitrag steht mit allen Screenshots und Grafiken im Archiv zur Verfügung

In der Auseinandersetzung mit antifeministischen, misogynen, LGBTQI-feindlichen Vereinen/Organisationen/Blogs darf der Verein KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrführchtig Bewahren) nicht fehlen.

Kaleb, ein Verein organisierter Abtreibungsgegner:innen, wurde 1990 von „aktiven Christen“ [1] in Leipzig gegründet. Eigenen Angaben zufolge soll es mittlerweile an 35 Orten regionale Anlaufstellen geben. [2]

Der Verein ist auf Bundesebene gut vernetzt und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL), gehört darum zu den Organisator:innen des jährlichen Marsch für das Leben,

ist Teil des Treffens Christlicher Lebensrechtsgruppen (TCLG) und arbeitet u.a. mit der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) zusammen. [3]

Bedeutsam ist, dass Kaleb zu den der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahestehenden Werken, Kirchen und Verbänden gehört, also mit „ähnlicher theologischer Grundlage“ arbeitet bzw. „geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz“ unterhält. [4]

D.h. kaleb ist nicht nur bestens vernetzt, auch auf regionaler Ebene, sondern evangelikal ausgerichtet und so sollten auch die Angebote des Vereins interpretiert werden. Denn bei diesen ist Vorsicht angezeigt.

Zumal alles was Evangelikale tun, stets mit der Absicht der Missionierung verbunden ist.

Die Angebote von Kaleb umfassen z.B. die Beratung von Schwangeren, Familienhilfe, Hilfe nach Abtreibung, Prävention, Öffentlichkeitsarbeit und spezielle Angebote, die sich regional unterscheiden. [5]

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Der Verein organisiert auch Veranstaltungen. Die nächste Veranstaltung, abgesehen vom Marsch für das Leben an dem kaleb mitbeteiligt ist, ist das ALfA-Kaleb-Kooperationsseminar 2020 anlässlich des 30jährigen Vereinsjubiläums. [6]

Dieses findet im Oktober 2020 im Evangelischen Allianzhaus in Bad Blankenburg statt. An dieser Veranstaltung wird u.a. auch der von der EAD Beauftragte am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung Uwe Heimowski teilnehmen.

Er ist der wissenschaftliche Mitarbeiter des MdB Frank Heinrich (CDU). [7]

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Soviel zu den Vernetzungen von Kaleb.

An zwei ausgewählten Beispielen sollen regionale Verbindungen und die Auswirkungen veranschaulicht werden.

Beispiel 1: Kaleb Lahn-Dill e.V., als gemeinnützig anerkannt, im mittelhessischen Wetzlar. [8]

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[9]

Auf der Webseite ist von Beratungsstelle die Rede. Doch das ist irreführend, denn Kaleb Lahn-Dill ist keine anerkannte Beratungsstelle und kann deshalb auch keine Schwangerschaftskonfliktberatung anbieten,

sondern manipuliert, übt Druck aus und verfolgt das Ziel ungewollt Schwangere von der Fortsetzung der Schwangerschaft zu überzeugen.

Kaleb bietet auch keine beratenden Gespräche an, denn dazu müssten diese ergebnisoffen sein und die Person, die ein derartiges Gespräch wünscht oder benötigt, ernstgenommen werden und mit ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen.

Bei kaleb ist das nicht so. Hier steht der Zellhaufen, die Zygote, der Embryo, der Fötus im Fokus und das sind keine geeigneten Voraussetzungen für ein beratendes Gespräch.

Zumal kaleb Lahn-Dill (Wetzlar) auf ihrer Webseite auf das nicht nachweisbare vermeintliche Post Abortion Syndrom (PAS) verweist. Das ist auf vielen Ebenen fatal für ungewollt Schwangere,

die nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht und die in ihrer Verzweiflung und weil die Zeit drängt bei einem Verein wie kaleb landen.

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[10]

Die Angebote von Kaleb Lahn-Dill umfassen: Schwangerenberatung, Hilfe für Familien, Hilfe nach Verlust eines Kindes, „Beratungsstelle“ und Kleiderkammer, Aufklärung und Prävention“. [11]

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Unter dem Aspekt der regionalen Verbindungen/Vernetzungen gilt es zu bedenken, dass in der Stadt Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis sehr viele evangelikale Organisationen ihren Sitz haben

(Z.B.: idea, Kongress christlicher Führungskräfte, ERF Medien, adeo Verlag, Gerth Medien, Perlenschatz e.V., Brüderbewegung …).

In diesem regionalen Klima ist kaleb gut eingebunden. Der Umzug von Kaleb von der oberen in die untere Altstadt Wetzlars wurde 2016 von 6 Unternehmen tatkräftig unterstützt:

Bäckerei Moos, Inspirit, Messe-Pro, MPrint, Zörb Haustechnik, zeichensetzen Wetzlar GmbH. [12]

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Der Lions-Club Wetzlar mit dem MdB Hans-Jürgen Irmer (CDU, Herausgeber des stramm rechten Wetzlar-Kurier, Vorstandsmitglied von Pro Polizei Wetzlar, Mitglied der Christdemokraten für das Leben, Mitglied der WerteUnion…)

als dessen Präsident, organisierte ein Solidaritätskonzert für Kaleb, so dass die notwendige Finanzierung für den Umzug sichergestellt werden konnte. [13]

Der Lions Club Wetzlar-Solms organisierte in der Vergangenheit auch Flohmärkte, dessen Erlöse Kaleb Lahn-Dill zugutegekommen sind. [14]

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Aktuell berichtet der Wetzlar-Kurier (Ausgabe 9/2020) von einer Spendenübergabe des Lions-Clubs an Kaleb in Höhe von 1.500 Euro. [15]

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In der Beratung für den Kreishaushalt 2020 stellte die CDU Lahn-Dill erneut den Antrag Kaleb mit einem Zuschuss von 5.000 Euro zu unterstützen.

Dieser Antrag wurde abgelehnt, genauso wie die Forderung nach einem Zuschuss für Perlenschatz e.V. (evangelikales Projekt: „Zufluchtsstätte für muslimische Frauen“. [16]

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Beispiel 2: Das Kaleb-Zentrum Dresden.
Dieses verfügt mittlerweile über eine staatliche Anerkennung als Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, stellt allerdings KEINE notwendigen Beratungsscheine aus und wird trotzdem vom Land Sachsen mitfinanziert. [17]

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Das Zentrum Dresden von kaleb hat ein breites Angebot: darunter Angebote für Eltern in Not, Selbsthilfegruppen, Angebote für Schulklassen mit einem Mädchen- und Jungenworkshop. …

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An dieser Stelle sei noch einmal wiederholt:

Kaleb steht der EAD nahe und ist damit evangelikal geprägt, d.h. in den Schulklassen werden damit auch die binären/cisgeschlechtlichen/heteronormativen Rollenanforderungen/-konstrukte von Evangelikalen vermittelt!!!

Von einem Verein, der der EAD nahesteht, der die gebärfähige Frau als „Muttertier“ erachtet oder als Brutkasten oder auf die Funktion einer Zuchtsau reduziert.

An dieser Stelle sei auch erinnert: Die Evangelikalen der EAD befinden Homosexualität als Sünde und lehnen eine geschlechtergerechte Welt ab. Daraus folgt, dass ein Teil der Bevölkerung abgelehnt, ausgegrenzt und entwertet wird.

Und obwohl die Ideologie der EAD überall nachzulesen ist und diese darüberhinaus auch als misogyn bezeichnet werden kann, wird das kaleb-Zentrum Dresden bestens gefördert u.a. vom Jugendamt Dresden,

vom Freistaat Sachsen, vom Gesundheitsamt Dresden, vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Familienbund der Katholiken (Lv Sachsen), Software AG und Aktion Mensch. [18]

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Das muss mensch sich auf der Zunge zergehen lassen. Da bietet ein evangelikal orientierter Verein wie Kaleb Vorträge in Schulen an und wird für das Ergebnis noch honoriert.

2016 berichtete Kaleb Lahn-Dill von der Aussage eines 14jährigen nach einem Vortrag, der danach gesagt haben soll:


„Ich werde später Frauenarzt. Und dann sorge ich dafür, dass es keine Abtreibungen mehr gibt!“ [19]


WTF!

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Ob in Dresden oder Wetzlar beide Vereine berichten auf ihren Webseiten über ihre Arbeit mit geflüchteten Menschen.

Das Kaleb-Zentrum Dresden hat dafür eigens die „Interkulturelle Familienwerkstatt“ [20] und das „Interkulturelle Patenprojekt Tandem“ gegründet, [21]

Zwar hat Kaleb Lahn-Dill kein so breites Angebot, doch brüstete sich der Verein bereits 2016 mit „Auch Flüchtlinge sind oft zu Gast bei KALEB“. [22]

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Und so kommt ein Geschmäckle auf, wenn mensch bedenkt, dass nur 10,64 km entfernt im mittelhessischen Solms der Verein Perlenschatz e.V. seinen Sitz hat, dessen Zufluchtsstätte sich an muslimische Frauen richtet. [23]

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Denn alles was Evangelikale und die ihnen nahestehenden Organisationen/Vereine/Einzelpersonen tun gilt stets der Missionierung. [24] Die Vorstellung, dass religiöse Ereiferer derart gut eingebunden sind

und zum Teil finanziert werden, sollte nicht nur die Verfasser:innen dieses Threads beängstigen.

Denn wie es ausgeht, wenn Evangelikale, und das gilt auch für Kaleb, als ein Verein, der sich der Ideologie der EAD verbunden fühlt, Einfluss gewinnen, kann mensch in den USA und in Brasilien sehen.

Ein Thread über die Juristen-Vereinigung Lebensrecht

Datum: 07.09.2020

In der Auseinandersetzung mit antifeministischen, misogynen und LGBTQI-feindlichen Vereinen/Organisationen/Blogs dürfen die Abtreibungsgegner:innen der Juristen-Vereinigung Lebensrecht (JVL) nicht fehlen.

Gegründet wurde die JVL 1984 von den „furchtbaren Juristen“: Willi Geiger, Günther Düring, Wolfgang Rüfner, Herbert Tröndle, Karl Lackner und Adolf Laufs.

Mehr dazu hier: https://www.klartext-anwalt.de/2016/11/die-perfide-kommunikation-der-juristischen-lebensschuetzer-und-abtreibungsgegner/

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[1]

Die JVL, die Mitglied der Bundesvereinigung Lebensrecht (BVL) ist und deshalb zu den Organisator:innen des Marsch für das Leben gehört, [2] wurde vom Finanzamt Köln-Süd als gemeinnützig anerkannt. [3]

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Im Vorstand der JVL sind 2 Professoren für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn (Christian Hillgruber, Klaus-Ferdinand Gärditz), 1 Richter am AG, Würzburg (Rainer Beckmann) und ein Anwalt aus Köln (Georg Dietlein). [4]

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Die Schriftenreihe der JVL „Zeitschrift für Lebensrecht“ (ZfL) erscheint seit 1992 mit den Schwerpunkten: Abtreibung, Embryonenschutz, Sterbehilfe und „die mit diesen Themen zusammenhängenden Fragen der Biomedizin, des Haftungsrechts oder etwa der Rechtspolitik.“ [5]

Der Herausgeberbeirat der ZfL setzt sich aus 20 Personen zusammen, darunter 2 Frauen. [6]

Herausgeberbeirat

  • Prof. Dr. med. Axel W. Bauer, Mannheim
  • Richter am Amtsgericht Rainer Beckmann, Gemünden
  • Prof. Dr. iur. Gunnar Duttge, Göttingen
  • Prof. Dr. theol. Ulrich Eibach, Bonn
  • Prof. Dr. iur. Klaus Ferdinand Gärditz, Bonn
  • Prof. Dr. iur. Ansgar Hense, Bonn
  • Prof. Dr. med. Christian Hepp, München
  • Prof. Dr. iur. Christian Hillgruber, Bonn
  • Prof. Dr. iur. Winfried Kluth, Halle
  • Prof. Dr. iur. Winrich Langer, Gießen
  • Prof. Dr. iur. Dr. h. c. Harro Otto, Bayreuth
  • Prof. Dr. iur. Katharina Pabel, Linz
  • Prälat Prof. Dr. theol. Anton Rauscher SJ, Augsburg
  • Prof. Dr. iur. Wolfgang Rüfner, Köln Msgr.
  • Prof. Dr. theol. habil. Peter Schallenberg, Paderborn
  • Prof. Dr. med. Holm Schneider, Erlangen
  • Prof. Dr. phil. Manfred Spieker, Osnabrück
  • Prof. Dr. iur. Dr. h. c. Wolfgang Waldstein, Salzburg
  • Dr. jur. A. Katarina Weilert, Heidelberg
  • Prof. Dr. phil. Paul-Ludwig Weinacht, Würzburg

Interessant sind die Verbindungen des Herausgeberbeirats.

Ulrich Eibach gehört genau wie Manfred Spieker (vom Wissenschaftlichen Beirat des Lindenthal-Instituts, das zum Opus Dei gehört [7] , zum Redaktionsbeirat von Die Neue Ordnung und ist Bündnispartner von Demo für Alle …)

dem wissenschaftlichen Beirat des Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) an.

Hierbei handelt es sich um ein „Studienzentrum“ der evangelikalen Offensive Junger Christen (OJC) e.V., die mit der EAD (Evangelische Allianz Deutschland) zusammenarbeitet bzw. zu den sog. „verbundenen Werken“ gehört. [8]

In den Publikationen des DIJG wird Gender als Ideologie definiert und abgelehnt, Homosexualität wird als Sünde und Störung dargestellt, die so laut Christl R. Vonholdt, von Männern und Frauen als unerwünscht erlebt wird.

Christl R. Vonholdt, regelmäßige Autorin für die Publikationen des DIJG, ist von Reorientierungstherapien und Reparativtherapien zur Behandlung von Homosexualität überzeugt.

Hier ein schlechter Screenshot von einem Text, der mittlerweile auf der Webseite nicht mehr zur Verfügung steht. Der archivierte Link kann diese Angaben allerdings bestätigen. http://www.dijg.de/homosexualitaet/reorientierungstherapien-erklaerung-begriffe/

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Bei diesem Screenshot handelt es sich um einen Ausschnitt eines Interviews mit Christl R. Vonholdt.

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[9]

Es liest sich alles so menschenverachtend kurzum widerlich, auch die transfeindlichen Beiträge. WTF!
Soviel zur Einordnung des DIJG, dem Manfred Spieker aus dem Herausgeberbeirat angehört.

Ulrich Eibach vom Herausgebeirat gehörte übrigens zu den Erstunterzeichner:innen der 2015 veröffentlichten christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung.

Anton Rauscher SJ, Augsburg, vom Herausgeberbeirat, ist als Unterstützer der Publikation Die Neue Ordnung (Hrsg. Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.) aufgefallen.

Eine Publikation vor der die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik gewarnt hat. Es ist davon auszugehen, dass Peter Schallenberg, Paderborn, vom Herausgeberbeirat, sich nicht daran stört, denn auch er hat 2018 einen Artikel/Aufsatz für Die Neue Ordnung verfasst.

Zum Herausgeberbeirat der ZfL gehört auch Holm Schneider, Erlangen, Abteilungsleiter für Molekulare Pädiatrie und Oberarzt der Kinderklinik des Universitätsklinikums Erlangen,

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[10]

der 2017 Kuratoriumsmitglied von ProLife Deutschland gewesen ist. Die Webseite von ProLife Deutschland existiert nicht mehr und wird zum Verkauf angeboten. Aktualisierte Angaben sind darum nicht möglich.

Holm Schneider ist 1. Stellvertr. Vorsitzender der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) und fungierte als Referent für zahlreiche Veranstaltungen, z.B.

für die Bioethik Akademie, für eine Kooperationsveranstaltungsveranstaltung der Christdemokraten für das Leben (CDL) und kaleb, darüberhinaus ist Schneider auch Mitglied des rechten Forum(s) Deutscher Katholiken (FDK).

Schon jetzt lässt sich feststellen, dass die JVL sehr gut vernetzt ist. Einerseits als Verein und andererseits durch die unzähligen personellen Verbindungen.

Interessant ist auch Axel W. Bauer vom Herausgeberbeirat der ZfL. Von April 2008 bis April 2012 war er Mitglied des Deutschen Ethikrats. [11] 2020 wurde er von der AfD als Kandidat für den Deutschen Ethikrat vorgeschlagen, jedoch mehrheitlich abgelehnt. [12]

2014 hatte sich Bauer bereits als Interviewpartner für die AfD-nahe Freie Welt zur Verfügung gestellt. [13] Mit der neofaschistischen AfD hat er also kein Problem.

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2017 veröffentlichte Axel W. Bauer gemeinsam mit den Abtreibungsgegnern Michael Kiworr und Paul Cullen einen Artikel für das Deutsche Ärzteblatt und im selben Jahr fungierte er als Referent für das Lindenthal-Institut, das zum Opus Dei gehört.

Er hat also auch kein Problem mit christlichem Fundamentalismus.

Wie engmaschig die JVL vernetzt ist, das zeigt sich bei der „Akademie Bioethik“, einer Kooperationsveranstaltung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der Christdemokraten für das Leben (CDL), einer Anti-Choice-Organisation der Unionsparteien,

und der Jugend für das Leben (JfdL), der Jugendorganisation der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), an der als Referenten immer wieder Mitglieder (inkl. Herausgeberbeirat) der JVL teilgenommen haben.

Z.B. 2013 mit dabei aus den Reihen der JVL: Rainer Beckmann, Manfred Spieker, Klaus F. Gärditz. [14] Hier trafen sie auf Sophia Kuby, deren Spuren u.a. zum europaweiten antifeministischen/LGBTQI-feindlichen Netzwerk Agenda für Europa,

zu den Fundis der Generation Benedict (mittlerweile Initiative Pontifex), European Dignity Watch … führen.

2014 mit dabei aus den Reihen der JVL: Holm Schneider und Rainer Beckmann. [15]

2015 mit dabei aus den Reihen der JVL: Holm Schneider. [16]

2017 mit dabei aus den Reihen der JVL: Klaus Ferdinand Gärditz. [17] Hier trafen sie auf Michael Kiworr, Sandra Singer von ALfA und Harald Seubert,

der den „neuen“ Rechten zugeordnet werden kann (bkramer.noblogs.org/harald-seubert/) und trotz Warnung für Die Neue Ordnung publiziert.

2018 mit dabei aus den Reihen der JVL: Axel W. Bauer und Rainer Beckmann. [18] Für das Programm 2018 wurde mit dem Zusatz: „Politische Bildung“ geworben.

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2019 mit dabei aus den Reihen der JVL: Holm Schneider. [19]

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Dabei richtet sich dieses einmal jährlich stattfindende Wochenendseminar an junge Menschen, um diesen

Zitat: „die Möglichkeit zu geben, sich in einem interdisziplinären Rahmen intensiv mit bioethischen Fragestellungen zu beschäftigen und dabei hochkarätige Referenten aus Wissenschaft und Politik kennenzulernen.“ [20]

WTF!

Bedeutsam im Hinblick auf die Vernetzungen der JVL erscheint hier die Tatsache, dass sich die Abtreibungsgegner:innen der JVL sowohl nach rechts verbinden mit christlichen Fundamentalist:innen kooperieren aber zugleich auch in der Mitte der Gesellschaft fest verankert sind.

So hielt Manfred Spieker vom Herausgeberrat 2004 einen Vortrag bei der Mitgliederversammlung der Christdemokraten für das Leben (CDL) und berichtete 2005 darüber in einem Artikel für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF). [21]

Noch im März 2020 schrieb er für die JF, [22] für die Rainer Beckmann schon als Interviewpartner zur Verfügung gestanden hat.

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Auch die Unterstützung von Demo für Alle führt nach rechtsaußen. Die Referententätigkeit für Opus Dei führt in das Spektrum christlichen Fundamentalismus.

Bis auf eine Ausnahme tragen alle Mitglieder des Herausgeberbeirats akademische Titel wie Prof. Dr. oder Dr.

Das verleiht ihren Aussagen einen wissenschaftlichen Hintergrund und lässt sie seriös erscheinen, macht sie dadurch umso gefährlicher, und gibt ihnen die Möglichkeit den Verlauf von öffentlichen Diskursen zu beeinflussen oder diesen sogar zu bestimmen.

Von den 20 Personen aus dem Herausgeberbeirat sind aktuell 12 an Universitäten tätig, d. h. sie forschen und sie lehren die nächste Generation, 6 sind bereits emeriert, 1 ist unbekannt und 1er arbeitet an einer Kinderklinik.

Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass die JVL von furchtbaren Juristen, also Nazis (das Original), gegründet wurde. Diese haben gleichzeitig in ihren beruflichen Tätigkeiten als Professoren weitere Generationen unterrichtet und geprägt.

Jetzt ist die Nachfolgegeneration am Ruder der JVL und tut genau dasselbe. Und vergessen wir nicht, dass der Paragraph 219a 1933 von den Nationalsozialisten eingeführt worden ist. [23]

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Und so wie die „nationalsozialistische Gesetzgeber:in“, die „Deutungshoheit über den Wert des Lebens“ beanspruchen, tun das das auch die Abtreibungsgegner:innen der Juristen-Vereinigung Lebensrecht 87 Jahre später.

Wir sehen hier nicht nur den Prozess wie der Uterus aus völkischem Interesse vergesellschaftet worden ist, sondern auch Deutsche Kontituitäten, die nach wie vor bestehen.