Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Teil 4

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4 steht auch im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt Teil 4 der der kleinen Reihe, die sich kritisch mit dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit befasst. In Teil 3 hatte ich versucht einige „Einzelfälle“ aufzuzeigen. Wissenschaftler*innen, die zu Stichwortgebern für Rechte, für Rassist*innen und auch für die AfD geworden sind.

Ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschehen konnte, sei dahingestellt, denn trotzdem bleibt Wissenschaft bzw. Wissenschaftler*innen in der Verantwortung und das gilt immer und universell!

In diesem Teil folgenden weitere  „Einzelfälle“.

Ulrike Ackermann: Sie ist sehr gut vernetzt und Beiratsmitglied der rechtskonservativen Denkfabrik R21. Sie gilt als entschiedene Gegnerin des Sozialstaats und verbreitete in der Vergangenheit rassistische Ressentiments während sie gleichzeitig z.B. Pegida verharmloste. Mehr hier

Jörg Baberowski: Er ist Rassist und „Rechtsradikal“ und genauso darf ich ihn laut Aktenzeichen 28 O 324/16 Oberlandesgericht Köln bezeichnen. Mehr hier

Michael Esfeld: Er hatte sich 2022 den „Sieben Argumente gegen die Impfpflicht“ angeschlossen, beteiligte sich an der Kampagne Stiftung Corona Ausschuss #WissenschaftStehtAuf, ist seit 2020 Gastautor für den rassistischen und in Teilen verschwörungsideologischen Blog Achse des Guten, war 2023 geladener Gast im KulturHaus Loschwitz, das von Susanne Dagen betrieben wird, die enge Verbindungen zu Ellen Kositza und Schnellroda unterhält.

Esfeld unterstützt die Initiative #allesaufdenTisch, war Gegner einer Impfpflicht und war als Vortragsredner der Hayek-Tage 2022, initiiert von der Hayek-Gesellschaft, angekündigt.

Die FAZ bezeichnete Esfeld als „Querdenker-Philosoph“, weil er u.a. behauptet hatte die Leopoldina produziere „Pseudofakten in der Pandemie“.

Gemeinsam mit Christoph Lütge, ein weiteres Mitglied des Netzwerks, hat er das Buch „Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen“.

Auch Christoph Lütge beteiligte sich an der Kampagne Stiftung Corona Ausschuss #WissenschaftStehtAuf und ebenso #allesaufdentisch.

Wegen dieser und weiteren Äußerungen und Aktivitäten, in denen er gegen die Maßnahmen zu Schutz vor Corona, wütete, musste er den Bayerischen Ethikrat verlassen. [1] Er schrieb für den Cicero und beschwert sich via Youtube Kritiker würden mundtot gemacht.

Gerd Morgenthaler von der Uni Siegen gehört gleichfalls dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit an. Er dürfte vielen weniger bekannt sein und deshalb werden viele nicht wissen, dass er Sekretär der The Oswald Spengler Society ist. Ihr gehören gleichfalls an der neofaschistische Historiker David Engels als Präsident und Max Otte als Schatzmeister. [2]

Oswald Spengler, der Namensgebung der Gesellschaft oder Society, gilt laut Wikipedia „vielfach als geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus“. Er wird zur „nationalistischen und antidemokratischen „Konservativen Revolution“ gerechnet.“ [3]

Sein Hauptwerk trägt den Titel: „Der Untergang des Abendlandes“. Hier, bei The Oswald Spengler Society, ist der Name Programm.

David Engels vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit vertritt die Ansicht Masseneinwanderung, Werteverfall, Gender Mainstreaming, … und u.a. Schuldenberge, sowie „korrekter Universalismus“ habe Europa an den Abgrund geführt und nur die Rückkehr zum Naturrecht, … und die „Wiederbelebung der kulturellen Wurzeln unserer Identität und Erneuerung unseres Sinnes für das Schöne“ müssten die programmatischen Grundpfeiler eines neuen Europas sein.

Screenshot belegt die Angaben im Text und trägt den Titel "Renovatio Europae. Für einen hesperialistischen Umbau Europas".

Mehr zur Person von Engels

Mit Egon Flaig ist ein weiterer Mitstreiter des Netzwerks vertreten, der ohne Übertreibung den sog. „neuen“ Rechten zugeordnet werden kann. Er hielt in der Vergangenheit Vorträge für die Bibliothek des Konservatismus, publizierte für das extrem rechte Magazin TUMULT, für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und für CATO.

In 2020 unterstützte Flaig als Erstunterzeichner die Petition „Schluss mit dem Missbrauch des Nazi- und Faschismusbegriff“. Aus den Reihen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit hatte auch Ulrich Vosgerau das dringende Bedürfnis diese Petition zu unterstützen. [4]

Screenshot von Journalistenwatch. Der Artikel beginnt mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne und im roten Block wurde ein schwarzes Rechteck eingefügt. Die Erstunterzeichner*innen waren: Vera Lengsfeld, Henryk M. Broder, Monika Maron, Cora Stephan, Max Otte, Alexander Wendt, Egon Flaig, Matthias Matussek, Frank Böckelmann, Till Kinzel, Thorsten Hinz, Dieter Stein, Michael Klonovsky, Matthias Moosdorf, Uwe Steimle und Ulrich Vosgerau.

Egon Flaigs Publikation „Was nottut“ wurde 2019 vom extrem rechten Manuscriptum Verlag veröffentlicht. Bücher dieses Verlages werden auch vom Verlag Antaios vertrieben. Wie nachfolgender Screenshot belegt.

Screenshot belegt die Angaben im Long-Skeet.

[5]

Walter Krämer vom Verein deutsche Sprache, der sich gleichfalls dem Netzwerk angeschlossen hat, ist bekannt geworden durch ein Hitler-Zitat im Schaukasten der Universität und durch seine Mitarbeit bei der Achse des Guten. Mehr zur Person hier

Aus den Reihen der Kreationisten hat sich Siegfried Scherer dem Netzwerk angeschlossen. Wie so viele andere auch vom Netzwerk gehört Scherer zu den Unterstützer*innen eines Aufrufs von Eva Engelken. Sie ist eine bekennende TERF.

Scherer, Kostner, Korte, Ponseti, Plamper, Wagner, Müller-Plath, Meggle … vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nutzten in diesem Fall ihren Einfluss und ihren wissenschaftlichen Hintergrund, um transfeindliche Äußerungen weiter zu verbreiten und zu unterstützen. [6]

Scherer steht auch auf der Liste der Referenten der extrem rechten Burschenschaft Danubia, die nach wie vor vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wird. Semesterwahlspruch des WS 2023/24 der Burschenschaft ist übrigens ein Zitat von Oswald Spengler.

Aktuell gehört Scherer dem Kuratorium des Instituts für Glaube und Wissenschaft (IGUW) an. Denn er bezeichnet sich selbst als überkonfessionell orientierter Christ und glaubt gemäß „der Heiligen Schrift an Jesus Christus, durch den Gott das Universum ins Dasein gerufen hat. Gott ist nach dem Glauben der christlichen Kirchen Schöpfer, Erhalter, Erlöser und Vollender der Welt und des Menschen und damit auch Urheber der Naturgesetze, die durch ihn Bestand haben.“ [7]

Er vertritt die kreationistische „Auffassung, dass sich bestimmte Eigenschaften des Universums und des Lebens auf der Erde nur durch einen intelligenten Urheber erklären lassen und nicht durch einen Vorgang ohne solche Leitung, wie die natürliche Selektion.“ [8] Dies nennt sich ID oder Intelligent Design.

Für den christlichen Professor Scherer  war es offenbar kein Widerspruch für eine extrem rechte Burschenschaft einen Vortrag zu halten. Was übrigens auch andere vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit getan haben.

Darunter z.B. Guido Hitze bei den Raczeks zu Bonn oder auch Peter Hoeres beim K.D.St.V. Gothia-Würzburg im CV, Werner J. Patzelt bei der Aachen-Dresdner Burschenschaft Cheruscia oder auch Harald Seubert bei der Kölner Burschenschaft Germania, der Burschenschaft Normannia-Nibelungen und den Marburger Burschenschaften Rheinfranken.

Das waren jetzt nur einige ausgewählte Beispiele.

Harald Seubert, ein christlicher Fundi, hat eine ausgeprägte rechte Vita. Angeblich soll er sich aus rechten Kreisen zurückgezogen haben, aber bei Die Neue Ordnung hat er dennoch 2020 publiziert und zwar über „Corona Infernale“.

Die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ des Vereins Deutsche Sprache hat er auch unterstützt, wie so viele andere auch vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Im extrem rechten und rassistischen Magazin TUMULT schrieb Seubert über die „Digitale Seinsverlassenheit – Eine Perspektive mit Heidegger“. [9] Aktuell ist Prof. Dr. Seubert vertretungsberechtigter Vorstand der Martin-Heidegger-Gesellschaft. [10]

Heideggers Nähe zum Nationalismus ist bekannt, neue Schriften deuten aber darauf hin, dass sein Antisemitismus platter und radikaler war als bisher vermutet.“ [11] Es ist also nicht so, als sei der fromme Mann fern von allem was rechts, antisemitisch, rassistisch, queerfeindlich oder menschenverachtend ist, weit entfernt.

Schließlich hat er sich dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen, dass zwar ordentlich austeilen, aber Kritik nicht akzeptieren kann und dabei so weit geht einzelne kritische Wissenschaftler*innen dem sog. „Digitalen Pranger“ vorzuführen.

Mit diesem Link  zu einem Text von Amrei Bahr: „Was die Wissenschaftsfreiheit bedroht – und was ganz sicher nicht“ möchte ich diese kleine Reihe über das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit vorläufig beenden.

Dabei gibt es noch so viele viele Einzelfälle im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

#Alerta!

Teil 5

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – Teil 3

Teil 1

Teil 2

Teil 3 steht auch im Archiv zur Verfügung

In einem Artikel in der FAZ wird Sandra Kostner, die Vorsitzende des Netzwerks, zur Teilnahme des Mitglieds Ulrich Vosgerau an der sog. „Deportationskonferenz“ gemeinsam mit Vertreter*innen der AfD im Landgasthof Adlon mit folgenden Worten zitiert:

(…) eine einzelne Person sei nicht repräsentativ für einen Verein mit mehreren Hundert Mitgliedern.[1]

Ich bin der Frage nachgegangen, ob Sandra Kostner die Wahrheit spricht und habe mir aus den 759 Mitgliedern/Mitstreiter*innen beispielhaft einige „Einzelfälle“ rausgepickt. Manche darunter spontan und ohne Hintergrundinformationen zu haben.

Uwe Wagschal ist so ein Fall. Er ist Politikwissenschaftler und Mitglied des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit. Er behauptete 2018 bei der Bundestagswahl 2017 solle es zu Unregelmäßigkeiten bei der Stimmenauszählung gekommen sein und diese habe die AfD benachteiligt bzw. sei zu Lasten der AfD erfolgt.

Der Focus berichtete und stellte die Thesen von Wagschal vor. Interessant ist dabei die These 2: „Wahlhelfer manipulierten Stimmen der AfD“.
Nachzulesen hier

2. These: Wahlhelfer manipulierten Stimmen der AfD. Seine zweite These belastet die Wahlhelfer. Sie legt nahe, dass während der Auszählung oder der übermittlung der Wahlergebnisse manipuliert wurde. Das führt Wagschal darauf zurück, dass die AfD am stärksten polarisiert. Eine Möglichkeit wäre demnach, „dass einzelne Wahlhelfer, welche die AfD ablehnen, Stimmen für die Partei (bewusst oder unbewusst) für ungültig erklärt oder Ergebnisse nicht korrekt gemeldet haben könnten.“

Der Faktenfinder der Tagesschau befasste sich 2021 mit „Fake News über angebliche Manipulationen“, weil immer wieder irreführende Behauptungen über Wahlmanipulationen auch rund um die Bundestagswahl 2017 veröffentlicht wurden.

Nach seiner Niederlage hatte Donald Trump dies auch wieder und wieder behauptet und schließlich führte seine wiederholte Lüge zum „Sturm aufs Kapitol“. [2]

Grundsätzlich sollte ein den Fakten verpflichteter Wissenschaftler wissen, was Lügen, Unwahrheiten aber auch unbewiesene Thesen bedeuten und welchen Schaden sie anrichten können. Denn kaum war der Focus-Artikel erschienen konnte sich die AfD Neuwied positiv auf Wagschal beziehen.

Das las sich dann so: „Mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hat außerdem ein wirklich seriöses Medium in der jüngsten Vergangenheit mehrfach über die Untersuchungen des Freiburger Universitätsprofessors Uwe Wagschal berichtet hat, der der Auffassung ist, dass es bei der vergangenen Bundestagswahl Manipulationen zu Lasten der AfD gab.“ [3]

Es ist erstaunlich wie Sandra Kostner im Fall von Ulrich Vosgerau von einem Einzelfall reden kann. Ich erinnere an Dieter Schönecker, der Marc Jongen (AfD) als Gastredner an die Uni Siegen eingeladen hatte.

Sebastian Lüning hat in der Vergangenheit auch schon Vorträge für die AfD gehalten, ebenso Fritz Söllner. Martin Wagener hielt einen Vortrag für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES).

Über Alexander Dilger, ein weiteres Mitglied im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, fand ich dieses Plakat. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Dilger (Ex-FDP) 2015 wieder aus der AfD ausgetreten ist.

Zu sehen ist ein Plakat von der AfD aus dem Jahr 2013 und eine Veranstaltungsankündigung im Landgasthaus Wilhelmer Gasselstiege 631 mit dem Porträt von Alexander Dilger. „Eine kritische Analyse“.

[4]

Kaum hatte sich der Linguist Peter Eisenberg sehr ausführlich gegen gegenderte Sprache ausgesprochen, u.a. mit dieser Aussage: „Was im Augenblick passiert, ist eine politische Bewegung einer Pressure-Group, die der deutschen Sprache gefährlich werden kann“, (…)

— „Mit der Pressure-Group meint er vor allem Akteure der sogenannten Queer-Community, die für die Interessen von Menschen eintreten, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen.“ Nachzulesen beim Deutschlandfunk [5]

Auf dem Bild ist Eisenberg zu sehen, der an einem Tisch sitzt auf dem der Duden steht.

postete die AfD Berlin bei X – zu dieser Zeit noch Twitter – das hier:

Die AfD Berlin twitterte am 12.3.2018 folgendes: „Studierende, GärtnerInnen, Geflüchtete: Der Potsdamer Linguist Peter Eisenberg hält nichts von grammatischen Kunstformen, um die Genderneutralität zu erzwingen. So etwas zu verordnen, sei typisch für autoritäre Regimes, aber nicht für Demokratien, sagte er im DLF“. #noGenderGaga. 59 Personen hat es gefallen.

Als das Bildungsmagazin News 4 Teacher den Artikel veröffentlichte „Kulturkampf: Die CDU will gemeinsam mit der rechtsextremen AfD Schüler*innen und Lehrkräften das Gendern verbieten“ (erschienen am 29.3.2023), kommentierte dies eine gewissen Sieglinde. Sie bezog sich dabei auch auf auf den Wissenschaftler Peter Eisenberg.

„(…) In allen Genera des Deutschen gibt es Wörter, die generisch sind, sich nicht auf Personen eines bestimmten Geschlechts beziehen lassen. Dazu gehören im […] Femininum […] Person, Koryphäe, Leiche, Waise, Geisel […] Ein generisches Femininum existiert im Deutschen nur für einzelne Wörter, wie sie oben genannt wurden, aber nicht bei produktiven Wortbildungstypen.“ Peter Eisenberg (emeritierter Professor für deutsche Sprache, Uni Potsdam), https://merton-magazin.de/weiblich-maennlich-und-generisch-im-deutschen (...)“

[6]

Eisenberg und der rechte Statistikprofessor Walter Krämer vom Verein Deutsche Sprache, der auch zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehört und in der Vergangenheit u.a. durch ein Hitler-Zitat im Schaukasten der Uni aufgefallen ist, wurden durch ihre Veröffentlichungen zu den Stichwortgebern für ein Gendersprache-Vermeidungsgesetz WDR.

Dies belegt die Stellungnahme zum Antrag der Fraktion der AfD, Drucksache 18/1368. Dabei ging es um die Anhörung des Ausschusses für Kultur und Medien am 2.März 2023 „Gendersprache-Vermeidungsgesetz WDR“. [7]

Ursula Regine Stephan vom Verein Deutsche Sprache hatte diese 6seitige Stellungnahme verfasst, in der sie sich auf die beiden oben genannten „Wissenschaftler“ positiv bezog.

Zum Abschluss bestätigte sie ihre Unterstützung für den Entwurf des Gendersprache-Vermeidungsgesetz WDR. Damit unterstützte sie ein geplantes Sprach-Verbot für den Westdeutschen Rundfunk.

Der Westdeutsche Rundfunk muss als demokratisches Massenmedium sich seiner Verantwortung gegenüber der breiten Bevölkerung wieder bewusst werden und sollte sich, trotz seines Auftrags zur gesellschaftlichen Inklusion und Gleichstellung, von gut gemeinten, aber linguistisch widersinnigen sprachlichen Experimenten fernhalten. Nach dem Motto: „Taten zählen mehr als Worte“ kann der Programmauftrag des WDR, nämlich die verstärkte Sichtbarmachung und Wertschätzung der Frauen, zuvorderst durch Programminhalte, Personen und Berichterstattungen erfüllt werden. Einen ersten Schritt zu einem Mehr an verantwortungsvoller Verwendung der normierten deutschen Sprache hat Intendant Tom Buhrow bereits als Folge der Umfrageergebnisse angekündigt. Der vorliegende Gesetzesentwurf „Gesetz zur Vermeidung von Gendersprache in den Angeboten des Westdeutschen Rundfunks (Gendersprache Vermeidungsgesetz WDR) unterstützt und verstetigt dieses Anliegen und befürwortet dabei die durchgehend regelkonforme Verwendung

[8]

Kurz und knapp: Regine Stephan unterstützte einen AfD-Antrag, während der AfD Kreisverband Vorpommern-Greifswald sich in seiner Stellungnahme auf den Potsdamer Linguisten Peter Eisenberg bezog, der die geplanten Änderungen im Online-Duden als „Irreführung des Lesers bezeichnet“, so die AfD VG in 2021. [9]

Die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit veröffentlichte 2019 einen Artikel mit der Überschrift: „Sprachwissenschaftler kritisiert Gender-Deutsch“ und weiter: „Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält gendersensible Formulierungen für eine Gefahr für die deutsche Sprache.[10]

Screenshot aus der Junge Freiheit. Mitten im Text befindet sich eine Anzeige mit dem Text: „NEIN! Zum AfD-Verbot!“ Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält gendersensible Formulierungen für eine Gefahr für die deutsche Sprache. Als Beispiel nennt Eisenberg eine neue Richtlinie der Stadt Hannover. „Die Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache der Stadt Hannover ruiniert die Sprache“, kritisierte er. BERLIN. Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält gendersensible Formulierungen für eine Gefahr für die deutsche Sprache. Als Beispiel nennt Eisenberg eine neue Richtlinie der Stadt Hannover. „Die Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache der Stadt Hannover ruiniert die Sprache“, kritisierte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

[11]

Der Verein Deutsche Sprache und die Eberhard-Schöck-Stiftung verliehen Peter Eisenberg 2019 den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis. In seiner Dankesrede sagte Eisenberg: „Die Fixierung auf das Geschlecht aufzugeben, täte der Sprache gut.“ [12]

Und während die einen Mitstreiter*innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit sich mit Händen und Füßen gegen die sprachliche Inklusion von allen Menschen und damit allen Geschlechtern wehren, kämpfte der Kinderarzt Alexander Korte, der gleichfalls dem Netzwerk angehört, gegen das geplante Selbstbestimmungsgesetz und das für die CDU im Deutschen Bundestag. [13]

Alexander Korte ist durch seine transfeindlichen Äußerungen schon mehrfach aufgefallen. Annika Brockschmidt bekannt als @ardenthistorian verfasste für den Volksverpetzer den Artikel: „TRANSFEINDLICHKEIT ERMÖGLICHT DAS MAINSTREAMING RECHTSEXTREMER NARRATIVE“. [14]

In diesem Artikel wurde die unredliche Rolle des Alexander Korte ausführlich beschrieben.

Uwe Steinhoff, gleichfalls Mitglied im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, war verantwortlich für einen Beitrag in der Welt, der den Titel trug: „Wie ARD und ZDF Kinder sexualisieren und umerziehen.“

Auf der linken Seite ist die Maus zu sehen. Sie hält eine Regenbogenfahne für alle Geschlechter hoch. Darüber steht: „Wie ARD und ZDF Kinder sexualisieren und umerziehen“. Auf der rechten Seite ist vor einem großen Gebäude die Regenbogenfahne zu sehen.

[15]

Den Beitrag hatte er gemeinsam mit Rieke Hümpel, Antje Galuschka, Marie-Luise Vollbrecht und Alexander Korte verfasst. Erschienen war er am 1. Tag des Pride-Month. Queer.de berichtete darüber und auch im Blog gibt es dazu das

Im selben Jahr, also 2022, starb der 25jährige trans Mann C. an seinen Verletzungen, die ihm ein Angreifer nach dem CSD in Münster zugefügt hatte und im Tagesspiegel erschien der Artikel über die „Transfeindlichkeit in Deutschland: „Wir sind die neuen Sündenböcke“.

Fünf Betroffene berichteten über Drohungen, Hetze, Mord und Gewalt gegen trans Menschen, die zugenommen hat und verantwortlich waren und sind auch Wissenschaftler*innen, die dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehören und das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit als Gesamtes, weil es sich mit Kathleen Stock und Marie-Luise Vollbrecht solidarisierte.

Denn die Freiheit von ALLEM und ALLEN endet dort, wo die körperliche Unversehrtheit von Menschen, in diesem Fall von trans Menschen, angegriffen wird. #TransRightsAreHumanRights

Die kleine Reihe wird mit Teil 4 fortgesetzt. Denn über das Netzwerk und seine zahlreichen Einzelfälle gibt es noch viel zu sagen.
#Alerta

Teil 4

Teil 5

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – Teil 2

Teil 1

Teil 2 steht auch im Archiv zur Verfügung

In diesem zweiten Teil geht es um Inhalte, die das Netzwerk aber auch einzelne Mitstreiter*innen verbreiten.

Beginnen möchte ich mit Philipp Bagus und seiner Stellungnahme für den Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe (Ausschussdrucksache 20(17)31 ohne Datum. In dieser Stellungnahme unterscheidet er zwischen „was als echtes Menschenrecht gelten kann und was nicht.“ [1]

Und weiter: „Die Anzahl der angeblichen Menschenrechte erlebt eine Inflation (Bagus 2008).“ Dann vergleicht er als „Menschenrechte“ das „Eigentumsrecht“ mit dem „Recht auf freie Meinungsäußerung“ und kommt zu dem Schluss:

„Das grundlegende und echte Menschenrecht ist das Eigentumsrecht, das universell gilt.

Aber das ist noch der vergleichsweise harmlose Teil. Denn dann wird es Schwurblig. Zitat: „Bei den Menschenrechtsverletzungen darf auch vor der eigenen Haustür gekehrt werden. In den Jahren 2020-2022 wurden Millionen von unschuldigen Menschen gegen ihren Willen festgehalten und eingesperrt. 2 Millionen Menschen wurden genötigt, Impfstoffe zu testen. Die körperliche Unversehrtheit wurde durch einen Impfzwang für gewisse Beruf verletzt.

Anmerkung: Er bezieht sich auf die Corona-Pandemie, die Maßnahmen zum Schutz vor Corona und die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen.

Und weiter: „Die Subventionen und Wettbewerbsbeschränkungen stellen Eigentums- und damit Menschenrechtsverletzungen dar.“ Auch Antikommunismus darf in seinen Ausführungen nicht fehlen. Dann kommt er zu dem Schluss, dass die Einschränkung von Wettbewerb eine Menschenrechtsverletzung darstellt.

Kein Wort vom Recht auf Leben ohne rassistische/queerfeindliche/misogyne Angriffe/Gewalt, kein Wort vom Recht auf Asyl, kein Wort vom Recht auf Wohnen und Nahrung, kein Wort vom Recht auf Teilhabe … diese Menschenrechte scheint er nicht zu kennen.

Denn er vertritt die Ansicht Sozialismus zerstöre das Gemeinwesen. So lautete nämlich sein Vortrag für das Ludwig von Mises Institut 2021. [2] Als Unterstützer von #allesaufdentisch ist es nur logisch, dass die Verordnungen zum Schutz vor Corona zur Menschenrechtsverletzung verkommen.

Unter dem Namen bloodnacid schreibt Cornelius Court vom Netzwerk bei X (vormals Twitter) und bei scienceblogs. Hier veröffentlicht er Texte in denen er Wissenschaftler*innen den Vorwurf macht

Zitat: „nahezu unverhohlenen Versuch macht, woke, postmodernistische, anti-westliche Ideologie in die universitäre Lehre forensischer Wissenschaften einzuführen.“

Court ist nämlich Professor für Forensische Molekulargenetik. Doch auch zu politischen Entwicklungen im In- und außereuropäischen Ausland hat er eine Meinung, die er kund tut.

Für die Wahl von Donald Trump macht er nämlich nicht die Wähler*innen verantwortlich, sondern sieht dies als Gegenreaktion „gegen die damals in den USA bereits grassierende und als  übergriffig, bevormundend und in ihren Verfemungsreflexen als extrem anmaßend empfundene woke Ideologie, die von der Wählerschaft vor allem mit den Demokraten in Verbindung gebracht wurde, (…).“ [3]

Kurz und knapp zusammengefasst: Verantwortlich waren nicht weiße Evangelikale, die Trump gewählt hatten, nicht Alt Right, nicht die Neofaschist*innen und ebenso wenig „Amerikas Gotteskrieger“.

Nein, es waren die Anderen. Die, die sich für ein besseres Leben für Alle einsetzen, die, die sich gegen Rassismus engagieren, die, die nicht Trump wählten und eine demokratische Gesellschaft anstreben. [4]

Und die 10%, die die AfD im September 2021 wählten, sind in seinen Augen auch nicht rechtsextrem. Nein, auch in Deutschland sind die Anderen das Problem, die „Woken“, die für Transrechte, für queere Rechte streiten, die Antirassist*innen, all die Menschen, die sich für ein besseres Leben ohne Diskriminierung und Ausbeutung für Alle einsetzen.

Der Text kann hier nachgelesen werden.

Aber Court ist kein Einzelfall im Netzwerk. Auch Maria-Sibylla Lotter vom Netzwerk vertritt die Ansicht die „AfD soll nicht verteufelt werden“. Sie solle zwar nicht unterschätzt werden, doch auch nicht dämonisiert, stattdessen mit Worten bekämpft werden und die Demonstrationen gegen die AfD gingen zu weit. [6]

Das hat sie ausführlich in einem Interview mit dem Deutschlandfunk im Februar 2024 dargelegt. [5] Kurz und knapp zusammengefasst: Während die AfD Deportationen von Millionen Menschen anstrebt und die JA Internierungs-/Arbeitslager für Jüdinnen*Juden und Migrant*innen wünscht, [06] sollen diese faschistischen Täter*innen/Attentäter*innen, der parlamentarische Arm des Rechtsterrorismus, mit Worten bekämpft werden. Möglichst ohne „moralischen und politischen Vorbehalt“ wie im Manifest des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit zu lesen ist. [7]

Bisher hat sich das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und damit sind die Mitstreiter*innen, die dem Netzwerk angehören in der Verantwortung, u.a. mit der transfeindlichen Philosophin Kathleen Stock solidarisiert, [8] hat sich gegen die Einführung gegenderter Sprache an Universitäten öffentlich ausgesprochen.

Niemand dürfe eine „geschlechterinklusiv deklarierte Sprachform aufgenötigt“ werden, veröffentlichte das Netzwerk im Rahmen einer Pressemitteilung vom 25.06.2021.

Was darauf hinausläuft, dass sich das Netzwerk für diejenigen einsetzt, die Geschlechter exkludieren und ausschließlich das generische Maskulinum präferieren.

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und damit alle, die sich dem Netzwerk angeschlossen haben, haben sich im Januar 2023 mit Hans-Georg Maaßen solidarisiert als der Beck-Verlag, die Zusammenarbeit aufkündigte. [9]

Zu diesem Zeitpunkt war Hans-Georg Maaßen Vorsitzender der WerteUnion und es war längst erkennbar wie weit rechts Maaßen verortet werden kann.

Als die Hayek-Gesellschaft das Forum Freiheit 2023 veranstaltete, hatte die Hayek-Gesellschaft zahlreiche Austritte öffentlichkeitswirksam erfahren. Da war die Rede „vom Mistbeet der AfD“ oder vom „völkisch-nationalistischen Sumpf“.

Als Dieter Schönecker vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit für Panel III „Moral als Keule“ über „Wokismus“, Cancel Culture, quotierte Gesellschaft“ diskutierte und das gemeinsam mit der rechten Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, mit Ralf Schuler vom Pleiteticker und NIUS, mit Thilo Sarrazin, dessen rassistische Thesen bekannt sind, und mit Markus Krall, der Menschen, die soziale Leistungen erhalten, gerne das Wahlrecht entziehen würde, waren deren Einstellungen bekannt.

[10]

Stattdessen schrieb das NetzwerkW via X im November 2023: „Wissenschaftsfreiheit ist anscheinend schwer zu verstehen. Unter Mitglied verteidigt standhaft die Wissenschaftsfreiheit der Gender Studies“.

Wer ein bisschen in die entstandene „Diskussion“ hinein gehört hat, fühlte sich erinnert an einen jugendlichen Debattierklub. Nichts destotrotz müssen die Vertreter*innen dieser Diskussion und auch das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ernst genommen werden, weil von ihnen Gefahr ausgeht.

Aber nicht nur vom Netzwerk und rechten/rassistischen Propagandist*innen wie Kelle, Krall, Sarrazin oder Schuler geht die Gefahr aus, sondern auch von deren Unterstützer*innen, wie z.B. Thomas Thiel, der für die FAZ einen Artikel verfasste, der am 06.02.2024 veröffentlicht wurde.

Wissenschaft Am Freitag verlieh das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Bernhard kempen, der bis vergangenes Jahr Präsident des deutschen Hochschullehrerverbandes war, den erstmals gestifteten Preis für Wissenschaftsfreiheit. (…) Die Grenze setze in beiden Fällen das Strafrecht. Diese Grenze wurde in den vergangenen Jahren vielfach überschritten: durch Mobs, die wissenschaftler auf brüchiger Faktenbasis als Unmenschen diffamierten. (…)

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hatte Bernhard Kempen, der bis 2023 Präsident des deutschen Hochschulverbandes gewesen ist, den Preis für die Wissenschaftsfreiheit verliehen und Thiel zitierte bezüglich der Teilnahme von Ulrich Vosgerau an der sog. „Deportationskonferenz“ Sandra Kostner, die Vorsitzende des Netzwerks, mit den Worten: „eine einzelne Person sei nicht repräsentativ für einen Verein mit mehreren Hundert Mitgliedern. Angesichts der Tatsache, dass Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit von „links“ wie von „rechts“ dokumentiert werden, ist die Verdächtigung tatsächlich weit hergeholt.[11]

Tatsächlich wurde jedoch nur ein einziges Mal ein Angriff gegen eine schwarze Wissenschaftlerin vom NetzwerkW dokumentiert. Dabei handelte es sich um Tillschneider von der AfD, der gegen die Professorin für Diversity Studies an der Hochschule Magdeburg-Stendal Maisha-Maureen Auma gehetzt hatte.

Er wollte die Wissenschaftlerin Auma in „ihre Schranken weisen“.

Nachdem Maisha-Maureen Auma, Professorin für Diversity Studies an der Hochschule Magdeburg-Stendal, in einem Interview den aus ihrer Sicht strukturellen Rassismus an deutschen Hochschulen kritisiert (deutsche Universitäten seien „weiße Institutionen“, Rassismus und Sexismus seien „nach wie vor sehr wirksam“), veröffentlicht Dr. Hans-Thomas Tillschneider, Fraktionssprecher der AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt für Bildung, Wissenschaft und Kultur, eine Presseerklärung, in der er fordert, Auma als Wissenschaftlerin „in ihre Schranken zu verweisen“, Aumas Thesen müsse „der deutsche Steuerzahler nicht finanzieren.“ (2021)

[12]

Ansonsten hat das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ausschließlich Rechte, transfeindliche Personen, rassistische Äußerungen verteidigt. Darunter z.B. auch Egon Flaig, Susanne Schröter, Marie-Luise Vollbrecht und z.B. auch Kathleen Stock.

In der hauseigenen „Dokumentation“ findet sich auch ein Abschnitt über die Universitätsbibliothek Freiburg, die die Schriften, die das Netzwerk als Werke bezeichnet, von Martin Lichtmesz, Jean Raspail und Caroline Sommerfeld mit einem Vermerk versehen hat.

Die Universitätsbibliothek Freiburg versieht Teile „rechter“ Literatur, unter anderem die Werke von Martin Lichtmesz, Jean Raspails „Heerlager der Heiligen“ in deutscher Übersetzung und „Mit Linken leben“ von Lichtmesz und Caronline Sommerfeld, mit dem Vermerk: „Sekretiert: Benutzung nur im Sonderlesesaal zu wissenschaftlichen Zwecken“. Auf Nachfrage teilt die Bibliothek mit, dass sie diese Werke als potentiell volksverhetzend betrachtet, und befürchtet, sich strafbar zu machen, wenn sie allgemein zugänglich wären. Die Bücher sind allerdings im Buchhandel frei verfügbar, und die Bibliothek wendet beispielsweise auf die Werke von Josef Stalin oder Sayid Qutb nicht dieselben Regeln an. Diese kann man ganz normal ausleihen. (2021

[13]

Es wird kritisiert, dass Werke von Stalin oder Sayid Qutb nicht denselben Regeln unterliegen.

Als der Deutsche Bundestag am 22.10.2022 den Straftatbestand der Volksverhetzung verschärfte, dokumentierte das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit die Verschärfung mit folgenden Worten:

Mit der Einengung der Meinungsfreiheit geht auch eine Einengung von Freiheit von Forschung und Lehre einher. (2022)“

Der gesamte Abschnitt und damit der gesamte Kontext kann im Screenshot nachgelesen werden.

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit setzt sich also nicht für die „Freiheit der Wissenschaft“ ein, sondern für eine Wissenschaft, die exkludiert, die ihren verankerten Rassismus nicht in Frage stellt, ebenso wenig Queerfeindlichkeit, Antifeminismus, Misogynie, Klassismus, Behindertenfeindlichkeit und die den (Post-)Kolonialismus überwinden will.

Interessant ist ein Text im Blog des Netzwerks von Robert Wagner mit der Überschrift: „Die Angst ist zurück“. Nachzulesen hier.

Der Professor für Internationales Management, Nordhausen, schreibt u.a. über freiwilliges (social media) und institutionalisiertes Denunziantentum, das Angst hervorruft.

Der Begriff der Denunziation meint das Erstatten einer (Straf-)Anzeige aus persönlichen und niedrigen Beweggründen, laut Wikipedia. [14] Dabei vergleicht er Deutschland im Jahr 2022 mit der DDR bzw. der Stasi.

Ausführlich beschreibt er den vermeintlichen Zwang gegenderte Sprache zu verwenden und erklärt wissenschaftliche Experimente, die beweisen sollen, dass Menschen unter gewissen Bedingungen entgegen der eigenen Einstellungen handeln.

Und kommt zu diesem Schluss:

Doch was in diesem Zusammenhang notwendig ist zu sagen: Wissenschaft bzw. Wissenschaftler*innen tragen eine Verantwortung, der sie gerecht werden müssen! Wissenschaft bzw. Wissenschaftler*innen ohne Moral sind zu allem fähig!

Das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hat sich entschieden diesen (un)rechten Weg zu gehen. Damit muss Schluss sein!

#Alerta

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Neues zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Teil 1 steht auch im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt eine kleine Reihe, die sich kritisch mit dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit befasst. In diesem Teil geht es nicht um Inhalte, sondern um die neuen Mitstreiter*innen und die Vernetzungen, die dadurch entstehen.

Am 1.8.2022 verfügte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit über 724 Mitglieder oder Mitstreiter*innen. Seit diesem Zeitpunkt sind Mitglieder verstorben oder haben sich vom Netzwerk zurückgezogen.

Am 07.02.2024 verfügte das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit 759 Mitglieder oder Mitstreiter*innen. Im direkten Vergleich zwischen den beiden Daten sind 135 Personen oder „Wissenschaftler*innen“ neu hinzugekommen.

Darunter z.B. Werner J. Patzelt und Ulrike Guérot. Da beide hinlänglich bekannt sind, sind Hintergrundinformationen oder die zwei „Wissenschaftler*innen“ nicht nötig.

Neu hinzugekommen ist der Theologe Wolfgang Fenske von der Bibliothek des Konservatismus, die als „Knotenpunkt der neuen Rechten[1] bezeichnet wird.

Interessant ist auch der Neuzugang des Kommunikationswissenschaftlers Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach. Er ist hier Projektleiter und wird auf der Webseite des IfD Allensbach unter „Ansprechpartner“ mit Bild aufgeführt.

Gegründet wurde das IfD Allensbach von Elisabeth Noelle-Neumann, die 2006 den Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis von der Förderstiftung konservative Bildung und Forschung (FKBF) in Kooperation mit der „neu“ rechten Wochenzeitung Junge Freiheit erhielt.

Die FKBF ist übrigens der Trägerverein der Bibliothek des Konservatismus (BdK), die bereits seit 2012 eine Kooperation mit der Stiftung Ja zum Leben eingegangen ist.

Die „neue“ Rechte hatte also zum Zeitpunkt der Verleihung die Bedeutung von Meinungsforschung und Frau Noelle-Neumann für ihre Sache und ihre Publizistik erkannt.

Im selben Jahr, also 2006, verlieh ihr die Hayek-Gesellschaft die Hayek-Medaille. [2] Diese Medaille werden laut Hayek-Gesellschaft an Personen aus Wissenschaft, Publizistik, Politik und Unternehmen verliehen, die „sich um die Idee der Freiheit herausragende Verdienste erworben haben, (…)“. [3]

Ich muss an dieser Stelle nicht erwähnen, dass der Freiheitsbegriff der Hayek-Gesellschaft mehr als fragwürdig ist.

Halten „wir“ fest. Durch zwei Mitglieder bestehen Verbindungen vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zu einem Meinungsforschungsinstitut und der Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Knotenpunkt der „neuen“ Rechten.

Für die BdK hielten aus den Reihen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit schon Ulrich Vosgerau, Martin Wagener, Michael Feldkamp, Fritz Söllner, Egon Flaig, Heinz Theisen, Peter Hoeres, David Engels, Andreas Rödder, Werner J. Patzelt, Philipp Bagus, Hans-Christof Kraus, Jörg Barberowski, Horst-Joachim Lüdecke und Harald Seubert Vorträge.

Manche von ihnen fungierten mehrfach als Referenten, wie z.B. Ulrich Vosgerau, Teilnehmer der „Deportationskonferenz“ im Landhotel Adlon. [4]

Mit dem Neumitglied Lothar Fritze ist ein „Wissenschaftler“ vertreten, der 2016 als Autor für die Junge Freiheit in Erscheinung trat und der 2018 als Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) fungierte.

Im Jahr davor hatte er einen Beitrag für Kubitscheks Sezession geschrieben und 2018 ebenso. Im selben Jahr unterzeichnete er die rassistische Erklärung 2018, die von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld initiiert worden war. Auch unter den Autoren des extrem rechten Magazins TUMULT ist Lothar Fritze zu finden.

Ein weiterer Neuzugang ist Host-Joachim Lüdecke, Fachbeiratsmitglied von EIKE (Europäisches Institut für Klima & Energie). [5] Er gehört zum „Netzwerk der Klimaleugner“.

Er wurde in der Vergangenheit von der neofaschistischen AfD als Sachverständiger in den Bundestag geladen, [6] wo er die von Menschen verursachte bevorstehende Klimakatastrophe ausführlich leugnen durfte. [7]

Als Sachverständige der AfD fungierten schon so einige aus den Reihen der AfD, darunter z.B. Philipp Bagus, der als Ökonom aktuell als „Experte“ für die AfD in Erscheinung tritt, um das „Lieferkettengesetz“ zu stoppen. [8]

7 Mitstreiter*innen stammen von der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg und München. 4 Mitglieder unterrichten für die Hochschule/Universität der Polizei des Landes Brandenburg, Sachsen und NRW.

Auch dorthin erstrecken sich die Verbindungen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, der Mitglieder/Mitstreiter*innen, die nicht nur aus Deutschland die Freiheit der Wissenschaft, die sie meinen, schützen möchten, sondern auch aus Dänemark, Spanien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz, USA, Tschechien, Polen, Usbekistan, Australien, Estland, Frankreich, China, Japan, Brasilien, Kolumbien, Norwegen, Island, Kanada, Belgien, Italien und Luxemburg.

So weit reichen die Vernetzungen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit.

Seit Februar 2024 hat das Netzwerk an 46 Universitäten/Hochschulen sog. Vertrauensdozent*innen (das Netzwerk gendert nicht) etabliert. [9] Für die technische Hochschule Würzburg-Schweinfurth ist Christoph Bördlein als Vertrauensdozent zuständig.

Das ist genau der Christoph Bördlein, der via X (vormals Twitter) CRT (critical race theory) betreibt. So twitterte er am 26.01.2024 „Das ist die übliche Vorgehensweise der Critical Studies: Begriffe in absurder Weise umdefinieren und dann jedem, der die absurde Definition nicht teilt, ein überzeugtes „Nein!“ entgegenbrüllen – oder Gegenrede eben gleich als „Hass“ labeln.[10]

Er bezog sich damit auf einen längeren Post von Richard Dawkins, dem in 2021 der 1996 verliehene Preis „Humanist des Jahres“ aberkannt wurde, weil er mehrfach durch transfeindliche und rassistische Äußerungen aufgefallen war. [11]

Und jetzt bin ich auf der inhaltlichen Ebene angelangt mit der diese kleine kritische Reihe fortgesetzt werden wird. Demnächst geht es weiter mit Teil 2. #Alerta!

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Leipziger Buchmesse 2024

Extrem rechte, rechte oder/und antisemitische und/oder völkische Verlage

  1. Ahriman Verlag GmbH – Halle 2 Stand E 305
  2. Deutsche Sprachwelt Verein für Sprachpflege e.V. – Halle 2 Stand B 510
  3. Edition BuchHaus Loschwitz GbR – Halle 2 Stand E 312
  4. GartenWEden Verlag – Halle 4 Stand A 206
  5. IfB Verlag Deutsche Sprache GmbH – Halle 4 Stand A 201
  6. Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen e.V. – Halle 2 Stand B 512
  7. Verlag Die Silberschnur GmbH – Halle 4 Stand E 201
  8. Verein deutsche Sprache – Halle 4 Stand A 201

Anthroposophische Verlage (Waldorf, Rudolf Steiner)

  1. Info3-Verlagsgesellschaft Brüll & Heisterkamp KG – Halle 5 Stand F 401
  2. Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der freien Waldorfschulen e.V. – Halle 5 Stand F 401
  3. Vereinigung der Waldorfkindergärten e. V.- Halle 5 Stand F 403
  4. Rudolf Steiner Verlag AG -Halle 5 Stand F 401
  5. Rudolf Steiner Ausgaben e.K. – Halle 2 Stand D 311
  6. Verlag Urachhaus GmbH – Halle 3 Stand A 105
  7. Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH – Halle 3 Stand A 105

Rechts, christlicher Fundi und Abtreibungsgegner

  1. Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK) – Halle 2 Stand K 103

Christliche Fundis und Evangelikale Verlage

  1. Brunnen Verlag GmbH – Halle 2 Stand K 102
  2. Claudius Verlag im Evangelischen Presseverband für Bayern e. V. – Halle 2 Stand K 102
  3. Christliche Literatur- Verbreitung e. V. (CLV) – Halle 2 Stand K 100
  4. Daniel-Verlag – Halle 2 Stand K 100
  5. Deutsche Bibelgesellschaft – Halle 2 Stand K 102
  6. EMVD Evangelischer Medienverband in Deutschland im Gemeinschaftswerk der Evangel. Publizistik gGmbH – Halle 2 Stand K 102
  7. Evangelische Verlagsanstalt GmbH – Halle 2 Stand K 102
  8. Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gGmbH – Halle 2 Stand K 101
  9. Kawohl Verlag GmbH & Co. KG – Halle 2 Stand K 102
  10. SCM Verlag in der SCM Verlagsgruppe GmbH – Halle 2 Stand K 102
  11. Verbum Medien gGmbH – Halle 2 Stand K 104
  12. Vereinigung Evangelischer Buchhändler u. Verleger e.V. – Halle 2 Stand K 102

Stiftungen, darunter Parteinahe Stiftungen

  1. Konrad-Adenauer-Stiftung – Halle 4 Stand B 303
  2. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit – Halle 2 Stand C 404

Esoterische Verlage und solche mit spirituellen Inhalten

  1. Ansata Verlag – Halle 2 Stand F 201/G 200
  2. Arkana Verlag – Halle 2 Stand F 201/G 200
  3. Integral Verlag – Halle 2 Stand F 201/G 200
  4. Irisana Verlag – Halle 2 Stand F 201/G 200
  5. Neue Erde GmbH – Halle 2 Stand F 111

Sonstige Verlage

  1. Siedler Verlag – Halle 2 Stand F 201/G 200
  2. Klett-Cotta J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH – Halle 4 Stand C 103

 

 

Dies und das und corrigenda

Linke und Antifaschist*innen sollten und müssen gewaltbereite Nazis, so wie Mario Müller (Identitäre Bewegung) einer ist, beim Wort nehmen. Im Kampf gegen Linke setzt er nämlich auf zwei Waffen „Gewalt und Medienarbeit“. [1]

In diesem Beitrag soll die Auseinandersetzung mit dem VdS und einem Blog, also „Medienarbeit“, fortgeführt werden.

Am 16.01.2024 verlinkte der Verein deutsche Sprache (VDS) via X unter @VDS_weltweit zu einem Artikel im Blog Corrigenda. Hintergrund war der Austritt des Vorstandsmitglieds Silke Schröder, die im November 2023 an einem geheimen Deportationstreffen von Mitgliedern der AfD und der CDU teilgenommen hatte.

Correctiv hatte ausführlich darüber berichtet und nunmehr meldete sich der VdS bzw. der Vorsitzende des VdS Walter Krämer in einem Interview mit Lukas Steinwandter, bekannt als JF-Autor, im Blog Corrigenda zu Wort. [2]

Inhaltlich betrachtet ist das Interview eine Aneinanderreihung rechter Kampfrhetorik. Da ist die Rede von der „linken Medienmafia“ und das „staatlich finanzierte Rechercheportal Correctiv“ sei „ein fleißiger Zuträger der linken Medienmafia“, das „keine seriöse Informationsplattform“ sei.

Wer den Subtext betrachtet, kann den Eindruck gewinnen die Deportationskonferenz, die von einigen als Wannseekonferenz 2.0 bezeichnet wurde, könne eventuell nicht stattgefunden haben und der Artikel, so Corrigenda bzw. Lukas Steinwandter, weise Ungereimtheiten auf und habe provoziert.

[3]

Allerdings will dieser Beitrag keine inhaltliche Auseinandersetzung führen, sondern sich einmal intensiver mit dem Blog Corrigenda, dessen Logo im Original ein Stern folgt, befassen.

Logo von corrigenda mit dem Genderstern hinten dran, also corrigenda*

Schauen wir uns zunächst einmal die wohlwollenden Stimmen für corrigenda an und von wem sie stammen. Begeistert sind Johannes Hartl vom Gebetshaus Augsburg, Peter Hoeres vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, Ralf Schuler vom pleiteticker und NIUS, Anja Hoffmann, Geschäftsführerin von OIDAC Europe, Don Alphonso, rassistischer Schreiberling für die Welt, und dann noch einige christliche Fundis und der neofaschistische Historiker David Engels, der im Blog sogar eine eigene Kolumne hat, die den Titel trägt „Küchenlatein“.

Eine eigene Kolumne hat auch Kristina Ballova. Sie schreibt für die rechtskatholische Die Tagespost und soll unbestätigten Informationen zu Folge die Lebensgefährtin von Maximilian Krah (AfD) sein.

Ein weiterer Kolumnist für corrigenda ist Sebastian Ostritsch. Er schreibt für Die Tagespost und lehrt als Privatdozent an der Uni Heidelberg.

Interessant ist in diesem Zusammenhang seine Tätigkeit für Die Tagespost. Die rechtskatholische Zeitung war nämlich in der Vergangenheit Medienpartner*in der rechten Vollversammlungen der wahren Schwarmintelligenz.

Unten im Bild ist das Podium der letzten Veranstaltung von Demo für Alle zu sehen und auf dem Banner wird nicht nur Demo für Alle, CitizenGo aufgeführt, sondern auch Die Tagespost.

Da der Buchautor Sebastian Ostritsch Autor für Die Tagespost ist, überrascht es nicht, dass er 2022 Demo für Alle als Interviewpartner zur Verfügung stand und es ablehnt gegenderte Sprache zu verwenden.

Im August 2022 beschwerte er sich über Twitter und seinen Account @.vernunftrausch, die Einladung sich an einem Sammelband zu beteiligen, sei zurückgezogen worden, weil er sich weigere zu gendern.

Für ihn persönlich sei das nicht weiter schlimm, „aber es zeigt die ideologische Borniertheit des akademischen Betriebs“.

[4]

Aufgegriffen wurde es vom extrem rechten Jürgen Fritz Blog, der nicht einmal nachfragte, um was für einen Sammelband es sich gehandelt hat, sondern stattdessen gegen die zunehmende Degenerierung „wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen zu ideologischen Indoktrinationsstätten“ wetterte.

[4]

Hier bei corrigenda wird die Ansicht vertreten die Änderung des Sprachverhaltens, also gegenderte Sprache zu verwenden, sei vergleichbar mit der DDR und allen anderen Diktaturen. [5]

Ganz wie bei Demo für Alle wird hier mit einer Selbstverständlichkeit das Narrativ „Frühsexualisierung“ verwendet. [6]

Zum Redaktionsteam von corrigenda gehört auch der neofaschistische Historiker David Engels von The Oswald Spengler Society und dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Er gehört auch zum Autorenkreis von „der Sandwirt“, einem Blog, der von Oliver Gorus betrieben wird, der seinerseits als Gastkommentator für corrigenda schreibt und die Ansicht vertritt „wo der Staat wachse, zersetze sich die Familie“, die die „einzige Hoffnung für die abendländische Kultur mit all ihren zivilisatorischen Errungenschaften“ sei, so Gorus, der Gefallen an Wladimir Putin gefunden hat, weil dieser „mit viel Wärme sein Volk und dessen Stolz“ anspreche und verstanden habe, dass „Familien durch die Vereinigung von Mann und Frau begründet würden, das stünde doch so auch schon in der Bibel.“ [7]

Zurück zum Blog corrigenda und zum Interview mit Hans-Georg Maaßen vom 18.01.2024 und der Zwischenüberschrift: „Der einzelne Mensch als Gottes Geschöpf steht im Zentrum jedes staatlichen Handelns“.

Auch hier wird rechter christlicher Fundamentalismus bedient, zusätzlich neben Transfeindlichkeit, LGBTIQ-feindlichkeit und selbstverständlich auch Rassismus. Ausgeprägt ist auch hier der Kampf gegen alles was Links ist, scheint oder dazu gemacht wird.

Ein Zitat von Lukas Steinwandter: „(…)Sich gegen linke Auflösungsbestrebungen zu stellen, ist zu wenig. Konservativen und Rechten gehört die Zukunft, wenn sie ihre Ideologiescheu ablegen. Ein Neujahrseditorial“.

Hier ein kleiner Auszug aus dem „Neujahrseditorial“.

Hier, bei Corrigenda, ist mensch davon überzeugt die „Familie soll relativiert und dekonstruiert werden“. Darum soll der „demographische Niedergang Europas“ mit mehr Kindern bekämpft werden.

Wie das geschehen soll, erklärt Steinwandter auch und zwar mit einem „Zweiklang von Vernunft und Glauben“. [8]

Nicht ohne Grund oder aus Gedankenlosigkeit heraus hat Walter Krämer vom Verein deutsche Sprache dem Blog corrigenda ein Interview gegeben, sondern weil sich der Verein deutsche Sprache im selben Fahrwasser befindet und Walter Krämer genau wie Mario Müller und der Rest der Kameradschaft die Bedeutung von Medienarbeit und Vernetzungen einzuschätzen wissen. Dass die Sprache voller Gewalt nur so strotzt, muss ich nicht herausarbeiten.

Den heutigen Einblick möchte ich beenden mit einem Zitat von 孙子 oder „Sunzi“ oder „Sun Tzu“: „Kenne Deinen Feind!“ Diese Auseinandersetzung sollte ein Beitrag dazu sein.

#Alerta!

 

Zur Person von Asfa-Wossen Asserate

Einige Anmerkungen zum Verein deutsche Sprache, der am 10. Januar 2024 via X u.a. folgendes verbreitete:

„(…) Der VDS vertritt Menschen aus allen politischen und gesellschaftlichen Schichten, die sich um die deutsche Sprache bemühen. Der VDS unterstützt keine Aktionen, die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind und lehnt Diskriminierungen jeder Form ab. 3/3

Das ist natürlich lächerlich, wenn mensch bedenkt wer unter „bekannte VDS-Mitglieder“ aufgeführt wird.

Vorgestellt wird im Rahmen dieses Beitrags das „bekannte VDS-Mitglied“ (Dr.) Asfa-Wossen Asserate. Ein Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus und Grossneffe von Haile Selassie sowie Buchautor.

Cover von seinem Buch „Deutsch vom Scheitel bis zur Sohle – Ein Vademecum“

Im Sommer 1968 kam er als Student nach Tübingen, blieb und hat mittlerweile die deutsche Staatsbürgerschaft. Er soll, so die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD), der erste Äthiopier gewesen sein, der in Deutschland Asyl beantragt haben soll. [1]

Wer ihn googelt, wird mit 115.000 Ergebnissen belohnt, die u.a. zur Goethe-Universität führen, zur SZ, zur FAZ, zum JF-Buchdienst, zum WDR …, aber auch zu verschiedenen Verlagen.

Bei Menschen für Menschen, der Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe, kommt er auch zu Wort. „Wir müssen unsere Verschiedenheit in der Einheit leben“, ist ein Zitat von Asserate und gleich hinterher folgt ein Interview mit ihm. [2]

Screenshot mit dem Gespräch mit Asfa-Wossen Asserate für den Verein Menschen für Menschen. Angaben zur Person des Interviewpartners sind zu lesen und ein Bild von ihm zu sehen.

Auch Afroweb stellt ihn vor, denn er hat mittlerweile viele Auszeichnungen erhalten. [3]

Screenshot von Afroweb und seinen Auszeichnungen, darunter Ehrensenator der Universität Tübingen, Jakob-Grimme-Preis Deutsche Sprache, Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik 2016 … .

Doch was nirgendwo, allenfalls in antifaschistischen Publikationen, zu lesen ist sind Hintergründe über seine rechten Aktivitäten.

Es ist erschreckend, dass das jüdische Museum in Berlin sein Buch „Die neue Völkerwanderung“ vorgestellt hat und das mit den Worten er sei langjähriger Afrika-Berater deutscher Unternehmer und kenne die Missstände der europäischen Afrikapolitik genau, kommentiert. [4]

Auch sie haben seine rechten Aktivitäten entweder nicht gekannt oder ignoriert.

Beginnen wir bei seiner Referententätigkeit im SS 2021 [5] für die extrem rechte, pflichtschlagende und farbentragende Burschenschaft Rheinfranken Marburg, die in der Deutsche Burschenschaft (DB) organisiert. [6]

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die DB 2011 sog. „Rassevorschriften“ erlassen hatte. Der Spiegel schrieb dazu: „Es geht um die Einführung einer Art „Ariernachweis“.“ [7]

Aber auch für die Burschenschaften Teutonia Freiburg (Allgemeine Deutsche Burschenschaft) und die Allemania zu Heidelberg (Süddeutsches Kartell) hat er schon Vorträge gehalten, sowie als Autor für die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) publiziert.

Hier bei Der Burschenschafter der ADB ist er in „bester“ Gesellschaft, denn hier publiziert auch Gerd Habermann von der Hayek-Gesellschaft während Bernd Lucke in derselben Ausgabe Erwähnung findet, weil er an einem burschenschaftlichen Abend teilgenommen hat. [8]

In derselben Ausgabe kommt auch Uta Ogilvie unter „Kolumne: Politische Satire“ zu Wort. Sie war die Anmelderin der ersten „Merkel muss weg“-Demonstration. Ogilvie publiziert auch für die „Ketzerbriefe“, die vom antisemitischen Ahriman-Verlag weiter verbreitet werden.

Asfa-Wossen Asserate publizierte auch für MUT (nationalrevolutionär einzuordnen), für das rechtslibertäre Eigentümlich frei und das Deutschland-Journal der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG).

Als Referent wird er erwähnt für die dem Opus-Dei nahestehenden Bildungszentren Feldmarkt und Wilmershain. Er unterzeichnete die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ des VdS und erstunterzeichnete den rechten Appell für freie Debattenräume.

Als Referent trat er auch für den Hayek-Club Frankfurt in Erscheinung. Sein Vortrag „Was kann gegen die drohende Völkerwanderung getan werden?“ kam bei den meisten Kommentator*innen von insgesamt 21 bei Youtube gut bis sehr gut an.

Ein Blick auf Youtube offenbart, dass er auch Vorträge für das Schmuckmuseum Pforzheim gehalten hat, dass er Corpsstudent ist und bei Massengeschmack TV fordert „Deutschland braucht mehr Patriotismus“. [9]

Selbst die Vodafone-Stiftung lässt den rechten Prinzenmann zu Wort kommen. [10] Die Andreasgemeinde Niederhöchstadt bezeichnen ihn als „Großneffe Gottes“. [11]

Ebenso für die Akademie für das Leben und Geschäftsführer Martin Lohmann, [12] der gleichzeitig in der WerteUnion als Beisitzer vertreten ist, darf er sich öffentlich äußern, aber auch für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). [13]

Foto von Erststimme einem Podcast, dazu das Logo der Konrad Adenauer Stiftung. #21 Veronique Brüggemann x Asfa-Wossen Asserate. Dazu die Porträts der beiden Personen.

Wie gesagt Asfa-Wossen Asserate darf so gut wie überall zu Wort kommen, weil er eine wichtige Funktion einnimmt. Hier unten im Bild ist er fröhlich und einträchtig mit Gloria von Thurn und Taxis oder von „Thurn und Toxisch“ abgebildet.

Auf dem Foto sind Gloria von Thurn und Taxis und Asfa-Wossen Asserate zu sehen. Er hat den Arm um sie gelegt und sie hat ihren Kopf an seine Schulter gelegt. Beide haben lachende Gesichter.

[14]

Dabei ist diese in der Vergangenheit durch rassistische Äußerungen aufgefallen. Als Bildunterschrift wählte die Welt „Adel unter sich“. Sein Plädoyer gegen Rassismus plädiert für eine Verständigung auf Augenhöhe. [15]

Denn in „woken“ Debatten sieht er eine Gefahr, [16] offensichtlich jedoch nicht in der toxischen adeligen Frau.

Außerdem hält er Identitätspolitik für bedrohlich und Deutschland nicht für systemisch rassistisch. Hier ein Screenshot von Tichys Einblick.

Screenshot von Tichys Einblick. „In seiner Geschichte von Europas Umgang mit den Farbigen erklärt Asfa-Wossen Asserate, warum er Deutschland nicht für systemisch rassistisch hält – und Identitätspolitik für bedrohlich.“ Darunter ist das Cover seines Buches zu sehen.

[17]

Es sind nämlich genau diese Thesen, seine Herkunft und seine schwarze Hautfarbe, die der bürgerlichen Mitte, Rassist*innen wie Thurn und Taxis, „neuen“ Rechten und alten Nazis das Feigenblatt verpasst.

Denn wer mit einem Schwarzen fraternisiert, kann unmöglich Rassist*in sein und darf sich gleichzeitig an seinen Aussagen bedienen, um die eigene Ideologie zu bestätigen.

Marc Felix Serrao veröffentlichte in der NZZ im Juli 2020 ein Interview mit Asserate mit der Überschrift „Die meisten afrikanischen Länder wären froh und dankbar, wenn sie die deutsche Polizei hätten“.

Dabei handelte es sich um ein Zitat des Interviewpartners. [18]

Auszug aus der NZZ. „Die meisten afrikanischen Länder wären froh und dankbar, wenn sie die deutsche Polizei hätten“.

[19]

Und während Asserates Äußerungen wie eine Fundgrube für Konservative, Rechte und Neofaschist*innen ist, weil für jede*n was dabei ist, müssen Äußerungen wie diese sich wie ein Schlag ins Gesicht von BPoCs anfühlen.

Denn Polizeigewalt gegen BPoCs gibt es nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland. Immer wieder sterben in deutschen Polizeizellen schwarze Menschen. Traurigstes Beispiel ist Oury Jalloh, der nur 37 Jahre alt werden durfte.

Zwei schwarz-weiß Fotos von Oury Jalloh zu sehen. 02.06.68 – 07.01.05. Darunter Kerzen und Rosen.

[20]

Wie gesagt Asfa-Wossen Asserate nimmt eine wichtige Funktion ein, die ihm fast jeden Bereich der Gesellschaft öffnet.

Denn in seiner Gesellschaft kann sich der mieseste Rassist, der verkommene Rechtslibertäre, der vom Leben verbitterte Adelige oder Evangelikale, die nach Missionierung trachten, wie die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD), pudelwohl fühlen.

Auszug von der EAD: „Der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers sprach auf der Allianzkonferenz“.

[21]

Dass der VdS, der am 15.01.2024 mitteilen konnte, das Vorstandsmitglied und Teilnehmerin der „DeportationskonferenzSilke Schröder sei ausgetreten und sich damit brüsten kann:

(…) Der VDS vertritt Menschen aus allen politischen und gesellschaftlichen Schichten, die sich um die deutsche Sprache bemühen. Der VDS unterstützt keine Aktionen, die nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind und lehnt Diskriminierungen jeder Form ab. 3/3“

liegt auch an Menschen wie Asfa-Wossen Asserate, dessen schwarze Haut, Herkunft und rechte Ansichten für den „pegidahaftenVerein deutsche Sprache ein Gewinn ist.

#Alerta
#KeinFußbreit

Anmerkungen zur Person von Silke Schröder

Einige Anmerkungen zur Person von Silke Schröder, Mitglied des Hauptvorstandes des Verein deutsche Sprache (VdS), die für den Deutschland-Kurier publiziert und die Jüdische Rundschau.

Sie gibt an Gastgeberin „der Talkshow ‚Politicum‘ bei TV Berlin und veranstalte das private Salonformat ‚Der konservative Aperitif‘ in Berlin“ zu sein.

Ein Foto von Silke Schröder

Silke Schröder gehörte zur Jury 2022, die das wahre Unwort des Jahres auswählten. Zur Jury gehörten auch Sven von Storch, Matthias Mattusek, Michael Stürzenberger und Chaim Noll. Der extrem rechte Blog Journalistenwatch berichtete mit Bild darüber. [1]

Und zwar mit diesem Foto auf dem alle genannten zu sehen sind.

Auf dem Foto sind alle genannten Personen zu sehen.

Silke Schröder umgibt sich gerne mit Rechten und ebenso gerne redet sie auch mit ihnen.

In ihrem Youtube-Kanal Politicum sind die z.B. Themen: „Ich lasse mich nicht impfen!“, „Bürgerliche Freiheit akut in Gefahr“, „Ich will Handschellen klicken hören“ vertreten.

Zu ihren Gästen bei Politicum gehören u.a. Ulrike Stockmann (Autorin für den rechten Blog Achse des Guten), die extrem rechte Verlegerin aus Dresden Susanne Dagen, Frank Hennig, Alice Weidel (AfD), Thilo Sarrazin, Hans-Georg Maaßen, der rechte Evangelist Peter Hahne, Saskia Ludwig von der CDU, Birgit Kelle, Ulrike Guérot vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, Gloria von Thurn und Taxis bzw. Toxisch, Ulrich Vosgerau vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, dem „neuen“ Rechten Heimo Schwilk, Gerhard Papke (FDP), Walter Krämer vom Verein deutsche Sprache und dem neofaschistischen Historiker David Engels von The Oswald Spengler Society und dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit. [2]

Silke Schröder ist übrigens auch Vorstands-Mitglied der Atlas-Initiative mit Markus Krall dem Initiator als Vorsitzendem. [3]

Das Mitgliedermagazin der Atlas-Initiative heißt „Magazin für Recht und Freiheit“ und die Initiative selbst gliedert sich in Fachgruppen, die für den angeschlossenen Blog schreiben.

Zu den Partnernetzwerken der Atlas-Initiative gehören laut Lobby Pedia die Gesellschaft für Fortschritt in Freiheit e.V., deren Schirmherr Markus Krall ist, der Hayek-Club Trier-Luxembourg, der Hayek-Verein Dresden und die eigentümlich-frei Konferenz 2023. [4]

Silke Schröder ist also sehr gut vernetzt. Zuletzt nahm sie an einem Geheimtreffen teil über das Correctiv ausführlich berichtete.

Die Teilnehmer*innen des Treffens in einem Landgasthof nahe Potsdam, „neue“ Rechte, alte Nazis …  planten die Deportationen von Millionen von Menschen aus Deutschland. [5]

Insofern war die Bezeichnung Wannseekonferenz 2.0 durchaus zutreffend. Zu den Teilnehmenden des Treffens gehörten u.a. auch noch Martin Sellner (IB) und der verurteilte gewaltbereite Neonazi Mario Müller (IB). [6]

Unten im Bild ist Mario Müller zu sehen auf der Geburtstagsfeier von Matthias Matusek, umgeben von Gästen wie z.B. Susanne Dagen

[7]

[8]

Friedenswatch-Demo schrieb 2019 in ihrem Blog in diesem Zusammenhang über „Die Normalisierung der extremen Rechten“ und wie weit diese in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. [9]

Extreme Rechte wie z.B. Silke Schröder vom Verein deutsche Sprache und der Atlas-Initiative sind sehr gut vernetzt in Initiativen, Stiftungen, Organisationen und Vereinen.

Silke Schröder z.B. ist Inhaberin von Primobilia – Real Estate Consulting – in Berlin, einem „Maklerhaus für Kunden, für die persönliche Beratung in Verbindung mit Diskretion und Verbindlichkeit bei Immobiliendienstleistungen an erster Stelle stehen.“ [10]

Sie ist Partnerin des Luxe Places International Realty Netzwerk. [11]

Wer noch genauer hinschaut, entdeckt Silke Schröder z.B. auch beim Institut für grenzüberschreitende Restruktierung. Hier gehört sie zum Kreis der „Speaker“.

Auf der Webseite wird das „Institut“ „als Impulsgeber für Führungskräfte, Unternehmer, Insolvenzverwalter, Interim Manager und Unternehmensberater sowie Interim Manager“ bezeichnet. [12]

Das ist zwar ~beruflich~, aber auch auf diesem Wege kann sie ihre menschenverachtenden Ansichten weiter verbreiten, die genaugenommen wie G. Restle schrieb: „Massenweise Deportationen zur Erhaltung des reinen Volkes. Das ist lupenreine NSDAP-Ideologie, die direkt nach Auschwitz führte. (…),“ [13]

https://bsky.app/profile/georgrestle.bsky.social/post/3kirwr7fowz2v

lupenreine NSDAP-Ideologie sind und die in Netzwerken, in Medien, auf Kongressen, Veranstaltungen weiter verbreitet wird.

Es ist also nicht nur die neofaschistische AfD, die diese Ideologie vertritt, sondern es sind gut vernetzte extrem rechte Propagandist*innen wie Silke Schröder, die genauso gefährlich sind.
#KeinFußbreit
#Alerta 👊

Nachträgliche Ergänzung:

Einladung zu einer Veranstaltung der CDU, organisiert von Saskia Ludwig, MdL Brandenburg (CDU), beworben mit der Referentin Silke Schröder, die ebenfalls an der Wannsee-Konferenz-2.0 teilnahm.

Silke Schröder plädiert für Deportationen/Vertreibungen von linken Journalist*innen.

[Quelle]

Nachträgliche Ergänzung vom 16.01.2024

Am 15.01.2024 teilte der Verein deutsche Sprache den Austritt von Silke Schröder mit. [14]

Die WerteUnion und Hans-Georg Maaßen

Seit Hans-Georg Maassen Bundesvorsitzender oder Föhrer der WerteUnion (WU) geworden ist, ist diese noch weiter nach rechts gerückt und zwar so weit, dass der WU sogar Friedrich Merz zu links ist.

Wer diese CDU wählt, wählt den Untergang Deutschlands“, schrieb die WU am 2.1.24 via X.

WerteUnion via X am 2.1.24: Merz verweigert die Rückbesinnung auf konservative Werte und setzt den merkelschen Linkskurs der CDU fort. Nun fordert Generalsekretär Linnemann Unterstützung von Angela Merkel. Wer diese CDU wählt, wählt den Untergang Deutschlands“. Danach folgt ein Link, der zur Bild-Zeitung führt und darunter ein Foto mit Merz und Merkel. „Deutschland retten! Merz = Merkel? Merz-CDU endgültig unwählbar!“

Aus der WerteUnion hervorgegangen ist die junge WerteUnion, die mit ihrem Bild von Familie für sich und die Veränderung der Welt bis 2030 wirbt. Sie wirbt also nicht nur für ein Deutschland in 2030, sondern für eine Veränderung der gesamten Welt, die sie als „unsere“ bezeichnen.

Die Junge WerteUnion twitterte: „Du wirst eine #Familie haben und du wirst glücklisch sein. So könnte sich unsere Welt bis 2030 verändern“. Unten drunter ist ein Bild von einer weißen Familie mit drei Kindern. Vater, Mutter und die Kinder haben alle blonde Haare. Neben der Familie liegt ein Hund und im Hintergrund ist eine Wiese zu sehen und Holzgebäude.

Sie haben zwar hinterher behauptet, dies seit Satire, weil sie endlich einmal Gegenwind erfuhren.

Wer das Foto aufmerksam betrachtet hat, sieht ausschließlich Menschen mit weißer Haut und blonden Haaren, was hässliche Erinnerungen an das Familienbild der Nazis weckt, und sieht zugleich im Hintergrund Holzhäuser oder Holzbaracken.

Das führt zu beabsichtigten Assoziationen.

NS-Propaganda im Bild: Vater, Mutter und drei Kinder. Zu lesen ist noch: NSDAP sichert die Volksgemeinschaft. Unten drunten steht: Volksgenossen Braucht Ihr Rat und Hilfe so wendet Euch an die Ortsgruppe.

Und so soll es dann 2030, geht es nach der jungen WerteUnion, auf der ganzen Welt aussehen. Die Welt als Volksgemeinschaft.

Es sollte also keine*n überraschen, dass Maassen nicht nur eine neue Partei namens WerteUnion gründen will, sondern sich darüber hinaus eine Zusammenarbeit mit der neofaschistischen AfD vorstellen kann. [1]

Er will „viel, viel, viel weniger Staat, keine Bevormundung mehr“ und was das bedeutet sollte klar sein.

Ob es zur Parteigründung kommt wird sich auf der Mitgliederversammlung am 20. Januar in Erfurt entscheiden und auch ob aus der jetzigen WerteUnion als Verein ein Förderverein wird. [2]

Die Strukturen der neuen Partei basieren auf den Strukturen der WerteUnion, die laut Maassen „in den Ländern bis hin zur Bezirks- und Kreisverbandsebene“ stehen. [3]

Diese Strukturen und Vernetzungen habe ich mir genauer angeschaut. Zur WerteUnion gehört die junge WerteUnion, die gemeinsam mit der Atlas-Initiative eine Veranstaltung organisiert hat. [4]

Als Referent fungierte der gut vernetzte neofaschistische Historiker David Engels von The Oswald Spengler Society und z.B. dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Bei der Atlas-Initiative handelt es sich um einen Verein, der von Markus Krall, ehemals Degussa-Goldhandel, initiiert wurde. Krall gehört neben Benjamin Mudlack zum Vorstand der Initiative, die ein rechtslibertärer Verein ist, der sich selbst als einer „der größten Freiheits- und Friedensbewegungen“ bezeichnet und als „eines der größten Netzwerke in der alternativen Medienwelt“. [5]

Am 26.01.2024 findet in Hamburg eine Vortragsveranstaltung der Atlas Initiative und der Ärzte für Aufklärung statt. Die WHO wird in der Einladung zu den internationalen totalitaristischen Organisationen gezählt.

Ankündigung des Vortrags der Atlas Initiative und der Ärzte für Aufklärung. Vortrag mit anschließender Diskussion. Totalitarismus internationaler Organisationen Der WHO-Vertrag Dr. Walter Weber, Ärzte für Aufklärung, 26.1.24, 18 Uhr, Hamburg.

Abgebildet ist ein WHO-Vertrag. Würden Sie für sich und ihre Familie folgenden Vertrag unterschreiben?

[6]

Insofern passt auch Hans-Georg Maassens Mitautorenschaft am Sammelband „Freiheit in der Krise“. Mit Beiträgen von Paul Brandenburg, Anselm Lenz, Daniele Ganser, Stefan Homburg, Viviane Fischer, Bodo Schiffmann, Gunnar Kaiser, Boris Reitschuster, Max Otte, Rainer Fuellmich …, dem „Who is Who“ der deutschen Coronaleugner*innen/CoroNazi-Szene.

Dass d. Eine oder d. Andere bereits durch Verschwörungsideologien aufgefallen ist, muss hier nicht ausführlich erörtert werden.

Nur ein Beispiel der Verschwörungsideologe Daniele Ganser verglich sich in der Vergangenheit mit Sophie Scholl. [7]

Maassen, der seit 2021 Mitglied der WerteUnion ist, gehört zum Bundesvorstand der Stiftung Meinung & Freiheit e.V. neben Roland Tichy und dem ehemaligen Bundesvorsitzenden der WU Alexander Mitsch.

Maassen schreibt gelegentlich für das „neu“rechte Magazin CATO und war Referent der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, die von Klaus Kelle in regelmäßigen Abständen initiiert und organisiert wird.

Klaus Kelle hält seinerseits Vorträge für die WU und seinen 2018 gegründeten „bürgerlich-konservativen Stammtisch“ hat die WU in der Vergangenheit im Terminkalender aufgeführt.

Zu sehen ist Klaus Kelle hinter einem Rednerpult. Im Hintergrund an der Wand sind Logo und der Schriftzug der WerteUnion überall zu sehen.

Screenshots, die die Angaben im Thread/Long-Skeet belegen.

Die WU bekennt sich zu den Protesten der Bauern und verweist auf den 8.1.2024, kooperiert mit der DUV (Deutsche Unternehmer Vereinigung), [8] wie auf nachfolgendem Screenshot zu sehen ist.

Screenshot belegt die Angaben, dass am 11.01.24 in Radevormwald um 18 Uhr eine Gemeinschaftsveranstaltung der WerteUnion und der Deutsche Unternehmer Vereinigung stattfindet.

[9]

Die WerteUnion nutzt ihren Einfluss aber auch um Werbung für „alternative Medien auf Youtube“ zu machen, darunter NIUS, Tichys Einblick, Hallo Meinung, Auf 1, FPÖ TV, Reitschuster, Aktien im Kopf … .

Das sind alles rechte oder extrem rechte „Medien“, die auch antisemitische Verschwörungsideologien weiter verbreiten. Matthias Meisner schrieb für den Tagesspiegel im Juli 2022 einen Artikel über „Verschwörungsideologische Portale“ die, „die Medienlandschaft verändern“. [10]

Explizit erwähnt und zitiert wurde Auf 1 folgendermaßen: „Auf 1 behauptete vor wenigen Tagen in einem auf Telegram verbreiteten Video, „staatliche und private Zensoren“ versuchten, „kritische Meinungen zu unterdrücken“. Weiter hieß es dort: Unter Zuhilfenahme von „Totschlagbegriffen wie Verschwörungstheorien, Querdenkertum und Rechtsradikalismus“ seien „Systemlinge“ bestrebt, „systemoppositionelle Medien“ zu diskreditieren.[11]

Bei Politik Spezial –„Stimme der Vernunft“ unten abgebildet mit einem Lautsprecher, werden Interviews mit Andreas Popp und Eva Herman von der extrem rechten Wissensmanufaktur veröffentlicht. Ebenso aber auch Interviews mit Max Otte, H.G. Maaßen und dem vermeintlichen „Satiriker“ Ludger K. bzw. Ludger Kusenberg.

Unter Alternative Medien auf YouTube sind Logos verlinkt, darunter Auf 1, FPÖ TV, Politik Spezial, Mike Kuhr, Reitschuster, Aktien im Kopf, Prof. Dr. Rieck, Olli

[12]

Veröffentlicht werden auch unter „Nachrichten“ über ein „Notruftelefon für die Bauernproteste“ mit Frank Hannig von Anwälte helfen Bauern. Vermeintliche Nachrichten von RT DE, vom Corona-Ausschuss, EPOCH TV, dem Deutschland Kurier, eigentümlich frei, Punkt.PRERADOVIC, Russische Welt TV, … .

CN/TW: Rassismus

Am schlimmsten ist AFFRO TV mit einem Affen im Kleid hinter einem Mikrofon, der ein Frohes Neues wünscht. Auf einen Screenshot wurde bewusst verzichtet.

Dass Rassismus zum Wesenskern der WerteUnion gehört, beweist die Vortrags-Tour 24 „Migrationswende: jetzt!“ – Alles hat seine Grenzen und die Veranstaltung mit Hans-Georg Maaßen und „Dr.“ Gerhard Papke von der FDP und der Deutsch-Ungarischen-Gesellschaft am 8.1. in Dresden.

Ankündigungsfoto der Veranstaltung in Dresden am 8.1. um 19 Uhr zum Thema Migrationswende: Jetzt!

[13]

Papke ist übrigens Schatzmeister der Hayek-Gesellschaft, der Hans-Georg Maassen in 2020 gerne beigetreten wäre, die aber die HG entzweite. [14]

Ob er als Mitglied akzeptiert wurde, ist unbekannt. Fakt ist aber, dass H.-G. Maassen mehr als einmal für einen Hayek-Club, die alle zur Hayek-Gesellschaft gehören, einen Vortrag gehalten hat oder als Vortragsredner angekündigt wurde.

Nachfolgende Screenshots belegen diese Angaben, denn auf der Webseite der HG ist nichts mehr zu finden.

Screenshots belegen die Angaben im Thread.

Die bevorstehende Parteigründung von Hans-Georg Maassen basiert auf einem Netzwerk das größer ist als die Summe seiner Einzelteile und das wird auch dann so bleiben, wenn die Parteigründung nicht erfolgen wird.

Die Netze sind gesponnen und sie richten früher oder später nachhaltige gesellschaftliche Schäden an, die Generationen brauchen um wieder rückgängig gemacht zu werden, was manchmal nicht möglich ist.

So kann zum Beispiel Rassismus, wie er von der WerteUnion verbreitet wird,

Text: Migration, Radikalität und Diffamierung. Wir brauchen eine neue Migrationspolitik. Weiterlesen

Text: Aus 2015 nichts gelernt. Kontrollverlust Deutschlands muss umgehend revidiert werden +++ +++ Zuwanderung muss Weiterlesen

Text: WerteUnion fordert reguläre Kontrollen an Grenzen Deutschlands zu Polen + Tschechien +++ Aus 2015 nichts gelernt +++ WerteUnion fordert reguläre Kontrollen an Grenzen Deutschlands zu Polen + Tschechien +++ Deutsche Grenzen

schwerwiegende Folgen für die Opfer von rassistischer Diskriminierung haben, die bis zu Suizidgedanken führen. [15]

Deshalb #KeinFußbreit #Alerta #FightRacism #FightFascism

 

Reinheitsbewegung – was steckt dahinter?

Verkürzt zusammengefasst geht es um evangelikale oder christlich fundamentale „Sexualethik“, Sexualitätsfeindlichkeit im Allgemeinen und den Zwang keinen vorehelichen Sex zu praktizieren und Sexualität nur in der Ehe auszuleben.

Aber dahinter steckt noch mehr, auf das ich später näher eingehen werde.
Zum besseren Verständnis zunächst folgender Text über Mike Johnson, der mit seiner Tochter einen sog. „Reinheitsball“ besuchte und hier in deutscher Übersetzung.

Das evangelikale Mr. Jugendarbeit, „ein neu gegründetes, unabhängiges Hilfswerk für Jugendleitende und Eltern, das sich der evangelischen Allianz zuordnet“ und helfen will „Jugendleitern, Eltern und Verantwortungsträgern Beziehungen zu stärken und Glauben zu fördern“, [1] bezeichnet diese Bewegung oder Strömung als „Purity Movements“ (Reinheitsbewegung). Mr. Jugendarbeit will Jugendlichen Sexualethik beibringen und hat seinen Sitz in Winterthur (CH).

Im Vorstand ist auch Dr. Dominik Klenk vertreten. Noch 2018 war Klenk Prior der LGBTIQ-feindlichen Offensive Junger Christen (OJC), die das Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) gegründet hat. [2]

Hier, beim DIJG, wurde 2008 noch nachweislich Werbung für die sog. „Reorientierungstherapie“ also für Konversionstherapie gemacht. Nachzulesen hier.

Dominik Klenk ist mittlerweile CEO der Fontis-Gruppe, der der gleichnamige christliche Fontis-Verlag angehört. [3] Im Fontis-Verlag wurden zwei antifeministische und misogyne Bücher von Birgit Kelle veröffentlicht und z.B. auch Jordan B. PetersonsKonservatives Manifest“.

Der kanadische Psychologe Peterson hetzt schon seit Jahren gegen queere Menschen und wurde dafür im Juni 2022 mit dem ungarischen Verdienstorden belohnt. [4] Bekannt geworden ist er auch durch transfeindliche Äußerungen und mittlerweile gilt er als Vordenker der „neuen“ Rechten. [5]

„Reinheitsbälle“ wie im oben verlinkten Text scheint es in Deutschland nicht zu geben, also auch keinen Zwang oder Druck dem Vater eine schriftliche Erklärung abgeben zu müssen auf vorehelichen Sex zu verzichten, doch 2019 berichtete evangelisch. de unter der Rubrik „kreuz & queer“ über Nadja Bolz-Webers Buch „Unverschämt schamlos“ und berichtete in diesem Zusammenhang, dass die im Buch angesprochene „Reinheitsbewegung“ auch in Deutschland in Erscheinung trete. Sprachrohr seien beispielsweise christliche Influencer bzw. sog. Christfluencer. Beispiele dafür sind hier aufgeführt.

2011 berichtete ntv über die „Modeerscheinung“ „Kein Sex vor der Ehe“ in den USA. Kleidung und Schmuck solle Jugendlichen helfen Keuschheitsgelübde zu halten. [6]

Auf dem Foto ist der Schriftzug True Love Waits zu sehen und direkt davor liegt ein Ring mit der Aufschrift Love.

[7]

In diesem Artikel ist von Purity-Organisationen die Rede. Das nachfolgende Foto wurde 2019 im pfarrbrief service.de veröffentlicht und mit der Überschrift versehen: „Katholische Sexualmoral auf dem Weihnachtsmarkt: Kein Sex vor der Ehe“. [8]

Wie gesagt, auch hier gibt es Gruppierungen/Orgas, die diese Aufforderung weiterverbreiten.

Foto von einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt. Zu sehen ist ein buntes Lebkuchenherz mit der Aufschrift: „Kein Sex vor der Ehe“.

[9]

Das bedeutet die Ideologie, die der „Reinheitsbewegung“ zugrundliegt, gibt es hier auch. Wer kennt nicht das Lied „Daylight“ von David Kushner, das mehr als häufig im Radio zu hören war. [10]

Hier ein kleiner Auszug in deutscher Übersetzung:
Diese Lust ist eine Bürde, die wir teilen
Zwei Sünder, die durch ein langes Gebet nicht sühnen können
Unsere Seelen sind verbunden, verflochten mit unserem Stolz und unseren Schuldgefühlen. (…)

Auf dem Foto ist auch David Kushner zu sehen. In der Mitte ist ein rotes Kreuz aufgemalt und ein Pfeil, der direkt zu Kushner führt. Oben drüber ist in gelber Schrift zu lesen: „Der Song ist christlich!“

Screenshot: JVKE Preises Jesus? David Kushner.

Ein Screenshot von David Kushners TikTok-Account oder Kanal. In seiner Biografie steht In jesus name Amen.

Die New York Times berichtete 2021 über „Wie ein Abstinenzversprechen in den 90er Jahren eine Generation von Evangelikalen beschämte“ und über die unvorhergesehenen Nachbeben.

Textauszug: „Es gibt auch das, was die Autorin Katelyn Beaty das „Evangelium des sexuellen Wohlstands“ genannt hat – das Versprechen, das kaum immer umgesetzt wird, dass der Verzicht auf Sex als Teenager später mit einer lebenslangen Ehe voller körperlicher Freude und spiritueller Erfüllung belohnt wird. Dann wurden einige auch unzufrieden mit der besonderen Belastung, die den jungen Frauen offenbar auferlegt wurde. Die Beherrschung der Lust – sowohl der Lust der Jungs als auch ihrer eigenen – fiel ihnen meist zu. „Es liegt in der Verantwortung von Frauen und Mädchen, sich richtig zu kleiden, richtig zu handeln, richtig zu reden und alles richtig zu machen, um Nicht-Sexualität für alle Menschen zu gewährleisten“, sagte Frau Klein 2018 in einem Interview mit National Public Radio.“

[11]

Was hier sehr deutlich zu erkennen ist, ist der misogyne Charakter, auf der die sog. „Reinheitsbewegung“ basiert. Es sind die Frauen und Mädchen, die sich „richtig“ kleiden, handeln, reden und alles „richtig“ machen sollen, um die Nicht-Sexualität für alle Menschen zu gewährleisten.

Bolz-Weber hatte in ihrem Buch die Körper-, Sexualitäts- und Frauenfeindlichkeit ausführlich beschrieben und natürlich auch die LGBTIQ-feindlichkeit und die „männliche Herrschaftsbehauptung“ und „Kontrolle – Gewalt – aufgedeckt und sichtbar gemacht“. [12]

Textauszug: „Körper-, Sex und Frauenfeindlichkeit Bolz-Weber entlarvt die Doppelmoral der US-amerikanischen Gesellschaft, in der einerseits junge Menschen – vor allem Frauen – sich christlichen Gruppen anschließen, die gebieten, keinen Sex vor der Ehe zu haben, weil das rein sei und man dadurch "heil" bleibe, und in der andererseits Sex Marktwert und Geld symbolisieren. Sowohl Kirche als auch die westliche kapitalistische Gesellschaft können Sex "kaputt" machen, so die mittlerweile fünfzigjährige Bolz-Weber, die selbst in einer zutiefst fundamentalistischen christlichen Gemeinde sozialisiert wurde. So musste sie dort in ihrer Jugend noch biedere Benimm- und "Schönheits"kurse für Mädchen absolvieren, deren Grundlage ein frauenfeindliches Menschenbild inklusive Slutshaming und Victimblaming bildeten. Bolz-Weber ist trotzdem oder gerade deshalb Feministin geworden. Sie schreibt offen über ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen durch Männer seit ihrer Kindheit und liefert damit wie so viele Frauen ihren Beitrag zur #MeToo-"Apokalypse", wie sie es nennt. Zu dem selbstgewählten Begriff erklärt sie: "Das griechische Wort Apokalypse bedeutet "aufdecken, abschälen, zeigen, was darunter ist". #MeToo ist für sie eine Art "kulturelle Bloßstellung", die männliche Herrschaftsbehauptung und Kontrollsucht – Gewalt – aufdeckt und sichtbar macht.“

[13]

Bekannteste Vertreterin von „Liebe wartet“, das deutsche Äquivalent, ist das evangelikale Weiße Kreuz, das Informationen und Beratung rund um Sexualität und Beziehungen [14] anbietet und damit folgende Themen abdeckt.

  • Internet Sexsucht
  • Liebe wartet
  • Beziehungen gestalten
  • Sex in der Ehe
  • Gut aufgeklärt
  • Ungeborenes Leben
  • Sexualisierte Gewalt,
  • Scheidung überwinden

Themen: Internet Sexsucht, Liebe wartet, Beziehungen gestalten, Sex in der Ehe, Gut aufgeklärt, Ungeborenes Leben, Sexualisierte Gewalt, Scheidung überwinden

Die nachfolgende Übersicht wird auf der Webseite unter „Liebe wartet“ veröffentlicht. [15]

Inhaltsübersicht:

1 Ehe und Familie im 21. Jahrhundert
2 Zwei Konzepte von Sexualität
3 Die Ehe im biblischen Zeugnis
4 Ehe und Sexualität im Wandel der Geschichte
5 Ein Kampf der Kulturen?
6 Was ist denn nun biblisch?
7 Hat mir die Gemeinde eigentlich was zu sagen?
8 Den eigenen Weg gehen
9 Den Weg zur Ehe gestalten

Inhaltsübersicht: 1 Ehe und Familie im 21. Jahrhundert 2 Zwei Konzepte von Sexualität 3 Die Ehe im biblischen Zeugnis 4 Ehe und Sexualität im wandel der Geschicht 5 Ein Kampf der Kulturen? 6 Was ist denn nun biblisch? 7 Hat mir die Gemeinde eigentlich was zu sagen? 8 Den eigenen Weg gehen 9 Den Weg zur Ehe gestalten

Hier ein kleiner Auszug aus „Liebe Wartet“: „Tradition und Revolte“ zu finden unter 5) Ein Kampf der Kulturen?

Textauszug: „Verwerfung statt Weiterentwicklung Die so genannte sexuelle Revolution will mehr und anderes. Sie zielt auf die umfassende Entkopplung der Sexualität von Ehe und Familie und die vollständige Legitimierung jeder Art sexueller Betätigung. Dabei soll jede Partnerkonstellation jederzeit frei wählbar sein. Inzwischen ist dieses Konzept von Sexualität sowohl in den tatsächlichen sozialen Beziehungen als auch in der virtuellen Welt der Medien das vorherrschende. Die traditionelle Sicht hat nicht nur notwendige Korrekturen erfahren. Sie wurde total verworfen und durch etwas anderes ersetzt. Folgen Längst zeigt sich: Grenzenlose Freiheit ist auch in der Sexualität eine Utopie. Ohne Respekt vor der Sexualität schwindet auch der Respekt vor den Menschen. Sexualität wird hemmungslos und mit hohen Gewinnen vermarktet, auf Kosten vieler Sexsklavinnen und –sklaven, aber auch mit Drogen und Drohungen gefügig gemachter Darstellerinnen und Darsteller in pornografischen Medien. Frauen werden nur noch als Sexualobjekte wahrgenommen, Männer auf ihre sexuellen Bedürfnisse reduziert. Besonders in Werbung und Medien ist die Sexualisierung unserer Kultur so weit vorangeschritten, dass sie nicht selten zu einer Abstumpfung führt und die sexuelle Erregbarkeit nahezu lahmlegen kann.

[16]

Vielen unbekannt sind die „Prinzipien Sexualpädagogik“ aus dem Jahr 2014, initiiert von der Religionsphilosophin und Abtreibungsgegnerin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, die mittlerweile dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehört, dem Abtreibungsgegner und Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin Christian Spaemann und Helga Sebernik, Vorsitzende von TeenStar.

Diese „Prinzipien“ waren ein Bekenntnis gegen die sexuelle Vielfalt und für eine „Sexualpädagogik als Erziehung zur Liebe“, weil sexuelle Vielfalt angeblich zu viel Leid und Brüche erzeuge, die Vielfalt der Lebensformen für die Erziehung ungeignet sei und das Grundbedürfnis der Menschen nicht Triebbefriedigung sondern Liebe sei. [17]

Interessant ist in diesem Fall auch die Mitarbeit von Sebernik, Vorsitzende von TeenStar, als vermeintliche Expertin. TeenStar bietet Kurse für „junge Menschen“ an und orientiert sich dabei an den „Prinzipien Sexualpädagogik“. In Chemnitz bieten die Abtreibungsgegner*innen von KALEB TeenStar-Kurse an.

Laut Bischöflichem Jugendamt Augsburg bietet TeenStar eine „werteorientierte Sexualpädagogik“ an. [18]

2022 berichtete die rechts-katholische Die TagespostKultusministerium [Bayern] verbietet Teenstar-Kurs“, weil ihr „Unterricht“ fundamentalistisch und „homophob“, also homosexuellenfeindlich, ist und der bayerischen Verfassung widerspricht. [19]

Die GEW Bayern schrieb dazu: „GEW Bayern: Vertreter*innen von Teenstar haben in Schulen keinen Platz![20] und doch berichten Eltern via Google von der Teilnahme ihrer Kinder und wie gut ihnen die Kurse gefallen haben.

Im Bild unten ist mit schwarz-weißem Halstuch und hellbraunen Mantel Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz zu sehen. Sie gehört zum Team von Leib-Bindung-Identität – Entwicklungssensible Sexualpädagogik.

[21]

Hierbei handelt es sich um den Studiengang der Phil.-theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz und der Initiative Christliche Familie. Die Ausbildung besteht aus 9 Modulen, die über 2 Jahre angeboten werden.

[22]

Es ist zu befürchten, dass die Absolvent*innen auf dem Foto neben Gerl-Falkovitz nach ihrem Abschluss weitere Generationen prägen, formen und vielleicht sogar zerstören. Denn hier kennt mensch nur zwei Geschlechter und die Sexualität ist stets heterosexuell.

Ein Grauen für queere Kids.

Im Januar 2023 veröffentlichte der Blog The Cathwalk einen Beitrag der Katholischen Jugendbewegung (München/KJB) aus dem Jahr 2010 zum Thema „Christliche Erziehung zu Reinheit und wahrer Liebe – Folge 1“.

Es entstand eine Reihe von 5 Beiträgen, die alle die „Erziehung zur Reinheit und wahrer Liebe“ thematisierte. Wissende Kinder, so Folge 4, seien nicht zwangsläufig geschützt. Vielmehr habe sexuelles „Fachwissen“ eine stimulierende Wirkung.

Es ging dabei um Schulische Sexualerziehung und um eine Statistik, die von einem Anstieg von Vergewaltigungen, Abtreibungen, Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten als Folge herangezogen wurde.

Der Text ist gleichfalls aus dem Jahre 2010. 2014, also vier Jahre später, wurde Demo für Alle gegründet, die sich auch den Kampf gegen die sog. „Frühsexualisierung“ auf die Fahnen geschrieben haben und die Gegner*innenschaft für einen Sexualkundeunterricht der Vielfalt und überhaupt.

Auch sie verunglimpfen u.a. Pro Familia, [23] genau wie in nachfolgendem Artikel zu lesen ist.

Textauszug:
Die Zeiten sind sexualisiert – tut also Aufklärung not? Wenn nicht Abtreibungspropaganda wie von Pro Familia, so doch immerhin biologische Information über Zeugung und Geburt, über „Vorstufen“ und perverse Formen der Sexualität, dazu Verhütung und Aids-Vorbeugung: All das müsse selbstverständlich sein.
Tatsächliche Folgen der eingeführten Sexualerziehung

[24]

Auch wenn es in Deutschland keine sog. „Reinheitsbälle“ gibt, so gibt es hier doch die Ideologie, die dahintersteckt. Sie wird vertreten u.a. vom Weißen Kreuz, von Demo für Alle, von TeenStar und vielen weiteren Organisationen, die miteinander sehr gut vernetzt sind.

Doch weil dieser Beitrag schon so weit fortgeschritten ist, soll er an dieser Stelle enden und zum Nachdenken anregen und zum Widerstand. #Alerta