Ein Thread, der sich an die Konrad-Adenauer-Stiftung richtet

Datum: 14.01.2020

Version mit Bildmaterial

Version ohne

1) Wir fordern Antworten und eine Stellungnahme von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) @KASOnline!!!

2) Die KAS schreibt unter Leitbild: „Wir widersetzen uns entschieden allen Formen des Extremismus, des Antisemitismus und des Rassismus. Einzelnen Menschen oder Gruppen die Würde und das Recht auf Teilhabe abzusprechen, widerspricht unserem Menschenbild.“

Quelle: https://www.kas.de/de/leitbild

3) Diesem Zitat sei entgegengehalten: Der Leiter der KAS Norbert Lammert und Joachim Klose, Landesbeauftragter für Sachsen und Leiter des Politischen Bildungsforums Sachsen,

4) haben im Dez. 2019 einen Sammelband herausgegeben, der diesem Leit- und Menschenbild entgegensteht!!!

5) Denn zu den Mitautor:innen des Sammelbands „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung

6) gehört u.a. auch der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus, der nicht nur für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit schreibt, sondern auch für TUMULT und für CATO, beides extrem rechte und rassistische Publikationen.

7) Und auch darüberhinaus ist Kraus mit der KAS als Referent und Teilnehmer von Veranstaltungen sehr eng verbunden. Kraus gehörte z.B. auch zu den Erstunterzeichner:innen der Petition Schluss mit dem Gender-Unfug, initiiert vom Verein Deutsche Sprache.

8) Wer sich weigert Menschen sprachlich anzusprechen und abzubilden, spricht ihnen damit zwangsläufig das Recht auf Wahrgenommen werden ab und damit auch auf Teilhabe.

9) Wer, wie Kraus, für die antifeministische Onlineplattform cuncti schreibt, tut das nicht aus Versehen, sondern willentlich, weil er für Geschlechterungerechtigkeit plädiert.

10) Dabei stellt Ungerechtigkeit gegen Menschen, also deren Diskriminierung, das Recht auf Teilhabe in Frage. Außerdem beeinhaltet es einen Angriff auf die Würde der betroffenen Personen!!!

11) Und was hält die KAS eigentlich von der Referententätigkeit von Kraus für die völkische Deutsche Gildenschaft?

Quelle: deutsche-gildenschaft.de/termine/

12) Wir fordern Antworten @KASOnline

13) Ein weiterer Mitautor im Buch ist der Universitätsprofessor Jörg Baberowski. Laut Urteil des Kölner Oberlandgerichts (Aktenzeichen 28 O 324/16) darf Baberowski als rechtsradikal und rassistisch bezeichnet werden.

14) Und das aus gewichtigen Gründen zu denen auch sein Geschichtsrevisionismus gehört.

15) Wie passt seine Publikationstätigkeit für diesen Sammelband und dem Bekenntnis der KAS gegen Rassismus eintreten zu wollen zusammen?
Wir fordern Antworten @KASOnline

16) Werner J. Patzelt, ein weiterer Mitautor im Sammelband, war 2016 gemeinsam mit Joachim Klose und Arnd Uhle sachverständiger Berater für den „Aufruf zu einer Leit- und Rahmenkultu.r. Gemeinsames Papier der sächsischen Union und der CSU“.

17) Fast könnte mensch denken, die „Berater“ hätten aus dem Parteiprogramm der AfD abgeschrieben, denn es gibt viel zu viele Übereinstimmungen. (Ergänzende Infos: bkramer.noblogs.org/ein-thread-ueb)

18) Interessanterweise hielt Werner J. Patzelt, der in der Vergangenheit die Ansicht vertrat, „Die AfD ist die schlechte Kopie eines Originals, das es leider nicht mehr gibt

19) oder der u.a. für extrem rechte/völkische Burschenschaften Vorträge gehalten hat, am 20.03.2019 für die Konrad-Adenauer-Stiftung einen Vortrag zum „Framing unserer Gesellschaft.

20) Wer braucht eine Leitkultur?“ Diese Veranstaltung war an Schüler:innen, an Eltern und an Lehrer:innen gerichtet.

Quelle: https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/wer-braucht-eine-leitkultur

21) Daraus leiten sich Fragen ab @KASOnline.

22) Ein weiterer Mitautor Karlheinz B. van Lier organisierte und moderierte 2018 eine antifeministische Veranstaltung für die KAS Rheinland-Pfalz. Mit dabei u.a. der

23) österreichische Antifeminist Thomas Kubelik, Josef Kraus und Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, ein ehemaliges Beiratsmitglied des Vereins Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG).

24) D. DIJG ist evangelikal und widersetzte sich im April 2019 mit äußerster Vehemenz einem Verbot sog. „Konversionstherapien“, (Quelle: dijg.de/stellungnahmen) die zu schwerwiegenden psychischen Schäden führen können bis hin zum Suizid.

25) Konversionstherapie richtet sich aber auch gegen die körperliche und psychische Unversehrtheit von Menschen

27) Wir fordern Antworten und eine Stellungnahme @KASOnline
Als Beleg dieser Veranstaltung die Quelle: kas.de/de/web/rp/vera

28) Wir erinnern! Die KAS schreibt: „Wir widersetzen uns entschieden allen Formen des Extremismus (…)“ und doch gehört Hermann Lübbe, ein ehemaliges Mitglied der NSDAP (Nr. 9 952 954) zu den Mitautor:innen.

Jürgen Engert

(1)

Deutscher Journalist, Buchautor, langjähriger Chefredakteur Fernsehen des SFB und Gründungsdirektor des ARD-Hauptstadtstudios Berlin. Aufgelistet im Who’s Who. [1]

WS 2002/2203: Referent der Marienburger Gespräche [2] für die extrem rechte und pflichtschlagende Kölner Burschenschaft Germania, deren Farben schwarz-weiß-rot sind. Organisiert ist die Kölner Burschenschaft Germania in der völkischen Deutschen Burschenschaft (DB). [3]

Stellvertretender Vorsitzender der Deutsche Gesellschaft e.V. [4]

Beiratsmitglied der Stiftung Zukunft Berlin [5]

Mitglied des Kuratoriums der TU Dresden und 2014 Referent für Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema: „Das historische Gedächtnis und der 17. Juni 1953“ [6]

2018: Mitautor für das Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung„.

Ein Thread über die deutsche Leitkultur der CDU und der CSU

Komplette Version inkl. Grafiken

Datum: 09.01.2019

1) Ein Thread über „Leitkultur“, leider XXXXtralang. Dies ist übrigens Teil ❽ des Xtra-Themas,

2) nämlich das Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose (beide gehören der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung an) „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“.

3) Deshalb kam ich nicht umhin mich auch mit dem Thema „Leitkultur“ zu befassen.

4) Denn immerhin waren 2016 Joachim Klose, der Herausgeber, (Prof. Dr.) Arnd Uhle und Werner J. Patzelt, Mitautor, sachverständige Berater für den „Aufruf zu einer Leit- und Rahmenkultur.

5) Gemeinsames Papier der sächsischen Union und der CSU“, der von Johannes Singhammer, Mitautor, neben Reinhold Bockelt, Markus Blume (CSU), Matthias Rößler und Michael Kretschmer (CDU Sachsen) unterzeichnet wurde.

6) Zum Nachlesen hier die archivierte Quelle: web.archive.org/web/2020010810

7) Diese Leit- *Leidkultur* und Rahmenkultur basiert laut Union und „Beratern“ auf Heimat, Patriotismus und Leitkultur. All das sollen Kraftquellen sein?!

Kraftquelle: Heimat und Patriotismus Gemeinsame Heimat bildet sich, wo alle dazugehören und gemeinsam am Fortschritt teilhaben. Beheimatung ist aber kein Zustand, sondern ein Vorgang, in dem Neues und Fremdes ins Bestehende integriert wird. Solches Heimischwerden gelingt besser, wenn es gefördert wird. Also brauchen wir eine wirkungsvolle Integrationspolitik, die Fliehkräften entgegenwirkt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt. Gelingt es dann, Beheimatung und Weltoffenheit miteinander zu verbinden, so führt das zu Wohlfahrt und Erfolg. Und patriotisch ist, wer sein Land und dessen Leute mag, zu einer guten gemeinsamen Zukunft und zum Gemeinwohl beiträgt und sich für die freiheitliche demokratische Grundordnung einsetzt.
Nicht unwichtig dafür sind die Symbole unseres Landes. Sie stellen uns alle unabhängig von unserer Herkunft in eine gemeinsame, gute Geschichte. Vor allem tut das die schwarz-rot-goldene Fahne mit ihrer freiheitlichen Tradition, ebenso die Hymne mit ihrem Aufruf zu Einigkeit und Recht und Freiheit als Voraussetzungen gemeinsamen Glücks. Großes gelang Deutschland gerade unter diesen Zeichen. Das zeitigt Dankbarkeit und Freude, aus denen Stolz auf unsere Nation erwächst.
Natürlich braucht auch Europa solche Symbole, die das Verbindende ausdrücken, vor allem das Zusammenwirken von Antike, Christentum und Aufklärung mitsamt Europas „Einheit in Vielfalt“.

Kraftquelle: Leitkultur Es braucht eine verbindende Rahmenkultur. Leitkultur genannt, meint sie nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner, sondern das Fundament unseres Zusammenlebens. Dass es hier sicherer und friedlicher, freiheitlicher und gerechter, ja auch wohlhabender zugeht als in vielen anderen Teilen der Welt, zieht viele zu uns.
Diese Leitkultur umfasst neben der freiheitlichen demokratischen Grundordnung auch jene kulturellen Errungenschaften, denen unsere Verfassungsordnung überhaupt erst ihre Plausibilität verdankt. Dazu gehören die Trennung von Staat und Religion, die Gleichberechtigung von Mann und Frau, die Wert-schätzung des Strebens nach selbstdefiniertem Lebensglück, der dauernde, verantwortungsvolle Umgang mit persönlicher Freiheit. Das alles stiftet jenes Vertrauen, in dem eine gelebte Verfassung wurzelt.
Doch eine Leitkultur umschließt nicht nur Werte und Rechtsnormen. Zu ihr gehören auch Übereinkünfte, die von der Regelung des Alltagslebens bis zur Ausgestaltung der Rolle Deutschlands in Europa und der Welt reichen. Sie beginnen mit dem selbstverständlichen Gebrauch der deutschen Sprache sowie bewährter Umgangsformen, und sie umschließen jene wichtigen Lehren, die unser Land aus der nationalsozialistischen und der kommunistischen Diktatur gezogen hat.

8) Zu den Synonymen von „Patriotismus“ zählen u.a. Nationalstolz, Vaterlandsliebe, extremer Nationalismus, übertriebenes Nationalgefühl… (Quelle: synonyme.de/patriotismus ).

9) Wenn das die identitätsstiftenden Kraftquellen von Menschen sein sollen, na dann Gute Nacht.

10) Weil Nationalstolz immer zwangsläufig mit einem „Wir“ gegen „Die“, also z.B. nicht weiße, nicht deutsche, nicht cisgeschlechtliche, nicht hetero, nicht christliche Personen …, einhergeht.

11) Und er richtet sich auch gegen jene, die als Nicht-Nützlich für das Gemeinwohl befunden werden oder Menschen, die keinen Wert haben sollen. Auch hier wieder Entwertung/Abwertung/Diskrimierung von Menschen und damit geht es im weiten Sinne um „unwertes Leben“.

12) Sie drücken sich eben nur anders aus, vorsichtiger, chiffrierter, hintenrum.

13) Ich würde ja fast behaupten, die „sachverständigen Berater“ (Klose, Uhle, Patzelt) hätten aus dem Parteiprogramm der neofaschistischen AfD abgeschrieben und es hier und da ein bisschen umformuliert, damit es nicht weiter auffällt.

14) Besonders abscheulich ist in dem Bekenntnis zur „Leitkultur“ die Erwähnung von 2 deutschen Diktaturen (Nationalsozialismus und Kommunismus), die miteinander gleichgesetzt werden.

15) Dadurch wird zum einen die Singularität der Shoah, des Holocaust, in Frage gestellt und zum anderen wird die NS-Zeit und die industrielle Massenvernichtung von jüd. Millionen von Menschen relativiert. *Pfui!*

16) Nachzulesen unter 8. „Geschichtliches Bewusstsein“.

  1. Geschichtliches Bewusstsein: Wir sind stolz auf unsere Kultur und Geschichte und haben aus den beiden deutschen Diktaturen und dem Holocaust wegweisende Lehren gezogen.

17) Auch islamfeindlicher Rassismus zeichnet die „Leitkultur“ aus. Nachzulesen unter 3. „Abendländisches Wertefundament“.
Zitat: „Jüdisch-christliche Werte sind in der Tradition der Aufklärung Grundlage unseres Zusammenlebens.“

  1. Abendländisches Wertefundament: Jüdisch-christliche Werte sind in der Tradition der Aufklärung Grundlage unseres Zusammenlebens. Die Würde jedes Menschen, seine Einzigartigkeit, sein Recht auf staatliche Gleichbehandlung sowie seine Berufung zur freien, selbstbestimmten Ausgestaltung des eigenen Lebens sind Ecksteine unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung.

18) Hier ist das Entscheidende das was fehlt und das ist der Islam, der ebenso zu Deutschland gehört. Denn mittlerweile leben ca. 4 oder 5 Mio. Muslime in diesem Land.

19) Verlogenerweise gibt es unter „Kraftquelle: Heimat und Patriotismus“ einen interessanten Satz, der sich auf das Zusammenwirken von Antike, Christentum und Aufklärung bezieht.

Zitat: Natürlich braucht auch Europa solche Symbole, die das Verbindende ausdrücken, vor allem das Zusammenwirken von Antike, Christentum und Aufklärung mitsamt Europas „Einheit in Vielfalt“.

20) Dabei wären die Renaissance und damit die Aufklärung in Deutschland oder in Europa nicht ohne die arabischen Übersetzungen von grundlegenden Schriften der Antike, also der Bewahrung von antikem Wissen (Hebelgesetz, Satz des Pythagoras…), möglich gewesen.

21) Nur durch diese Leistungen konnte antikes Wissen überhaupt ins Lateinische übersetzt werden und ging dadurch nicht verloren. Und konnte so Europa bereichern.

22) Aber die „Leitkultur“/Leidkultur bedeutet eben auch Aneignung der Leistungen anderer, um sie dann sich selbst oder dem„Volk“ zuzuschreiben.

Ein Thread zur Hufeisen“theorie“

Datum: 22.07.2020

Dieser Beitrag steht mit allen Screenshots und Grafiken im Archiv zur Verfügung

1) Die Hufeisen“theorie“ in einem größeren Zusammenhang betrachtet.

Abbildung zeigt das Hufeisen und die dementsprechenden Aufteilungen, die links und rechts gleichsetzt und zwischen Mitte, gemäßigt und extremistisch unterscheidet.

[1]

2) Es klingt wie an den Haaren herbeigezogen, wenn der Mittelfinger gegen Nazis mit dem H*tlergr*ß und/oder linke Aktivist:innen mit Neonazis und „neuen“ Rechten gleichgesetzt werden.

3) Es ist unglaublich, dass das Zeigen eines Mittelfingers durch einen Politiker von Die Linke mehr Empörung verursacht als die Vernetzungen und die Handlungen des parlamentarischen Arms des Rechtsterrorismus,

4) nämlich der AfD, die im Deutschen Bundestag ein- und ausgeht und die zur Legislative gehört.

5) Es ist unfassbar, dass Mord und Totschlag ausgeübt von rechtsterroristischen Attentätern immer wieder gleichgesetzt werden z.B. mit brennenden Mülltonnen oder mit der Verschönerung von Fassaden. Um nur 2 Beispiele zu nennen. WTF!

6) Das ist aber kein Anlass über das Hufeisen zu schmunzeln, darüber Witze zu machen oder sich gar nicht mehr damit zu befassen, denn dahinter steckt die sog. Hufeisen“theorie“, die vieles möglich macht.

Bild

7) Die Hufeisen“theorie“ bzw. das Hufeisenschema geht zurück auf den französischen Forscher Jean-Pierre Faye, der für die 1972 veröffentlichte Studie „Langages totalitaires“ verantwortlich war. [2]

8) Die Extremismusforscher Eckhard Jesse und Uwe Backes, beide Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP) und enge wissenschaftliche Weggefährten, [3] griffen das Hufeisenschema Ende der 1980er Jahre auf

9) und seitdem verharmlost das Hufeisenschema die reale und tödliche Gefahr, die von extremen Rechten und von Neofaschist:innen ausgeht.

10) Was viele nicht zu wissen scheinen sind die Publikationen von Eckhard Jesse in den Jahren 2015 bis 2017 für die extrem rechte Zeitschrift Mut, eine aus nationalrevolutionärer Perspektive verfasste und der NPD nahestehenden Zeitschrift.

11) Auch für die Welt, die FAZ und für Die Neue Ordnung (herausgegeben vom Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. mit dem verantwortlichen Redaktionsmitglied Wolfgang Ockenfels)

12) hat Jesse schon Artikel verfasst und er war Mitautor für ein Buch der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Bild

Bild

[4]

13) Zwar wird behauptet, die Zeitschrift Mut habe genau seit Ende der 1980er Jahre eine Wandlung durchlaufen, doch das behauptete Armin Pfahl-Traughber, der selbst für MUT, so die Eigenschreibweise, publiziert hat.

14) Fakt ist jedoch, dass Mut bis zur Einstellung im Juli/August 2017 im extrem rechten Asendorf Verlag erschienen ist und der 2018 verstorbene Bernhard C. Wintzek durchgängig der Herausgeber war.

15) Soviel zu den Hintergründen, um die Hufeisen“theorie“ verstehen zu können und damit auch von wem sie weiterverbreitet und ausgebaut wurde und vor allen Dingen, um erkennen zu können, wem das Hufeisen letzten Endes nützlich ist und wer den Schaden trägt.

16) Zur Erinnerung: Am 01.11.2019 erschien in der FAZ ein Gastbeitrag vom Hufeisenkönig (Prof. Dr.) Eckhard Jesse.

Ein Screenshot vom Artikel: "Ausweitung der Gefahrenzone" zu sehen sind auf dem Bild zwei Knobelbecher.

[5]

17) Jesse forderte in diesem Artikel nicht nur eine „Ausweitung der Gefahrenzone“, sondern entwickelte in seinem Gastbeitrag (mit Bezahlschranke) einen erweiterten Begriff von Extremismus und von Extremist:innen,

18) der auch Personen, Gruppen und Initiativen … umfasst , die gewaltlos agieren und sich dem Grundgesetz verpflichtet fühlen.

19) Jesse machte deutlich, dass Aktionen, wie z.B. eine Demonstration gegen den Mitbegründer der (No)AfD Bernd Lucke an der Uni HH oder eine Aktion gegen eine Lesung des ehemaligen Innenministers Thomas de Maizière genauso zu bewerten sind,

20) wie z.B. der Mord an Walter Lübcke durch einen Nazi oder die rechtsterroristischen Attentate von Halle und Hanau.

21) Jesse kurz und knapp in eine Formel verpackt:
Mord und Totschlag aus antisemitischen oder rassistischen Motiven
vs.
Demonstration und Blockade gegen z.B. gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
= beides Extremismus
= beides gleich schlimm
WTF!

22) Die Bundesregierung, so Jesses Forderung, solle sich deshalb nicht nur auf gewaltsame Formen des Extremismus konzentrieren, sondern sich wesentlich breiter aufstellen.

23) So konnte ein Verständnis von „Extremismus“ entstehen, der sich gegen jede:n und alles richten kann.

24) Der sich gegen antifaschistische, jüdische … Einzelpersonen, den VVN/BdA, Ende Gelände richtet oder gegen Gruppen, die recherchieren, fotografieren, dokumentieren, informieren oder bloggen … .

25) Und Jesse war/ist nicht der Einzige. Er hat diesem gefährlichen Denken nur den vermeintlich wissenschaftlichen Hintergrund verliehen und konnte dadurch umso mehr Einfluss nehmen.

26) Der rechte Vertreter der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) und Mitglied der WerteUnion Rainer Wendt begann nur wenig später nachzulegen. Hier ein Zitat vom 02.01.20 aus den FinanzNachrichten.

27)  „Die linke Szene in Deutschland wird immer gewaltbereiter. Vor allem linke Internet-Blogs und alternative Medien-Seiten machen aus ihrem Wunsch zum gewaltsamen Widerstand gegen das politische System keinen Hehl mehr (…)

Bild

[6]

28) Und auch auf FB zündelte der Rainer Wendt, wie aus nachfolgendem Screenshot hervorgeht.

Bild

[7]

29) Unter Einbeziehung der bisher verabschiedeten Polizeigesetzen und Befugnisse in den jeweiligen Bundesländern wurden bereits die Voraussetzungen für einen rechten, einen totalitären und damit antidemokratischen Staat geschaffen.

30) Danach müssen nur noch die Zweifelnden, die Kritischen oder die Unentschlossenen von der Notwendigkeit jener Maßnahmen überzeugt werden und

31) von der entscheidenden Bedeutung der Polizei für die Gesellschaft und der Dringlichkeit der ausführenden Gewalt, der Exekutive, also der mit den Waffen, kritiklos geradezu unterwürfig zu vertrauen.

32) Dazu braucht es eine dementsprechende Stimmung im Land, die durch Publikationen, Nachrichten, Zeitungen, Blogs, Social-Media-Accounts, Veranstaltungen wie z.B. Lesungen oder Diskussionsforen

33) die Bevölkerung auf das Unausweichliche einstimmt. Z.B. auf den Abbau von Rechten und den Überwachungsstaat mit seinem strukturellen Rassismus

34) (Gesichtserkennung, racial profiling, DNA-Analyse, Unendlichkeitshaft, Vorbeugehaft, sowie Stammbaumanalyse …), um Deutschland dadurch angeblich sicherer zu machen.

35) NRW hat zu diesem Zweck bereits 30 Termine für Kaffekränzchen zwischen Bürger:innen und der Polizei geplant; bezeichnet als „Coffee with a Cop“. [8] Sozusagen zur Imagepflege der Polizei als Dein Freund und Helfer.

36) Für eine Polizei, die gleichzeitig BPoCs rassifiziert, drangsaliert, inhaftiert und aus rassistischen Motiven tötet, aus deren Reihen die Drohungen des NSU 2.0 stammen und

37) die auf Demonstrationen grundsätzlich linke/antifaschistische Aktivist:innen pfeffern, schlagen, treten und gefährden … während sie die Rechten, die Nazis gewähren lassen.

38) So steht zu befürchten, dass Rainer Wendt, der das Jahr 2020 als das Jahr der Entscheidungen bezeichnete, am Ende Recht behält.

Bild

[9]

39) Allerdings werden es KEINE guten Entscheidungen sein. Nicht für Geflüchtete, nicht für BPoCs, nicht für PoCs, nicht für WoCs, nicht für Antifaschist:innen, nicht für Queerfeminist:innen, nicht für Jüd:innen,

40) nicht für Linke und für viele weitere Menschen, die diese kapitalistische Gesellschaft benachteiligt, entwertet oder ganz einfach vergessen hat,

41) die sich wundert, wenn die Unsichtbaren, die Entwerteten, die Benachteiligten und Vergessenen, wie z.B. in Stuttgart oder Frankfurt, ihrem Zorn freien Lauf lassen

42) und die keine andere Antwort darauf findet als den Ruf nach noch mehr Polizei und damit zwangsläufig einer Steigerung von Polizeigewalt zustimmt

43) und die damit auch dem Hufeisen, der Täter-Opfer-Umkehr und der Umdeutung von Richtig und Falsch auf den Leim gegangen ist.

44) Ein letztes Beispiel für die Umdeutung von Richtig und Falsch, also Unwahr wird zu Wahr, stammt u.a. von Rainer Wendt, der behauptet hatte, die „Polizei ist die größte Menschenrechtsorganisation in Deutschland“.

45) Als Belege vier Screenshots aus den Jahren 2014, 2016, 2019, 2020. Screenshot Nr. 3 ist ein Auszug aus einer Rede von Erich Rettinghaus (Deutsche Polizeigewerkschaft, Lv NRW im Rahmen einer Sitzung im Innenausschuss in 2016).

Bild

[10]

Bild

[11]

Bild

[12]

Bild

[13]

46) Lasst sie damit nicht durchkommen! Strengt Euch an!

¡No pasarán!

Ein Thread über die Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V.

Datum: 06.01.2020

Die Textversion mit Grafik

1) Ein Thread nicht nur über „Konservative“ oder über Netzwerke, sondern schwerpunktmäßig über die Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft e.V., die ihren Sitz in Langenenslingen-Wilflingen hat und [1]

Ein Ausschnitt aus dem Impressum. Quelle: https://juenger-gesellschaft.com/?page_id=16104

2) angibt gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung zu verfolgen.

Eckhard Jesse

(1)

Von 1993 bis 2014 lehrte Prof. Dr. Eckhard Jesse an der TU Chemnitz Politikwissenschaft.

Eckhard Jesse, der Extremismusforscher und Miturheber der Extremismustheorie (2), die aus einer simplen Gleichsetzung von links und rechts besteht, ist Mitautor im Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft -Konservatismus aus Haltung“.

Er gehört zum Fachbeirat Wissenschaft zur Bundesunmittelbare Stiftung des öffentlichen Rechts (3) der u.a. auch Jörg Barberowski (4) und Vera Lengsfeld im Stiftungsrat (5) angehören.

Im Oktober 2015, im März, September und Okt. 2016 und im März 2017, Juni 2017 und Juli/August 2017 publizierte Jesse für MUT.

MUT, so die Eigenschreibweise, stand von 1967 bis 1982 den militanten Gruppen Junge Nationaldemokraten, Bund Heimattreuer Jugend und Wiking-Jugend nahe. Danach entwickelte es sich zum Sprachrohr „neuer“ Rechter, das noch bis 1983 vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wurde. Herausgegeben wurde das Magazin bis zu seiner Einstellung von Bernhard C. Wintzek, der u.a. auch Mitinitiator der gewalttätigen Aktion Widerstand war und z.B. 1972 NPD-Bundestagskandidat. (6)

Anmerkungen: Ergänzende Informationen über das Magazin MUT stehen hier in Form eines threads zur Verfügung.

Im Oktober 2019 publizierte Eckhard Jesse für Die Neue Ordnung, eine Zweimonatsschrift herausgegeben vom Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V.

Dabei hatte die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik bereits im März 2019 vor weiteren Publikationen für Die Neue Ordnung gewarnt, da diese in ein populistisches und extrem rechtes Fahrwasser geraten sei. Das geht aus einer offiziellen Erklärung hervor. (7)

Zusätzlich schrieb Jesse schon für Die Welt (8) und für die FAZ.

Hier entwickelte der Extremismusforscher oder Hufeisenkönig Eckhard Jesse zuletzt am 1.11.2019 (mit Bezahlschranke) einen „Extremismus“, der ohne Gewalt agiere und mit einem Bekenntnis zum Grundgesetz einhergehe. Die Bundesregierung dürfe sich deshalb nicht allein auf dessen gewaltsame Formen konzentrieren, sondern müsse die Gefahrenzone Extremismus ausweiten. (9)

Anmerkungen: Ergänzende Informationen zu diesem Artikel mit Eckhard Jesse als einer der Hauptpersonen stehen hier als thread zur Verfügung.

Und als ob das noch nicht genug ist, setzte er Aktionen an der Universität Hamburg gegen Bernd Lucke (Gründer der AfD, aber ausgetreten und mittlerweile Vorsitzender der Partei Liberal-Konservative Reformer (LKR)) (10) oder eine Blockade von Aktivist*innen anlässlich einer Lesung des ehemaligen Innenministers Thomas de Maizière durch oder mit Beteiligung von Antifaschist*innen mit der Ermordung von Walter Lübcke und dem rechtsterroristischen Attentat in Halle, bei dem zwei Menschen ermordet wurden, gleich.

Rechtsterrorismus, Mord und Totschlag vs. Blockaden und Demonstrationen … für ihn alles dasselbe.

Zusätzlich fordert Eckhard Jesse Kirchen, die sich aus der Tagespolitik raushalten sollen. (11)

Ergänzende Informationen über Eckhard Jesse stellte das Antifaschistische Infoblatt bereits 2005 zur Verfügung: https://www.antifainfoblatt.de/artikel/der-experte und schrieb über ihn:

„Zu Beginn der 1990er Jahre bewegte sich Jesse zeitweise im Umfeld des wissenschaftlich-publizistischen Netzwerkes der »Neuen Rechten« um den damaligen Ullstein-Cheflektor Rainer Zitelmann. Gemeinsam mit diesem und Uwe Backes gab er 1990 bei Propyläen den Sammelband »Die Schatten der Vergangenheit – Impulse für die Historisierung des Nationalsozialismus« heraus. Dieser Band kann als Anknüpfungsversuch und Verteidigung der von Ernst Nolte eingenommenen Position innerhalb des Historikerstreits gelesen werden.“

Stephan Raabe

(1)

Der Historiker und Mitautor des Buches von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ ist Landesbeauftragter für Brandenburg und Leiter des Politischen Bildungsforums Brandenburg (Konrad-Adenauer-Stiftung)

November 2015, Januar 2017: Publikationen für MUT

MUT, so die Eigenschreibweise, stand von 1967 bis 1982 den militanten Gruppen Junge Nationaldemokraten, Bund Heimattreuer Jugend und Wiking-Jugend nahe. Danach entwickelte es sich zum Sprachrohr „neuer“ Rechter, das noch bis 1983 vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wurde. Herausgegeben wurde das Magazin bis zu seiner Einstellung von Bernhard C. Wintzek, der u.a. auch Mitinitiator der gewalttätigen Aktion Widerstand war und z.B. 1972 NPD-Bundestagskandidat. (2) 

Anmerkungen: Ergänzende Informationen über das Magazin MUT stehen hier in Form eines threads zur Verfügung.

2019: Stephan Raabe unterzeichnet eine öffentliche Antwort (3) gegen den Boykott-Aufruf der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“, die sich gegen die Publikation „Die Neue Ordnung“ richtet bzw. gegen weitere Publikationen für die von Wolfgang Ockenfels (CDU-Mitglied, Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung …) herausgegebene Schrift, da diese in ein populistisches und extrem rechtes Fahrwasser geraten sei. (4)

Anmerkung: Zu den Unterzeichner*innen gehört z.B. Hanna Barbara Gerl-Falkovitz (Religionsphilosophin) aus den Reihen der LGBTQIA-feindlichen Evangelikalen, Hedwig von Beverfoerde (Demo für Alle, Stiftung für Familienwerte…), Felix Dirsch (Lehrbeauftragter an der Hochschule für Politik, München, Autor für Sezession, Referent für das Institut für Staatspolitik (2019, 2020), Autor für Die Neue Ordnung), Klaus Kelle (CDU, Organisator der Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz), Josef Kraus, Henry Krause in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter der sächsischen Staatskanzlei, Mechthild Löhr (Christdemokraten für das Leben, CDU…), Martin Lohmann (Geschäftsführer der Akademie für das Leben, der in der Vergangenheit auch mind. einen Vortrag für die WerteUnion gehalten hat…), Stephan Raabe, Karl-Heinz B. van Lier (u.a. Geschäftsführer der Stiftung für Familienwerte…), Klaus-Rüdiger Mai.
Zu den Unterzeichner*innen gehören also insgesamt 8 Personen, die an dem von Klose und Lammert herausgegebenen Buch beteiligt sind!

Dass Raabe die Zweimonatsschrift Die Neue Ordnung verteidigt, kommt nicht von ungefähr, schließlich hat er bereits 2017 für Die Neue Ordnung einen Artikel verfasst, der den Titel trug: „Björn Höcke und sein Kampf“. (5)

In diesem Artikel setzt er sich mit Björn Höckes Rede am 17. Januar 2017 in Dresden auseinander und setzt dabei Nationalsozialisten und Sozialisten gleich. Raabe relativiert damit nicht nur den Holocaust, sondern stellt so die Singularität der Shoah/des Holocaust in Frage. Aber das dürfte bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, die enge Verbindungen zum „Haus des Terrors“ in Budapest und zur FIDESZ unterhält, sowieso keine*n interessieren.

Anmerkungen: Wir verweisen an dieser Stelle auf einen thread, der die Verbindungen der KAS nach Ungarn ausführlicher dargelegt hat: https://bkramer.noblogs.org/ein-thread-ueber-die-verbindungen-der-konrad-adenauer-stiftung/

Werner J. Patzelt als Mitautor

Über Werner J. Patzelt, den Mitautor des Buches von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ stehen weiterführende Infos hier zur Verfügung, denn er hat bereits einen umfangreichen Eintrag im Blog. Darunter sein Vortrag für die Deutsche Burschenschaft (DB) oder seine Publikationstätigkeit für das Deutschland Journal der extrem rechten und geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG)… .

Zusätzlich haben wir noch diese Informationen:

2016: Gemeinsam mit Joachim Klose und (Prof. Dr.) Arnd Uhle war Werner J. Patzelt sachverständiger Berater für den „Aufruf zu einer Leit- und Rahmenkultur. Gemeinsames Papier der sächsischen Union und der CSU“. (1)
Unterzeichnet wurde das Bekenntnis zu Heimat, Patriotismus und einer deutschen Leitkultur, das zu der Annahme führt, die Autoren hätten von der neofaschistischen AfD abgeschrieben, von Johannes Singhammer (MdB, Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Reinhold Bocklet MdL, Vizepräsident des Bayerischen Landtages, Markus Blume MdL, Vorsitzender der CSU-Grundsatzkommission, Dr. Matthias Rößler MdL, Präsident des Sächsischen Landtages, Michael Kretschmer MdB, Generalsekretär der CDU-Sachsen).

2016: Werner J. Patzelt gründet gemeinsam mit Alfred Grosser, Barbara Zehnpfennig, Ulrike Ackermann und den Philosophen Hermann Lübbe, Walter Schmitz, Walter Schweidler und Hans-Dieter Zimmermann das Zentrum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration e.V., dessen Vorsitzender Joachim Klose ist, der Mitherausgeber des Buches. (2)

Anmerkung: Auffällig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass neben Patzelt weitere 6 Personen (Ackermann, Zehnpfennig, Patzelt, Lübbe, Schmitz und Schweidler), die das Zentrum für Gesellschaftl. Zusammenhalt und Integration mitbegründet haben, gleichzeitig an dem von Lammert und Klose herausgegeben Buch als Mitautor*innen beteiligt sind.

2019: Patzelt unterzeichnet eine öffentliche Antwort (3) gegen den Boykott-Aufruf der „Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“, die sich gegen die Publikation „Die Neue Ordnung“ richtet bzw. gegen weitere Publikationen für die von Wolfgang Ockenfels (CDU-Mitglied, Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung …) herausgegebene Schrift, da diese in ein populistisches und extrem rechtes Fahrwasser geraten sei. (4)

Dass er die Zweimonatsschrift Die Neue Ordnung verteidigt, kommt nicht von ungefähr, schließlich hat Patzelt bereits Vorträge für den rechten ökumenischen und gemeinnützig anerkannten Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW) gehalten, zu der die Publikation gehört.

Anmerkung: Zu den Unterzeichner*innen gehört z.B. Hanna Barbara Gerl-Falkovitz (Religionsphilosophin) aus den Reihen der LGBTQIA-feindlichen Evangelikalen, Hedwig von Beverfoerde (Demo für Alle, Stiftung für Familienwerte…), Felix Dirsch (Lehrbeauftragter an der Hochschule für Politik, München, Autor für Sezession, Referent für das Institut für Staatspolitik (2019, 2020), Autor für Die Neue Ordnung), Klaus Kelle (CDU, Organisator der Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz), Josef Kraus, Henry Krause in seiner Eigenschaft als Mitarbeiter der sächsischen Staatskanzlei, Mechthild Löhr (Christdemokraten für das Leben, CDU…), Martin Lohmann (Geschäftsführer der Akademie für das Leben, der in der Vergangenheit auch mind. einen Vortrag für die WerteUnion gehalten hat…), Stephan Raabe, Karl-Heinz B. van Lier (u.a. Geschäftsführer der Stiftung für Familienwerte…), Klaus-Rüdiger Mai.
Zu den Unterzeichner*innen gehören also insgesamt 8 Personen, die an dem von Klose und Lammert herausgegebenen Buch beteiligt sind!

2018: Werner J. Patzelt und die Betreiber*innen des extrem rechten und antifeministischen Blogs Science Files Michael Klein und Heike Diefenbach schalten eine Petition, die sich an die Bundeskanzlerin Angela Merkel richtet.

Dieser enthält u.a. diesen Passus: „Wir bitten somit die Bundeskanzlerin und den Regierungssprecher zum einen um die Veröffentlichung des den beiden vorliegenden Videomaterials über Chemnitzer Hetzjagden, zum anderen um die Erläuterung des von ihnen für Protestdemonstrationen verwendeten Begriffs „Zusammenrottung” und trägt den Titel: „Frau Bundeskanzler, bitte belegen Sie ihre Behauptungen!(5)

Unterzeichnet wurde diese Petition u.a. von David Berger (Betreiber des extrem rechten Blogs Philosophia Perennis, Vereinigung der „freien“ Medien…), Tatjana Festerling (HoGeSa, Ex-Pegida, Ex-AfD…, wegen Volksverhetzung vorbestraft,), Richard Graupner (AfD, Compact-Referent), dem MdB der AfD Karsten Hilse, der MdB der AfD Joana Cotar, Iris Nieland (MdL AfD), Alexander Tassis (AfD), Paul Traxl (AfD), André Wendt (AfD), Andreas Wild (AfD) …

Ergänzende Infos über „Die Patzelt-Petition bei ScienceFiles im September 2018 mit Goebbels-Vergleich“ bietet das Wiki Psiram. (6)

Peter Hoeres

(1)

Prof. Dr. Peter Hoeres ist Inhaber des Lehrstuhls für Neueste Geschichte der Universität Würzburg

2014: Referent für die Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Think Tank „neuer“ Rechter

2017: Publikation für die FAZ (1)

2017: Publikation für TUMULT

2018: Mitautor des Buches von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung

2019: Unterzeichner der Petition Stop Gendersprache jetzt!

2019: Festredner bei der Verleihung des „Deutscher Schulbuchpreis“, bei dem es sich nicht um eine offizielle Auszeichnung handelt, sondern die Honorierung des Vereins Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft e.V. Kuratorium Deutscher Schulbuchpreis für Antifeminismus, Kreationismus, Abtreibungsgegner*innen oder auch eine rechtsgerichtete Publikation.

Anmerkung: Das verdeutlichen die „Preisträger“ der vergangenen Jahre, darunter der Antifeminist Tomas Kubelik (2018), Andreas Laun, die älteste noch lebende und aktive rechte Abtreibungsgegnerin Christa Meves (2001 mit ihrer Schrift, die im Resch-Verlag erschienen ist), Ulrich Weyel, Robert Spaemann und Walter Schweidler (2006) oder eine kreationistische Schrift aus dem evangelikalen Brunnen-Verlag. (2)

Preisträger 2019 war im Übrigen Klaus-Rüdiger Mai. Laudator der Preisübergabe, die mit 5000 Preisgeld verbunden ist, war der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus. Ebenfalls anwesend bei diesem festlichen Ereignis war Joachim Klose. (3)
Also ins gesamt 4 Personen, die am Buch von Lammert und Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ beteiligt gewesen sind.

Oktober 2019: Das Buch „Zeitung für Deutschland: Die Geschichte der FAZ“ verfasst von Peter Hoeres erscheint in zweiter Auflage. Für dieses Buch durfte Hoeres als erster Wissenschaftler die Archive der FAZ einsehen und kommt zu dem Schluss: „Spricht man vom Stil der FAZ, so assoziiert man umgehend das seriöse Äußere, Fraktur und lange Texte, das gehobene Deutsch und die abgewogene Argumentation.“ (4)

Anlässlich seines Buches erschien am 04.01.2020 ein Interview mit Hoeres in der Mainpost. (5)

Wer dieses Interview gelesen hat, stellt sehr schnell fest, dass die FAZsehr gut abgeschnitten hat bzw. sehr gut wegkommt und das ungeachtet der Tatsache, dass hier z.B. am 7.4.1995 auf S. 3 eine Anzeige erschien, die sich mit dem 8. Mai 1945 dem „Tag der Befreiuung“ aus „neu“rechter Sicht befasste. Sie bestand aus diesen 128 Worten.

„Im Grunde genommen bleibt dieser 8. Mai 1945 die tragischste und fragwürdigste Paradoxie für jeden von uns. Warum denn? Weil wir erlöst und vernichtet in einem gewesen sind.‘ Die Paradoxie des 8. Mai, die der erste Bundespräsident unserer Republik, Theodor Heuss, so treffend charakterisierte, tritt zunehmend in den Hintergrund. Einseitig wird der 8. Mai von Medien und Politikern als ‚Befreiung‘ charakterisiert. Dabei droht in Vergessenheit zu geraten, dass dieser Tag nicht nur das Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft bedeutete, sondern auch den Beginn von Vertreibungsterror und neuer Unterdrückung im Osten und den Beginn der Teilung unseres Landes. Ein Geschichtsbild, das diese Wahrheiten verschweigt, verdrängt oder relativiert, kann nicht Grundlage für das Selbstverständnis einer selbstbewussten Nation sein, die wir Deutschen in der europäischen Völkerfamilie werden müssen, um vergleichbare Katastrophen künftig auszuschließen.“ (6)

Geschaltet worden war diese Anzeige oder die „neu“rechte Geschichtsklitterung von Heimo Schwilk, Ulrich Schacht, Rainer Zitelmann und Klaus Rainer Röhl, allesamt Vertreter der „neuen“ Rechten.

Aber das hat Peter Hoeres offensichtlich, wie so vieles andere auch, ganz einfach ignoriert. Für die Einladung des Neofaschistischen Alexander Gauland (AfD) zur FAZ Geburtstagsparty hat er ganz einfache Erklärung: Gauland gehört zur FAZ-Geschichte. (7)

So einfach ist das für Hoeres. Gauland für den der Holocaust nur ein Vogelschiss in der Geschichte bedeutet, (8) Gauland, der die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz entsorgen möchte (9) oder der als Bundestagsabgeordneter im Deutschen Bundestag den Hitler-Gruß zeigte, (10) gehört zur FAZ-Geschichte. Und das war’s.

Abgesehen davon, dass das sehr viel über die FAZ aussagt, sagt es mindestens genauso viel über Peter Hoeres und sein Geschichtsverständnis aus, der sich als Mitautor für das Buch „Balanceakt für Zukunft – Konservatismus als Haltung“ von Norbert Lammert und Joachim Klose als Herausgeber nahtlos in den Reigen der „konservativen“, also protofaschistischen,, der„neuen“ und extrem rechten Mitautor*innen einreiht.

Nachträgliche Ergänzungen:

Ergänzung von 02.03.2020:

Angekündigter Referent für einen Vortrag mit Diskussion am 11.03.2020 in der Bibliothek des Konservatismus (BdK) (11)

Ergänzung vom 04.02.2021:

Er gehört dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit an.