Teil 1 – Anmerkungen zur Glaubensbasis von EAD und Pfingstgemeinden

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Zum Thema Glaubensbasis der evangelikalen Evangelischen Allianz in Deutschland, kurz EAD, gibt es im Blog schon eine Reihe von Einträgen und kritischen Auseinandersetzungen, sogar eine zehnteilige Reihe beginnend mit Teil 1

Aus aktuellem Anlass scheint es mir sinnvoll, noch einmal darüber zu sprechen.

Das hier ist die gemeinsame Basis des Glaubens, die am 2.9.1846 formuliert und in 2018 überarbeitet wurde. [1]

Da der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) zum Netzwerk der EAD gehört, verfolgen sie „in ihrer Satzung oder in ihren Grundsätzen eine ähnliche Zielsetzung in theologischer, evangelistischer, missionarischer oder diakonischer Hinsicht.“ [2]

Für den Skandal über den ich in Kürze berichten werde, ist es wichtig, die Glaubensbasis zu verstehen und die Fallstricke erkennen zu können, die diese Basis ihres Glaubens enthält. Denn die Tragweite ist folgenreich für Teile der Bevölkerung.

Folgender Satz ist höchst kritisch „Der Mensch besitzt als Ebenbild Gottes eine unverwechselbare Würde. Er ist als Mann und Frau geschaffen. (…)

Und zwar weil die Lesart und die Auslegung bei Evangelikalen und Pfingstkirchler*innen sehr streng bibeltreu  und die höchste Autorität in allen Fragen das Glaubens und der Lebensführung ist. Gemeint ist nämlich folgendes:

Es gibt nur Männer und Frauen, keine anderen Geschlechter. Punkt. Die Biologie gibt das Geschlecht vor und das ist unveränderbar. Punkt.

In dieser Hinsicht stimmen EAD und BFP, also Pfingstkirchler*innen, überein. Das hat Folgen für trans Kids und trans Personen. Denn der Druck gottgefällig zu leben und leben zu müssen ist in evangelikalen Gemeinden und Familien immens.

Das berichten so gut wie alle Aussteiger*innen, die nach ihrem Ausstieg noch in der Lage sind über ihre traumatischen und schrecklichen Erfahrungen sprechen zu können.

In vielen Gemeinden ist es üblich sich gegenseitig zu beobachten oder sogar zu bespitzeln. In einer Brüdergemeinde hat, so wurde mir berichtet, der christlich fromme Chef die Taschen von Jacken und Mänteln der Mitarbeiter*innen regelmäßig kontrolliert, sobald die Mitarbeiter*innen das Büro verlassen hatten.

Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Dieses Kontroll- und Unterwerfungsverhalten gegenüber anderen wird aus dem Bedürfnis gespeist Gott gefällig zu leben und gleichzeitig zu missionieren.

Das bedeutet auch andere zu kontrollieren oder zu unterdrücken, um damit sicher zu stellen, dass auch sie streng bibeltreu leben und um das Gefühl zu haben ausreichend missioniert zu haben.

Die Bibel ist höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung, besagt die Glaubensbasis. Das BFP-Präsidium schrieb über Homosexualität folgendes: „Das Verständnis von Homosexualität als einer Schöpfungsvariante ist der Bibel fremd. Sie kennt auch keine homosexuelle Identität, sondern nur homosexuelles Verhalten, das ausnahmslos als sündhaft und nicht im Einklang mit einer gottgefälligen Lebensordnung gesehen wird. Vielmehr verortet die Bibel die sexuelle Identität des Menschen als Mann und Frau bzw. männlich und weiblich.“

Und: „Eine Legitimierung homosexueller Handlungen oder gar eine Segnung homosexueller Beziehungen kommt indes nicht infrage. Hierin wissen wir uns eins mit der Mehrheit der weltweiten Christenheit.“

Das hat Folgen für queere Kids, Jugendliche und Erwachsene. Da der Druck in Gemeinden und Familien hoch ist Gott durch die Lebensweise zu gefallen, dürfte so manche queere Person/Kid/Jugendliche*r Probleme mit der eigenen Sexualität entwickeln und darunter leiden.

Auf das Verbot von Konversionsbehandlungen reagierte die EAD, die noch 2019 für das Recht auf „Homo-Heilung“ gekämpft hat, 2020 mit einer Handreichung was jetzt noch möglich sei. Gefunden hatte sie das Schlupfloch „Eine allgemein-stützende Seelsorge im Rahmen von Ermutigung, gemeinsamem Gebet und Stärkung des Vertrauens in Gott ist immer möglich.“

Und weiter: „Stellt dagegen ein junger Mensch bei sich grundsätzliche Konflikte im Zusammenhang mit seiner Sexualität fest, sollte ihm ein Beratungsweg eröffnet werden, der allgemeinen Gütekriterien einer ergebnisoffenen Seelsorge, psychologischen Beratung oder Psychotherapie entspricht.“ Nachzulesen hier

2008 veröffentlichte die EAD folgendes: „Weiterhin müsse es auch erlaubt sein, in Zusammenhang von praktizierter Homosexualität von Sünde zu reden, ohne direkt mit Begriffen wie „Fundamentalismus“ oder „Homosexuellenfeindlichkeit“ belegt zu werden.[3]

Gesagt hat das der Pressesprecher des Christival, eines Werks, das aus der EAD entstammt.

Die EAD hat darum nicht innerhalb von nur einem Jahr eine 180Grad-Drehung vollzogen. Wenn sie jetzt freundlich klingt, ist das nur aufgesetzt. Denn da die Bibel noch immer die höchste Autorität ist, ist sie immer noch Homosexuellen-/Queerfeindlich.

Es ist sogar davon auszugehen, dass sie Formen von Konversionsbehandlungen immer noch praktizieren, nur unauffälliger und diskreter. Vielleicht unter dem Deckmantel einer Psychotherapie, vielleicht getarnt als vermeintlich ergebnisoffene Seelsorge.

Die Webseite Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat bei Teilen der evangelischen Freikirchen aufgrund ihres exklusiven Anspruchs oder ihrer autoritären Struktur eine deutliche Tendenz zur Versektung festgestellt. [4]

Was Evangelikale nun im Allgemeinen betrifft so schreibt die EkvW: „Bei allen notwendigen Differenzierungen, die zwischen Pfingstlern, Charismatikern, Evangelikalen und christlichen Bibel-Fundamentalisten gemacht werden müssen, verbindet sie die Haltung des Protestes gegen ein geheimnisleeres säkulares Wirklichkeitsverständnis und die Kritik am Weltverständnis der Aufklärung.“ [5]

Bevor ich die skandalträchtige Geschichte erzähle, möchte ich zunächst auf den Sektenbegriff näher eingehen und dazu greife ich auf die Webseite der Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) züruck und den Text: „Was ist eine Sekte?[6]

Eine Sekte bezeichnet laut EKvW eine „konfliktträchtige Gruppe“ mit folgenden 7 Merkmalen:

„Sekte“ bezeichnet also eine konfliktträchtige Gruppe. Folgende Merkmale können auf eine solche Gruppe hinweisen: • absoluter Wahrheits- und Erlösungsanspruch, verbunden mit Schwarz-Weiß-Denken, • betonte Gemeinschaft nach innen und Abwehr oder gar ein Verbot von Außenkontakten, • Aufbau radikaler Gegenwelten, Bedrohungsszenarien und Endzeiterwartungen, • Personenkult um die Leiter*innen, die über jede Kritik erhaben sind, • Kontrolle vieler oder aller Lebensbereiche, • Verbreitung von passenden Verschwörungstheorien, • vollständige finanzielle, berufliche, familiäre usw. Abhängigkeit der Mitglieder von der Gemeinschaft und ihrer Leitung, so dass ein normales gesellschaftliches Leben nicht mehr möglich ist.

Die Organisation von Evangelikalen oder christlichen Fundamentalist*innen, die im Mittelpunkt meiner skandalträchtigen Geschichte steht, erfüllt mindestens 5 Kriterien davon, mindestens. Fortsetzung folgt!!!!

Teil 2

Überlegungen zum Entwurf des Grundsatzprogramms 2024 der CDU

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Ich habe mir den Entwurf des Grundsatzprogramm 2024 der CDU genauer angeschaut, damit Ihr es nicht müsst. [1]

Ich beginne mit dem Kompass: das ist ihr Bekenntnis zum christlichen Bild vom Menschen. Nur welches das ist, wurde nicht konkretisiert.

Stattdessen folgte diese Phrase: „Aus diesem Menschenbild leiten wir einen Dreiklang ab: Wir sehen immer zuerst den einzelnen Menschen mit seiner unantastbaren Würde und seinen  individuellen Fähigkeiten. Wir verbinden die Freiheit des Einzelnen mit seiner Verantwortung für die Gemeinschaft. Wir begegnen der Welt in Demut, weil wir wissen, dass wir nicht die letzte Wahrheit kenne.“

Nichts davon hält die CDU ein. Denn geflüchteten Menschen, die nach Deutschland kommen oder gekommen sind, wurde ihre Würde genommen und das bereits seit 1991, wie auf nachfolgendem Screenshot zu lesen ist.

Ein CDU-Wahlplakat datiert mit 29.9.1991. Zu lesen ist mit Ulrich Nölle auf neuen Kurs. Asylmissbrauch beenden! 40.000 Asyl-Akten endlich bearbeiten, Schein-Asylanten konsequent abschieben, Grundgesetz ändern.

Den Bürgergeldempfänger*innen wird ihre Würde genommen. Denn die CDU unterstellt den Empfänger*innen Faulheit. Möglichst viele soziale Leistungen sollen dem Grundsatzprogramm bzw. dem Entwurf nach zusammengefasst werden.

Via X verbreitet die CDU Lügen und Fake News.

Auf einem Plakat der CDU stehen Ausschnitte aus Zeitungen. Sie lauten wie folgt:“Bürgergeld demotiviert laut Handwerksverband Geringverdiener“, „Bundesrechnungshof warnt vor Missbrauch bei Bürgergeld“, „Das Bürgergeld bringt die Jobcenter in Not“, „Jobcenter-Personalräte schicken Brandbrief an Lindner und Heil: „Beschäftigte brechen in Tränen aus“.“ Stimmen zum sogenannten „Bürger“-Geld.

Plakat der CDU: „Warum das sogenannte „Bürger“-Geld Menschen ausbremst, die Arbeit suchen…“

Im November 2022 verbreitete die CSU folgendes Bild von einer Statistik mit der Überschrift: „Das Bürgergeld ist sozial ungerecht! Die Kritik am Bürgergeld ist berechtigt[2]

Veröffentlicht von der CSU auf AfD-blauem Grund: „Das Bürgergeld ist sozial ungerecht! Die Kritik am Bürgergeld ist berechtigt“. 68% Alle, 57% SPD, 90% CDU/CSU, 40% Grüne, 90% FDP.

Nun zur „Demut“.
Bescheidenheit, Ergebenheit oder die Liebe zum Dienen was Demut u.a. bedeuten kann (siehe Wikipedia). Demut gehört allerdings nicht zum Wesen der CDU. Ganz im Gegenteil.

Maximilian Mörseburg (MdB CDU) forderte bereits die Bezahlkarte für Bürgergeldempfänger*innen. Denn er vertritt die Ansicht „Das Sozialsystem ist nicht dafür gedacht, es sich dort gemütlich zu machen.“ [3]

Doch wer kein Bargeld hat, kann nicht auf einem Flohmarkt günstig einkaufen, kann keine Vereinsmitgliedschaft abschließen, den Kindern kein Geld für die Klassenkasse mitgeben, bei einem Fest nicht mal eine Tasse Kaffee oder eine Flasche Saft/Cola/Wasser kaufen. Ein Handy-Vertrag ist dann auch nicht mehr möglich. 

Bescheidenheit steht auch dem Bekenntnis „Genderideologie“ abzulehnen und das biologische Geschlecht als unveränderbar zu bezeichnen, entgegen. (S. 37)

Mit diesem Bekenntnis wurden einer weiteren Bevölkerungsgruppe die Würde und die unveräußerlichen Rechten genommen.

Unter: „Wir beheben den Fachkräftemangel“ ist zu lesen: „Wir wollen die Erwerbstätigkeit von Frauen durch attraktive Rahmenbedingungen und steuerliche Anreize fördern.“ (S. 54)

Gleichzeitig soll die Familie, also die Familie, die aus Mutter, Vater und Kindern besteht, unterstützt werden. Wie das gehen soll, bleibt unerwähnt. Doch gleichzeitig kritisiert Michael Kretschmer (CDU) das Recht auf Teilzeitarbeit.

Diese jedoch ist notwendig um Familie und Erwerbstätigkeit miteinander verbinden zu können bzw. unter einen Hut zu kriegen.

Geht es nach Kretschmer, dann wird das Recht auf Teilzeit abgeschafft. [4] Das geht zu Lasten von Alleinerziehenden und Eltern, die sich die Aufgaben teilen.

Wer arbeiten kann, soll arbeiten!“ (S. 5 des Grundsatzprogramms).

Und das „Morgen“ (S. 8) beginnt mit Patriotismus, einem angeblich weltoffenem, der zum Mitmachen einladen soll, statt auszugrenzen. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt dies entweder als „Vaterlandsliebe“ oder auch als eine „gefühlsmäßige Bindung an die kulturellen und geschichtlichen Werte und Leistungen des Volkes, in dem man lebtmit einer besonders engen Verbindung zu den Symbolen „seines“ Landes wie Hymne, Fahnen, Orden, bestimmte Feste, die an geschichtliche Ereignisse erinnern. [5]

Patriotismus als Foto, könnte dann so aussehen und zwar überall

Zu sehen ist ein Balkon, der mit Deutschlandfahnen überladen ist und als Balkonbespannung dient eine riesengroße schwarz-rot-goldene Folie. Lauter Fahnen sind zu sehen, die auch an den Fenstern kleben. Unter dem Dach ist ein längerer Lappen in den Farben schwarz/rot/weiß zu sehen.

Oder so überall

Über den Köpfen von Menschen werden zahlreiche Deutschlandfahnen sprich Schlandlappen gehalten.

Oder so überall
Dabei ist der Übergang vom Patriotismus zum Nationalismus fließend.

Tag der Patrioten - 17. Juni 2018 14.00 Uhr.

Oscar Wilde beschrieb Patriotismus folgendermaßen: „Der wesentliche Kern des Patriotismus ist die Angriffslust, und Patrioten sind meistens schlecht“, gleichzeitig betrachtete er Patriotismus als „die Tugend der Boshaften“.

Patriotismus ist die Tugend der Boshaften. Oscar Wilde

Phillip Amthor, Initiator des Antrags zu einem „Bundesprogramm Patriotismus“, forderte bereits im Mai 2023 „Mehr Flaggen“ und häufiger die Nationalhymne zu singen, denn für „hierzulande lebende Ausländer“ und Ostdeutsche sei das wichtig. [6]

Unterzeichnet wurden das Bundesprogramm von Friedrich Merz, Alexander Dobrindt und Fraktion. Nachzulesen hier

Die Nationalhymne solle häufiger bei öffentlichen Anlässen gesungen werden und weiter als fester Bestandteil des deutschen Liedguts gepflegt werden, [Musik] mehr öffentliche Gelöbnisse und Appelle der Bundeswehr, um Verbundenheit zwischen Streitkräften, also Soldat*innen, und der Zivilgesellschaft zu erreichen und sogar ein Deutschlandjahr als nationales Begleitprogramm wurden in Erwägung gezogen.

Noch mehr Deutschland und mir brummt der Schädel. Und als ob das alles noch nicht genug ist, wird Arbeit, also Erwerbstätigkeit, als „sinnstiftend“ definiert. (S. 53) Das muss auch so sein, denn schließlich will die CDU „Deutschland zum Land der Eigentümer“ machen. (S. 61) „Privateigentum und Erspartes müssen deshalb eine sichere Bank bleiben.“, so die CDU, die nicht verrät wie das mit dem Niedriglohnsektor und für Prekaritat vereinbar sein soll.

Was vermutlich auch daran liegt, dass es der CDU nur um den Mittelstand geht, die die CDU mit Cadenabbia-Türkis und Rhöndorf-Blau einzulullen beabsichtigt. Denn hier wird die Angstmacherei vor dem Verlust von Privilegien, die Angstmacherei vor einem gesellschaftlichen Abstieg noch greifen, denn diese Bevölkerungsgruppe hat noch viel zu verleren, vorausgesetzt sie ist angepasst, assimiliert, integriert, weiß, cisgeschlechtlich und hetero. Der Rest muss sehen wo he/she/they bleibt.

Abschließend eine kleine Auswahl zur CDU aus dem Blog:

Die Vernetzungen der Christdemokraten für das Leben
oder: wieviel christlicher Fundamentalismus und Agenda für Europa in der CDL steckt?

Konrad-Adenauer-Stiftung
Ihr Verhältnis zur Fidesz und Orbàn und wie hält es die KAS mit dem christlichen Fundamentalismus?

Berliner Kreis in der Union

Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU

Junge Union

Konservatismus

 

 

 

insa

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Regelmäßig engagiert idea, also das Sprachrohr der evangelikalen EAD, das Meinungsforschungsinstitut INSA, um dann mit den Umfrageergebnissen Stimmung zu machen. Auch andere „Medien“ greifen gerne auf die Ergebnisse zurück und die lesen sich als Schlagzeile dann beispielsweise so:

„Migration: Immer mehr Deutsche fordern eine Obergrenze“ (NZZ)
„Insa-Chef Binkert: „Die große Mehrheit wünscht sich eine spürbare Kurskorrektur in der Migrationspolitik“ (NIUS)
„Mehrheit der Deutschen will keine muslimischen Zuwanderer mehr“ (Junge Freiheit)
„Umfrage zeigt: Mehrheit der Deutschen ist dafür, keine Flüchtlinge mehr aus islamischen Ländern aufzunehmen“ (Die Weltwoche)
„Fremd im eigenen Land“: Mehrheit der Deutschen will keine Flüchtlinge aus islamischen Ländern mehr aufnehmen“ (Deutschland-Kurier – in Kombination mit diesem Foto)

Auf dem Foto sind fast ausschließlich ausländisch aussehende Männer auf einer Demonstration zu sehen und sie tragen ein Banner mit der Aufschrift: „Kalifat ist die Lösung“.

Das waren allesamt rechte Medien, doch bei idea liest es sich auch nicht sehr viel anders. Beispielhaft vier Schlagzeilen, die alle von antimuslimischem Rassismus und Islamfeindlichkeit geprägt sind:

„Keine Flüchtlinge aus islamischen Ländern mehr aufnehmen“ (vom 03.05.2024)
oder
„Mehrheit der Deutschen fürchtet sich vor Islamisierung Europas“ (10.04.2024)
oder
„Absolute Mehrheit lehnt Ramadan-Beleuchtung ab“ (18.03.2024)
oder
„73 Prozent stimmen umstrittener CDU-Aussage über den Islam zu“ (23.04.2024).

Da die EAD Deutschland, Österreich und die Schweiz auch das „Institut für Islamfragen“ (IfI) betreiben mit Christine Schirrmacher als wissenschaftlicher Leiterin [1] ist diese „Stimmungsmache“ nicht nur auf idea begrenzt, sondern wird auch über das „Institut“ verbreitet, das sich den Mantel der Wissenschaft umgeworfen hat und laut Eigenangaben „uneingeschränkt die demokratischen Prinzipien der Toleranz und Meinungsvielfalt“ vertritt und „ jede Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus sowie Diffamierung und Gewalt gegen ethnische, soziale oder religiöse Minderheiten ab“lehnt. [2]

Christine Schirrmacher, die Leiterin des IfI, ist übrigens Mitglied im rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und genau so argumentiert sie auch in ihrer Abhandlung „Islamkritik, Islamophobie, Muslimfeindlichkeit oder antimuslimischer Rassismus? Zum Problem von Begrifflichkeiten und Schuldzuweisungen in der deutschen Islam-Debatte“. Nachzulesen hier ab Seite 38 ff

Ein kleines Zitat von S. 54: „(…) Pauschale Rassismusvorwürfe zu erheben, anstatt konstruktive Vorschläge zur Zusammenführung der Gesellschaft zu machen, spaltet ebenso wie die Abwertung und Diskriminierung von Muslimen.“

Und wie üblich werden auch die Narrative von Denk- und Sprechverboten bedient.

In dieser Gemengelage aus Vernetzung, Transportmöglichkeiten von Botschaften, Plattformen, Medien bzw. rechten und rassistischen Medien, vermeintlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen haben das Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA-Consulere inkl. gleichnamigem Verlag sowie der INSA-Stiftung gGmbH und dessen Geschäftsführer Hermann Binkert eine ganz besondere Bedeutung.

Leiter des Analyse-Stabs von INSA ist übrigens der rechte emeriterte Professor Werner J. Patzelt, der unter der Rubrik Team aufgeführt ist. [3]

Ein weiteres Teammitglied ist Thomas Dörflinger, der in seiner Eigenschaft als Mitglied des Berliner Kreis in der CDU, 2013 als Interviewpartner für die „Freie Welt“, des Sven von Storch, aufgefallen ist. In der „neu“rechten Bibliothek des Konservatismus hat Dörflinger auch schon einen Vortrag gehalten. Nur so viel dazu.

Beim Schreiben fällt mir auf, dass weder Patzelt, noch Dörflinger und ebenso wenig Binkert Statistiker oder Mathematiker sind, die die Notwendigkeit der Validität, der Reliabilität und Objektivität in Umfragen, Untersuchungen und Forschungsergebnissen studiert haben.

Denn die Qualität von Forschung basiert auch auf den Erkenntnissen von Einfluss- oder Störfaktoren auf die genannten quantitativen Gütekriterien.

Aber dies soll keine Abhandlung über Statistik und Umfragen und vermeintliche Studien werden oder über Wissenschaftlichkeit im Allgemeinen, sondern vielmehr das Augenmerk auf Hermann Binkert richten und dessen Verbindungen nach Rechtsaußen.

Bereits 2016 bezeichnete ihn die TAZ als „Der Zahlenmacher“, weil die AfD in seinen Umfragen besonders gut abschnitt. [4] Die Zeit berichtete über eine 7.000 Euro-Spende von Binkerts 2009 gegründeter Firma INSA an die AfD. [5]

2017 nahm Binkert an einer Veranstaltung des Deutschland-Kuriers statt und im Januar 2018 war Binkert Redner beim beim Neujahrsempfang der „neu“rechten Junge Freiheit.

Ebenfalls anwesend waren Dieter Stein, Alexander Gauland, Beatrix von Storch, Malte Kaufmann, Frank Christian Hansel, alle AfD, sowie Stefan Friedrich von der CDU und der JF-Pressesprecher Bastian Behrens.

Kurz vor der Landtagswahl in Bayern im Oktober 2018 arbeitete Insa auch für Bendels Publikation. Bendels bewarb auf Twitter und auf seiner Website eine „exklusive Insa-Umfrage“ für den Deutschland-Kurier“, berichtete die Zeit. [6]

Und fragte: „Wie unabhängig sind angesichts solcher Nähe die Wahlumfragen von Insa, wenn es um die AfD geht?

Doch diese Frage muss ausgeweitet werden. Denn Binkert tauchte auch als Referent für mind. eine rechte VV der wahren Schwarmintelligenz auf, sowie als Referent des Opus Dei nahen Bildungszentrum Wilmershain auf, im Januar 2024 tauchte er als Gesprächspartner bei Kontrafunk auf. Hier spracht mit geladenen Gästen über „linken Wohlfühlhass“. [7]

Es muss nicht erwähnt werden, dass auch Kontrafunk ein rechtes Medium ist.

Hermann Binkert gehört auch zum Autorenkreis von TheEuropean, einem Magazin, das „offene Debatten“ befürwortet. Hier schreibt Binkert regelmäßig darüber „wie die Deutschen ticken: ….“. [8]

Zurück zu insa consulere. Hier erscheinen wöchentliche Meinungstrends und stets liegt die AfD an 2. Stelle hinter den Unionsparteien.

Der Jahrestrend 2024 sieht dann so aus [9]

Grafik des Jahrestrend 2024. Gleichbleibend ist die neofaschistische AfD stets die zweite Kraft, nur übertroffen von den Unionsparteien.

Als im Oktober 2022 das ausgebaute INSA-Haus eingeweiht wurde, verfasste Christian Lindner (FDP) eine Grußbotschaft und die geladenen Gäste hoben den „guten Namen des Instituts“ hervor, sowie die „präzisen Umfragewerte“ und die „guten Erfahrungen“ mit INSA.

Der Erfurter Weihbischof Reinhard Hauke segnete das Gebäude unter Anwesenheit von 100 geladenen Gästen darunter u.a. der Innenminister und Ministerpräsident von Thüringen Georg Maier (SPD), der Partei- und Fraktionsvorsitzende der CDU Thüringen Mario Voigt, Thomas Kemmerich (FDP), Marion Walsmann (Europaabgeordnete der CDU), Ralf Schuler (NIUS, angegeben war B*ild), Helmut Matthies (idea) und z.B. noch Peter Hahne. [10]

Mittlerweile ist INSA auch in Österreich vertreten, nämlich INSA-Austria mit der Repräsentantin Isabella Poredos. [11]

Zu Vorträgen waren bisher ins INSA-Haus folgende Personen geladen: Michael Ragg von Ragg’s Domspatz (christlicher Fundi und Abtreibungsgegner), Sahra Wagenknecht (Querfrontlerin), Rainer Zitelmann (einer der Initiatoren des revisionistischen Berliner Appells 8. Mai 1945 – gegen das Vergessen).

Zum 10jährigen Jubiläum feierte INSA 2019 mit 250 geladenen Gästen. Darunter Mike Mohring (CDU), Ralf Schuler (damals noch B*ld), Christian Lindner (FDP), Cornelia Haase-Lerch (IHK) übergab die Ehrenurkunde. [12]

Als Moderatorin der Veranstaltung fungierte die Journalistin und Publizistin Susanne Gaschke. [13] Sie ist mittlerweile bei der rechtskonservativen Denkfabrik R21 angekommen.

Es zeigt sich also wie gut Hermann Binkert vernetzt ist und mit wem und zeigt sich auch wie beliebt er ist und wertgeschätzt wird. Und das aus gutem Grund.

Denn er kann dazu beitragen die öffentliche Meinung zu ändern oder zu verstärken und so eine gesellschaftliche Stimmung erzeugen, die politisch missbraucht und/oder genutzt werden kann.

Alerta!

Das IDU-Netzwerk

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Guten Tag, ich möchte mit Ihnen über die Demokratie sprechen, denn diese ist in Gefahr. Allüberall sind die Totengräber der Demokratie, des Sozialstaats und die Steigbügelhalter am netzwerkeln.

Ich möchte zeigen wie das funktioniert und habe mich bei IDU, die Abkürzung steht für International Democracy Union, umgeschaut. Denn hier trifft Prof. Dr. Michael Dust (CDU Deutschland) auf Christopher J. Fussner (Republikaner, USA), trifft auf Dr. Reinhold Lopatka (ÖVP, AU), trifft auf Louisa Atta-Agyemang (Neue Patriotische Partei Ghana), trifft auf Erna Solberg (Konservative Partei, Norwegen), trifft auf weitere CDUler aus Deutschland (Florian Hahn, David McAllister, Prof. Dr. Mario Voigt) und macht unter dem Dach von IDU, The Global Alliance of the Centre Right, gemeinsame Sache mit einem Vertreter der Kataeb-Partei, Libanon. [1]

Wer sich mit der Entstehungsgeschichte der Kata’ib befasst, landet früher oder später bei dem Motto der Bewegung „Gott, Nation und Familie“. [2]

Deutlicher noch wird es bei der Istiqlal bzw. der Partei der Unabhängigkeit, die als gesellschaftspolitisch konservativ und nationalistisch gilt und der Zentristisch-Demokratischen Internationale (CDI) angehört. [3]

Mit Rahhal El Makkaoii ist ein Vertreter der Istiqlal mit an Bord. Marco Solares (stellvertr. Vorsitzender) gehört der Partido Unionista, Guatemala, an. Laut Wikipedia kann sie als rechte Partei des klassischen politischen Spektrums eingestuft werden. (In deutscher Übersetzung) [4]

Interessant wird es bei den Partner*innen des IDU-Forums. Denn zu den Silberpartner*innen gehören sowohl das DANUBE Institute, ein „konservativer“ ungarischer Think Tank, der laut Wikipedia von der Batthyány-Stiftung finanziert wird und ungarische Staatsmittel erhält.

Weitere Silberpartnerin sind die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und die Tholos Foundation, die bereits mehrfach im Blog Thema waren.

Sie alle haben sich das Mäntelchen der Demokratie angezogen und arbeiten mit demokratischen Mitteln daran genau diese Demokratie zu zerstören und das mit einer Postadresse, die direkt nach München führt und zwar in die Mies-van-der-Rohe-Str. 1 zu Tina Mercep, Secretary General/Executive Director von IDU.

Interessanterweise ist das auch die Anschrift der CSU Landesleitung im Franz Josef Strauß-Haus. [5]

Ebenfalls in diesem Haus ansässig ist die Junge Union Bayern [6] und die bayerische SU (Schülerunion). [7]

Doch wer ist Tina Mercep überhaupt? Sie ist wie schon erwähnt Executive Director von IDU und stammt aus den Reihen der Croatian Democratic Union, Croatia. [8]

Ein Porträt von Tina Mercep.

[9]

Aber hier hören ihre Vernetzungen nicht auf. Sie ist nämlich Mitglied der Initiative Pontifex.

Die Initiative Pontifex wurde als Generation Benedikt übrigens von Nathanael Liminski (CDU) mitgegründet.

2019 hat sie sich gegen das Diakonat für Frauen in der katholischen Kirche ausgesprochen. [10]

Aus dem Europabüro Brüssel verfassten Tina Mercep und Xenia Stoll 2016 einen Beitrag über eine Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Brüssel an der auch Kardinal Marx teilgenommen hat. [11]

Ein Foto der Veranstaltung.

[12]

Als im Mai 2022 eine dreitägige Konferenz organisiert von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und Young Democrat Union of Africa (YDUA) in Ghana stattfand, war Tina Mercep auch dabei. Denn IDU war auch vertreten und zwar durch den kanadischen Premierminister und „chairman of the IDUStephen Harper. [13]

Wer noch genauer hinschaut, sieht wie gut vernetzt Tina Mercep war und ist. 2011 war sie Kontaktperson und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Kroatischen Weltkongress in Deutschland e.V. (KWKD).

Dieser hatte 2011 seinen Sitz in Berlin. [14] Die angegebene Webseite wurde allerdings mittlerweile „suspended“. [15] Aktuell hat der Kroatische Weltkongress in Deutschland seinen Sitz in Frankfurt/Main.

Wie gesagt Tina Mercep ist sehr gut vernetzt. Im September 2023 berichtete Gudrun Kugler via Instagram von einem „spannenden Gespräch“ mit Tina Mercep. Zu sehen sind die beiden auf einem Foto bei einem Glas Wein und lächeln in die Kamera.

Beide sitzen am Tisch bei einem Glas Wein und einer Schale mit Chips und lächeln in die Kamera.

[16]

Gudrun Kugler ist nicht nur Nationalratsabgeordnete der ÖVP, sie pflegt(e) darüber hinaus Verbindungen zum europaweiten antifeministischen und queerfeindlichen Netzwerk namens Angenda Europe oder Agenda für Europa.

Dieses Netzwerk besteht seit 2013 und hat sich vorgenommen Homosexualität zu kriminalisieren, Schwangerschaftsabbrüche zu verbieten und ebenso die Scheidung von Ehen und das waren nur drei Beispiele aus ihrem Programm „Restore The Natural Orders“.

Doch die Prinzipien, 1983 bei der Gründung verabschiedet, und das Bekenntnis zur Demokratie sind das Papier nicht wert auf das diese geschrieben wurden, denn zum ehrenamtlichen Beirat von IDU gehören u.a. Boris Johnson und Liz Truss (beide Conservative Party) und u.a. auch Sebastian Kurz (ÖVP).

Die Frage welche Funktion Tina Mercep im CSU-Haus einnimmt oder welcher Art Verbindungen bestehen und warum dort die Postanschrift der IDU ist, konnte immer noch nicht geklärt werden.

Doch Verbindungen müssen bestehen, sie sind allerdings weniger sichtbar und angreifbar. Denn genau das ist das Prinzip von Netzwerken, von rechten und „konservativen“ Netzwerken, die daran arbeiten die Demokratie und den Sozialstaat abzuschaffen und die sich für mehr Herrschaft von oben nach unten einsetzen.

Die Stärkeren zu belohnen und die Schwächeren am langen Arm buchstäblich verhungern zu lassen, gehören zur Agenda des radikalisierten „Konservatismus“. Nachzulesen hier

Und warum derartige Netzwerke niemals unterschätzt werden dürfen, hat der Politikwissenschaftler Reiner Becker ausführlich in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau erklärt.

Und da mMn „Konservatismus“ und Demokratie unvereinbar sind oder besser gesagt die „natürliche Ordnung“ zur „DNA von Konservativen gehört“, verweise ich noch auf diesen Artikel

Werdet aktiv! Alerta!

Vernetzungen und Netzwerke

Dieser Beitrag weist Fehler auf und muss überarbeitet werden !!!

Richtig ist: „Neben der Atlantik-Brücke gehört u.a. auch German American Heritage Foundation of the USA“ dazu.

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Guten Tag. Ich möchte mit Ihnen über rechte und rechtslibertäre Netzwerke sprechen.

Konservative“ und rechte Vernetzungen und Think Tanks werden viel zu häufig ignoriert oder nicht ernstgenommen. Das ist ein riesengroßer Fehler, der sich rächen wird.

Der Deutsche Bundestag veröffentlichte am 12.02.2024 die Antwort auf die kleine Anfrage der Abgeordneten Petr Bystron, Tino Chrupalla, Matthias Moosdorf und weiteren nicht genannten Abgeordneten und der Fraktion der neofaschistischen AfD. [1]

Diese Anfrage galt Zuwendungen des Auswärtigen Amts an in Deutschland tätige US-Stiftungen.

Neben der Atlantik-Brücke gehört u.a. auch die Heritage Foundation dazu, die zur Zeit u.a. daran arbeitet den Linken die Finanzierung zu entziehen, als Strategie zur Rettung Amerikas.

Denn, so in deutscher Übersetzung, die Linke dränge dem „amerikanischen Volk seit Jahren ihre destruktive Agenda auf“. [2]

So lautet der Titel einer Veranstaltung, die am 30.04.24 stattfinden soll.

Zum Programm der Heritage Foundation gehört der gesamte Katalog des radikalisierten Konservatismus. Während sie von sich behaupten „Bereitstellung von Lösungen – Erforschung, Entwicklung und Förderung innovativer Lösungen“ anzubieten. [3]

Bei den Lösungen jedoch handelt es sich um rechtspopulistisches Geschwätz und um stammtischartige rechte Parolen, die nichts mit innovativen Lösungen zu tun haben.

Ein Beispiel: illegale Einwanderung und Zunahme von Kriminalität werden miteinander verknüpft. Verantwortlich dafür seien in erster Linie „Linke“ und eine Politik der offenen Grenzen.

Hier ist die Beschreibung für eine Veranstaltung im Mai 2024 in deutscher Übersetzung. [4]

Beschreibung Der Januar 2021 markierte den Beginn eines illegalen Einwanderungsbooms in den Vereinigten Staaten, der zu einem drastischen Anstieg der Gewaltkriminalität im ganzen Land geführt hat. In vielen Fällen waren die kriminellen Ausländer nicht trotz der Bundes-, Landes- oder Kommunalpolitik anwesend, sondern aufgrund bewusster politischer Entscheidungen der Linken. Das neue Datenvisualisierungstool von Heritage mit dem Titel „Grenzunsicherheit und laxe Strafverfolgung führen zu vermeidbarer Kriminalität“ zeigt den sehr realen Schaden, der den Amerikanern im ganzen Land durch offene Grenzen und Maßnahmen zur sanften Kriminalität zugefügt wird. Auf der Grundlage dieses Tools wird unser Programm die politischen Entscheidungen hervorheben, die zu unzähligen vermeidbaren Verbrechen geführt haben, sowie Lösungsvorschläge zur Gewährleistung der Sicherheit der Amerikaner.

Die Heritage Foundation ist brandgefährlich. In ihrer Argumentation erinnert sie an Demo für Alle, an CitizenGo und auch z.B. an das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit oder deren Mitstreiter*innen, wenn sie sich beschweren sich nicht mehr frei äußern zu dürfen oder gegen die „Gender-Ideologie“ giften.

Federführend durch die Heritage Foundation bereiten seit 2020 Hunderte „Konservative“ die erhoffte Amtszeit von Ex-US-Präsident Donald Trump vor. Diese „aggressive Strategie“ soll dem zukünftigen Präsidenten deutlich mehr Macht geben. Die „Geheimwaffe“ trägt den Titel „Projekt 2025“.

Zitat: „Wir werden eine ganze Armee loyaler, gut vorbereiteter und politisch gut bewaffneter Konservativer zum Einsatz bringen für die Schlacht gegen den ‚tiefen Staat‘.Mehr dazu hier

Vorbereitet wird ein gesamtgesellschaftlicher Umbau. Soweit so schlecht. Aber es kommt noch schlimmer und betrifft nicht nur die USA, sondern auch Deutschland und die Schweiz z.B.

Mitgewirkt an der Gründung der Heritage Foundation hat nämlich die Mont Pelerin Society. [Lukas Lüscher, Der Legitimationsdiskurs zum Irakkrieg 2003] Bei der MPS mit Sitz in Genf handelt es sich um ein weltweit aktives neoliberales Elitenetzwerk.

An der Gründungsveranstaltung der MPS waren u.a. auch Friedrich August von Hayek anwesend, Ludwig von Mises und Walter Eucken und diskutierten.

Die Mitglieder der MPS sind außerordentlich gut vernetzt. Laut Lobbypedia gehören zu den Mitgliedern/Mitstreiter*innen Joachim Starbatty, Roland Tichy, Erich Weede, Jan Schnellenbach, Gerd Habermann, geschäftsführender Vorstand der Hayek-Gesellschaft, Lars P. Feld, Hardy Bouillon, um nur einige Namen zu nennen.

Es geht um Vernetzungen und um deren Gefährlichkeit. Deshalb schauen „wir“ an dieser Stelle genau hin, beginnend mit Joachim Starbatty,

der als Referent für das extrem rechte Studienzentrum Weikersheim in der Vergangenheit fungierte, als Referent für die Marburger Burschenschaft Rheinfranken, für die Hayek-Gesellschaft, der im Laufe seines Lebens mehreren Parteien, darunter auch die AfD, angehörte, als Autor für die Junge Freiheit fungierte, der aber ebenso als Unterstützter des Kreuzerlass auftauchte.

Er war Autor für MUT, Referent für die Kölner Burschenschaft Germania und wurde 2018 mit der Hayek Medaille „geehrt“ und er war Kuratoriumsmitglied der Hayek-Gesellschaft.

2020 war Starbatty Teilnehmer und Referent einer Kooperationsveranstaltung der Ludwig Erhard Stiftung und der Konrad-Adenauer-Stiftung. Außerdem publiziert Starbatty für TheEuropean – Das Debattenmagazin. [6]

Zu den Kooperationspartner*innen des Debattenmagazins gehören u.a. die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Hanns-Seidel-Stiftung. [7]

Kooperationen: T-Online, finanzen100, Focus Online, heute.de, Mediapart, Politische Akademie Tutzing, Hanns-Seidel-Stiftung, Konrad-Adenauer-Stiftung, Europäische Akademie Berlin, ArtFuture.

Hier, bei TheEuropean, bedeutet „Debatte“ „auch konträre Meinungen als ernst zu nehmende Beiträge zu respektieren und argumentative Antworten darauf zu formulieren.“ [8]
Also alle dürfen sich äußern, selbst rassistisch, antifeministisch oder antigenderistisch … .

Der Ökonom, der emerierte Professor und Politiker, dürfte darum vielen bereits bekannt sein, auch als Referent für die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) [9] und selbstverständlich auch den Mitstreiter*innen der Ludwig-Erhard-Stiftung (LES), denn er ist Mitglied dieser Stiftung.

Genau wie Lars P. Feld auch.

Der nächste gut vernetzte Wissenschaftler und Akademiker ist Prof. Dr. Erich Weede. Auch er hielt bereits Vorträge für den Hayek-Club Berlin, ist Träger der Hayek-Medaille, unterzeichnete 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume, publizierte für die rechtslibertäre Zeitschrift eigentümlich frei (ef) und noch immer gehört er dem Redaktionsbeirat der ef an. 2019 gehörte er dem Stiftungsrat der Hayek-Gesellschaft an.

Der Professor publizierte auch in der Junge Freiheit, trat als Referent in der „neu“rechten Bibliothek des Konservatismus auf, 2016 hielt er im Rahmen der Gründungsveranstaltung für die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) einen Vortrag.

Der nächste Prof. Dr. im Bunde ist Jan Schnellenbach, Professor für Volkswirtschaftslehre. Auch er unterstützte den Kreuzerlass.

Laut Wikipedia ist er „Mitglied des Vereins für Socialpolitik und dort auch Mitglied im Wirtschaftspolitischen Ausschuss, im Finanzwissenschaftlichen Ausschuss, sowie im Ausschuss für evolutorische Ökonomik.“ [10]

Außerdem ist er Affiliated Fellow des Walter Eucken Instituts und Mitglied des Wilhelm-Röpke-Instituts. Beim Walter Eucken Institut trifft er auf Prof. Dr. Dr. h.c. Lars P. Feld, dessen Vernetzungen im Blog zu lesen und zu sehen sind.

Ebenfalls zur MPS gehört Prof. Dr. Hardy Bouillon. Er ist Ansprechpartner für den Hayek-Club Trier, unterzeichnete 2021 das „Statement gegen die Impfpflicht“, gehört zum Redaktionsbeirat von eigentümlich frei, ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Unternehmerische Freiheit und trat 2008 als Autor für eine Opus-Dei nahe Bildungseinrichtung in Erscheinung.

Was „wir“ hier sahen waren Netzwerke oder netzwerkartige Verbindungen, die so der Politikwissenschaftler Reiner Becker, „phasenweise enger, tendenziell jedoch eher lose ist, im Gegensatz zu einer festen klassischen Struktur wie einem eingetragenen Verein.
Nicht alle Mitglieder des Netzwerks müssen in Beziehung zueinander stehen. Manche von ihnen treten auch in anderen Zusammenhängen zusammen auf. Die Knoten, die den Verbund zusammenhalten, sind gemeinsame Interessen, Themen und Personen, die über viele Verbindungen verfügen, bei denen Fäden zusammenlaufen, etwa bei der Organisation.“

Im Interview mit der Frankfurter Rundschau beschrieb Reiner Becker, Leiter des Demokratiezentrums, allgemeingültige Merkmale von Netzwerken in Bezug auf die „Frankfurter Tafelrunde“.

Doch diese Merkmale und Eigenschaften können auch auf andere netzwerkartigen Verbindungen übertragen werden.

Zitat [11]

Dazu gehört das Prinzip „Man kennt jemanden, der jemanden kennt“. Zudem ist ein Netzwerk weniger sicht- und angreifbar. Es kann schlechter kontrolliert oder gar verboten werden. Zugespitzt formuliert können Beteiligte leichter sagen: Wir haben uns nur zum Essen getroffen. Man kann in einem diskreten, häufig elitären Rahmen Beziehungen und dadurch soziales, finanzielles Kapital sowie Wissen aufbauen – was legitim ist. Früher oder später kann sich die Möglichkeit ergeben, davon zu profitieren und gemeinsam zu handeln.

Früher oder später kann sich die Möglichkeit ergeben, davon zu profitieren und gemeinsam zu handeln.“

Und genau darum geht’s und genau diese Tatsache wird permanent übersehen oder unterschätzt.

Das „Projekt 2025“ kurz und knapp formuliert (in deutscher Übersetzung): „Wenn wir das Land aus dem Griff der radikalen Linken befreien wollen, brauchen wir sowohl eine Regierungsagenda als auch die richtigen Leute, die bereit sind, diese Agenda am ersten Tag der nächsten konservativen Regierung umzusetzen.“ [12] ist das Ergebnis von Vernetzungen, von Netzwerken, von Bündnissen und Kooperationen und von Seilschaften.

Die Themen sind es, die die Beteiligten vereinen und zusammenhalten und natürlich auch das gemeinsame Ziel. Das Projekt 2025 wird ausnahmslos vom Direktor und den beiden stellvertretenden Direktoren der Heritage-Foundation geleitet. [13]

Projekt 2025-Team: Paul Dans, Spencer Chretien und Truppe Hemenway.

Wikipedia schreibt über die Heritage Foundation u.a. folgendes: „Einer der Wortführer des Project 2025 ist der Senator Josh Hawley, der sich beim Sturm auf das Capitol mit den Umstürzlern solidarisierte. Auf der 50-Jahr-Feier der Heritage Foundation sprach Hawley über die Neuausrichtung der Republikanischen Partei. Generalstabsmäßig plant Paul Dans, der in der Trump-Administration für das Personalmanagement zuständig war und nun bei der Heritage Foundation das Project 2025 leitet, die konservative Revolution, die er selbst als „D-Day-Invasion im Januar 2025“ bezeichnet und damit bewusst auf die Landung der Alliierten in der Normandie und die Befreiung Europas vom Faschismus anspielt.[14]

Was „wir“ also sehen, sind Vernetzungen, deren Ziel es ist den Regierungsapparat abzubauen, ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Hetze und fast kampagnenartige Inszenierungen gegen soziale Errungenschaften von rechten/rechtslibertären Netzwerken, die deren Abschaffung bedeuten würden.

Und die gibt es eben auch in Deutschland.

Das John-Stuart-Mills Institut, gegründet und geleitet von Ulrike Ackermann, die sich dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen hat, ist so Fall.

Was „wir“ also sehen, sind Vernetzungen, die die Demokratie aushebeln wollen und das nicht nur in den USA. Auch in Deutschland gibt es viele derartige Bündnisse und Netzwerke. Es wird allerhöchste Zeit diese nicht mehr zu unterschätzen und die Beteiligten aus ihren Wohlfühlzonen herauszuholen.

Alerta!

Kongress gegen Menschenhandel

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Vom 21. – 24. April 2024 findet der Kongress „Gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung“ im christlichen Gästehaus Schönblick statt.

Verantwortlich für diesen Kongress ist der evangelikale Verein Gemeinsam gegen Menschenhandel, der sich als „ein offenes Bündnis von Organisationen und Initiativen, die sich gegen Menschenhandel einsetzen“ beschreibt. [1]

Aber nicht nur der Verein ist evangelikal, sondern auch das Gästehaus Schönblick ist fest in der Hand von Evangelikalen. Der Geschäftsführer ist nämlich Martin Scheuermann, der zugleich auch aktuell Vorsitzender des evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) ist. [2]

Zum christlichen Gästehaus Schönblick gehören eine Beratungsstelle, eine Buchhandlung, ein Café, ein Pflegeheim, die Wohnanlage Schönblick und ein Waldkindergarten [3] und das alles im Umkreis von Schwäbisch Gmünd, wo der zweite Kongress gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung in diesem Jahr stattfinden soll.

Es handelt sich allerdings um einen Kongress, der von Evangelikalen organisiert wird. Zum Vorstand gehört nämlich der ehemalige Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU), der zugleich zum Hauptvorstand der evangelikalen EAD (Evangelische Allianz in Deutschland) gehört.

Beisitzerin des GGMH, so die Abkürzung, ist Gaby Wentland von Mission Freedom und der EAD.

Das katholische Filmwerk empfiehlt in ihrer Broschüre den Film „Mission unter falscher Flagge – Radikale Christen in Deutschland“.

In diesem pdf/Film taucht auch Gaby Wentland auf, die für ein entschiedenes Christentum kämpft und alles bekämpft „was sie nicht biblisch findet“, so z.B. vorehelichen Geschlechtsverkehr und Homosexualität.

Das alles und noch viel mehr kann im beigefügten Screenshot nachgelesen werden.

[4]

Hinter Hecken im Süden Hamburgs befindet sich ein 2 Hektar großes Grundstück, hinter der sich Wentland und ihre bibeltreue Christengemeinde befindet. Zum Anwesen gehören mehrere Wohnhäuser und ein Gemeindezentrum. [5]

Und wenn das keine Sekte ist, dann weiß ich es nicht.

Zurück zum Kongress, der ein evangelikaler ist. Für die Organisator*innen, die zur EAD gehören, gelten die Glaubensgrundsätze der EAD.

Das ist wichtig, denn diese Glaubensgrundsätze werden auch den Kongress bestimmen. Deshalb ist es umso bitterer, dass als Referent*innen Politiker*innen teilnehmen, z.B. Maria Noichl (MdEP / SPD, Ausschuss für die Rechte der Frau und Gleichstellung).

Was schon absurd ist, denn die EAD hat noch niemals etwas unternommen um die Rechte von Frauen zu stärken oder sich für Gleichstellung eingesetzt.

Ganz im Gegenteil, zeigte sich doch in der „Karikatur der Woche“ von idea, dem Sprachrohr der EAD, welches verstörende Frauenbild hier vermittelt wird. Die inaktive Frau, die sitzend, betend und mit geschlossenen Augen wartet und der aktive Mann mit der Bibel unter dem Arm und weit geöffneten Augen.

Zu sehen ist der Bundesadler mit gefalteten Krallen. Ein Mann mit der Bibel in den Händen steigt eine Leiter hinauf und zeigt die Adler die geöffnete Bibel. Unter dem Adler sitzt auf einem Schemel eine Frau mit blonden Haaren. Ihre Augen sind geschlossen und ihre Hände zum Gebet gefaltet. Der Mann auf der Leiter trägt das Logo von idea auf seinem blauen Pullover. Darunter steht 40 Jahre idea spektrum.

Auch mit dabei beim Kongress ist Prof. Dr. Elke Mack, Professorin für Sozialethik, Erfurt, die Bundestagsabgeordnete der CDU Elisabeth Winkelmeier-Becker.

Sie ist zugleich Vorsitzende des Rechtsausschuss im Deutschen Bundestag und dann noch Tatiana Kotlyarenko, die als Internationale Expertin zur Bekämpfung des Menschenhandels bezeichnet wird.

Sie ist OSZE-Beraterin oder wie es im Original heißt: OSCE Advisor. Interessanterweise gehört auch Gudrun Kugler (ÖVP), dem OSZE an, dessen Büro 2021 gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, GGMH und dem Office for Demoratic Institutions and Human Rights (ODIHR) die 1. Fachtagung gegen Menschenhandel organisiert hat. Mehr dazu hier

Bei diesem 2. Kongress setzen sich die Veranstalter*innen anders zusammen. Neben GGMH, sind die Evangelische Allianz in Deutschland, Mission Freedom, return Fachstelle Mediensucht, Aktion Hoffnungsland und Schönblick Veranstalter*innen.

Während GGMH, EAD, Mission Freedom und Schönblick sehr schnell als evangelikal eingeordnet werden können, ist bei der Fachstelle Mediensucht kein evangelikaler Bezug erkennbar, lediglich der Bezug zum christlich geprägten Menschenbild. [6]

Diese Orientierung gewissen wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachstelle von einem christlich geprägten Menschenbild her. Die kritisch-konstruktive Auseinandersetzung mit Medieninhalten, die suchtpräventiven Ansätze und die Beratungs- bzw. Therapiearbeit werden von dieser Basis aus entwickelt und gestaltet.

Aktion Hoffnungsland bezeichnet sich selbst als „christliches Bildungs- und Sozialwerk“. [7] Beide Organisationen gehören nicht dem Netzwerk der EAD an.

Jede Organisation, jeder Verein, jede Politiker*in, die/der nicht aus den Reihen sog. Bibeltreuen stammen, und dennoch einen solchen Kongress unterstützen, adeln, ehren Evangelikale und werten sie durch ihre Anwesenheit auf und verharmlosen und verkennen/ignorieren deren toxischen Einfluss auf die Gesellschaft.

Wer das auch noch tut, sind die „weiteren Mitwirkenden im Plenum“. Darunter z.B. Christian Gehring (MdL, Vors. AK Inneres CDU-Landtagsfraktion), die Vorstandsvorsitzende des Diak. Werk Württemberg oder die Staatsanwältin Lilitha Sivarajah.

[8]

So sind an den Seminaren und Workshops 22 Personen beteiligt. Darunter z.B. Annette Bauscher vom hessischen Verein Perlenschatz e.V., deren Thema „Die Würde von Frauen in patriarchalen Familiensystemen“ sein wird.

Perlenschatz ist ein evangelikaler Verein, der ein Frauenhaus für muslimische Frauen betreibt. Insofern dürfte der Schwerpunkt des patriarchalen Familiensystems der Islam sein und vermutlich dürfte die Auseinandersetzung dementsprechend rassistisch werden.

Zurück zu den Veranstaltungen. Am 24.4.2024 wird um 9.00 die Lügnerin Gaby Wentland über „Minderjährige in der Prostitution?“ berichten. Doch da schon die Gründungsgeschichte von Mission Freedom auf Lug und Trug basiert, dürfte es auf der Veranstaltung ähnlich verlogen und bigott sein. [9]

Und da ich schon bei Gaby Wentland angekommen bin, darf ich noch einmal an diesen Artikel aus Die Eule erinnern.

Sie ist oder war nicht nur eine Verehrerin von Donald Trump, sondern sie ist auch gesundheitsgefährdend, denn rät „gar vom Besuch von Ärzten und wissenschaftlichen Diagnosen ab, denn „unheilbare Krankheiten können im Namen Jesu einfach weichen.“

Das wird deutlich in einem Video auf Youtube. Hier beispielhaft ein Auszug aus dem Transkript: „das besteht in 203 dass wir dem herrn 2:55 danken sollen und wir sollen vertrauen 2:57 dass er alle unsere krankheiten heilt“. [10]

Das Grußwort für diesen Kongress übernimmt in diesem Jahr der 1. Bürgermeister von Schwäbisch Gmünd Christian Baron (CDU) und die Sozialarbeiterin Kerstin Neuhaus hat das Thema „Denn sie wissen was sie tun – Freier in Deutschland“.

Sie ist auch bekannt geworden als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim „Bündnis Nordisches Modell“, dem auch die EMMA angehört, die Feministische Partei Die Frauen, Radfem München, Sisters e.V., Terres des Femmes (Deutschland und Österreich) und z.B. die ÖDP. [11]

Wer sich das Bündnis genauer anschaut bzw. die Bündnispartner*innen sieht hier wie die christliche Lebenshilfe Neustart e.V., sich mit vermeintlich „feministischem“ verbündet, entdeckt aber auch Politiker*innen wie z.B. Leni Breymaier (SPD), Anja Karliczek (CDU), Dr. Katja Leikert (CDU), Yvonne Magwas (CDU), Beate Müller-Gemmeke (Die Grünen), Christine Schneider (CDU), Nadja Sthamer (SPD), Sabine Weiss (CDU), Annette Widmann-Mauz (CDU), Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU), Dr. Volker Ullrich MdB (CDU), Jens Peick MdB (SPD), … . Denn sie alle unterstützen das „Nordische Modell“. [12]

Das „Nordische Modell“ eint offensichtlich vermeintliche Feminist*innen und Evangelikale, die nie zuvor an Frauenrechten interessiert gewesen sind. Denn Frauenrechte und Gleichberechtigung sieht die Bibel nicht vor.

Und das sog. „Nordische Modell“, das Sexarbeit faktisch verbieten will, drängt sie nur tiefer in die Illegalität. [13] Schweden ist damit bereits 1999 gescheitert und hat den Sexarbeiter*innen geschadet. [14]

Zitat: „Nach Angaben der Kläger*innen, die legal als Prostituierte arbeiten, hat die Kriminalisierung von Kund*innen der Prostitution Sexarbeitende in die Illegalität und Isolation gedrängt, sie einem erhöhten Risiko für ihre körperliche Unversehrtheit und ihr Leben ausgesetzt und beeinträchtigt ihre Freiheit, darüber zu entscheiden, wie sie ihr Privatleben führen möchten“, (…)“.

Screenshot belegt das eingefügte Zitat.

[15]

Es ist erwiesen, dass Sichtbarkeit schützt, denn wenn Strukturen in die Illegalität verlagert werden, haben die Betroffenen, die Sexarbeiter*innen, weniger Schutz, weniger Rechte, mehr Stigma. [16]

Es ist erwiesen, dass das Nordische Modell Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung nicht verhindern kann und wird.

Im Blog gibt es bereits mehrere Teile über die Gemeinsamkeiten von Evangelikalen, Terre des Femmes (D) und der EMMA

Wer sich also fragt, wie derartige Gemeinsamkeiten entstehen können, sollte sich erinnern, dass der Begriff „Fanatismuseine Verbohrtheit bzw. das Besessensein von einer Idee, Vorstellung oder Überzeugung meint, laut Wikipedia. [17]

Das Jura-Forum definiiert Fanatismus folgendermaßen: „Völliges Durchdrungensein von einer Idee, Ideologie, Weltanschauung, Religion. Blinde Überzeugung und/oder Begeisterung, Unduldsamkeit und Intoleranz, ideologisch religiös oder politisch motivierter blinder Übereifer.

FANATISMUS: die einzelnen Buchstaben auf grauem Grund sind aus der Zeitung ausgeschnitten.

[18]

Die Ursache für derartige Gemeinsamkeiten und damit Schnittstellen kann also nur der ideologisch religiöse und der politisch motivierte „blinde“ Übereifer sein, der Organisationen wie Terre des Femmes (D), EMMA und z.B. evangelikale Organisationen wie Mission Freedom und Gemeinsam gegen Menschenhandel eint.

Das macht die erwähnten Organisationen und Vereinigungen ganz besonders gefährlich, sind diese doch mit Fakten nicht zu überzeugen und greifen, wenn es sein muss zur Durchsetzung ihrer Interessen auf Manipulation, auf Fake, auf Lug und Trug zurück.

Nachfolgend ein Beispiel aus der EMMA.

Susanne Schröter in der EMMA: Rassismus-Studien: Die Manipulation!

[19]

Und was Terre des Femmes (D) Anschluss an das Bündnis „Wir sind die Brandmauer“ betrifft,

Artikel von TdF und die Mitteilung Teil der Brandmauer geworden zu sein. Gegen Antifeminismus und Rechtsextremismus in Deutschland und Europa.

[20]

so möchte ich darauf hinweisen, dass Necla Kelek vom TdF (D) sich schon lange am rechten Rand bewegt. Sie schreibt für Tichys Einblick, erstunterzeichnete 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume, fungiert als Gastautorin für den rechten und rassistischen Blog Achse des Guten, forderte einen Paradigmenwechsel im Umgang mit Flüchtlingen, Migranten, Neubürgern und Gästen im Rahmen eines Besuchs bei dem extrem rechten CDUler Hans-Jürgen Irmer, der ihr daraufhin einen ganzen Artikel im Wetzlar-Kurier widmete. [21]

Und ich frage mich, was soll das für eine Brandmauer sein, die im Namen von Frauenrechten trans Personen, nonbinäre Menschen und Sexarbeiter*innen metaphorisch formuliert vor den Bus wirft.

Und ich frage mich weiter, was von diesem Teil der Brandmauer zu halten ist, die auch islamfeindliche Töne anstimmt und damit antimuslimischen Rassismus schürt.

Denn wäre dieser Teil der Brandmauer wahrhaftig und wehrhaft, würde er nicht gemeinsame Sache z.B. Dieter Nuhr machen, mit Lisa Fitz, mit Seyran Ateş … . Nachzulesen hier

Der diesjährige Zweite evangelikale Kongress „Gemeinsam gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung“ wird sich mit aller Kraft gegen Sexarbeit im Allgemeinen aussprechen und Sexarbeiter*innen bekämpfen und kann sich dabei auf die Unterstützung von Politiker*innen verlassen. Deshalb an dieser Stelle

#KeinNordisches Modell
#SexarbeitIstArbeit
#EvangelikaleSindGefährlich
#Alerta!

ADF International

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In diesem Beitrag möchte ich eine Organisation von christlichen Rechten vorstellen, die auch für Europa relevant ist. Das ist die Alliance Defending Freedom, kurz ADF International.

SPLC (Southern Poverty Law Center) beschreibt die Organisation folgendermaßen (in deutscher Übersetzung): „Die Alliance Defending Freedom wurde von etwa 30 Führern der christlichen Rechten gegründet und ist eine juristische Interessenvertretung und Schulungsgruppe, die Folgendes hat:

  • Unterstützt die Rekriminalisierung sexueller Handlungen zwischen einwilligenden LGBTQ-Erwachsenen in den USA und der Kriminalisierung im Ausland
  • Verteidigt die staatlich geförderte Sterilisierung von Transsexuellen im Ausland
  • Es wurde behauptet, dass LGBTQ-Personen eher zu Pädophilie neigen
  • Behauptete, dass eine „homosexuelle Agenda“  das Christentum und die Gesellschaft zerstören würde“.

Nachzulesen in deutscher Übersetzung

SPLC ordnet ADF unter den extremistischen Gruppen ein und deren Ideologie unter „Anti-LGBTQ“. Als Beweise wurden zahlreiche Äußerungen und Zitate zusammengetragen, die belegen, dass die ADF International eine Organisation ist, die Hass verbreitet. Hass gegen LGBTIQ.

Die Alliance Defending Freedom wurde von etwa 30 Führern der christlichen Rechten gegründet und ist eine juristische Interessenvertretung und Schulungsgruppe, die die Rekriminalisierung sexueller Handlungen zwischen einwilligenden LGBTQ-Erwachsenen in den USA und die Kriminalisierung im Ausland unterstützt. hat die staatlich geförderte Sterilisierung von Transsexuellen im Ausland verteidigt; hat behauptet, dass LGBTQ-Personen eher zu Pädophilie neigen; und behauptet, dass eine „homosexuelle Agenda“ das Christentum und die Gesellschaft zerstören werde. ADF arbeitet auch an der Entwicklung von Gesetzen und Rechtsprechungen zur „Religionsfreiheit“, die die Verweigerung von Waren und Dienstleistungen für LGBTQ-Personen aufgrund der Religion ermöglichen. Seit der Wahl von Präsident Trump ist die ADF zu einer der einflussreichsten Gruppen geworden, die den Angriff der Regierung auf die Rechte von LGBTQ-Personen informiert haben.

Interessant für den deutschsprachigen Raum ist folgender Satz: „Since the election of President Trump, ADF has become one of the most influential groups informing the administration’s attack on LGBTQ rights.[1]

Das bedeutet die Angriffe der US-Regierung auf die Rechte von LGBTQ wurden und werden von ADF International beeinflusst.

Was haben US-amerikanische Verhältnisse mit dem deutschsprachigen Raum und Europa zu tun? Die Antwort ist schnell gefunden, denn ADF International hat Vertretungen in Brüssel, Strassburg, Genf, London, New York, Washington, den Hauptsitz allerdings in Wien (Österreich). [2]

In Deutschland greifen u.a. die Evangelikalen der EAD (Evangelische Allianz in Deutschland) auf ADF International zurück. Beispiele folgen später. Besonders interessant im Hinblick auf Vernetzungen europaweit und deutschlandweit ist Sophia Kuby, die zum Team von ADF International gehört.

Sie leitet sogar die Abteilung für Strategische Beziehungen und Trainingsprogramm bei ADF International in Wien. [3] Darüber hinaus hat sie das EU-Büro von ADF International aufgebaut und dieses bis 2018 geleitet.

Ich möchte zunächst bei der Personalie Sophia Kuby verweilen, denn sie war bis zum 24.06.2021 stellvertretende Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL),

fungierte in der Vergangenheit als Referentin für das Studienzentrum Weikersheim, einem extrem rechten Think Tank, hat 2019 für den Marsch für das Leben ein Grußwort verfasst und sie ist sehr gut vernetzt.

2021 war sie Referentin auf dem Eucharistischen Weltkongress in Budapest und das Bistum Passau hat sie aufgelistet unter „Referenten Adoratio 2021“. [4]

Ein Screenshot mit einem Foto von Sophia Kuby und Angaben zu ihrer Person vom Bistum Passau.

Fast könnte mensch mit dieser Referenz annehmen Sophia Kuby sei eine honorige Person, dabei verfügt sie über Verbindungen zum antifeministischen, queerfeindlichen europaweiten Netzwerk Agenda Europe und hat 2010 European Dignity Watch gegründet.

Eine Organisation, die sich selbst als „wirksames Instrument zur Lösung von Menschenrechtsproblemen“ bezeichnet. [5]

Sich Menschenrechte auf die Fahnen schreiben und gleichzeitig einer nicht unerheblichen Gruppe von Menschen ihre Rechte entziehen zu wollen, ist schon extrem verlogen, bigott und verachtenswert. Vor allen Dingen auch gefährlich.

Die Personalie Sophia Kuby ist bedeutsam, um ohne tiefgreifende Auseinandersetzungen mit ADF International verstehen zu können, was für eine hasserfüllte Organisation hinter den drei Buchstaben steckt.

ADF International stellt sich selbst als gemeinnützige GmbH mit Sitz in Wien vor; eingetragen im Handelsgericht Wien (Fn 460299 k). [6]

Das US-amerikanische Gesetz Roe vs. Wade (2022) bezeichnete ADF International als „extremstes Abtreibungsregime der Welt„, [7] begrüßte seinen Fall bzw. sein Ende und brüstet sich mit ihrer Vertretung von Parteien bei 15 Siegen am Obersten Gerichtshof. [8]

Das Sprachrohr der EAD, idea, mit Sitz im mittelhessischen Wetzlar, greift regelmäßig auf Stellungnahmen von ADF International zurück und das wohlwollend und/oder unkommentiert, so dass die evangelikale Leser*innenschaft permanent, wenn auch indirekt, mit Hass und Trumpismus konfrontiert wird.

Das wird Folgen haben. Genauso wie die Kommentartätigkeit für idea von Ludwig Brühl, Felix Böllmann und Sofia Hörder, die alle zum Team von ADF International gehören.

Alan Sears von ADF International sprach 2012 auf dem Weltfamilienkongress in Madrid, der ebenfalls von SPLC „als Hassgruppe gelistet wird, auch wegen der zunehmenden Vernetzung mit der extremen Rechten“. [9]

„Und im Laufe der inzwischen Hunderten von Fällen, die der Alliance Defense Fund im Zusammenhang mit dieser homosexuellen Agenda geführt hat, ist eines sicher: Es gibt keinen Raum für Kompromisse mit denen die das Böse „gut“ nennen würden.“ Alan Sears spricht beim Weltfamilienkongress in Madrid, Spanien, 2021.

2019 hielt die italienische Neofaschistin Meloni einen Vortrag auf dem Weltfamilienkrongress in Verona. „Meloni will für das „Recht einer Frau kämpfen, Mutter zu sein“ und nicht abtreiben zu müssen, schrieb der extrem rechte Josef Kraus, der zu dieser Zeit noch Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) war, im Oktober 2022 in Tichys Einblick, anlässlich Melonis gelöschter Rede durch Youtube. [10]

Bereits 2019 informierten Eike Sanders und Ulli Jentsch über „Fanatische Christen kämpfen in Deutschland gegen Feminismus, Homosexualität und die „Islamisierung des Abendlandes““.

Sie konstatierten in Jungle World: „Die deutsche »Lebensschutzbewegung« scheint international noch nicht Fuß gefasst zu haben. Jedenfalls war sie im März unter den etwa 1 500 erzkonservativen Christinnen und Christen, Frauenhasserinnen und Frauenhassern sowie extremen Rechten auf dem Weltfamilienkongress (WCF) im norditalienischen Verona kaum vertreten“, hatten zu dieser Zeit aber längst die Bedeutung der US-amerikanischen Alliance Defending Freedom erkannt.

Die ADF International hatte nämlich u.a. Klaus Annen, Betreiber der Webseite „Babycaust“ unterstützt, der durch diese Unterstützung nach mehreren verlorenen Prozessen schließlich einen Erfolg verbuchen konnte.

Denn die Richter des EGMR (Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte) kamen zu dem Schluss: „(…) dass seine Meinungsfreiheit vorgehe und er Ärzte nicht direkt mit Nazis verglichen habe“. In Deutschland allerdings wurde Annen vier Mal verurteilt.

Mit Annen habe die ADF in Deutschland ihre Präzendenzfälle schlecht gewählt, so die Autor*innen.

„Die ADF scheint ihre Präzedenzfälle in Deutschland schlecht gewählt zu haben. Annen, der erwähnte Betreiber der Internetseite »Babykaust«, findet in der deutschen »Lebensschutzbewegung« wenig Unterstützung. Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Deutschland gegenwärtig keine nennenswerten Bestrebungen, Kinder zu Hause zu beschulen, um sie religiös zu indoktrinieren und beispielsweise vom Sexualkundeunterricht oder der Evolutionslehre fernzuhalten. Annens blutige Fötenbilder und Auschwitz-Vergleiche stoßen bei vielen Christen ebwenso wie bei einem Großteil der deutschen Bevölkerung auf Widerwillen. Dabei arbeitet mit Sophia Kuby eine profilierte und gut vernetzte »Lebensschützerin« im Wiener Büro der ADF. Kuby war Mitglied der rechtskatholischen »Generation Benedikt«, gründete die Antiabtreibungsorganisation ¬European Dignity Watch, ist stellvertretende Vorsitzende der jungen Christ¬demokraten für das Leben (CDL) und Mitunterzeichnerin des Manifestes »Restoring the Natural Order« d

Diese „Bewegung“ mag vielleicht ein wenig verspätet hinterhergestolpert sein, so wie die Autoren annehmen, dennoch sind die Vernetzungen bereits vorhanden und das Sprachrohr der EAD, idea, verbreitet munter die Ansichten des ADF weiter und das gilt auch für Sprachrohr Nr 2: das christl. Medienmagazin PRO.

Wer hier in die Suchfunktion ADF International eingibt, wird mit einer Reihe von Beiträgen „belohnt“. Mit Beiträgen wie diesem zum Beispiel:

Supreme Court stärkt Rechte von Christen- Das Oberste Gericht in den USA hat zwei Urteile gefällt. In beiden Fällen klagten Evangelikale – beide Male bekamen sie Recht.“ [11]

Hier einige weitere Beispiele:

Anlässlich des 8. März veröffentlichte das christliche Medienmagazin pro über die „Menschenrechtsorganisation“ ADF International, die auf die Lage von Frauen aufmerksam machen.

Geradeso als handele es sich bei ADF auch um eine feministische Organisation, dabei steckt in ADF International die geballte Ladung Antifeminismus und Antigenderismus.

Und als ob das noch nicht genug sei trug die Berichterstattung die Überschrift: „Internationaler Frauentag „Viele Männer behandeln Frauen, als ob sie weniger Rechte hätten“.

Wer allerdings aufmerksam gelesen hat, erkannte spätestens die volle Dosis Rassismus in folgendem Satz: „Vor allem in Entwicklungsländern leiden viele unter einem patriarchalischen Regime.“

Die stammte allerdings vom christlichen Medienmagazin pro, einem der Sprachrohre der evangelikalen EAD. Nachzulesen hier

Denn nicht nur in sog. „Entwicklungsländern“ leiden Frauen unter dem Patriarchat, sondern auch in Deutschland, Europa und weltweit, aber nicht nur Frauen, sondern auch trans- und queere Menschen und ebenso Männer.

Mit dem Finger auf sog. „Entwicklungsländer“ zu zeigen, während in Deutschland jeden dritten Tag ein Femizid geschieht und weltweit sogar alle elf Minuten, [12] während Evangelikale ihre Misogynie, ihren Antifeminismus und ihren Antigenderismus mit der Bibel begründen, ist schon mehr als dreist und brandgefährlich.

Deshalb lasst uns kämpfen für

#EineWeltOhneReligion
#NoNations
#NoBorders
#Alerta!

Ulrich Vosgerau

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es fehlen nur die nachträglichen Ergänzungen

Der Jurist Ulrich Vosgerau, Mitglied der CDU, nahm im November 2023 an einem Geheimtreffen im Landhaus Adlon teil, gemeinsam mit Neonazis, mit AfD-Politikern, Mitgliedern der WerteUnion und u.a. dem Mörig-Clan. [1]

Im Rahmen dieses Treffens wurde geplant Millionen Menschen aus Deutschland zu deportieren. Entsetzte Stimmen bezeichneten dieses Geheimtreffen als „Wannseekonferenz 2.0“.

Im Nachgang verteidigte Vosgerau seine Teilnahme an diesem Treffen an dem auch der Identitäre Martin Sellner teilgenommen hatte. Vosgerau gab an Positives über Sellner gehört zu haben und ihn hätte kennen lernen wollen.

Vosgerau betonte nun, er pflege normalerweise keine Kontakte zu Rechtsextremisten. Aber: „Es muss möglich sein, in einem privaten Kreis auch mit Menschen einmal zu sprechen, die im Verfassungsschutzbericht auftauchen.““ berichtete der Tagesspiegel. [2]

Juristisch ging er gegen die Berichterstattung von Correctiv vor und scheiterte in zwei von drei Punkten. Erzielte allerdings auch einen Teilerfolg [3] und erhielt die Möglichkeit in rechten und extrem rechten Medien/Blogs seine Ansichten ausführlich zu erörtern und seine Teilnahme zu relativieren.

Doch Ulrich Vosgerau weiß was er tut, mit wem er sich umgibt und das nicht erst seit November 2023.

Bereits 2016 fungierte er als Autor für den Cicero. [4] Er schrieb über Seehofers Äußerung „Herrschaft des Unrechts“ in Hinblick auf Merkels Flüchtlingspolitik. Im selben Jahr beschwor er auf einer Veranstaltung der AfD-Dachau die „nationale Homogenität“. [5]

Insofern überrascht es nicht, dass er 2018, die rassistische Erklärung 2018 unterzeichnete. Diese Erklärung hatte die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld initiiert.

Im selben Jahr hielt er nachweislich einen Vortrag für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES).

In 2023 berichtete die junge Welt Vosgerau sei stellvertretender Vorsitzender der DES, Kolumnist der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und habe als Referent für das „Forum Freiheit 2023“ der Hayek-Gesellschaft im Programm gestanden. [6]

Aber damit sind Vosgeraus Tätigkeiten nur unzulänglich beschrieben, denn er publizierte auch in CATO, einem Magazin der sog. „neuen“ Rechten.

Er erstunterzeichnete 2020 die Petition „Schluss mit dem Missbrauch des Nazi- und Faschismusbegriffes in der politischen Auseinandersetzung“ und stand 2020 auf der Gästeliste der rechten 5. VV der wahren Schwarmintelligenz in Erfurt.

Die VV wird in regelmäßigen Abständen von Klaus Kelle, der der WerteUnion angehört, organisiert. 2019 fungierte er auch als Referent für die WerteUnion. [7]

Die „Initiative an der Basis“ war so begeistert, dass sie seinen Vortrag für die WerteUnion bei Youtube einstellte. Dieser steht aber nur nach Bestätigung des Alters zur Verfügung. [8]

Im Jahr darauf, also 2021, gab Vosgerau als Sachverständiger im Auftrag der AfD im Deutsche Bundestag eine rassistische Stellungnahme ab. Der Spiegel berichtete darüber. Vosgerau hatte Migrant*innen aus dem „Vorderen Orient“ und Afrika verminderte kognitive Fähigkeiten unterstellt. [9]

2022 trat Vosgerau als Referent für ein Symposium von Demo für Alle (DfA) auf.

Seit Bestehen ist die DfA nachweislich ein Sammelbecken von christlichen Fundis, Evangelikalen, Rechten und extremen Rechten. DfA verbreitet queer- und transfeindlichen Hass und ist vernetzt u.a. mit CitizenGo.

Interessant sind auch Vosgeraus Verbindungen zur AfD, denn in regelmäßigen Abständen tritt das CDU-Mitglied als Sachverständiger für die AfD in Erscheinung. Zu nennen wären der Sozialausschuss der AfD-Fraktion Sachsen, [10] der Landtag NRW [11] oder für AfD-Klagen gegen die Bundesregierung.

Hier wird Vosgerau namentlich genannt, gemeinsam mit Stephan Brandner und Stephan Protschka. [12]

Hinter einem langen Tisch mit Mikrofonen und Getränken sitzen von links nach rechts Ulrich Vosgerau, Stephan Brandner und Stephan Protschka. Im Hintergrund ist ein Banner der AfD zu sehen.

Ulrich Vosgerau, Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, mag zwar jetzt via X (früher Twitter) den wahren Charakter der „Deportationskonferenz“ leugnen und seinen kleinen Teilerfolg als Gewinn verbuchen,

doch er war, ist und bleibt ein extrem rechter Propagandist, der Lügen, Fake-News und Halbwahrheiten verbreitet. Er weiß was er tut, mit wem er sich trifft und für wen er sich einsetzt und an der „Deportationskonferenz“ hat er nachweislich teilgenommen.

Nachträgliche Ergänzung vom 28.02.2024

Am 16.02.2024 veröffentlicht NIUS einen Gastkommentar von Ulrich Vosgerau

Ergänzung vom 02.03.2024

„Bei der Hamburger AfD sollte Ulrich Vosgerau erzählen, was in Potsdam „wirklich“ geschah. Er hat vieles bestätigt, was Correctiv berichtet hatte.“

Auf seiner Webseite prahlt Vosgerau mit seinen Veröffentlichungen für TUMULT, die Junge Freiheit, Tichys Einblick und in Erträge, eine Publikation der Bibliothek des Konservatismus.

Ulrich Vosgerau hält die Recherchen von Correctiv für den größten Medienskandal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland:

Zitat: „Die „Correctiv“-Affäre ist der größte Medienskandal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland – und zwar deswegen, weil es noch nie so ein Mißverhältnis von geglaubtem und wirklich veröffentlichten Tatsachen gegeben hat. Es gibt hier nur Tamtam – aber Tagesschau und DLF meldeten fünf Wochen lang „Enthüllungen“. Neu ist ja nicht, wie skrupellos die linken Strukturen lügen und manipulieren. Aber das staatspolitische interessante Thema ist, wie leicht in der beginnenden Postdemokratie die Staatsmaschine manipuliert werden kann.“

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – Teil 5

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5 steht auch im Archiv zur Verfügung

Am 18.02.2024 veröffentlichte das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (NW) einen Text von Dieter Schönecker im Blog. [1] Er beendete diesen Text, in dem mit Klarnamen kritische Personen vorgeführt worden waren, mit dem Satz: „Ich bin kein „Undemokrat“. Und im NW ist mir auch keiner bekannt.“

Dieser Satz war schlicht gelogen und das soll klargestellt werden.

Die „Alternative für Deutschland“ (AfD) mag vieles sein, sie ist nur nicht demokratisch, also undemokratisch. Sie nutzt die Mittel der Demokratie, um diese abzuschaffen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele.

In einer Demokratie werden Menschen, egal welcher Nationalität, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Präferenz, Fähigkeiten und Erkrankungen nicht deportiert und nicht in Lager eingewiesen. Dafür steht die AfD und sie leugnet es nicht. Sie erfindet stattdessen Euphemismen, um die Pläne, die menschenverachtend sind und totbringend sein können, zu kaschieren.

Wer sich also mit der AfD verbündet, für die AfD oder deren Organisationen Vorträge hält, wer für ein Bündnis plädiert oder wer mit einschlägig bekannten Neofaschist*innen fraternisiert, ist kein*e Demokrat*in.

Sebastian Lüning, Mitstreiter des NW, hat in der Vergangenheit Vorträge für die AfD und die Klimawandelleugner von EIKE gehalten. 2019 hatte er nachweislich einen Auftritt auf der Frankfurter Buchmesse am Stand der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit. [2]

Er stellte sein Buch „Ist die Klimawende überflüssig?“ vor und zwar um 15 Uhr. Drei Stunden zuvor hatte Markus Krall, der Menschen, die soziale Leistungen erhalten, das Wahlrecht entziehen möchte, sein Buch vorgestellt.

Die Junge Freiheit mag vieles sein. Nur demokratisch ist sie nicht.

Ebenso wenig der neofaschistische Historiker David Engels, der am Tag zuvor seine Publikation „Renovatio Europae“ vorgestellt hatte. Er gehört gleichfalls dem NW an. David Engels veröffentlichte nachweislich in „Die Tagespost“, „Cato“, „Cicero“ und schrieb für die Sezession.[3] Aber ebenso auch für die Unzensuriert, [4] einer österreichischen FPÖ-nahen Webplattform.

David Engels mag vieles sein. Nur ein Demokrat ist er nicht. Genauso wenig wie die AfD für die er 2020 als Referent im Deutschen Bundestag angekündigt war. [5]

Fritz Söllner, ebenfalls Mitglied im NW, hielt mindestens nachweislich zwei Vorträge für die AfD.

Martin Wagener, ebenfalls Mitglied im NW, hielt 2021 nachweislich einen Vortrag für die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES).

Elmar Holschbach, ebenfalls Mitglied im NW, war nachweislich Kuratoriumsmitglied der DES.

Im Screenshot sind sämtliche Kuratoriumsmitglieder der Desiderius-Erasmus-Stiftung aufgeführt. Darunter auch Elmar Holschbach.

Im September 2023 hielt ein weiteres Mitglied (Philipp Bagus) von NW im Deutschen Bundestag für die AfD einen Vortrag. Das belegt ein Eintrag bei Instagram [6] und der nachfolgende Screenshot.

2020 berichtete der Spiegel über Ulrich van Suntum, ein weiteres Mitglied, mit folgenden Worten: „Über Links-Grün klagt heute fast täglich auch der altbekannte Ökonom Ulrich van Suntum, der gern mal „Merkel weg“ twittert, die AfD lobt und ähnlich wie Homburg vor sich hin geistert, dass es bei uns gerade „wie in Hitlers Zeiten“ zugeht.“ [7]

2023 publiziert van Suntum für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit. In diesem Text bezeichnet er Pegida als „bürgerliche Protestbewegung“ und beklagte „bürgerlicher Protest wird schnell diffamiert“.

Der Aufmacher für van Suntums Text war „(…) Es wird Zeit sich zu empören. Ein Kommentar von Ulrich van Suntum“. [8]

Screenshot von der Überschrift: Empört Euch! Ampel-Politik: Warum schweigt die Masse? Kommentar, 23.4.2023 Ulrich van Suntum Zwangssanierungen, Atomausstieg und Migration: Die Ampel-Regierung setzt ein unbeliebtes Projekt nach dem anderen durch. Trotzdem bleiben die großen Proteste aus. Es wird Zeit, sich zu empören. Ein Kommentar von Ulrich van Suntum.

Wer für die Junge Freiheit schreibt mag vieles sein, nur nicht demokratisch.

Horst-Joachim Lüdecke, ebenfalls Mitglied bei NW, ist AfD-Mitglied und er wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach von der AfD als „Sachverständiger“ eingeladen. [9]

Mitschnitte von Anhörungen als Sachverständiger und deren Veröffentlichung verpassen jedem Video einen offiziellen und seriösen Anstrich unabhängig vom Inhalt. [10]

Zitat: „Die allermeisten Menschen wissen nicht, dass es sich um eine parteiliche Benennung der Sachverständigen handelt“, sagt Politikwissenschaftler Schnapp. „Und dadurch entsteht die Interpretation: Das ist ein Bundestagsexperte, was der sagt, muss schon richtig sein.“ [11]

Ähnlichen Schaden richten ein akademischer Background und/oder ein akademischer Titel an, verleiht er doch jedem/jeder Schwätzer*in eine gewisse Seriosität.

Ulrike Guérot vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ist so ein Fall. In einem Interview mit dem Youtube Kanal habe sie, so der Blog Philosophia Perennis, die These aufgestellt die Ausgrenzungsversuche gegenüber der AfD seien faschistisch. [12]

Das gelte auch für die „Demonstrationen gegen rechts“, so der islamfeindliche, rassistische und rechte Blog PP. Via Twitter bzw. X schrieb sie „Großer Zulauf bei der AfD: Wie der Correctiv-Bericht der Partei hilft“. [13]

Der AfD Kreisverband Bad Kreuznach postete via Facebook: „Ulrike Guérot über die Correctiv Inszenierung – Der Skandal der keiner ist![14] Sie beklagte beim Deutschlandfunk: „Es gibt keinen Raum mehr für legitime Kritik“ und gerierte sich als Opfer. [15]

Werner J. Patzelt, ein weiteres Mitglied bei NW, erklärte in einem Interview „Umgang mit AfD „führt in politische Sackgasse“.“ [16] Patzelt ist kein Mitglied der AfD, allerdings der WerteUnion als Partei, die als „AfD-Verbindungsglied“ bezeichnet werden kann. [17]

Sie könnte, so befürchtet Wolfgang Hübner für nd, in Thüringen Baustein eines Rechtsrucks werden.

In einem Interview mit dem Focus erklärte Patzelt folgendes:

Die AfD zu schneiden und ernst genommene Diskussionen mit deren Politikern zu vermeiden, umgab doch die AfD im Grunde nur mit einer kommunikativen Schutzzone. Offensichtlich brachte es gar nichts, die AfD nicht als normalen politischen Gegner zu behandeln, sondern mit ihr nur wie mit dem Krokodil im Kasperltheater umzugehen, auf das man zum allgemeinen Gaudium einprügelt. Doch in der Politik geht es um viel mehr als um publikumsgefälliges Kasperltheater. Jedenfalls dachten AfDler überhaupt nicht daran, sich durch selbstberauschtes Schimpfgehabe ihrer Gegner vertreiben zu lassen. Also sollte, drittens, die CDU zum Angriff übergehen, indem sie von sich aus Bedingungen für ein Zusammenwirken mit der AfD stellt.

Patzelt, der von zahlreichen Medien als „unabhängiger Experte“ befragt wird, so der Spiegel, sei tatsächlich längst zum Influencer der Neuen Rechten geworden und bezeichnet ihn als „Orbán-Versteher“. [18]

2019 berichtete Forschung & Lehre „Für seine Nähe zur AfD und Pegida wurde der Politikwissenschaftler Werner Patzelt häufig kritisiert. Jetzt beendet die TU Dresden die Zusammenarbeit.“ [19]

Ein letztes Beispiel ist Gerd Ganteför. Er ist Mitglied bei NW und wird unter der Nummer 178 geführt. Er ist Professor für Physik und will herausgefunden haben, dass Windparks Dürren verursachen. Die AfD NRW veröffentlichte dazu einen kurzen Text, der mit diesem Foto beginnt.

Paukenschlag! Studie findet heraus: Windparks verursachen Dürren!

[20]

Sein Vortrag „Wie werden wir in 100 Jahren leben?“ verbreitete die AfD Worms via facebook [21] und auch Boris Reitschuster ist begeistert von Ganteförs Ausführungen:

In einem Satz zusammengefasst, warnt der Physiker: „Wir wissen derzeit nicht, was alles passieren kann, wenn wir weiterhin unzählige Windräder aufstellen.[22]

Ganteför: „Man ist nicht automatisch AfD-Anhänger, nur weil man kritische Fragen stellt.“ Er habe aber teilweise das Gefühl, dass dahinter so etwas wie „religiöser Eifer“ stecke und das habe mit Wissenschaft dann nichts mehr zu tun.“ [23] Denn Ganteför will nicht in einer „Öko-Diktatur“, von der diese Gesellschaft mMn meilenweit entfernt ist, leben.

Für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheitdurchleuchteten die Klimaforscher Ganteför und Wolfgang Eberhardt die wichtigsten Aspekte.“ [24]

Obwohl Gerd Ganteför als Klimaleugner bezeichnet werden kann, wurde sein Vortrag „Relativitätstheorie für Laien“ bei Youtube 7 Millionen mal angeschaut. [25]

Er ist also das angenehme und unterhaltsame Gesicht der Klimawandelleugner. Das hat auch sein Kollege Horst-Joachim Lüdecke erkannt, der folgendes über ihn schreibt:

Prof. G. Ganteför ist nach seiner Pensionierung zum unermüdlichen Youtube-Blogger in Sachen physikalischer Aufklärung geworden. Unter seinen zahlreichen Beiträgen sind es wohl d über Wärmepumpen, welche infolge ihrer Brisanz für Hausbesitzer und Mieter jüngst die größte Resonanz erfuhren.“ [26]

Er pflege, so Lüdecke von EIKE und Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, einen „empathischen und ausgesucht höflichen Vortragsstil, der seine Meinungsgegner nicht verletzt, sondern weitgehend mitnimmt. (…)[27]

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Teil 4

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4 steht auch im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt Teil 4 der der kleinen Reihe, die sich kritisch mit dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit befasst. In Teil 3 hatte ich versucht einige „Einzelfälle“ aufzuzeigen. Wissenschaftler*innen, die zu Stichwortgebern für Rechte, für Rassist*innen und auch für die AfD geworden sind.

Ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschehen konnte, sei dahingestellt, denn trotzdem bleibt Wissenschaft bzw. Wissenschaftler*innen in der Verantwortung und das gilt immer und universell!

In diesem Teil folgenden weitere  „Einzelfälle“.

Ulrike Ackermann: Sie ist sehr gut vernetzt und Beiratsmitglied der rechtskonservativen Denkfabrik R21. Sie gilt als entschiedene Gegnerin des Sozialstaats und verbreitete in der Vergangenheit rassistische Ressentiments während sie gleichzeitig z.B. Pegida verharmloste. Mehr hier

Jörg Baberowski: Er ist Rassist und „Rechtsradikal“ und genauso darf ich ihn laut Aktenzeichen 28 O 324/16 Oberlandesgericht Köln bezeichnen. Mehr hier

Michael Esfeld: Er hatte sich 2022 den „Sieben Argumente gegen die Impfpflicht“ angeschlossen, beteiligte sich an der Kampagne Stiftung Corona Ausschuss #WissenschaftStehtAuf, ist seit 2020 Gastautor für den rassistischen und in Teilen verschwörungsideologischen Blog Achse des Guten, war 2023 geladener Gast im KulturHaus Loschwitz, das von Susanne Dagen betrieben wird, die enge Verbindungen zu Ellen Kositza und Schnellroda unterhält.

Esfeld unterstützt die Initiative #allesaufdenTisch, war Gegner einer Impfpflicht und war als Vortragsredner der Hayek-Tage 2022, initiiert von der Hayek-Gesellschaft, angekündigt.

Die FAZ bezeichnete Esfeld als „Querdenker-Philosoph“, weil er u.a. behauptet hatte die Leopoldina produziere „Pseudofakten in der Pandemie“.

Gemeinsam mit Christoph Lütge, ein weiteres Mitglied des Netzwerks, hat er das Buch „Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen“.

Auch Christoph Lütge beteiligte sich an der Kampagne Stiftung Corona Ausschuss #WissenschaftStehtAuf und ebenso #allesaufdentisch.

Wegen dieser und weiteren Äußerungen und Aktivitäten, in denen er gegen die Maßnahmen zu Schutz vor Corona, wütete, musste er den Bayerischen Ethikrat verlassen. [1] Er schrieb für den Cicero und beschwert sich via Youtube Kritiker würden mundtot gemacht.

Gerd Morgenthaler von der Uni Siegen gehört gleichfalls dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit an. Er dürfte vielen weniger bekannt sein und deshalb werden viele nicht wissen, dass er Sekretär der The Oswald Spengler Society ist. Ihr gehören gleichfalls an der neofaschistische Historiker David Engels als Präsident und Max Otte als Schatzmeister. [2]

Oswald Spengler, der Namensgebung der Gesellschaft oder Society, gilt laut Wikipedia „vielfach als geistiger Wegbereiter des Nationalsozialismus“. Er wird zur „nationalistischen und antidemokratischen „Konservativen Revolution“ gerechnet.“ [3]

Sein Hauptwerk trägt den Titel: „Der Untergang des Abendlandes“. Hier, bei The Oswald Spengler Society, ist der Name Programm.

David Engels vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit vertritt die Ansicht Masseneinwanderung, Werteverfall, Gender Mainstreaming, … und u.a. Schuldenberge, sowie „korrekter Universalismus“ habe Europa an den Abgrund geführt und nur die Rückkehr zum Naturrecht, … und die „Wiederbelebung der kulturellen Wurzeln unserer Identität und Erneuerung unseres Sinnes für das Schöne“ müssten die programmatischen Grundpfeiler eines neuen Europas sein.

Screenshot belegt die Angaben im Text und trägt den Titel "Renovatio Europae. Für einen hesperialistischen Umbau Europas".

Mehr zur Person von Engels

Mit Egon Flaig ist ein weiterer Mitstreiter des Netzwerks vertreten, der ohne Übertreibung den sog. „neuen“ Rechten zugeordnet werden kann. Er hielt in der Vergangenheit Vorträge für die Bibliothek des Konservatismus, publizierte für das extrem rechte Magazin TUMULT, für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und für CATO.

In 2020 unterstützte Flaig als Erstunterzeichner die Petition „Schluss mit dem Missbrauch des Nazi- und Faschismusbegriff“. Aus den Reihen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit hatte auch Ulrich Vosgerau das dringende Bedürfnis diese Petition zu unterstützen. [4]

Screenshot von Journalistenwatch. Der Artikel beginnt mit einer schwarz-rot-goldenen Fahne und im roten Block wurde ein schwarzes Rechteck eingefügt. Die Erstunterzeichner*innen waren: Vera Lengsfeld, Henryk M. Broder, Monika Maron, Cora Stephan, Max Otte, Alexander Wendt, Egon Flaig, Matthias Matussek, Frank Böckelmann, Till Kinzel, Thorsten Hinz, Dieter Stein, Michael Klonovsky, Matthias Moosdorf, Uwe Steimle und Ulrich Vosgerau.

Egon Flaigs Publikation „Was nottut“ wurde 2019 vom extrem rechten Manuscriptum Verlag veröffentlicht. Bücher dieses Verlages werden auch vom Verlag Antaios vertrieben. Wie nachfolgender Screenshot belegt.

Screenshot belegt die Angaben im Long-Skeet.

[5]

Walter Krämer vom Verein deutsche Sprache, der sich gleichfalls dem Netzwerk angeschlossen hat, ist bekannt geworden durch ein Hitler-Zitat im Schaukasten der Universität und durch seine Mitarbeit bei der Achse des Guten. Mehr zur Person hier

Aus den Reihen der Kreationisten hat sich Siegfried Scherer dem Netzwerk angeschlossen. Wie so viele andere auch vom Netzwerk gehört Scherer zu den Unterstützer*innen eines Aufrufs von Eva Engelken. Sie ist eine bekennende TERF.

Scherer, Kostner, Korte, Ponseti, Plamper, Wagner, Müller-Plath, Meggle … vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nutzten in diesem Fall ihren Einfluss und ihren wissenschaftlichen Hintergrund, um transfeindliche Äußerungen weiter zu verbreiten und zu unterstützen. [6]

Scherer steht auch auf der Liste der Referenten der extrem rechten Burschenschaft Danubia, die nach wie vor vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wird. Semesterwahlspruch des WS 2023/24 der Burschenschaft ist übrigens ein Zitat von Oswald Spengler.

Aktuell gehört Scherer dem Kuratorium des Instituts für Glaube und Wissenschaft (IGUW) an. Denn er bezeichnet sich selbst als überkonfessionell orientierter Christ und glaubt gemäß „der Heiligen Schrift an Jesus Christus, durch den Gott das Universum ins Dasein gerufen hat. Gott ist nach dem Glauben der christlichen Kirchen Schöpfer, Erhalter, Erlöser und Vollender der Welt und des Menschen und damit auch Urheber der Naturgesetze, die durch ihn Bestand haben.“ [7]

Er vertritt die kreationistische „Auffassung, dass sich bestimmte Eigenschaften des Universums und des Lebens auf der Erde nur durch einen intelligenten Urheber erklären lassen und nicht durch einen Vorgang ohne solche Leitung, wie die natürliche Selektion.“ [8] Dies nennt sich ID oder Intelligent Design.

Für den christlichen Professor Scherer  war es offenbar kein Widerspruch für eine extrem rechte Burschenschaft einen Vortrag zu halten. Was übrigens auch andere vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit getan haben.

Darunter z.B. Guido Hitze bei den Raczeks zu Bonn oder auch Peter Hoeres beim K.D.St.V. Gothia-Würzburg im CV, Werner J. Patzelt bei der Aachen-Dresdner Burschenschaft Cheruscia oder auch Harald Seubert bei der Kölner Burschenschaft Germania, der Burschenschaft Normannia-Nibelungen und den Marburger Burschenschaften Rheinfranken.

Das waren jetzt nur einige ausgewählte Beispiele.

Harald Seubert, ein christlicher Fundi, hat eine ausgeprägte rechte Vita. Angeblich soll er sich aus rechten Kreisen zurückgezogen haben, aber bei Die Neue Ordnung hat er dennoch 2020 publiziert und zwar über „Corona Infernale“.

Die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“ des Vereins Deutsche Sprache hat er auch unterstützt, wie so viele andere auch vom Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Im extrem rechten und rassistischen Magazin TUMULT schrieb Seubert über die „Digitale Seinsverlassenheit – Eine Perspektive mit Heidegger“. [9] Aktuell ist Prof. Dr. Seubert vertretungsberechtigter Vorstand der Martin-Heidegger-Gesellschaft. [10]

Heideggers Nähe zum Nationalismus ist bekannt, neue Schriften deuten aber darauf hin, dass sein Antisemitismus platter und radikaler war als bisher vermutet.“ [11] Es ist also nicht so, als sei der fromme Mann fern von allem was rechts, antisemitisch, rassistisch, queerfeindlich oder menschenverachtend ist, weit entfernt.

Schließlich hat er sich dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen, dass zwar ordentlich austeilen, aber Kritik nicht akzeptieren kann und dabei so weit geht einzelne kritische Wissenschaftler*innen dem sog. „Digitalen Pranger“ vorzuführen.

Mit diesem Link  zu einem Text von Amrei Bahr: „Was die Wissenschaftsfreiheit bedroht – und was ganz sicher nicht“ möchte ich diese kleine Reihe über das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit vorläufig beenden.

Dabei gibt es noch so viele viele Einzelfälle im Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

#Alerta!

Teil 5