Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (9)

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Beitrag Teil 9: Das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hatte mit Datum vom 19.04.2021 weitere Mitstreiter*innen gewinnen können. Von 405 ist das Netzwerk auf 442 Mitstreiter*innen gewachsen. [1]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

Mit dabei ist auch der Staats- und Sozialwissenschaftler „Prof. Dr.“ Jochen Bohn von der Universität der Bundeswehr München, der eine militärische Vita hat. [2]

Die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit zitierte Bohn 2011 im Rahmen eines Artikels mit der Überschrift: „Wofür töten, wofür sterben?

Bohn hatte nämlich einen Text für das Magazin Campus geschrieben. Die JF dazu: „Eine junge Zeitschrift, die noch militärische Ideale vertritt und gegen den Werteverfall in der Bundeswehr kämpft.“

Bohn hatte in diesem Text betont, „dass soldatische Identität gesellschaftliche Identität“ voraussetze. Und weiter: „Wenn ein Soldat nicht mehr für Deutschland, sondern für das Gute kämpfe, könne er sich nicht mehr mit seinem Land identifizieren und wisse somit nicht mehr, wofür er kämpfe oder vielleicht auch sterbe. Bohn will wieder mehr Ideologie in der Bundeswehr sehen und stellt fest, daß die Bundeswehr dafür erst einmal wieder eine Identität braucht.[3]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

Mit dabei unter den neuen Mitstreiter*innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit ist auch der Theologe „Prof. Dr.“ Ludger Schwienhorst-Schönberger.

Er macht keinen Hehl daraus, dass er homosexuellenfeindlich ist und er sprach sich in seinem Artikel für die rechte katholische Tagespost gegen „die Dekonstruktion der christlichen Lehre vom Menschen als Mann und Frau“ aus.

Schwienhorst-Schönberger, der Theologe vom Institut für Bibelwissenschaft, schreibt auch für die österreichische Zeitung Die Furche. In einem Artikel vom Oktober 2020 beschäftigte er sich mit der Frage: „Moria: Ist das unchristlich?“ und gelangte nicht etwa zu einem Nein.

Ganz und gar nicht. Er, der an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien forscht und lehrt, kam zu dem Schluss, dass Mitleid und Hilfe auch Grenzen hat und dass „Gläubige aus christlicher Sicht zu unterschiedlichen Lösungen gelangen

und weiter: „Es kann nicht unsere Pflicht sein, uneingeschränkt zu helfen, weil es nicht möglich ist. Wir können es nicht. Und wir sollten auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn wir unserer Hilfe Obergrenzen setzen.[4]

Für das Lasalle-Haus Bad Schönbrunn in Edlibach in der Schweiz fungiert er auch als Referent.

Der Trägerverein des Hauses ist dem Jesuitenorden zuzuordnen. [5] Zum Preis von nur 290 CHF plus Kost & Logis können wohlhabende christliche Menschen an einem 2tägigen Kurs mit Schwienhorst-Schönberger und Wilfried Dettling SJ teilnehmen. [6]

Dann geht es am Wochenende im September 2021 um Sinnsuche und Lebenskunst, während gleichzeitig weitere Menschen im Mittelmeer ertrinken oder in Lagern verelenden werden.

Doch wie der Referent, der Theologe, bereits auf eine so menschenverachtende Art und Weise festgestellt hat, hat Hilfe eben ihre Grenzen.

Wer sich sonst noch dem Netzwerk angeschlossen hat, kann hier nachgelesen werden.

Was nicht im Blog steht, ist das was unter der Rubrik „Presse & Beiträge“ auf der Website des Netzwerks und zwar unter Berichterstattung zur Netzwerkgründung zu finden ist.

Interessant ist dabei wie weit das Netzwerk nach rechts und rechtsaußen offen ist und das ganz unverkrampft öffentlich. Hier wird sich auch nicht verstellt. Hier wird verlinkt zur Preußischen Allgemeinen Zeitung, zur Jungen Freiheit und zu Tichys Einblick.

Hier wird ein „Schutzraum nur für freies Denken“ gefordert. Ein Denken, das so frei ist, dass hier Rassismus, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus, Antifeminismus und Misogynie … gedeihen können und im Namen der Wissenschaft weiterverbreitet werden.

So, als habe es die Toten der rassistisch-/antisemitisch-motivierten Attentate in Hanau oder Halle nie gegeben.

Ungeachtet der Tatsache, dass eine deutliche Zunahme antisemitisch motivierter Straftaten und Angriffe zu verzeichnen ist.

Ungeachtet der Tatsache, dass eine deutliche Zunahme rassistisch-motivierter Straftaten und Angriffe zu verzeichnen ist.

Ungeachtet der Tatsache, dass auch die Angriffe und Straftaten gegen queere und trans Menschen zugenommen haben.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Zahl versuchter und vollendeter Femizide während der Corona-Pandemie noch weiter gestiegen ist.

Hier beim Netzwerk Wissenschaftsfreiheit fühlt mensch sich sogar verfolgt. Erst vor wenigen Tagen schrieb das Gründungsmitglied Dieter Schönecker einen Artikel für die NZZ mit dem Titel: „Ja, es gibt die Cancel Culture. Und nein, es handelt sich nicht um harmlose Einzelfälle. Letzteres zu behaupten, hiesse sogar: zu bagatellisieren“. [7]

In diesem Artikel setzte er „strukturellen Rassismus“ mit „Cancel Culture“ gleich.

Text: Selbstredend stehen Kritik und Cancel-Culture nicht auf einer Stufe. Dabei gibt es schwierige Fragen zu klären: Wie lassen sich rechtswidrige Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit von solchen, die zwar rechtskonform sind, aber dennoch illegitim, unterscheiden? Kann es umgekehrt rechtswidrige, aber legitime Boykottmassnahmen gegen Wissenschafter geben? Welche verschiedenen Typen von Cancel-Culture gibt es? Warum gibt es Cancel-Culture von links wie von rechts? Was ist überhaupt «die Wissenschaft», auf deren Freiheit sich die Kritiker der Cancel-Culture beziehen? Es lohnt sich, darüber nachzudenken, so wie es sich lohnt, etwa über strukturellen Rassismus nachzudenken. Die Strategie polemischer Verharmlosung führt uns dagegen nicht weiter.

Was einem Schlag ins Gesicht gleichkommt z.B. für die Hinterbliebenen der Opfer von Hanau, die ihre Herzensmenschen, Söhne, Töchter, Brüder, Schwestern … begraben mussten und ihren Verlust betrauern, vermutlich für den Rest ihres Lebens.

Screenshot mit Fotos und Namen der in Hanau getöteten Menschen. Darunter die Überschrift: „Angehörige zu Hanau. „Unsere Welt blieb stehen am 19. Februar“ Stand: 19.02.2021 04.10 Uhr“.

[8]

ber was kann ich von einem Netzwerk erwarten, dass sich ganz genauso anhört wie gewöhnliche CoroNazis bzw. Querfaschist*innen.

So wurde im Rahmen einer Demonstration am 24.04.2021 in Düsseldorf unter dem Motto „Studentendemo – Zurück auf den Campus“, an der auch Max Otte von der CDU, der WerteUnion und der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung als Redner teilgenommen hat, u.a. „eine Meinungsdiktatur an Hochschulen angeprangert“. [9]

Interessanterweise wurde die Veranstaltung mit Max Otte, Gunnar Kaiser und Martin Schwab im Vorfeld im sog. „Demokratischer Kalender“ angekündigt.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

[10]

Gunnar Kaiser ist bereits bekannt, weil er u.a. im letzten Jahr gemeinsam mit Milosz Matuschek den rechten Appell für freie Debattenräume initiiert hatte und dieser von mittlerweile 70 Mitstreiter*innen des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit unterzeichnet worden ist.

Und damit endet Teil 9 zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

Carsten Stahl – ein Thread

Dieser Beitrag ohne zusätzliche Ergänzungen steht mit Grafiken und Sreenshots im Archiv zur Verfügung

Ein Thread über Carsten Stahl, das Camp Stahl und das Bündnis Kinderschutz.

Zunächst einmal ein bisschen was zur Person von Carsten Stahl, der unten im Screenshot im Unterricht und in der 2. Staffel bei rtl 2 „Stahl:hart gegen Mobbing“ zu sehen ist.

Siehe Text.

[1]

Die ehemalige Kiezgröße Stahl [2] ist ein deutscher TV-Serien-„Schauspieler“, Kampfsportler und Gewaltpräventionsberater. „Am bekanntesten ist er als bundesweit tätiger Anti-Mobbing-Trainer an Schulen geworden“, [3] so Wikipedia.

Hier ist das Profilfoto seines Twitter-Accounts Binbreit (Screen 1) zu sehen, wo er mit nacktem und tätoowiertem Oberkörper abgebildet ist und wo er z.B. sowas retweetet (Screen 2).

Profilfoto von Carsten Stahl mit nacktem Oberkörper, so dass seine ausgeprägte Muskulatur und die Tättowierungen deutlich zu sehen sind.

Retweet von Carsten Stahl mit folgendem Text: „Würde mich gerne in deinem Aquarium von dir ficken lassen und das wir dabei schnorchel anhaben“. Danach folgen zwei Emojis. Eines das küsst und ein glänzendes Herz.

[4]

Unerwähnt bleibt bei Wikipedia allerdings, dass Carsten Stahl sich selbst als „Besorgter Bürger und Vater“ bezeichnet und bei Facebook darüber nachdenkt, ob Deutschland noch eine Demokratie ist.

Im Kanzleramt, so postete er weiter, regiere eine „No Covid Sekte“, die ein fiktives Ziel verfolge. Welches Ziel das sein soll, sagt er allerdings nicht.

Screenshot von einem Facebook-Post, der die Angaben im Text bestätigt.

Mit diesem Hintergrundwissen habe ich mir die Website von Camp Stahl einmal genauer angeschaut.

Geradezu martialisch wirkt diese auf den ersten Blick und das ändert sich auch nicht.

Screenshot von der Webseite Camp Stahl mit den jeweiligen Rubriken: Camp Stahl, Seminare, Carsten Stahl, Referenzen, Unterstützer, Spenden, Presse, Shop und Kontakt. Darunter der Text: Mit Respekt, Mut und Toleranz, gegen Mobbing, Gewalt, Drogen und Vorurteile!“ obendrüber ist der Header vom Camp Stahl zu sehen und ein Foto von Carsten Stahl.

Was vermutlich an der Kombination aus Camp und Stahl und an dem dementsprechenden Logo liegt.

Das Logo vom Camp Stahl. Alle Buchstaben erinnern an genieteten Stahl. Ich kann das leider nicht besser beschreiben. Sorry. Das tut mich echt leid.

Vielleicht liegt es ja auch daran.

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt. In der Mitte ist eine Zielscheibe mit Punkten und an den Rändern Angaben zum Seminar.

Dieser Screenshot wurde den Referenzen entnommen. Die Assoziation entsteht augenblicklich, denn sie erinnert an eine Zielscheibe.

Unter den Referenzen sind 11 Lern-Zielscheiben zu finden, die die Lernsituation evaluieren sollen. Also Bewertung und Auswertung, denn nichts anderes bedeutet Evaluation.

Schüler*innen, die seine „Anti-Mobbingkurse“ besucht haben, denn Stahl „berät“ auch in Schulen, können so ihr Feedback abgeben. Doch warum ausgerechnet mit einer Zielscheibe?

Geradezu martialisch geht es weiter auf der Website unter Online-Seminar und zwar unter der Überschrift „Unterstützer“.

Nachfolgend eine kleine Auswahl, die ich ungern einstelle, weil sie Rassismus, Misogynie, Ableismus … transportieren und das mit Bildern von vermeintlich verletzten Gesichtern.

CN: Blut, Gesichtsverletzungen und bösartige Beleidigungen/Hetze, wie z.B. rassistische oder misogyne. Die Screenshots stammen von hier zu finden unter der Überschrift „Unterstützer“.

Screenshot bildet zwei schwer verletzte Gesichter ab. Auf dem einen Gesicht wurde mit blutroter Farbe „Fidschi“ drauf gemalt, auf dem Gesicht einer Frau versehen mit dem Zusatz „arrogante Tussi“ wurden ebenfalls Schriftzeichen aufgemalt.

Auch hier wieder verletzte Gesichter. Einer davon trägt das N-Wort auf seiner Stirn und seitlich der Zusatz „Bimbo“.

Auch hier sind wieder 2 verletzte Gesichter eines Mannes und einer Frau zu sehen. Es sieht grauenvoll aus. Es geht um die Bezeichnungen „Dreckstück“ und „Du Lappen …“.

Und noch mehr dieser Fotos gibt es unter der Rubrik „Unterstützer“, zu denen auch die SPD Brandenburg, Peter Tauber (gedachte am 14.10.2018 dem verstorbenen Erwin Rommel), Junge Liberale NRW, RTL II, Mercedes Benz, FGM Automobil GmbH, Detlef D! Soost, Torsten Seiring und Seiring Design … gehört.

Torsten Seiring himself ist in der Vergangenheit dadurch aufgefallen, dass er für die CDU-Wahlkampagne des Oberbürgermeisters Markus Derling „Kriminelle Flüchtlinge auszuweisen“ verantwortlich gewesen ist.

Der Tagesspiegel schrieb über Stahl, dass dieser Kinder „psychisch und verbalerniedrige und seine Anhänger_innen Cybermobbing betreiben und ihre Nutzer-Profile das „Eiserne Kreuz“ oder den Deutschland-Adler zeigen.

Gut organisiert werde versucht die Kritiker_innen von Stahl als „unliebsame Menschen“ zum Schweigen zu bringen.

Und nun zum Bündnis Kinderschutz mit Carsten Stahl als Gründer + Aktivist, dessen Website an eine maskulistisch-toxische Website erinnert. Nicht nur weil die Unterstützer ausschließlich Männer sind, sondern weil

Alle Unterstützer mit Bild: Gründer + Aktivist Carsten Stahl, Ex-Profi-Boxer Axel Schulz, Comedian Mario Barth, Tanzcoach Detlef D! Soost, Medien-Unternehmer Torsten Seiring, Olympiasieger Bobfahrer Kevin Kuske.

[5]

auch wieder mit dabei sind Torsten Seiring und Detlef D! Soost, der 2017 fröhlich mit KenFM (Ken Jebsen) plauderte [6] oder der zu den Unterstützer_innen des antisemitischen und verschwurbelten Sängers Xavier Naidoo gehört, [7] sondern auch Mario Barth, dessen „chauvinistischer Stumpfsinn[8] in der Vergangenheit so manche Arena gefüllt hat und seinen Geldbeutel gleich mit.

Sportlich und kraftvoll strotzen die männlichen Unterstützer des Bündnis Kinderschutzbund in die Kamera. Ein Bild, das sicher auch Jack Donovan gut gefallen würde.

Jack Donovan ist ein US-amerikanischer Maskulist, Alt-Right-Influencer und Buchautor. Seine Bücher wurden von Martin Semlitsch ins Deutsche übersetzt und werden vom neofaschistischen Antaios-Verlag herausgegeben, darunter u.a. „Violence is golden“ oder „The way of men“.

Auch Jack Donovan setzt auf die Optik von Kraft und Stärke. Männliche versteht sich. Das hat er mit Carsten Stahl, dem Mann, der Eier zeigt, so ein Titel bei Youtube, [9] gemeinsam.

Foto von Jack Donovan, der eine Lederkette mit Anhänger und ein Tanktop trägt, so dass seine Muskeln und die Tättowierungen deutlich erkennbar sind.

Auch von Jack Donovan werden Produkte vertrieben. T-Shirts zum Beispiel, wie dieses

Auf dem Foto ist ein gesichtsloser Männerkörper mit gestärkter Muskulatur und Tättowierungen zu erkennen. Dieser Mann trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Violence is golden Brutal Company“. Violence is golden so heißt ein Buch von Jack Donavon und Brutal Company hat einst dieses T-Shirt vertrieben.

[10]

Beide, also Donovan und Stahl, haben aber noch mehr gemeinsam als dass sie Buchautoren sind und über einen gestärkten Körper und sehr viele Tättowierungen verfügen. (Nein, d. Verfasser_innen haben ganz und gar nichts gegen kräftige Muckis und Tattos.)

Entscheidend ist wie sich beide in Szene setzen und welches Bild von Männlichkeit sie vermitteln und dieses Bild ist eben Stärke und ein „stahlhartes“. [11]

Im Screenshot ist auf der linken Seite folgender Text zu lesen: „Stahl:hart gegen Mobbing. Wir sind Ansprechpartner für Kinder, Eltern und Lehrer in Not. Als erster Stützpunkt in Sachsen verstehen wir uns als Anlaufstelle. Wir hören zu, zeigen auf und können beratend zur Seite stehen“. Auf der rechten Seite ist nicht nur das Logo Stoppt Mobbing Camp Stahl zu lesen, sondern auch ein Pfeil, der daraufhinweist, dass hier ein Video verlinkt worden ist.

Und ich vermute, dass dies mit ein Grund dafür ist, dass auch die Junge Union zu den „Fans“ von Carsten Stahl gezählt werden kann. Die JU Halle, die einen Online-Stammtisch mit Stahl organisierte, kündigte ihn im Februar 2021 an als ein „Vorbild, das nicht wegschaut.“ [12]

Screenshot einer Ankündigung der Junge Union Halle (Saale) 18.02.21 19 Uhr „Ein Vorbild schaut nicht weg“ mit Carsten Stahl. Zusätzlich sind auf der linken Seite der Ankündigung noch das Logo von Stopp Mobbing zu sehen und vom Bündnis KinderSchutz.

[13]

Auch die CSU Oberfranken ist begeistert von Carsten Stahl, [14] weil dieser die CSU-Kampagne für Kinderschutz bzw. „gegen Kindesmissbrauch“ unterstützt hat. [15]

Aber es geht noch weiter nach stramm rechts. Denn Carsten Stahl stellte sich im März 2021 für ein Exklusiv-Interview mit Epoch Times zur Verfügung. [16]

Und das kommt bei der Mitte™, bei christlichen Fundis (Screen1 von gloria.tv) [17] oder der Arche [18] und Querfront, wie z.B. Rubikon, (Screen2) [19] sehr gut an, denn Carsten Stahl spricht mit allen. Mit den Opfern und den Tätern. [20]

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt. Bei gloria.tv wurde ein Video mit Carsten Stahl veröffentlicht. Unter Text steht folgendes: „Carsten Stahl rastet aus: „Ihr Politiker habt Scheiße im Hirn!!!“ Urheber: Carsten Stahl Teilen erwünscht, damit es zu den Politikern reicht. Quelle: facebook“.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Dabei geht es um einen Artikel in Rubikon mit der Überschrift: „Der stille Alptraum. „Jugendflüsterer“ Carsten Stahl setzt sich für die Oper des grasierenden Mobbing-Trends ein.“

Und was auch sehr gut ankommt, ist die Tatsache, dass Stahl nur ganz gering an der Oberfläche kratzt, gerade soviel, dass er der Mitte™, Liberalen oder z.B. Konservativen, also Protofaschist_innen, nicht gefährlich werden kann, sondern ihnen als Feigenblatt dienlich ist.

Stahl kratzt gerade so viel, dass die Oberfläche trotzdem erhalten bleibt. Greift sich nur ausgewählte Fälle heraus, an denen er sich dann gewissermaßen abarbeitet,

wie z.B. an Bastian Yotta („Promis unter Palmen“) von dem ein frauenverachtendes Video aufgetaucht war [21] und der Anweisungen gegeben hat, wie Männer betrunkene oder wehrlose Frauen sexualisiert belästigen oder gar vergewaltigen können. [22]

Oder im Fall einer GTNM (Germanys Next Top Modell)-Teilnehmerin, der er mit einer Gewinnerin zur Seite stand, um diese im Mobbing-Fall zu unterstützen. [23]

Und die Moral von diesem Aktivismus ist, dass dieser zu nichts führen wird und genau deshalb so beliebt ist.

Denn wer nicht unter die Oberfläche geht und nicht die Strukturen in Frage stellt, die Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, Ableismus … in sich tragen und weiterhin begünstigen, hat viele Fans und gar nichts zu verlieren.

So dürfte die Marke Stahl für Stahl himself ein gewinneinbringendes Geschäft sein und ein Feigenblatt für alle, die so denken wie er.

Ergänzung:

Mittlerweile verfügt das Camp Stahl über mehrere Stützpunkte, darunter z.B. Plauen oder Kassel.

Ein Twitter-Account berichtete dazu folgendes:

„Die Betreiber und Trainer des Camp Stahl Stützpunkts in Kassel, Michael Stieler und Ilka Stemmler, verbreiten verschwörungsideologische und extrem rechte Seiten.“

Bild

Bild

Bild

Quelle: https://twitter.com/Roland_Sbek/status/1385184501379313666

„Michael Stieler ist EWTO-Landestrainer Schweden & EWTO-Schuleiter und hat mehrere WingTsun-Schulen.“ [1] Die EWTO Akademie Stieler, seit 1989 in Kassel, Stützpunkt Camp Stahl [2] mit insgesamt 6 Standorten und einem weiteren in Planung. Bei 5 ist Ilka Stemmler angegeben.

Interessanterweise wird auch der Stützpunkt Plauen des Camp Stahl als EWTO  Schulzentrum Plauen bezeichnet. [3]

Ergänzung vom 07.02.2023

Carsten Stahl Kampfansage an den Kanzler! Kämpf gegen mich! Dann folgt ein Bild von ihm mit wütendem Gesicht und zum Kampf erhobenen Fäusten.

[Quelle]

Ist möglicherweise ein Bild von 6 Personen und Text „WIR KÄMPFEN FÜR KINDER! BING FINTRITT FREI 04. FEBRUAR 2023, 15 19 UHR WERNIGERODE, HKK HOTEL 05. FEBRUAR 2023, 13 19 UHR ASCHERSLEBEN, BALLHAUS T99U Schutz M“

[Quelle]

Fazit: Wir wissen nicht, wie Schüler*innen, also Kinder und Jugendliche, von einem Mann wie Carsten Stahl profitieren können!!!

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (8)

Dieser Beitrag steht mit sämtlichen Screenshots und Grafiken auch im Archiv zur Verfügung

Ein angewiderter Blick auf das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und den Rassismus, den dieses Netzwerk in sich trägt und eifrig weiterverbreitet. [1]

Screenshot von der Webseite des Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und zwar die Selbstdarstellung.

Zunächst einmal gilt es festzuhalten, dass nicht jede*r Rassist*in automatisch rechts/extrem rechts ist. Allerdings ist jede*r Rechte/extreme Rechte immer u.a. auch rassistisch.

Daraus ergibt sich
a) Rassismus ist eine Gemeinsamkeit, die die Mitte™ mit Rechten und extremen Rechten verbindet
und
b) Rassismus ist eine Gemeinsamkeit, die die Mitte™, Rechte und extreme Rechte mit rechtsterroristischen Attentätern teilt.

Wie bereits hinreichend im Blog dargelegt, besteht das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nicht nur aus extremen Rechten oder „Rechtsradikalen“ (wie z.B. Jörg Baberowski), Neofaschisten (wie z.B. David Engels) oder Rechtslibertären (wie z.B. Ulrike Ackermann, Gunter Schnabl), sondern ebenso aus Personen/Mitstreiter*innen, die der Mitte™ zugeordnet werden können und von denen mancher bereits als Rassist in Erscheinung getreten ist (z.B. Heiner Rindermann, Fritz Söllner).

Andere wiederum nicht und doch vereint sie folgende Aussage des Netzwerks Zitat:

„Tatsächlich ist die Frage, ob und inwiefern es menschliche Rassen gibt, Gegenstand sachorientierter biologischer und wissenschaftsphilosophischer Diskussionen.“

Nachzulesen im Screenshot oder hier: archive.is/zMzOM unter Abschnitt c) Wie soll gesprochen werden müssen?

Die Quellen des Abschnitts ist im Text angegeben.

Dieses letzte Zitat des rechten und rassistischen Netzwerks ist die Entgegnung auf die Jenaer Erklärung aus dem Jahr 2019 in dem das Institut für Zoologie und Evolutionsforschung der Friedrich-Schiller-Universität das Konzept der „Rasse“ als das Ergebnis von Rassismus und nicht als dessen Voraussetzung definierte.
Nachzulesen hier

Screenshot des ersten Abschnitts der Jenaer Erklärung. Die Quelle zum nachlesen ist im Thread angegeben.

Wenn das rassistische + rechte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit im 21. Jahrhundert über mögliche „menschliche Rassen“ debattieren will und darüberhinaus noch darüber wie sich diese unterscheiden, dann betreibt das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nichts anderes als „Rassenlehre“.

Symbolisch dazu ein Bild vom Cover des Buches „Die menschlichen Rassen“ von Dr. Rudolf Lämmer mit einem Vorwort von Dr. W. von Gonzenbach, Professor an der E.T.H. Zürich aus dem Jahr 1936.

Siehe Text.

Die „Theorie“, die Menschen in verschiedene „Rassen“ einteilt, wird gemeinhin als „Rassenlehre“ oder „Rassenkunde“ verstanden.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Heiner Rindermann, der dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehört. Er behauptet, dass schwarze Menschen bzw. geflüchteten Menschen aus Afrika über verminderte kognitive Fähigkeiten verfügen.

Doch Heiner Rindermann ist nicht irgendein rassistischer Heini, der ignoriert werden kann, sondern er ist ein Mann der Wissenschaft mit akademischen Titeln und der Befähigung an einer Hochschule/Universität forschen und unterrichten zu dürfen,

Er ist außerdem ein Buchautor, der sich aktuell mit einem rechten/rassistischen Netzwerk verbunden hat und dessen rassistischer vermeintlich wissenschaftlicher Schmutz Rechte und Rassist*innen geradezu beflügelt.

So z.B. Hartmut Pilch, der im Mai 2016 vom Vorsitzenden von Pegida-München Heinz Meyer laut SZ „kaltgestellt“, also rausgeschmissen, wurde. [2] Pilch ist Betreiber des Blogs a2e, der Rindermanns rassistische Vorlage für einen eigenen Beitrag nutzte, der den Titel trägt: „Durchschnitts-IQ 93 bei eingewanderten arabischen Uni-Eliten? Es kann nicht sein, was nicht sein darf.“

In Pilchs Blog ist die Rede davon dass „zwei-Drittel der neuen Asylmigranten“ „funktionale Analphabeten“ seien … , um nur eines dieser widerlichen Beispiel zu nennen. [3]

Tichys Einblick führte im Nov. 2019 ein Interview mit Rindermann mit dem Titel: „Psychologe Heiner Rindermann: Intelligentere Gesellschaften sind reichere Gesellschaften. Nicht nur wirtschaftlicher Erfolg, sondern auch die gesellschaftliche und kulturelle Moderne sind ohne Intelligenz unmöglich. Dabei spielen aber auch die Gene eine mitentscheidende Rolle, sagt der Chemnitzer Psychologie-Professor Heiner Rindermann.“ [4]

Ist dort zu lesen.

Screenshot, der die Angaben im Text beweist.

[5]

Schon die Nazis der NSDAP konnten für ihre „Rassenlehre“ auf „Rassenhygiene“ und „Rassentheorie“ aus dem 19. Jahrhundert zurückgreifen und diese auf das „deutsche Volk“ übertragen. [6]

Ihre praktische Umsetzung erfolgte durch die Nürnberger „Rasse“gesetze, [7] auf die sich 2017 der antisemitische Ahriman-Verlag berief.

Screenshot eines Textes des Ahriman-Verlags, der die Angaben im Thread beweist.

Diese Gesetze hatten Millionen von Toten zur Folge.

Auch die „neuen“ Nazis, also nicht die Originale, sondern die die z.B. im Deutschen Bundestag ein- und ausgehen …, freuen sich auf vermeintlich rassistische Erkenntnisse aus der Welt der Wissenschaft zurückgreifen zu können.

Fritz Söllner, Ökonom der TU Illmenau, ist so ein Fall. Er ist Stichwortgeber für die neofaschistische AfD.

Screenshot eines Veranstaltungstermins mit Prof. Dr. Fritz Söllner der AfD in Plauen. "Massenmigration und Sozialstaat?" am 23.09.2020.

Unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit verbreitet auch Susanne Schröter antimuslimischen Rassismus, deren Thesen bei Rassist*innen auf fruchtbaren Boden fallen und die nur auf eine vermeintlich wissenschaftliche Expertise gewartet haben.

Hier unten im Bild ist Susanne Schröter mit dem stramm rechten Bundestagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer zu sehen. Das Foto entstand im Rahmen einer Veranstaltung der CDU Lahn-Dill. [8]

Bild belegt die Angaben im Text.

Im Wetzlar-Kurier schrieb der MdL Frank Steinraths dazu einen Artikel über den „politischen Islam“ und dessen Gefahren, während er gleichzeitig geflissentlich ignorierte, dass es auch ein „politisches Christentum“ gibt.

Doch genaugenommen sind nicht nur Söllner, Rindermann oder Schröter gefährlich, sondern alle 405 Mitstreiter*innen (Zahl abgerufen am 15.04.2021) des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, egal ob sie schon einschlägig in Erscheinung getreten sind oder nicht, sind die Stichwortgeber für die nächste Generation Rassist*innen und „neuer“ Rechter oder Nazis.

Denn sie verbreiten gepaart mit vermeintlich wissenschaftlichem Background genau die menschenverachtende Hetze, die Rechte, extreme Rechte und Rechtsterroristen zum weitermachen motivieren wird.

An dieser Stelle möchte ich daran erinnern, dass das rassistisch motivierte Attentat am 19.2.2020 in Hanau 9 Tote zur Folge hatte.

Bild einer Wandbemalung. Rassismus Tötet von Hanau bis Moria mit den Gesichtern der Opfer von Hanau.

Und weil Rassismus tötet, sind alle 405 Mitglieder/Mitstreiter*innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit und die, die noch folgen werden, für BPoC lebensgefährlich.

Wer sich für das rassistische und rechte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit interessiert findet im angeschlossenen Blog die Doku

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (7)

Dieser Beitrag steht mit sämtlichen Screenshots und Grafiken im Archiv zur Verfügung

Unter dem Register Dokumentation werden auf der Webseite des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit Beispiele für „bedrohte Wissenschaftsfreiheit“ aus dem deutschsprachigen Raum zusammengetragen.

Dieser Beitrag bezieht sich auf die Beispiele, die am 12.04.2021 dokumentiert wurden und hier archviert ist: https://archive.is/zMzOM.

Wer ein wissenschaftliches Studium absolviert hat, dürfte nach dem Lesen des Geschreibsels zu der Erkenntnis gelangen, dass für eine solche „Leistung“ Studierende nicht nur keinen Schein erhalten, sondern heftige Kritik ernten würden und das zu recht.

Bisher sind die Hochschulprofessor*innen mit den akademischen Titeln den Leser*innen nämlich eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Wissenschaftsfreiheit“ schuldig geblieben.

Die Begriffsbestimmung soll noch folgen, so die Autor*innen der Dokumentation, die trotzdem schon einmal losgelegt haben und unentwegt, auf unerträgliche Weise, das Hufeisen schwingen.

Infos zur Hufeisen“theorie“

Nachfolgend drei Beispiele aus der Dokumentation.

Beispiel 1: hier werden Kritiker*innen von Susanne Schröters Kopftuchkonferenz, von Rudolf Stöber und Bruno Klauk mit der Identitären Bewegung gleichgesetzt.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Unter Punkt 2 wurde die Verlinkung zum Archiv angegeben. Hier kann der gesamte Text gelesen werden.

Beispiel 2: Kritiker*innen von Ruud Koopmans, Sandra Kostner und Gerald Wolf werden mit der Identitären Bewegung, die eine Ringvorlesung störte, gleichgesetzt.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Unter Punkt 2 wurde die Verlinkung zum Archiv angegeben. Hier kann der gesamte Text gelesen werden.

Beispiel 3: Kritiker*innen von Paul Cullen, Bernd Lucke, Dieter Schönecker, Marc Jongen und Thilo Sarrazian werden mit der AfD, die dazu aufgerufen hat AfD-kritische Dozent*innen zu melden bzw. online öffentlich zu benennen, gleichgesetzt.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Unter Punkt 2 wurde die Verlinkung zum Archiv angegeben. Hier kann der gesamte Text gelesen werden.

Dabei handelt es sich allerdings um eine kleine Auswahl, denn mehr würde den Rahmen dieses Threads sprengen.

Insgesamt ist es eine „Dokumentation“, die diese Bezeichnung nicht verdient. Denn eine Dokumentation muss auch Qualitätsmerkmale erfüllen, die laut Wikipedia sind:

Vollständigkeit, Übersichtlichkeit, Verständlichkeit, Strukturiertheit, Korrektheit, Editierbarkeit, Nachvollziehbarkeit, Integrität/Authentizität (z. B. Änderungshistorie), Objektivität. [1]

Dazu gehören Quellen und Definitionen von verwendeten Begriffen. Die fehlen auch. Keine Quellen. Ebenso wenig Definitionen und ich habe noch nicht einmal eine wissenschaftliche Messlatte an das Geschreibsel gelegt.

Da werden Narrative wie „Diffamierung“, „Selbstzensur“ verwendet. Da ist die Rede von etwas als „sexistisch oder rassistisch brandmarken“. Dabei weiß jedes Kind, dass das Brandmarken eine sog. Leibesstrafe in Mittelalter war bei der der betroffenen Person mit einem glühend heißen Eisen ein sog. „Schandmal“ eingebrannt wurde oder Galeerensträflinge mit „Feuermalen“ gekennzeichnet wurden. [2]

Screenshot eines mittelalterlichen Bildes. Auf dem Bild werden Menschen gebrandmarkt oder andere hängen am Galgen.

Eine Diffamierung ist im Übrigen eine „üble Nachrede“, eine „gezielte Verleumdung“ eine „Ehrverletzung“, eine „Hetze“ … , so Wikipedia, die auch Mobbing dazu zählt. [3]

Ist es Verleumdung oder üble Nachrede, wenn ich Paul Cullen als einen radikalen Abtreibungsgegner bezeichne, der bei Querfaschist*innen wegen seiner Impf“skpesis“ sehr gut ankommt und dies mit Quellen nachweisen kann?

Ist es Diffamierung, wenn ich behaupte, dass Heiner Rindermann ein Rassist ist und dabei z.B. auf seinen menschenverachtenden Artikel im Focus verweise? [4]

Ist es ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit, wenn ich Martin van Creveld als Neofaschist oder „neuen“ Rechten bezeichne, weil dieser z.B.
in 2004 als Redner für das Institut für Staatspolitik (IfS) fungierte oder
im Jahr darauf, also 2005, für die Sezession einen Betrag verfasste oder
2015 für die Junge Freiheit schrieb oder
ein Buch im neofaschistischen Ares-Verlag veröffentlichte oder
2017 für CATO schrieb oder
2019 erneut als Redner für das IfS angekündigt wurde oder
2019 einen Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus (BdK), einem Think Tank „neuer“ Rechter, hielt?

Genauso gerechtfertigt ist auch die Kritik an van Creveld oder die Bezeichnung als:

„„frauenfeindlich, militaristisch, latent antiisraelisch, vulgärwissenschaftlich und methodisch primitiv“ bezeichnet hat. (2011)“ (entnommen der Dokumentation des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit)

Warum denn auch nicht, wenn es zutrifft?
Warum nach Euphemismen suchen?
Denn ein*e Rassist*in ist ein*e Rassist*in ist ein*e Rassist*in. … Punkt!

Doch das rechte Netzwerk Wissenschaftsfreiheit geht noch einen Schritt weiter + schreibt folgendes: „Diffamierungen können auch über subtilere Zuschreibungen wirksam werden („anschlussfähig an rechte Diskurse“, „umstritten“, „verharmlosend“ oder „auf dem linken Auge blind“).“

Selbst Begrifflichkeiten wie „umstritten“ oder „verharmlosend“ werden als Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit verstanden.

Dabei regelt Art. 5 III GG: Kunst- und Wissenschaftsfreiheit.

Ein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit kann darum nur vom Staat erfolgen. Einerseits durch Veränderung des Gesetzes, [5] durch staatliche Untersagungen, Zwangsmaßnahmen oder tatsächliche Anordnungen. [6]

Und tatsächlich findet aktuell ein Eingriff auf die Wissenschaftsfreiheit in Bayern statt. Denn das Hochschulgesetz wird geändert. Das hat das bayerische Kabinett im Herbst beschlossen.

In Planung ist eine Hightech-Agenda, die in erster Linie Ingenieur- und Naturwissenschaftliche Disziplinen stärken will, aber nicht die Geistes- und Sozialwissenschaften.

Die nicht. Die werden zukünftig, wenn es so kommt, ins Hintertreffen geraten. [7]

Kritiker*innen vom Bund demokratischer Wissenschaftler*innen sehen durch die Verankerung von Unternehmertum, Wettbewerb und den Abbau der Hochschuldemokratie einen Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft. [8]

Auch die Drittmittelforschung bzw. Drittmittelfinanzierung hatte Einfluss auf die Freiheit von Wissenschaft und Forschung, [9] aber auch darum geht es dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nicht.

Doch worum geht es ihm dann?
Dieter Schönecker, Gründungsmitglied des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, brachte es auf den Punkt:

„Niemand darf verbindlich festlegen, was Begriffe wie „Antisemitismus“ oder eben auch „Rassismus“ aus der Sicht der Wissenschaft bedeuten. In gewisser Hinsicht tun dies nicht einmal die Wissenschaften selbst, da der Erkenntnisprozess immer offen ist.“

[10]

D.h. die Mitglieder/Mitstreiter*innen des Netzwerks wollen weiterhin im Namen der Wissenschaft Rassimus/antimuslimischen Rassismus, Antisemitismus, Misogynie, unerträgliche Menschenverachtung … darüber diskutieren, verbreiten und dafür nicht nur nicht kritisiert werden, sondern auch für die Konsequenzen, die unweigerlich daraus folgen, keinerlei Verantwortung übernehmen.

Dabei lernt schon jedes Kind, dass es notwendig ist für die eigenen Fehler einzustehen und Verantwortung für die Folgen einer möglichen Handlung zu übernehmen, dazu gehört aber auch das was eins schreibt, sagt oder unterlässt.

Laut Wikipedia ist dazu aber u.a. ein Gewissen nötig. [11]

Aller Wahrscheinlichkeit nach haben die Mitglieder/Mitstreiter*innen keins, aber trotzdem werde ich nicht aufhören, das Netzwerk im Auge zu behalten und es als das zu betrachten was es ist.

Und Nein, dieser Beitrag ist kein Angriff auf die Wissenschaftsfreiheit. Es ist berechtigte Kritik am Netzwerk und an solchen „Wissenschaftler*innen“.

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (6)

Dieser Beitrag steht mit sämtlichen Grafiken und Screenshots auch im Archiv zur Verfügung

Was sind das eigentlich für Leute, die gemeinsame Sache mit extremen Rechten, Rechtslibertären und/oder Rassist*innen machen?

Die Rede ist von dem SPD-Politiker Mathias Brodkorb, der zu den neuen Mitgliedern des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit gehört. Momentan unter Nr. 37 zu finden. [1]

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt. Dr. Mathias Brodkorb (Politologe, Klinikum MV) Nr. 37 des Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Er gehört zum Autor*innenkreis des Zeitblogs Störungsmelder, [2] schreibt seit September 2020 für den Cicero [3] und setzte sich 2009 für Hinrich Rohbohm ein, der schon damals regelmäßig für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) schrieb bzw. zum Redaktionsteam gehörte.

Endstation rechts, von Brodkorb mitgegründet, [4] veröffentlichte 2009 unter der Angabe: „Freitag, 20. März 2009 von Mathias Brodkorb“ seinen offenen Brief an Martina Krogmann (CDU). [5]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt!

In diesem offenen Brief schrieb Brodkorb u.a., es sei Rohbohms gutes Recht für die JF zu schreiben.

Er selbst, also Brodkorb, habe alle Artikel von Rohbohm gelesen „Und dort findet sich nichts, aber auch rein gar nichts, was den von Ihnen geäußerten Vorwurf erhärten könnte“, so ist es bei endstation rechts zu lesen. ???

Hinrich Rohbohm wurde 2017 Bundessprecher für den Freiheitlich Konservativen Aufbruch, dessen Mitbegründer er ist. Er ist Abtreibungsgegner und ist in dieser Eigenschaft der Landesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) Niedersachsen, 2017 hielt Rohbohm einen Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus, einem Think-Tank „neuer“ Rechter, ebenfalls 2017 fungierte er als Referent für die 2. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, organisiert von Klaus Kelle.

Mit dabei an jenem Tag waren u.a. auch Steffen Königer von der AfD, Hermann Binkert von INSA und Boris Reitschuster (Focus) als Referenten.

Rohbohm, auch Buchautor, war bis zu seinem Austritt aus der WerteUnion Mitte September 2020 stellvertr. Vorsitzender der WU, Landesvorsitzender der Werteunion Niedersachsen sowie kommissarischer Landesvorsitzender der Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg. [6]

Hinrich Rohbohm ist schon lange als das bekannt was er ist und er konnte auch dahin gelangen, weil er Unterstützung und Solidarität von einem aus den Reihen der SPD erhielt, einer Partei, die von sich behauptet Bollwerk gegen Rassismus zu sein. [7]

Screenshot von der Webseite der SPD Leoningen. In fetter Schrift und Großbuchstaben ist hier zu lesen: BUNDESTAG 
19. Februar 2021 von 
SPD IST BOLLWERK GEGEN RASSISMUS 
SPD NEWS

[7]

Im selben Jahr, also 2009, protegierte, verteidigte, verharmloste Brodkorb den Antisemiten Jürgen Elsässer. Elsässer schrieb dazu in seinem Blog: Wer gedacht hat, es gibt keine intelligenten Sozialdemokraten mehr, kennt Mathias Brodkorb nicht.“ [8]

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) widmete 2010 Brodkorb einen dreiseitigen Artikel mit der Überschrift: „So intelligent kann Antifaschismus sein.[9]

Dieses Lob kam von einer Zeitung, die z.B. den nationalistischen/revisionistischen Aufruf „8. Mai 1945 gegen das Vergessen“ von Zitelmann, Schacht und Röhl veröffentlicht und daran verdient hat und die auch mit dem Appell für die Pressefreiheit (2006 Version III), initiiert von der JF, ihren Reibach gemacht hat.

Im Jahr darauf, also 2011, lobte Mathias Brodkorb die NS-Künstler*innen Riefenstahl und Breker. [10]

Und so stellt sich für mich nicht mehr die Frage, was das eigentlich für Leute sind, die gemeinsame Sache mit Leuten machen, deren vermeintlich wissenschaftliche Erkenntnisse über die angeblich verminderte Intelligenz von schwarzen Menschen bzw. von Menschen aus Afrika in Thilo Sarrazins rassistisches Buch „Deutschland schafft sich ab“ geflossen sind bzw. die Quellen dafür waren.

Ja, ich bin immer noch bei Mathias Brodkorb, der sich dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen hat, zu dem auch Heiner Rindermann gehört, auf dessen „Arbeiten“ Sarrazins rassistisches Pamphlet basiert.

Heiner Rindermann, der immer wieder durch rassistische Äußerungen auffällt, genau wie Fritz Söllner, dem Stichwortgeber der neofaschistischen AfD.

Es ist unnötig sich zu fragen, was das eigentlich für Leute sind, die sich gemeinsam mit einem Rechtsradikalen, denn so darf ich Jörg Baberowski offiziell laut Gerichtsurteil bezeichnen, in eine Veranstaltung setzen und fröhlich mit einem solchen plaudern.

Die Rede ist vom Ettersburger Gespräch am 22.11.2020 zum Thema: „Das Ende der Geschichte ist vertagt!“ mit Jörg Baberowski, Mathias Brodkorb und dem Moderator Peter Krause, [11] der interessanterweise genau wie die Beiden anderen dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehört.

Die Frage, was das eigentlich für Leute sind, die sich einem rechten Netzwerk anschließen, zu dem neuerdings auch der neofaschistische Historiker David Engels und z.B. der radikale Abtreibungsgegner und „Impfskeptiker“ Paul Cullen gehören, einem Netzwerk, mit Professor*innen, die enge Verbindungen zur rechtslibertären Hayek-Gesellschaft oder den Hayek-Clubs unterhalten, wie z.B. Susanne Schröter, Ulrike Ackermann, Gunther Schnabl, Philipp Batthyány, Hans Mathias Keplinger, …, [12]

war natürlich nur eine rhetorische Frage, denn ich weiß, was das für Leute sind und jede*r, d. genau hinschaut weiß das auch.

Und damit endet Teil 6, der mit der Dokumentation verbunden wird, die unter Organisationen/M bis P/ im Blog zu finden ist oder direkt hier: https://bkramer.noblogs.org/netzwerk-wissenschaftsfreiheit/

Netzwerke – Marburg und Wetzlar

Dieser Beitrag beginnt Anfang der 1980er Jahre im hessischen Marburg (MR), [1] wo Margit und Georg Pflüger mit Elke und Roland Werner, laut queer.de „der wohl aktivste deutschen Homo-„Heiler“[2] den Christustreff-Kindergarten und die Lebensgemeinschaft „Jesu-Gemeinschaft Marburg“ gründeten.

Gegründet wurde die Gemeinschaft bzw. der Christus-Treff (CT) in MR mit der Absicht der Evangelisation, „die der Auftrag der öffentlichen Verkündigung ist“, so Roland Werner, [3] seit 2013 Vorsitzender von Pro Christ e.V., einer Organisation der Evangelischen Allianz Deutschland, die mit 39 evangelikalen Organisationen verpartnert ist. [4]

Informationen über Roland Werner mit Foto von der Webseite der EAD. Nachzulesen hier: https://www.ead.de/ueber-uns/personen/prof-dr-dr-roland-werner/

[5]

Mittlerweile ist der Christus-Treff e.V. (CT), der zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Marburg gehört, [6] der rechtliche Träger des Christus-Treff Marburg und der mit ihm verbundenen Organisationen, wie Friends, WINGS, Zinzendorf-Institut… .

Einzuordnen sind diese Organisationen bei der Lausanner Bewegung und gleichzeitig fühlen sie sich auch mit der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) verbunden. [7]

Die Lausanner Bewegung war übrigens das Produkt von Billy Graham, [8] mittlerweile verstorben und US-amerikanischer Baptistenpastor und „Erweckungsprediger des Evangelikalismus[9] und bekannt geworden durch Hetze gegen Schwule und Jüdinnen_Juden und der 1993 Aids/HIV als „Urteil Gottes“ bezeichnet hatte. [10]

Beide Organisationen, also die Lausanner Bewegung und die EAD, sind misogyn, LGBTQI-feindlich und missionierend und das trifft auch auf das Ehepaar Werner und Pflüger zu.

Sie alle waren/sind sehr aktiv und sie waren auch missionierend im Ausland unterwegs.

2001 übernahm Georg Pflüger die Leitung der deutschen Fernschule in Wetzlar, [11] wurde Schulleiter der von ihm mitgegründeten privaten Friedrich Wilhelm-Raiffeisenschule (FWR), deren Konzept er entwarf, das WEiSE®-Konzept.

Also „Werteorientierte Erziehung in individualisierten Schul-Einheiten mit Eltern“. [12] Dieses Konzept ist auch als Buch erhältlich, das von schulexpert in der 1. Edition 2017 veröffentlicht worden ist.

Foto vom Buchcover: Georg A. Pflüger „Das WEiSE®-Konzept“

Bei schulexpert GmbH, dem „pädagogischen Dienstleister“ der Schule mit der angeschlossenen WEiSE®-Stiftung und 4youMedia – message for life [13] gehört Georg Pflüger zur Geschäftsführung, ebenso bei der Deutschen Fernschule. Sie alle haben, genau wie die WEiSE-Akademie ihren Sitz im mittelhessischen Wetzlar und in allen Organisationen ist der evangelikale Schulleiter Georg Pflüger vertreten.

Auf der Webseite der Schule, die sehr gut vernetzt ist, wie aus nachfolgendem Screenshot hervorgeht,

„Unser Netzwerk

„Unser Netzwerk
	Die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule eG ist Teil des pädagogischen Dienstleisters SCHULEXPERT. Dazu gehört  die Deutsche Fernschule und die schulexpert GmbH.
	Die FWR eG ist Mitglied im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen, im Verband Deutscher Privatschulen Hessen e.V., im Mittelhessen e.V. sowie im Kooperationsnetzwerk der Technischen Hochschule Mittelhessen.
	Für die Berufsfelderkundungen greifen wir auf unterschiedliche Partner zurück.
	Für die Gründung des bilingualen Grundschulzweiges im Jahre 2019 haben wir mit der Stadt Wetzlar, dem Regionalmanagement Mittelhessen, der IHK Lahn-Dill und natürlich dem Schulamt erfolgreich zusammengearbeitet.“
Quelle: https://www.fwr-wetzlar.de/

gibt es auf den ersten Blick keinen Bezug zu Religion und/oder einem christlichen Bekenntnis.

Doch die Freie Evangelische Schule Ulm ordnet die FWR unter evangelikalen Schulen ein. [14] csv.lippe.de bezeichnet die FWR sogar als evangelikale Bekenntnisschule. [15]

Und hier würde ich die FWR auch einordnen und zusätzlich noch als Brückenkopf zur Homeschooling-Bewegung beschreiben und zu anderen Organisationen wie die Schuzh z.B., die die Schulpflicht und das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 6 C 12.12, S. 11, 11.09.2013) als einen Angriff auf die elterlichen Grund- und Menschenrechte bzw. sogar als deren Auflösung verstehen.

Screenshot von hier: https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12

Screenshot von hier https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12. Gescreenshotet wurden Leitsätze, Tenor und 1 Abschnitt von Tatbestand.

Das Urteil des BverwGE kann hier gelesen werden: https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12

Der Staat habe, so Eckermann 1. Vorsitzender von Schuzh, „zur Durchsetzung dieser „Gender-Revolution“ im Kinder- und Jugendhilfegesetz das Recht geschaffen, jedes Kind von Geburt an, das nicht „gemeinschaftsfähig“ von seinen Eltern erzogen wird (also im Sinne der Gender-Ideologie), in die Tagespflege zu nehmen (§ 24 Kinder- und Jugendhilfegesetz = SGB VIII).“ [16]

Und genau hier für Schuzh, also Schulunterricht zu Hause e.V. Verein zur Verwirklichung des grundgesetzlich garantierten Erziehungsrechts der Eltern, fungierte Pflüger 2004 bei einem Kongress in Wetzlar als Referent. [17]

Zwei Jahre später, also 2006, war Pflüger Autor für die Aufsatzsammlung: „Homeschooling – Tradition und Perspektive“ hrsg. von Ralph Fischer und Volker Ladenthin. [18]

Mit dabei als weiterer Autor war auch Thomas Schirrmacher, von der Evangelischen Allianz, mittlerweile Generalsekretär der weltweiten Evangelischen Allianz.

2009 tauchte Georg Pflüger bei ERF Medien im Rahmen der Wartburg-Gespräche wieder auf (17.11.2009: „Wieviel Religion braucht ein Kind?“). [19]

2009 war das Ehepaar Pflüger Gast der Sendung von Wilfried Schulte in der Serie Beziehungsweise von bibel.tv. [20]

2014 bedankte sich die FWR Wetzlar bei den Kooperationspartner_innen mit einer Veranstaltung mit Verköstigung. Zum Thema „Trends in Gesellschaft und Unternehmen“ hielt Dr. Stephan Holthaus einen Vortrag. [21] [22]

Stephan Holthaus ist ein Evangelikaler, streng bibeltreu versteht sich. Er ist Rektor der FTH Gießen (Freie Theologische Hochschule) und Leiter des Instituts für Ethik & Werte. Beide sind Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Gießen.

Die Ehe für Alle kommentierte Holthaus 2017 mit den Worten: „Heute ist kein guter Tag für unser Volk“, erschienen in idea, dem Sprachrohr der EAD mit Sitz in Wetzlar. [23]

Bis zur Einstellung der Webseite „Einer von Uns“ (One of Us, betrieben von der Zivile Koalition, also von Sven und Beatrix von Storch) gehörte Holthaus zu den Unterstützer_innen

Screenshot vom Impressum der Webseite www.1-von-uns-de. Zivile Koaltion e.V., Berlin; Vorstand: Beatrix von Storch, Sven von Storch (Geschäfsführender Vorstand)

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

war Botschafter dieser Organisation, die Teil des europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks „Agenda für Europa“ oder „Agenda Europa“ gewesen ist.

Ein Netzwerk, das Homosexualität bzw. Homosexuelle kriminalisieren und die Scheidung, die Antibabypille und Schwangerschaftsabbrüche verbieten lassen will.

Und hier schließt sich der Kreis, denn auch der Christus-Treff (CT) Marburg ist u.a. als extrem homosexuellenfeindlich bekannt. Radio Unerhört Marburg berichtete ausführlicher über den CT Marburg, der vom Ehepaar Pflüger mitgegründet worden ist. [24]

Queer.de beschrieb 2017 den Christus-Treff in Marburg als „Homo-„Heiler““. Mehr dazu hier

In Marburg, da wo alles begann mit den Pflügers, den Werners und den evangelikalen Netzwerken.

Was es mit der „werteorientierten Erziehung“ des WEiSE-Konzepts auf sich hat und welche Werte sich dahinter verbergen, dürfte damit hinreichend geklärt sein.

Die Tatsache, dass die Stadt Wetzlar eine solche Schule als Partner_in unterstützt, wiegt deshalb umso schwerer. [25]

Logo der Stadt Wetzlar

Screenshot von den Partner_innen der FWR. Zu sehen sind alle Logos der Unternehmen.

Und so geht es in diesem Beitrag nicht nur um evangelikale Netzwerke, um Seilschaften und um Einflußnahme, sondern auch um’s Angekommen sein in der Mitte der Gesellschaft, die kein Korrektiv kennt und ebensowenig eine rote Linie.

Margit Pflüger, des Schulleiters Ehefrau, die nachweislich noch 2010 für den Arbeitsbereich „Kinderarbeit“ beim Christus-Treff (CT) Marburg zuständig gewesen ist, [26] während ihr Mann Georg, zu dieser Zeit bereits Schulleiter war, für den Christus-Treff-Arbeitsbereich „MR-Salon“ zuständig gewesen ist, [27] hat übrigens die Chorleitung der Musicalgruppe der FWR Wetzlar übernommen. Im Rahmen der diesjährigen Wetzlarer Festspiele wird die Musicalgruppe der Schule das Kinder Rock Musical „Megastress im Märchenwald“ aufführen. [28]

Screenshot von der Veranstaltung „Megastress im Märchenwald“. Hier ist zu lesen, dass Margit Pflüger die Chorleitung übernommen hat.

Wie gesagt, es geht um’s Angekommensein von christlichen Fundis in der Mitte dieser Gesellschaft, in einer Mitte die kein Korrektiv, keine rote Linie kennt und kennen will.

Für Interessierte verweisen wir auf eine zehnteilige Dokumentation, die sich kritisch mit den Glaubensgrundsätzen/Ideologie der Evangelische Allianz Deutschland auseinandersetzt.

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – 5

Dieser Beitrag steht auch im Archiv zur Verfügung

Ein weiterer Beitrag zum rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, also Teil 5.

Während die Corona-Pandemie und die hetzenden CoroNazis/Querfaschist_innen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, hat das rechte Netzwerk am 27.03.2021 weitere Mitglieder/Mitstreiter_innen gewinnen können.

Insgesamt sind es jetzt 360. Im Archiv hier zu lesen: https://archive.is/mAnXG (Stand 27.03.2021).

360 Hochschulprofessor_innen/Wissenschaftler_innen scheinen auf den ersten Blick wenig zu sein. Zumal sich die Anzahl von Hochschulen in Deutschland in WS 2020/2021 auf insgesamt 423 [1] belief und es im Jahr 2019 an deutschen Hochschulen 36.139 hauptberufliche Professoren und 14.408 hauptberufliche Professorinnen, also insgesamt 50.547, [2] gegeben hat.

Unter diesem Aspekt könnte mensch annehmen, dass diese 360 eine vernachlässigbare Gruppe sind. Doch halt, so einfach ist das nicht!

Denn die Mitglieder/Mitstreiter_innen müssen im gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden. Im Kontext einer Gesellschaft in deren Mitte oder in deren Strukturen Rassismus, Antifeminismus/Sexismus/Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus, … Klassismus tief verankert sind.

Neu hinzugekommen sind beim rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit auch die beiden Klimawandelleugner „Dr.“ Hans-Joachim Dammschneider und „Dr.“ Sebastian Lüning.

Beide gehören zum Team des Instituts für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IFHGK) [3] mit Sitz im schweizerischen Ägeri. [4]

Screenshot mit Fotos von Hans-J. Dammschneider und Sebastian Lüning auf der Webseite des IFHGK

Während Dammschneider für EIKE publiziert, war Lüning Referent der 13. EIKE Internationalen Klima- und Energiekonferenz im November 2019 in München. [5]

Gemeinsam gaben Dammschneider und Lüning im Herbst 2019 eine schriftliche Stellungnahme zum Klima für den Thüringer Landtag ab. Weitere Stellungnahmen von Lüning sollen eigenen Angaben zufolge in Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg erfolgt sein. [6]

Mehr über Lüning, der u.a. im Januar 2019 im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) und der neofaschistischen AfD im Deutschen Bundestag einen Vortrag gehalten hat, hier.

Im letzten Jahr gehörte übrigens Lüning zu den Autoren einer Sammelschrift der Ludwig-Erhard-Stiftung zum Thema „Wohlstand für Alle – Klimaschutz & Marktwirtschaft“.

Foto vom Cover der Sammelschrift

[7]

Lüning ist also gut vernetzt und sehr aktiv, wie zu sehen ist.

Soviel zu den beiden Klimawandelleugnern, die sich im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit mit Evangelikalen, christlichen Fundis, Kreationist_innen, Rassist_innen, Rechten, Misogynen, extremen Rechten und Rechtslibertären verbunden haben.

Denn zu den neuen Mitstreiter_innen gehört auch der Mathematikprofessor der Universität Osnabrück „Prof. Dr.“ Matthias Reitzner.

Er kann dem Spektrum des christlichen Fundamentalismus zugeordnet werden.

Er ist bereits häufiger aufgefallen, z.B. 2009 als er die LGBTQI-feindliche Marburger Erklärung unterzeichnet hat.

2017 war Reitzner Kontaktperson für christlich-fundamentale Veranstaltungen zum Thema „Reformation 2017 – aktuell wie vor 500 Jahren?“ u.a. mit Peter Hahne, Thomas Schirrmacher oder Ulrich Parzany von der Bekenntnisbewegung. [8]

Interessant war/ist in diesem Fall die angegebene E-Mail-Kontaktadresse, die direkt zur Universität Osnabrück führte.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Die E-Mail-Adresse lautete wie folgt: matthias[dot]reitzner[at]uni-osnabrueck[dot]de

[9]

2018 gehörte Reitzner zu den Unterstützern des Kreuzerlass. Da die Webseite nicht mehr existiert, verweise ich aufs Archiv: http://archive.is/vGJPB.

In dieser ökumenischen Erklärung katholischer und evangelischer Professoren und Hochschullehrer der Theologie zum bayrischen Kreuzerlass, bekannten sich insgesamt 84 Personen zum Kreuz in der Öffentlichkeit.

Darunter auch Elmar Nass (u.a. Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e.V.[GEW]), der ebenfalls zum rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehört.

2019 unterzeichnete Reitzner die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“, initiiert vom pegidahaften Verein Deutsche Sprache (VDS) mit dem Vorsitzenden Walter Krämer, der gleichfalls zum Netzwerk gehört und der wenn ihm danach ist, ein H*tler-Zitat oder eine widerliche Greta Thunberg-Karrikatur in den Schaukasten der Universität hängt.

Der Fall ist bekannt. Bilder gibt es dazu auch. Deswegen geht es weiter ins Jahr 2020, als Reitzner den rechten Apell für freie Debattenräume unterzeichnet hat. Zu finden unter der laufenden Nr. 6,433. [10]

Aktuell ist Reitzner Vorsitzender des Kirchenvorstands der Evang.-Luth.-Paulusgemeinde Osnabrück. [11]

Ein weiteres neues Mitglied im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ist der Kreationist „Prof. Dr.“ Siegfried Scherer, Biologe der TU München. Er ist auf der Referentenliste der extrem rechten Burschenschaft Danubia München zu finden. [12]

Screenshot der die Angaben im Text bestätigt

[12]

Die Münchner Burschenschaft Danubia wird regelmäßig im VS-Bericht Bayern unter „Rechtsextremismus“ aufgeführt. [13] Hier ein Screenshot aus dem VS-Bericht aus dem Jahr 2019.

Screenshot vom bayerischen VS-Bericht zur Münchner Burschenschaft Danubia

[13]

Auch wenn der VS keine seriöse Quelle ist, kann mensch erkennen, dass Scherer keine Berührungsängste vor einer Burschenschaft hatte, die vom VS beobachtet wurde und wird.

Aktuell ist Scherer Kuratoriumsmitglied des Institut für Glaube und Wissenschaft (IGUW) mit Sitz im mittelhessischen Marburg. Das Institut ist angegliedert bzw. gehört zur Studentenmission in Deutschland e.V. (SDM), das ebenfalls in Marburg angesiedelt ist.

Die SDM ist ein mit der Evangelischen Allianz Deutschlandverbundenes Werk“. D.h. die SDM und ihre Organisationen arbeiten auf der Basis der Glaubensgrundsätze / Ideologie der EAD. [14]

Die IGUW und die SDM sind also evangelikal/christlich-fundamental.

Bis 2006 war Scherer übrigens Vorsitzender der evangelikalen/kreationistischen Studiengemeinschaft Wort und Wissen e.V., die zum Netzwerk der EAD gehört und zwar zu den „nahestehenden Werken, Kirchen, Verbänden“. [15]

2009 berichtete der Spiegel u.a. über Scherer unter der Überschrift: „Die kruden Thesen deutscher Anti-Darwinisten“. [16]

Über Scherer, der 2017 einen „Darwin-Vortrag beim (Frauen)Frühstück 15.09.2017“ für die Evangelikalen der Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Berlin Wedding gehalten hat, [17] und der seit 1979 mit Dr. phil. Sigrid Hartwig Scherer verheiratet ist, die Beraterin für die Christlich-therapeutische Lebensberatung – Psychotherapie – Supervision ist, [18] gäbe es noch viel zu sagen.

Ein Beispiel habe ich noch, doch zuvor einige Anmerkungen.

„Wir“ sehen also hier im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit eine unselige Allianz aus Klimawandelleugnern, Evangelikalen/christlichen Fundis, Rechtslibertären, die den Sozialstaat ablehnen, Rassist_innen oder Rechte und extreme Rechte, sowie bisher ein Kreationist.

Das ist eine unselige und sehr gefährliche Verbindung von Professor_innen und Hochschullehrer_innen, die an den Universitäten lehren und im Namen des Netzwerks Veranstaltungen planen.

Das ist insofern eine sehr gefährliche Kombination, weil all jene im Rahmen von Seminaren oder Veranstaltungen an den Universitäten auf Studierende stoßen, die aus der Mitte der Gesellschaft stammen und deren Werte in sich tragen.

Demzufolge Rassismus, Antifeminismus/Sexismus/Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus, … Klassismus, die in der Mitte und in deren Strukturen tief verankert sind.

Hier werden sie in ihren Unwerten in den Veranstaltungen, den Seminaren, den Vorlesungen und durch die akademischen Schriften der vermeintlich honorigen Damen und Herren bestätigt und verstärkt.

Und diese Stimmen kommen aus der Wissenschaft. Wie z.B. „Prof. Dr.“ Susanne Schröter (Uni Frankfurt/M.), die antimuslimischem Rassismus eine vermeintlich akademische und damit eine wissenschaftlich fundierte Begründung liefert, ganz genau so wie „Prof. Dr.“ Christiane Schirrmacher (Uni Bonn), wissenschaftliche Leiterin des evangelikalen „Instituts für Islamfragen“. Bei diesem „Institut“ handelt es sich allerdings um einen Verein, der sich mit Spenden finanziert, der von den Evangelischen Allianzen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz getragen wird. [19]

Beide tragen antimuslimischen Rassismus und Islamfeindlichkeit in die Mitte der Gesellschaft hinein.

Ein anderes Beispiel ist „Prof. Dr.“ Siegfried Scherer (Hg.), der mit Reinhard Junker das kreationistische Schulbuch „Evolution – Ein kritisches Lehrbuch“ verfasst hat und damit in Schulen vorgedrungen ist.

Erschienen ist das Buch im Weyel-Verlag, Gießen. Hier wird die aktuell 7. aktualisierte und erweiterte Auflage aus dem Jahr 2013 zum Stückpreis von 26,90 € angeboten. [20]

Screenshot zeigt das Cover vom Buch und einige Angaben zum Buch selbst.

[20]

Screenshot zum Buch. Besonders interessant ist die Überschrift: „Wer liest dieses Buch mit Gewinn?“

[20]

Dieses „Schulbuch“, das von den meisten Bundesländern nicht für den Unterricht freigegeben wurde, wurde 2002 mit dem Schulbuchpreis ausgezeichnet. Das Sprachrohr der EAD, idea, berichtete darüber.

Screenshot von idea vom 20.11.2002. Text: „Schulbuchpreis für Evolutionskritiker Ein Biologiebuch auf der Grundlage des christlichen Schöpfungsglaubens ist mit dem Schulbuchpreis 2002 ausgezeichnet worden. Die Autoren des bisher in den meisten Bundesländern für den Schulunterricht nicht freigegebenen Buches „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“, Siegfried Scherer und Reinhard Junker, erhielten den Preis der Vereins „Lernen für die deutsche und europäische Zukunft“ am 17. November in Bielefeld.

[21]

Tatsächlich fand dieses kreationistische Buch doch Eingang in den Unterricht und zwar an der staatlichen Liebig-Schule (Gießen) und der evangelikalen Privatschule, der August-Hermann-Franke-Schule (Gießen). 2007 wurde darüber berichtet. [22]

Der hessische Grünen-Fraktionschef Tarek Al-Wazir soll in diesem Zusammenhang gesagt haben: „Auf die Idee, dass sie (die Schöpfungslehre) in den Biologieunterricht gehört, kommen nur George Bush, der iranische Religionsminister und Karin Wolff.“ [23]

K. Wolff von der CDU war zu dieser Zeit hessische Kultusministerin,

Doch dies waren nicht die einzigen Schulen, an denen dieses Buch Verwendung gefunden hat. U.a. noch an der Georg-Müller-Schule mit 4 Standorten in Bielefeld und Steinhagen

Begeistert vom Buch waren auch der „Elternverein NRW“ und der Philologenverband NRW. [24]

Anmerkung: Der Elternverein NRW gehörte zu den Sponsoren der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz

Ich möchte an dieser Stelle diesen extralangen Beitrag beenden und hoffe, ich konnte für eine notwendige kritische Aufmerksamkeit des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit werben.

Bäckerei Moos

Dieser Beitrag mit allen Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

Seit 34 Jahren versorgt die Bäckerei Moos nicht nur Wetzlar und Umgebung mit Backwaren und Brot. Motto der Bäckerei „Ohne Moos nix los“.

Logo der Bäckerei Moos.

Mittlerweile ist das Unternehmen auf 70 Standorte angewachsen mit 550 Mitarbeiter_innen und insgesamt 742 Produkten. [1]

Geschäftsführer ist Hartmut Moos und die Großbäckerei hat ihren Sitz in Asslar, 5,4 km von Wetzlar entfernt. [2] Partner der Bäckerei sind:
HSG Wetzlar, Menschen für Kinder e.V., Die Tafeln, LANG Bio Energie und REWE. [3]

Das sind die offiziellen Informationen. Doch wer genau hinschaut entdeckt noch sehr viel mehr.

Seit 1997 findet in der oberen Altstadt von Wetzlar in der Adventszeit der Riesenstollenverkauf auf dem Eisenmarkt statt. Der stramm rechte MdB der CDU Hans-Jürgen Irmer und gelegentlich auch Hartmut Moos verkaufen dann Teile des Riesenstollens dessen Verkaufserlös einem Verein gespendet wird.

Hier ein Foto aus 2018. [4]

Bild vom Stollenverkauf 2018

Möglich macht das die Bäckerei Moos, die den Riesenstollen in einer Länge von 20 bis 25 m kostenlos zur Verfügung stellt.

2018 wurde mit einer Spende von 1800,00 Euro, darunter 1170,00 Euro Verkaufserlös, der evangelikale CVJM Lahn-Dill vom Kv der CDU Lahn-Dill finanziert und gestärkt. [5] Das war übrigens nicht die erste Spende für den CVJM, die durch den Christstollenverkauf möglich wurde. [6]

Umgeben von Werbung für den Nazi Kopp-Verlag oder Anzeigen regionaler Unternehmen wurde im Wetzlar-Kurier, dessen Herausgeber H.-J. Irmer ist, berichtet und das sogar mit Bild.

Screenshot aus dem Wetzlar-Kurier mit Text und Bild „1250 Euro aus Christstollen-Verkauf für den CVJM“. Das Foto zeigt: Heike Budde, Ulla Landau, Hartmut Moos, Harns-Jürgen Irmer, Kerstin Hardt sowie vom Vorstand des CVJM Mario Steidl, Gisela Straßheim und Johannes Weil.“

[7]

Foto aus dem Wetzlar-Kurier aus 2018. Foto von der Spendenübergabe an den CVJM-Kreisverband Wetzlar-Gießen: von links hartmut Moos, Kerstin Hardt, Horst-Dieter Herr, mario Steidl, Heiko Budde, Hans-Jürgen Irmer, Heike Ahrens-Dietz, Maximilian Keller und Frank Steinraths.

[8]

Für Interessierte stehen hier ergänzende Infos über den Wetzlar-Kurier

Dabei ist der CVJM keineswegs harmlos. Denn der CVJM Kv. Wetzlar-Gießen e.V., so die korrekte Bezeichnung, ist organisiert im CVJM Gesamtverband in Deutschland e.V.

Dieser gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) und gehört hier zu „den nahestehenden Werken, Kirchen und Verbänden“, arbeitet also mit „ähnlicher theologischer Grundlage, unterhalten geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz“. [9]

Für Interessierte beginnt mit Teil 1 die 10 teilige kritische Auseinandersetzung mit der Ideologie der EAD

Den CVJM als bibeltreu, als evangelikal, als missionierend und christlich-fundamental zu bezeichnen ist deshalb keine Übertreibung. Denn schließlich nimmt der Gesamtverband regelmäßig an der evangelikalen Messe Kongress christlicher Führung (KcF) mit Sitz in Wetzlar teil.

Für Interessierte gibt es hier Infos über den KcF21 

Dass die Bäckerei Moos Werbung im Wetzlar-Kurier schaltet oder in der Bäckerei in Asslar 2018 ein Unternehmerstammtisch der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Lahn-Dill (MIT) und der CDU stattgefunden hat, [10] soll hier der Vollständigkeit halber Erwähnung finden.

Interessanter hingegen ist die Unterstützung für die evangelikalen Abtreibungsgegner_innen von Kaleb e.V. in der unteren Altstadt von Wetzlar im Jahre 2016 mit kostenlosem Laugengebäck. [11]

Für Interessierte weiterführende Infos über KALEB 

Aber das ist noch steigerbar. Die Bäckerei Moos gehört nämlich zu den Partner_innen der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule Wetzlar eG, [12] einer privaten evangelikalen Grund- und Gesamtschule oder einer sog. evangelischen Bekenntnisschule. [13]

Die Schule selbst wird von 25 regionalen Kooperationspartner_innen unterstützt, darunter auch die Stadt Wetzlar.

Allerdings hätte es wenig Zweck die Stadt Wetzlar zu informieren und mit Fakten zu konfrontieren. Fakten, die noch folgen werden. Denn der Pressesprecher der Stadt Wetzlar Eckhard Nickig schrieb in der Vergangenheit für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.

Für die Zeitung, die sich gelegentlich als Beilage im Wetzlar-Kurier befand oder die Werbung im Wetzlar Kurier schaltete. Für die Zeitung, die bis 2003 im Bericht des VS unter „rechtextrem“ aufgeführt und die vom VS, der keine seriöse Quelle ist, beobachtet wurde.

Nickig verfasste außerdem noch 5 Artikel für die AfD-nahe „Freie Welt“ des Sven von Storch und er war Autor für die extrem rechtslibertäre Monatsschrift „Eigentümlich frei“.

Unter Angabe seiner Tätigkeit als Kreisvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Lahn-Dill unterzeichnete er die LGBTQI-feindliche Marburger Erklärung. [14]

Zurück zur Schule, die auch von der Stadt und der Bäckerei Moos unterstützt wird.

2014 bedankte sich die Schule bei den Kooperationspartner_innen mit einer Veranstaltung mit Verköstigung. Zum Thema „Trends in Gesellschaft und Unternehmen“ hielt Dr. Stephan Holthaus einen Vortrag. [15]

Nur Stephan Holthaus ist ein Evangelikaler, streng bibeltreu versteht sich. Er ist Rektor der FTH Gießen (Freie Theologische Hochschule) und Leiter des Instituts für Ethik & Werte. Beide sind Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Gießen.

Die Ehe für Alle kommentierte Holthaus 2017 mit den Worten: „Heute ist kein guter Tag für unser Volk“, erschienen in idea, dem Sprachrohr der EAD mit Sitz in Wetzlar. [16]

Für Interessierte stehen hier Hintergrundinformationen über idea zur Verfügung

Bis zur Einstellung der Webseite „Einer von Uns“ (One of Us, betrieben von der Zivile Koalition, also von Sven und Beatrix von Storch) gehörte Holthaus zu den Unterstützer_innen bzw. Botschafter dieser Organisation, die Teil des europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks „Agenda für Europa“ oder „Agenda Europa“ gewesen ist.

Für Interessierte stehen hier Hintergrundinformationen über Agenda für Europa zur Verfügung

Da Holthaus Leiter des Instituts für Ethik und Werte ist, lohnt ein Blick auf die Website des Vereins. Denn dieser Verein erachtet Homosexualität als sündhaft und präferierte „Konversionstherapie“, hier als „therapeutisch, seelsorgerliches Hilfsangebot“ bezeichnet.

Mittlerweile steht dieser Text nicht mehr zur Verfügung, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass Konversionstherapien verboten sind, doch ein Link existiert als Beweis: https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Homosex_Beitraege_Michael_Kotsch.pdf

Ich fasse zusammen: Im Namen der Schule hielt ein Evangelikaler einen Vortrag, der so christlich-fundamental ist, dass er ein Netzwerk unterstützte, das Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich verbieten, die Antibabypille und Scheidungen und Homosexualität kriminalisieren will.

Da hielt also ein christlicher Fundi im Auftrag der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule einen Vortrag und das in gewisser Hinsicht auch mit Unterstützung der Stadt Wetzlar, der Bäckerei Moos und weiteren Partner_innen.

Das Üble ist nicht nur, dass dies mit städtischer Unterstützung/Billigung möglich gewesen ist, sondern dass es keine_n interessierte. Das Üble ist, es würde die Mitte und/oder die Gesellschaft vermutlich erst dann interessieren, wenn ein Referent auftreten tät, der Urlaubsreisen verbieten lassen will.

Wer allerdings jetzt die Nase rümpft, weil Wetzlar so ekelhaft sei, sollte sich mal in der eigenen Stadt umsehen. Denn da gibt es sie auch.

Nur 20,38 km Fahrtroute entfernt ist die Universitätsstadt Gießen. Hier gibt es sie auch. Gelegentlich sogar sog. „Mahnwachen“ vor einer Praxis, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt.

Hier gibt es auch eine evangelische Bekenntnisschule, Evangelikale/christliche Fundis, Burschenschaften, eine Tarnorgansation der Moon-Sekte, Universal Peace Federation, und und und.

Hier gibt es auch Filialen der Bäckerei Moos. Guten Apetitt!

 

Wetzlar

In Bearbeitung!!! So schnell wird diese Stadtführung nicht fertig!!! :((

Zuletzt bearbeitet und aktualisiert am 23.12.2021 um 14.55 Uhr!!!

Wetzlar ist eine Stadt in Mittelhessen, die zum Regierungsbezirk Gießen und zum Lahn-Dill-Kreis gehört. Die Stadt selbst erstreckt sich auf 75,67 qkm mit 52.955 Einwohner*innen (Stand 31.12.2019) und ist gegliedert in 12 Stadtbezirke und 9 Stadtteile. [1]

Blick auf die alte Lahnbrücke und die historische Altstadt [2]

Ansässige Unternehmen warben vor gar nicht allzu langer Zeit für die Stadt mit dem Slogan „Die Goethestadt, die alles hat“ und diesem können wie uns nur anschließen.

Denn hier in Wetzlar hat sich auch ein Cluster von evangelikalen/christlichen Fundamentalist*innen herausgebildet und in der es keine*n stört, wenn an einem Montagmorgen (22.03.2021 um 8.15 Uhr) ein Linienbus (Nr. 16) durch Wetzlar fährt, der an eine rollende Arche erinnert und der selbst auf den Scheiben, die von Außen nicht sichtbar sind, für den Evangeliums Rundfunk bzw. ERF Medien wirbt.
Liebe! Glaube! Hoffe! Seitlich rechts und links und die Angabe ERF.

Die Stadt Wetzlar, die via Twitter darauf aufmerksam gemacht wurde, reagierte nicht.

Wir nehmen dies zum Anlass für eine besondere Führung durch die mittelhessische Stadt, die zu 4 Parteien (NPD, AfD, CDU, Die Basis)  und zu einer Vielzahl von Medien/Organisationen/ Vereinen/christlichen Gemeinden führen wird.

NPD Lahn-Dill

Nach der Kommunalwahl 2021 werden die Neonazis der NPD nur noch mit einem Sitz in der Stadtverordnetenversammlung vertreten sein. Vier Sitze gingen verloren. Für den Kreistag erhielt die NPD nur 1,0% der abgegebenen Stimmen. [3] Ein Zeichen dafür, dass die Partei der Neonazis bereits an Bedeutung verloren hat.

AfD Lahn-Dill

Die Kommunalwahl 2021 bescherte der neofaschistischen Partei für den Kreistag satte 8,5%. In der Stadtverordnetenversammlung werden sie zukünftig mit 4 Sitzen vertreten sein. [4]

CDU Lahn-Dill

Bei der Kommunalwahl 2021 wurde die stramm rechte CDU Lahn-Dill im Kreistag von 28,1 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Sie wird in der Stadtverordnetenversammlung weiterhin mit 16 Sitzen vertreten sein. [5]

Die CDU Lahn-Dill wirbt für sich selbst mit dem Slogan „Gute Köpfe Gute Gründe Ein Team“. Die Veranstaltung 30 Jahre Deutsche Einheit am 03.10.2020 wurde mit der Parole „10.959 Tage Deutschland – einig Vaterland“ angekündigt“. [6]

Im Veranstaltungskalender der CDU Lahn-Dill lassen sich Veranstaltungen mit dem extrem rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, der sein Buch vorstellte, [7] das im neofaschistischen Manuscriptum Verlag erschienen ist, finden oder einen Brauchtumsnachmittag mit dem Vizepräsidenten des Bund der Vertriebenen (BdV) Christian Knauer mit Kaffee und Kuchen und einem Rahmenprogramm zu dem die Tanzgruppe der Egerländer Gmoi gehörte. [8]

Auch Necla Kelek von den Vorstandsfrauen von Terre des Femmes (TdF), einer Organisation von Swerfs und Terfs, war hier schon geladener Gast und konnte dadurch ihren antimuslimischen Rassismus im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel: „Fördert die islamische Erziehung das Entstehen von Parallelgesellschaften“ weiterverbreiten. [9]

Unvergessen die Mahnwache von Pro Polizei Wetzlar, der CDU Lahn-Dill und Tassilo Hantusch (NPD) gegen ein Konzert von Feine Sahne Fischfilet in der Rittal-Arena. [10]

Anmerkung zur Rittal-Arena Wetzlar: Sponsor und Namensgeber der Arena in Wetzlar ist die Firma Rittal. [11] Sie ist Teil der Friedhelm Loh Group, die regelmäßig zu den Sponsor*innen des Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) gehört. Mehr dazu hier 

Friedhelm Loh, Vorsitzender der Friedhelm Loh Group, stand auf der Forbes Liste The World’s Billionaires 2018 auf Platz 629 der reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen wurde auf ca. 3,6 Milliarden Dollar beziffert. Er unterstützte im April 2020 das evangelikale Spektakel „Deutschland Betet Gemeinsam“. Mehr dazu hier 

Prof. Dr. Friedhelm Loh, der Unternehmer, ist u.a. auch Kuratoriumsmitglied von Pro Christ e.V., einem evangelikalen Verein der Evangelischen Allianz Deutschland. [12]

Zum Team der CDU Lahn-Dill gehört als Kreisvorsitzender der stramm rechte Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, [13] der nicht nur Herausgeber des Wetzlar-Kuriers ist, sondern auch Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Pro Polizei e.V. [14] und Mitglied des Lions-Clubs Wetzlar-Solms. [15]

Wetzlar Kurier

Der Wetzlar Kurier besteht seit 1982 und gehört seit 1990 Hans-Jürgen Irmer. Verlagsanschrift ist die Geschäftsstelle der CDU Lahn-Dill. Mittlerweile erscheint der Wetzlar-Kurier monatlich und kostenlos in einer Auflagenhöhe von 125.000 Exemplaren. Die Zeitung selbst, eine Art Mitteilungsblatt der CDU mit Werbeanzeigen regionaler und überregionaler Unternehmer und Artikeln, die mit denen in der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit locker mithalten können, finanziert sich ausschließlich über Anzeigen.

Hier werben regelmäßig auch der Nazi Kopp-Verlag und die extrem rechten Deutschen Konservativen e.V., die noch bis 1988 die Rudolf-Heß-Gedenkmedaille vertrieben haben. Doch dies scheint innerhalb der CDU und auch generell kein Problem zu sein. Ebensowenig die Tatsache, dass im Wetzlar Kurier in der Ausgabe 12/2018 auf S. 5 ein Artikel mit der Überschrift: „Westerwaldlied fällt der Zensurschere zum Opfer“ erschienen ist.

Dass das Westerwaldlied im 2. Weltkrieg bei der Wehrmacht mehr als beliebt war, dass es von Soldaten der Wehrmacht während der Einmärsche in Frankreich, Holland und Luxemburg gesungen wurde, ist hier auch kein Problem. Mehr über den Wetzlar-Kurier hier

Die Basis (Kreisverband Wetzlar)

Am 13.12.2021 demonstrierte Die Basis gemeinsam mit dem III. Weg, der NPD und christlichen Fundis aus Herborn

Lions Club Wetzlar-Solms

Der Lions Club Wetzlar-Solms mit Hans-Jürgen Irmer als Mitglied ist in der Vergangenheit durch die tatkräftige Unterstützung für die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen von KALEB e.V. in der Silhöfertorstrasse 8 aufgefallen. Entweder durch ein Benefizkonzert in der Hospitalkirche Wetzlar zugunsten von KALEB oder durch Flohmärkte deren Erlöse den Abtreibungsgegner*innen zu Gute gekommen sind. [16]

Bürgerinitiative Pro Polizei e.V.

Initiator des 1996 gegründeten Vereins ist der MdB und Kreisvorsitzender der CDU Hans-Jürgen Irmer. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und das bedeutet steuerliche Vergünstigungen für den Verein und die Absetzbarkeit von Spenden beim Finanzamt.

Der Verein soll eigenen Angaben zufolge auf 800 Mitglieder/Mitstreiter*innen angewachsen sein, bezeichnet sich selbst als Bürgerinitiative, die aufklärt, öffentliche Vorträge und Seminare anbietet und Pressearbeit leistet. [17]

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen des Vereins wurde der extreme rechte Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), bereits 3x eingeladen. So 2016, 2017 und 2020. [18]

Darüberhinaus bietet Pro Polizei auch Selbstverteidungsseminare gemeinsam mit dem Judo Club Wetzlar 1963 e.V. an [19] oder Schlachtplattenessen, Heringsessen, Platzkonzerte, Vortragsveranstaltungen, Sicherheitsmessen und im Abstand von 2 Jahren die Wetzlarer Polizeischau.

Das Angebot ist für Jung und Alt, Angebote für Kinder und eine Reiterstaffel, eine Hubschrauberschau, Vorführungen von SEK und Bundeswehr während bei leckerem Essen und Getränken das Polizeiorchester spielt. Mehr dazu hier

Ergänzende Informationen gibt es auch hier

Es ist ein Trauerspiel wie die Polizei, die permanent auch durch rassistisch motivierte Polizeigewalt auffällt, derart fröhlich-freundlich und unkritisch in Szene gesetzt werden kann.

Am 08.08.2021 wurde in Wetzlar das Haus der Prävention eröffnet.

Zu den Kooperationspartner*innen gehören der Lahn-Dill Kreis und das Polizeipräsidium Hessen stellvertretend für das Land Hessen.

Es sei, so schrieb Irmer im Wetzlar Kurier, ein „bundesweit einmaliges Projekt“. Das Gebäude wurde vom Trägerverein „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“ gekauft und dieser wurde von Pro Polizei Wetzlar gegründet. [8]

Es ist also ein Pro Polizei Wetzlar-„Projekt“.

KALEB Lahn-Dill e.V.

Quelle: https://www.kaleb-lahn-dill.de/angebote/beratungsstelle-und-kleiderkammer/

Am Fuße der historischen Altstadt von Wetzlar, die in jedem Jahr zahlreiche Tourist*innen anlockt, befindet sich die Geschäftsstelle des evangelikalen Vereins organisierter Abtreibungsgegner*innen Kaleb e.V.

KALEB ist die Abkürzung von Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren. Der Verein ist Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) und gehört zu den „der Evangelische Allianz nahestehenden Werke, Kirchen und Verbände“. Sie steht der EAD nahe und „arbeiten mit ähnlicher theologischer Grundlage, unterhalten geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz“. [20]

Kaleb selbst bezeichnet sich als „Beratungsstelle“, verfügt allerdings über keine staatliche Anerkennung als Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle und darf deshalb keine Beratungsscheine ausstellen.

Die Angebote von Kaleb Lahn-Dill e.V. erstrecken sich auf Schwangerenberatung, Hilfe für Familien, Hilfe nach Verlust eines Kindes, Beratungsstelle und Kleiderkammer und Aufklärung und Prävention. [21]

Seit 2011 ist Kaleb Lahn-Dill in Wetzlar zu Hause, in der Stadt gut eingebunden und hat zahlreiche Unterstützer*innen. So z.B. die CDU, die Kaleb fördern möchte [22] und zwar mit 5.000 Euro pro Haushaltsjahr. [23] Glücklicherweise ist die CDU mit ihren Anträgen bisher gescheitert. [24]

Nachzulesen ist das alles im Wetzlar Kurier, der schon öfter über die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen berichtet hat und über deren „großartige Arbeit“. [25]

Die hessische Landesregierung zeichnete Kaleb Lahn-Dill 2015 als „Initiative des Monats Mai“ mit einem Preisgeld von 500 Euro aus. Neben dem Preisgeld verfügen die Abtreibungsgegner*innen damit zusätzlich noch über eine Urkunde. [26]

Wie sehr KALEB eingebunden in Aktivitäten der Stadt Wetzlar eingebunden ist, darüber informiert der Chronologische Rückblick im Freundesbrief 2018. [27]

2016 bedankten sich die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen für die tatkräftige Unterstützung bei folgenden Firmen:
Bäckerei Moos (Laugengebäck für das Benefizkonzert),
Inspirit (Schaufenstergestaltung),
Messe-Pro (Theke, Transporter für den Umzug),
MPrint (Beschriftung der Schaufenster),
Zörb Haustechnik (Wasseranschluss, Boiler) und
zeichensetzen wetzlar GmbH (Webseite). [28]

Weitere Informationen über Kaleb e.V. stehen hier zur Verfügung

Idea e.V. – Informationsdienst der evangelischen Allianz

Die evangelikale Nachrichtenagentur der Evangelischen Allianz Deutschland, also ihr Sprachrohr, definiert sich selbst als „einzige finanziell unabhängige konfessionelle Nachrichtenagentur in Deutschland“, die auf der „Grundlage der Glaubensbasis [Ideologie] der Deutschen Evangelischen Allianz“ arbeitet. [29]

Neben der Website, betreibt idea eine Fernsehsendung (idea tv), den Podcast ideaListen, die Videoserie KÖNIGSKINDER, die Stiftung idea zur Förderung der christlichen Publizistik [30] und den finanziell profitablen Zweckbetrieb Kongress Christlicher Führungskräfte (KcF). [31]

Ergänzende Informationen über idea stehen hier zur Verfügung

Ergänzende Informationen auch beim Rechten Rand

Kongress Christlicher Führungskräfte (KcF)

Beim Zweckbetrieb von idea dem KcF handelt es sich um ein evangelikales/christlich fundamentales Spektakel im Sinne einer Messe mit Aussteller*innen, Seminaren, Workshops und einem Rahmenprogramm. Diese Messe, die der bedeutenste Wertekongress in Deutschland sein will, findet im Abstand von 2 Jahren statt. [32]

Ausführliche Informationen über den evangelikalen KcF21 stehen hier zur Verfügung

Stiftung idea zur Förderung der christlichen Publizistik

Die Stiftung „unterstützt gezielt die Förderung junger Talente – die zukünftig an den unterschiedlichsten Schaltstellen Verantwortung übernehmen -, damit der christliche Glaube und die christlichen Werte weiterhin in der Öffentlichkeit präsent sind“, schreibt die Stiftung auf ihrer Webseite [33] und meint mit „christlichen Werten“ die Ideologie der EAD.

Ergänzende Informationen über die EAD und ihre menschenverachtende Ideologie stehen hier beginnend mit Teil 1 einer 10teiligen Serie zur Verfügung

ERF Medien e.V.

Quelle: https://www.erf.de/erf-medien/erf-besuchen/4217

Das Missionswerk und Medienunternehmen [34] ERF Medien ist ein selbständiges Werk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD), [35] ist also ebenfalls ein evangelikales Sprachrohr.

Gegründet wurde ERF als Evangeliums-Rundfunk am 19.10.1959 im Umfeld von Unterstützer*innen von Trans World Radio (TWR), [36] deren Berufung es ist „die Welt für Christus durch Massenmedien zu erreichen, damit dauerhafte Früchte produziert werden“. [37] [In deutscher Übersetzung]

1977 wurde der ERF Verlag gegründet, der seit 2001 Teil der „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) ist. Hier bei der Verlagsgruppe SCM werden auch kreationistische Schriften veröffentlicht.

5 Jahre später, also seit April 1982, wird das ERF Medien-Magazin ANTENNE herausgegeben.

Mittlerweile fördert ERF Medien in Zusammenarbeit mit TWR christliche Medienangebote weltweite Projekte und setzt sich „für die Integration von Migranten in Deutschland ein“. Die Medienangebote werden dabei auch in „Fremdsprachen“ angeboten.

Der Neubau von ERF Medien, zu finden im Wetzlarer Stadtteil Dahlheim, kostet sage und schreibe 24,2 Mio Euro von denen 20,5 Mio Euro bereits finanziert sind. An Sonder-, Großspenden und Nachlässen hat ERF Medien bereits 12,10 Mio Euro einstreichen können. [38]

Denn evangelikale Medienarbeit und die Weiterverbreitungsmöglichkeiten für die bibeltreue Missionierung gibt es schließlich nicht zum Nulltarif.

Christliche Medieninitiative PRO e.V.

Gegründet wurde die christliche Medieninitiative PRO, die ein selbständiges Werk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) ist [39] und damit ein weiteres Sprachrohr der evangelikalen Allianz, 1975 als Konferenz evangelikaler Publizisten (KEP), später dann umbenannt.

Die Organisation richtet sich seit ihrer Gründung eng an dem Claim „Mehr Evangelium in den Medien“ aus. Das Werk versteht sich „als „Wertekompass“ für die Medien und versteht biblische Werte als Basis des friedlichen und konstruktiven Miteinanders für eine demokratische Gesellschaft“.

Die „biblischen Werte“ sind in den Glaubensgrundsätzen der EAD verankert und sie sind nicht nur LGBTQI-feindlich, sondern ebenso Misogyn.

All das und noch viel mehr ist hier im Rahmen einer 10-teiligen Serie zu lesen

CVJM Kreisverband Wetzlar-Gießen e.V.

Der CVJM Kreisverband Wetzlar-Gießen e.V. mit Sitz in Wetzlar feierte 2006 seinen 100. Geburtstag. [40] Er ist also mittlerweile 115 Jahre alt.

Organisiert ist der Kreisverband im CVJM Gesamtverband in Deutschland e.V., [41] der zu den „nahestehenden Werken, Kirchen und Verbänden“ der Evangelischen Allianz Deutschland gehört. [42] Der CVJM arbeitet damit mit ähnlicher theologischer Grundlage und unterhält geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz. [43]

Zu den Angeboten des Kv Wz-Gi gehören Freizeiten, Gottesdienste für junge Erwachsene, Treffen und Seniorenarbeit. Mit Senior*innen sind Personen 55 plus gemeint. Der Kv gliedert sich in 24 Ortsvereine und ist Träger und Betreiber des Freizeitzentrums Greifenstein-Rodenroth. [44]

In all diesen Ortsvereinen wird also unter den Kindern und Jugendlichen die menschenverachtende Ideologie der EAD oder eine sehr ähnliche weiter verbreitet.

Trotzdem oder vermutlich Deswegen erhielt der CVJM Lahn-Dill 2018 vom CDU Kreisverband Lahn-Dill eine Spende in Höhe von 1800 Euro. [0]

Der Wetzlar-Kurier berichtete dazu folgendes: „Eine kleine Spendenübergabe-Zeremonie kann sich – allerdings wohl eher in seltenen Fällen – ebenso unerwartet wie positiv auf die Höhe der Spendensumme auswirken. So geschehen bei der Übergabe des Erlöses des Christstollenverkaufs, den der CDU-Kreisverband Lahn-Dill nun schon zum 21. Mal und wie stets auf dem Wetzlarer Eisenmarkt veranstaltet hat. 1170 Euro waren dabei zusammengekommen, wie immer für einen guten Zweck, in 2018 zugunsten des CVJM-Kreisverbandes Wetzlar-Gießen. Bei der Scheckübergabe in den Räumen der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Wetzlar führte das begleitende Gespräch zur spontanen Bereitschaft einiger der Anwesenden, den Spendenbetrag noch zu erhöhen. So konnten letztlich 1800 Euro an den Vorsitzenden des CVJM-Kreisverbandes, Mario Steidl (Niederbiel), und den ebenfalls anwesenden Hausleiter des CVJM-Freizeitheimes im Greifensteiner Ortsteil Rodenroth, Horst-Dieter Herr (Dreisbach), übergeben werden.“

Möglich gemacht hatte das der überdimensionale Weihnachtsstollen von 20 bis 25 m Länge, hergestellt von der Bäckerei Moos, der auf dem Wetzlarer-Eisenmarkt verkauft worden war. Der Erlös in Höhe von 1170 Euro war die Basis dieser Spende.

Über den CVJM Deutschland lässt sich noch sagen, dass dieser 2013, [00] und 2019 zu den Aussteller*innen der evangelikalen Messe „Kongress christlicher Führungskräfte“ gehörte. [000]

ICF Startup Wetzlar

ICF Startup Wetzlar ist laut eigenen Angaben eine ICF Church und eine Kirchengründung des ICF Movement. ICF ist die Abkürzung von „International Christian Fellowship“. [45] Gegründet wurde die ICF Church 1996 von Leo und Susanne Bigger, die mit ihren gemeinsamen Kindern in der Nähe von Zürich leben. [46]

28 ICF Kirchen gibt es mittlerweile in Deutschland, 2 in Albanien, Italien und Kambodscha, 1 in Israel, Polen, Ukraine, Brasilien und Kroatien, 4 in den Niederlande, in Österreich bereits 6, 27 in der Schweiz und 3 in Tschechien. [47]

Als Kirche ist es unsere Leidenschaft, dass Menschen Jesus Christus ähnlicher werden, furchtlos leben und ihr Umfeld positiv verändern“, so die ICF, die dies als „unseren Auftrag“ und als Vision versteht. [48]

Zum ICF gehört das ICF College, ICF Church on TV, das ICF Network, eine Plattform „um gleich fokussierte Kirchen und Gemeinde-Leiter zu vernetzen und zu stärken um in Einheit Gottes Reich zu bauen“. [49]

Zusätzlich organisieren die ICF Kirchen die ICCF Conference, die Ladys Lounge, ICF Experience 2021, Behind The Scenes Sundays, also regelmäßige Events. [50]

Am Puls der Zeit will die ICF (Startup Wetzlar) sein, „kreativ, innovativ und manchmal ein bisschen verrückt“. [51]

In Wetzlar hat sich die ICF noch nicht vernetzt. In Karlsruhe allerdings schon. Hier ist sie u.a. in einem Netzwerk eingebunden zu der auch die Evangelikalen der Evangelische Allianz Karlsruhe gehören und demzufolge gibt es hier auch ein Bekenntnis zur „Basis der Evangelischen Allianz“. [52]

Da das ICF Startup Wetzlar, Teil des ICF Rhein-Main e.V., [53] noch sehr jung ist, hat es sich regional noch nicht vernetzt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein bis es sich auch mit der Evangelischen Allianz Wetzlar vernetzt. Einzuordnen ist die ICF aus vielerlei Gründen als evangelikal/christlich fundamental.

Von der Schweizer Wochenzeitung (WOZ) werden die Inhalte des ICF als erzkonservativ in moderner Verpackung b´verzeichnet und Leo Bigger als „Seelenfänger, als Versteckspieler, als Fundamentalist und als Provokateur“. [54]

Brüderbewegung

Auch in Wetzlar ansässig sind Brüdergemeinden der evangelikalen Brüderbewegung. Eine Brüdergemeinde, die im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, bekannt als ChristusForum (CF), organisiert ist und eine geschlossene Brüdergruppe (GB).

In den geschlossenen Brüdergemeinden, GB, ist die Stellung der Frau eine untergeordnete. Das geht so weit, dass Frauen nicht an gottesdienstähnlichen Zusammenkünften teilnehmen dürfen, genauso wie die Kinder. Sie dürfen sich nur am Gesang beteiligen und müssen dabei eine Kopfbedeckung tragen.

In den geschlossenen Gruppen existieren Bekleidungsvorschriften für Frauen, die ihre Haare nur geringfügig abschneiden dürfen und deren Bekleidung nicht körperbetont sein darf.

Weiterführende Informationen über die Brüderbewegung stehen hier zur Verfügung

Internationaler Gideonbund in Deutschland e.V.

Auch der Internationale Gideonbund in Deutschland e.V. ist in Wetzlar zu finden. Jesus.Info.de, ein charismatischer/evangelikaler Blog, bezeichnet die Gideons als christlich-konservativ und die Mitglieder als einen Bund von Männer, gekleidet in Anzügen, die kleine Taschenbibeln verteilen. Frauen dürfen nur Mitglied werden, wenn der Mann bereits Mitglied ist. [55]

D.h. auch in dieser Gruppierung haben Frauen eine untergeordnete Rolle einzunehmen.

Beim Verteilen ihrer Bibeln gehen manche allerdings so weit, dass sie die Schulen oder einzelne Schüler*innen regelrecht belagern. 2016 berichtete BR Fernsehen über eine „umstrittene Verteilaktion an Münchner Schulen“. [56] Sechs Schulen meldeten dies beim Referat für Bildung und Sport der Stadt München.

Dabei sollen sich die Verteiler den Kindern/Jugendlichen in den Weg gestellt haben oder die Schüler*innen am Ärmel angefasst haben, um ihnen die Bibeln in die Hand zu drücken. [57]

Drei Jahre zuvor, 2013, berichtete die Märkische Allgemeine über den umstrittenen evangelikalen Gideonbund. Zwei Männer vom Gideonbund hätten an der Grundschule Luckenwalde Bibeln verteilt und das morgens gegen 7.00 Uhr. Die Polizei wurde hinzugezogen. [58]

2019 berichtete die Nord-West-Zeitung von Missionierungsversuchen in Zetel und wieder belästigten Anhänger des Gideonbunds Schüler*innen. In diesem Fall waren es die Schüler*innen der integrierten Gesamtschule Zetel. [59]

Dies waren nur einige wahllos ausgewählte Beispiele, um den passiv-aggressv-missionierenden Gideonbund zu beschreiben, der auch in Wetzlar zu finden ist.

Neuapostolische Kirche Wetzlar

Quelle: https://www.joinmychurch.com/churches/Neuapostolische-Kirche-Wetzlar-I-Wetzlar-I-Hessen-Germany/434391

Auch die Neuapostolische Kirche (NAK) ist in Wetzlar zu finden. Wikipedia zählt die NAK zum religiösen Spektrum des Prämillenarismus, die sich neben anderen christlichen Gemeinschaften wie den Zeugen Jehovas, den Mormomen oder den Sieben-Tags-Adventisten durch eine ausgeprägte Endzeiterwartung auszeichnet [60] und verweist auf soziologische Vergleichsstudien, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Toleranz gegenüber esoterischen Praktiken bei der NAK höher lag als bei den Zeugen Jehovas oder den Pfingstkirchen.

Auch eine geringausgeprägte kognitive Dissonanz bei Widersprüchen konnte als langfristige Auswirkungen bei der NAK oder Neuapostol*innen festgestellt werden. [61]

Die Ökumenische Beratungsstelle der Schweiz zählt die Neuapostolische Kirche zu den sog. Endzeitgemeinden und führt die NAK unter Sondergruppen („Sekten“) und religiösen Vereinigungen. [62]

Andere Fundstellen im Internet berichten von erheblicher Gehirnwäsche der Mitglieder, von Scharlatanerie der Führungskräfte und dubiosem Finanzgebahren. [63] [64]

Adventgemeinde Wetzlar – Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Quelle: https://wetzlar.adventist.eu/

Für die Siebenten-Tags-Adventist*innen oder STA, die es auch in Wetzlar gibt, ist die Bibel die einzige religiöse Autorität. Sie sind der Auffassung, dass seit dem 22.10.1844 das Untersuchungsgericht im Himmel stattfindet und sie erwarten die baldige Wiederkunft Christi. [65] Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass im Grundsatzprogramm der STA die Missionstätigkeit steht.

Aussteiger*innen berichteten von Druck, von Manipulation und dem Drang der Mitglieder, immer besser, immer gottähnlicher zu werden. „Daran gehst du kaputt“, so ein Aussteiger, [66] der außerdem berichtete, dass Adventist*innen nur mit Adventist*innen zusammensein dürfen und Andere wie Menschen zweiter Klasse behandeln. Dadurch hätten sich die Stammbäume verflechtet und viele seien miteinander verwandt. [67]

Der Humanistische Pressedienst bezeichnete die STA sogar als „Sekten-Gefängnis[68] und schrieb über die Folgen des Ausstiegs folgendes: „Der Ausstieg gelingt nicht allen Sektenanhängern so gut wie Philipp Höhener. Viele Abtrünnige erleben psychische Probleme, manche rutschen in eine Depression oder Psychose ab. Nicht selten verüben Aussteiger in ihrer Verzweiflung Suizid. Was euphorisch begann, endet oft in der Ausweglosigkeit.“ [69]

Jehovas Zeugen Versammlung e.V. Königreichssaal

Der Religionswissenschaftler Georg Schmid, der bei der Infostelle „Relinfo“ ausstiegswillige Mitglieder von Religionsgemeinschaften oder deren Angehörige berät, ist am häufigsten mit Mitgliedern von Zeugen Jehovas und Scientology beschäftigt. Er benannte die Zeugen Jehovas als Sekte und nicht als Freikirche. [70] Eine solche existiert auch im mittelhessischen Wetzlar.

Aussteiger*innen beschreiben die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas als Zwang. Die Organisation dringe dabei tief ins Privatleben der Mitglieder ein, wolle alles bestimmen und wer sich nicht unterordnen wolle oder könne, bekomme Probleme. Dem Ausstieg folge in der Regel die totale soziale Ächtung. [71]

Da die ausgestiegenen Mitglieder mit Personen, die nicht den Zeugen Jehovas keinen Kontakt haben dürfen, sind die Menschen nach dem Ausstieg völlig isoliert.

Ein Aussteiger berichtete 2017 von der permanenten Angst, dass „man eben nicht genug für dieses Paradies ist. Und ich hatte auch schon Angst davor im Harmagedon umzukommen“.

Harmagedon bezeichnet die „endzeitliche Entscheidungsschlacht, in der Gott durch seinen Sohn Jesus Christus in der Gestalt des Erzengels Michael zusammen mit dem Engelheer das Weltsystem Satans beseitigt und durch das tausendjährige Friedensreich ersetzt.[72]

Der Bericht bezeichnet die Zeugen Jehovas als Gefängnis ohne Mauern mit Psychoterror als Gefängnisstäben [73] und verweist auf den Internetblog jwinfo.de [74] und dem dort zusammengestellten Material, „die die Wachturmgesellschaft als geradezu menschenverachtende Organisation erscheinen lässt, die Kinderschänder schützt“.

Evangelische Allianz Wetzlar

Ergänzende Informationen über die Evangelische Allianz Deutschland stehen hier, beginnend mit Teil 1 als zehnteilige Serie zur Verfügung

Anskar-Kirche Deutschland e.V. (AKD)

Die AKD, die auch in Wetzlar eine Gemeinde hat, versteht sich selbst sowohl der evangelikalen als auch der charismatischen Bewegung zugehörig, [76] ihre Gemeinde stehen der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahe und gehören damit zum Netzwerk der EAD.

In Wetzlar gehört die AKD zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Wetzlar und sie bietet 8 „Dienste“ an, darunter den Kindergottesdienst, eine christliche Pfadfinderschaft namens Royal Rangers, sowie prophetische und seelsorgerische Angebote. [77]

So kann die menschenverachtende und bibeltreue Ideologie auch unter Kindern und Jugendlichen weiterverbreitet werden. So wird auch die nächste Generation indoktriniert.

Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten)

Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Brüdergemeinde)

Evangelisch-methodistische Gemeinde

Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar

Freie Evangelische Gemeinde

Iglesia Christiana Hispanohablante Wetzlar

Immanuelgemeinde

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule Wetzlar eG (FWR) (Grundschule, Gesamtschule) und ihr Netzwerk bestehend aus:

Deutsche Fernschule (Wetzlar)
Schulexpert GmbH und 4 you media (Wetzlar)
WEiSE Akademie (Wetzlar)
… 

Informationen über den Background von Georg Pflüger, den Leiter der FWR Wetzlar, stehen hier zur Verfügung

West-Europa Mission e.V. (WEM)

Koalition für Evangelisation in Deutschland

Eventwerkstatt Wetzlar

Asslar: Bäckerei Moos

Asslar: Adeo-Verlag und Gerth-Medien

Asslar: Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde (ERB)

Solms: Perlenschatz

 

Versuch einer Einschätzung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit

In Bearbeitung!!!

Wie angekündigt werden hier die Entwicklungen des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.

Mit Stand vom 19.03.2021 hat das Netzwerk insgesamt 298 Mitglieder/Mitstreiter_innen. 56 Personen haben in 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume unterzeichnet.

Dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehören auch „Wissenschaftler_innen“ aus dem Ausland an.

Zu nennen sind: Uni Wien, TU Wien, Universitäten Graz, Liechtenstein und Bern, Stanford University, Claremont Graduate University, Chuo University Tokyo, Universität Lausanne, Griffith University Brisbane, Universität Innsbruck, Ökonom. University of Management and Economics in Vilnius/Litauen, die Universitäten Zürich und Sankt Gallen.

Unerwähnt wurde der Lehrstuhl für internationale und europäische Politik, Verwaltungswissenschaften an der Andrássy Universität in Ungarn von Henrik Hansen.

Von der Goethe-Uni Frankfurt/M. haben sich 9 dem Netzwerk angeschlossen, jeweils 8 von den Universitäten Köln und Bonn, jeweils 7 von den Universitäten Passau, Siegen und Münster.

Jeweils 6 von den Universitäten Gießen und Tübingen und jeweils 5 von den Universitäten Hamburg und Bremen, um hier einen kleinen Überblick zu verschaffen.

Denn von Einzelfällen kann nicht mehr die Rede sein.

Seit Gründung werden 7 Wissenschaftler_innen nicht mehr aufgeführt. Möglicherweise haben sie es sich anders überlegt.

Die Fachgebiete erstrecken sich u.a. auf Germanistik (9) plus Sprachwissenschaften (2), sowie Historiker_innen (35), Jurist_innen (44), Politolog_innen (28), Mathematiker (5), Physiker (6), Philosoph_innen (26), Theolog_innen (10).

Die Naturwissenschaften sind also ganz eindeutig unterrepräsentiert.

Was lässt sich noch über das rechte/menschenverachtende Netzwerk sagen, nachdem der langweilige Teil abgeschlossen ist?

Das Manifest des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit basiert auf der Annahme, „dass die verfassungsrechtlich verbürgte Freiheit von Forschung und Lehre zunehmend unter moralischen und politischen Vorbehalt gestellt werden soll.“

Da ist die Rede von „wissenschaftlichen Debatten, die im Keim erstickt werden“. Beispiele werden allerdings keine genannt. Da ist die Rede von „moralischer Diskreditierung“ und wieder wird kein einziges Beispiel genannt.

Warum nicht?

Weil dann deutlich wird, dass die Mitglieder/die Mitstreiter_innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit an der Seite von Rechten, Rassist_innen, Misogynen … stehen, mit ihnen gemeinsame Sache machen und diese in ihrer menschenverachtenden Ideologie unterstützen.

Um diese Tatsache zu verschleiern, ist die Sprache des Netzwerks, des Manifests, bewusst undifferenziert und vage.

Es ist dabei erstaunlich wie wenigen das auffällt, gerade im Hinblick darauf, dass sich das Netzwerk aus Wissenschaftler_innen, aus Forschenden und Lehrenden zusammensetzt.

Es ist auch erstaunlich, wie wenig Kritik dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit entgegnet wird.

Erst jüngst wehrte sich Dieter Schönecker, Gründungsmitglied des Netzwerks, der im WS 2018/2019 als Gastredner die Rechten/Rassisten Norbert Bolz, Egon Flaig, Thilo Sarrazin und Marc Jongen (AfD) an die Universität Siegen eingeladen hatte, [1] in einem Beitrag für dlfkultur gegen eine Definition von Rassismus und Antisemitismus.

Niemand“, so schrieb Schönecker, dürfe verbindlich festlegen, „was Begriffe wie „Antisemitismus“ oder eben auch „Rassismus“ aus der Sicht der Wissenschaft bedeuten“.

D.h. dieser Ideologie folgend, denn nichts anderes steckt dahinter, darf nur die Wissenschaft Rassismus und Antisemitismus definieren.

Er und seinesgleichen werden allerdings den Teufel tun und eine Definition anbieten, denn davon lebt das Netzwerk. Vom Jammern und Wehklagen, vom Verschleiern und Vertuschen.

Wie das aussieht, belegt die Pressemitteilung des Netzwerks vom 19.02.2021.

Die Pressemitteilung lautet wie folgt: „Pressemitteilung 19. Februar 2021

Stellungnahme des Netzwerks zu den freiheitsfeindlichen Angriffen auf Professorin Maisha-Maureen Auma, vom 18. Februar 2021

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit setzt sich dafür ein, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland frei forschen können, ohne dabei politischem Druck ausgesetzt zu werden.

Frau Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma ist derzeit Gegenstand einer Hetzkampagne, die von Herrn Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD) initiiert wurde. Herr Tillschneider überschreitet die Grenzen wissenschaftlicher Kritik, wenn er dazu aufruft, die Professorin für Diversity Studies „in ihre Schranken zu verweisen“.

Wir wenden uns entschieden gegen diese Grenzüberschreitung.“

In dieser Pressemitteilung wird mitgeteilt, dass Hans-Thomas Tillschneider von der AfD dazu aufgerufen hat die Professorin Dr. Maisha-Maureen Auma in „ihre Schranken zu verweisen“.

In der Pressemitteilung wird daraus eine Grenzüberschreitung und ein freiheitsfeindlicher Angriff.

Doch tatsächlich richtet sich der Angriff des Neofaschisten Tillschneider gegen eine gebildete schwarze Frau, die als Hochschulprofessorin im Bereich Diversity Studies forscht und lehrt.

Es ist also ein rassistisch und misogyn motivierter Angriff auf eine schwarze Professorin, deren Arbeitsschwerpunkte auch Rassismuskritik, Dekolonialisierung und Intersektionalität, sowie Critical Race Theory umfassen.

Was ist hier passiert? Hier werden Rassismus und die Erfahrungen von Betroffenen ganz einfach ausgeblendet bzw. negiert. Denn das ist es was passieren würde, wenn es keine Rassismusdefinition gäbe.

Aber hier passiert noch mehr. Denn durch die Formulierungen können sich auch Personen angesprochen fühlen, die nicht rechts sind.

Personen/Wissenschaftler_innen, die aus der Mitte stammen und stets behaupten, es gäbe keine Hautfarben, sondern nur Menschen und die wären eh alle gleich.

Durch die vagen und ungenauen Formulierungen werden immer mehr Personen/Wissenschaftler_innen angesprochen werden können, die noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten sind und die das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit dadurch harmlos erscheinen lassen.

Während das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit für sich in Anspruch nimmt die Wissenschaft zu vertreten und als Garant für deren Freiheit einzustehen

Anmerkung: Würden sie das tun, müssten sie sich mit dem bayrischen Hochschulgesetz auseinandersetzen, der „unternehmerischen Universität“ und der Ökonomisierung von Forschung und Lehre [2]

und darüber hinaus sich mit akademischen Titeln schmücken können und so der eigenen menschenverachtenden Ideologie, denn nichts anderes steckt hinter dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, einen vermeintlich wissenschaftlich abgesicherten Background verpassen.

Wie gesagt das Netzwerk lebt vom Vertuschen und Verschleiern seines wahren Charakters und genau deshalb werden hier die Entwicklungen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.