Zur Einstimmung auf die Leipziger Buchmesse 2022

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Zur Einstimmung auf die Leipziger Buchmesse im März und die Dokumentation, die im Entstehen ist, soll im Rahmen dieses Threads dahin geschaut werden, wo sonst keine*r hinsieht und zwar zu Verlagen, die nicht genuin rechts sind, die aber doch Bücher im Programm haben, die mehr als fragwürdig sind. Zum Beispiel Publikationen von rechten Autor*innen oder auch die von Klimawandel- oder Coronaleugner*innen.

Beispiel 1 ist die MSB Matthes & Seitz Berlin Verlagsgesellschaft mbh.

Hier erschien am 23.09.2021 das Taschenbuch „Keine Macht der Moral! Politik jenseits von Gut und Böse“ geschrieben von Norbert Bolz.

„Buchbeschreibung: Ist Politik moralisch? Keinesfalls, meint Norbert Bolz. Sie ist vielleicht ideologisch, Kampfplatz widerstreitender Interessen – aber gut und schlecht sind hier keine Tatsachen, sondern bestenfalls Verhandlungssache. In seinem neuen Essay fordert der streitbare Philosoph und Medienwissenschaftler daher die Emanzipation der Politik von der Moral und stellt sich damit in die Tradition der Staatsräson von Machiavelli bis Max Weber. Bolz kritisiert die Rhetorik von Protestbewegungen und NGOs, deren Waffe die Emotionalisierung und Moralisierung politischer Fragestellungen ist und deren Verachtung der Realpolitik gilt. Die Politisierung aller Lebensbereiche und die damit einhergehende Moralisierung aller Politik führt zur Entdifferenzierung unserer gesellschaftlichen Verhältnisse. Mit Blick auf die (Theorie-)Geschichte unserer westlichen Demokratien von Aristoteles über Machiavelli und Hobbes bis Rousseau und Schmitt zeichnet Bolz die Entwicklung des Verhältnisses von Politik und Moral nach. Der Autor knüpft damit an seinen Essay »Die Avantgarde der Angst« an und gibt seinen dortigen Überlegungen einen theoretischen Überbau.“ [1]

Nun ist der Universitätsprofessor em. kein Unbekannter. Er ist schon vor vielen Jahren weit nach rechts abgedriftet.

Er hielt Vorträge für die Bibliothek des Konservatismus, für die Hayek-Gesellschaft, schreibt für CATO und er ist ein erklärter Gegner gegenderter Sprache. Das verdeutlichen die Aufrufe/Appelle, die er unterstützt und unterzeichnet hat.

2017 schrieb er im Tagesspiegel „Politische Korrektheit führt zur geistigen Knechtschaft“. [2] 2020 unterzeichnete er konsequenterweise dann den rechten Appell für Freie Debattenräume.

Auch bei Twitter kann jede*r lesen und sehen wie der Medienwissenschaftler gestrickt ist. Hier twitterte er am 30.12.2021 „Nie war ein Spaziergang so riskant wie heute[3] und verharmloste dabei die gewalttätigen Demonstrationen von CoroNazis, also die von Querdenker*innen, die gemeinsame Sache mit Neonazis, mit Reichsbürger*innen, mit der AfD, der NPD und z.B. dem III. Weg machen.

2 Tage zuvor hatte Bolz den Holocaust relativiert als er schrieb: „Der neue linke Kampfbegriff „antimuslimisch“ zielt auf die Assoziation mit „antisemitisch“ und macht damit die Moslems zu den neuen verfolgten Juden“. [4]

2 seiner Bücher sind bisher bei Matthes & Seitz Berlin erschienen. Ein Verlag, der auch Ulrike Ackermanns Publikation veröffentlicht hat.

Ackermann verabscheut den Sozialstaat, hält Vorträge für die Hayek-Gesellschaft mit der sie eng verbunden ist und gehört dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] an.

Cover des Buches „Welche Freiheit – Plädoyer für eine offene Gesellschaft“ von Ulrike Ackermann. Das Cover des Buches zeigt einen Waldweg und links davon sind zahlreiche Überwachungskameras zu sehen.

[5]

Beispiel 2 ist die Klett Cotta J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH.

Hier ist auch die Publikation von Volker Weiß „Autoritäre Revolte – Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ erschienen“. Ein Buch, das mir beim Schreiben dieses Threads direkt ins Gesicht starrt.

Klett Cotta hat allerdings auch ein reichhaltiges Angebot an Publikationen und Bücher von und über den Wegbereiter des Nationalsozialismus Ernst Jünger. Mittlerweile ist dieses Angebot auf 180 Treffer für „Ernst Jünger“ angestiegen.

Darunter 126 Bücher/Fachbücher, 49 E-Books und 4 Zeitschriften.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

[6]

Was wohl daran liegt, dass der Verlag zu den Partner*innen der Ernst und Friedrich Georg-Jünger-Gesellschaft e.V. gehört. Hier führt Ernst Jünger durch das Vereinsprogramm.

Screenshot belegt, dass der Verlag Klett Cotta zu den Partner*innen der Jünger-Stiftung gehört.

[7]

Hier beim Klett-Cotta Verlag veröffentlichte auch Svenja Flaßpöhler ihr Pamphlet „Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren“ oder Ulrike Ackermann gleich zwei ihrer Bücher. [8]

Beispiel 3 ist der neofaschistische Historiker David Engels.

2014 veröffentlichte der Europa Verlag, der gewissermaßen both sides bedient, sein Buch: „Auf dem Weg ins Imperium – Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der römischen Republik. Historische Parallelen.“ [9]

Cover des Buches von David Engels „Auf dem Weg ins Imperium“

Sein neuestes Buch schrieb Engels, der Präsident von TOSS (The Oswald Spengler Society, wissenschaftlicher Beirat des Renovatio-Instituts und Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit [.de]) über „Oswald Spengler – Werk, Deutung, Rezeption“.

Cover des Buches von David Engels „Oswald Spengler – Werk, Deutung, Rezeption“, Kohlhammer Verlag.

[10]

Erschienen ist das Buch im Kohlhammer Verlag und zum stolzen Preis von 68,00 Euro erhältlich.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die „Produktbeschreibung“. Denn hier wird aus Oswald Spengler, der zur „nationalistischen und antidemokratischen „Konservativen Revolution“ gezählt wird, [11] ein großer Kulturmorphologe.

„Produktbeschreibung: Oswald Spengler gilt als einer der Begründer der komparatistischen Geschichtsbetrachtung, und doch wird er in der modernen Forschung oft verkürzt auf das Schlagwort vom „Untergang des Abendlandes“ reduziert und ausschließlich im Licht der politischen Entwicklungen der Weimarer Republik gedeutet. David Engels versucht seit Jahren, Spengler umfassender zu beleuchten, sei es als Historiker und Inspirationsquelle der abendländischen Kulturgeschichte oder sei es als Prognostiker, dessen Analysen und Befürchtungen uns auch heute noch viel zu sagen haben. Der vorliegende Band bietet eine überarbeitete Auswahl aus Engels‘ bisherigen Arbeiten zu Spengler, welche ein vielfältiges und geschlossenes Bild von Werk, Deutung und Rezeption des großen Kulturmorphologen liefern.“

Beispiel 4 ist der riva Verlag, der zur Münchner Verlagsgruppe GmbH gehört.

Hier erschien am 27.4.2021 das Buch von Christoph Lütge und Michael Esfeld.

Beide sind Mitglieder des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit [.de].

Cover des Buches von Christoph Lütge und Michael Esfeld: „Und die Freiheit? Wie die Corona-Politik und der Missbrauch der Wissenschaft unsere offene Gesellschaft bedrohen.“

Buchbeschreibung: Erlaubt die aktuelle Pandemie die anhaltende und gravierende Einschränkung unserer Freiheit? Unter Experten ist es umstritten, mit welcher Strategie dem Coronavirus zu begegnen ist. Doch unsere Regierenden setzen auf harte Maßnahmen und bilden mit deren Fürsprechern eine mächtige Einheit. Ja, sie scheinen Gegenstimmen gar systematisch auszublenden. Der Wissenschaftsphilosoph Michael Esfeld und der Ethiker Christoph Lütge beanstanden in dieser Hinsicht eine höchst bedenkliche Einseitigkeit der Politikberatung. Sie machen deutlich, dass es keine gesicherten Erkenntnisse gibt, die harte Corona-Maßnahmen rechtfertigen, und verweisen das Argument, diese seien evidenzbasiert, ins Reich der Mythen. Lütge und Esfeld lassen keinen Zweifel daran, dass das schwerfällige Krisenmanagement der Regierung einem großen Versagen gleicht und die Kollateralschäden des Lockdowns dessen Nutzen weit übersteigen werden. Zugleich zeigen sie Wege auf, wie dieser und zukünftigen Krisen besser

Christoph Lütge und Michael Esfeld beteiligten sich übrigens auch bei AllesAufDenTisch.

Zur Münchner Verlagsgruppe gehört u.a. der FinanzBuch Verlag. Hier erschien im Februar 2021 Max Ottes Spiegel Bestseller „Die Krise hält sich nicht an Regeln – 99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash“.

Cover des Buches von Max Otte „Die Krise hält sich nicht an Regeln“

Über Max Otte, den Hutbürger, den Querdenker, den Kopf der WerteUnion muss nichts weiter gesagt werden, allerdings, dass dies schon seine vierte Veröffentlichung im FinanzBuch Verlag (FBV) ist.

Autorenprofil beim FBV: Max Otte ist Gründer des Instituts für Vermögensentwicklung und Fondsmanager. 2006 gelang ihm mit Der Crash kommt ein Bestseller mit über 500.000 verkauften Exemplaren. Er promovierte an der Princeton University und lehrte an der Boston University, der Hochschule Worms und der Karl-Franzens-Universität Graz. Cicero kürte ihn 2019 zum Aufsteiger des Jahres unter Deutschlands Intellektuellen.

Screenshot mit den vier Publikationen von Max Otte.

Beispiel 5 ist der Langen-Müller Verlag.

Zu den Autor*innen des Verlags gehören auch Markus Krall von Degussa-Goldhandel, der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus oder z.B. Thilo Sarrazin.

Am 15. Juli 2021 erschien im Langen-Müller Verlag die Publikation von Sebastian Lüning und Fritz VahrenholtUnanfechtbar? Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz im Faktencheck.

Cover des Buches von Fritz Vahrenholt/Sebastian Lüning: Unanfechtbar?

[12]

Beide Autoren sind bekannte Klimawandelleugner und Lüning arbeitet gerne mit Rechten und extremen Rechten zusammen. Er ist mittlerweile Teil des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit [.de], während Fritz Vahrenholt gemeinsam mit Philipp Lengsfeld re:look climate gGmbH – Institut für Analyse und Bewertung von Klima- und Umweltwissenschaft mit Sitz in Berlin gegründet hat.

Foto von den Gesellschaftern der re:look climate GmbH: Dr. Philipp Lengsfeld: Gesellschafter und Geschäftsführer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt: Gesellschafter, Dr. Lutz Knopek: Gesellschafter. Die drei Männer stehen größengeordnet vor einem Schild oder einer Hauswand mit der Beschriftung: Gründerzeit -

Allerdings ist es nicht das erste Buch von Lüning und Vahrenholt, das im LMV (Langen-Müller Verlag) erschienen ist.

Screenshot vom Buch „Unerwünschte Wahrheiten – Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning.

Als letztes Beispiel dient der Quadriga Verlag.

Hier erschien am 29.10.21 Peter Hahnes Spiegel Bestseller „Nicht auf unsere Kosten!: Aufstand gegen Lug und Trug der Eliten“. Dabei handelt es sich um 2 Bände in einem, neu aufgelegt.

Cover vom Buch „Nicht auf unsere Kosten!“ von Peter Hahne.

[13]

Der Quadriga Verlag gehört zur Bastei Lübbe AG, einem Zusammenschluss von 15 Verlagen/Editionen [14] und einem Jahresumsatz von rund 93 Millionen Euro. [15]

Quadriga veröffentlichte übrigens auch „Nicht mein Antirassismus – Warum wir einander zuhören sollten, statt uns gegenseitig den Mund zu verbieten. Eine Ermutigung“, ebenfalls im Oktober 2021.

Cover des Buches „Nicht mein AntiRassismus – Warum wir einander zuhören sollten, statt uns gegenseitig den Mund zu verbieten. Eine Ermutigung.“

Gleichzeitig erschienen hier aber auch „Fake Facts“ von Katharina Nocun und Pia Lamberty und „Gefährlicher Glaube“ von K. Nocun.

Auch hier bedient der Verlag both sides. Es erscheinen also Publikationen, die aufklären und Publikationen, die das Gegenteil davon sind oder in denen gehetzt wird, wie das Beispiel von Peter Hahne deutlich macht.

Sein neuestes Buch „Das Maß ist voll: In Krisenzeiten hilft keine Volksverdummung“ soll im Februar 2022 erscheinen.

Bild

[16]

In diesem Buch wird er sich wieder austoben, gegen „eine Sprachpolizei“ wettern, gegen die Corona-Politik und da wird auch nichts anderes zu lesen sein, nur eben mehr, als im Artikel, den er im November 2021 für Tichys Einblick geschrieben hat.

In diesem schimpfte er gegen die Corona-Politik, gegen Lockdowns und gegen eine Impfpflicht, berief sich auf den Impfgegner Steffen Rabe und hetzte dann gegen „junge Araber, die 2015 das Land fluteten“, um dann am Ende des Artikels zu diesem Schluss zu gelangen:

„Bei uns werden von bevölkerungs- und kulturpolitischen Idioten (das griechisch-lateinische Wort für Laien) arabische „Flüchtlinge“ mit Heimatvertriebenen oder „Gastarbeitern“ aus christlichen Nationen wie Italien oder Spanien gleich gesetzt. Und nun setzt man erprobte, ausgetestete und sichere Impfstoffe gleich mit einem „Zeug“, das im Hauruck-Verfahren hergestellt wurde und nun zwangsinjiziert werden soll. Ja, da packt mich nur noch heiliger Zorn und blanke Wut! Der Verstand hat ausgesetzt.

Aber geradezu über Nacht (aus meiner US-Sicht) kommt doch Bewegung in die Sache. Trotz Triage-Apokalypse und Harmagedon-Horror nehmen NRW-Kliniken weitere Patienten aus den Niederlanden auf. Und Söder kündigt (nahezu unverhohlen) seinen Rücktritt an. Der bayerische Regierungschef erklärte, es gebe aus seiner Sicht noch keine gesetzliche, wohl aber eine moralische Impfpflicht. Um dann die Katze aus dem Sack zu lassen: „Wir brauchen mehr Idealisten im Land statt Ich-linge.“ Mal sehen, welcher ideale Nachfolger sich da findet.

Herr, schick Hirn – vor allem nach München!“
Entnommen aus „Eine Wutrede wider die Zwangsimpfung“.

[17]

Wenn „wir“ also über die Buchmesse reden, dann dürfen „wir“ nicht vergessen, dass unter dem Dach von genuin nicht rechten, extrem rechten und neofaschistischen Verlagen/Organisationen, jede Menge Schmutz zusammenkommt.

Wer also über die rechten, extrem rechten und neofaschistischen Verlage sprechen will, darf die anderen nicht verschweigen.

Zustandsbeschreibung

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Allgemein herrscht die Annahme christliche Fundis inkl. Evangelikale und deren sektenartige Organisationen seien eine zu vernachlässigende Gruppe. Früher oder später hätte sich das sowieso erledigt. Das sei schon an den zahlreichen Kirchenaustritten erkennbar.

Richtig ist, dass die beiden Kirchen, die evangelische und die katholische Kirche, viele Mitglieder/Mitstreiter*innen verloren haben und das aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte dazu folgende Grafik: tagesschau.de/inland/gesells

Zu sehen ist eine Grafik, die 2006 beginnt mit unter 100.000 Austritten aus der katholischen Kirche und in 2019 bei über 250.000 angelangt ist.

Richtig ist auch, dass nur noch 51 % der Bevölkerung im Jahr 2020 Mitglied/Mitstreiter*in einer der beiden großen Kirchen gewesen ist, im Gegensatz zum Jahr 1960 als 93,7 % der Deutschen der evangelischen oder katholischen Kirche angehörten. [1]

Allerdings kann aus den Kirchenaustritten nicht zwangsläufig geschlossen werden, dass die Personen weniger religiös oder atheistisch geworden sind.

Der Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. – Baptisten veröffentlichte 2020 eine Mitgliederstatistik aus dem Jahr 2019 und konstatierte eine leicht rückläufige Mitgliederzahl nach zuvor stabiler Entwicklung. [2]

Doch unabhängig davon, ob die Mitgliederzahl stagniert oder leicht rückläufig ist, so ist es doch so, evangelikale/christlich-fundamentale/katholibane Paare haben üblicherweise sehr viele Kinder und erziehen diese in jenem unseligen Geist.

Bedauerlicherweise gelingt es nicht vielen sich komplett diesem Umfeld zu entziehen, weil ein konsequenter Ausstieg schwer ist. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Mitgliederzahlen vermutlich schwanken, sich aber nicht nennenswert verändern werden.

Angewachsen sind jedoch sogenannte Freie Evangelische Bekenntnisschulen. [3]

Diese Angabe von idea deckt sich auch mit den Zahlen, die der Verband evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS), eine Art Dachverband, der sich 2012 offiziell zum Kreationismus bekannte, veröffentlicht hat.

Textauszug: Nach wie vor suchen vor allem Christen gezielt Bekenntnisschulen aus. Aber die Suche nach Werten gelte immer mehr auch für kirchenferne Familien. Nach den Worten von Stock stehen darum «an vielen Orten Eltern Schlange, um ihre Kinder an einer christlichen Schule anzumelden». Kein Lehrernotstand Nicht immer könnten alle Anmeldungen berücksichtigt werden: «Wir haben keinen Notstand bei den Lehrern, aber wir könnten mehr gebrauchen, um die grosse Nachfrage der Eltern zu decken.» Viele Schulstandorte müssten anbauen oder ganze Gebäude neu errichten. Während an staatlichen Schulen viele Lehrerstellen nicht besetzt werden könnten, seien an den Ausbildungsstätten des Verbandes Evangelischer Bekenntnisschulen nahezu alle Stellen zum Schuljahresbeginn besetzt. «Gott hat uns wieder wunderbar versorgt», sagt Stock. Für ihn sei das alles andere als selbstverständlich, viel mehr sei es ein «Wunder». An Lehrer der christlichen Bekenntnisschulen werden nämlich ganz besondere Ansprüche ges

[4]

2020 belief sich die Zahl auf etwa 160 christliche Schulen und Kindertagesstätten. Aktuell sind es bereits 180 christliche Bekenntnisschulen und Kitas, die bei VEBS organisiert sind. [5]

Da nicht alle christlichen Bekenntnisschulen und/oder Kitas bei VEBS organisiert sind, liegt der Anteil dieser Einrichtungen, darunter Privatschulen oder Schulen in Freier Trägerschaft, erheblich höher.

Zu nennen wären hier noch die 10 Bekenntnisschulen der Siebenten-Tages-Adventisten, römisch-katholische Bekenntnisschulen, Schulen des Opus Dei, Schulen der Priesterbruderschaft Pius X … .

Und diese Schulen werden vom Staat subventioniert. 2017 berichtete die FAZ zum Thema „sogenannte Bekenntnisschulen – Hunderte Millionen Steuergeld für ein Unikum im Westen“. [6]

Textauszug: Nordrhein-Westfalen bezahlt immer noch Hunderte Millionen Euro jährlich für staatliche Grundschulen, die Kinder wegen ihrer Konfession ablehnen können. Es geht dabei nicht um Schulen in kirchlicher Trägerschaft, sondern die „öffentlichen Bekenntnisschulen“ – die es nur noch in diesem Bundesland und in Teilen Niedersachsens gibt. Fast jede dritte nordrhein-westfälische Grundschule ist eine solche staatliche konfessionelle Einrichtung. Der Staat finanziert sie zu 100 Prozent. Aber die Kirche, meist die katholische, gibt die Haltung vor: den Kindern wie den Lehrern. Das Lehrpersonal muss im Grundsatz die entsprechende Konfession aufweisen. Das Land bezahlt die Lehrer, die Kommunen bauen und unterhalten die Schulen. Wie das Schulministerium auf F.A.Z.-Anfrage mitteilte, veranschlagt es im Schnitt jährlich um die 50.000 Euro Kosten je Vollzeit-Lehrerstelle an Grundschulen, für das kommende Schuljahr insgesamt etwa 2 Milliarden Euro. Ein Sprecher nannte keinen Betrag für die Beke

Aufgrund des Anwachsens der Bekenntnisschulen besteht laut idea ein hoher Bedarf an christlichen Pädagog*innen. [7]

Diese werden z.B. an der FTH (Freie Theologische Hochschule) Gießen ausgebildet oder an anderen evangelikal geprägten theologischen Einrichtungen, für diese sich laut idea immer mehr Student*innen im deutschsprachigen Raum entscheiden würden. [8]

60 Studienanfänger*innen begannen im September 2021 ihr Studium an der FTH Gießen. [9] Gleichzeitig hat die Justus-Liebig-Universität Gießen das Rambach Pädagogicum zu bieten, eine studienbegleitende Einrichtung für Lehramtsstudierende an der J-L-U durch die FTH Gießen. [10]

2seitiger Flyer des Rambach Pädagogicums Gießen an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Seite 1.

[10]

2seitiger Flyer des Rambach Pädagogicums Gießen an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Seite 2. Der Flyer bestätigt die im Thread getätigten Angaben.

[10]

Selbst wenn sie also weniger werden sollten, so haben Evangelikale und christliche Fundis ausgeprägte Netzwerke, Ausbildungsstätten, „Akademien“, Interessenvertretungen, Verbindungen … , die es ihnen ermöglichen Einfluss nehmen zu können.

Doch selbst wenn sie weniger geworden sein sollten und eine Minderheit in der Bevölkerung darstellen, so werden Evangelikale und christliche Fundis zunehmend lauter und ein Teil von ihnen hat sich während der Corona-Pandemie weiter radikalisiert.

Unverblümt demonstrieren sie im Rahmen sog. Spaziergänge oder Gottesdiensten gegen die Maßnahmen zum Schutz vor Corona, gegen das Impfen, gegen Beschränkungen jeglicher Art, gemeinsam mit extremen Rechten, Holocaustleugner*innen, Reichsbürger*innen, Neonazis … .

In Wetzlar z.B. demonstrierte bisher dieBasis gemeinsam mit Vertreter*innen der NPD, der AfD, des III. Wegs und christlichen Fundis.

Mehr dazu hier

Organisator dieser Demonstrationen in Wetzlar ist der Handwerksmeister Heiko Schuster. Er ist Kv-Vorsitzender und Direktkandidat Lahn-Dill von dieBasis. Geht es nach ihm werden „Politiker entsorgt“ und „wie Ratten aus den Löchern“ gejagt.

Screenshot belegt die Angaben im Thread.

Christliche Fundis/Evangelikale, wie z.B. die Calvary Chappel Herborn, die sich hier beteiligten, stören sich nicht an der Radikalisierung, die mittlerweile ins terroristische entgleitet.

Christliche Fundis/Evangelikale beteiligen sich an Diskussionen in den sozialen Medien über „Widerstand“, „Gewalt“ und wie weit diese gehen darf.

Im Blog Zeitkommentare, der betrieben wird von einem „Journalisten“ der sich selbst als „der Albrecht“ bezeichnet, also Christian Albrecht aus dem mittelhessischen Leun, veröffentlichte dieser im Oktober 2021 einen Text mit der Überschrift: „Todesstrafe und Gerechtigkeit“ und kam zu dem Schluss,

„(…) bei der Todesstrafe geht es nicht um Abschreckung oder Schutz der Gesellschaft, sondern um Gerechtigkeit für die Opfer“. [11]

Als Beispiel diente ihm die Hinrichtung eines „geistig behinderten Mannes“, der sich „als Christ bezeichnete“. Also Auge um Auge.

Als Bezug fand der fromme Mann, der Fundi-Journalist „der Albrecht“, der noch im August 2021 Praktikant bei idea war, [12] gleich die passende Bibelstelle:

„Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht.“ (1. Mose 9,6).“  [13]

Deshalb ist das Interview mit Heiko Schuster für zeitkommentare.de geführt von Christian Albrecht nur konsequent. In diesem Interview erhält der Organisator von „Wetzlar steht auf“, der Mann, der Politiker entsorgen will, ausreichend Gelegenheit seine Ansichten unter das „Volk“ zu bringen. [14]

Und der Fundi Christian Albrecht aus dem mittelhessischen Leun ist kein Einzelfall. Ich erinnere an den Pastor Jakob Tscharntke, der sich in einer seiner Predigten ausführlich mit der Frage befasste: „Dürfen sich Christen wehren?[15]

Hier ein Zitat:

„Waffen und bewaffneter Kampf sind in dieser Welt des Bösen keineswegs allein Mittel des Bösen, sondern ebenso Mittel des Friedens, um das Böse einzudämmen.“

Textauszug: „Waffen und bewaffneter Kampf sind in dieser Welt des Bösen keineswegs allein Mittel des Bösen, sondern ebenso Mittel des Friedens, um das Böse einzudämmen. Deshalb sagt die Bibel: Die Obrigkeit hat das Schwert. Genau zu diesem Zweck. Der sogenannte Pazifismus mißbraucht ja genau genommen diesen Begriff „Pazifismus“. Denn der wahre Pazifist, der wahre Liebhaber und Förderer“

18.000 Aufrufe erhielt die Predigt „Dürfen Christen sich wehren?“ bei Youtube. [16]

Ausschnitte aus dieser Predigt landeten auch in einer beobachteten geschlossenen CoroNazi-Gruppe, die sich argumentative Rechtfertigungen für die offensive Anwendung von Gewalt zurechtlegten.

Ich erinnere an den ehemaligen Generalsekretär der EAD, den verschwurbelten Hartmut Steeb, der bei den CoroNazis angekommen ist. Davon zeugen seine Publikationen für das Gemeindenetzwerk.

Ich erinnere an die Christen im Widerstand, die noch vor kurzem schrieben:

„(…) “die Eindämmungs-Maßnahmen“ der Bundesregierung und auch die sogenannten mRNA/DNA – „Impfstoffe“ weitaus gefährlicher und zerstörerischer sind als die Gefahr, die von Covid-19 selbst ausgeht.“ [17]

Es gäbe noch viele Beispiele, die verdeutlichen, dass diese Minderheit in der Bevölkerung in Teilen lauter und radikaler geworden ist.

Deshalb wird es höchste Zeit christliche Fundis inkl. Evangelikale wahr- und ernstzunehmen und sie zu bekämpfen, wann und wo immer es geht. Denn sie sind sowohl ideologisch als auch epidemiologisch brandgefährlich.

Alerta!

Ist Religion eine biologische Komponente?

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Am 5.11.21 berichtete das evangelikale Sprachrohr der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) idea über ein Interview, dass der Religionswissenschaftler Michael Blume mit dem Deutschlandfunk Kultur geführt hatte.

Der idea-Artikel trug die Überschrift „Religionswissenschaftler: Gott im Gehirn erfahren“ und „Der Religionswissenschaftler Michael Blume spricht über die biologischen Grundlagen von Religiosität“.

Da der Artikel seit 11.11. nur noch per Anmeldung zur Verfügung steht, wurde dieser in Form von zwei Screenshots hinzugefügt.

Ein Foto von Michael Blume, dazu der Text: „Religionswissenschaft: Gott im Gehirn erfahren Der Religionswissenschaftler Michael Blume spricht über die biologischen Grundlagen von Religiösität.

"Stuttgart (IDEA) – Gott wird im Gehirn erfahren. Diese Ansicht vertrat der Antisemitismusbeauftragte der baden-württembergischen Landesregierung, Michael Blumme (Stuttgart), in einem Interview mit dem Hörfunkprogramm „Deutschlandfunk Kultur“. Der Religionswissenschaftler betonte in dem Gespräch, dass sich aus den neuesten Erkenntnissen der Neurowissenschaft jedoch keine Rückschlüsse über die Existenz Gottes ableiten ließen. Die religiösen Erfahrungen von Menschen ließen sich schließlich auch immer als „nützliche Illusion“ erklären, wals „Täuschung, die sich quasi bewährt hat“. Ob es Gott gebe oder nicht, bleibe „eine Glaubensfrage, da kommen die Labore einfach nicht ran, auch in Zukunft nicht. Er unterstütze jedoch den Ansatz, besser verstehen zu lernen, „woher Spiritualität und Religiosität in unseren Gehirnen stammen“. Diese Erkenntnisse könnten vielleicht auch dazu beitragen, „dass wir wechselseitig toleranter und verständnisvoller werden und verstehen, warum das

[1]

Bevor ich auf das Interview im Original zu sprechen komme, möchte ich näher darauf eingehen, was idea da eigentlich veröffentlicht hat. Denn wer Religion als biologische Grundlage, also biologische Komponente, definiert, versteht Menschen ohne Religion oder mittlerweile religionslos gewordene Personen als Menschen, die von der biologischen Norm abweichen oder abgewichen sind.

Das macht aus diesen Menschen wie der Verfasserin dieses Threads was?
Einen kranken Menschen, einen d. biologisch abweicht, einen Menschen, d. nicht normal ist oder von der Norm abweicht?

Wer wie die EAD in den Glaubensgrundsätzen fest davon überzeugt ist, dass der Mensch als Frau und Mann, also nur zweigeschlechtlich als Ebenbild Gottes, geschaffen worden ist und diesen die göttliche Würde zuteil wird, muss also zwangsläufig in Menschen ohne Religion und ohne „biologische Komponente“ im Körper Geschöpfe sehen, die so von Gott nicht vorgesehen waren. Das Eis auf dem idea wandelt ist hauchdünn.

Denn hier fängt etwas an, das keinen guten Verlauf nehmen kann. Die deutsche Geschichte dient als Beweis.

In dem genannten Artikel berief sich idea auf den Religionswissenschaftler und Antisemitismusbeauftragten des Landes Baden-Württembergs Michael Blume.

Deshalb jetzt zum Interview mit dem Religionswissenschaftler, das mit der Überschrift: „Sitzt Gott im Gehirn?“ versehen wurde.

Nachzulesen ist es hier

Blume sagte in diesem Interview und bezog sich dabei auf eine neue Studie des Hirnforschers Michael Ferguson und dessen Team: „Das bedeutet, dass man jetzt einen weiteren Beleg dafür hat, dass auch Spiritualität biologische Grundlagen hat.“

Zu dieser Spiritualität zählt Blume auch die Religion bzw. Religiosität.

Im Zusammenhang liest sich das so:

Spiritualität in ältester Gehirnregion verortet Stalinski: Dann lassen Sie uns mal erklären, was genau die Forscher da herausgefunden haben und wie sie vorgegangen sind. Blume: Es ist so, dass wir sowohl Religiosität, also den Glauben an höhere Wesen, wie auch Spiritualität, also die Erfahrung in der Meditation, in verschiedenen Gehirnregionen bearbeiten. Und da wusste man schon eine ganze Menge, vordere Gehirnbereiche, hintere Gehirnbereiche. Was jetzt mit zwei Studien neu entdeckt worden ist, älteren Läsions-Analysen, wo man geguckt hat, wo liegen Schäden im Gehirn vor und wie wirkt sich das aus, ist, dass wir auch eine Region im Hirnstamm haben. Es ist also wirklich die älteste Region des Gehirns, aus der heraus es erst erwachsen ist, die direkt mit Spiritualität verbunden ist. Wenn Menschen dort Beschädigungen hatten, hat sich ihre Spiritualität merklich verändert. Je nachdem, welche Gehirnregion betroffen war, war sie verstärkt oder geschwächt. Das bedeutet, dass man jetzt einen w

Die Frage „(…) Ist das, was Ferguson und sein Team jetzt herausgefunden haben, ein Beweis dafür, dass einem religiöse Musikalität mitgegeben wird oder auch nicht?“ beantwortete Blume mit „Ja, es ist tatsächlich ein weiterer Beleg. (…)“

Stalinski: Man spricht ja in diesem Zusammenhang auch von religiöser Musikalität, ein Begriff, den Max Weber geprägt hat. Analog zur Musikalität geht man davon aus, dass manche Menschen empfänglich für religiöse Gefühle und Spiritualität sind und andere nicht. Ist das, was Ferguson und sein Team jetzt herausgefunden haben, ein Beweis dafür, dass einem religiöse Musikalität mitgegeben wird oder auch nicht? Blume: Ja, es ist tatsächlich ein weiterer Beleg. Ich hatte diesen Ansatz von Weber auch schon damals in meiner Doktorarbeit verfolgt, weil, das ist ja spannend, er war ja sowohl Religionssoziologe als auch Musiksoziologe – und er hat da eine Verbindung gesehen, auch wenn er von religiösen Virtuosen sprach zum Beispiel. Und so würde man das heute tatsächlich sehen, das ist wie bei Musikalität.

Die Konsequenz aus der Studie und den vermeintlichen Erkenntnissen, die Blume am Ende des Interviews zog, war der Wunsch oder die Aufforderung nach mehr wechselseitiger Toleranz.

Das Wesentliche aus einem längeren Textabschnitt herausgepickt: "Aber ich bin sehr dafür – wie wir es ja gerade diskutiert haben –, dass wir besser verstehen, woher Spiritualität und Religiosität in unseren Gehirnen stammen. Vielleicht trägt das auch dazu bei, dass wir wechselseitig toleranter und verständnisvoller werden und verstehen, warum das dem einen Menschen total viel bedeutet und den anderen Menschen vielleicht nur stört, dass das beides sozusagen seine Berechtigung hat in der menschlichen Vielfalt.“

Dieser Wunsch, vielleicht mehr Sehnsucht, vielleicht auch als Aufforderung zu verstehen, verkennt jedoch die Realität oder will diese ignorieren.

1. So gehört die Missionierung zum Wesenskern von christlichen Fundis und Evangelikalen, d.h. zu missionieren bis die Schwarte kracht und auch unaufgefordert Menschen den christlichen Glaube nahebringen zu wollen.
In diesem Zusammenhang sei an die aktuelle Aktion von Bibel.tv mit 20.000 Plakatwänden erinnert. [2]

2. Es gibt sogar Organisationen und Einzelpersonen, die einen Gottesstaat anstreben. Soll ich das etwa tolerieren?

3. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Misogynie, die LGBTQI-feindlichkeit von christlichen Fundis und Evangelikalen, an die Wissenschaftsfeindlichkeit, an Kreationismus … Mehr dazu hier in der 10-teiligen Reihe beginnend mit 1

Soll ich das etwa alles tolerieren und auch die daraus entstehenden/entstandenen Konsequenzen?

4. Bei bestimmten Themen, wie z.B. dem Schwangerschaftsabbruch, haben christliche Fundis längst die Deutungshoheit übernommen. Ein Beispiel, das die Sprache betrifft.

Kaum wer spricht über die Zygote, dafür fast ausschließlich über das ungeborene Kind während über dem gesamten Thema der mahnende Zeigefinger, der Paragraph 218 und die Beratungspflicht schweben.

Ich erinnere an die christlichen Fundis von „40 Tage für das Leben“, die sich „Lebensrechtler*innen“ nennen, und die nun wieder mit gerichtlicher Bestätigung ungewollt Schwangere direkt vor der Beratungsstelle von Pro Familia am Palmengarten (Frankfurt/M) belästigen dürfen.

Text: „Frankfurt am Main (IDEA) – Die christliche Lebensrechtsbewegung „40 Tage für das Leben“ darf weiter direkt vor der Beratungsstelle von Pro Familia am Palmengarten in Frankfurt am Main Mahnwachen abhalten. Örtliche und zeitliche Einschränkungen der Stadt Frankfurt sind rechtswidrig, entschied die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main in einem am 16. Dezember veröffentlichten Urteil. Die Lebensrechtsbewegung hält zweimal im Jahr – in der Passionszeit und im Herbst – jeweils 40-tägige Mahnwachen zwischen 12 und 16 Uhr ab, um mit Gebeten und Liedern auf das Unrecht der Abtreibung aufmerksam zu machen“.

Soll ich das als Person mit Uterus etwa tolerieren?

5. Nachweisbar ist die personelle Zusammenarbeit von Evangelikalen/christlichen Fundis mit z.B. „neuen“ Rechten. Es gibt sogar Organisationen, die beides sind. Zu nennen sind z.B. das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. oder das Renovatio-Institut.

Soll ich die etwa auch tolerieren?

6. Die Beobachtungen von Demonstrationen, die sich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie richten, zeigen dass von Anfang an christliche Fundis/Evangelikale Seit an Seit mit Holocaustleugner*innen, mit Reichsbürger*innen, mit Neonazis und allerlei rechtem und gewalttätigem Pack gemeinsame Sache machten. (https://www.focus.de/perspektiven/sie-glauben-sie-haetten-eine-hoehere-wahrheit-h_id_12687213.html)

Ich erinnere an Pfarrer Christian Stockmann, an das Café Mandelzweig, die Christen im Widerstand, Lothar Mack und z.B. Kreuzdenken
Ergänzende Informationen stehen u.a. hier zur Verfügung.

Screenshot von einem blauen Sweatshirt mit Känguruh-Beuteltasche und dem Aufdruck Kreuzdenken.

Soll ich die etwa auch tolerieren? Soll ich die epidemiologische Gefahr, die von solchen Leuten ausgeht etwa auch tolerieren?

So beteiligte sich z.B. der Vorsitzende des Thüringer Pfarrvereins Martin Michaelis am 5.12.21 an einer Demonstration sog. CoroNazis im thüringischen Sonnenberg und schrieb ein Pro für die Teilnahme an Corona-Protesten als Pfarrer.

Screenshot von einem Artikel von idea zum Thema Pro & Contra „Als Pfarrer an Corona-Protesten beteiligen?“

Der Text stammt von Martin Michaelis ist allerdings zu lang für eine Bildbeschreibung. Da der Text nicht mehr öffentlich zur Verfügung steht, konnte dieser leider nicht zum lesen bei archive.is abgesichert werden. Ich muss mich für die fehlende Bildbeschreibung entschuldigen.

Bild

[3]

Von Anfang an dominierten im Rahmen sog. Querdenken-Demonstrationen antisemitische Symbole und Rhetorik.

Die Tagesschau berichtete über die Verfestigung von NS-Relativierung [4] und mittendrin christliche Fundis, die sich an einem Ungeimpft im gelben Judenstern nicht störten.

Im Bild zu sehen ist ein T-Shirt-Ärmel auf dem ein Judenstern mit der Aufschrift Ungeimpft prangt.

[5]

Soll ich das etwa auch tolerieren?

Soll ich etwa auch tolerieren, dass diese Fundis gemeinsam mit CoroNazis vor Kliniken demonstrieren, die Eingänge blockieren, lachend und tanzend, während drinnen zur selben Zeit Menschen sterben und Angehörige in großer Trauer hinterlassen?

Soll ich etwa auch tolerieren, dass das Klinikpersonal beleidigt und angepöbelt wird?

Soll ich etwa auch tolerieren, dass sich in diesen Reihen, gemeinsam mit christlichen Fundis, der Wunsch nach Bestrafung, nach Todesstrafe, Aufhängen … ausbreitet? Friede, Freiheit, Gewalt las ich jüngst bei Twitter.

Wäre es nicht sinnvoller, wenn ein Antisemitismusbeauftragter genau hier sachdienliche Aufklärungsarbeit leisten würde?

Wäre es nicht sinnvoller auf den Antisemitismus in den eigenen Reihen, z.B. auf den Antisemitismus bei Christ*innen einzugehen und auf den Antisemitismus in der bürgerlichen Mitte™, denn hier ist er auch anzutreffen?

Wäre es nicht sinnvoller Kritik anzunehmen und daraus zu lernen, statt jede*n Kritiker*in als Troll zu bezeichnen oder Verhöhnung und Neid hinter Kritik zu vermuten?

Es gäbe so viel Sinnvolles dieser Tage für einen Antisemitismus-Beauftragten zu tun. Schade, dass es diesem eher um das Verdecken desselben und das Aussitzen geht.

Wetzlar ab dem 13.12.2021

Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert!!!

Zuletzt aktualisiert am 31.12.2021 um 16.35 Uhr.

Aus aktuellen Gründen folgt ein Thread, der auf die Schnelle verfasst worden ist.

Die Erkenntnis, dass überall dort wo coronaleugnende Maßnahmengegner*innen (Querdenken, Die Basis, Demokratischer Widerstand…) sind sich immer auch Neonazis, Reichsbürger*innen, Antisemit*innen, Verschwörungsideolog*innen, Anthroposoph*innen … anschließen, ist wirklich nichts Neues.

Diese Allianz hat sich nun auch im mittelhessischen Wetzlar gebildet. Hier demonstrierten am 13.12.2021 Die Basis gemeinsam mit dem III. Weg (es ist die Rede von 20 Neonazis, die sich beteiligten und anschließend gewaltsam gegen einen Fotografen vorgingen) und der NPD: Nachweislich.

Mensch kann davon ausgehen, dass unter den 300 Demonstrierenden [1] auch Mitglieder der AfD und der Christen in der AfD gewesen sind. Ebenfalls mit dabei waren in Wetzlar von Anfang an christliche Fundis, die Seit an Seit mit Neonazis demonstrieren und selbst dann wenn sie z.B. auf Tassilo Hantusch von der NPD hingewiesen werden, antworten es sei ihnen Scheiß-egal woher er kommt. Es sei „Ein schöner Mann aus Wetzlar, weil alles hat ein Recht zu existieren. Alles. (…) Jeder hat Recht.“

Aber das ist auch nichts Neues. Zu hören ab: 0.35 im unten aufgeführten Video.

Wetzlar hat was christlichen Fundamentalismus/Evangelikale betrifft so einiges zu bieten. Hier ist der Standort von 3 Sprachrohren der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), nämlich idea (Informationsdienst der evangelischen Allianz), ERF Medien (Evangeliumsrundfunk) und das christliche Medienmagazin PRO plus die angeschlossenen Organisationen.

Wetzlar hat auch eine sehr rechte CDU, einen strammrechten Kreisvorsitzenden (Hans-Jürgen Irmer), den Wetzlar-Kurier, Pro Polizei, kaleb (Fundis, Abtreibungsgegner*innen) und noch vieles mehr.

Hier demonstrierte schon die CDU gemeinsam mit Pro Polizei und der NPD gegen ein Konzert von „Feine Sahne Fischfilet“.

Was Wetzlar sonst noch zu bieten hat, steht im Blog unter in der bisher unvollendeten Stadtführung.

In dieser Gemengelage waren am 13.12.2021 auch „Gotteskrieger*innen“ nach US-amerikanischem Vorbild und mit einer dementsprechenden in sich geschlossenen Ideologie anzutreffen. Nachweislich.

Dabei handelt es sich um Christ*innen der amerikanischen Freikirche Calvary Chapel Herborn mit den Pastoren Michael Pastor und Benni Rothe (Jugendpastor).

Die Calvary Chapel Herborn wurde 2003 durch Pastor Edmund Coronel und einer Gruppe aus der Calvary Chapel Siegen gegründet. Als Gemeinde gehört sie dem weltweiten Verband der Calvary Chapel Gemeinden an, die in den späten 1960er Jahren in Kalifornien entstanden sind.

Auf der Webseite steht dazu folgendes: „Jesus rettete viele Hippies und sorgte für starkes Wachstum“. [2] Mittlerweile soll es weltweit 1.600 Tochtergemeinden dieser besagten Freikirche geben.

Die Herborner Freikirche, die Calvary Chapel Herborn, veranstaltet auch sog. „Prophetie-Konferenzen“, „in denen Prediger aus Amerika z.B. den Euro als Währung des Antichristen bezeichnet haben. Hier wurden Menschen radikalisiert und systematisch mit Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen und anderen Religionen befeuert.“
Verantwortlich für die Einladungen und die vielen politischen Themen soll der Pastor sein.

Für ein besseres Verständnis was das bedeutet und welche Konsequenzen daraus erwachsen, möchte ich an dieser Stelle das Buch von Annika Brockschmidt „Amerikas Gotteskrieger: Wie die Religiöse Rechte die Demokratie gefährdet“ empfehlen und ihren Twitter-Account @ardenthistorian gleich mit.

Screenshot vom Cover des Buches „Amerikas Gotteskrieger – Wie die religiöse Rechte die Demokratie gefährdet.

[3]

In Ergänzung dazu auch dieses Video über die „Bibeltreue Supermacht – Evangelikale in den USA

Denn hier im mittelhessischen Wetzlar zeichnet sich eine Entwicklung ab, die nichts Gutes verheißt, sowohl ideologisch als auch epidemiologisch.

Von der Calvary Chapel Herborn ausgehend scheint es auch eine personelle Verbindung zu Perlenschatz zu geben. Perlenschatz ist eine evangelikale „Zuflucht für muslimische Frauen“ mit Sitz im mittelhessischen Solms.

Einer ihrer Botschafter ist der Bürgermeister der Stadt Solms Frank Inderthal von der SPD. [4] Aktuell erfreut sich Perlenschatz an der finanziellen Unterstützung durch die Aktion Mensch. [5]

Zum Abschluss darf ich auf dieses Video verweisen: youtube.com/watch?v=mCd23v. Dabei handelt es sich um ein fast 17 minütiges Video, dass die Ereignisse am 13.12.2021 in Wetzlar sehr gut zusammenfasst.

Die nächste Großveranstaltung von CoroNazis wurde bereits angekündigt und sie soll am Samstag dem 18.12.2021 um 15.00 Uhr in Wetzlar stattfinden.

Beobachter*innen und Aktivist*innen rechnen mit weiterem Zuwachs. Immerhin soll es laut Veranstalter gute Kontakte zum Ordnungsamt geben, so dass davon auszugehen ist, dass die Veranstaltung reibungslos stattfinden wird.

Es sei denn …

Alerta!

Ergänzung vom 16.12.2021

Hierbei handelt es sich um eine Information, die uns anlässlich des Beitrages erreichte

„Einer der ehemaligen Pastoren (Joey Roper, ca. 2008-2010) nimmt auf Facebook wiederholt Videos gegen Corona-Impfen, Maskentragen etc. auf und scheint noch gut mit den Herbornern vernetzt zu sein.“ https://www.facebook.com/joey.roper.1675/videos/631870104795840

Ergänzung vom 29.12.2021

Am 28.12.2021 fand eine nicht angemeldete Demonstration in Wetzlar statt. Dieses Mal wieder mit Unterstützung des III. Wegs.

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Am 30.12.2021 fand erneut eine nicht angemeldete Demonstration, getarnt als Spaziergang, in Wetzlar statt.

Und wieder ist die Rede von „einem bunten Haufen aus dieBasis, III. Weg und NPD. Ingo Helge von der NPD drehte Propagandavideos während ein kritischer Journalist durch die Polizei Mittelhessen einen Platzverweis erhielt. Also alles wie immer, auch in Wetzlar.[Quelle]

Etwa 150 Coronaleugner*innen, darunter Neonazis waren unterwegs. Die Presse wurde angegangen und beleidigt. [Quelle]

Am 8. Januar 2022 plant die NPD Wetzlar einen „Neujahrslauf“.

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Die Demonstration am 08.01.2022 fand statt. Zu den Teilnehmer*innen gehörten auch Mitglieder der NPD. Gesichtet wurde z.B. Thomas Hantusch.

Ergänzung vom 15.01.2022:

Eine als „Spaziergang“ getarnte Demonstration fand am Montag, 10.01.2022, statt. Gefilmt und veröffentlicht hatte dies Thassilo Hantusch von der NPD.

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Zu der Veranstaltung von CoroNazis am 10.01.2022 in Wetzlar hatte auch der III. Weg mobilisiert. [Quelle]

[Quelle]

Ein Schreibwettbewerb und ein rechtes Netzwerk

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Einmal jährlich wird von der Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG) zu Köthen gemeinsam mit der Theo-Münch-Stiftung ein Schreibwettbewerb für Schüler*innen ausgerufen.

Im nächsten Jahr lautet das Motto: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Die Schirmherrschaft will die Bildungsministerin des Landes Sachsen-Anhalt Eva Feußner (CDU) übernehmen. [1]

Screenshot von der Webseite der Neue Fruchtbare Gesellschaft, die zum Schreibwettbewerb einlädt.

[2]

Und wie selbstverständlich berichteten in diesem Jahr auch das Kulturbüro Rheinland-Pfalz auf seiner Webseite über den Schreibwettbewerb, [3] ebenso der Deutsche Bildungsserver [4] und z.B. auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Referat Infrastrukturförderung Schule. [5] Nachfolgende Screenshots können diese Angaben belegen.

Screenshots von den genannten Institutionen, die für den Schüler*innen-Schreibwettbewerb werben und zur NFG verlinken.

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Ebenso selbstverständlich verlinkten sie alle zur Webseite der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft (NFG).

Schulen berichteten über ihre Teilnahme und stellten Schreibproben ins Netz und wirklich keine*r hat sich näher mit der NFG befasst und sich gefragt, wer und welche Absicht/Ideologie dahinter steckt.

Deshalb hier ein Beitrag über das rechte Netzwerk, das diesen Schreibwettbewerb möglich gemacht hat und vermutlich weiterhin ermöglichen wird. Sollte sich nichts ändern.

Gegründet wurde die NFG von Thomas Paulwitz,Ein Foto von Thomas Paulwitz, entnommen von der Webseite von Hallo Meinung

[6]

der im Jahre 2000 den Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt gegründet hatte und der seit 2015 Vorstandsmitglied der Theo-Münch-Stiftung ist.

Thomas Paulwitz, oben im Bild, ist in der Vergangenheit durch rechte Publikationen aufgefallen, darunter u.a. für die Junge Freiheit (zuletzt am 3.7.2020), [7] das Ostpreußenblatt, das Deutschland-Journal der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), die AfD-nahe Freie Welt … .

Zur Belohnung wurde Thomas Paulwitz im Jahre 2006 der Gerhard-Löwenthal-Preis für rechte Publizistik verliehen. [8]

Dieser Preis wird seit 2004 von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), das ist der Trägerverein der Bibliothek des Konservatismus (BdK), in Kooperation mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit und Ingeborg Löwenthal verliehen. [9]

Thomas Paulwitz fungierte u.a. auch als Referent für die extrem rechte Gesellschaft für freie Publizistik (GfP).

Aktuell gehört er zum Autorenkreis von Hallo Meinung, eine „rechte Gegenbewegung“, die „klassische rechte und verschwörungsideologische Themen bespielt“. [10]

Noch ein Screenshot von Hallo Meinung und was Thomas Paulwitz als Autor so zum Besten gibt: „Liebe Politiker*innen: Verschont uns vor der Gender-Schreibreform!“, „Podcast: „Liebe Politiker*innen: Verschon uns vor der Gender-Schreibreform!“, „Mercrons süßes Säuseln Das Gerede vom Wiederaufbau soll in den Sozialismus führen“.

Außerdem schrieb er in diesem Jahr (12.01.2021) einen Gastbeitrag für den Blog von Boris Reitschuster, [11] sowie einen Beitrag für die Wochenzeitung Das Parlament, die vom Deutschen Bundestag herausgegeben wird.

Screenshot von Das Parlament. Ein Artikel von Thomas Paulwitz mit der Überschrift: „Gewisse Nüchternheit – 3. Oktober erinnert an das DDR-Beitrittsdatum“.

[12]

Screenshot des gesamten Textes von Thomas Paulwitz für Das Parlament, entnommen dem E-Paper.

[13]

Paulwitz Verbindungen in einer Grafik dargestellt veranschaulicht wie gut er vernetzt war und ist. Sie zeigt auch die Kontinuität seiner Aktivitäten.

Eine selbsterstellte Grafik, die die Vernetzungen und Aktivitäten von Thomas Paulwitz aufzeigen.

Zum Netzwerk gehören weitere Organisationen und nicht nur die Deutsche Sprachwelt, die NFG und die Theo-Münch-Stiftung, sondern auch die Jürgen-Moll-Stiftung, die gemeinsam mit der Deutsche Sprachwelt den Jürgen-Moll-Preis für „verständliche Wissenschaftssprache“ verleiht.

Der Versuch diese Verbindungen grafisch abzubilden, sieht durchaus noch überschaubar aus. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass die orangefarbenen Kästen symbolisch z.B. für die 80.000 Leser*innen der Deutsche Sprachwelt stehen, für eine Vielzahl von Schulen und/oder Teilnehmer*innen von Veranstaltungen.

Grafik, die die Netzwerke visualisieren soll. Alles andere steht im Thread, der auch ohne Grafik auskommt.

Hinzu kommen noch Personen, die z.B. für die Deutsche Sprachwelt schreiben, für die NFG als Redner*innen fungieren oder zur Jury des Jürgen-Moll-Preis gehören.

Der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus schreibt für die Deutsche Sprachwelt und ist Jury-Mitglied des Jürgen-Moll-Preis.

Seine Verbindungen führen u.a. auch zu dem mehr als fragwürdigen Verein Lernen für die Deutsche und Europäische Zukunft e.V. (LDEZ), der in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen den Deutschen Schulbuchpreis verleiht.

Hier ist Josef Kraus Kuratoriumsmitglied. Wer als Preisträger gewählt wurde und wird hat mindestens eine konservative, also protofaschistische, Einstellung. Mindestens.

Zu den bisherigen Preisträgern des Deutschen Schulbuchpreises gehören z.B. Peter Hoeres, Klaus Rüdiger Maiund Tomas Kubelik für das Buch „Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache“.

Die Preisverleihung fand übrigens in der Konrad-Adenauer-Stiftung in Mainz statt.

Und jetzt zurück zum Jürgen-Moll-Preis für Tomas Kubelik im Jahr 2017 auf der Leipziger Buchmesse im Rahmen des Programms Leipzig liest am Samstag 25.03.2017 in Halle 3, Stand H300. [14]

Screenshot von der Leipziger Buchmesse. 4 Männer (Paulwitz, Moll, Kraus und Kubelik) sitzen an einem langen Tisch und vor Mikrophonen, im Hintergrund ist „Leipziger Buchmesse“ zu lesen.

[15]

Im Bild zu sehen waren von links nach rechts Thomas Paulwitz, Sebastian Moll, Josef Kraus und Tomas Kubelik, der geehrt wurde für eine antifeministische, LGBTQI-feindliche und misogyne Schrift.

Das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels berichtete ohne Einordnung von der Auszeichnung Tomas Kubelik und machte aus dem Antifeministen und erbitterten Gegner gegenderter Sprache einen „Sprachkritiker“.

„Der Sprachkritiker und Gymnasiallehrer Tomas Kubelik erhält den mit 2.500 Euro dotierten Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft. Die Auszeichnung erfolgte im Rahmen von „Leipzig liest“ auf der Leipziger Buchmesse.“  [16]

Und genau dieser Geist weht auch auch in der Deutsche Sprachwelt und in der Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG). Einmal jährlich organisieren die beiden Vereine die Rede zur deutschen Sprache.

In diesem Jahr hielt der rechte Evangelikale Peter Hahne, der das N-Wort verwendet und über das Z-Schnitzel ein ganzes Buch geschrieben hat, die Festrede anlässlich des Tags der deutschen Sprache.

Diese Gelegenheit nutzte Hahne um über die „Genderei“ zu hetzen was das Zeug hielt.

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Wir werden verarscht!“. Gender-Sprache, so der fromme Mann, sei „pure Menschenverachtung“. Eine „Mini-Mini-Minderheit terrorisiert“, „meist staatlich alimentierte Volksverdummung“ … .

Die Rede zur deutschen Sprache nahm Hahne dann auch zum Anlass auf den Aufruf „gegen den Gender-Unfug, initiiert vom pegidahaften Verein Deutsche Sprache (VDS), hinzuweisen, um zu zeigen, dass jede*r etwas tun könne, um den „Sieg der (Gender-)Sterne zu verhindern. [17]

Wer also wissen will, was für eine Organisation das ist, die jährlich zum Schreibwettbewerb für Schüler*innen aufruft, sollte sich einmal die Startseite der Deutsche Sprachwelt anschauen.

Die Gender-Regierung naht“. [18]
Söder will gegen Genderpolizei an Unis vorgehen“. [19]
Ablehnung von Gendersprache wächst“. [20]
Die meisten wollen das Wort „Rasse“ im Grundgesetz behalten“. [21]

Wer wissen will, was für eine Organisation das ist, die jährlich zum Schreibwettbewerb für Schüler*innen aufruft, sollte sich nur einmal die gewählten Sprachwahrer der beiden letzten Jahre anschauen.

Da ist von Antiziganismus, über Antisemitismus, über antimuslimischen Rassimus, über Antifeminismus und Misogynie alles dabei.

Vertreten durch Dirk Rabe, Lisa Eckhart, Alice Schwarzer, Dieter Nuhr. [22][23] Sogar Uwe Steimle wurde geehrt, der durch ein T-Shirt mit Nazi-Anspielung aufgefallen war.

Uwe Steimle trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Kraft durch Freunde“.

[24]

Unvergessen auch dieses Foto:

Uwe Steimle trägt ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Ami go home“. Die Ausgabe Compact Spezial sieht genauso aus wie das T-Shirt.

[25]

Dieser Thread wird deshalb so ausführlich, weil die Deutsche Sprachwelt Mitglied bei der Neue Fruchtbringende Gesellschaft untrennbar miteinander verbunden sind.

Gemeinsam haben sie eine „Straße der deutschen Sprache“ eingerichtet [26] und das mit 20 Stationen, darunter Wittenberg, Gotha und Mansfeld. [27]

Daraus folgt: einmal jährlich wird von Schulen und anderen Institutionen durch Werbung für den Schreibwettbewerb die NFG, die Theo-Münch-Stiftung, die Deutsche Sprachwelt, also das gesamte Netzwerk, aufgewertet und gestärkt.

Und dort wächst und gedeiht die Ablehnung gegen Diversität und Vielfalt, gegen FLINTAs, gegen Muslima*Muslime, gegen Personen, die als „Ausländer*innen“ gelesen werden, gegen Jüdinnen*Juden, Rom*nja/Sinti*zze … .

Und genau diese permanenten Wiederholungen, Publikationen und Äußerungen führen zunächst zur Ablehnung, dann zur Ausgrenzung und enden früher oder später in Gewalt, die für die davon Betroffenen tödlich sein kann.

Zum Abschluss noch eine kleine bearbeitete Kostprobe von der Deutsche Sprachwelt, die untrennbar mit der Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG) verbunden ist.

Ein Foto von Lisa Eckhart und dazu die Überschrift: „Z……soße und Redefreiheit: Rabe, Eckhart und Reitschuster sind Sprachwahrer des Jahres“. Der Artikel stammt vom 8.4.2021

Vorankündigung eines Artikels vom 12.03.2020 „Steimles Sprachwelt: Uwe Steimle ist Sprachwahrer des Jahres“. Vorankündigung eines Artikels vom 18.4.2020: „Depp*innensternchen“ Vorankündigung eines Artikels vom 23.07.2020: „Andreas Rödder erhält Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft“.

Screenshot mit einer Grafik dazu die Überschrift eines Artikels: INSA-Sprachumfrage 2021: Fast 70 Prozent wollen das Wort Z….. soße behalten. Der Artikel ist vom 6.9.21.

Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt

[1]

Gegründet wurde der Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt (Erlangen) im Jahr 2000 von Thomas Paulwitz, der als Schreiber für die Junge Freiheit, für das Deutschland-Journal der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG), für die AfD-nahe Freie Welt und für das Ostpreußenblatt. Er fungierte auch als Referent für die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), für das Netzwerk Deutsche Sprache und für den Verband der Vereine der deutschen Studenten. [2]

2007 gründete Paulwitz die Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen und 2009 war er Ordensrat für Sprachpflege (Leiter des Sprachausschusses im Pegnesischen Blumenorden). [3] Eine offizielle Position scheint er aktuell nicht mehr einzunehmen beim Pegnesischen Blumenorden, [4] der laut Eigenangaben auch heute noch „seinen Beitrag zur Bereicherung des kulturellen Lebens“ leistet. [5]

Darüberhinaus ist Paulwitz bekannt als Gegner gegenderter Sprache. Das bewies seine Beteiligung am Aufruf Stop Gendersprache jetzt! (2019) und die des Vereins Deutsche Sprache in 2019 Schluss mit dem Gender-Unfug.

Der Verein veröffentlicht als Druckausgabe viermal jährlich die Deutsche Sprachwelt mit ungefähr 80.000 Leser*innen. Sowohl der Verein als auch das Magazin hat es sich zur Aufgabe gemacht Sprachpflege zu betreiben. Denn „eine hochentwickelte Sprache stiftet Identität und bereichert die Kultur eines Landes. (…) Eine allgemein verständliche Sprache ist letztlich die Voraussetzung für wirkliche Aufklärung, also für den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“, [6] so steht es dort geschrieben.

Damit das gelingt macht die Deutsche Sprachwelt gemeinsame Sache mit dem extrem Rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus, mit dem Evangelikalen Peter Hahne, der für das Z-Schnitzel streitet, das N-Wort verwendet und den die „Faschismuskeule“ und „Gender-Unfug“ nervt, [7] um hier nur 2 Autoren beispielhaft aufzuführen.

Einmal jährlich kürt die Deutsche Sprachwelt den „Sprachwahrer des Jahres“. 2020 wurden die antisemitische Kabarettistin Lisa Eckhart, der coronaleugnende querdenkende Rechte Boris Reitschuster und Dirk Rabe, Betreiber einer Trainingseinrichtung in Dülmen, der durch seinen tatkräftigen Einsatz für die scharfe Paprika-Soße, auch bekannt als Z-Soße, aufgefallen war, geehrt. [8]

Im Jahr davor, also 2019, kürte die Deutsche Sprachwelt Uwe Steimle, Dieter Nuhr, Alice Schwarzer [9] als Gewinner*innen. Inklusive Antisemitismus (Steimle) Sexismus (Nuhr), antimuslimischem Rassismus und Transfeindlichkeit (Schwarzer).

Gemeinsam mit der Jürgen-Moll-Stiftung, der Theo-Münch-Stiftung verleiht die Deutsche Sprachwelt den Jürgen-Moll-Preis für die Deutsche Sprache. Preisträger 2020 ist Prof. Dr. Andreas Rödder von der Konrad-Adenauer-Stiftung und seit 2021 Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Seit 2003 ist die Deutsche Sprachwelt auch als Aussteller*in auf der Leipziger Buchmesse vertreten, wo sie 2017 den Jürgen-Moll-Preis an den Antifeministen Tomas Kubelik vergab. [10]

Gemeinsam mit der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen hat die Deutsche Sprachwelt eine „Straße der deutschen Sprache“ eingerichtet, [11] mit 20 Stationen, darunter Wittenberg, Gotha und Mansfeld. [12]

Außerdem finden unter dem Dach der Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen mit dem Verein für Sprachpflege als Mitglied, regelmäßige Veranstaltungen statt, wie z.B. Die Rede zur deutschen Sprache. In diesem Jahr (2021) hielt Peter Hahne die Rede, die er nutzte um über die „Genderei“ zu hetzen, was das Zeug hielt.

Wir werden verarscht!“, war noch höflich. Gender-Sprache, so der fromme Mann, sei „pure Menschenverachtung“. Eine „Mini-Mini-Minderheit terrorisiert“, „meist staatlich alimentierte Volksverdummung“ … . Die Rede zur deutschen Sprache nahm er dann auch zum Anlass auf den Aufruf gegen den Gender-Unfug hinzuweisen, um den „Sieg der (Gender-)Sterne zu verhindern“. [13]

Anmerkungen zur #lbm22

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Am 3.12.2021 berichtete die Leipziger Zeitung „Linke-Antrag im Stadtrat: Neurechte Verlage auf der Leipziger Buchmesse auszuschließen“.

Im Artikel ist allerdings nur vom Antaios-Verlag und von Compact die Rede. Das war’s.

Basierend auf den Dokumentationen aus dem

Jahr 2018
2019

Screenshot von der Gliederung der Leipziger Buchmesse-Dokumentation 2018

2019 waren folgende rechte Verlage Aussteller*innen auf der Leipziger Buchmesse:

Screenshot von der Gliederung der Leipziger Buchmesse-Dokumentation 2019

  • Ahriman-Verlag
  • Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V.
  • Compact-Magazin GmbH
  • Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft mbH
  • Europa Terra Nostra e.V.
  • KOHL Medien
  • Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen e.V.
  • Poet in Residence/Literarisches Dresden/Kultur- und BuchHaus Loschwitz,
  • Verein für Sprachpflege e.V. Deutsche Sprachwelt Deutschland
  • Weltbuch Verlag.

In Frage kommen im nächsten Jahr, also bei der Leipziger Buchmesse 2022, zusätzlich noch Junge Freiheit, Manuscriptum/TUMULT und die beiden neofaschistischen Verlage Jungeuropa und Oikos (Die Kehre), die erstmalig in diesem Jahr an der Frankfurter Buchmesse teilgenommen haben.

Wer also, und das zu Recht, auf die Buchmesse schaut, sollte nicht vergessen, dass die Teilnahme von rechten/extrem rechten/neofaschistischen Verlagen keine Einzelfälle sind und auch in Mitte™ zahlreiche dementsprechende Publikationen und dementsprechende Ansichten zu finden sind.

Ich erinnere nur an die nicht genuin rechten Verlage und ihre Publikationen. Zu nennen wären z.B. Herder-Verlag, Siedler-Verlag, Europa-Verlag oder FinanzBuch Verlag, um hier nur einige ausgewählte Beispiele aufzuführen.

Ich erinnere an die anthroposophischen Verlage, an die christlichen Fundis und Evangelikalen (DVCK, idea…), die Jahr für Jahr an den Buchmessen teilnehmen und dort menschenverachtende Inhalte (LGBTQI-feindlichkeit, Misogynie, …) verbreiten können.

Ich erinnere an Verlage, die Publikationen/Pamphlete von Sucharit Bhakdi (Goldegg Verlag) oder Wolfgang Wodarg (Rubikon)

Bild vom Cover des Buches von Dr. Karina Reiss, Dr. Sucharit Bhakdi „Corona Fehlalarm? Spiegel-Beststeller Platz 1.

Cover vom Buch von Wolfgang Wodarg: „Falsche Pandemien – Argumente gegen die Herrschaft der Angst“.

oder Bruce Fife‘s Ergüsse über die Plandemie (Kopp-Verlag) veröffentlichten.

Bild vom Cover des Buches „Die Plandemie – Profitstreben, Korruption und Täuschung hinter der COVID-19-Plandemie“ erschienen im Kopp-Verlag.

Ob Rubikon oder der Goldegg-Verlag an der Leipziger Buchmesse 2022 teilnehmen werden, diese Frage kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden.

Fakt ist aber, dass der Kopp Verlag nachweislich 2018 Mitglied des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gewesen ist.

Ob dies immer noch so ist, konnte nicht überprüft werden, weil die Webseite des Börsenvereins diese Informationen nicht mehr öffentlich zur Verfügung stellt.

Screenshot von der Webseite des Börsenvereins mit dem Kopp Verlag e.K. als Mitglied.

[1]

Ich erinnere an Gabriele Verlag Das Wort GmbH. Hausverlag der Sekte Universelles Leben, die 2019 als Aussteller*in an der Leipziger Buchmesse teilgenommen hat.

Laut Sektengründerin entstehen Erkrankungen aus einem „seelischen Ungleichgewicht“, was zu fragwürdigen Therapieempfehlungen im Krankheitsfall führt. Impfungen werden skeptisch betrachtet.

D.h. während einer Pandemie sind solche Organisationen und Gruppierungen nicht nur ideologisch, sondern epidemiologisch gefährlich. Mehr zum Verlag hier 

Verlage und Organisationen dieser Art dürfen deshalb auf keinen Fall übersehen werden. Ebensowenig der pegidahafte Verein Deutsche Sprache (VDS) und sein angeschlossener Verlag oder der Verlag Die Silberschnur, der 5 Bände von Wladimir Megre der völkisch-antisemitischen Anastasia-Bewegung veröffentlichte.

Ein weiterer Aspekt.

Aussteller*innen der nächsten #lbm22, also auch neofaschistische, extrem rechte, rechte Verlage oder z.B. Fundis, können Fördermittel aus dem Konjunkturprogramm NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten.

Ein Rechtsanspruch auf diese Förderung besteht zwar nicht, aber es besteht trotzdem die Gefahr, dass öffentliche Gelder auch denen zugute kommen, die antidemokratisch, autoritär, gesundheitsgefährdend oder sogar neofaschistisch sind.

Auf jeden Fall werden derartige Verlage oder Organisationen von den ermäßigten Standgebühren profitieren.

Screenshot von den Angaben zu den Fördermitteln aus dem Konjunkturprogramm NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Screenshot von den Angaben zu den Fördermitteln aus dem Konjunkturprogramm NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

[2]

Die nächste Leipziger Buchmesse wird eine Herausforderung werden. Auch für uns, die das Spektakel wieder dokumentieren werden und zwar hier, wo es momentan noch so aussieht.

Screenshot von der Dokumentation zur Leipziger Buchmesse 2022 im Blog. bkramer.noblogs.org Hier steht aber bisher lediglich: „Demnächst hier mehr!!!“

Dokumentation zur Leipziger Buchmesse 2022

In Bearbeitung!!!

Gliederung

Einleitende Anmerkungen
Rechte, extrem rechte und neofaschistische Verlage/Organisationen
Rechte christliche, christlich fundamentale und evangelikale Verlage/Organisationen
Anthroposophische, inkl. Rudolf Steiner, und esoterische Verlage/Organisationen
Sonstige Verlage
Veranstaltungen
Presseschau
Bisherige Threads
Erwähnenswertes
Abschließende Anmerkungen

Einleitende Anmerkungen

Die nächste Leipziger Buchmesse findet im Zeitraum vom 17. bis 20.03.2022 statt. Wir, die Betreiber*innen dieses Blogs, haben uns vorgenommen diese zu dokumentieren und genau hinzuschauen. Auch dahin wo es vielleicht weh. Denn immerhin besuchten 2019 286.000 Menschen die Leipziger Buchmesse mit 2.547 Aussteller*innen aus 46 Ländern. [1]

Diese Dokumentation möchte folgende Fragen beantworten:

  1. Wie viele rechte, extrem rechte und neofaschistische Verlage/Organisationen werden an der Leipziger Buchmesse 2022 als Aussteller*innen teilnehmen und mit welchen Veranstaltungen ihre Ideologie unter das „Volk“ bringen?
  2. Wie viele rechte Christen, christlich fundamentale und evangelikale Verlage/Organisationen werden an der Buchmesse mit Veranstaltungen teilnehmen?
  3. Wie viele anthroposophische, esoterische Verlage/Organisationen werden dort sein und wieviel Verschwörungsideologie werden wir vorfinden? Welche Veranstaltungen kommen in Betracht?
  4. Dann gibt es noch Sonstiges, also Verlage/Organisationen, die schwierig einzuordnen sind. Auch die haben wir im Blick und natürlich auch Querfront und Querdenker*innen. D.h. Publikationen und Verlage mit Wolfgang Wodarg oder Sucharit Bhakdi … als Autoren im Programm. Wir wollen wissen wie viele sind es?

Einen ersten Vorgeschmack auf die Leipziger Buchmesse im nächsten Jahr bieten die Dokumentationen aus den Jahren 2018 und 2019.

Sie zeigen, dass das Problem, also rassistische Publikationen, neofaschistische Ideologien, misogyne oder sexistische Schriften …, auch von Verlagen veröffentlicht werden, die nicht genuin rechts sind, sondern um es salopp zu formulieren der handelsüblichen Mitte™ entspringen und die Diskussionen über die Buchmessen, die Leipziger und die Frankfurter Buchmesse, in die Tiefe und die Breite gehen müssen.

So findet sich z.B. im Programm der Leipziger Buchmesse 2019 im Rahmen von Leipzig liest auf S. 4, also schon gleich am Anfang, „Peter Priskil stellt sein neues Buch vor“: „Der verdrängte Humanismus“ erschienen im Ahriman-Verlag. [2] Dabei ist der Verlag, der auch die Ketzerbriefe des Bund Gegen Anpassung vertreibt, als extrem rechts und antisemitisch bekannt.

Ob die Veranstalter*in wußte für wen sie da warb, darüber können wir nur spekulieren. Wir gehen davon aus, es ist ihr egal. Zumal der Ahriman-Verlag Vollmitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels ist.

Deshalb bleiben wir dran an der nächsten Buchmesse, erheben allerdings nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern wollen nur unseren Beitrag leisten.

Denn eine Gesellschaft ohne Nazis, ohne Neofaschist*innen, ohne rechte Christen, die unablässig missionieren, ohne Anthropsoph*innen oder Querdenker*innen, die gegen das Impfen publizieren, eine Gesellschaft ohne Sekten, ohne Swerfs und Terfs, ohne Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus … ist möglich und deshalb fangen wir bei der Buchmesse an!

Alerta!!!

 

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Anmerkungen zur #lbm22

Zur Einstimmung auf die Leipziger Buchmesse 2022

Hayek und die FDP

Dieser Beitrag steht mit allen Screenshots und Fotos im Archiv zur Verfügung

In der Hayek-Gesellschaft (HG) hat es gekracht. Mal wieder. Das wäre jetzt nicht zwangsläufig einen Thread wert, wenn nicht die FDP und ihre Organisationen, die nunmehr Teil der Regierung sind, sich mehr oder weniger eng mit der HG verbunden haben.

Es scheint als ob es wie schon 2015 und 2017 um die Nähe zur AfD geht. Die FAZ berichtete dazu im Januar 2021 u.a. folgendes [1]

Die FDP-Politiker wie die Vorstandsmitglieder begründen ihren Schritt mit fehlender Distanz der Gesellschaft zur rechtsnationalen AfD. Unter rund 300 Hayekianern sind einige bekannte AfD-Mitglieder wie Weidel, die nun Konsequenzen zog. Offen ausgebrochen war der Streit, nachdem die Berliner Hayek-Stiftung, die die Hayek-Gesellschaft finanziert, am Freitag eine „Unvereinbarkeitserklärung“ zur AfD gefasst hatte. Den Anstoß gab die wohl kurz bevorstehende Einstufung der Partei als „Verdachtsfall“ für den Verfassungsschutz. Man müsse jetzt die Grenze ziehen, sagte Schäffler der F.A.Z. Er gehört dem Stiftungsrat an und hat die Erklärung mitgetragen. Diese Ansicht teilt auch Teuteberg, bis vor kurzem FDP-Generalsekretärin. Da die Hayek-Gesellschaft den Unvereinbarkeitsbeschluss nicht akzeptieren will, sind beide ausgetreten.“ [2]

und berichtete im September 2021 über die fortschreitenden „Turbulenzen um die Hayek-Gesellschaft“ und von einem Rechtsstreit, der zu verhärteten Fronten geführt habe. [3]

Der derzeitige Vorstandsvorsitzende der Hayek-Gesellschaft Prof. Dr. Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrums am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, [4] äußerte sich ausführlich bereits im Januar 2021 zu den Auseinandersetzungen und schrieb dazu u.a. folgendes:

„Die Sorge um eine vermeintliche AfD-Nähe der Hayek-Gesellschaft erweist sich schon deshalb als abwegig, weil von den sechs Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft fünf Mitglieder der FDP sind – und keins in irgendeiner Beziehung zur AfD steht.“  [5]

Das ist er übrigens der Vorstand von denen fünf Mitglieder der FDP sind.

Vorstandsmitglieder der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft

  • Prof. Dr. Stefan Kooths (Vorsitzender)
  • Prof. Dr. Gerd Habermann (Geschäftsführender Vorstand)
  • Carlos A. Gebauer (stellvertr. Vorsitzender, Justitiar
    (kommisar. und Kontaktpartner für Presse und Medien))
  • Thorsten Harke (stellvertr. Vorsitzender)
  • Lisa Marie Kraul (stellvertr. Vorsitzende)
  • Dr. Gerhard Papke (Schatzmeister)
  • Prof. Dr. Wolf Schäfer (Ehrenvorsitzender und verstorben)

Stefan Kooths gehörte noch im Juli 2021 zum Kuratorium von Prometheus – Das Freiheitsinstitut, das von dem MdB Frank Schäffler, der im Januar 2021 aus der HG ausgetreten war, gegründet wurde.

Kooths fügte noch eine Relativierung hinzu und zwar eine solche wie sie von Rechten und sog. „neuen“ Rechten zu erwarten ist.
Dies tat er jedoch Namen der FDP, gewissermaßen.
Oder sehe ich das falsch?

„AfD-Nähe ist zu einer politischen Kampfvokabel geworden, ähnlich der Nazi-Keule oder dem Vorwurfdes Rechtspopulismus. Kollektivistisch-konstruktivistischen Kräften dienen diese Etiketten auch dazu, die liberalen Gesellschaftsvorstellungen hayekianischer Prägung zu desavouieren. Und zwar immer dann, wenn AfD-nahe Personen Positionen äußern, die sich mit klassisch-liberalen Ideen decken (z. B. mit Blick auf Kritik an Zentralisierungstendenzen in der EU oder den Missbrauch der Geldpolitik). Mir müssen uns also davor hüten, dem antiliberalen Lager hierbei auf den Leim zu gehen, in dem wir uns pauschal von allem distanzieren, was AfD-Vertreter äußern. Unabhängigkeit bedeutet immer auch, sich nicht durch die mechanische Negation einer anderen Gruppierung zu definieren.“

Das Prometheus-Institut gehört wie die HG (Hayek-Gesellschaft) zum Atlas Network (Atlas Economic Research Foundation).

Für den ausgetretenen MdB Frank Schäffler (FDP) dürfte es darum schwierig werden sich nachhaltig von der HG zu distanzieren und jede Form der Vernetzung oder der Zusammenarbeit, selbst die Indirekte, auszuschließen.

Und was nun Linda Teuteberg’s Austritt betrifft, so müsste sie um ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen ihre Zusammenarbeit mit Rechten und radikalisierten „Konservativen“, also Protofaschist*innen, über die Ludwig-Erhard-Stiftung (LES) einstellen.

Hier macht sie nämlich gemeinsame Sache z.B. mit Wolfgang Ockenfels, mit Joachim Starbatty, mit Martin Rhonheimer und mit Roland Tichy.

Linda Teuteberg, mittlerweile stellvertr. Vorsitzende der LES, war hier schon Mitglied als Roland Tichy noch Vorstandsvorsitzender gewesen ist [6] und die Sonderschrift der LES „Klimaschutz & Marktwirtschaft“ allerhand unseriösen Autor*innen, darunter Klimawandelleugnern, eine Plattform gegeben hat.

Da hat sie die Anbindung nach Rechts nicht gestört.

Selbst als sie schon stellvertretende Vorsitzende der LES gewesen ist, gehörte die LES zu den Unterstützer*innen einer Kooperationsveranstaltung der Hayek-Gesellschaft und zwar noch im Oktober 2020.

Screenshot belegt die Angaben im Thread.

[7]

Und obwohl die Hayek-Gesellschaft und die Stiftung, die dahinter steht, schon lange als das bekannt sind, was sie sind, nämlich rechts und verabscheuungswürdig, gehört die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zu den Kooperationspartner*innen von Veranstaltungen des Hayek-Clubs Augsburg und das schon seit nachweislich 2019.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread.

[8]

In diesem Jahr, genauer am 8.10.2021, organisierte der Hayek-Club Augsburg zum ersten Mal eine Kooperationsveranstaltung nicht nur mit der Friedrich-Naumann-Stiftung, sondern zusätzlich noch mit der FDP-nahen Thomas Dehler Stiftung und das mitten im Zoff, dem Dritten mittlerweile.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread.

[9]

Zum Vorstand der Thomas Dehler Stiftung gehören zwei Bundestagsabgeordnete der FDP: Thomas Hacker und Karsten Klein. [10] Das heißt zwei MdB’s unterstützten die engere Anbindung an die HG.

Es stört sie also nicht, dass Aussteiger die HG 2017 als „Mistbeet der AfD“ bezeichneten, das in einen nationalistisch-völkischen Sumpf gezogen worden sei. [11]

Screenshot von einem Artikel in der SZ vom 14.07.2017 mit der Überschrift: "Die Hayek-Gesellschaft - "Mistbeet der AfD"?

[12]

Der Gestank der AfD störte sie damals nicht und nachweislich nicht bis zum 8.10.2021, zum Zeitpunkt der Veranstaltung.

Also alle, die den „großen Aderlass“, [13] die Austrittswelle in 2015, ignoriert hatten, störten sich nicht daran.

Hier bei der HG traf die FDP auf die CDU und die AfD. Hier trafen Mitglieder der Mont Pelèrin Society auf Mitglieder des Instituts für Unternehmerische Freiheit und auf Joachim Starbatty, der mittlerweile nicht mehr Mitglied der AfD ist. [14]

Hier traf der Klimawandelleugner auf das John Stuart Mills Institut, auf die Ludwig Erhard Stiftung und selbstverständlich auch auf Vertreter von Unternehmensgruppen wie Melitta und Geers Hörakustik.

Im Stiftungsrat der HG traf Frank Schäffler von der FDP auf Rolf Hasse, Sprecher des Promitionskollegs der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). [15] Im Kuratorium sah es auch nicht besser aus mit Vera Lengsfeld (CDU), Marie-Christine Ostermann (FDP) und z.B. Tito Tettamanti von der CVP (Christlich Demokratische Volkspartei (CH)). [16] [17]

Wie sich der Stiftungsrat oder das Kuratorium der HG zukünftig zusammensetzen werden, wie sie sich zur AfD positionieren, wie sich die FNF oder die Thomas-Dehler-Stiftung verhalten werden, das wird die Zukunft zeigen; ich vermute, da es um’s Geld geht und zwar um nicht wenig wird sich wenig bis gar nichts ändern.

Screenshot von Lobbypedia über die Finanzen der Hayek-Gesellschaft und wie eng diese mit Gerd Habermann verbunden ist.

Doch unabhängig davon, ob es bei der HG nach Mistbeet der AfD oder der FDP stinkt, folgt zum Abschluss eine kleine Zitatesammlung von Friedrich August von Hayek, dessen Geist mit Sicherheit in der neuen Bundesregierung vertreten sein wird.

Denn auch die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hat seit 2011 ihren eigenen Hayek-Kreis. [18]

Screenshot von der Webseite der FNF, der die Angaben im Thread bestätigt.

Zitate von Friedrich August von Hayek:

„Es mag hart klingen, aber es ist wahrscheinlich im Interesse aller, dass in einem freiheitlichen System die voll Erwerbstätigen oft schnell von einer vorübergehenden und nicht gefährliche Erkrankung geheilt werden um den Preis einer gewissen Vernachlässigung der Alten und Sterbenskranken.“

„Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus.“

„Und der vorherrschende Glaube an „soziale Gerechtigkeit“ ist gegenwärtig wahrscheinlich die schwerste Bedrohung der meisten anderen Werte einer freien Zivilisation.“

„Es gibt keine bessere Zerstörungsmethode der Marktwirtschaft als den Begriff der sozialen Gerechtigkeit.“

„Es ist die grundlegende Illusion des Sozialismus, dass sich Armut durch Umverteilung des vorhandenen Wohlstandes beseitigen lasse.“

„Niemand hat vom Kapitalismus mehr profitiert, als die Arbeiterklasse.“

 

Wie der Vater so der Sohn

Der Beitrag steht fast komplett mit sämtlichen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 01.09.2022 um 12.07 Uhr !!!

Gliederung:
Zur Person von Andreas Hallaschka
Zur Person von Konrad Theodor Hallaschka
Nachträgliche Ergänzungen

Zur Person von Andreas Hallaschka

Bis 2016 war der Journalist Andreas Hallaschka Chefredakteur des Reisemagazins Merian. Er war Beiratsmitglied der Deutsche Umweltstiftung. [0]

Anmerkung bzw. Korrektur: Andreas Hallaschka gehört mittlerweile nicht mehr dem Beirat der Deutsche Umweltstiftung an. [1]
Stand: 08.01.2022

Nachdem er seine Tätigkeit als Chefredakteur für den Merian aufgegeben hat, wurde er Medienmacher, Berater, PR und Kommunikation und gehört zu den Köpfen von Kress bzw. wird hier unter Köpfe aufgeführt.

Screenshot von der Webseite kressKÖPFE mit Angaben zur Person von Hallaschka.

[2]

Er beschreibt sich in seiner Twitter-Bio als Antifaschist und evangelischen Christen. Doch Vorsicht, ab jetzt wird es eklig.

Denn immer wieder kommt es vor, dass dieser Journalist via Twitter mit ca. 13.690 Follower*innen [3] gegen Personen hetzt oder gleich deren Privatadressen und Klarnamen veröffentlicht.

Was für die Betroffenen einen heftigen Shitstorm zur Folge haben kann oder Morddrohungen im Briefkasten als Konsequenzen seines Handelns nach sich ziehen können.

Er wird sogar namentlich getaggt, um ihn auf eine WoC aufmerksam zu machen, wie aus dem nachfolgenden Screenshot hervorgeht, der bearbeitet wurde, um die Betroffene unkenntlich zu machen.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

[4]

Die Unabhängigen in der Polizei e.V. (UPol) wissen offensichtlich, dass nicht nur Doblerin, sondern auch Hallaschka bekannt dafür sind tweets und Accounts einem aufgewühlten rechten und rassistischen Mob zum Fraß vorzuwerfen.

Beobachter*innen sprechen von einem Netzwerk von Nazis und Rechten.
Don Alphonso tut das übrigens auch.

Da sie sich alle gegenseitig folgen, damit wechselseitig verstärken und über eine beträchtliche Anzahl von Follower*innen verfügen, kann das für die Betroffenen außerordentlich gefährlich werden. Hemmungen haben die genannten Personen keine.

Allerdings um die Polizei, um die sorgt er sich. Hallaschka gründete am 29. Dezember 2013 die Facebook-Präsenz „Solidarität mit den Beamten der Davidwache“ und war 2014 nicht nur Teilnehmer, sondern auch Referent im Rahmen einer Veranstaltung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hamburg zum Thema „Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten – Ursachen und Wirkungen“.

Die Welt widmete dieser Facebook-Seite einen ganzen Artikel mit der Überschrift: „Sensationserfolg einer Facebookseite: Tausende solidarisieren sich mit Polizei“ und zitiert Hallaschka mit den Worten:

Erst habe ich nur auf meiner eigenen Facebook-Seite geschrieben, wie schlimm ich das finde“, (…)Nee, das reicht nicht. Jetzt machst du eine Facebook-Seite zur Solidarität mit den Polizeibeamten (…)“. [5]

Da ist es auch kein Wunder, dass er via Twitter mit Manuel Ostermann von der Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) kommuniziert und das auf verabscheuungswürdige und rassistische/misogyne Art und Weise. (Screenshots sind vorhanden)

2019 veröffentliche netzpolitik das Ergebnis einer Datenanalyse. „Twitter-Accounts, die Hans-Georg Maaßen retweeten, retweeeten auch …“.

Auf Platz 1 war rolandtichy gefolgt von hartes_geld, reitschuster … und direkt hinter _donalphonso, also auf Platz 8, hallaschka_hh. Damit hatte er alice_weidel, die junge_freiheit und beatrix_vstorch noch übertroffen.

Das alles kann hier netzpolitik.org/2019/datenanal nachgelesen werden.

Quellenangabe des Rankings wurde im Thread angegeben

[6]

Hallaschka nahm dies zum Anlass seine Sprachlosigkeit über diese vermeintliche Niedertracht in einem Tweet am 15.08.2019 zum Ausdruck zu bringen. [7] Interessant sind in diesem Fall auch die von ihm erwähnten Accounts, die er offensichtlich als Bündnispartner ansieht.

Darunter Don Alphonso und Michael Leh, ein ehemaliger Schreiberling für die Preußische Allgemeine Zeitung, der auch für die rechtskatholische Die Tagespost schreibt.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

[8]

Vermutlich wäre es ihm lieber als einer aus Mitte™ wahrgenommen zu werden, statt vereint und umgeben von Rechten und extremen Rechten zu sein, wie in der erwähnten Analyse.

Zur Person von Konrad Theodor Hallaschka

Die nächste Generation, also Sohn Konrad H.T. Hallaschka, der laut ehemaliger Twitter-Bio, so ein Journalist, „Ein „WerteUnion“-Fan ist“ und offenbar keine gewaltfreie Erziehung erlebt hat, [9] kann mit seinem Vater durchaus mithalten.

Seit August 2020 ist er einer von zwei stellvertretenden Landesvorsitzenden der SchülerUnion Hamburg. [10]

Foto von Melody von Hebenstreit und Konrad Hallaschka „Unsere neuen stellvertretenden Landesvorsitzend sind: …“ Oben drüber ist das Logo der SU zu sehen.

[11]

Mittlerweile ist er 19 Jahre alt und in den sozialen Medien aktiv. Zunächst war er bei Twitter, dann wechselte er zu Instagram. Auch ein Facebook-Account von ihm existiert.

Hier outet er sich selbst als #TeamMerz. [12] Was nicht weiter verwunderlich ist.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

Neben einer Vielzahl von Fotos von ihm, veröffentlichte Konrad via Facebook auch das Foto eines Soldaten. [13]
Sieht er sich so selbst, möchte er von anderen so gesehen werden oder es ist er es gar selbst? Ein solches Foto wirft Fragen auf.

Foto eines Soldaten oder einer Person, die Soldat spielt.

Eine Ergänzung von Andreas Hallaschka:

Genau wie das was er sonst noch so postet.

Ein junger Mann, vermutlich Konrad Hallaschka, sitzt im Halbdunkel auf einem Sessel, trägt eine Sonnenbrille und hält etwas in der Hand, dass wie ein Gewehr aussieht.

Schwarz-weiß-Zeichnung eines Soldaten mit Maschinengewehr dazu der Aufdruck: „Be A Man Among Men“ Rhodesian Light Infantry recruitment poster, 1970es

Über Konrad ist bekannt, dass er Boxer ist und Vater Andreas damit prahlt. [14]

Der Vater bezog sich dabei auf folgendes: „Diggi wenn du Kloppe willst dann 12 Uhr Sportplatz keine Messer kein treten etzallah“. Hier hatte der Sohn einen Journalisten bedroht.

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt.

[15]

Der Sohn ist nicht nur ein Sexist, (Screenshots vorhanden) sondern ließ auch kein Trump-Video unretweetet. [16]

Bei Instagram favte oder likte Konrad Hallaschka ein Foto von Kyle Rittenhouse von evilhillary mit dem Zusatz „Congratulations brother“.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

[17]

Rittenhouse, der im Bild zu sehen ist, hatte im Rahmen einer Black Live Matters-Demonstration in den USA 2 Menschen im letzten Jahr erschossen und wurde kürzlich freigesprochen. [18] Deshalb die Glückwünsche.

Darum ist die Vorstellung so abstoßend, dass ein junger Mensch wie Konrad, der so drauf ist und Personen supported, die in Kyle Rittenhouse einen brother sehen, als Freiwilliger von der Gossner Mission und dem Berliner Missionswerk nach Uganda reisen wird.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

Ein Land in dem schwarze Menschen leben. Schwarze Menschen bzw. Afroamerikaner*innen werden von den Menschen, die er liked, abgeknallt, also ermordet. Das ist unglaublich!

Seine Einsatzorte werden „das Y.Y.Okot Memorial College, eine Sekundarschule für Mädchen in Kitgum, sowie die Gulu Primary School, eine Tages- und Internatsschule, die inklusive Bildungsansätze verfolgt.“ sein. [19]

Hier wird er missionieren, ehrenamtlich. Denn der Boxer, der Trump-Fan, der den Freispruch von Rittenhouse begrüßte, denn anders kann das nicht interpretiert werden, der der auch sexistische Fotos via Twitter und gewaltaffine Botschaften verbreitete, hat bereits „mehrere Seminareinheiten mit dem Berliner Missionswerk durchlaufen“. [20]

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Norden berichtete darüber unter der Überschrift „Ich möchte ein Jahr lang gutes tun“.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

[21]

Andreas Hallaschka dazu:

(…)  So lebt und arbeitet mein Sohn Konrad (inzwischen 19) längst in Uganda. (…).“ [22]

Nachträgliche Ergänzungen

Ergänzung vom 08.01.2022:

Am 08.01.2022 twitterte Andreas Hallaschka folgendes:

„Wenn #OuryJalloh nicht zugekokst und betrunken gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich doch keine Frauen belästigt, oder?
Dann wäre keine polizei zu Hilfe gerufen worden. Er nicht im Gewahrsam gelandet.“

Andreas Hallaschka twitterte folgendes: Wenn OuryJalloh nicht zugelost und betrunken gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich doch keine Frauen belästigt, oder? Dann wäre keine Polizei zu Hilfe gerufen worden. Er nicht im Gewahrsam gelandet.

Anmerkung: Oury Jalloh verstarb am 07.01.2005 im Rahmen einer Gewahrsamsnahme im Keller des Dienstgebäudes Wolfgangstr. 25 des Polizeireviers Dessau in Sachsen-Anhalt. [23] Sein Leichnam war gefesselt und verbrannt. Die Attentäter wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen.

Ergänzung vom 09.01.2022:

Am 08.01.2022 veröffentlichte Hallaschka diesen Tweet via Twitter. In diesem Tweet beleidigte er eine schwarze Frau, die in der Vergangenheit schon wegen heftigster Bedrohung umziehen musste, und nannte ihren Klarnamen und den Namen ihres Twitteraccounts.

Um die betroffene WoC nicht ein weiteres Mal in den Fokus zu bringen, wurden sämtliche Angaben im Screenshot unkenntlich gemacht. Das Original ist jedoch vorhanden und ebenso der dazu gehörige Link.

Auf weitere Beispiele des öffentlichen Bloßstellens von Accounts, die weiblich gelesen werden können, wird in diesem Zusammenhang verzichtet. Es kamen am 08.01.2022 weitere hinzu.

Am 09.01.2022 twitterte er über Oury Jalloh, der in Gewahrsamsnahme unter außerordentlich seltsamen Umstanden ums Leben kam, die den Schluss zulassen, dass Oury Jalloh ermordet wurde, folgendes:

„Jallohs kriminelle Karriere, seine gescheiterte Existenz, gehört schon zum Geschehen. Das erklärt, wie er volltrunken auf den Gedanken kam, seine Matratze in Brand zu setzen. Ein zufriedener, glücklicher Mensch würde sowas nie tun.“

Hallaschka: „Jallohs kriminelle Karriere, seine gescheiterte Existenz, gehört schon zum Geschehen. Das erklärt, wie er volltrunken auf den Gedanken kam, seine Matratze in Brand zu setzen. Ein zufriedener, glücklicher Mensch würde sowas nie tun“

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1480126327114158081 vom 09.01.2022

Und weiter:

„Ach und übrigens: die dönermorde waren eine ganz frühe und die kriminalistisch naheliegendste Hypothese. Dennoch totaler stuss. Aber wer hätte von Anfang an diese Fälle verbinden können und eine Struktur erkennen?“

Bild

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1479890447136964613

Am 09.01.2022 taggte er 3 namentlich genannte Accounts und behauptete „die weniger von Faktenwissen und Argumenten, als von Emotionen und dem Sentiment leben: Informiert euch, lest mehrere Quellen. Diskutiert.
Hinzugefügt waren Screenshots von Tweets der genannten Accounts, die er damit seinen 13.475 Follower*innen gewissermaßen zum Fraß vorwarf.

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1480123550887522308

Diese Methode wird auch gerne von Don Alphonso oder Anna Dobler genutzt.

Ergänzung vom 10.01.2022:

Netzpolitik berichtete am 03.01.2022 Hallaschka „nutzte den Hasthag #ThinBlueLine und bezeichnete dies als „politisch wertneutral““.

Anmerkungen zur Thin Blue Line: „Populär wurde die „Thin Blue Line“ schließlich mit Aufkommen von Black Lives Matter und ihren Protesten gegen polizeiliche Todesschüsse auf Schwarze Menschen in den USA. Rechte Polizist:innen haben auf diese mächtige Bewegung mit landesweiten Gruppen unter der Bezeichnung „Blue Lives Matter“ reagiert. Dazu tragen sie Patches, Anstecknadeln oder Flaggen mit einer dunkelblauen Linie.“ [Quelle]

Ergänzung vom 15.01.2022

Nachdem sein Account von Twitter gesperrt worden war

Bild

tauchte er am 14.01.2022 mit dieser Meldung wieder auf und verfügt mittlerweile über 14.302 Follower*innen.

Bild

[Quelle]

Am 14.01.2022 twitterte Hallaschka

Screenshot vom 14.1. Hallaschka schreibt: PS: meine Sperre hatte keine inhaltliche Begründung, sondern eine eher technische. Das liess sich aber in einem Telefongespräch aufklären.

Am 17.01.2022 war der Account erneut gesperrt

Screenshot von Hallaschkas gesperrten Account.

Tags darauf aber wieder da und zwar mit sämtlichen Follower*innen, die beim Anklicken zu sehen waren.

Bild

Sperren und Aufhebungen via Twitter scheinen sich zu einer unendlichen Geschichte zu entwickeln.

Weitere Ergänzung:

Am 07.02.2022 hetzte er auf unerträgliche Art und Weise u.a. gegen die Bundessprecherin der lijusolid, gegen eine Frau von der Interventionistischen Linken, gegen die Bundessprecherin der gruene_jugend, gegen eine Aktivistin, gegen die Seebrücke, gegen den O-Ton „Aktivisten und Flüchtlingsschleuser ….„, gegen ein Vorstandsmitglied von Die Linke …

Das geschah an nur einem einzigen Tag. Screenshots sind vorhanden.

Dass er damit die genannten Personen seinem Twitter-Mob ausgeliefert und vorgeführt hat, scheint gewollt zu sein. Dass dies gefährliche Konsequenzen haben kann, scheint ihm egal zu sein.

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490594503782285314

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754432342110217

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754486608044034

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754507466285058

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490680428465954816

Ergänzung vom 01.09.2022

Andreas Hallaschka erfreut sich an der Sperrung eines Accounts, der sich gegen den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten ausgesprochen hatte. Retweetet wurde er von einer rechten Transhasserin, die als Namenszusatz einen Traktor gewählt hat und statt einer Kiwi eine Zitrone oder Mais. Was die Assoziation an die transfeindlichen Kiwi-Farms nahelegt.