Körber Stiftung

Die Körber Stiftung bzw. die Edition Körber ist NICHT rechts. Ihren Eintrag hat sie allerdings der Tatsache zu verantworten, dass der Namensgeber und Gründer der Stiftung Kurt A. Körber Mitglied in der NSDAP war und in einem Unternehmen arbeitete, das KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen ausbeutete.

Zwar hat sich 2012 die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg mit Kurt A. Körber befasst (nachzulesen hier), dennoch wird er nach wie vor von der Stiftung zum Vorbild erklärt und auf der Webseite sogar als „Anstifter“ bezeichnet, der zum Vorbild gelebter gesellschaftlicher Verantwortung geworden sei und weiter im Original mit einem  Textauszug der sprachlos macht:

„(…) 1935 tritt Körber in die Universelle-Werke J. C. Müller & Co. in Dresden ein. Die Universelle beginnt als kriegswichtiger Betrieb auch mit der Produktion von Rüstungsgütern. Dafür werden bis zu 3000 Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt. 1940 wird Körber Mitglied der NSDAP. Er sieht dies als formales Zugeständnis, mit dem er nie geistige Nähe zum Nationalsozialismus verbindet. Bis 1944 steigt Körber bei der Universelle zum Technischen Direktor auf. 1945 bleibt er unter der sowjetischen Besatzungsmacht im Amt und treibt den zivilen Wiederaufbau des Unternehmens voran.(…)“ (1)

Screenshots vom 17.02.2020 (https://www.koerber-stiftung.de/ueber-uns/der-stifter)

Wir hätten uns in Anbetracht von Körber, der Mitarbeiter in einem Betrieb war, der Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge ausbeutete und der NSDAP angehörte, eine ernsthafte und auch schmerzhafte Aufarbeitung durch die Stiftung gewünscht und mit Sicherheit auch einen ganz anderen Text als den auf der Webseite. Denn so lesen sich die einzelnen Stationen im Lebens des Gründers, als sei es das Normalste auf der Welt, dass eine Stiftung den Namen eines NSDAP-Mitglieds trägt und ihn dann hinterher zum Vorbild gelebter gesellschaftlicher Verantwortung erklärt.

Dieser Umgang ist für die Überlebenden des Holocaust, für ehemalige KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter*innen wie ein Schlag ins Gesicht und muss einen Schmerz verursachen, den sich die Verfasser*innen kaum vorstellen können und für den sie sich zutiefst schämen.

Ergänzende Infos über den Namensgeber noch hier und hier

Die Edition Körber bzw. die Körber-Stiftung nimmt regelmäßig an den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt teil.

Vernetzungen, Weiterverbreitungsmöglichkeiten, #lbm20

Datum: 18.02.2020

1) Zur Einstimmung auf die bevorstehende Leipziger Buchmesse, die am 12.03. beginnt, ein Thread mit Grafiken zum Thema Vernetzungen und Weiterverbreitungsmöglichkeiten.

2) Als Beispiel wurde ein Sammelband ausgewählt mit 29 Beiträgen. Veröffentlicht ist dieser im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, herausgegeben wurde er von Norbert Lammert/Joachim Klose und beworben wie er auch durch die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung.

3) Auf der linken Seite in der nachfolgenden Grafik sind alle 29 Personen aufgeführt, die am Sammelband „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ als Autor:innen beteiligt gewesen sind.

4) Der Ausschnitt dieser Grafik sieht sehr übersichtlich aus, aber das nur, wenn mensch die Verbindungen der Autor:innen unberücksichtigt lässt.

5) Ein Großteil von ihnen lehrt(e) und forscht(e) an Universitäten, fungierte in der Vergangenheit als Referent:innen für die KAS,

6) veröffentlichten Publikationen, eigene Bücher für andere Verlage, die möglicherweise auch als Aussteller:in auf der #lbm20 zu finden sind, halten Vorträge für Vereine, haben Kontakte zu Parteien,

7) schreiben z.B. auch für nicht-genuin-rechte Medien/Zeitungen oder werden von Journalist:innen interviewt, was dazu führt, dass ihre menschenverachtende oder ihre rechte Botschaft oder eben auch dessen Relativierung dann in der Tagespresse landet.

8) Diese unübersichtliche Vielzahl an Weiterverbreitungsmöglichkeiten/Plattformen müsste als Pfeile zusätzlich eingefügt werden.

9) Jede einzelne Person in Grafik 1 auf der linken Seite verfügt über Verbindungen, Kontakte und Freundschaften, die als Pfeile dargestellt werden müssten.

10) Am Beispiel von Werner J. Patzelt sollen diese Vernetzungen, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, mit einer Grafik dargestellt werden.

11) Jeder Pfeil in Grafik 1 und 2 symbolisiert den Weg einer menschenverachtenden/rassistischen/misogynen/antisemitischen … Botschaft

12) oder deren Relativierung, die durch den jeweiligen Kontakt zu Organisationen/Personen weitergetragen wird, wo sie wiederum weitere Menschen erreicht.

13) Am Beispiel von Werner J. Patzelt müssten zusätzlich mindestens noch Joachim Klose, Alfred Grosser, Barbara Zehnpfennig, Ulrike Ackermann, Hermann Lübbe, Walter Schmitz, Walter Schweidler, Hans-Dieter Zimmermann der Grafik hinzugefügt werden,

14) denn mit ihnen hat er gemeinsam das Zentrum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration e.V. gegründet.

15) Deshalb müssten in der Grafik  weitere Pfeile hinzugefügt werden, so wie bei allen anderen Orgas auch.

16) So müsste der Aufruf zur Rahmenkultur aufgeführt werden und damit auch Arnd Uhle , der daran mitbeteiligt gewesen ist. Ein weiterer Pfeil wäre hier nötig. Mindestens einer, denn diese „Leidkultur“ wurde ja schließlich namentlich von zusätzlichen Personen unterzeichnet,

17) die wiederum auch gut vernetzt sind und deren Grafiken ähnlich aussehen würden.

18) Diese Vernetzungen sind als Grafik allerdings nicht mehr darstellbar. Denn jede Organisation wie die in Grafik 2 zum Beispiel hat Mitglieder, führt Veranstaltungen durch wo mensch sich trifft, sich austauscht oder einem Vortrag lauscht.

19) Und das sind alles zusätzliche Verbreitungsmöglichkeiten, die mit weiteren Pfeilen gekennzeichnet sein müssten. Was aus Platzgründen unmöglich ist.

20) Wenn wir uns jetzt der Buchmesse zuwenden, auf der der V&R Verlag mit dem Sammelband als Aussteller:in präsent sein wird, dann werden zusätzlich weitere 2.546 Aussteller:innen aus 46 Ländern in Leipzig als Aussteller:innen beteiligt sein.

21) 286.000 Besucher:innen der Leipziger Buchmesse wurden bisher in den vergangenen Jahren durchschnittlich geschätzt, darunter 62.000 Fachbesucher:innen.

22) Auf 106.000 qm Bruttofläche zeigen die Aussteller:innen, also die insgesamt 2.547 Verlage und Orgas, ihre neuesten Bücher, Schriften und/oder Magazine, Zeitungen … und senden von dort Botschaften aus.

23) Die Anzahl der Publikationen oder die Anzahl von Botschaften lassen sich nicht schätzen. Dazu kommen nämlich noch die Veranstaltungen auf der #lbm20,

24) die Lesungen, die Diskussionsrunden oder die Anwesenheit d. Buchautor:in am Stand, sowie die Gespräche nebenbei, die möglicherweise auf den 1. Blick unbedeutend erscheinen.

25) Das alles macht die Buchmesse aus. Mit diesem Bild im Kopf bitte noch einmal die nachfolgende Grafik betrachten und dabei insbesondere an die Größenordnung denken, die die Leipziger Buchmesse einnehmen müsste.

26) Das alles ist nicht mehr darstellbar.

27) Auf was ich hinauswill ist folgendes: Was auf den Schaubildern zu sehen ist, ist nur ein winzigkleiner Bruchteil von dem was Vernetzungen bedeuten oder ein Sammelband, der das Ergebnis davon ist. Ein Sammelband, der rechte Narrative, eine rechte Ideologie enthält,

28) der in einem genuin nicht-rechten Verlag erschienen ist und auf der #lbm20 präsentiert und verkauft wird.

29) Das alles findet auf der Buchmesse statt und es gibt eine unüberschaubare Menge an Literatur mit antidemokratischen, rassistischen, misogynen … Inhalten und das auch in nicht rechten Verlagen/Orgas.

30) Deshalb schaue ich in jedem Jahr genauer hin und das ist auuch der Grund, warum die Aufstellung im Blog ein Ausmaß angenommen hat, dass so manch einer Person fragwürdig erscheinen mag.

31) Hinschauen, auch dahin schauen, wo es wehtut, ganz besonders dort. Das sollte immer und jeden Tag Priorität haben, auch auf den jeweiligen Buchmessen.

32) Dies waren einige Gedanken zur Einstimmung auf die bevorstehende #lbm20.

Ein Gastbeitrag

Anmerkung von B. Kramer: Dieser Gastbeitrag ist Teil der Dokumentation des Sammelbandes „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ (Norbert Lammert/Joachim Klose)

Abschließende Bemerkungen

Der rechte Rand der Unionsparteien CDU/CSU strebt unbeirrt nach Rechtsaußen und beschränkt sich nicht mehr nur auf Treffen im Rahmen von Ressonanzräumen/Echokammern wie etwa die WerteUnion, sondern drängt ganz praktisch auf die Umsetzung neofaschistischer Politik.

Eine beachtliche Vielzahl dieser Ultrarechten hat sich im von Norbert Lammert und Joachim Klose herausgegebenen Sammelband Balanceakt für die Zukunft. Konservatismus als Haltung zusammengefunden. Gemeinsam ist allen Beteiligten ihre antidemokratische Haltung, die Ablehnung von Diversität und sexueller Selbstbestimmung unter Berufung auf ein christlich-fundamentalistisches Weltbild, das mal erzkatholisch, mal evangelikal eingefärbt ist, durchzogen von einem bisweilen grotesk und aus der Zeit gefallen wirkendem Antikommunismus.

Der überwiegende Teil der Autor*innen des Sammelbands ist männlichen Geschlechts (nur zwei Beiträge wurden von Frauen verfasst), lebt und arbeitet in Deutschland und ist als Akademiker*in verbeamtet. Insbesondere die Autor*innen mit akademischen Titeln vor dem Namen können ihre reaktionären Ansichten dank ihres Zugangs zu Massenmedien regelmäßig einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Zu diesem Personenkreis gesellen sich u.a. aus einschlägigen Medien als ultrarechts einzustufende Publizisten, einige einschlägig bekannte, pensionierte Hochschullehrerende sowie drei nichtdeutsche Autoren.

Die Viktor-Orbán-Connection: Antisemitismus, Roma-feindlicher Rassismus und Neoliberalismus

Unter den Autor*innen des vorliegenden Sammelbands ragt mit Zoltán Balog ein Mann heraus, der als ehemaliger ungarischer Minister für Gesundheit, Soziales, Jugend, Bildung, Kultur und Sport in den Jahren 2012 bis 2018 unter dem Autokraten Viktor Orbán maßgeblich mitverantwortlich war für die antisemitische Hetzkampagne gegen George Soros, die den Umzug der von Soros finanziell geförderten Central European University zur Folge hatte. Die von George Soros gegründete Nichtregierungsorganisation Open Society Foundation bezeichnete Balog als Spionageorganisation. (1) Heute agiert Balog unter der nebulös anmutenden Bezeichnung «Sonderbotschafter, sowie Beauftragter des Ministerpräsidenten von Ungarn für gesellschaftliche Angelegenheiten» weiterhin offiziell für das Orbán-Regime. (2) Das Bild des Schattendiplomaten Zoltán Balog wird abgerundet durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des Stiftungsbeirats der Stiftung für ein bürgerliches Ungarn, deren wichtigste Kooperationspartnerin die Konrad-Adenauer-Stiftung ist. (3)

Für die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrer vermeintlich projüdischen Haltung ist die Personalie Zoltán Balog mehr als blamabel: Zahlreiche antisemitisch grundierte Verfehlungen sowie christlich-fundamentalistische und frauenfeindliche Aussagen Balogs sind gut dokumentiert. (4) Ein wichtiges Anliegen des früheren calvinistischen Priesters Zoltán Balog in seiner Zeit als Minister war der letztlich fehlgeschlagene Versuch der Segregation von Kindern der Roma-Minderheit an staatlichen ungarischen Schulen. Gegen diese Form der Apartheid-Politik im Bildungswesen eines europäischen Staats machte die Roma-Community erfolgreich auf EU-Ebene mobil. (5) Am gravierendsten wirkte sich Zoltán Balogs Tätigkeit als Minister von Viktor Orbáns Gnaden aus auf das ungarische Gesundheitssystem, das unter Balog weitestgehend zerstört wurde. (6) Bei Zoltán Balog verschmelzen somit christlicher Fundamentalismus, antidemokratischer Autoritarismus, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus mit neoliberaler, mafiöser Klientelpolitik zu einem neofaschistischen, inhumanen Amalgam.

Throwback ins 19. Jahrhundert: Ein Ex-Hörfunkdirektor verteidigt einen Antisemiten und den Kolonialismus

Antisemitismus als inhärenter Bestandteil seines Denkens lässt sich auch bei einem weiteren Sammelband-Autor ausmachen — dem früheren MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller, der den Antisemiten Ernst Moritz Arndt allen Ernstes mit dem Argument verteidigt, dieser sei ein Demokrat und Freiheitskämpfer gewesen.(7) Dass Ernst Moritz Arndt getrieben war von zutiefst rassistischem Denken und als Publizist gegen die jüdische Minderheit wetterte, lässt Möller schlicht außer Acht. (8) In der Vergangenheit fiel Möller zudem auf durch herablassende Aussagen über den Islam sowie Länder des Globalen Südens. (9) Möller betreibt Geschichtsrevisionismus hinsichtlich des deutschen Kolonialismus, den er verharmlost und beschönigt. (10)

Furchtbare Historiker: Pro-faschistischer Geschichtsrevisionismus

Unterdessen leugnet der Sammelband-Autor Jörg Baberowski, seines Zeichens Historiker, schon mal die Einzigartigkeit der Schoah. (11) Gleichfalls Historiker ist der Autor des Sammelbands Peter Hoeres. Bei Hoeres ist die antisemitische Grundhaltung weniger offen als bei seinem Fachkollegen Baberowski, sondern äußert sich in Hoeres’ Ablehnung (12) einer auf dem Historikerkongress 2018 verabschiedeten Resolution, die an die Eigenverantwortung von Historiker*innen für eine lebendige Erinnerungskultur appelliert. (13) Sowohl Hoeres als auch Baberowski sind darum bemüht, das seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts abgeschlossene Kapitel des so genannten «Historikerstreits» erneut zu öffnen, um neofaschistischem Geschichtsrevisionismus breiten Raum zu geben. Folgerichtig ist mit Michael Stürmer ein aus dem «Historikerstreit» bekannter Protagonist des rechten, revisionistischen Lagers im vorliegenden Sammelband vertreten. (14)

Hufeisentheoretiker*innen in Aktion: Keine Scheu vor Zusammenarbeit mit Neofaschist*innen und Antisemit*innen

Peter Hoeres gehört überdies zu denjenigen Autoren des Sammelbands, die in der Vergangenheit mit dem neofaschistischen Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels und dessen Institut Walberberg zusammengearbeitet haben — entweder als Tagungsgäste oder als Autoren der Zeitschrift Neue Ordnung — und somit Ockenfels‘ affirmative Haltung zur Holocaustleugnung billigend in Kauf nehmen. (15) Es handelt sich um folgende Autoren des Sammelbands: Eckhard Jesse, Josef Kraus, Henry Krause und Werner J. Patzelt. Die letztgenannten Herren nahmen gemeinsam mit dem Antisemiten Zoltán Balog teil an der Tagung Was heißt konservativ heute? in Cadenabbia. (16)

Ebenfalls in Cadenabbia vertreten: Joachim Klose, Landesbeauftragter für Sachsen und Leiter des Politischen Bildungsforums Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung (im Bild ganz links außen rofl). Klose ist in der Vergangenheit immer wieder hervorgetreten mit Gleichsetzungen von Links- und Rechtsradikalismus (17) sowie massive Verharmlosung von Pegida und AfD, (18) während er zugleich das Aktionsbündnis Dresden nazifrei als linksextrem verunglimpfte und ihm vorwarf, sich nicht auf Rechtsstaatlichkeit und Gewaltfreiheit einigen zu können. (19) In der Hochphase von Pegida von Januar bis März 2015 bot die Konrad-Adenauer-Stiftung unter Joachim Klose darüber hinaus ultrarechten Kräften im Festsaal der Dresdner Dreikönigskirche eine öffentliche Plattform mit gleich zwei Veranstaltungsreihen. (20)

Die Teilnehmer*innen in Cadenabbia „Gruppenbild mit Antisemit“ (16)

Rechtskatholizismus heute: Zwischen Pädokriminalität und Rechtsterrorismus

Mit dem ehemaligen Lehrer Josef Kraus beteiligt sich ein besonders dreister Ultrarechter am vorliegenden Sammelband: Einerseits ist der gläubige Katholik Josef Kraus dem Lager von «Demo für alle» zuzurechnen, (21) das u.a. gegen die LGBTQIA-Community sowie Sexualkundeunterricht mobil macht und dessen Protagonist*innen zugleich das pädokriminelle Netzwerk innerhalb der katholischen Kirche um den Ex-Papst Benedikt XV. aka Joseph Ratzinger verteidigen. (22) Andererseits betätigt sich Kraus seit 2017 mit großer Regelmäßigkeit als Autor der Zeitschrift Tumult, (23) dem bildungsbürgerlichen Aushängeschild des deutschen Rechtsterrorismus. Bei Tumult nimmt niemand daran Anstoß, dass der AfD-Politiker Björn Höcke ein Intimus des Neonazis Thorsten Heise ist, (24) der seinerseits im deutschen Rechtsterrorismus eine Schlüsselrolle einnimmt. (25) So verfasste der Tumult-Chefredakteur Frank Böckelmann das Vorwort für einen Interviewband mit dem AfD-Politiker Björn Höcke. (26). Der Interviewer Sebastian Hennig — berüchtigt für sein Pegida-Buch (27) — ist passenderweise ebenso Tumult-Autor wie Josef Kraus. Egal ob NSU, Combat 18, Blood & Honour etc. — alle Wege führen zu Tumult. Da verwundert es kaum, dass sich Josef Kraus als wichtiger Tumult-Autor in der Vergangenheit zum expliziten Nicht-Distanzieren von Björn Höcke genötigt sah. (28)

Giftiger Sondermüll, verpackt als Neuware: Antimuslimischer Rassismus und antisemitische Stereotypen

Zuletzt ein Blick auf die beiden Damen in der Runde: Die Politikwissenschaftlerinnen Ulrike Ackermann und Barbara Zehnpfennig haben in den vergangenen Jahren wiederholt antimuslimische Ressentiments befördert, die quasi nach Schema F abgeleitet wurden von aus längst vergangenen Jahrhunderten stammenden antisemitischen Stereotypen. Zu derartigen Stereotypen gehören u.a. das Behaupten einer «Islamisierung». Bei Ackermann klingt das z.B. so:

«Heute beobachten wir in den Banlieues um Paris herum, wie sich das Recht auf das Tragen von Kopftüchern sukzessive in eine allzeitige Pflicht verwandelt und immer weniger Frauen in diesen Vierteln auf der Straße zu sehen sind, bis sie ganz aus der Öffentlichkeit verschwinden. Es sind Islamisierungsprozesse, die an unseren freiheitlichen Grundwerten und sozialen Regelwerken rühren. Diese waren keine Gottesgeschenke, sondern sind über Jahrhunderte im zuweilen schmerzlichen Prozess der Aufklärung und Säkularisierung erstritten und erkämpft worden.» (29)

Ackermann bedient sich mit ihrem Auslassungen von «Islamisierungsprozesse[n]» bei uralten antisemitischen Codes und stellt sich zugleich in die Tradition des Nationalsozialismus, der Jüd*innen als minderwertig ansah und ihnen vorwarf, das deutsche Volk zu «verjuden». Dieser behaupteten «Verjudung» begegnete das NS-Regime mit zahlreichen Maßnahmen zur «Entjudung», z.B. dem «Erlaß über die Entjudung des jüdischen Grundbesitzes». (30) Nach demselben Muster verfährt Ackermann, wenn sie behauptet, die westeuropäische Metropole Paris würde «islamisiert». Zugleich beschwört Ackermann freiheitliche Grundwerte, die durch die Burka angeblich in Gefahr gerieten. Hier perpetuiert Ackermann ein weiteres antijüdisches Klischee, nämlich den Vorwurf der Blasphemie gegen die herrschende Ordnung, (31) den Ackermann anwendet auf die muslimische Community in einem sich säkular gerierendem Setting.

Ein alter Hut: Die Burka und der Niqab als gesellschaftliches Übel

Die Burka und der Niqab werden auch von Barbara Zehnpfennig als Übel ausgemacht. Zehnpfennig versteigt sich da schon mal zur Aussage, eine Vergewaltigung auf dem Oktoberfest sei nicht so schlimm wie der von ihr unterstellte Zwang zum Tragen von Burka und Niqab:

«Die Frauenverachtung, die in dem islamischen „Vermummungsgebot“ liegt, macht zudem vor den nichtmuslimischen Frauen nicht halt. Wenn eine „anständige“ Frau sich verhüllt, müssen alle unverhüllten Frauen als unanständig gelten. Es ist dann kein Wunder, wenn sie als Freiwild betrachtet werden. Eine unerträgliche Verharmlosung stellt es in diesem Zusammenhang übrigens dar, wenn – durchaus auch von Feministinnen! – darauf verwiesen wird, dass es auf dem Oktoberfest und ähnlichen Veranstaltungen auch Übergriffe auf Frauen gebe, über die sich aber niemand besonders aufrege. Das verkennt den gewaltigen Unterschied zwischen dem Zugriff aus Begehren und dem Zugriff aus reiner Machtdemonstration, der den anderen restlos zum verachteten Objekt degradiert.» (32)

In o.g. Textpassage knüpft Zehnpfennig überdies in subtiler Form an das antisemitische Klischee vom Juden als Vergewaltiger an, das vom NS-Hetzblatt Der Stürmer auf die Spitze getrieben wurde: (33)

«Die Frauenverachtung, die in dem islamischen „Vermummungsgebot“ liegt, macht zudem vor den nichtmuslimischen Frauen nicht halt.» (34)

D.h. die Grundaussage lautet bei Zehnpfennig, dass der Islam eine Gefahr an Leib und Leben für nichtmuslimische (= deutsche) Frauen darstellt.

Unterschiedliche Brauntöne: Die Nuancen des antimuslimischen Rassismus

Die Unterschiede zwischen Zehnpfennig und Ackermann hinsichtlich des von ihnen propagierten Islambilds sind gradueller Natur: Während Zehnpfennig vor der Benutzung des ultrarechten Kampfbegriffs «politischer Islam» zurückschreckt, packt Ackermann hier kräftig zu, z.B.:

«Der politische Islam weiß genau, was er will. Er zaudert nicht, er zweifelt nicht.» (35)

Ackermann betreibt hier ultrarechten Alarmismus und beschwört eine Uniformität des vom Islam geprägten politischen Spektrums herauf, die es so in der Realität nirgends gibt. Darum passt die Achse des Guten als Outlet auch zu Ackermann, (36) während sich Zehnpfennig betätigen darf als vermeintlich seriös-staatstragende Autorin des vom rechtsoffenen grünen Thinktank Zentrum Liberale Moderne betriebenen Portals Gegneranalyse. (37)

Weil hier nicht der geeignete Ort ist, um Ackermanns und Zehnpfennigs grob verfälschende, verkürzende Aussagen zum Islamismus erschöpfend und tiefschürfend zu diskutieren, wird verwiesen auf Rudolf Walthers Text über den französischen Faschisten und Nobelpreisträger Alexis Carrel (38) und auf Marc Thörners exzellentes Radiofeature zur Bedeutung der verschiedenen Spielarten des europäischen Faschismus für die Entwicklung des modernen Islamismus. (39)

Kernaufgaben der Konrad-Adenauer-Stiftung: Autoritarismus fördern, Neofaschismus international vernetzen

Die Herausgeber Norbert Lammert und Joachim Klose haben mit dem Sammelband Balanceakt für die Zukunft. Konservatismus als Haltung eine Publikation vorgelegt, in der zahlreiche, der Konrad-Adenauer-Stiftung seit vielen Jahren verbundene ultrarechte Aktivist*innen zu Wort kommen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung demonstriert mit der vorliegenden Publikation, wie weit sie sich entfernt hat von demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien. Mehr denn je setzt die Konrad-Adenauer-Stiftung auf Personal, dessen Geschäft auf Desinformation und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beruht. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist keineswegs die Förderin demokratischen, pluralistischen Denkens, als die sie sich gern ausgibt, sondern eine international aktive Förderin autoritären Denkens und Handelns sowie ultrarechter Kräfte. Mit dem vorliegenden Sammelband sendet die Konrad-Adenauer-Stiftung ein unmissverständliches Zeichen, wo sie sich selbst verortet: tief im neofaschistischen Sumpf.

Quellen

(1) Vgl. Singman, Brooke (05.05.2017): «George Soros battles $10B lawsuit, familiar charges of wielding political influence». In: Fox News. Abrufbar unter: https://www.foxnews.com/world/george-soros-battles-10b-lawsuit-familiar-charges-of-wielding-political-influence

(2) Vgl. o.V. (2019): «Europa: Quo vadis? Der Beitrag der Europäischen Union zur globalen Friedens- und Sicherheitsfrage». 21.11.-22.11.2019. In: Evangelische Akademie Bad Boll. Abrufbar unter: https://www.ev-akademie-boll.de/tagungsarchiv/621419.html

(3) Vgl. Selbstvorstellung der Stiftung für ein bürgerliches Ungarn. Abrufbar unter: http://www.szpma.hu/english/

(4) Vgl. Rorke, Bernard (24.10.2017): «10 Things He Really Said: Zoltán Balog, Hungarian Minister for Human Resources». In: European Roma Rights Centre. Abrufbar unter: http://www.errc.org/news/10-things-he-really-said-zoltan-balog-hungarian-minister-for-human-resources

(5) Ebd.

(6) Vgl. Veyder-Malberg, Thyra (03.03.2017): «Das ungarische Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch». In: Mitteldeutscher Rundfunk. Abrufbar unter: https://www.mdr.de/heute-im-osten/gesundheitssystem-ungarn-102.html

(7) Vgl. Möller, Johann Michael (13.04.2017): «Einer von uns!». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://web.archive.org/web/20200119155203/https://www.zeit.de/2017/16/ernst-moritz-arndt-dichter-universitaet-greifswald/seite-2

(8) o.V. (o.J.): «Ernst Moritz Arndt». In: Wikipedia. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moritz_Arndt#Verh%C3%A4ltnis_zu_Frankreich_und_dem_Judentum

(9) Vgl. Möller, Johann Michael (27.03.2019): «Im Lager der „Bremser und Erbsenzähler“». In: Deutscher Kulturrat e.V. Abrufbar unter: https://www.kulturrat.de/themen/erinnerungskultur/kolonialismusdebatte/im-lager-der-bremser-und-erbsenzaehler/

(10) Vgl. ebd.

(11) Vgl. Fischer-Lescano, Andreas (11.06.2017): «Die Selbstinszenierung eines Rechten». In: Frankfurter Rundschau. Abrufbar unter: https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html

(12) Vgl. Köhler, Michael (19.10.2018): «Hoeres: Verabschiedete Resolution ist unausgewogen». In: Deutschlandfunk. Abrufbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/einmischung-in-politische-debatten-durch-historiker-hoeres.691.de.html?dram%3Aarticle_id=431031

(13) Vgl. o.V. (27.09.2018): Resolution des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu gegenwärtigen Gefährdungen der Demokratie. Abrufbar unter: https://www.historikerverband.de/verband/stellungnahmen/resolution-zu-gegenwaertigen-gefaehrdungen-der-demokratie.html

(14) Vgl. Kramer, B. (31.12.2019): «Michael Stürmer». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/michael-stuermer/

(15) Vgl. Ockenfels, Wolfgang (14.06.2012): «Der Heilige Rock, Hans Küng und die Piusbruderschaft». In: kath.net. Abrufbar unter: http://www.kath.net/news/36942

(16) Vgl. Kramer, B. (26.12.2019): «Thread über Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/thread-ueber-veranstaltungen-der-konrad-adenauer-stiftung/

(17) Vgl. Klose, Joachim (22.11.2018): « Helden des Alltags – Wie Zusammenhalt wächst». In: Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen. Abrufbar unter: https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/helden-des-alltags-wie-zusammenhalt-wachst

(18) Vgl. Kamann, Matthias / Jungholt, Thorsten (17.01.2017): «Diese NPD ist eines Verbots unwürdig». In: Welt. Abrufbar unter: https://www.welt.de/politik/deutschland/article161252826/Diese-NPD-ist-eines-Verbots-unwuerdig.html

(19) Vgl. Klose, Joachim (2015): «Das Pegida-Syndrom», S. 121. In: Die politische Meinung, Nr. 531, März/April 2015, S. 119-123. Abrufbar unter: https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/das-pegida-syndrom

(20) Vgl. ebd.: S. 122.

(21) Vgl. Kramer, B. (31.12.2019): «Josef Kraus». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/josef-kraus/

(22) Häringer, Katharina (21.07.2017): «Gloria relativiert Missbrauch bei den Domspatzen». In: Bayerischer Rundfunk. Abrufbar unter: https://www.br.de/nachrichten/bayern/gloria-relativiert-missbrauch-bei-den-domspatzen,6ctkee1k60wkce9m6mwk6d1k6cv30

(23) Zum Tumult-Netzwerk vgl. Tumult-Thread: https://bkramer.noblogs.org/tumult/

(24) Vgl. Vogel, Hannes (12.09.2018): «Alte Kameraden». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://www.zeit.de/2018/38/bjoern-hoecke-afd-neonazi-freundschaft-rechtsextremismus

(25) Vgl. o.V. (16.07.2018):«Combat 18. Reunion». In: Exif. Recherche und Analyse. Abrufbar unter: https://exif-recherche.org/?p=4399

(26) Vgl. Buchtitelinformation der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1160464154

(27) Bittner, Michael (28.10.2015): «PEGIDA von Innen. Die Chronik „Spaziergänge über den Horizont“ von Sebastian Hennig». Abrufbar unter: https://michaelbittner.info/2015/10/28/pegida-von-innen-die-chronik-spaziergaenge-ueber-den-horizont-von-sebastian-hennig/

(28) Brenner, Peter J. / Kraus, Josef: «Höcke und wir. Eine Grenzziehung». In: Tumult 02/2019, S. 36-37. Abrufbar unter: https://www.tumult-magazine.net/sommer-2019#!

(29) Ackermann, Ulrike (06.08.2017): «Die Freiheit darf nicht verschleiert werden». In: Deutschlandfunk Kultur. Abrufbar unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/vollverschleierung-verbieten-die-freiheit-darf-nicht.2162.de.html?dram:article_id=392776

(30) Vgl. Schmitz-Berning, Cornelia (25.10.2010): «Vokabeln im Nationalsozialismus». In: Sprache und Politik. Dossier. Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung. Abrufbar unter: https://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/42759/ns-vokabeln

(31) Vgl. o.V. (o.J.):«Antijudaismus». In: Wikipedia Deutschland. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus#Religi%C3%B6se_Kriminalisierung

(32) Zehnpfennig, Barbara (28.10.2018): «Kein Grundrecht auf Burka». In: Christ in der Gegenwart. Abrufbar unter: https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/43-2018/kein-grundrecht-auf-burka/

(33) Vgl. o.V. (o.J.): «Der Stürmer». In: Wikipedia Deutschland. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer#Inhalt_und_Form

(34) Zehnpfennig, Barbara (28.10.2018): «Kein Grundrecht auf Burka». In: Christ in der Gegenwart. Abrufbar unter: https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/43-2018/kein-grundrecht-auf-burka/

(35) Ackermann, Ulrike (21.11.2015): «„Krieg gegen die Freiheit“ – und wie die Deutschen sich wehren sollten». In: Mannheimer Morgen. Abrufbar unter: http://www.mill-institut.de/uploads/cps_jsm_custom/Mannheimer_Morgen-_21.11._-_Zeitung.pdf

(36) Vgl. Achse-des-Guten-Profil von Ulrike Ackermann. Abrufbar unter: https://www.achgut.com/autor/ackermann

(37) Vgl. Gegneranalyse-Profil von Barbara Zehnpfennig. Abrufbar unter: https://gegneranalyse.de/author/barbarazehnpfennig/

(38) Walther, Rudolf (31.07.2003): «Die seltsamen Lehren des Doktor Carrel». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://web.archive.org/web/20160601015155/http://www.zeit.de/2003/32/A-Carrel/komplettansicht

(39) Thörner, Marc (2017): «Rechtspop und Dschihad». In: Westdeutscher Rundfunk. Abrufbar unter: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/rechtspop-und-dschihad-100.html

Leipziger Buchmesse 2019

Wird fortlaufend aktualisiert und bearbeitet!!!
Die Aufstellung ist noch NICHT vollständig!!!
Letzte Bearbeitung/Aktualisierung am 29.02.2020 um 16:26 Uhr

Wie jedes Jahr soll auch in diesem Jahr bei der Leipziger Buchmesse ganz genau hingeschaut werden, denn es muss nicht unbedingt Antaios, Tumult oder Manuscriptum auf dem Buchdeckel stehen, um gruppenbezogen menschenfeindliches oder antidemokratisches zu enthalten.

Auch nicht genuin-rechte Verlage/Organisationen veröffentlichen mitunter sexistische oder rassistische Schriften oder enthalten andere Formen von -ismen.

Die teilnehmenden Aussteller:innen wurden hier: http://www.leipziger-buchmesse.de/aussteller-produkte/ entnommen.

Ergänzende Infos stehen zum nachschlagen/nachlesen in den archivierten Dokumentationen zur Verfügung.
Leipzig 2019
Frankfurt 2019

Ausstellende Verlage und Organisationen

1) Ahriman-Verlag (Halle 3 Stand D 201):
extrem rechts und antisemitisch

2) adeo Verlag in der Gerth Medien GmbH (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal, ist der SCM Verlagsgruppe angeschlossen, die der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) nahestehen.

3) Bastei-Lübbe AG (Halle 3 Stand D300, Halle 4 Stand C101) und Bastei Lübbe AG be-e-Books by Bastei-Lübbe (Halle 5 Stand D409):
Wird hier aufgeführt, weil hier gleich mehrere Bücher von Dieter Nuhr (antifeministisch) erschienen sind oder von Peter Hahne (rassistisch, roma/sinti-feindlich … ist Evangelikal).
Mehr dazu hier: https://bkramer.noblogs.org/thread-zur-einstimmung-auf-die-fbm19/ (Absatz 4 – 9)

4) Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V. (Halle 4 Stand E103)

5) Die Bundesregierung/Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Halle 2 Stand E200/D201):
Muss hier aufgeführt werden, weil zur Bundesregierung ca. 90 MdB’s einer neofaschistischen Partei (AfD) plus deren Mitarbeiter:innen mit z.T. Neonazi-Hintergrund gehören, zusätzlich gehören zur Bundesregierung noch eine nicht unerhebliche Anzahl von sog. „Konservativen“ bzw. Protofaschist:innen und AfD-Untersützer:innen.

6) Claudius Verlag im Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (Halle 3 Stand A107)

7) Compact Magazin GmbH (Halle 3 Stand G602):
neofaschistisch

8) Deutsche Sprachwelt/Verein für Sprachpflege e.V. (DSW) (Halle 5 Stand E103):
Hinter diesem Verein steckt ein kleines Netzwerk mit dem extrem rechten Historiker Thomas Paulwitz in der Funktion der Schriftleitung, der ebenfalls Vorstandsvorsitzender der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und Beisitzer der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft ist.

Zu den Aktivitäten der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft gehören der Lutherkoffer, die Eichendorff-Ehrungen, die Straße der deutschen Sprache, die Datenbank für gutes Deutsch und die Kulturinitiative Köthen 17_23 sowie regelmäßige Veranstaltungen. Einzuordnen ist das Netzwerk als rechts und antifeministisch.

9) Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK) (Halle 3 Stand A214):
rechts, christlich-fundamentalistisch, fast schon wahnhaft, Abtreibungsgegner

10) Deutsche Verlagsanstalt (DVA) (Randomhouse) (Halle 3 Stand C101):
Hier erschienen Publikationen von Christopher Clark oder Thilo Sarrazin …

11) Die Silberschnur Verlag GmbH (Halle 4 Stand E202):
Hier wurden 5 Bände von Wladimir Megre der sog. Anastasia-Bewegung veröffentlicht.

Informationen zur völkischen, antisemitischen Anastasia-Bewegung hier
und hier

12) Edition Körber/Körberstiftung (Halle 3 Stand F300):

Ist NICHT Rechts!!! Allerdings war der Namensgeber und Gründer der Stiftung Kurt A. Körber Mitglied in der NSDAP und arbeitete in einem Unternehmen, das KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen ausbeutete. Deshalb wird die Stiftung hier aufgeführt. Ergänzende Informationen stehen hier zur Verfügung:

13) Edition Ruprecht Inh. Reinhilde Ruprecht (Halle 3 Stand F300):
Evangelikal/Reaktionär, Hausverlag der Selbständig Evangelische Lutherische Kirche (SELK)
Infos über SELK hier

14) Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (F.A.Z.) (Halle 5 Stand F502, Halle 3 Stand E101a, Halle 4 Stand D101):
mind. „konservativ“ im Sinne von Protofaschistisch, in Teilen aber auch „neu“rechts

15) Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) (Halle 2 Stand D106):
FDP nah.

Informationen über die FNF stehen in Form eines threads hier zur Verfügung.

16) Gabal Verlag GmbH (Halle 4 Stand C207):
Evangelikal/Reaktionär

17) Gabriele-Verlag Das Wort GmbH (Halle 3 Stand E314):
Der Verlag der totalitären Sekte „Universelles Leben“

18) Gerth Medien (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär, ist der SCM Verlagsgruppe angeschlossen, die der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) nahestehen.

19) IFB Verlag Deutsche Sprache GmbH (Halle 5 Stand E101):
Anteilseigner des Verlags ist auch der rechtsgerichtete und antifeministische Verein Deutsche Sprache (VDS)

20) Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea) (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär und in Teilen „neu“rechts

21) KM katholischermedienverband e.V. (Halle 3 Stand A107)

22) Kawohl Verlag e.K. (Halle 3 Stand A107)

23) Klett Cotta J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH (Halle 4 Stand C103):
Aufgeführt weil der Verlag zu den Partner:innen der Ernst und Friedrich-Georg Jünger Gesellschaft gehört. Der Verlag hat ein außerordentlich großes Sortiment an Publikationen von und über Ernst Jünger.

Ergänzende Infos stehen hier in Form eines Threads zur Verfügung.

24) Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen e.V. (Halle 5 Stand E105):
Dahinter steckt ein kleines Netzwerk rund um den extrem rechten Historiker Thomas Paulwitz.

25) SCM Verlagsgruppe (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär, der EAD nahestehend, der SCM Verlag gehört dazu und er vertreibt auch kreationistische Publikationen.

26) Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) (Halle 2 Stand D103):
Warum die SLpB hier aufgeführt wird, geht aus diesem thread hervor

27) Siedler Verlag (Verlagsgruppe Random House GmbH – Siedler) (Halle 3 Stand C101):
Wurde von Jobst Wolf Siedler gegründet, einem „neuen“ Rechten.

28) Suhrkamp Verlag AG (Halle 4 Stand B102):
wird hier aufgeführt, weil zu den Verlagsautoren auch Peter Handke gehört, der den Genozid in Bosnien und dokumentierte Kriegsverbrechen leugnet und im Kosovo Persona non grata ist.

29) TVZ Theologischer Verlag Zürich AG (Halle 3 Stand A205):
Hier wurde ein Buch von Kirchenrat Prof. Dr. theolog. Ralf Frisch veröffentlicht, der für zeitzeichen einen Artikel verfasste, der mehrfach f*ck you [Mädchenname] enthielt und der laut darüber nachdachte, ob er sich einen f*ck you [Name]-Aufkleber aufs Auto kleben sollte.

30) toponlineverlag.de (Halle 5 Stand G411):
Hierbei handelt es sich um den Verlag von Torsten Preuß (Pegida-Redner 2015) Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pAPSEj2WVfA

31) Vandenhoeck & Ruprecht (V&R Verlag) (Halle 3 Stand G104):
Der Verlag wird aufgeführt, weil hier das neueste Buch von Lammert und Klose (Hg.) „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ mit Beiträgen von Werner J. Patzelt, Hermann Lübbe, Josef Kraus … veröffentlicht wurde.

32) Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) (Halle 5 Stand E101):
Rechts und antifeministisch. Der VDS im letzten Jahr die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“, der auch von Daniel Lachmann (NPD) weiterverbreitet wurde.

1. Vorsitzender des VDS ist Walter Krämer, der im letzten Jahr ein Hitler-Zitat in den Schaukasten an der TU Dortmund aushängte.

33) Westend Verlag GmbH (Halle 4 Stand B401):
Achtung Querfront! Ergänzende Informationen stehen hier zur Verfügung.

34) Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG/Die Zeit (Halle 5 Stand F306, Halle 4 Stand B100, Halle 3 Stand D101)

Anthroposophie, Rudolf Steiner:
Hintergrundinformationen gibt es hier: https://anthroposophie.blog/

35) Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (Halle 5 Stand K401)

36) Rudolf Steiner Ausgaben e.K. (Halle 5 Stand K306, Halle 3 Stand H120)

37) Rudolf Steiner Verlag AG (Halle 5 Stand K306)

38) Verlag Urachhaus GmbH (Halle 2 Stand G206)

39) Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. (Halle 5 Stand K403):

Ergänzungen:

40) Springer-Verlag GmbH (Halle 3 Stand H201)

41) Neue Zürcher Zeitung (Halle 4 Stand B105)

42) Herder Verlag (Halle 2 Stand B300, Halle 5 Stand 110)

43) Evangelischer MedienVerband in Deutschland (EMVDE) (EMVDE) (Halle 3 Stand A107)

44) ARD Forum (Halle 3 Stand C400)

45) ZDF Zweites Deutsches Fernsehen (Glashalle untere Ebene Stand 04)

46) Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) (Halle 4 Stand A 303, Halle 3 Stand B400, Halle 3 Stand C400)

Wer sich fragt, warum der MDR hier aufgeführt wird, kann sich mit der Fülle von Informationen befassen, die von @Chronik_ge_Re über den MDR im Rahmen eines Threads zusammengetragen wurden (https://twitter.com/Chronik_ge_Re/status/1008751133995819009).

Zusätzlich kommen noch folgende Verlage/Organisationen in Leipzig in Betracht, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Stand 13.02.2020) nicht im Aussteller:innenverzeichnis aufgeführt werden.

Antaios Verlag
(Hat an der Leipziger Buchmesse 2019 wegen Gegenveranstaltung nicht teilgenommen. Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 dem Jungeuropa Verlag angeschlossen.)
Brunnen Verlag
CATO
Cicero Res Publica Verlags GmbH
Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft bmH
Ergänzende Infos über die NPD Verlagsgesellschaft bei: https://www.belltower.news/deutsche-stimme-verlags-gmbh-28662/
Editore XY.IT
Europa Verlag GmbH &Co. KG
Europa Terra Nostra
FinanzBuch Verlag
Junge Freiheit
Jungeuropa Verlag
Jürgen-Moll-Stiftung => gemeinsam mit der DSW => Jürgen-Moll-Preis (seit 03/2017)
Kando Verlag (Verlag der Moon-Sekte) war 2019 auf der Frankfurter Buchmesse
Kohl Medien
Kohl Medien, der Anmelder:in auf der letzten Leipziger Buchmesse für das Netzwerk rund um Susanne Dagen wurde aufgelöst.
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
Lepanto-Verlag
Manuscriptum
Poet in Residence/Susanne Dagen/BuchHaus Loschwitz – Lyrik Stipendium Dresden/Verein Literarisches Dresden e.V.
Renovamen Verlag
Resch Verlag
Riva – in der Münchner Verlagsgruppe
TUMULT
Verlag Neuer Weg Mediengruppe NEUER WEG GmbH
Welt
Weltbuch Verlag

Threads zum Thema #lbm20

18.02.2020: Vernetzungen, Weiterverbreitungsmöglichkeiten, #lbm20
(am Beispiel des Sammelbandes von Norbert Lammert/Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“, erschienen im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag)

Ein Thread über die KAS Sachsen und über „Gedenken“

Datum: 10.02.2020

Die Version mit Grafiken

Die Textversion

1) Wie vor wenigen Tagen angekündigt, noch einmal was zur Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). In diesem Fall zur KAS Sachsen bzw. dem Politischen Bildungsforum Sachsen.

2) Die organisiert am 13.02.auf dem Neuen Katholischen Friedhof in Dresden eine Gedenkfeier für Pater Franz Bänsch und anschließend im Stadtmuseum Dresden eine Veranstaltung, die den Titel trägt: „Was sollen wir erinnern?

3) Ein Nachdenken über die „Erinnerungskultur Deutschlands und die Stadt Dresden„.

4) Eingeleitet werden d. Details zur Veranstaltung mit dem Satz: „Am 27. Januar 1945 wurde d. Vernichtungslager Auschwitz befreit. …“ + endet so: „Durch unseren Beitrag zum Gedenken an d. Bombenangriffe des 13. Februar 1945 wollen wir zur Lösung dieser Konflikte beitragen.“ WTF

5) Übersetzt läuft es darauf hinaus, dass hier der Täter gedacht wird, NICHT der Opfer. Ganz ungeachtet der Tatsache, dass hier Täter-Opfer-Umkehr betrieben wird und das widerlich und verabscheuungswürdig ist, ist es doch nur logisch, vor allen Dingen,

6) weil sich unter den Referenten ein ehemaliges NSDAP-Mitglied befindet,

7) nämlich Hermann Lübbe (Nr. 9 952 954). Er ist schon lange als Holocaustrelativierer bekannt und als einer, der die Singularität der Shoah in Frage stellt. Das hat er in seinen Publikationen nur allzu oft bewiesen.

8) Der Studienrat Dresden hat es 2017 auf den Punkt gebracht:

9) Zitat: „Ein Großteil des begrifflichen Arsenals, mit dem die Neue Rechte heute operiert, entstammt dem intellektuell avancierten Konservatismus von Hans Freyer, Arnold Gehlen und Helmut Schelsky bis Gerd-Klaus Kaltenbrunner, Hermann Lübbe und Panajotis Kondylis.“

10) Ganz unabhängig davon, ob ich Hermann Lübbe als „neuen“ Rechten betrachte oder als einen alten Nazi, im Rahmen der Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen (KAS) erhält er ein Podium fürs „Gedenken“. WTF!

11) Besonders tragisch oder perfide oder gefährlich ist die Tatsache, dass die KAS Sachsen, die ihm dieses Podium gewährte, bereits am 8.2.2020 einen diesjährigen Schülergipfel zum Thema „Erinnerungskultur“ organisiert und durchgeführt hat.

12) Es war ein Gedenken aus der Sicht der Täter, NICHT deren Opfer.

13) Und als ob das noch nicht genug ist, findet in der Zeit vom 14. – 15.02. ein internationaler Kongress aus Anlass des 75 Jahrestags der Zerstörung Dresden statt. Das ganze entsetzliche Spektakel endet mit einem Abschluss-Panel am 15.02., das um 13.00 Uhr beginnt,

14) und wenn sie sich beeilen, die von der KAS und deren Referent:innen, dann können sich die ganz besonders Gedenkwütigen der Nazidemo anschließen, die schon seit Jahren, genau wie die Stiftung selbst, den Dresdner Opfermythos propagiert.

Und weil Dresden ein Gegengewicht braucht und Support:
@antifa_dresden
https://ura-dresden.org/ubersichtsartikel-zu-den-aktionen-rund-um-den-13-februar-2020-in-dresden-naziaufmarsche-verhindern/

ALERTA!

Ein Thread über Zusammenhänge

Datum: 09.02.2020

Version mit Grafiken

Version ohne Grafiken

1) Ein Thread über die CDU, die WerteUnion, die KAS, den V&R Verlag, die #fbm2020, Thüringen und über Zusammenhänge.

2) Während die WerteUnion der CDU und „neue“ Rechte immer weiter zusammenwachsen, die WerteUnion für die Koalition der Klimawandelleugner (1) ihren destruktiven Beitrag leistet und

3) für ein „starkes Deutschland“ mit gestärkter Polizei und Bundeswehr (2) „kämpft“, wie sie auf ihrer Webseite so vollmündig tönt und ihre Veranstaltungen mit Security schützen, weil Antifaschist:innen demonstrieren,

4) haben sich 2 (Norbert Lammert/Joachim Klose) aus der CDU bereits auf den Weg gemacht, um Einfluss auf die Köpfe zu nehmen. Auf die Köpfe der gesellschaftlichen Mitte oder die der Mehrheitsgesellschaft.

5) Während die WerteUnion ihren Veranstaltungsort üblicherweise erst nach erfolgter Anmeldung mitteilt, haben Norbert Lammert und Joachim Klose ein Buch herausgegeben mit dem Titel: „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ (V&R Verlag).

6) Öffentlich und mit Unterstützung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung werben sie für die Publikation und organisieren Veranstaltungen zum Buch und zum „Konservatismus“.

7) Es sind Veranstaltungen, die anders als die der WerteUnion z.B. in den Räumlichkeiten der Commerzbank (3), in der Gedenkstätte Bautzener Str. in Berlin (4) oder im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Zwickau (5) stattgefunden haben.

8) Und selbstverständlich waren diese Termine und die Veranstaltungsorte im Vorfeld bereits bekannt.

9) Anders als die WerteUnion, über die es durchaus auch eine kritische Berichterstattung gibt, ist das mediale Interesse an der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und ihrem Verständnis von „Konservatismus“ vs. Demokratie kaum bis gar nicht vorhanden.

10) Und wenn sich doch ein:e Journalistin einer Veranstaltung annimmt, wie die in der Aula des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Zwickau, dann ist die Berichterstattung durchweg positiv. (6) (7)

11) „Wortgewaltig“ und „bedeutungsschwer“ soll der frühere Bundestagspräsident Lammert das Dilemma moderner westlicher Demokratien, im Rahmen einer Veranstaltung in oben genannter Schule, seziert haben, schrieb ein Journalist in die FreiePresse.

12) Nicht ein einziges Wort im Artikel deutete darauf hin, dass Norbert Lammert Mitherausgeber eines Sammelbandes ist, dessen Autor:innen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Geschichtsrevisionismus, antimuslimischen Rassismus …

13) … produzieren und mit rechter Rhetorik unter das „Volk“ bringen.

14) „Wortgewaltig“ und „bedeutungsschwer“ wurde Lammert bezeichnet, der gemeinsam mit 28 Personen im Sammelband einen Angriff auf Demokratie, auf Selbstbestimmung und unveräußerliche Menschenrechte begonnen hat.

15) Ein Angriff, der mit dem geschriebenen oder dem gesprochenen Wort beginnt und dem stets danach Taten folgen.

16) Zitat: „Die größte Gefahr für die Demokratie ist die regelmäßige Durchführung freier Wahlen.
(Norbert Lammert)

17) Nein, die größte Gefahr für die Demokratie sind Nazis, Rechte, Autoritäre und Typen wie Norbert Lammert, wie Joachim Klose, wie Werner J. Patzelt, wie Jörg Baberowski, wie Hermann Lübbe, … und Organisationen, wie z.B. die KAS.

18) Daran soll in Anbetracht der bevorstehenden #lbm20 (Leipziger Buchmesse) erinnert werden, denn neben der KAS wird auch der Verlag Vandenhoeck & Ruprecht (V&R Verlag) auf der Buchmesse mit einem Stand vertreten sein.

19) Im gesellschaftlichen Kontext betrachtet, lässt sich feststellen, dass die Wahl von Kemmerich (Thüringen) zum Ministerpräsidenten mit Wissen der FDP und der CDU, durch die Stimmen der neofaschistischen AfD,

20) einen nicht zu unterschätzenden und m.M.n. nachhaltigen Synergieeffekt auf „neue“ Rechte, extreme Rechte, Neonazis, Neofaschist:innen hatte. Götz Kubitschek hat sich gefreut und nicht nur er.

21) Und diesen Aufwind bringen die rechten/extrem rechten Aussteller:innen auch mit auf die Leipziger Buchmesse.

22) Die Mitteilung von Kemmerich von Amt zurückzutreten, hat bei Rechten und Nazis zur Empörung geführt. Das lässt sich auf den einschlägigen Webseiten erkennen und lesen.

23) Und diese Empörung, diese Wut, diesen Zorn bringen sie ebenfalls auf die Leipziger Buchmesse mit.

24) Wenn es in den nächsten Wochen hier oder woanders um die #lbm20 geht, dann bitte diese Zusammenhänge vergessen.

Anhang mit Quellenangaben

(1) https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/koalition-der-klimawandelleugner-a-c1a03be4-8921-4898-a4f3-a11a1c814008, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(2) https://werteunion.net/wofuer-wir-kaempfen/thesen-fuer-ein-starkes-deutschland/, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(3) hierbei handelte es sich um eine Buchpräsentation am 29.11.2019 https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(4) hierbei handelte es sich um eine Diskussion „was ein werteorientierter, zukunftsoffener Konservatismus zur Gestaltung der Zukunft beitragen kann“ am 23.01.2020 https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft-konservatismus-als-haltung-4, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(5) hierbei handelte es sich um eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Schule im Dialog…“ https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft-konservatismus-als-haltung-2, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(6) https://www.wochenendspiegel.de/240051-2/, zuletzt abgerufen am 04.02.2020. Ein Artikel aus dem WochenEndSpiegel vom 28.01.2020 mit dem Titel: „Wir leben in einem absoluten Ausnahmezustand“

(7) https://www.freiepresse.de/zwickau/hohenstein-ernstthal/norbert-lammert-im-ausnahmezustand-artikel10716252, zuletzt abgerufen am 04.02.2020. Ein Artikel aus der FreiePresse vom 29.01.2020 mit dem Titel: „Norbert Lammert im Ausnahmezustand“

Anhang mit ausgewählten Beispielen

2016: Lammert: „Brauchen wir eine Leitkultur?“ *Nein, definitiv NEIN*

2017: Grußbotschaft für den Marsch GEGEN das Selbstbestimmungsrecht gebärfähiger Menschen (Marsch für das Leben)

Lammert: „Sie täten gut daran, schon vor Beginn der neuen Legislaturperiode die Aufmerksamkeit von Wählern und Kandidaten auf die Verantwortung aller für die Wahrung der Unverfügbarkeit des Lebens und die Würde des Menschen zu lenken“.

2018: Lammert: „Das größte verbleibende Überlebensrisiko für die Demokratie ist die Durchführung von Wahlen“.

2019: Vortrag Lammert: „Demokratien sterben durch Wahlen“

2020: Lammert: „Die größte Gefahr für die Demokratie ist die regelmäßige Durchführung freier Wahlen.“

Ein Kommentar von B. Kramer

Während die WerteUnion der CDU und „neue“ Rechte immer weiter zusammenwachsen, die WerteUnion für die Koalition der Klimawandelleugner (1) ihren destruktiven Beitrag leistet und für ein „starkes Deutschland“ mit gestärkter Polizei und Bundeswehr (2) „kämpft“, wie sie auf ihrer Webseite so vollmündig tönt, ihre Veranstaltungen mit Security schützt, weil Antifaschist:innen demonstrieren, haben sich 2 aus der CDU bereits auf den Weg gemacht, um Einfluss auf die Köpfe zu nehmen. Auf die Köpfe der gesellschaftlichen Mitte oder die der Mehrheitsgesellschaft.

Während die WerteUnion ihren Veranstaltungsort üblicherweise nach erfolgter Anmeldung mitteilt, haben Norbert Lammert und Joachim Klose ein Buch herausgegeben mit dem Titel: „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ (V&R Verlag). Öffentlich und mit Unterstützung der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung werben sie für das Buch und organisieren Veranstaltungen zum Buch und zum „Konservatismus“, die anders als die der WerteUnion in den Räumlichkeiten der Commerzbank (3), in der Gedenkstätte Bautzener Str. in Berlin (4) oder im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Zwickau (5) stattgefunden haben.

Und selbstverständlich waren diese Termine und die Veranstaltungsorte im Vorfeld bereits bekannt.

Anders als die WerteUnion, über die es durchaus auch eine kritische Berichterstattung gibt, ist das mediale Interesse an der Konrad-Adenauer-Stiftung und ihrem Verständnis von „Konservatismus“ und Demokratie kaum bis gar nicht vorhanden.

Und wenn sich doch ein:e Journalistin einer Veranstaltung annimmt, wie die in der Aula des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums in Zwickau, dann ist die Berichterstattung durchweg positiv. (6) (7)

Wortgewaltig“ und „bedeutungsschwer“ soll der frühere Bundestagspräsident Lammert das Dilemma moderner westlicher Demokratien seziert haben, schrieb ein Journalist in die FreiePresse.

Nicht ein einziges Wort im Artikel deutete darauf hin, dass Norbert Lammert Mitherausgeber eines Sammelbandes ist, dessen Autor:innen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus, Geschichtsrevisionismus, antimuslimischen Rassismus … produzieren und mit rechter Rhetorik unter das „Volk“ bringen.

Wortgewaltig“ und „bedeutungsschwer“ wurde Lammert bezeichnet, der gemeinsam mit 28 Personen einen Angriff auf Demokratie, auf Selbstbestimmung und unveräußerliche Menschenrechte begonnen hat.

Ein Angriff, der mit dem geschriebenen oder dem gesprochenen Wort beginnt und dem stets danach Taten folgen.

„Die größte Gefahr für die Demokratie ist die regelmäßige Durchführung freier Wahlen.“
(Norbert Lammert)

Nein, die größte Gefahr für die Demokratie sind Nazis, Rechte, Autoritäre und Typen wie Norbert Lammert, wie Joachim Klose, wie Werner J. Patzelt, wie Jörg Baberowski, wie Hermann Lübbe, … und Organisationen wie die Konrad-Adenauer-Stiftung.

Quellenangaben:

(1) https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/koalition-der-klimawandelleugner-a-c1a03be4-8921-4898-a4f3-a11a1c814008, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(2) https://werteunion.net/wofuer-wir-kaempfen/thesen-fuer-ein-starkes-deutschland/, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(3) hierbei handelte es sich um eine Buchpräsentation am 29.11.2019 https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(4) hierbei handelte es sich um eine Diskussion „was ein werteorientierter, zukunftsoffener Konservatismus zur Gestaltung der Zukunft beitragen kann“ am 23.01.2020 https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft-konservatismus-als-haltung-4, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(5) hierbei handelte es sich um eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Schule im Dialog…“ https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/balanceakt-fuer-die-zukunft-konservatismus-als-haltung-2, zuletzt abgerufen am 04.02.2020

(6) https://www.wochenendspiegel.de/240051-2/, zuletzt abgerufen am 04.02.2020. Ein Artikel aus dem WochenEndSpiegel vom 28.01.2020 mit dem Titel: „Wir leben in einem absoluten Ausnahmezustand“

(7) https://www.freiepresse.de/zwickau/hohenstein-ernstthal/norbert-lammert-im-ausnahmezustand-artikel10716252, zuletzt abgerufen am 04.02.2020. Ein Artikel aus der FreiePresse vom 29.01.2020 mit dem Titel: „Norbert Lammert im Ausnahmezustand“

Ein Thread über Anti-Links

Datum: 07.02.2020

Die komplette Version inkl. Grafiken

Als Textversion

1) Es ist der Anti-Links-Kurs, der Anti-Kommunismus oder der Kampf gegen Linksextremismus und damit generell gegen alle Linken, die Ablehnung von kritisch-emanzipatiorischen Bewegungen im Allgemeinen, die sie eint.

2) Die Rede ist von der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, der CDU und der FDP.

3) Das ist nämlich eine Gemeinsamkeit, eine Schnittstelle, die sie mit der neofaschistischen AfD teilen und das nicht erst seit Thüringen.

4) Nachfolgend einige ausgewählte Beispiele: 2017 twitterte die FDP folgendes: [1]

Quelle: https://twitter.com/fdp/status/887966555212062720

5) Die Verlinkung des tweets führt zum portal liberal und zu einem Text mit der Überschrift: „Linksextreme Strukturen in Hamburg zerschlagen“. Zum eingefügten Foto gab es noch die passende Bildunterschrift: „Katja Suding will gegen Linksextremismus vorgehen“. [2]

6) Im Januar 2019 hatte die AfD-Fraktion einen Antrag im Bundestag eingebracht, um den Kampf, ja, so steht es dort zu lesen, gegen den Linksextremismus zu verschärfen.

7) Mehrere Abgeordnete von Union und FDP verurteilten linksextreme Gewalt gegen die AfD und zeigten sogar Handlungsbereitschaft. [3]

8) Im November 2019 veröffentlichte der Weser Kurier einen Artikel mit der Überschrift: „FDP: Linksextremisten klare Grenzen aufzeigen“. [4]

9) Während mindestens 500 gewaltbereite und mit einem Haftbefehl gesuchte Nazis bundesweit untergetaucht sind, Munition bei Bundeswehr und Polizei verschwindet, und das nicht erst seit gestern,

10) während Leichensäcke und Ätzkalk geordert worden waren, nach den NSU-Morden, dem Attentat von Halle und der Ermordung von Lübcke, um hier nur einige Beispiele aufzuführen,

11) begann die hessische Landesregierung 2019 eine hessenweite Schulkampagne gegen Linksextremismus gemeinsam mit FDP-nahen Medienunternehmen. [5]

12) Bruno Heck, der die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) von 1968 bis 1989 geleitet hatte, erklärte 1983:

„Die Rebellion von 1968 hat mehr Werte zerstört als das Dritte Reich. Sie zu bewältigen, ist daher wichtiger, als ein weiteres Mal Hitler zu überwinden.“

13) (in: Die Politische Meinung, 1983).

14) Es ist der Kampf gegen Linke, der sie eint.

15) Josef Kraus, der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands (DL), regelmäßiger Referent für die KAS [6] und darüberhinaus sehr eng mit der CDU-nahen Stiftung verbunden

16) schrieb zu diesem Thema sogar ein Buch mit dem Titel: „50 Jahre Umerziehung: Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“, das in der Werkreihe Tumult erschienen ist und vom Manuscriptum-Verlag, einem neofaschistischen Verlag, veröffentlicht wurde.

17) Damit ging er dann gewissermaßen auf Tournee, die ihn in die Bibliothek des Konservatismus führte, aber 2018 auch nach Haiger (Hessen) in die dortige Stadthalle. Eingeladen hatte der CDU Kreisverband Lahn-Dill. [7]

18) Die WerteUnion der CDU warnte im Rahmen einer Pressemitteilung im Januar 2019 vor der Gefahr vor links und appellierte an die Unionsparteien, sich deutlich von extremistischen „Antifa“-Gruppierungen zu distanzieren

19) und schrieb dazu: „Eine Serie linker Gewalttaten erschüttert Deutschland“.

20) Dabei hatte es sich um Sachschäden gehandelt, mehr nicht. Sachen, Gegenstände, Dinge waren beschädigt worden. Sachen!!! Während seit 1990 mindestens 200 Tote auf das Konto von Neonazis gehen.

21) Es geht um Mord und Totschlag durch Neonazis und die WerteUnion forderte gleich ein Maßnahmenpaket gegen „Linksextremisten“. [8]

22) Und in der Zwischenzeit wurde dem VVN BdA, 1947 von Überlebenden der „Konzentrationslager und Gefängnisse“, gegründet von Überlebenden des Nationalsozialismus, des Holocaust, die Gemeinnützigkeit entzogen. [9]

23) Und auch der Wetzlar Kurier des MdB Hans-Jürgen Irmer (CDU und Mitglied im „konservativen“ Berliner Kreis) beschäftigte sich mehr als ausführlich mit der „Verhätschelung des Linksextremismus“, der endlich beendet werden müsse.

24) Hier ein kleiner Auszug als Screenshot. [10]

25) Wer beim Wetzlar Kurier die Begriffe „Linksextremismus“ oder „Linke“ eingibt, wird hier mit Fake News, Stimmungsmache und dem Hufeisen gut versorgt. [11]

26) Was dann schon einmal so aussehen kann. Dabei ist der links im Bild einer von lt. VS 2018 24.100, denn seit er MdB ist schaltet er Monat für Monat, bis auf eine Ausnahme, großformatige Werbeanzeigen für den Kopp Verlag, einem extrem rechten Verlag, [12]

27) oder er versucht als Vorsitzender von Pro Polizei WZ, wie einst die NSDAP, das Image der Polizei als Freund und Helfer aufzupolieren. [13]

28) Auf der Ebene der Vernetzungen kann das z.B. auch so aussehen.
2013 veranstaltete die KAS (Ungarn) eine Fachkonferenz mit dem Titel: „Stalin-Welt. Der Preis des Kommunismus“ im Haus des Terrors Budapest, einer Gedenkstätte.

29) Die Leiterin der Gedenkstätte Mária Schmidt, eine geschichtsrevisionistische Historikerin, hielt die Begrüßungsrede und Alain de Benoist, Vertreter der Nouvelle Droite (Neue Rechte), hielt einen Vortrag über „Kommunismus und Nazismus“. [14]

30) 2011 fand im Haus des Terrors eine Internationale Konferenz des „Terrorhaus Museums“ und der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. [15]

31) 2015 die nächste Veranstaltung. [16]

32) 2016 auch diese Veranstaltung mit Mária Schmidt und Zoltan Balog (FIDESZ und Minister für Humanressourcen ?, antisemitisch, antiziganistisch und Mitautor im aktuellen Sammelband von Norbert Lammert und Joachim Klose).

33) Und wie auf nachfolgendem Screenshot [17] hatten sie sehr viel Freude als Kamerad:innen im Geiste.

34) 2017 wurden Zoltan Balog, Mária Schmidt, Frank Spengler (KAS Ungarn) mit dem Deutsch-Ungarischen-Freundschaftspreis des DWC (Deutscher Wirtschaftsclub Ungarn) ausgezeichnet. [18] Im Gegenzug ehrte der Ehrenvorsitzende der KAS Bernhard Vogel den DWC.

35) Aber hier enden die Vernetzungen nicht, Mária Schmidt, Vertraute von Viktor Orbán, Generaldirektorin eines Museums, das an die Opfer der faschistischen Pfeilkreuzler oder Hungaristen in der Zeit von 1935 bis 1945 und an die des Sozialismus in Ungarn erinnern will,

36) und damit u.a. Faschismus und den Holocaust relativiert und durch die Gleichsetzung mit dem Stalinismus die Singularität der Shoah in Frage stellt, ist ihrerseits sehr gut vernetzt.

37) 2018 hielt Götz Kubitschek (Antaios Verlag, IfS, Sezession …) auf Einladung der Stiftung für die Forschung Ost- und Mitteleuropäischer Geschichte und Gesellschaft im Haus des Terrors einen Vortrag zum Thema „Deutschland 2018 – ein zerrissenes Land„.

38) Ausführlich sollen die Gespräche mit Mária Schmidt und den Stiftungsmitarbeiter:innen gewesen sein, so schrieb G. Kubitschek im Juni 2018 in seinen Nachtgedanken (4). [19]

39) Wer diesen Thread sehr aufmerksam gelesen hat, und nicht wegen der Fülle an Beispielen aufgegeben hat oder genervt war von der Länge, hat sich vermutlich längst die Frage gestellt, was das alles mit der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung zu tun hat.

40) Bei einer derart entscheidenden Übereinstimmung bot es sich schließlich an, dass die KAS und die Friedrich-Naumann-Stiftung eine gemeinsame Veranstaltung organisierten und durchführten.

41) Am 29.01.2020 kamen sie zusammen die Generalsekretäre von CDU und FDP, Norbert Lammert, Karl-Heinz Paqué … [20]

42) Anlass war Teil II „Freiheit und Demokratie“ der Veranstaltungsreihe „Perspektiven bürgerlicher Politik“.

43) Da der Thread schon so weit fortgeschritten ist, soll er mit einem Fazit enden:
die inhaltliche Übereinstimmung im Kampf gegen Links eint die AfD, die FDP und die CDU (die CSU sowieso) und das nicht erst seit Thüringen.

44) Die AfD, die CDU, die CSU, die FDP samt ihrer Organisationen und Stiftungen sind längst als Kamerad:innen im Geiste vereint.

45) Der Tabubruch, der erst von wenigen Tagen in Thüringen erfolgt ist und der die Dämme hat weiter wegbrechen lassen, ist darum jederzeit an jedem Ort wieder möglich.

46) Die Voraussetzungen dazu sind längst geschaffen.

Quellenangaben:

[1] https://twitter.com/fdp/status/887966555212062720

[2] https://www.liberale.de/content/linksextreme-strukturen-hamburg-zerschlagen

[3] https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-fdp-linksextremisten-klare-grenzen-aufzeigen-_arid,1876876.html

[4] https://www.welt.de/politik/deutschland/article187320374/Bundestag-AfD-bringt-Antrag-gegen-Linksextremismus-ein.html

[5] https://www.linksfraktion-hessen.de/presse/mitteilungen/detail-pressemitteilungen/news/von-wegen-rechtsruck-fuehrt-landesregierung-hessenweite-schulkampagne-gegen-linksextremismus-gemeins/

[6] https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/cottbuser-runde-wie-geht-es-weiter-mit-der-bundeswehr

[7] https://www.cdu-lahn-dill.de/termine/oeffentliche-veranstaltung-mit-herrn-josef-kraus-ehrenpraesident-des-deutschen-lehrerverbandes/

[8] https://werteunion.net/werteunion-fordert-hartes-vorgehen-gegen-linksextremismus/?print=pdf

[9] https://bawue.vvn-bda.de/2019/11/22/vvn-bda-verliert-die-gemeinnuetzigkeit/

[10] https://wetzlar-kurier.de/155-verhatschelung-des-linksextremismus-endlich-beenden–grosser-dank-an-die-polizei/

[11] https://wetzlar-kurier.de/suche/linksextremismus/

[12] https://wetzlar-kurier.de/954-24100-rechtsextremisten-32000-linksextremisten-26500-islamisten-ihr-ziel-beseitigung-der-demokratie/

[13] https://wetzlar-kurier.de/599-jahreshauptversammlung-von-pro-polizei-wetzlar-hans-jurgen-irmer-wiedergewahlt-udo-volck-tritt-ins-zweite-glied/

[14] https://www.kas.de/de/web/ungarn/veranstaltungen/detail/-/content/stalin-welt-der-preis-des-kommunismus2

[15] https://www.kas.de/de/web/ungarn/veranstaltungen/detail/-/content/1956.-who-have-died-for-thee…-1

[16] https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=06009ef2-1e35-2189-9d8b-f7e9050d0c6e&groupId=264621

[17] https://www.kas.de/de/web/ungarn/veranstaltungsberichte/detail/-/content/buchvorstellung-mit-prof.-dr.-bernhard-vogel-in-budapest

[18] https://www.kas.de/de/web/ungarn/veranstaltungsberichte/detail/-/content/der-ehrenvorsitzende-der-kas-ehrt-den-deutschen-wirtschaftsclub-ungarn1

[199 https://sezession.de/58638/nachtgedanken-4-triefend-von-hoffnung

[20] https://www.kas.de/de/veranstaltungsberichte/detail/-/content/die-herausforderung-mit-populismus-umzugehen-ist-fuer-buergerliche-parteien-eine-ueberlebens-frage

Ein Thread über eine Tarnorganisation der Moon-Sekte

Komplette Version inkl. Grafiken

Datum: 03.02.2020

1) Ein Thread über eine Tarnorganisation der Moon-Sekte.

2) Die Universal Peace Federation (UPF), gegründet 2005 in New York, (1) ist eine Tarnorganisation der Moon-Sekte.

3) So gibt es u.a. UPF Europa, Youth UPF Europe oder UPF Deutschland. In Österreich z.B. ist die UPF Austria der Familienföderation für Weltfrieden (FamFed) in Österreich angeschlossen. (2)

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4) Partner der FamFed Austria ist die UPF, die Österreichische Frauenföderation für Weltfrieden und Family Federation for World Peace and Unification. (3) Alles Organisationen, die zur Moon-Sekte gehören und daher als Tarnorganisationen bezeichnet werden können.

5) Wir haben es hier mit einem weltweiten Netzwerk zu tun. Dieser Thread wird sich auf die UPF Deutschland beschränken, die mittlerweile schon 9 Ortsgruppen in folgenden Städten aufgebaut hat:

Bonn
Düsseldorf
Frankfurt
Gießen
Hamburg
Leipzig
München
Stuttgart
Nürnberg (4)

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7) Zusätzlich unterstützt die UPF Deutschland auch Projekte, Vereine und Initiativen. Zurzeit sind es 2 Vereine: Bagandou e.V. und Syrien-Hilfe Berlin e.V. (5)

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8) Zur Moon-Sekte gehört u.a. auch der Kando-Verlag, der die Bücher und Publikationen der Tarnorganisationen vertreibt. (6)

9) Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang noch die Tatsache, dass sowohl die Frauenföderation für den Weltfrieden (Women’s Federation für World Peace) als auch die UPF als Nichtregierungsorganisationen Konsultativstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der UN (ECOSOC) haben. (7)

10) Die UPF als Tarnorganisation der Moon-Sekte ist also einerseits Teil eines Netzwerkes innerhalb der Sekte, richtet sich gleichzeitig aber auch nach „außen“ und reicht bis in die Mitte hinein, in Institutionen, Vereine und in mindestens eine Partei.

11) Durch die bereits gegründeten Ortsgruppen bestehen zusätzlich noch regional unterschiedliche Verbindungen, Formen von Zusammenarbeit oder Kooperationen.

12) Vorsitzender der UPF Deutschland ist der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Stuttgart Ost Karl-Christian Hausmann. (8)

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13) Die Spuren von Karl-Christian Hausmann führen zur Moon-Sekte bzw. einer Tarnorganisation, zur CDU, zu Demo für Alle (DfA), einem Sammelbacken für Christl. Fundis, für Abtreibungsgegner:innen, für Rechte und auch für Neonazis, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat.

14) Für die DfA hielt Hausmann 2014 eine Rede in Stuttgart. (9)

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15) Die Spuren von Hausmann führen aber auch zu Marriage Week – Die Woche der Ehepaare, einem christlich-fundamentalistischen Verein, der von Hausmann als Partner unterstützt wird. (10) (11)

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16) Um den Thread nicht allzu sehr aufzublähen möchte ich an dieser Stelle einen Artikel von Andreas Kemper aus dem Jahr 2018 empfehlen
https://andreaskemper.org/2018/04/26/antifeminismus-diskurskoalition-katholischer-verbaende-mit-der-moon-sekte/

17) In diesem Artikel wies Kemper nach, dass auch der Dachverband katholischer Familienorganisationen FAFCE mit der Moon-Sekte zusammenarbeitet. (12)

18) Da es hier um Vernetzungen geht und um Kooperationen, darf Stefan Fuchs nicht fehlen. Er ist Blogger für die AfD-nahe Freie Welt und wissenschaftlicher Mitarbeiter von iDAF, einem Verein,

19) dessen Name Programm ist, er heißt nämlich Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie, oder Wolfgang Ockenfels (CDU, DES, Die Neue Ordnung), Birgit Kelle (CDU…), Jürgen Liminsky (Opus Dei, iDAF), Gudrun Kugler, Gabriele Kuby

20) Sie alle haben in der Vergangenheit schon für UPF-Veranstaltungen Vorträge gehalten. Dabei sind die genannten Personen wiederum selbst sehr gut vernetzt und sehr aktiv.

21) Konrad Löw vom Forum Deutscher Katholiken, der u.a. auch zu den Autor:innen des Deutschland Journals der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft gehört… war 2018 Referent für UPF München. (13)

22) Zu den regelmäßigen Referent:innen gehört auch Barbara Grabner, eine Journalistin aus Österreich. Sie hat schon viele Vorträge für die UPF gehalten, darunter auch mind. 2 über Oswald Spengler.

23) B. Grabner ist darüber hinaus Mitglied des Naturschutzbund (AT), für den sie im Juli 2019 einen Vortrag gehalten hat. (14)

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24) Im April 2017 fungierte Barbara Grabner auch als Referentin für die Andrássy Universität Budapest. (15)

25) Diese Universität gehört zu den wichtigsten Partner:innen der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS Ungarn) und zu den Partner:innen des Österreichischen Kulturforum Budapest, das als externe Veranstalterin der Veranstaltung mit B. Grabner angegeben ist.

26) Dass die Andrássy Universität Budapest 2001 von Viktor Orbán (Fidesz), Edmund Stoiber (CSU), Erwin Teufel (CDU) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) gegründet wurde, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

27) Barbara Grabner publizierte übrigens auch für FOREF, Forum Religionsfreiheit Europa mit Sitz in Wien. FOREF gehört auch zur Moon-Sekte.

28) 2016 berichtete Grabner in ihrer Eigenschaft als Slovakia Correspondent über eine Tagung, die von der Anton Tunega Foundation organisiert wurde und unterstützt und gesponsert wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). (16)

29) Dies war aber nur ein kleiner Überblick über die Vernetzungen der UPF, die mittels Grafik schon jetzt nicht mehr darstellbar sind.

30) Wie Vernetzungen regional aussehen können, soll am Beispiel der mittelhessischen Stadt Gießen veranschaulicht werden.

31) In den frühen 1990er Jahren hatte die Moon-Sekte versucht in Gi Fuß zu fassen. Dies konnte von Aktivist:innen, die Flyer verfassten, Artikel in der Infoladen-Zeitschrift Unzensiert veröffentlichten und an den Veranstaltungsorten Präsenz zeigten u.s.w, verhindert werden.

32) Bedauerlicherweise stehen die Texte von damals nicht mehr zur Verfügung.

33) Fast 3 Jahrzehnte später hat die UPF in Gießen ein eigenes Zentrum und auch Verbindungen. Sie ist angekommen. Sie hat es geschafft, als eine Ortsgruppe von insgesamt 9. (17)

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34) Wie sehr die UPF Gießen angekommen ist, davon zeugt eine gemeinsame Veranstaltung in 2017, ein syrisch-kurdischer Kulturabend, gemeinsam mit der UNICEF Hochschulgruppe. (18)

35) Auch Kontakte zu Einzelpersonen führten in der Vergangenheit zu Veranstaltungen, wie z.B. 2018 im Rahmen des „Internationalen Cafés“ der UPF gemeinsam mit Seija Künzig, einer gebürtigen Finnin, die mit ihrem deutschen Ehemann in der Nähe von Gießen lebt. (19)

36) Im Rahmen des „Internationalen Cafés“ fand im März 2019 eine Veranstaltung mit dem Titel: „Iran – das geheimnisvolle Land“ statt. Eine nicht näher genannte Referentin, die im Alter von 20 Jahren den Iran verlassen musste, hielt hier einen Vortrag. (20)

37) Auch Barbara Grabner, deren Background in diesem Thread schon erörtert wurde, hielt in Gießen (2019) einen Vortrag mit dem Titel: „Europa Quo vadis? Ende oder Wende?

38) Entscheidend ist in diesem Fall weniger die Referentin, sondern vielmehr das Thema des Abends.

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39) Rosemarie Leja schrieb dazu einen Bericht. Kaum angefangen landete sie bei Oswald Spengler und seinem Buch „Untergang des Abendlandes“, auf dass sich Grabner bezog. (21)

40) Was in diesem Bericht/Artikel unerwähnt blieb, ist die Tatsache, dass das Buch von Oswald Spengler zu den wichtigsten Werken für die „Konservative Revolution“ der Zwischenkriegszeit und der „Neuen“ Rechte“ gehörte.

41) Also ein ideologischer Wegbereiter für den Faschismus in Deutschland, die Nazi-Zeit, den Holocaust …, die industrielle Vernichtung von Millionen von Menschen ….

42) Und das war übrigens nicht der einzige Vortrag von Grabner über Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes“. 2018 lauschten immerhin 20 Teilnehmer:innen ihrem Vortrag in München. (22)

43) Wie alle „neue“ Rechte und Neofaschist:innen erzeugte auch Grabner in ihrem Münchner Vortrag ein Untergangsszenario von einem Europa dessen

44) >Glanzzeit vorüber sei. Europa als Hochkultur, das von Völkern übernommen werde, die bis dahin als primitiv galten, aber entwicklungsfähig sind.< (23)

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45) Wir haben es hier mit einer bedeutsamen Gemeinsamkeit von sog. „Konservativen“ bzw. Protofaschist:innen, darunter auch die CDU, die KAS, „neuen“ Rechte, Neofaschist:innen … und der Moon-Sekte zu tun.

46) Und es darf auf keinen Fall übersehen werden, dass die Ideologie vom „großen Austausch“, wie er auch bei Grabner zu finden ist, ein Bezugspunkt oder ein Motiv für rechtsterroristische Attentate ist, wie z.B. der in Christchurch mit 50 Toten im März 2019.

47) Die Ideologie vom „großen Austausch“ verbirgt sich nämlich hinter der Formulierung, von „Europa als Hochkultur, das von Völkern übernommen werde …“. Ebenso gut hätte Grabner gleich von der bevorstehenden „Umvolkung“ sprechen können.

48) Denn es läuft auf dasselbe hinaus.
Deshalb ist der laxe Umgang mit der Sekte oder die Ignoranz was diese und ihre Tarnorganisationen betrifft überhaupt nicht nachvollziehbar.

49) Wie z.B. 2019 in München im Rahmen eines besonderen Workshops „Häuser der Religionen“.

50) An diesem hatte neben anderen „Religionsgemeinschaften“ auch der UPF-Repräsentant Hubert Arnoldi wie selbstverständlich teilgenommen und die Stadt München entsandte zu diesem Spektakel mit Ausstellung eine offizielle Vertreterin,

51) um alle Teilnehmenden willkommen zu heißen. Auch einen Vertreter der Moon-Sekte bzw. ihrer Tarnorganisation. (24)

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52) Was für eine verheerende Botschaft! Als ob es nicht schon schlimm genug ist, dass die UPF als gemeinnützig anerkannt worden ist und von sich behaupten kann: „Der Verein ist selbstlos tätig“. (25)

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Quellenangaben:

(1) http://www.upf-deutschland.de/gruendungszweck-und-ziele.html

(2) https://www.famfed.org/performers/foederation-fuer-weltfrieden-upf-austria/

(3) https://www.famfed.org/performers/page/2/

(4) http://www.upf-deutschland.de/ortsgruppen.html

(5) http://www.upf-deutschland.de/projekte.html

(6) https://www.kando-verlag.de/?cat=c13_Universal-Peace-Federation-Publikationen-Universal-Peace-Federation-Publikationen.html&cPath=13

(7) http://www.upf-deutschland.de/files/Bericht-UN-Friedenstag-in-Bonn-2015.pdf

(8) https://www.cdu-stuttgart.de/homepages/ost/vorstand/

(9) https://demofueralle.blog/2014/06/29/demo-fur-alle-reden-und-grusworte-vom-28-juni-in-stuttgart/

(10) https://marriage-week.de/index.php/partner-2/partnerliste.html

(11)https://marriage-week.de/index.php/partner-2/partnerliste/details/8/257/partnerliste-karl-christian-hausmann.html?layout=listone&start=0

(12) https://andreaskemper.org/2018/04/26/antifeminismus-diskurskoalition-katholischer-verbaende-mit-der-moon-sekte/

(13) http://www.upf-deutschland.de/files/Muenchen_Der-Mythos-Karl-Marx_04.05.2018.pdf

(14) https://naturschutzbund.at/Termin/events/id-1989-2019-vom-eisernen-vorhang-zum-gruenen-band.html

(15) https://www.andrassyuni.eu/veranstaltungen/maria-theresia-und-die-weibliche-seite-der-macht.html

(16) https://foref-europe.org/blog/2016/03/04/conference-report/

(17) http://www.upf-deutschland.de/files/Gieszen-Peaceroad-2019.pdf

(18) http://www.upf-deutschland.de/files/Gieszen_Unicef-UPF-Veranstaltung_10.06.2017.-pdf.pdf

(19) http://www.upf-deutschland.de/files/2Giessen_100-Jahre-Finnland_23.06.2018.pdf

(20) http://www.upf-deutschland.de/files/Giessen_Internationales_Cafe_Iran_23.03.2019.pdf

(21) http://www.upf-deutschland.de/files/Europa-Quo-vadis_Ende-oder-Wende.pdf

(22) http://www.upf-deutschland.de/files/Muenchen_Ende-oder-Wende_Grabner-20.07.2018.pdf

(23) http://www.upf-deutschland.de/files/Muenchen_Ende-oder-Wende_Grabner-20.07.2018.pdf

(24) http://www.upf-deutschland.de/files/Muenchen-Tagung_Haeuser-der-Religionen_23-24.10.2019.pdf

(25) http://www.upf-deutschland.de/satzung.html

Sammelthread Teil IV

Datum: 30.01.2019

Version mit Grafiken

Version ohne Grafiken

1) >Wie viele Personen sind ein Netzwerk und wie groß muss oder klein kann dieses Netzwerk sein, um nachhaltig gesellschaftlichen Schaden anzurichten?< Diese Fragen stehen im Mittelpunkt von Teil IV des Sammelthreads,

2) der keine konkreten Zahlen anzubieten hat. Stattdessen soll an zwei Beispielen verdeutlicht werden, dass a) ein sehr kleiner Kreis aus Personen, die gut vernetzt sind und über die notwendige Infrastruktur und Verbreitungsmöglichkeiten verfügen, völlig ausreicht und

3) b) dass auch eine einzelne Veröffentlichung, z.B. ein ein Buch, ein Sammelband, Schaden anrichten kann.

4) Für Beispiel a) gehen wir in der Zeit zurück. Es ist der 19.01.2015 und gerade eben endet eine Pressekonferenz von Pegida in den Räumlichkeiten der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB).

5) Kathrin Oertel, Lutz Bachmann und Achim Exner (AfD) von pegida hatten laut archivierter Quelle (1) den Direktor Frank Richter der Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) (von 2009 bis 2017 hatte er diese Position inne) darum gebeten

6) und dieser hatte zugestimmt.

7) Allein der Umstand, dass sich eine extrem rechte Vereinigung vertrauensvoll an den Direktor der SLpB, also an eine Behörde, wenden und um Unterstützung bitten konnte, sagt mehr über die SLpB und Frank Richter aus als über das menschenverachtende Pack von Pegida.

8) Frank Richter fungierte noch im selben Jahr (01.05.2015) neben Klaus Kelle (u.a. CDU) und Roland Tichy als Referent für den Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. Das Thema des Abends war die „Lügenpresse“.

9) Frank Richter, der vom Spiegel als „Pegida-Versteher“ bezeichnet wurde oder auch von anderer Quelle als „Brückenbauer“ und von dem es heißt,

10) er habe in der Vergangenheit auch Kontakte zu einer Tarnorganisation der Moon-Sekte (Universal Peace Federation oder UPF) durch engere Kontakte zum Vorsitzenden der UPF Deutschland (Karl-Christian Hausmann) unterhalten.

11) Der Brückenbauer, der „Pegidaversteher“ war auch Referent und Moderator von Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). (2)

12) Schützenhilfe für seine Entscheidung öffentlichen Raum einer rassistischen und menschenverachtenden Organisation zur Verfügung zu stellen erhielt Richter vom MdL (CDU) Lars Rohwer, (3)

13) der nachweislich regelmäßige Gespräche mit Pegida-Aktivist:innen, CDU-MdLs und MdBs koordiniert hatte. (4)

14) Auch Lars Rohwer hatte schon so einige Male einen Einsatz für die KAS, z.B. 2011 oder 2018 im Rahmen eines Spaziergangs der Dresdner Altstipendiaten der KAS mit dem Landtagsabgeordneten. (5) (6)

15) Wie gesagt, manchmal reicht ein kleiner Personenkreis völlig aus, um nachhaltig gesellschaftlichen Schaden anzurichten, vorausgesetzt diese sind gut vernetzt und verfügen über die notwendige Infrastruktur.

16) Auffallend in Beispiel a) ist die Tatsache, dass beide Protagonisten oder Pegida-Freunde mit der CDU-nahen KAS verbunden sind/waren. Und das sind und waren KEINE Einzelfälle. Das wurde in den vorrangegangenen Threads verdeutlicht und auch mit Quellen belegt.

17) Der Geist von Pegida weht durch die Hallen der Konrad-Adenauer-Stiftung und besonders tragisch ist/war das für geflüchtete Menschen. Denn 2016 bot die KAS einen Workshop für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer:innen an. (7)

18) Es ist das Jahr in dem Werner J. Patzelt und Joachim Klose als „sachverständige“ Berater an der Ausarbeitung des „Aufruf(s) zu einer Leit- und Rahmenkultur. Gemeinsames Papier der sächsischen CDU und der CSU“ beteiligt gewesen sind.

19) Und auch diese 2 Herren waren und sind sehr eng mit der KAS Sachsen verbunden.

20) Ich stelle mir gerade vor, wie jener Geist von Pegida und jene Leidkultur durch die KAS auch den Workshop für ehrenamtliche Flüchtlingshelfer:innen beeinflusst haben müssen und damit auch all die, die in engem Kontakt mit Geflüchteten standen oder stehen.

21) Und ich stelle mir weiter vor, mit welchen Stereotypien, mit welchem Erwartungsdruck von Integration und auch mit welch menschenverachtender Ideologie,

22) darunter auch antimuslimischem Rassismus, geflüchtete Menschen durch die so geschulten Flüchtlingshelfer:innen konfrontiert wurden/werden und wie sich das auf die Betroffenen ausgewirkt haben muss.

23) Und noch immer weht der Geist von Pegida mit seiner Menschenverachtung, seiner gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im Allgemeinen durch die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

24) 3 Jahre später, im November 2019, und dies ist Beispiel b), erscheint das Buch von Norbert Lammert und Joachim Klose (Hg.) „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ mit Beiträgen von insgesamt 29 Personen,

25) darunter Henry Krause, Werner J. Patzelt, Ulrike Ackermann …, die alle einst Pegida so gut verstanden, verharmlosten und damit auch aufwerteten, wie in den vorangegangenen Threads deutlich geworden ist.

26) Für die einen mag es nur ein einzelnes Buch sein. Allerdings ist es ein Sammelband, das von 29 Personen getragen wird plus einer parteinahen Stiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

27) Wenn schon nur 2 Personen mit Infrastruktur und Einfluss gesellschaftlichen Schaden anrichten können, wie viel Schaden vermögen dann erst 29 Personen plus besagte Stiftung, die für das Buch eifrig wirbt und für die Ideologie, die dahintersteckt, anrichten?

28) 29 Personen, die sehr gut vernetzt sind, die Mitglied in weiteren Organisationen oder Vereinen sind, die eigene Webseite betreiben, die Vorträge halten, die weitere Publikationen verfass(t)en und veröffen(t)lichten und

29) und von denen ein Großteil einen akademischen/wissenschaftlichen Background haben und die an Universitäten lehr(t)en und forsch(t)en. Wie groß muss dieser Schaden erst sein, den diese Menschen anrichten können? Wie groß?

30) Das hier sind sie, die 29 Personen und ein kleinerTeil ihrer Weiterverbreitungsmög-lichkeiten

30) Es sind 29 Menschen, für die es ein Leichtes ist, ihre menschenverachtende Botschaft und die Ideologie von „Konservatismus“, also von Protofaschismus, in einem modernen Gewand, in die gesellschaftliche Mitte tragen zu können,

31) wo sie entweder auf fruchtbaren Boden fällt oder einfach ignoriert wird, samt der Auswirkungen von Ignoranz.

32) Und weil ich mittlerweile nicht nur von der Konrad-Adenauer-Stiftung oder den Autor:innen, sondern auch von jenen, die all das ignorieren, derart angewidert bin endet mit Teil IV nicht nur der Sammelthread, sondern auch das Xtra-Thema.

33) Ausreichende Informationen stehen im Blog zur Verfügung, Informationen über die Autor:innen im Buch und alle bisher verfassten Threads unter: https://bkramer.noblogs.org/dokumentation-des-sammelbandes-balanceakt-fuer-die-zukunft-konservatismus-als-haltung/

Quellenangaben:

1) https://web.archive.org/web/20150122095638/http://www.slpb.de/fileadmin/media/Angebote_und_Aktionen/2015/wir_muessen_reden_Pegida/2015-01-19_Erklaerung_Kuratoriumsvorsitzender_Rohwer.pdf

(2) https://www.kas.de/de/web/brandenburg/veranstaltungsberichte/detail/-/content/-hoert-endlich-zu-

(3) https://web.archive.org/web/20150122095638/http://www.slpb.de/fileadmin/media/Angebote_und_Aktionen/2015/wir_muessen_reden_Pegida/2015-01-19_Erklaerung_Kuratoriumsvorsitzender_Rohwer.pdf

(4) https://www.welt.de/politik/deutschland/article138204884/Sachsen-CDU-trifft-sich-regelmaessig-mit-Pegida.html

(5) https://www.kas.de/de/web/sachsen/veranstaltungen/detail/-/content/dresden-als-metropolregion

(6) https://www.altstipendiaten.de/wp-content/uploads/kassiber/epaper-Kassiber_3-18/epaper/ausgabe.pdf

(7) http://www.cdu-dresden.de/fileadmin/user_upload/Dateien/PDF/Heftarchiv/DU_25Jahre_web1.pdf, S. 28