Über den Sammelband „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“

Dieser Beitrag steht mit allen Screenshots und Grafiken im Archiv zur Verfügung

In diesem Beitrag geht es um den Sammelband „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“. Es wird sehr komplex und umfangreich.

Die CDU kommt vor, ein Kanzlerkandidat und Vernetzungen, die u.a. zum Opus Dei führen, und und und. Soviel zur Einstimmung.

2018 erschien im Herder Verlag besagter Sammelband unter Beteiligung von 42 Mitautor*innen. Das Buch wurde im Übrigen innerhalb Deutschlands 135-mal verkauft.

In gewisser Hinsicht entwickelte sich das Buch zum Flop, hat aber doch eine üble Mischung von Autor*innen zusammengeführt und hätte schon deshalb ernst genommen werden müssen.

Screenshot vom Cover des Buches „Ohne Familie ist kein Staat zu machen – Zeit zum Umdenken“ Herder, Karl-Heinz B. van Lier (Hg.)

[1]

Der Sammelband erfolgte mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), wie nachfolgender Screenshot belegt.

Screenshot der belegt, dass das Buch mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung erfolgte. Das steht nämlich im Buch auf Seite 1.

[2]

Der Herausgeber Karl-Heinz B. van Lier war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Rheinland-Pfalz und Leiter des politischen Bildungsforums Rheinland-Pfalz;

er gehörte und gehört zum erweiterten Vorstand von iDAF (Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie) und war und ist Geschäftsführer der Stiftung für Familienwerte.

Grafik in der die Angaben vom Thread enthalten sind. Vom Herausgeber Karl-Heinz B. van Lier führen Pfeile zu den genannten Organisationen.

Unter seiner Leitung führte die KAS Rheinland-Pfalz einige Veranstaltungen in Kooperation mit iDAF durch.

Auch hier, also bei iDAF, wieder Vernetzungen soweit das Auge reicht und das nicht nur durch den Vorstand oder den Geschäftsführer Jürgen Liminski vom Opus Dei, sondern auch durch den Kreis der Freunde und Unterstützer*innen, darunter u.a. Peter Hahne, Wolfgang Ockenfels, Hans-Werner Sinn.

Zum Stiftungsrat der Stiftung für Familienwerte gehörte zu dieser Zeit, also nachweislich bis zum 29.03.2020, Nathanael Liminski als stellvertr. Vorsitzender.

Er ist Leiter der Staatskanzlei NRW und die rechte Hand von Armin Laschet, der ebenfalls an diesem Buch als Mitautor beteiligt gewesen ist.

Unter Stiftungsorgane der Stiftung für Familienwerte ist auch Hedwig von Beverfoerde (Demo für Alle, Einer von Uns …) aufgeführt und Josef Kraus, extrem rechts und zu dieser Zeit Präsident des Deutschen Lehrerverbands (DL).

Josef Kraus gehört übrigens auch zu den Mitautor*innen dieses Sammelbandes.

Die Stiftung für Familienwerte ist Bündnispartner*in von Demo für Alle und damit lassen sich von der Stiftung für Familienwerte ausgehend nicht nur Verbindungen in die Staatskanzlei NRW feststellen, sondern gleichzeitig auch Verbindungen aufzeigen, die zum europaweiten LGBTQI-feindlichen und misogynen Netzwerk Agenda für Europa führen und zu CitizenGo.
https://taz.de/Europas-Antifeministisches-Netzwerk/!5498934/ und https://www.derstandard.at/story/2000128817724/neue-wikileaks-dokumente-ueber-netzwerk-fundamentaler-christen-mit-rechten-parteien

Anmerkung: Die Roten Pfeile in der nachfolgenden Grafik sollen die beiden Netzwerke Agenda für Europa und CitizenGo optisch sichtbar machen. Denn von ihnen führen weitere Verbindungen zu anderen Organisationen und Einzelpersonen.

Das gilt übrigens auch für alle anderen Organisationen und Einzelpersonen, würde aber die Grafik, die die Informationen aus dem Thread enthält, unleserlich machen. Die Grafik erhebt, genau wie der Thread, keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Alle Informationen im Blog wurden zu einer Grafik zusammengefasst. Jetzt gehen von den einzelnen Organisationen und Personen Pfeile aus. Es wird eine ganz unübersichtliche Gemengelage. Mittendrin Armin Laschet, Nathanael Liminski, die CDU, die KAS, die CDL, die Staatskanzlei NRW, das Opus Dei, Agenda für Europa, CitizenGo … .

Ich komme nun zu den Mitautor*innen. Hier ein Überblick über alle Beteiligten. Immerhin waren es 42 Personen plus Karl-Heinz B. van Lier.

Mit Beiträgen von Marwan Abou Taam, Robin Alexander, Tilman Allert, Rainer Böhm, Markus Blume, Norbert Bolz, Jürgen Borchert, Florian Coulmas, Matthias Franz, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Reiner Haseloff, Christine Henry-Huthmacher, Harald Jung, Peter von Kielmansegg, Gregor Kirchhof, Heiner Koch, Peter Kohlgraf, Josef Kraus, Andreas Kruse, Armin Laschet, Christa Leonhard-Brenninkmeijer, Carsten Linnemann, Mechthild Löhr, Wolf Mang, Simone Weinmann-Mang, Bascha Mika, Georg Milbradt, Eva Möhler, Sylvia Pantel, Axel Plünnecke, Matthias Pulte, Eberhard Schockenhoff, Klaus-Peter Schöppner, Kristina Schröder, Christian Schubert, Manfred Spieker, Düzen Tekkal, Christiane Underberg, Hubertine Underberg-Ruder, Katrin Keller, Klaus Zeh, Paul Ziemiak

Was sich an dieser Stelle bereits erkennen lässt, ist die Kombi aus christlich Fundamentalen (inkl. Evangelikalen und orthodoxen), Abtreibungsgegner*innen, KAS, Vertreter*innen des Kapitals, aus der Mitte™ und vom Bund Katholischer Unternehmer.

Was sie alle eint, ist mindestens eine „konservative“, also protofaschistische, Haltung, die fließend in’s rechte Spektrum führt, wie am Beispiel von Josef Kraus zu sehen ist.

Gleichzeitig auch mit dabei sind Journalist*innen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU oder (ehemalige) Minister/Ministerpräsidenten. Mindestens 10.

Sie können hier nachgelesen werden.

Alle Mitautor*innen sind noch einmal aufgeführt. Es gibt die Rubrik: Politik, Journalismus, Publikationen, Auto*in, Kirche, christliche Fundi, Kapital, Unternehmen, Gemischtes. Unter diesen Überschriften wurden die Mitautor*innen noch einmal geordnet und zusätzlich gibt es noch einige Informationen über die jeweilige Person. Im angeschlossenen Blog unter https://bkramer.noblogs.org/autorinnen-im-buch-ohne-familie-ist-kein-staat-zu-machen/ nachzulesen. Die Verlinkung steht auch im Thread.

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Alleine die Tatsache, dass Bundestagsabgeordnete, Ministerpräsidenten, darunter der Kanzlerkandidat Armin Laschet ein Netzwerk unterstützten, das bis zu Agenda für Europa reicht – einem antifeministischen LGBTQI-feindlichen europaweitem Netzwerk,

das Scheidungen, die Antibabypille und Schwangerschaftsabbrüche verbieten und einen sog. „Sodomieparagraphen“ einführen lassen will, um homosexuelle und damit auch bisexuelle Menschen zu kriminalisieren – hat bis heute kaum irgendwen interessiert.

Dass Bundestagsabgeordnete und Ministerpräsidenten, darunter der Kanzlerkandidat Armin Laschet, an einem Buch als Mitautor*innen beteiligt gewesen sind, das die „Unwerte“ dieses Netzwerks inhaltlich weiterträgt, hat bis heute auch kaum irgendwen interessiert.

Dass der Begriff „Familie“ in diesen Kreisen ein Codewort ist für eine Familie, die ausschließlich aus Vater, Mutter und Kindern besteht, von denen alle cisgeschlechtlich und heterosexuell sein müssen, mit miteinander verheirateten Eltern, und Familie mit einer „konservativen“ Ideologie besetzt ist, und dadurch andere Formen von Familien ausgeschlossen und unsichtbar gemacht werden, wie z.B. Regenbogenfamilien, hat sich auch noch nicht herumgesprochen.

Dass ganz selbstverständlich unter den Mitautor*innen auch Personen sind (Manfred Spieker, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Josef Kraus und Mechthild Löhr), die Kontakte zum Opus Dei unterhalten, juckt offensichtlich auch keine*n.

Dass einige Mitautor*innen dieses Buches auch als Mitautor*innen im Sammelband von Carsten Linnemann (Mitautor im genannten Buch)/Winfried Bausback (Hrsg.), der den Titel trug „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“, zu finden sind (Marwan Abou Taam, Düzen Tekka) und sich hier eine Front gebildet hatte, die sich gegen den Islam im Allgemeinen richtete ausgehend von zwei Politikern der CDU/CSU und damit zur Weiterverbreitung und Festigung von antimuslimischem Rassismus beigetragen hat, interessiert auch kaum wen.

Gut angekommen ist bisher Sylvia Pantel’s angeblicher Widerstand gegen ein Verbot von Sexarbeit.

Das kam an und auch in ihrem Blog waren bisher Texte wie „Der Schutz der Prostituierten hat oberste Priorität[3] oder „Ein Sexkaufverbot hilft weder bei der Kriminalitätsbekämpfung, noch verbessert es die Situation von Prostituierten.“ [4] zu lesen.

Kaum wer schaute tiefer und schaute nach mit wem sich die Sprecherin des „konservativen“ Berliner Kreis und Mitglied im Bund katholischer Unternehmer sonst noch so verbündet hatte oder zusammenarbeitete.

Dieselbe Politikerin, die sich an diesem Buch beteiligt hatte und Sexarbeit verteidigt(e), gehört nämlich der Frauen Union an (Kreisverbandsvorsitzende der FU Düsseldorf und Beisitzerin des Bundesverbands), der nunmehr ein komplettes Verbot von Sexarbeit anstrebt und damit auch Pantel.
Frauen-Union – CDU-Frauen fordern Verbot von Prostitution (deutschlandfunk.de)

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, eine weitere Mitautorin, ist eine Größe bei Evangelikalen und LGBTQI-feindlichen Organisationen/Einzelpersonen. Ihre „Prinzipien der Sexualpädagogik“ haben zu einem Studiengang geführt.

Die Initiative Christliche Familie und die Phil.-theol. Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz bieten mittlerweile den Studiengang: Leib- Bindung – Identität. Entwicklungssensible Sexualpädagogik an. [5]

Obwohl es zum Buch „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“ noch vieles zu sagen gäbe, vor allen Dingen inhaltlich, muss der Thread jetzt hier ein Ende finden.

Doch wenn es etwas gibt, dass dieses Buch auf die Schnelle lehren kann, dann dass der Angriff auf die Demokratie, auf die Grundrechte, auf Diversität, auf Emanzipation und auf die sozialen Errungenschaften aus der Mitte der Gesellschaft erfolgt, also aus ihren Strukturen selbst heraus.

Und dieser Sammelband und die Vernetzungen, die dahinter stehen und auch zu Universitäten führen, weil einige Mitautor*innen Lehrstühle an Unis/Hochschulen haben oder hatten, haben ihren Beitrag dazu geleistet und tun es immer noch.

Autor*innen im Buch „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“

Karl-Heinz B. van Lier (Herausgeber)

Politik

  • Markus Blume (MdL CSU)
  • Reiner Haseloff (Ministerpräsident Sachsen-Anhalt, CDU)
  • Armin Laschet (Ministerpräsident NRW, CDU, Kanzlerkandidat)
  • Carsten Linnemann (MdB CDU, Mitherausgeber des Buches „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“, Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung)
  • Georg Milbradt (Ex-Ministerpräsident Sachsen, CDU, trat 2008 zurück)
  • Sylvia Pantel (MdB CDU, Frauen Union, Berliner Kreis)
  • Kristina Schröder (CDU, ehemalige Familienministerin, Selbständige Evanglisch-Lutherische Kirche (SELK)
  • Düzen Tekkal (gehörte 2016 zum Schattenkabinett von Julia Klöckner)
  • Klaus Zeh (CDU, ehemaliger Minister Sachsen)
  • Paul Ziemiak (MdB CDU)

Journalismus, Publikationen, Autor*in:

  • Robin Alexander (Schreibt für Die Welt und Welt am Sonntag, berichtet seit 2010 über das Kanzleramt und begleitet Angela Merkel als Berichterstatter zu Auslandsreisen und auf internationale Gipfel)
  • Florian Coulmas (Deutscher Japanologe und Autor, schreibt regelmäßig für die FAZ und die NZZ)
  • Bascha Mika (Journalistin und Publizistin, war Chefredakteurin der taz und danach Chefredakteurin bei der FR)

Kirche, christlicher Fundi

Kapital, Unternehmen

  • Axel Plünnecke (Institut der deutschen Wirtschaft, Leiter des Kompetenzfelds Bildung, Zuwanderung und Innovation)
  • Christiane Underberg (Engagiert sich im Bund katholischer Unternehmer, Geschäftsführerin der Semper idem Underberg GmbH, der Hauptgesellschaft des Spirituosenherstellers)
  • Hubertine Underberg-Ruder (Sie ist die Tochter von Christiane Underberg, Präsidentin des Verwaltungsrats der Schweizer Underberg-Holding bzw. Underberg Zürich AG)
  • Wolf Mang (Geschäftsführer ARNOLD Innovative Schutzabdeckungen)
  • Simone Weinmann-Mang (Vertreterin der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände und seit Januar 2021 Mitglied im hr-Rundfunkrat, Geschäftsführerin ARNOLD Innovative Schutzabdeckungen)

Gemischtes

  • Marwan Abou Taam (Islam- und Politikwissenschaftler, Terrorismusexperte beim LKA Rheinland-Pfalz)
  • Tilman Allert (Soziologe, emeritierter Professor für Soziologie und Sozialpsychologie)
  • Rainer Böhm
  • Norbert Bolz (Referent Bibliothek des Konservatismus, Institut für Sprach und Kommunikation der TU Berlin …)
  • Jürgen Borchert (deutscher Sozialrichter und Politikberater, setzte sich für das Familiennetzwerk ein, „einem familienpolitischen, christlich-konservativen Interessenverband, der sich gegen außerfamiliäre Kinderbetreuung engagiert.
  • Matthias Franz
  • Christine Henry-Huthmacher (Mitarbeiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung, wird als Mitwirkende zum Netzwerk DenkWerk Zukunft aufgeführt)
  • Harald Jung
  • Peter von Kielmansegg (Politikwissenschaftler, emeritierter Professor der Universität Mannheim, 2017 Referent für die Bibliothek des Konservatismus)
  • Gregor Kirchhof (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Finanzrecht und Steuerrecht, Direktor des Instituts für Wirtschaft- und Steuerrecht der Universität Augsburg)
  • Heiner Koch
  • Josef Kraus (extrem rechts, Publikationen für CATO, TUMULT …, Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands)
  • Andreas Kruse
  • Christa Leonhard-Brenninkmeijer
  • Mechthild Löhr (Abtreibungsgegnerin, CDU, WerteUnion, Christdemokraten für das Leben, …, Personalberaterin)
  • Eva Möhler
  • Eberhard Schockenhoff (am 18.7.2020 verstorben, hatte einen Lehrstuhl für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
  • Klaus-Peter Schöppner (Meinungsforscher, von 1990 bis 2013 Geschäftsführer von TNS Emnid, mittlerweile vertritt er MENTE>FACTUM, eine Organisation, die Umfragen durchführt, außerdem war er Kuratoriumsmitglied des Deutsch-Aserbaidschanischen Forums)
  • Christian Schubert
  • Katrin Keller

 

Tatort Wetzlar

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots zur Verfügung

Wie alles mit allem zusammenhängt und warum Netzwerke oder Strukturen immer in einem größeren Kontext betrachtet werden müssen, darum geht es im letzten Teil der kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der CDU auseinandergesetzt hat.

Teil 1: Die WerteUnion und der neue Bundesvorsitzende Max Otte

Teil 2: Die Vernetzungen der Christdemokraten für  das Leben
oder: wieviel christlicher Fundamentalismus und Agenda für Europa in der CDL steckt?

Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung
Ihr Verhältnis zur Fidesz und Orbàn und wie hält es die KAS mit dem christlichen Fundamentalismus?

Teil 4: Berliner Kreis in der Union

Teil 5: Konservatismus

Teil 6: Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU

Teil 7: Junge Union

Hier beginnt Teil 8:

Tatort ist die mittelhessische Stadt Wetzlar.

Zusammenfassung mit wichtigen Informationen über die Stadt Wetzlar von Wikipedia. Ein Foto aus einer Landkarte und ein Foto mit Teilen der Altstadt. Dazu die Info: „Wetzlar ist eine Stadt in Mittelhessen und ehemalige Reichsstadt. Von 1689 bis 1806 war die Stadt der letzte Sitz des Reichskammergerichts. Wetzlar ist die Kreisstadt des Lahn-Dill Kreises und – wie sechs weitere größere Mittelstädte im Land Hessen – eine Stadt mit Sonderstatus. Bevölkerungsdichte: 703 Einwohner je qkm. Einwohner: 53.188 (31.Dez. 2020), Fläche 75,67 qkm.

Hier wirkt und wütet Hans-Jürgen Irmer.

Ein Foto von Hans-Jürgen Irmer, der angestrengt im Wetzlar Kurier liest.

[1]

Laut Informationen des Deutschen Bundestages ist Irmer MdB der CDU, Kreisvorsitzender der CDU Lahn-Dill, Vorsitzender von Pro Polizei Wetzlar und Vorsitzender der Deutsch-Österreichische Gesellschaft Wetzlar.

Die Angaben im Thread als Grafik. Von Hans-Jürgen Irmer führen Pfeile zu den genannten Organisationen.

Wer genau hinschaut, entdeckt aber noch mehr. So ist Irmer Mitglied der Christdemokraten für das Leben, der WerteUnion, des Berliner Kreis, Herausgeber des Wetzlar-Kurier und schreibt gelegentlich für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.

Die nachfolgende Grafik wurde von mir als „Vergrößerungsfaktor 1“ bezeichnet.

Die Angaben im Thread als Grafik. Von Hans-Jürgen Irmer führen Pfeile zu den genannten Organisationen.

Wer noch genauer hinschaut (Vergrößerungsfaktor 2) entdeckt auch seine Publikationen für das Neue Non Nobis des Ordo Militiae Crucis Templi Tempelritterorden e.V. und für Berliner Kreis Infos.

Die Angaben im Thread als Grafik. Von Hans-Jürgen Irmer führen Pfeile zu den genannten Organisationen.

Wer noch genauer hinschaut, noch tiefer unter die Oberfläche dringt (Vergrößerungsfaktor 3), kann feststellen, dass er 2016 Präsident des Lions Club Wetzlar-Solms gewesen ist,

also dort Mitglied ist, dass er in der Vergangenheit (1996) als Referent für die extrem rechte Gießener Burschenschaft Dresdensia Rugia einen Vortrag gehalten hat,
Giessen_2003.pdf (asta-hannover.de) und Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu Gießen – Wikipedia

Chefredakteur und V.i.S.d.P. des Gesundheitskompass Mittelhessen ist und vom evangelikalen Arbeitskreis christlicher Publizisten (ACP) ausgezeichnet wurde, wie der Wetzlar Kurier in der 3. Ausgabe 2019 berichtete. [2]

Hans-Jürgen Irmer sei für sein klares Bekenntnis zu christlichen und „konservativen“ Werten als Herausgeber des Wetzlar Kuriers geehrt worden. Der evangelikale, rechte und rassistische damalige Vorsitzende des ACP Heinz Matthias würdigte Irmer mit Dank und Anerkennung.

Diese Informationen führten zum Vergrößerungsfaktor 3.

Die Angaben im Thread als Grafik. Von Hans-Jürgen Irmer führen Pfeile zu den genannten Organisationen.

Bezogen auf Wetzlar entstand die Grafik Vergrößerungsfaktor 4. Die fetten roten Pfeile zeigen an, dass das Netzwerk bzw. die vorhandenen Strukturen weitreichender sind.

Die Angaben im Thread als Grafik. Von Hans-Jürgen Irmer führen Pfeile zu den genannten Organisationen und von dort wiederum führen fette rote Pfeile.

Die fetten roten Pfeile sollen verdeutlichen, dass das Netzwerk hier nicht endet, sondern weiter reicht, z.B. zu den 125.000 Haushalten, die Monat für Monat den Wetzlar Kurier im Briefkasten haben oder z.B. zu den Unternehmen, die im Wetzlar Kurier Werbung schalten … .

Sehr viel weitreichender sogar.

Diese versuche ich nunmehr zu beschreiben und beginne mit dem Wetzlar Kurier, der eine Kombination aus gewerblichen Anzeigen, CDU-Mitteilungsblatt und Zeitungsartikeln ist, die in ihrer unverblümten Klarheit die Botschaften der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit noch übertreffen.

Der Wetzlar Kurier finanziert sich ausschließlich durch die Anzeigen von Firmen und Unternehmen, die es möglich machen, dass der Wetzlar Kurier mittlerweile eine Auflagenhöhe von 125.000 Exemplaren erreichen konnte.

125.000 Haushalte werden also Monat für Monat, sofern sie den Dreck nicht im Mülleimer entsorgen, mit extrem rechter Hetze konfrontiert, die sich gegen NGO’s zur Seenotrettung im Mittelmeer, gegen Greenpeace, gegen Linke, gegen Klimaaktivist*innen, gegen Muslime*Muslima, gegen Grüne … richtet und das Monat für Monat.

Regelmäßig werden im Wetzlar Kurier Anzeigen z.B. von der Großbäckerei Moos veröffentlicht.

Seit 1997 findet in der oberen Wetzlarer Altstadt in der Vorweihnachtszeit ein Riesenstollenverkauf statt. Der Stollen wird von der Bäckerei Moos zur Verfügung gestellt und gelegentlich ist bei diesem Ereignis auch der Geschäftsführer Hartmut Moos dabei.

Der Verkaufserlös wird dann einem Verein gespendet. 2018 wurde dieser plus einer Zulage an den evangelikalen CVJM Lahn-Dill gespendet und das war nicht das erste Mal. So auch 2014. [3]

In seiner Eigenschaft als Präsident des Lions Clubs Solms Wetzlar übergab Irmer dem CVJM 2016 eine Rekordspende von 10.000 Euro. [4]

Auch die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen von kaleb in der unteren Altstadt erhielten in der Vergangenheit tatkräftige Unterstützung von der Bäckerei Moos, vom Wetzlar Kurier und vom Lions Club und auch von anderen Unternehmen.

Screenshot von kaleb: Wir bedanken uns herzlich bei folgenden Firmen: Bäckerei Moos, Inspirit, Messe-Pro, MPrint, Zörb Haustechnik, zeichensetzen wetzlar GmbH.

In der Beratung für den Kreishaushalt 2020 stellte die CDU Lahn-Dill mit Irmer als Kreisvorsitzendem erneut den Antrag Kaleb mit einem Zuschuss von 5.000 Euro zu unterstützen.

Dieser Antrag wurde abgelehnt, genauso wie die Forderung nach einem Zuschuss für Perlenschatz e.V. (evangelikales Projekt: „Zufluchtsstätte für muslimische Frauen“. [5]

Dann gibt es auch noch Pro Polizei Wetzlar. Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG), war bereits 3x zu Gast. Rainer Wendt ist so beliebt bei extremen Rechten,

dass der Bublies-Verlag, der im Sortiment Schriften von Nazis und Kriegsverbrecher*innen hat, Rainer Wendt’s Buch „Deutschland in Gefahr“ unter „Buchempfehlung der Woche“ bewarb.

Screenshot von der Webseite des Bublies Verlags. Hier wurde Rainer Wendt’s Buch „Deutschland in Gefahr“ als Buchempfehlung der Woche beworben. In der Woche davor warb der Bublies Verlag für Akif Pirincci „Das Schlachten hat begonnen“.

[6]

Anfang August 2021 eröffnete in Wetzlar das „Haus der Prävention“ oder das „Haus des Hufeisens“. Denn hier geht es um „Extremismus“ und wie diesem entgegengewirkt werden könne. [7]

Zu den Kooperationspartner*innen gehören der Lahn-Dill Kreis und das Polizeipräsidium Hessen stellvertretend für das Land Hessen.

Es sei, so schrieb Irmer im Wetzlar Kurier, ein „bundesweit einmaliges Projekt“. Das Gebäude wurde vom Trägerverein „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“ gekauft und dieser wurde von Pro Polizei Wetzlar gegründet. [8]

Es ist also ein Pro Polizei Wetzlar-„Projekt“.

Unterstützt und begrüßt wurde das „Haus der Prävention“ von Bündnis 90/Die Grünen, die sich lächelnd vor einem Plakat von Pro Polizei fotografieren ließen und dem Bild das Logo ihrer Partei hinzufügten. [9]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

Ja, Pro Polizei Wetzlar und Hans-Jürgen Irmer haben wirklich gut lachen. Denn erst im Juli feierte Pro Polizei Wetzlar sein 25jähriges Bestehen und die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) gratulierte. Dabei entstand das nachfolgende Foto. [10]

Screenshot der die Angaben im Thread belegt.

War doch erst im Januar 2021 Rainer Wendt zum Neujahrsempfang bei Pro Polizei Wetzlar zu Gast gewesen, was zur Überschrift im Wetzlar Kurier führte „Polizei größte Menschenrechtsorganisation in Deutschland“.

250 Teilnehmer*innen, die sich „wohl allesamt Sorgen um Zustand und Zukunft von Staat und Gesellschaft hierzulande machen“ lauschten Rainer Wendt und so entstanden diese Fotos. [11]

Auf einem Bild ist Hans-Jürgen Irmer mit Rainer Wendt, der ein Buch in seinen Händen hält zu sehen. Auf den anderen beiden Fotos sind die Teilnehmer*innen, die an langen Tischen sitzen zu sehen.

Für die Zukunft hat sich Hans-Jürgen Irmer vorgenommen regelmäßig über das „Haus der Prävention“ im Wetzlar Kurier zu berichten, zwischen Werbung für den Kopp-Verlag und Werbung regionaler Unternehmen und

zwischen Artikeln, die sich u.a. auf den CoroNazi Boris Reitschuster [12] beziehen, in denen die Seebrücke, eine Seenotrettung NGO für geflüchtete Menschen im Mittelmeer, verunglimpft [13] oder in denen vor „Genderzwang an Hochschulen“ gewarnt wird. [14]

So wird es weitergehen Monat für Monat am Tatort Wetzlar

Zu sehen ist eine Schotterfläche auf der Karten mit Ziffern aufgestellt sind. Die Nr. 3 markiert einen Fußabdruck direkt daneben liegt eine Art Winkelmesser. Ein Tatort ist zu sehen.

und alle die, die nicht mit Irmer verbündet sind, schauen zu oder weg.

Das nachfolgende Foto als Symbolbild stammt von 2019 und wurde auf der Wetzlarer Polizeischau gemacht. Diese Werbeveranstaltung für die Polizei organisiert von Pro Polizei Wetzlar findet im Abstand von 2 Jahren statt.

Menschenmassen sind zu sehen, dichtgedrängt und einige Luftballons. Dazwischen Polizei (SEK) in voller Montur.

Da war vielleicht was los. Die Bildunterschrift lautete: „Die Polizeischau zieht tausende Besucher aus Mittelhessen an“ und es gab erstmals ein Kinderprogramm. [15]
Spaß für die ganze Familie, für Jung und Alt und leckeres Essen gab es auch noch.

Wetzlar ist eben ein schöner Ort für Nazis, für Evangelikale, für Abtreibungsgegner*innen, für Unternehmen, für die Polizei, für Menschen, die die Polizei lieben und für die, die sich ihrer Humanität gänzlich entledigt haben.

Wetzlar ist eben die Goethe-Stadt, die alles hat. Mehr dazu in einer besonderen Stadtführung, die leider noch nicht abgeschlossen ist

-Ende-

Junge Union

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Dies ist die Fortsetzung der kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der Union (CDU/CSU) befasst. In diesem Teil (Teil 7) geht es um die Junge Union (JU).

Bisherige Organisationen/Themen:

Teil 1: Die WerteUnion und der neue Bundesvorsitzende Max Otte

Teil 2: Die Vernetzungen der Christdemokraten für  das Leben
oder: wieviel christlicher Fundamentalismus und Agenda für Europa in der CDL steckt?

Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung
Ihr Verhältnis zur Fidesz und Orbàn und wie hält es die KAS mit dem christlichen Fundamentalismus?

Teil 4: Berliner Kreis in der Union

Teil 5: Konservatismus

Teil 6: Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU

Gegründet wurde die JU 1947. Sie bezeichnet sich selbst als „der größte politische Jugendverband Europas“, [1] ist flächendeckend in Deutschland vertreten und ist die Jugendorganisation der Unionsparteien. [2]

Zur JU gehört als Arbeitsgemeinschaft die Schüler Union. „Der Bundesverband gibt zur Information der Funktionsträger alle zwei Monate das Mitgliedermagazin Die Entscheidung heraus.“ [3]

Herausgeber des Mitgliedermagazins sind der Bundesvorsitzende Tilman Kuban, (unten im Bild mit Kappe und dem Aufdruck „Make America Great Again

Foto mit Tilman Kuban, der ein Käppi trägt mit der Aufschrift „Make America great again“. Mit leicht verschwitztem Gesicht schaut er in die Kamera und hat seinen rechten Arm über Fabrice Ambrosini gelegt, der irgendeine Art von Uniform trägt. Rechs von Ambrosini steht ein als „Indianer“ verkleidete Mann. Wahrscheinlich eine Aufnahme, die während eines Karnevalfests entstand und die erklärt, warum Tilman Kuban so aussieht wie er aussieht.

[4]

der im Oktober 2019 den Holocaust und die Millionen ermordeten Menschen (Jüdinnen*Juden, Rom*ja, Sinti*zze, Homosexuelle, Behinderte …) durch die Nazis mit DDR verglich und dadurch den Holocaust verharmloste und die Singularität der Shoah in Frage stellte, [5]

Screenshot von 2 Tweets von Kuban, die die Angaben im Thread beweist.

Screenshot von 2 Tweets von Kuban, die die Angaben im Thread beweist.

der die Partei Die Grünen und die neofaschistische Partei AfD, den parlamentarischen Arm des Rechtsterrorismus, miteinander verglich, [6]

und Nathanael Liminski, Leiter der Staatskanzlei NRW vom erweiterten Landesvorstand der JU NRW, dem u.a. auch Manuel Ostermann von der DPolG (Deutsche Polizeigewerkschaft) und Fabrice Ambrosini angehören.

Als ich begann mich mit der JU zu befassen, stellte sich mir die Frage ist das noch „Konservatismus“, schon rechts und sogar bereits extrem rechts und wo beginnt der Nazi?

Denn bei der JU lassen sich alle Merkmale von „Konservatismus“ finden, allerdings legt die JU immer noch eine Schippe drauf und das nicht erst seit gestern. Einige ausgewählte Beispiele.

Screenshot von der JU. #demokratie Unsere Gesellschaft muss gegen die Antifa-Meinungsdiktatur zusammenstehen. Philipp Heißner MdHB, Kultur- und medienpolitischer Sprecher.

[7]

„Gesunder Patriotismus hält unseere Gesellschaft zusammen. Die Antifa dagegen prügelt auf unsere Polizisten ein und lehnt den Rechtsstaat, ab Herr Gebhardt! Florian Oest, Landesvorsitzender der Jungen Union.“

[8]

Ein Tweet von Manuel Ostermann vom 19.08.2021: „Wer die in weiten Teilen extremistischen „#Antifa“Gruppierungen kritisiert, ist kein Faschist, sondern Demokrat und darüber hinaus noch klar bei Verstand. Vielmehr sorgen machen mir die diejenigen, die immer noch glauben, die schwarz gekleideten Extremisten wären friedliche Demokraten“.

[9]

Screenshot Junge Union. „#JungeMeinung: „Der Antifaschismus wird missbraucht, um längst vergangenen linksrevolutionären Idealen eine moralische Hülle zu verpassen.“ – Julian Ehbrecht, stellv. Vorsitzender.“

[10]

Deshalb eine kleine Auswahl von Vorkommnissen und Skandalen unter dem Dach der Junge Union (JU).

1993: „Die Junge Union am rechten Rand?“ „Antrag gegen das Verbot der Reichskriegsflagge/Gespräche mit Republikanern“

14. 2001: der Vorsitzende der JU Schwerin Sebastian Ehlers unterzeichnet eine Petition, die von der Junge Freiheit initiiert worden war. Sie hieß: Appell an die Bundeswehr: Gegen die Entlassung konservativer Soldaten Der „Fall Götz Kubitschek“. [11]

Wo sich Ehlers in dementsprechender Gesellschaft befand z.B. gemeinsam mit Heinrich Lummer (CDU), Karlheinz Weißmann, Peter Felser, Hans Filbinger, Richard Graupner, Heiner Kappel, Bernd-Thomas Ramb vom Bund freier Bürger… .

2008: Autonome Antifa Freiburg berichtet über Alexander Weiß, Kreisvorsitzender der JU Hamburg-Nord, dass dieser rassistische und antisemitische Äußerungen bei verschiedenen Gelegenheiten getätigt hat.

Zitat: „So findet der Neonazi, dass „Nicht-Arier“ eine „Schande für das Juristentum“ seien. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Beleidigung und Volksverhetzung.“ [12]

2012: JU Münster tagt unter der Kaiserreichsflagge

2017: Die Vorsitzende der JU Hamburg möchte geschlechtergerechte Sprache in Deutschland abschaffen.

2018: Empörung nach Wehrmachts-Eklat der JU. Am 9.11.2018 singen Mitglieder der JU nach einem Treffen mit Paul Ziemiak in einer Berliner Kneipe das Wehrmachtslied.

2018: Die JU gibt gemeinsam mit dem RCDS eine Presseerklärung heraus „Null Toleranz gegenüber Extremismus[13] und regt sich im selben Jahr über einen Aufkleber im „Polizeiruf“ auf. Genau wie die AfD.

Im Jahr darauf, also 2019, organisierte die Junge Union, die sich erst im Jahr zuvor gegen „Extremismus“ ausgesprochen hatte, gemeinsam mit der WerteUnion einen Frühlingsempfang mit Hans-Georg Maaßen.

März 2020: Die JU in Mettenheim muss eine Plakatkampagne zur Kommunalwahl wegen Frauenfeindlichkeit zurückziehen.

Denn auf dem Plakat war ein Po in Lederhose zu sehen mit zwei Händen drauf und dem Zusatz: „Jetzt pack ma’s an![14]

Bildbeschreibung steht im Thread.

[15]

Allerdings war und ist die JU Wittmund keinen Deut besser.

Auf dem Wahlplakat der JU Wittmund ist ein Frauentorso ohne Oberkörper ohne Kopf mit Händen im Slip zu sehen. Dazu die Aufschrift „Wie gehen tiefer!“

[16]

Mai 2020: JU Rheinland-Pfalz macht intergeschlechtliche Menschen für den schlechten Zustand von Schultoiletten verantwortlich.

Mai 2021: Der Chef der JU Rhein-Berg Fabrice Ambrosini muss seine Ämter in CDU und JU ruhend stellen lassen, nachdem auf einem privaten Video zu sehen ist wie er den Hitlergruß zeigt.

Das Video selbst stammt aus dem Jahr 2018 und war dem Ortsverband Bensberg/Moitzfeld bereits seit 2019 bekannt. Der Ortsverband war allerdings zu der Entscheidung gelangt, dieses Verhalten als „Jugendsünde“ abzutun.

2021: Die FR berichtet die JU poste via Facebook und Instagram holocaustrelativierende Äußerungen.

Es geht um den Abschnitt zwischen „Junge Union mit Holocaust-Relativierung: Zwang zum Stern“ und „Junge Union löscht schließlich den Post“. Der Link zum Lesen wurde im Thread angegeben.

[17]

Die Junge Union Lahn-Dill lädt für den 03.09.21 zum Sommergespräch mit dem MdB der CDU Hans-Jürgen Irmer ein. [18]

Ausgerechnet Hans-Jürgen Irmer, der sich in seiner Eigenschaft als Bundestagsabgeordneter und Herausgeber des Wetzlar-Kuriers, in der Ausgabe 12/2018 (S. 5), darüber beschwert hat, dass das Westerwaldlied der Zensurschere zum Opfer gefallen sei.

Screenshot vom Artikel: „Westerwaldlied fällt Zensurschere zum Opfer“. Text ist so gut wie nicht lesbar nur die Überschrift. Außerdem ist zu erkennen, das Irmer den rechten Bullshit verfasst hat. Das Westerwaldlied wurde mit braun abgedeckt.

Dass das Westerwaldlied im 2. Weltkrieg bei der Wehrmacht mehr als beliebt war, dass es von Soldaten der Wehrmacht während der Einmärsche in Frankreich, Holland und Luxemburg gesungen wurde, war ihm und den Anzeigenschalter*innen, die diese Weiterverbreitung erst möglich machten, scheißegal.

Die Debatte um die singende Gruppe JU-ler in der Berliner Kneipe am 09.11.2018 kommentierte Irmer als „Gespensterdebatte“ und veröffentlichte den Liedtext mit dazu. [19]

Das ist der Bereich, der im Screenshot durch Braun überdeckt worden ist.

Doch zurück zu Irmers Verbindungen zur Junge Union Lahn-Dill, denn die Veranstaltung vom 03.09.21 ist nicht die erste Veranstaltung mit Irmer unter dem Dach der Jugendorganisation der Unionsparteien.

Gabriel Schneider, Kreisvorsitzender der JU Lahn-Dill, schreibt auch gelegentlich für den Wetzlar-Kurier, in dem seit Oktober 2017 jeden Monat eine großformatige Anzeige für den Nazi Kopp-Verlag erscheint.

2019 waren die „Jungpolitiker“ der JU bei bestem Wetter mit „ihrem heimischen Bundestagsabgeordneten Irmer zusammen“ gekommen um „kontrovers über aktuelle politische Themen“ zu diskutieren.

In diesem Jahr, also 2019, diskutierten die Teilnehmer*innen aus dem Kreis der Junge Union Lahn-Dill mit dem Klimawandelleugner H.-J. Irmer über die „Klimadebatte“. [20]

Um zu zeigen, wie alles mit allem zusammenhängt und warum Netzwerke und Strukturen immer in einem größeren Kontext betrachtet werden müssen, wird es eine abschließende Fortsetzung geben.

Tatort: die mittelhessische Stadt Wetzlar; Hauptdarsteller: der stramm rechte Zündler und CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer.

Ergänzung vom 19.09.2021:

2015 hat die Junge Union Hamburg am evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilgenommen. [1]

Evangelischer Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Dies ist die Fortsetzung der kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der Union (CDU/CSU) befasst. In diesem Teil geht es um den Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU/SCU.

Teil 1: Die WerteUnion und der neue Bundesvorsitzende Max Otte
Teil 2: Die Vernetzungen der Christdemokraten für  das Leben
oder: wieviel christlicher Fundamentalismus und Agenda für Europa in der CDL steckt?
Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung
Ihr Verhältnis zur Fidesz und Orbàn und wie hält es die KAS mit dem christlichen Fundamentalismus?
Teil 4: Berliner Kreis in der Union
Teil 5: Konservatismus

Hier beginnt Teil 6.

Als ich neulich schrieb, dass zwischen dem „Laschet-Bus“ und dem „Bus der Meinungsfreiheit“ oder dem „Hass-Bus“ von Demo für Alle und CitizenGo gar kein so großer Unterschied besteht, war das keine Polemik, sondern ernstgemeint.

Im Foto ist ein Bus zu sehen, der komplett mit Werbung versehen ist und zwar mit Werbung für Armin Laschet. Ein riesengroßes Foto von ihm und dann noch die Aufschrift: Gemeinsam für ein modernes Deutschland. Sende SMS mit CDU an 0177 1781855.

[1]

Foto zeigt den Bus der Meinungsfreiheit, der eine riesengroße Aufschrift trägt: Stoppt übergriffigen Sex-Unterricht! Schützt unsere Kinder. Davor stehen Menschen, die ein Transparent von CitizenGo und Demo für Alle halten. Darauf steht: Aufklärung biologisch? Ja klar. Peinliche Sexualkunde? Nein.

[2]

Denn wie schon in den anderen Threads dargelegt, basiert der Kern der CDU/CSU u.a. auf Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit und dem Bild einer cisgeschlechtlichen heterosexuellen Familie.

Deshalb sollte es keinen überraschen, dass auch Verbände des Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU Bündnispartner von Demo für Alle (DfA), dem Sammelbecken für christliche Fundis und extreme Rechte, sind.

Das betrifft die Kreisverbände Heilbronn, Karlsruhe-Land, Mannheim und Stuttgart. [3]

Der EAK Ba-Wü kritisierte 2015 den Aktionsplan für Akzeptanz sexuelle Vielfalt und gleiche Rechte an Schulen in Baden-Württemberg verbindlich in den Lehrplan aufzunehmen. Die EAK-Landesvorsitzende Sabine Kurtz sagte dazu folgendes:

Der Aktionsplan schießt über das nachvollziehbare Ziel, Toleranz gegenüber Minderheiten zu fördern und Diskriminierungen abzubauen, weit hinaus„. Da dieser, so Kurtz, stattdessen ideologische Gräben aufreiße und die Gesellschaft spalte. Dieses Thema solle in allererster Linie in den Familien besprochen werden. [4]

Damit lag Kurtz vom EAK der CDU/CSU genau auf der Linie von Demo für Alle, christlichen Fundis und u.a. auch der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).

Der EAK der CDU Ba-Wü. Stuttgart gehört darüberhinaus zu den ideellen Unterstützer*innen des Marsches für das Leben, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), dem auch die Christdemokraten für das Leben (CDL) als Mitglied angeschlossen sind. [5]

Zu den ideellen Unterstützer*innen des Marsches für das Leben gehören auch die Junge Union Deutschlands, Berlin sowie die Senioren-Union der CDU Deutschlands, Berlin und der Arbeitskreis Engagierter Katholiken (AEK) in der CDU, Bonn. [6]

Dieser (AEK) allerdings hatte sich kaum gegründet, auch schon wieder gespalten. [7]

Einträchtig vereint mit den Jesus Freaks Wedel, der Bewegung für das Leben Südtirol, der Interessenvertretung ungeborener Menschen e.V. … .

Screenshots belegen die Angaben im Thread.

[8]

Bild

[8]

Unvergessen auch die 2015 stattgefundene Kooperationsveranstaltung des EAK und der Katholische Arbeitnehmerbewegung mit dem gut vernetzten Manfred Spieker u.a. vom Opus Dei (Lindenthal-Institut). [9]

Hier erhielt der Bündnispartner von Demo für Alle (DfA) ausreichend Gelegenheit über die existentielle Bedrohung der Familie als Fundament „unserer“ Gesellschaft und über „Gender-Mainstreaming“ im Allgemeinen zu fantasieren.

Auch interessant ist die Tatsache, dass der EAK 2019 als Aussteller*in an der evangelikalen Messe Kongress christlicher Führungskräfte teilgenommen hat.

Im Jahr davor, also 2018, organisierte der Evangelische Arbeitskreis der CDU Charlottenburg-Wilmersdorf eine Kooperationsveranstaltung mit der Bibliothek des Konservatismus, einem „neu“rechten Think Tank in Berlin. [10] [11]

Der CDUler „Prof. Dr.“ Rupert Scholz referierte über Migration und Obergrenze mit Anmerkungen zum Asylrecht.

Auch im Veranstaltungskalender der WerteUnion war schon die eine oder andere Ankündigung des EAK zu finden.

Als Armin Laschet auf der Bundestagung des EAK einen Vortrag hielt, hat dieser gesagt, dass der EAK die eigentliche WerteUnion der Union und das schon seit Jahrzehnten sei.

Ein Foto von Armin Laschet auf der 52. Bundestagung des EAK. Darüber die Aufschrift: Wir haben eine Werteunion, die heißt Evangelischer Arbeitskreis. Eine andere brauchen wir nicht. Armin Laschet, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.

[12]

Das christliche Menschenbild, so Armin Laschet, und die daraus abgeleiteten Prinzipien gäben der Politik Profil, auch wenn immer weniger Menschen einer Kirche angehörten. [13]

Und das ist es was sich die 1952 gegründete Organisation vorgenommen hat, nämlich Brücken zu bauen zwischen Kirche und Politik,

Auf dem Foto ist das Banner vom EAK. Brücken bauen zwischen Kirche und Politik. Darunter das Dach bzw. ein Teil der Fassade eines modernen silbrigschimmernden Gebäudes und die Kuppel einer goldglänzenden Kirche.

[14]

also das „politische Christentum“ und damit auch das christlich-fundamentale Spektrum nicht nur zu etablieren, sondern auch auszubauen und damit auch jenen aufzubürden, die das gar nicht wollen.

Und auch das ist keine Polemik oder Übertreibung, sondern zeigt sich z.B. an den Links, die der EAK weiter verbreitet, darunter ERF, also der Evangeliums Rundfunk der EAD (Evangelische Allianz Deutschland).

Für die hauseigene Publikation des EAK „Evangelische Verantwortung“ schrieben bisher u.a. die evangelikale Christine Lieberknecht (Kuratoriumsmitglied von PRO Christ), die auch zum Referent*innenkreis der extrem rechten Kölner Burschenschaft Germania gehört, Herfried Münkler, der schon für TUMULT geschrieben hat, die Abtreibungsgegnerin Elisabeth Motschmann (neugewählte Beisitzerin der EAK, Stiftung Ja zum Leben …), der Evangelikale Thomas Schirrmacher, Ulrich Eibach von den Homoumpoler*innen des DIJG (Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft), Christean Wagner vom Berliner Kreis [15] oder auch „Prof. Dr.“ Wolfgang Merbach, der für „Evangelische Verantwortung“ den von menschengemachten Klimawandel leugnet.

Da schrieb er nämlich folgendes:

„Der derzeitige Klimawandel fußt auf natürlichen Ursachen, lässt sich durch den Menschen nicht verhindern und hat mit CO2 wenig zu tun. Er stellt keinen planetaren Notstand dar, (…)“

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt. Der Artikel trägt die Überschrift: „Klimawandel – Apokalypse oder Herausforderung?“ von Prof. Dr. Wolfgang Merbach.

[16]

und weiter

„Statt das Geld für die „Dekarbonisierung“ zu verschwenden, sollte es für die Entwicklungshilfe (Hilfe zur Selbsthilfe) ausgegeben werden. Dadurch ließen sich die ökonomischen Grundlagen schaffen, die vor der Menschheit stehenden Probleme, von denen Klimawandel-Anpassung nur eines ist, in abgewogener Weise zu lösen.“

Dekarbonisierung“ oder „Entkarbonisierung“ meint dabei die Schaffung einer kohlenstofffreien Wirtschaft. Wikipedia dazu:

„Die Dekarbonisierung ist damit ein zentrales Mittel des Klimaschutzes sowie einer der Hauptpfeiler der Energiewende: Ziel ist die CO2-Neutralität der Wirtschaft.“

[17]

Und genau die wird von „Prof. Dr.“ Wolfgang Merbach Beisitzer vom Bundesvorstand und stellvertr. Landesvorsitzender des EAK Landesverbands Sachsen-Anhalt und Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geleugnet. [18]

Sein Text aus „Evangelische Verantwortung“ 7/8 2019 (Evangelischer Arbeitskreis der CDU/CSU) wurde auch im Blog des Gemeindenetzwerks veröffentlicht.

Das Gemeindenetzwerk ist eigenen Angaben zufolge ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes, der dem Netzwerk der EAD angeschlossen ist.

Zu den Autor*innen gehören u.a. Einer Von Uns, zahlreiche Organisationen der Antichoice-Bewegung, Billy Graham, Birgit Kelle, Christa Meves, die Christdemokraten für das Leben, CitizenGo und u.a. das Civitas Institut (Piusbruderschaft) … .

Also auch hier stößt Klimawandelleugnung auf offene Ohren ausgehend vom Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU.

Damit ist Merbach, stellvertr. Bundesvorsitzender der SeniorenUnion, [19] allerdings nicht alleine, denn auch Hans-Jürgen Irmer leugnet den von Menschen gemachten Klimawandel nicht nur für die Berliner Kreis Infos sondern auch im Wetzlar Kurier.

Hans-Jürgen Irmer (CDU) verbreitet klimapolitischen Unsinn – Ein Faktencheck – YouTube

Für diesen schreibt auch Frank Steinraths von der CDU Lahn-Dill und aktiv beim Evangelischen Arbeitskreis (EAK) Lahn-Dill. [20]

Er engagiert sich bei den Christdemokraten für das Leben und wird vom extrem rechten Medium Hessen Depesche als neben Irmer einer der letzten Konservativen in der Union bezeichnet. [21]

2015 veranstalteten die Evangelische Allianz Wetzlar, der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU Lahn-Dill gemeinsam mit dem evangelikalen Christlichen Medienverbund KEP, mittlerweile umbenannt in Christliche Medieninitiative PRO, und ERF Medien eine Veranstaltung über „Christen Verfolgung – Betroffene berichten“, an der Hans-Jürgen Irmer die Abschlussrede der Veranstaltung gehalten hat. [22]

D.h. der Übergang vom christlichen/christlich fundamentalen/evangelikalen ins extrem recht Spektrum ist fließend auch beim Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass es hier Schnittmengen mit dem europaweiten antifeministischen LGBTQI-feindlichen Netzwerk Agenda für Europa, dem Netzwerk um CitizenGo gibt und ebenso zum internationalen Evangelikalen Netzwerk der AfD: Fundamentalisten und Radikale: Das evangelikale Netzwerk der AfD | tagesschau.de

Aber ebenso solche, die direkt ins extrem rechte Spektrum führen und das alles vom Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU.

Teil 7: Junge Union

Teil 8: Tatort Wetzlar oder wie alles mit allem zusammenhängt

Ergänzung vom 19.09.2021:

Der Evangelische Arbeitskreis der CDU/CSU hat nachweislich 2017 am evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilgenommen. [1]

Konservatismus

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Dies ist die Fortsetzung von Teil 4

Denn wer sich kritisch mit den Unionsparteien (CDU/CSU) und ihren Organisationen befasst, kommt nicht drumherum sich früher oder später mit dem „Konservatismus“ begriff zu befassen.

Dieser Thread ist ein Versuch losgelöst von Theorien oder von Namen wie Edmund Burke, Otto von Bismarck, Alfred Hugenberg oder z.B. Arthur Moeller van den Bruck … , also in ganz einfach.

Los geht’s!

Der „Konservatismus“ als politische Strömung entfaltete sich im frühen 19. Jahrhundert als politische Gegenbewegung zu „liberalen und demokratischen Ideen der Aufklärung, insbesondere gegen ihre Ausformung und Radikalisierung in der Französischen Revolution“. [1]

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt.

[2]

D.h. der Konservatismus wurde als Gegenbewegung entwickelt zu einer Kritik an überkommenen autoritären Strukturen und Traditionen, richtet sich gegen die Ratio und damit u.a. auch in gewisser Hinsicht gegen Wissenschaftlichkeit und Reflexion.

Was sind die Merkmale des Konservatismus? Um diese zusammenstellen zu können, habe ich einzelne Texte quergelesen, also mal hier was, mal da was.

Darunter einen Beitrag für Schüler*innen, was von Werner J. Patzelt und z.B. auch einen Text vom christlichen Medienmagazin PRO über Wolfram Meiner‘s Publikation.

Soviel zur Herangehensweise, die ganz und gar unwissenschaftlich ist und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben will.

Zu den Merkmalen des „Konservatismus“ gehören:

Nationalismus,
Tradition,
Misstrauen gegenüber der menschlichen Natur mit der Konsequenz, dass die Institutionen Familie, Kirche und Schule den Menschen inkl. den Kindern den Wert von Disziplin beibringen müssen und die Regierung die Menschen, die sich nicht fügen können oder wollen, mittels Maßnahmen dazu zu zwingt.

Funktion der Regierung ist das Eindämmen und Unterwerfen. [3]
Abgelehnt wird ein kultureller oder ethnischer Wandel in der Gesellschaft mit der Konsequenz, dass Einwanderung gleichfalls abgelehnt wird. [4]

Werner J. Patzelt hielt in der Bibliothek des Konservatismus, einem Think Tank „neuer“ Rechter, einen Vortrag mit der Überschrift: „Konservativ ist, patriotisch die gerechte Ordnung bewahren“. [5]

Patriotismus ist also ein weiteres Merkmal. „Akzeptanz“, so Patzelt, „eines größeren Ordnungsrahmens, in der der einzelne sich einfüge und den er mittrage. Zum anderen das Prinzip der Hierarchie“.

Ein hierarchisches und autoritäres Denken und Verhalten sowie die Unterordnung gehört also zum „Konservatismus“ dazu und um das zu sichern oder mittels Maßnahmen erzwingen zu können ist ein starker Staat, ein autoritärer Staat,

ein überwachender und kontrollierender Staat notwendig mit einer schlagkräftigen und gutausgerüsteten Polizei, sowie dazu die notwendige Gesetzgebung und eine Bevölkerung, die genau das trägt, was ihr letzten Endes Schaden wird oder zum Untergang führt.

Beispielhaft wäre an dieser Stelle das geplante Versammlungsgesetz NRW zu nennen. Was sich dahinter verbirgt, kann hier nachgelesen werden

Wolfram Meiner, Autor des Buches „Das Konservative Manifest. Zehn Gebote der neuen Bürgerlichkeit“ beschwerte sich u.a. über die zu lasche Justiz für Migrant*innen und linke Randalierer*innen. (Das * wurde nachträglich hinzugefügt, entspricht darum nicht dem Original.

Konservatismus trägt also immer auch die Ablehnung und den Hass auf Linke und emanzipatorische Bewegungen in sich und selbstverständlich auch Rassismus und Kolonialismus.

Auch Meiner lehnt massiv alles ab was mit „Gender“ zu tun hat. Die Auseinandersetzung mit den Geschlechtern und den daraus folgenden notwendigen Konsequenzen werden als „Ideologie“ verstanden.

Meiner sieht den christlichen Glauben als Identitätsmerkmal von Europa und der Konservativen. [6]

Nachzulesen im christlichen Medienmagazin PRO einem Sprachrohr der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).

Daraus folgt, dass der christliche Glaube auch jenen aufgezwungen werden soll, die damit nichts zu tun haben wollen oder sich einer anderen Religion zugewandt haben.

In der Welt der „Konservativen“ gibt es auch nur 2 Geschlechter, Männer und Frauen. Die Gesellschaft ist eine patriarchale. Angelegt sind darum Misogynie, Sexismus, Antifeminismus, sowie LGBTQI-feindlichkeit, der sich zum Hass steigern kann.

Für „Konservative“ oder Protofaschist*innen, wie ich sie lieber bezeichnen möchte, gibt es zwei Ereignisse, die sie als Zäsur betrachten, die sie als Stachel im Fleische empfinden.

Das ist zum einen die Ablehnung oder der Hass auf die Studentenbewegung. Sie ist regelmäßig Thema.

Veranstaltungsankündigung der KAS "Die 68er-Bewegung und ihre pädagogischen Mythen."

[7]

Eine weitere Veranstaltung der KAS mit dem titel: Das Erbe der 68er.

[8]

Der extrem rechte Ehrenpräsident der Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus veröffentlichte im Juli 2018 im neofaschistischen Manuscriptum Verlag in der Werkreihe von TUMULT das Buch „50 Jahre Umerziehung: Die 68er und ihre Hinterlassenschaften“.

Daraus seien „Gesinnungsdiktaturen“ von „Political Correctness“ und „Gender“ entstanden. Der Autor, so die Buchbeschreibung, habe die „Umerziehung“ durch die Ideologien der 68er als Gymnasiallehrer unmittelbar erlebt.

Er, gemeint ist Josef Kraus, diagnostiziere die Metastasen in den Zellen aller gesellschaftlichen Institutionen. [9] Mensch beachte die Sprache!

Die andere Zäsur, der andere Einschnitt, ist alles was mit „Gender“ zu tun hat, ganz gleich ob es sich um Gender-Studies oder z.B. um eine geschlechtergerechte Sprache handelt.

CN: Ableismus
Ein Beispiel dafür ist das Narrativ „Gender-Gaga“, „Gender-Wahnsinn“ oder sogar „Gender-Idiotie“ oder in Zusammenhang mit „Verrücktheit“ oder als „Geschlechterapartheid“. [10]

Zusammengefasst die Merkmale des „Konservatismus“

  • Nationalismus
  • Tradition, Heimatliebe, Brauchtum, Feiertag
  • Die Bedeutung der Institutionen Familie, Kirche, Schule: Disziplin
  • Die Funktion der Regierung: Zwang, Eindämmen, Unterwerfen
  • Bedeutung der Polizei
  • Ein starker Staat
  • Ablehnung von kulturellem und/oder ethnischem Wandel, Ablehnung von Einwanderung
  • Patriotismus
  • Hierarchie und autoritäres Denken
  • Christlicher Glaube als Identitätsmerkmal
  • Rassismus und Kolonialismus
  • Ablehnung von Gender, LGBTQI-feindlichkeit, Misogynie, Sexismus, Antifeminismus
  • Patriarchale Gesellschaft

Das sind also bereits sehr viele Schnittstellen, die „Konservative“ mit „neuen“ Rechten, mit extremen Rechten, mit christlichen Fundis inkl. Evangelikale, mit Maskulisten, mit Antifeminist*innen … und mit Neofaschist*innen und Neonazis teilen und bisweilen mit der Mitte™, mit der „altmodischen“ Mitte™, die so einiges „bewahren“ will.

Also zum Beispiel das N-Wort, das Z-Wort, sexistische vermeintliche „Witzchen“, eine Zeit in der der Vater noch der Familienvorstand war und auf seinem Teller das größte Stück Fleisch lag.

Eine Zeit in der die Vergewaltigung in der Ehe kein Straftatbestand war. Das sollte sich nämlich erst mit der Abstimmung am 15.05.1997 im Deutschen Bundestag ändern.

130 Bundestagsabgeordnete aus den Reihen der CDU/CSU stimmten mit Nein und damit GEGEN die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe.

Einige von ihnen sind immer noch politisch aktiv. Zum Beispiel Volker Kauder, Friedrich Merz, Horst Seehofer. Nachzulesen hier oder hier

Da die beiden Unionsparteien (CDUCSU) mindestens unter „Konservativ“ subsumiert werden können, basieren nicht nur das Wahlprogramm, sondern auch alle Entscheidungen, Äußerungen und Ziele auf diesem zurückblickenden Weltbild, also einem dass sich die Vergangenheit zurücksehnt.

Vielleicht in die späten 1950er oder frühen 1960er Jahre, also in eine Zeit vor der Studentenbewegung als Zäsur.

Und das bedeutet, dass von diesen beiden Parteien eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht für die Ausgestaltung einer Gesellschaft, die zukunftsgerichtet sein muss

und das bedeutet gleichzeitig noch, dass diese beiden Parteien nicht in der Lage sein werden und nicht zeitnah, zukunftsgerichtet auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können und wollen.

Es werden also auch zukünftig keine konstruktiven Antworten von den Unionsparteien, aber ebenso von den Parteien, die mit der CDU/CSU koalieren, zu erwarten sein,

geschweige denn Visionen für eine ökologische, gendergerechte und antirassistische Gesellschaft ohne Ableismus, Klassismus, Antisemitismus … .

Nehmen „wir“ das Thema Klimawandel. Bereits jetzt verändern sich nachhaltig Landschaften durch Verödungen, Dürren, Ackerflächen können nicht mehr genutzt werden, durch Brände zerstörte Wälder, Permafrost taut … .

Das alles ist von Menschen verursacht. Wollten also die Unionsparteien hier etwas ändern, dann könnten sie das nur innerhalb ihrer Ideologie und der Mechanismen, die den Klimawandel überhaupt erst ermöglicht haben.

Durch den Klimawandel, durch Wassermangel und Ressourcenknappheit werden verstärkt Flucht und Migration die Konsequenzen sein.

Die Antworten: Grenzen schließen und verteidigen und/oder noch mehr bösartige menschenverachtende und finanzielle Deals mit den Taliban und Diktatoren eingehen, um die Zuwanderung nach Deutschland (ist auch auf andere Länder übertragbar) zu vermeiden. Stichwort: Festung Europa.

Die Fragen, wie wollen „wir“ in Zukunft wohnen und leben, wie müssen Städte klimafreundlich, ökologisch sinnvoll und für Menschen, unabhängig ihrer monetären Ausstattung, barrierefrei für Menschen mit Behinderungen, für Menschen aus vielen Ländern und unterschiedlicher Religion und Kulturen, FLINTA-freundlich … gestaltet werden, werden unbeantwortet bleiben oder zu Entscheidungen führen in dem Modus der rückwärtsgewandt ist und das wird jeden Lebensbereich durchdringen und früher oder später alle und jede*n treffen.

Denn die Antwort des „Konservatismus“ ist stets die „autoritäre und starke sowie strafende Hand“, die Repression, Polizeiaufgabengesetze, einschränkende Versammlungsgesetze, die Demonstrationen fast unmöglich machen, Aufstandsbekämpfung, mehr Polizei, mehr Polizeigewalt und mehr Repressionen/Kriminalisierung von Aktivismus und Widerstand.

Denn das ist das Wesen des „Konservatismus“ und damit auch die Basis der Unionsparteien (CDU/CSU), die früher oder später zum autoritären Polizeistaat oder in den Faschismus führen wird.

Das sollte m.M.n. allen bewusst sein, die die Unionsparteien wählen oder Parteien wählen, die eine Koalition mit der Union in Erwägung ziehen.

Ach ja, die Reihe wird fortgesetzt mit dem Evangelischen Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU.

Und hier noch ein kleiner Anhang, der verdeutlicht wie wenig sich die Union in den letzten 50/60 Jahren verändert hat. Sie hat sich lediglich optisch angepasst. CDU-Bundestagswahlkampf 1949

Wahlplakat: Zu sehen ist Großdeutschland, angerichtet auf einem Herz. Dazu „Das ganze Deutschland soll es sein. Zum ungeteilten Vaterland durch die CDU“. CDU

Bundestagswahlkampf 1957

Auf die Bild ist ein Junge zu sehen, der Lederhosen trägt, die an eine Tracht erinnern. Darüber ist die Aufschrift: „Vater und Mutter wählen für mich“. In der Hand hält der Junge ein Schiefertafel auf der steht in Großbuchstaben CDU.

Unbekanntes Datum

Abgebildet ist eine Frau, die ein Kopftuch trägt. An dem einen Arm hängt ein Korb, der mit vermutlich Gemüse oder Obst gefüllt ist. Am anderen Arm eine prall gefüllte Einkaufstasche während sie ihren geöffneten Geldbeutel präsentiert. Darunter sitzt ein ein Mädchen und isst einen Apfel. Das ganze ist umrahm mit: Endlich wieder kaufen können wählt CDU.

Unbekanntes Datum

Irgendein Politiker hält ein Schild mit der Aufschrift: Wirtschaft, Arbeit, Zukunft. Gemeinsam für Deutschland CDU. Im Hintergrund ist dieser Slogan noch einmal in groß zu sehen.

Unbekanntes Datum

Auf dem Foto ist ein Mann zu sehen, der mit einem Roller fährt. Darüber steht Weiter vorwärts. Darunter steht: darum wieder Liste 2 CSU.

Wahlplakate der CDU anlässlich der BTW 2021

Eine Collage von mehreren Wahlplakaten. Für bezahlbares Wohnen. Deutschland gemeinsam machen. Oder Gemeinsam für ein modernes Europa oder heute lernen, was morgen zählt …

Zu sehen ist eine Frau, die mir ihrem kleinen Kind in einem Buch liest. Im Hintergrund ist ein Mann zu sehen, der lächelt. Schwarz-rot-goldene Streifen sind auch noch zu sehen und der Aufdruck: Familien sollen es kinderleichter haben. Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. CDU. Die Abgebildeten Menschen sind übrigens weiße Menschen.

Zwischen schwarz-rot-goldenen Balken ist die Rückseite von zwei Polizeibeamten zu sehen. Dazu die Aufschrift: Denen den Rücken stärken, die für uns stark sind. Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. CDU.

Schwarz-rot-goldene Balken und dazwischen die Aufschrift: Für Sicherheit und Ordnung.

Berliner Kreis in der Union

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil 1: WerteUnion

Teil 2: Christdemokraten für  das Leben (CDL)

Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)

Teil 4 Berliner Kreis in der Union

Hier beginnt Teil 4 einer kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der CDU befasst. Nach der WerteUnion, den Christdemokraten für das Leben, der Konrad-Adenauer-Stiftung, ist es nunmehr Zeit für den Berliner Kreis.

2013 wurde der „Berliner Kreis“ gegründet. Er versteht sich als Netzwerk von „konservativen“ Abgeordneten und Mandatsträger*innen in der Union. [1]

Auf der Webseite des Berliner Kreis werden 20 Mitglieder/Mitstreiter* unter der Überschrift „Über Uns“ angegeben. Das hier ist eine Abschrift der wichtigsten Angaben. [2]

Aufgeführt sind von der CDU: Veronika Bellmann, Wolfgang Bosbach, Thomas Dörflinger, Axel E. Fischer, Hans-Jürgen Irmer, Alexander Krauß, Philipp Lengsfeld, Saskia Ludwig.

Aufgeführt sind von der CDU: Andras Mattfeldt, Volker Mosblech, Syliva Pantel, Johannes Selle, Patrick Sensburg, Dietlind tiemann, Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz.

Aufgeführt sind von der CDU: Christean Wagner, Marian Wendt, Klaus-Peter Willsch.

[3]

Im umgangssprachlichen Sinne denkt mensch bei dem Begriff „konservativ“ an das lateinische Wort „conservare“, was „bewahren“ bedeutet. [4] Mensch denkt dabei an altmodisch.

Doch es steckt ein bisschen mehr dahinter.

Screenshot vom Jura-Forum. Zum Thema „Konservatismus – Erklärung des Begriffs Das ist der gesamte Text: Der Begriff Konservatismus kommt vom lat. conservare (erhalten, bewahren). Konservatismus: bestehende Ordnung erhalten Der Konservatismus strebt, im positiven Sinne, nach dem Erhalt bestehender Ordnung. Bewährtes soll bewahrt und erhalten werden. Negativ ist seine übertriebene, oft schädliche, Skepsis gegenüber allem Fortschrittlichen. In der neueren Geschichte ist der Konservatismus dann hauptsächlich gegen die Aufklärung gerichtet. Hier wird gar die Forderung nach Abklärung laut, was immer das auch sein soll. Erhoben wurde sie erstmals durch Hermann Lübbe, seines Zeichens Philosophieprofessor. Er war ab 1944 Mitglied der NSDAP, danach vorübergehend SPD-Mitglied und dort sogar kurze Zeit Staatssekretär. Soziologisch betrachtet ist der Konservatismus eine sowohl politische wie auch geistige Gegenbewegung zur Aufklärung. Konservatismus steht damit sowohl konträr zum Liberalismus und z

Rechte oder auch die, die sich selbst als „Konservativ“ verstehen, definieren den Begriff wiederum anders, aber darauf will ich nicht hinaus, sondern darauf, dass politisch betrachtet der „Konservatismus“ Wegbereiter und Kamerad des Faschismus ist.

Es sollte also keine*n wundern, dass die „Zwanzig“ des Berliner Kreis keine Berührungsängste vor extremen Rechten verspüren, sich bisweilen ganz genau so anhören (Hans-Jürgen Irmer) als Interviewpartner*in für Compact fungierten (Bellmann, Bosbach) und Vorträge für extrem rechte Burschenschaften gehalten (Bosbach, Willsch, Selle, Vaatz) oder einer solchen sogar angehört haben, wie der verstorbene Hans-Peter Uhl.

Im Fall von Bosbach lassen sich sogar Verbindungen zum Bildungszentrum Feldmarkt, das zum Opus Dei gehört, feststellen.

Bisher pflegte der Berliner Kreis auch Verbindungen zur WerteUnion. Als Referent*innen für die WerteUnion traten bisher in Erscheinung: Veronika Bellmann, Alexander Krauß, Sylvia Pantel.

Zwei Personen, nämlich Hans-Jürgen Irmer und Klaus Peter Willsch, sind gleichzeitig auch Mitglieder der WerteUnion und zwei, nämlich Veronika Bellmann und Patrick Sensburg, gehören den Christdemokraten für das Leben (CDL) an.

Doch unter dem Dach des Berliner Kreis, der noch 2017 von der Süddeutsche Zeitung als die „Machtlosen“ bezeichnet wurde, „der praktisch bedeutungslos“ sei, [5] lässt sich noch wesentlich mehr finden.

Screenshot mit der Überschrift: „Berliner Kreis Die Rufe der Machtlosen Der Berliner Kreis hat mit einem Klimapapier für Wirbel gesorgt. Doch der Kreis konservativer Unionspolitiker ist praktisch bedeutungslos.2 Der Artikel ist vom 6. Juni 2017 und erschien in der Süddeutsche Zeitung.

[6]

Menschenverachtung wohin eins schaut. In Form von Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, antimuslimischem Rassismus/Rassismus, Antifeminismus und mind. einen Klimawandelleugner. Mindestens.

„Dr.“ Philipp Lengsfeld, der Sohn der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld, dessen Artikel als Gastbeiträge im Blog seiner Mutter erscheinen, der im Zeitraum von 2012 bis 2017 als Gastautor 4 Artikel für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten verfasste, als Abtreibungsgegner bekannt ist und GEGEN die Ehe für Alle stimmte, hat gemeinsam mit „Prof. Dr.“ Fritz Vahrenholt re:look climate gGmbH – Institut für Analyse und Bewertung von Klima- und Umweltwissenschaft mit Sitz in Berlin, gegründet.

Screenshot von der Webseite mit einem Bild der Gesellschafter der re:lock climate gGmbH Angegeben werden namentlicht: Dr. Philpp Lengsfeld, Gesellschafter und Geschäftsführer, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Gesellschaft und Dr. Lutz Knopek, Gesellschafter. Die drei Männer stehen nebeneinander der Größe nach geordnet und im Hintergrund prangt in gebrochener, eckiger und altmodischer Schrift „Gründerzeit - …“. Der Rest ist nicht abgebildet.

[7]

Der extrem rechte Klimawandelleugner Sebastian Lüning, der gemeinsam mit Fritz Vahrenholt 2020 die Publikation „Unerwünschte Wahrheiten – Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“, verfasst und veröffentlicht hatte, [8]

Screenshot vom Cover des Buches von Vahrenholt und Sebastian Lüning.

[8]

machte im Dezember 2020 Werbung für re:look climate in seinem Blog „Die Kalte Sonne“ und warb gleichzeitig um Spendengelder für das „gemeinnützige und wissenschaftliche Institut“. [9]

Er verband dies sogar mit einer Empfehlung des Kalte Sonne Teams. [10]

Der Klimawandel wird zwar nicht direkt vom Berliner Kreis in den Publikationen geleugnet, doch die Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung werden als „kritisch“ erachtet und genaugenommen abgelehnt wegen der „massiven wirtschaftsfeindlichen Züge“. [11]

2019 organisierte der Berliner Kreis mehr als eine Veranstaltung mit Hans-Georg Maaßen, der aktuell in seinem Blog für „Spenden für den Aufbruch“ wirbt.

Mit dem „Aufbruch“ meint er allerdings sich selbst bzw. seinen Wahlkampf, für den er Unterstützung benötigt. Diese Spenden seien, so behauptet Maaßen, steuerlich abzugsfähig. [12]

Ihre Verbindungen zu Maaßen und der WerteUnion stellte in der Vergangenheit auch Sylvia Pantel unter Beweis, die im Rahmen einer Veranstaltung der WerteUnion und der FrauenUnion gemeinsam mit H.-G. Maaßen geladener Gast gewesen ist. Sie ist Sprecherin des Berliner Kreis.

Ein weiterer strammer Rechter unter dem Dach des Berliner Kreis ist der MdB der CDU Hans-Jürgen Irmer. Er ist auch Mitglied der WerteUnion, Initiator und Vorstand von Pro Polizei Wetzlar, die enge Verbindungen zur DPolG unterhält, und er ist Herausgeber des Wetzlar Kuriers.

Hier veröffentlicht er auch seine Hetze. Hier hetzt er gegen die Partei Die Linke, gegen Linke im Allgemeinen, gegen Grüne, gegen Greenpeace, gegen die Klimaaktivist*innen im Danneröder Forst.

Hier freut er sich wenn die Planung eines Windparks gestoppt wird [13] und behauptet, dass die Seenot geflüchteter Menschen durch NGO’s künstlich erzeugt werde. [14]

Das alles verpackt er zwischen Werbung von regionalen Unternehmen aus dem Umkreis von Wetzlar oder dem Lahn-Dill-Kreis und mit Informationen von der CDU-Lahn-Dill, die mit dem Spruch für sich wirbt: „Gute Köpfe, gute Gründe, ein Team“, werden die CDU-Veranstaltungen angekündigt und es wird darüber berichtet.

Screenshot von der Webseite der CDU Lahn-Dill-Dill! Mit dem Schriftzug Gute Köpfe Gute Gründe Ein Team.

[15]

Ganz wie auch im Berliner Kreis Info üblich, bezeichnet er im Wetzlar Kurier die Partei Die Linke als „SED/Linkspartei“, die für ihn „Verfassungsfeinde“ sind, [16]

während die CDU Lahn-Dill Veranstaltungen mit dem extrem rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus organisiert oder z.B. mit dem Geschäftsführer des Berliner „Stasimuseums“ Jörg Drieselmann, [17]

während Irmer im Wetzlar Kurier seit Oktober 2017 Monat für Monat großformatige Werbung für den Kopp Verlag schaltet, den der Deutschlandfunk Kultur als einen Verlag bezeichnet, der mit den Untergangsfantasien den Nährboden für rechtes Gedankengut liefert, als Verlag, der „Hetze, Angst und Verschwörungsmythen“ bietet. [18]

Ein weiteres Beispiel ist der MdB Marian Wendt, der dem Berliner Kreis angehört, der via Twitter folgt er nicht nur Silvio Berlusconi, Forza Italia, sondern auch Kricke1905 mit dem Hashtag ThinBlueLine in der Bio und ebenso

„Don Alphonso“ Rainer Meyer, dem es immer wieder gelingt seine Follower*innen derart aufzuzustacheln, dass diese zu massiven Bedrohungen gegen vorzugsweise Frauen oder als weiblich gelesene Accounts führen.

Frauenhass/Misogynie ist übrigens eine Schnittstelle, die „Konservative“, die ewig Gestrigen, Reaktionäre und Rechte und extreme Rechte miteinander verbindet, also auch die AfD und CDU, den Berliner Kreis, die WerteUnion, die Christdemokraten für das Leben, die Konrad-Adenauer-Stiftung …

Das beweist dieser Screenshot aus der Sezession, die zu Don Alphonso/Welt online verlinkte.

Screenshot eines Textes von der Sezession mit der Überschrift „Der Weg in den Mainstream – und seine Folgen“. Hier ist zu sehen, wie direkt zu Don Alphonso oder zu Welt online verlinkt.

Es sei zu begrüßen, dass Meyer und einige weitere Akteure nun aufbegehrten und den Spieß umdrehten, schrieb Benedikt Kaiser, ein ehemaliger Kader der verbotenen Nationalen Sozialisten Chemnitz.

Bild

Zurück zum MdB Marian Wendt, der sich im November 2020 mit Giorgetta von Lega Nord getroffen hat.

Ein ganz besonders widerlicher Zeitgenosse des Berliner Kreis ist auch Alexander Krauß, der immer wieder durch homosexuellenfeindliche Äußerungen und LGBTQI-feindlichkeit auffällt.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=26988

Der evangelische Christ war 2018 Referent für die WerteUnion und leugnete in 2020 Intergeschlechtlichkeit und non binäre Geschlechter. Denn diese gäbe es im realen Leben nicht, so der Bundestagsabgeordnete Krauß.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=35467

Auch er verfasste in der Vergangenheit (2016) ein Grußwort zum Marsch für das Leben.

Es gäbe über den Berliner Kreis noch viel viel mehr zu sagen, über deren Positionen, über die „Unwerte“, die sie vertreten. Doch da der Thread schon so weit fortgeschritten ist, verweise ich auf die Fortsetzung,

die sich mit dem Begriff von „konservativ“ oder „Konservatismus“ befassen wird und zwar losgelöst von Theorien oder von Namen wie Edmund Burke, Otto von Bismarck, Alfred Hugenberg oder z.B. Arthur Moeller van den Bruck… .

Fortsetzung

 

Konrad-Adenauer-Stiftung

Teil 1: WerteUnion

Teil 2: Christdemokraten für  das Leben (CDL)

Teil 3: Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt Teil 3 der kleinen Reihe, die sich kritisch mit den Organisationen der CDU befasst. Denn nach der WerteUnion und der CDL ist es höchste Zeit für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Da im Blog ausreichende Infos über die CDU-nahe Stiftung zur Verfügung stehen z.B. hier oder hier beschäftigen mich im Zusammenhang mit der KAS zwei Fragen:

Wie ist das Verhältnis der KAS zu Ungarn bzw. zu Viktor Orbàn und der Fidesz und wie hält es die KAS mit christlichem Fundamentalismus im Allgemeinen?

Die KAS und ihr Verhältnis zur Fidesz und Viktor Orbàn

Die KAS in Ungarn arbeitet eigenen Angaben zufolge eng mit den „beiden ungarischen EVP Parteien FIDESZ Ungarische Bürgerliche Union und Christlich-Demokratische Volkspartei (KDNP) zusammen – vor allem aber auch mit der Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn (PMA). Weitere wichtige Partner der KAS sind: die Andrássy Gyula Universität Budapest, das Museum Haus des Terrors, das Robert Schuman Institut, der Verband der Ungarischen Selbstverwaltungen, (…)“.

Screenshot der die Angaben im Text bestätigt. Im Thread wurde die Verlinkung angegeben, so dass der längere Text gelesen werden kann.

[1]

Weiter war im Screenshot zu lesen, dass die Stiftung, also die KAS Ungarn, „ (…)einen Beitrag zur Konsolidierung der demokratischen Entwicklung im Lande (…)“ leistet.

Tja nun. Kurz nach in Kraft treten eines Gesetzes, das in Ungarn die Verbannung von LGTBQIAs zur Folge hat, weil es queere Themen in der Öffentlichkeit verbietet, kommentierte Ursula von der Leyen dieses Gesetz mit den Worten:

„Dieses ungarische Gesetz ist eine Schande.“ [Quelle]

Dieselbe Person, die die 10. Europa-Rede für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) im Jahr 2019 gehalten hatte, [2] kritisierte nur das Gesetz, nicht aber den Gesetzgeber oder die Parteien, die dies mit zu verantworten hatten und weder die Tagesschau noch ein anderes Medium betrachteten die unredliche Rolle der KAS beim Aufstieg von Viktor Orbàn und/oder ordneten von der Leyens Kommentar kritisch ein.

Dabei hat die KAS in der Vergangenheit mehrfach Viktor Orbàn eingeladen und mindestens 2 Veranstaltungen im „Haus des Terrors“ veranstaltet, an denen die Direktorin des Museums Mária Schmidt teilgenommen hat.

Sie gilt als Vertraute von Viktor Orbàn und wird von ungarischen Historiker*innen als Geschichtsrevisionistin bezeichnet. (Mehr dazu hier)

Auch Zoltán Balog, von Mai 2012 bis Mai 2018 unter Ministerpräsident Viktor Orbán Minister für Humanressourcen mit der Zuständigkeit für die Bereiche Gesundheit, Soziales, Jugend, Bildung, Kultur und Sport, der als Vertrauter von Viktor Orbàn gilt und Mitglied der Fidesz ist, pflegt enge Kontakte zur KAS.

Balog, Pastor der reformierten Kirche, war Mitautor im Sammelband „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“. Dieser Sammelband wurde herausgegeben von Norbert Lammert und Joachim Klose und wurde erst möglich gemacht durch KAS.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Foto aus dem Jahr 2017.

Dieses Foto zeigt den Leiter der KAS Ungarn Frank Spengler mit Mária Schmidt, Zoltan Balog, und den Vorsitzenden des Deutschen Wirtschaftsclub (DWC) Ungarn.

Auf dem Foto sind die genannten Personen zu sehen, die ihren Preis in den Händen halten.

[3]

Zu dieser Zeit war bereits die Konrad-Adenauer-Büste im Stadtwäldchen von Budapest zu besichtigen, genauso wie die Konrad-Adenauer-Straße in Budapest, die am 4.11.2015 von Hans-Gert Pöttering, zu dieser Zeit Vorsitzender der KAS, eingeweiht worden war. [4]

Das Foto zeigt zwei Männer, die direkt vor der Konrad-Adenauer-Büste stehen.

[5]

Es gibt aber noch weitere Verbindungen. So waren z.B. zahlreiche Angehörige/Mitarbeiter*innen der KAS Mitautor*innen der Sammelschrift „Europa im Wandel Literatur, Werte und Europäische Identität“ gemeinsam mit Mária Schmidt. [6]

Screenshot vom Cover des Buches, bei dem es sich um eine Veröffentlichung der Konrad-Adenauer-Stiftung handelt.

Denn so geht Netzwerken. So funktioniert das und so funktioniert Einflussnahme.

Nun zur Frage 2: Wie hält es die KAS mit dem Christlichen Fundamentalismus?

Im Sammelband von Norbert Lammert und Joachim Klose „Balance-Akt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ gehörte nicht nur Zoltán Balog zu den Mitautor*innen, sondern auch der christliche Fundi Rémi Brague.

Er ist bisher durch antimuslimischen Rassismus und Misogynie aufgefallen. Seine Spuren führen direkt zu One of Us, einem Partner des antifeministischen/ misogynen/LGBTQI-feindlichen europaweiten Netzwerks namens Agenda für Europa.

Der nächste christliche Fundi vom Opus Dei, der in der Vergangenheit Vorträge für die KAS gehalten hat, ist Manfred Spieker. Er ist u.a. Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Verbands kinderreicher Familien Deutschland, gehört zum Herausgeberbeirat der Zeitschrift für Lebensrecht (Hrsg. Juristen-Vereinigung Lebensrecht) (Screenshot)

Screenshot vom Herausgeberbeirat der ZfL, dem auch Elmar Nass, Peter Schallenberg, Gunnar Duttge, Klaus Ferdinand Gärditz … angehören.

[7]

und ist darüberhinaus Redaktionsbeirat von Die Neue Ordnung, die vom rechtskatholischen Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. herausgegeben wird.

Und es gibt weitere Verbindungen. Nämlich die zwischen KAS und besagtem Verband Kinderreicher Familien Deutschland, von dem es heißt dieser sei Opus Dei nah oder gehöre sogar zum Opus Dei.

Im Januar 2020 veranstaltete die KAS eine Veranstaltung zum Thema: „Drei Kinder und mehr – Familie aus der Mitte der Gesellschaft“. Mit dabei auch Dr. Elisabeth Müller, Vorsitzende des Verbands kinderreicher Familien Deutschland e.V. (KRFD) [8]

Foto von Dr. Elisabeth Müller, Vorsitzende des Verbandes Kinderreiche Familien Deutschland e.V. Das Foto zeigt sie mit einem Mikrofon in der Hand als Teilnehmerin der Veranstaltung. Das Foto stammt von der KAS.

Mit dabei beim KRFD ist übrigens auch Herwig Birg (mind. Opus Dei nah), zumindest noch. Er trat in der Vergangenheit nicht nur auf dem Bundesparteitag der AfD auf, sondern fungierte auch als Referent für mind. eine Veranstaltung der KAS in Kooperation mit dem Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (iDAF).

Das war 2016 und der Geschäftsführer von iDAF war Jürgen Liminski vom Opus Dei, der diese Veranstaltung moderierte.

Abbildung eines Programmflyers, der die Angaben im Thread bestätigt und beweist, dass die KAS eine Veranstaltung gemeinsam mit iDAF durchgeführt hat.

[9]

Screenshot vom Programm der Veranstaltung. Jürgen Liminski übernahm die Moderation. Prof. Dr. Susanne Schröter, Prof. em. Dr. Herwig Birg, Prof. Dr. Michael Stürmer, Dr. Philip Plickert waren Referent*innen und Karl-Heinz B. van Lier von der KAS eröffnete die Veranstaltung.

[9]

Ach ja, 2013 erhielt der „Gotteskrieger im Tweedjacket“ (spiegel) oder „Deutschlands Religionspolizei“ (cicero), wie der Schriftsteller Martin Mosebach auch bezeichnet wird, den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) .

Die KAS hat nämlich keine Berührungsängste vor christlichem Fundamentalismus oder vor einem Schriftsteller, der wie Mosebach einen Gottesstaat anstrebt. Vertritt er doch die Ansicht „Die Bibel steht über der Verfassung“.

Foto stammt von idea und zeigt den Schriftsteller Martin Mosebach. Der Artikel ist mit der Überschrift versehen: Die Bibel steht über der Verfassung. Der Artikel ist vom 27.03.2018.

Und nun zu einer Kooperationsveranstaltung im Jahr 2017 mit dem Lindenthal-Institut, das bekanntermaßen mind. Opus Dei-nah ist.

Screenshots von der Kooperationstagung des Lindenthal Instituts mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Screenshots von der Kooperationstagung des Lindenthal Instituts mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Screenshots von der Kooperationstagung des Lindenthal Instituts mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Screenshots von der Kooperationstagung des Lindenthal Instituts mit der Konrad-Adenauer-Stiftung.

[10]

Im Oktober 2020 wurde im Springer VS das Buch „Biopolitische Neubestimmung des Menschen“ veröffentlicht und dieses Buch greift das Thema erneut auf und stellt damit das schriftliche Ergebnis der Kooperationsveranstaltung dar. Neu hinzugekommen als Autor war nur Hans Thomas (Opus Dei bzw. Lindenthal-Institut).

Screenshots von der Inhaltsangabe des Buches. Damit mensch sehen kann, dass Veranstaltung und Inhalt des Buches weitgehend übereinstimmen.

Bild

[11]

In diesem Moment öffnete sich das Netzwerk und sendete Botschaften und menschenverachtende Ideologie mitten in die Gesellschaft hinein, die ohnehin rassistisch/misogyn/LGBTQI-feindlich/ableistisch/antisemitisch … ist.

Wie gesagt, so funktioniert netzwerken und so verschaffte die KAS einer Organisation, der „Kampftruppe des Papstes“, [12] gemeint ist Opus Dei, mehr Gehör.

Einer Organisation von der Aussteiger*innen berichten: „Es war eine Gehirnwäsche“. [13]

Einer Organisation, dessen „Demokratiegefährdungspotential den von Scientology übertrifft“. Einer Organisation die „Ziele verfolgt, die mit einer offenen Gesellschaft nicht zu vereinbaren sind.“ [14]

Ich fasse zusammen. Die KAS trug ihre unredlichen Beiträge zum Erstarken der Fidesz und sie arbeitete mit Opus Dei nahen Organisationen und Einzelpersonen zusammen. Zusätzlich bietet sie christlichem Fundamentalismus eine Plattform. Teilt also deren Ab- und Ansichten.

Bruno Heck, der die KAS 1955 als Gesellschaft für christlich-demokratische Bildungsarbeit gründete (erst 1964 wurde sie umbenannt in Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)) und von 1968 bis 1989 die KAS leitete, erklärte 1983:

„Die Rebellion von 1968 hat mehr Werte zerstört als das Dritte Reich. Sie zu bewältigen, ist daher wichtiger, als ein weiteres Mal Hitler zu überwinden.“  [15]

Damit offenbarte er den wahren Charakter der Konrad-Adenauer-Stiftung, der in jeder Veranstaltung, in jeder Publikation und in jeder schriftlichen Äußerung steckt.

Ach ja, noch das

Mit dem Berliner Kreis wird diese Reihe fortgesetzt.

Die Vernetzungen der Christdemokraten für das Leben

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zu Verfügung

Wer sich kritisch mit den Organisationen der Unionsparteien befasst, kommt um die Christdemokraten für das Leben (CDL) nicht herum. Deshalb ist dies Teil 2 der kritischen Reihe, die mit der WerteUnion begonnen hat.
Teil 1

Da die CDL bereits Einträge im Blog hat, hier und hier wollte ich mich stattdessen ursprünglich mit der Frage befassen: „Wieviel Agenda für Europa steckt in der CDL?

Doch mir wurde sehr schnell bewusst, dass diese Frage auch auf Opus Dei bzw. auf den christlichen Fundamentalismus im Allgemeinen, also inkl. Evangelikalen, ausgedehnt werden muss.

Um diese Frage beantworten zu können, müssen „wir“ uns mit den Vernetzungen der CDL befassen.

Die CDL verfügt über 21 Kooperationspartner*innen, die u.a. nach Kanada, Italien, Spanien, Irland, Niederlande, Rumänien führen.

Die 21 Kooperationspartner der CDL: Nicht mehr dabei: WerteUnion und World Congress of Families BVL iDAF Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) Arbeitsbündnis Kein assistierter Suizid in Deutschland! Kritische Aufklärung über Organtransplantation (KAO) e.V. Institute of Marriage and Family Canada World Youth Alliance C-FAM, United Nations Prolife World Congress Italien: Lebensrechtsbewegung Movimento per la italiano Italien: Forum delle Associazioni Familiari Rumänien: Pro Vita Bucuresti Spanien: Foro Espanol de la Familia Irland: Youth Defence Niederlande: Mars voor het Leven Frankreich: En Marche Pour la Vie European Dignity Watch ADF International Kath.net Die Tagespost IDEA

Unter den Kooperationspartner*innen ist z.B. auch iDAF, Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie. Bis zu seinem Tod im Juni 2021 war Jürgen Liminski vom Opus Dei Geschäftsführer dieser Organisation.

Von iDAF führen Verbindungen zur Stiftung Ja zum Leben (Maria del Consuelo von Ballestrem), zur Stiftung Familienwerte (Karl-Heinz B. van Lier) und wieder zur CDL (Heinz-Georg Ley) und zur Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Mit dabei unter den Kooperationspartner*innen ist auch European Dignity Watch, das direkt ins Herz des europaweiten, antifeministischen, misogynen, LGBTQI-feindlichen Netzwerks Agenda für Europa oder Agenda Europe führt.

Erstmals wurde über das Netzwerk, das u.a. Schwangerschaftsabbrüche, Scheidungen und die Antibabypille verbieten und ein sog. „Sodomiegesetz“, um homosexuelle Menschen zu kriminalisieren, einführen lassen will, im März/April 2018 berichtet. https://www.queer.de/detail.php?article_id=31059

2013 war dieses Netzwerk gegründet worden. Im selben Jahr begann auch der „Angriff der christlichen Fundis“ von CitizenGo.
https://taz.de/Online-Petitionen-gegen-Abtreibung/!5786746/

Sophia Kuby, die European Dignity Watch 2010 gegründet hatte, war bis zum 24.06.2021 stellvertretende Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben, wie der nachfolgende Screenshot aus dem Archiv belegt. [1]

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

Eine weitere Kooperationspartner*in der CDL ist ADF International, eine sog. „christliche Menschenrechtsorganisation“, die Sophia Kuby mit aufgebaut und die sie bis 2018 geleitet hat.

Bis 2013 trat die radikale Abtreibungsgegnerin als Sprecherin für das Mediennetzwerk Generation Benedikt, später umbenannt in Initiative Pontifex, öffentlich in Erscheinung. [2]

Die Generation Benedikt/Initiative Pontifex, wurde übrigens von Nathanael Liminski mitgegründet.

Dieser war nachweislich bis zum 29.03.2020 stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Familienwerte.

2 Screenshots. Einer mit Nathanael Liminski im Stiftungsrat als stv. Vorsitzender. Einer ohne Liminski.

Dem Archiv entnommen. Abgespeichert am 29.03.2020

Bild

Screenshot ist aktuell.

Besagte Stiftung war und ist Teil eines deutschlandweiten antifeministischen, misogynen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks, das sich das Ziel gesetzt hat, die cisgeschlechtliche/heterosexuelle/verehelichte Familie zu retten. Nachzulesen hier

Und das alles hat sehr viel mehr mit der CDL zu tun, als es auf den ersten Blick scheint.

Denn auch Hedwig von Beverfoerde ist nach wie vor Teil des Stiftungsvorstands jener Stiftung. Sie ist Frontfrau von Demo für Alle und war ebenso Frontfrau und Sprecherin von Einer von Uns bzw. One of Us, die zum Netzwerk von Agenda für Europa gehört.

Die deutschsprachige Webseite wurde von Zivile Koalition betrieben, die zum Netzwerk des Ehepaars von Storch gehört. Die Webseite existiert allerdings nicht mehr und im Archiv steht auch nichts mehr zur Verfügung.

Screenshot vom Impressum von Einer von Uns. Webseite wurde betrieben von der Zivile Koalition e.V. Im Vorstand Beatrix von Storch und Sven von Storch als geschäftsführender Vorstand.

Für ihren Einsatz bei Einer von Uns wurde von Beverfoerde 2013 (!!!) von idea, der zu den Kooperationspartner*innen der CDL gehört, zur politischen Christin des Jahres ernannt. [3]

One of Us wird übrigens auch von der CDL unterstützt und damit dürfte diese Entscheidung auch der CDL gefallen haben,

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

[4]

deren Landesverband Baden-Württemberg zu den Bündnispartner*innen von Demo für Alle gehört, die auch von CitizenGo als Kooperationspartner*in unterstützt wird,

Anmerkung: Der Bus der Meinungsfreiheit, auch bekannt als Hassbus, ist ist ein gemeinschaftliches Projekt von Demo für Alle und CitizenGo [5]

Foto vom Bus der Meinungsfreiheit als gemeinschaftliches Projekt von Demo für Alle und CitizenGo. Auf dem Bus steht in riesigen Buchstaben: Kindesmissbrauch bekämpfen! #KentlerGate

[6]

sowie vom Evangelischen Arbeitskreis der CDU-Kreisverbände Heilbronn, Karlsruhe-Land, Mannheim und Stuttgart und u.a. auch von Manfred Spieker vom Opus Dei. [7]

Wie sind die Christdemokraten für das Leben (CDL) sonst noch vernetzt?

Die CDL ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL), wie aus nachfolgendem Screenshot vom 08.08.2021 hervorgeht. [8]

Screenshot von den Mitgliedern des BVL: Aktion Lebensrecht für Alle, Ärzte für das Leben, CDL, Europäische Ärzteaktion in den deutschsprachigen Ländern, Institut für Ethik & Werte, Juristen-Vereinigung Lebensrecht, KALEB, Lebensrecht Sachsen, Pro Conscientia, Rahel, Stiftung Ja zum Leben, sundaysforlife, Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Weißes Kreuz.

Der BVL organisiert den jährlichen Marsch für das Leben in Berlin und wird dafür mit Grußbotschaften aus der Politik unterstützt. Soviel nur dazu.

Der BVL selbst ist Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD), genauso wie Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Weißes Kreuz, Institut für Ethik & Werte und Kaleb. Diese sind also bei den Evangelikalen einzuordnen.

Neu hinzugekommen ist beim BVL die Stiftung Ja zum Leben. Der Vorsitzende des Stiftungsrates mit ruhendem Amt ist Dr. med. Josef Dohrenbusch vom Opus Dei. Ein weiteres Mitglied der Stiftung ist Gloria von Thurn und Taxis, die Verbindungen zu Opus Dei pflegt.

So berichtete der Kathostillon am 21. März 2018, dass Dr. Markus Hoffmann vom Opus Dei neuer Hausgeistlicher am Hof von Thurn und Taxis geworden ist. [9] Im selben Jahr berichtete PNP. de dass diese in Kontakt zu Steve Bannon steht. [10] Nur soviel nebenbei erwähnt.

2020 wurde Mechthild Löhr, zu dieser Zeit noch Vorsitzende der CDL, von der Stiftung Ja zum Leben zur Preisträgerin der Stiftung erklärt. [11]

Und auch von den aktuellen Beisitzer*innen der CDL gehen Verbindungen zu Demo für Alle aus. Zu nennen wäre hier z.B. Josef Dichgans.

Durch die Neubesetzung des Vorstands ist der MdB der CDU Patrick Sensburg neu hinzugekommen. Er ist stellvertretender Vorsitzender.

Unter den Beisitzer*innen ist auch die MdB der CDU Veronika Bellmann. Dadurch kann die CDL jetzt auch direkt Einfluss auf die Politik nehmen. Statt Bildbeschreibungen ein Link zum Lesen

Screenshots von allen aus dem Vorstand, Vorsitzenden … . Der Link zum Lesen wurde im Thread angegeben.

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„Wir“ haben es also hier ausgehend von der CDL mit einem Netzwerk zu tun, dass sich bis in den Deutschen Bundestag erstreckt und in dem fast ausschließlich christlicher Fundamentalismus und Agenda für Europa steckt.

Das Ergebnis solcher Netzwerke bzw. deren Einflussnahme konnte mensch in Polen miterleben. Hier sind Schwangerschaftsabbrüche mittlerweile nahezu unmöglich geworden.

Auch erkennbar in Ungarn. Hier dürfen per Gesetz keine LGBTQI-Inhalte öffentlich verbreitet, nicht mehr gezeigt, nicht mehr abgebildet, nicht mehr besprochen und thematisiert werden. Das betrifft Literatur, Kunst, Kultur, Bildung … .

Nur noch CisHetero-Inhalte bzw. Themen dürfen in der Öffentlichkeit sichtbar sein.

Viktor Orbàn erklärte dazu: „Das Gesetz sorge dafür, dass Eltern exklusiv darüber entscheiden könnten, wie sie die sexuelle Erziehung ihrer Kinder gestalten wollten“. [12]

Die WerteUnion und der neue Bundesvorsitzende Max Otte

Dieser Beitrag ohne die ergänzenden Angaben aber mit allen Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

Ergänzungen siehe Text unten!

Hier beginnt Teil 1 einer Reihe, die sich wegen der bevorstehenden Bundestagswahl kritisch mit den Organisationen der CDU befasst und die mit der WerteUnion beginnt.

Eigentlich war von meiner Seite alles über die rechte WerteUnion gesagt, denn im Blog gibt es bereits eine 6teilige Staffel.

Doch da am letzten Samstag im Mai 2021 Max Otte als neuer Bundesvorsitzender der WerteUnion (nachfolgend verkürzt als WU bezeichnet) gewählt wurde, ändert sich das.

Alexander Mitsch, der bisherige Vorsitzende verließ aus Prostet die WU, Hans-Georg Maaßen distanzierte sich, der gesamte Landesvorstand der WU Baden-Württemberg trat aus Protest gegen die Wahl fast geschlossen zurück [1] und Friedrich Merz rief die CDU-Mitglieder dazu auf die WU zu verlassen. [2]

In Anbetracht von weiteren Austritten könnte mensch einen „Zerfall der WerteUnion“ vermuten. Doch ist das so?

Zur Personalie: Alexander Mitsch versus Max Otte

Alexander Mitsch soll kurz vor der BTW 2017 den „Freiheitlich Konservativen Aufbruch“ gegründet haben und ebenfalls an der Gründung von Konrads Erben, deren Webseite nicht mehr existiert, maßgeblich beteiligt sein. Außerdem gilt als Begründer der Bürgerinitiative Aufbruch 2016.

Die BI Aufbruch 2016 verfasste die 14 Thesen zur „liberalen und säkularen Deutschen Leitkultur“ und das Schwetzinger Manifest, das sich für Grenzen bei der Aufnahme geflüchteter Menschen ausgesprochen und der Willkommenskultur gleich noch eine Verabschiedungskultur hinzugefügt hat. [3]

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[4]

Statt Bildbeschreibung ein Link zum Lesen: archive.is/mFE3S.

Unter der Führung von Mitsch kam es in der Vergangenheit zu Veranstaltungen mit CDU-Verbänden oder gemeinsam mit dem konservativen Aufbruch in der CSU wurde an einer Demonstration der Christdemokraten für das Leben (CDL) vor der Geschäftsstelle der SPD München teilgenommen.

Es kam zu gemeinsamen Veranstaltungen mit der CSU Inningen, Veranstaltungen mit Klaus Kelle (CDU), Veronika Bellmann (Mdb CDU), Hans-Georg Maaßen, Antje Hermenau … und Rainer Wendt und Manuel Ostermann, beide von der DPolG. Nachzulesen hier.

Es waren also Veranstaltungen, die sich im Umfeld der Unionsparteien bewegten. Dies dürfte sich mit dem neuen Bundesvorsitzenden ändern.

Denn Max Otte ist bestens vernetzt. Bekannt geworden ist er als „Privatinvestor“, als Patriot und als Hutbürger, der bei Rechten durchaus ankommt.

Das ehemalige Kuratoriumsmitglied der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung David Berger schrieb für Philosophia Perennis passend zum vorhandenen Bild „Max Otte: Basis der Werte-Union hat sich eine Persönlichkeit wie ihn gewünscht“ und widmete ihm Ende Mai 2021 einen ganzen Artikel. [5]

Auf dem Foto ist Max Otte zu sehen, der umgeben von Menschen mit Deutschlandfahnen, mit gerötetem Gesicht und verschwitztem Hemd ein Interview gibt.

[6]

Der „Crash-Prophet“ oder „Crash-Guru“, wie Otte auch genannt wird, ist auch bekannt geworden als Querdenker. So trat er z.B. als Redner und Sänger im Rahmen der Querdenken-Demonstration am 24.04.2021 in Aachen auf. [7]

Auf dem Bild ist Max Otte zu sehen, der am 24.04.2021 eine Rede im Rahmen einer Querdenker-Demonstration hielt. Er steht hinter einem Mikrofon und hält eine Gitarre in der Hand. Im Hintergrund sind Plakate zu sehen mit der Aufschrift: „Freiheit kennt keine Angst“.

[8]

Bekannt geworden ist Max Otte auch als Buchautor, als Organisator der mehrtätigen Veranstaltung „Spaziergang nach Berlin“ und als Initiator/Organisator des „Neuen Hambacher Fests“.

2018 fand das erste von ihm organisierte Neue Hambacher Fest statt und das mit folgenden Gästen/Referenten: Jörg Meuthen (AfD), Joachim Starbatty (Hayek-Gesellschaft), Willy Wimmer (CDU), Imad Karim (Redner beim extrem rechten Frauenmarsch in Kandel), Thilo Sarrazin und Markus Krall, auf den ich später noch einmal zurückkommen werde, da dieser auch zu den Referenten 2019 gehörte.

Interessanterweise nahm auch das Mittelstandsforum der AfD am Neuen Hambacher Fest 2018 teil. Sie organisierten dazu sogar eine Bustour. [9]

Max Otte ist Schatzmeister der „neu“rechten Organisation: The Oswald Spengler Society (TOSS), die ihren Sitz in Belgien hat.

Screenshot der die Angaben im Thread beweist.

[10]

Dieser Organisation gehören u.a. Alexander Demandt an, der genau wie David Engels für Cato publiziert und gelegentlich als Historiker Einschätzungen für historische TV-Dokumentationen abgibt, der neofaschistische Historiker David Engels, der u.a. als Referent für Ein Spaziergang nach Berlin fungierte und Gerd Morgenthaler, der mittlerweile zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] gehört und hier Vorstandsmitglied ist, dem David Engels ebenfalls angehört.

Desweiteren gehört Max Otte zum Beirat der Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg e.V., deren Neujahrsempfang 2013 er in seiner Eigenschaft als Privatinvestor unterstützt hat.

Screenshot der die Angaben im Thread beweist.

[11]

Bis Januar 2021 war Max Otte, der ehemalige Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, [12] Vorsitzender des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES), da er sich zukünftig auf sein

„ehrenamtliches Engagement für das Neue Hambacher Fest (neues-hambacher-fest.de) den Preis für Zivilcourage und für die Werteunion (werteunion.info) konzentrieren, um so eine bürgerliche und soziale Politik in Deutschland zu unterstützen.“

konzentrieren will, trat er aus der DES aus. So war es in vielen rechten Medien darunter Tichys Einblick zu lesen. [13]

Max Otte ist Gründungsstifter des Human Roots Awards, einem internationalen Archäologiepreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist [14] und ist Preisträger der Mont Pèlerin Society, einem weltweit aktiven neoliberalen Elitenetzwerk, [15] sowie Mitglied der Atlantik-Brücke.

Die Atlantik Brücke ist „ein Verein, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen“, so lobbypedia. [https://lobbypedia.de/wiki/Atlantik-Br%C3%BCcke]

Vereinssitz ist Berlin und Sigmar Gabriel (SPD) ist Vorstandsvorsitzender. Sein Vertreter ist Prof. Dr. Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft, Köln. [16]

Unter dem Dach der Atlantik-Brücke finden u.a. Konferenzen, Vorträge und Diskussion statt, wie z.B. eine Lunch-Diskussion mit dem ehemaligen Trump-Berater Bryan Lanza, der den Faschisten, Rassisten und Misogynen Trump verharmloste:

„Präsident Trump sei ein Geschäftsmann und in erster Linie auf produktive Zusammenarbeit mit anderen Staaten bedacht. Seine Regierung sei „open for business.“ Statt sich weiterhin an seiner Wahlkampfrhetorik abzuarbeiten, solle man auf Trumps Politik der ersten 100 Tage schauen.(…)“,

[17]

so ist es dort zu lesen.

Unkommentiert wurde dies so von der Atlantik-Brücke, zu der auch die gleichnamige Stiftung gehört, reproduziert.

Ach ja, Vorsitzender der Stiftung Atlantik-Brücke ist übrigens Friedrich Merz.

Auch dieser Screenshot dient nur der Beweisführung. Zum Vorstand der Stiftung Atlantik-Brücke gehört Friedrich Merz als Vorsitzender, Prof. Dr. Andreas R. Dombret, Deutsche Bundesbank und Mitglied des Vorstandes ist Dr. David M. Deißner, Atlantik-Brücke e.V., Berlin.

[18]

Otte gibt außerdem noch an Mitglied bei German-American-Business Club Frankfurt e.V. zu sein, sowie bei der Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse e.V. und dem Zentrum für Value Investing (wertorientiertes Investieren) e.V. [19]

Zusätzlich soll er noch Mitglied der Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik und des American Counvil on Germany sein. [20]

Allerdings stellen diese nur eine kleine Auswahl, die zeigen wie tief Max Otte vernetzt ist und dass er diese Verbindungen mit in die WerteUnion bringt, die davon vermutlich bereits mittelfristig profitieren wird.

Unabhängig davon, ob er umstritten ist oder nicht. Er wurde gewählt und ebnet der WerteUnion den Zugang in neue extrem rechtere oder rechtslibertäre Welten.

Die Verbindung von Max Otte und Markus Krall

Eine ganz besondere Verbindung pflegt Max Otte zu Markus Krall. Davon zeugen einige Diskussionen der Beiden, die bei Youtube als Video zur Verfügung stehen.

Foto mit Seitenansicht von Markus Krall und Max Otte, die beim Armdrücken sind. Dazu gehört der Titel: Krall vs. Otte.

[21]

Markus Krall, leitender Geschäftsführer des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel,

Quelle: https://twitter.com/AndreasKemper/status/1422491811566731266

der für einen (notfalls blutigen) Umsturz eintritt, um das allgemeine Wahlrecht abzuschaffen und ist ebenfalls Bestens vernetzt.

2018 und 2019 war er Referent beim Neuen Hambacher Fest, publiziert für Eigentümlich frei und war 2020 angekündigter Referent der 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, organisiert von Klaus Kelle (u.a. CDU, WerteUnion).

Das Magazin Lotta widmete im August 2020 Krall einen ganzen Artikel mit der Überschrift: „Hetzer im Goldrausch“. 

Krall wünscht sich entweder eine vermeintliche Leistungselite, die die Herrschaft übernimmt oder eine konstitutionelle Monarchie.

Er ist Teil Teil eines Netzwerks der Milliardärsfamilie von Finck um Degussa Goldhandel, dem wiederum ein Netzwerk offen steht mit Partner*innen wie z.B. Prosegur, und das selbst Teil eines weltweiten Netzwerks ist. [22]

Markus Krall ist u.a. aber auch Mitglied der Europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste, ein „transnationales und interdisziplinäres Netzwerk, das rund 2.000 renommierte Wissenschaftler, Künstler und Geistliche weltweit verbindet.[23]

Markus Krall schreibt für Tichys Einblick, ist Buchautor und war 2020 als Referent der 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung angekündigt. Organisiert wurde diese vom Institut für Austrian Asset Management, die ihn 2020 mit der Roland Baader-Auszeichnung ehrten. [24] Genau wie Markus Krall hat auch Max Otte schon Vorträge für die Hayek-Gesellschaft gehalten. [25] [26]

Was hat das alles mit der WerteUnion zu tun?

Sehr viel. Denn diese Verbindungen, diese Vernetzungen und die Wertschätzung, die Max Otte zum Beispiel u.a. vom Hayek-Club Salzburg erfährt, die ihn folgendermaßen beschrieben, bringt er mit:

„Als Veranstalter des Neuen Hambacher Fests setzt sich Max Otte für die gelebte Demokratie in unserem Land und die Meinungsfreiheit ein“. [27]

So gehört die Hayek-Gesellschaft u.a. dem Atlas Network an und das bedeutet hier sind auch große Summen Geld, also „Bimbes“, reichlich vorhanden.

Denn das Atlas Network hat reiche und einflußreiche Sponsoren, darunter ExxonMobile, Philipp Morris und die Stiftungen der US-Milliardäre Charles G. Koch und David H. Koch. [28]

Und hier wird es richtig interessant, denn auch Personen, die nicht den Unionsparteien angehören, können einen Antrag auf Fördermitgliedschaft bei der WerteUnion stellen. So sieht es § 4 Mitgliedschaft der Satzung vor. [29]

Der neue Bundesvorsitzende Max Otte wird, davon ist auszugehen, die Ausrichtung der WerteUnion noch weiter nach rechts treiben und kann gleichzeitig auf die nötigen Strukturen und Unterstützung zurückgreifen und natürlich auch auf den „Bimbes“, während er und seinesgleichen daran arbeiten mit den Mitteln der Demokratie genau diese abzuschaffen oder gar zu stürzen.

 Alerta!

Ergänzung vom 03.02.2022

Die Presse berichtete am 26.01.2022 Max Otte sei vom Vorsitz der WerteUnion zurückgetreten, da er auf Vorschlag der neofaschistischen AfD an der Wahl zum Bundespräsidenten teilnehme. Die CDU habe deshalb ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet. [30]

Die WerteUnion teilte in einer kurzen Stellungnahme ohne Datum folgendes mit:

Max Otte tritt als Bundesvorsitzender zurück
Max Otte ist als Bundesvorsitzender der WerteUnion zurückgetreten. Der Bundesvorstand der WerteUnion nimmt den Rücktritt an und dankt ihm angesichts der öffentlichen Diskussion für seine Bereitschaft, durch diesen Schritt weiteren politischen Schaden von der WerteUnion abzuwenden. Die Aufgaben des Bundesvorsitzenden werden bis auf Weiteres von den Stellvertretern wahrgenommen.“ [31]

Am 03.02.2022 berichtete die Tageschau „Vor der Nominierung. Otte spendete 30.000 Euro an die AfD [32] und berichtete Otte sei vorläufig aus der CDU ausgeschlossen worden.

„Die CDU hat gegen Max Otte ein Parteiausschlussverfahren eingeleitet, nachdem Otte die AfD-Nominierung zum Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl öffentlich angenommen hatte, und ihn vorläufig aus der CDU ausgeschlossen. Seinen Vorsitz in der von der CDU nicht anerkannten, ultrakonservativen WerteUnion hat Otte inzwischen niedergelegt.“