Gerth Medien

Gerth Medien, hervorgegangen aus Schulte & Gerth, ein kreatinonistischer Verlag, wurde im Juli 2016 von der Stiftung Christliche Medien (SCM) übernommen. Die SCM Verlagsgruppe besagter Stiftung vertreibt ebenfalls kreationistische Schriften und sie gehört zu den Organisationen, die der Evangelischen Allianz in Deutschland nahestehen. [1]

Anmerkungen: Informationen über die antifeministische und LGBTIQ*-feindliche Glaubensgrundlage der EAD, zu der auch idea und der KcF gehören, stehen in Form eines threads zur Verfügung.
Erläuternde Infos über Kreationismus stehen
hier in Form eines threads zur Verfügung.

Wer sich auf der Webseite von Gerth Medien umschaut, wird von diesen Zusammenhängen nichts erfahren, denn im Verlagsprogramm sind Veröffentlichungen z.B. von Margot Käßmann und Samuel Koch, Andachtsbücher, Bibeln, Kinder- und Jugendbücher, sowie Kurzgeschichten … und Bücher zur Evangelisation. Zunächst scheint alles eher unauffällig.

Seit Anfang 2000 gehört auch der LYDIA-Verlag zur Gerth Medien GmbH. Bei LYDIA handelt es sich um eine christliche Frauenzeitschrift.

[2]

Hier sei angemerkt, dass es sich um eine evangelikale bzw. christlich-fundamentalistischen Frauenzeitschrift, mit einem misogynen Frauenbild und einem binären Menschenbild, das nur zwei Geschlechter umfassst. Um das zu verdeutlichen ein Zitat von Hartmut Steeb 2016, entnommen einer Rede für Demo für Alle. Zu dieser Zeit war Steeb noch Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) und damit offizieller Sprecher der Evangelikalen der Allianz.

(…) Wir brauchen eine Bildungsoffensive für Ehe und Familie, für die Übernahme nachhaltiger Verantwortung für die künftigen Generationen, also ein Ja zu Kindern. Kindern und Jugendlichen, dürfen, nein sollen, in der Schule die sogenannten stereotypen Rollenverteilungen nicht ausgetrieben werden, sondern Jungen müssen darauf vorbereitet werden, dass sie Väter sein können. Und junge Mädchen dürfen, sollen, müssen auch darauf vorbereitet werden, dass und wie sie später Mütter sein können. Anders geht es nicht. Das ist jedenfalls natürlich und nachhaltig und für unser Gemeinwohl unerlässlich. Wir brauchen eine gesunde Zukunft, auch fürs Musterländle. Darum stehen wir hier! Ich danke Ihnen!“  [3]

Als Screenshot vom 29.02.2020:

[4]

Und genau dieses Frauenbild vermittelt auch LYDIA. Die Frau, als Ehefrau, als Mutter, als Tochter, die die Care-Arbeit übernimmt, sanft und geduldig ist, verständnisvoll, sich unterordnet gezeichnet von körperlicher Schwäche, „ähnlich bei Kindern, Kranken und älteren Menschen“, [5] die gelernt hat ihren Mann und seine Worte zu achten [6] und wie aus dem Frust mit der Schwiegermutter eine wertvolle Lebensschule wird. [7]

Genaugenommen werden Frauen in LYDIA dargestellt wie Kinder und das wird auch deutlich im Blog, wo LYDIA-Autorinnen über „Alltagswunder“ schreiben.

Die Texte wirken kindlich-naiv formuliert, fast schon einfältig, gerichtet vermutlich an ebenso denkende Leserinnen, wie z.B. im Text einer Autorin, die wegen einer kaputten Waschmaschine betet. [8] Erschreckend und gefährlich ist z.B. der Text „Hoffen oder glauben“. In diesem „Alltagswunder“ schildert eine Frau wie das Beten von Ehemann, Tochter und Freund*innen ihre schlimmen Bauchkrämpfe geheilt habe. So dass die Autorin zwar im Krankenhaus war, aber dort keine*n Ärzt*in konsultierte, weil es ihr wieder gut ging. [9] Das hätte auch anders ausgehen können und ist gefährlich.

Sogar im Hinblick auf die Überwindung einer Sucht soll ein „Wink von Gott per Handy App“ geholfen haben. [10] Auch so ein gefährlicher Mumpitz steht unter Alltagswunder.

Zur Lydia, der christlichen Frauenzeitschrift, gehört mittlerweile die „kleine Schwester Sis“, die Mädchen ab 12 Jahren Orientierung in Lebens- und Glaubensfragen geben soll. [11]

Auch Bücher, E-Books, Musik, Filme, Geschenke, Kalender gehören zum Sortiment von Gerth Medien. Den größten Anteil unter Bücher nimmt „geistliches Leben“, darunter z.B. Liebesbriefe an Jesus oder an Gott.

[12]

Den größten Anteil unter der Rubrik Musik nimmt die deutsche Lobpreismusik mit aktuell (Stand 29.02.2020) 88 Angeboten ein. [13]

Es ist eben ein evangelikaler Verlag mit einem Angebot, das sich an christliche Fundamentalist:innen richtet.

Quellenangaben:

[1] https://demofueralle.files.wordpress.com/2016/02/hartmut-steeb.pdf, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[2] https://www.lydia.net/cover-galerie/, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[3] https://demofueralle.files.wordpress.com/2016/02/hartmut-steeb.pdf, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[4] https://demofueralle.files.wordpress.com/2016/02/hartmut-steeb.pdf, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[5] https://www.lydia.net/liebe-partnerschaft/mein-ehe-experiment-51/, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[6] https://www.lydia.net/liebe-partnerschaft/mein-ehe-experiment-51/, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[7] https://www.lydia.net/glaube-lebenshilfe/der-lange-weg-der-versoehnung-50/?tx_nnezine_main%5Bcontroller%5D=Entry&tx_nnezine_main%5Baction%5D=show&cHash=fd02ed8e20ac8581d284bb7f06022a89, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[8] https://www.lydia.net/alltagswunder/die-kaputte-waschmaschine-215/
[9] https://www.lydia.net/alltagswunder/hoffen-oder-glauben-219/
[10] https://www.lydia.net/alltagswunder/wink-von-gott-per-handy-app-193/
[11] https://www.lydia.net/sis/, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[12] https://www.gerth.de/index.php?id=102&filterCategory=Geistliches%20Leben, zuletzt abgerufen am 29.02.2020
[13] https://www.gerth.de/index.php?id=194&filterCategory=Lobpreis%20deutsch, zuletzt abgerufen am 29.02.2020

Adeo Verlag

Der Adeo Verlag, der laut Impressum Gerth Medien GmbH angeschlossen ist und seinen Sitz im mittelhessischen Asslar hat, (1) wurde 2009 gegründet. (2)

Anmerkungen: Gerth Medien GmbH ist ein kreationistischer Verlag und er gehört zur SCM Verlagsgruppe. Einer Verlagsgruppe, die ebenfalls kreationistische Schriften verbreitet und zu den Organisationen gehört, die der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) nahestehen. (3)

Zum Verlagsprogramm des adeo Verlags gehören auch Publikationen der Abtreibungsgegnerin und Antifeministin Birgit Kelle:

GenderGaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will“ (2015)
und
Dann mach doch die Bluse zu – Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn“ (2013).

Während in „GenderGaga“ das Recht auf Gleichberechtigung, Diversität und sprachliches Sichtbarmachen nicht nur verweigert, sondern auch noch durch die jugendsprachliche und saloppe Bezeichnung Gaga für verrückt oder durchgedreht erklärt wird (4), wird im Buch „Dann mach doch die Bluse zu“ die Forderung nach Gleichheit zum Wahn, zum Gleichheitswahn.
Unnötig zu erklären, dass es sich bei der Bezeichnung Wahn, um ein psychopathologisches Symptom handelt und (5) zu den Erkrankungen mit Wahnsymptomen die schizophrenen Psychosen, affektive Störungen, Demenzen oder Hirnschädigungen verschiedener Art und Ursache gehören. (6)

Unnötig hinzuzufügen, dass diese beiden Pamphlete von Birgit Kelle nicht nur Antifeminismus und Misogynie produzieren, sondern ebenso Ableismus und die Pathologisierung von Frauen/Transfrauen und als Frauen gelesene samt ihren Forderungen.

Auch zum Verlagsprogramm des Adeo Verlags gehört das Buch „Hass gelernt, Liebe erfahren – Vom Islamisten zum Brückenbauer“ von Yassir Eric, einem ehemaligen militanten Islamisten, der zum Christentum konvertierte und seit Januar 2019 zum Hauptvorstand der evangelikalen, christlich-fundamentalistischen Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) gehört. (7)

Über die antifeministische und LGBTIQ*-feindliche Glaubensgrundlage stehen hier in der Form eines Threads zur Verfügung.

Anmerkungen: Ergänzende Informationen über Yassir Eric als Gründer und Initiator des evangelikalen Vereins Perlenschatz e.V. gibt es als thread hier

Und damit wäre über den adeo Verlag alles Wesentliche gesagt.

Quellenangaben:

(1) https://www.adeo-verlag.de/index.php?id=impressum&MP=871-886, zuletzt abgerufen am 28.02.2020

(2) https://www.adeo-verlag.de/index.php?id=829, zuletzt abgerufen am 28.02.2020

(3) https://www.ead.de/ueber-uns/netzwerk-und-struktur/werke-und-verbaende/nahestehende-werke-kirchen-und-verbaende/, zuletzt abgerufen am 28.02.2020

(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Gaga

(5) https://de.wikipedia.org/wiki/Wahn

(6) https://de.wikipedia.org/wiki/Wahn

(7) https://www.ead.de/ueber-uns/netzwerk-und-struktur/hauptvorstand/ zuletzt abgerufen am 28.02.2020

Ein Thread über David Engels (Teil I)

Komplette Fassung mit sämtlichen Grafiken jedoch ohne die nachträglich hinzugefügten Ergänzungen

Datum: 27.02.2020

1) Ein Thread, der aus 2 Teilen besteht. Im Mittelpunkt des 1. Teils steht der neofaschistische belgische Althistoriker David Engels (Prof. Dr.) und dessen Verbindungen nach Rechts und Rechtsaußen sowie seine Publikationen.

2) Engels hielt bisher Vorträge für die Bibliothek des Konservatismus, ein Think Tank „neuer“ Rechter mit Sitz in Berlin. zuletzt 2019. Hier stellte er sein neuestes Buch vor, dass später noch Thema sein wird.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=O-0SIPgovLU Ein Bild von Engels, der einen Vortrag in der BdK hält

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=O-0SIPgovLU

3) Engels schreibt regelmäßig für CATO, einem „neu“rechten Magazin für das auch Josef Kraus, Karlheinz Weißmann, Sebastian Hennig, Matthias Matussek, Philip Plickert, Norbert Bolz … publizieren.

Quelle: https://cato-magazin.de/

Quelle: https://cato-magazin.de/

4) Engels unterzeichnete die rassistische Erklärung 2018, publiziert für den Cicero, für Der Burschenschafter (ADB) und für Neue Ordnung, die vom neofaschistischen Ares Verlag herausgegeben wird, und er war Interviewpartner von Compact.

Ein Screenshot vom Cicero

Ein Screenshot aus Der Burschenschafter

Ein Screenshot von Neue Ordnung

Screenshot von Compact

5) In diesem Jahr (2020) fungierte Engels als Referent für die völkische Burschenschaft Gothia Berlin, die in der DB organisiert ist. Die Junge Freiheit berichtete darüber sogar mit Bild.

Ein Screenshot aus Junge Freiheit mit David Engels im Bild.

Nachträgliche Ergänzung:

David Engels ist auch Autor für das neofaschistische Magazin Sezession (Heft 94)

Quelle: https://sezession.de/sezession-94-februar-2020

6) Wir haben es also mit einem gut vernetzten neofaschistischen Propagandisten zu tun, dessen Wikipedia-Eintrag Engels überhaupt nicht gerecht wird; will sagen der Eintrag dort verharmlost Engels,

7) der darüberhinaus auch Präsident der The Oswald Spengler Society ist, der auch Max Otte (CDU, WerteUnion, DES) angehört.

8) 2x war David Engels Referent für ein Event mit der Bezeichnung „Spaziergang nach Berlin“, organisiert von Max Otte. An diesem Ereignis hatten 2016 auch der MdB der FDP Frank Schäffler

9) und Carlos A. Gebauer (Liberaler Aufbruch in der FDP, Hayek Gesellschaft) als Referenten teilgenommen.

10) Beim Spaziergang nach Berlin kamen also Mitglieder der CDU, der FDP, AfD-Unterstützer:innen, „neue“ Rechte, libertäre Rechte und Neofaschisten zusammen.

11) Kommen wir nun zu den Buchveröffentlichungen von David Engels. 2014: „Auf dem Weg ins Imperium. Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der römischen Republik. Historische Parallelen“ (Europa Verlag)

12) 2019: „Renovatio Europae“, ein Sammelband mit Beiträgen von Max Otte oder Birgit Kelle (CDU) (Edition Sonderwege Manuscriptum).

13) In beiden Büchern beschreibt David Engels ein Europa, das entweder untergeht, wie einst das römische Imperium, oder ein Europa, das zerfällt oder sich am Rand des Abgrunds befindet.

14) Engels erzeugt Horrorszenarien, ganz so wie es in den Schriften oder sog. Manifesten von rechtsterroristischen Attentätern zu lesen ist, nur anders formuliert, eloquenter und chiffriert. Inhaltlich jedoch läuft es auf dasselbe hinaus.

15) Verantwortlich dafür ist laut Engels der „politisch korrekte Universalismus“ oder der „chimäre Universalismus“,

Anmerkung: Was ist eine Chimäre? Entweder ist es laut griech. Mythologie ein sog. „Mischwesen“ oder laut Genetik ein Organismus aus unterschiedlichen Zellen und Geweben. Das ist chiffrierter Rassismus!!!

16) „Masseneinwanderung, Werteverfall + Gender Mainstreaming“. Laut Engels müsse nunmehr das Schlimmste verhindert werden und das soll laut Engels die Rückbesinnung auf die „ureigene europäische Identität mit ihrer kulturellen Tradition, jenseits abstrakter Gleichmacherei“ sein.

17) Hier sind wir angelangt bei einer zentralen und konsensbildenden Parole europäischer extremer Rechter und Neofaschist*innen, darunter auch der IB, nämlich der Verteidigung Europas, das sonst dem Untergang geweiht sein soll, und natürlich einem Bekenntnis zur Ungleichheit.

18) Soviel nur dazu.

19) Am 20.02.2020 erschien im Frank & Frei Verlag der Sammelband: „Europa 2030: Wie wir in zehn Jahren leben“ mit Beiträgen von David Engels, Laila Mirzo, Andreas Unterberger, Vera Lengsfeld

20) 11 extrem rechte/neofaschistische Autor:innen befassen sich mit einem vermeintlichen Endzeitszenario von Europa. Laila Mirzo beschreibt die „Chronologie des Untergangs“, während Rudolf Thonet über den „Alltag in der BRD – Interview mit einer Überlebenden“ schreibt.

21) Andreas Tögel, Vielschreiber für Eigentümlich frei, sieht sich gar auf „Auf dem Weg zum totalen Staat“ und David Engels beklagt Paris als einen Ort von „Ansammlungen kopftuchtragender und kinderwagenschiebender Frauen über mehrere Straßen“,

22) Kirchen, die zu Obdachlosenheimen oder Moscheen umgewandelt wurden oder berichtet über bewaffnete islamistische Jugendliche, die „sie“, also Engels und Begleiter, angehalten hätten.

Teil II: Ein Thread über David Engels Verbindungen in die gesellschaftliche Mitte hinein

Ergänzung vom 08.04.2021:

Seit 08.04.2021 gehört David Engels zum rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [Quelle]

Ergänzung vom 27.05.2021:

David Engels gehört zum wissenschaftlichen Beirat des Renovatio-Instituts

David Engels unterzeichnete 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume, laufende Nummer: 3,350 [Quelle]

Ein Thread über die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit

Komplette Version inkl. Grafiken

Datum: 24.02.2020

1) Ein Thread über die Struktur und über die Vernetzungen der FDP-nahen Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit, verkürzt FNF, die in Halle 2 Stand D106 auf der lbm20 präsent sein wird.

2) Zur FNF gehört das Liberale Institut (der Think Tank der Stiftung mit Sitz in Berlin), die Theodor-Heuss-Akademie (Gummersbach), das Archiv des Liberalismus, sowie 8 Länderbüros (national), einige sog. Internationale Standorte und die Publikation Liberal.

3) Zuzüglich noch der Verband der Stipendiaten und Altstipendiaten (VSA) und dessen Mitgliedermagazin freiraum.

4) Bundesweit kooperiert die FNF mit 12 liberalen Landesstiftungen. (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Friedrich)

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5) Soviel zur Struktur der FNF. Nun zu den Vernetzungen der Stiftung.

6) Eine besonders auffällige ist die Verbindung zum John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung e.V., einem Verein mit Sitz in Bad Homburg, der von Ulrike Ackermann,

7) die aktuell auch die 1. Vorsitzende ist, gegründet wurde. Die Verbindungen von der FNF zum Mill-Institut sind dabei sowohl personell als auch finanziell.

8) Detmar Doering, der Leiter des Liberalen Instituts der FNF ist gleichzeitig auch Wissenschaftliches Beiratsmitglied des Mill-Instituts, das von der FNF auch substanziell gefördert wird, darüberhinaus

9) wurde das Buch von U. Ackermann mit dem Titel „Eros der Freiheit“ von der FNF finanziell unterstützt. Eine gewinnbringende Kooperation für die islamfeindliche, antisemitische und rechtslibertäre Professorin für Politikwissenschaft,

10) die den „Sozialstaat als die schlimmste Ausprägung von „Vater Staat““ versteht. Soviel zur Person von Ackermann, die im Blog bereits einen eigenen Eintrag hat.

11) Wenn wir uns jetzt das Mill-Institut genauer betrachten, das so eng mit der FNF verbunden ist, dann reichen die Verbindungen zur CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS),

12) die wie die FNF und die Hayek-Gesellschaft und einige andere Organisationen zu den Kooperationspartner:innen des Mills-Instituts gehört. Hier sämtliche Kooperationen in der Quellenangabe. [1]

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13) Spenden sind übrigens steuerlich absetzbar, denn der Trägerverein ist als gemeinnützig anerkannt. Wenn die FNF also von den öffentlichen Geldern, die sie wie jede parteinahe Stiftung erhält, Spenden an das Mill-Institut vornimmt, kann sie diese gleichzeitig wieder absetzen. [2]

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14) Wer den Spuren der Vernetzungen folgt und sich ein wenig mit der Hayek-Gesellschaft bzw. ihrer Stiftung befasst, die sehr eng mit dem Mill-Institut verbunden sind, landet geradezu zwangsläufig bei der der FDP.

15) Zu den Vorstandsmitgliedern der Hayek-Gesellschaft gehört Carlos A. Gebauer vom Liberalen Aufbruch in der FDP.

16) Der Vorstandsvorsitzende d. Hayek-Stiftung und geschäftsführende Vorstand der Hayek-Gesellschaft Gerd Habermann gehört zum Referent:innenkreis d. Liberalen Aufbruchs in der FDP + er gehörte im letzten Jahr zu den Podiumsdiskussionsteilnehmenden d. Symposiums von Demo für Alle

17) Dass Habermann auch als Referent für extrem rechte/völkische Burschenschaften fungierte, wo er z.B. 2011 mit Joachim Starbatty, der 2013 für die Landesliste Berlin im Rahmen der BTW für die AfD kandidierte, einen Vortrag hielt,

18) verdeutlicht, dass es schon sehr lange personelle Verbindungen zwischen FDP, CDU, AfD und extremen Rechten/Neofaschist:innen gibt, die belegbar sind und beweisen, dass dies KEINE Einzelfälle sind.

19) Der Bundestagsabgeordnete der FDP Frank Schäffler z.B. schrieb für Eigentümlich frei, für Tichys Einblick, für Freitum und ist Gründer von Prometheus – Das Freiheitsinstitut. Er gehört zum Stiftungsrat der Hayek-Stiftung, ebenso wie Erich Weede,

20) der zugleich auch Redaktionsbeirat der extrem rechten und libertären Vereinigung Eigentümlich frei angehört, wie übrigens Jörg Guido Hülsmann vom Kuratorium der Hayek-Gesellschaft auch.

21) Jörg Guido Hülsmann hielt übrigens dieses Jahr (2020) einen Vortrag für das Symposium von Demo für Alle.

22) Aber ich möchte noch einmal auf Frank Schäffler (FDP) zurückkommen. 2016 war er Referent für den „Spaziergang nach Berlin“ organisiert von Max Otte (CDU, Desiderius-Erasmus-Stiftung).

23) Wo der MdB auf den neofaschistischen Historiker David Engels getroffen ist, der gleichfalls ein Referat gehalten hat und gemeinsam mit Max Otte zu The Oswald Spengler Society gehört.

24) 2011 war Schäffler Teilnehmer einer Veranstaltung der Dr. Mutschler-Stiftung in Kooperation mit der Zivile Koalition (Sven und Beatrix von Storch).

25) Zurück zum Kuratorium der Hayek-Gesellschaft. Weiterhin gehören diesem auch an: Vera Lengsfeld (CDU), Joachim Starbatty, der 2013 für die Landesliste Berlin im Rahmen der BTW für die AfD kandidierte, … .

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26) Wer sich die Kuratoriumsmitglieder aufmerksam betrachtet, wird feststellen können, dass Charles Beat Blankart dazu gehört. 2015 war er Referent für EIKE, ist Autor für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit

27) und ist Vorsitzender des Instituts für Unternehmerische Freiheit, wo er auf Robert Nef trifft, dem langjährigen Leiter des Liberalen Instituts (LI) mit Sitz in der Schweiz. [3]

28) Aktuell gehört der Publizist und Staatenhasser Robert Nef zum Stiftungsrat des LI. Und hier wird es interessant.

29) Detmar Doering von der FNF gehört zum Akademischem Beirat des LI, dem auch Guido Hülsmann, Charles B. Blankart und Roland Vaubel angehören. Und so sind wir über einen Umweg in die Schweiz wieder bei der FNF angekommen. [4]

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30) Auch Sascha Tamm von der FNF fungierte bereits als Referent für das LI (CH). Sascha Tamm gehört zum Vorstand des Instituts für Unternehmerische Freiheit, dem auch Detmar Doering angehört.

31) Tamm publiziert für die AfD-nahe Freie Welt, schreibt für Eigentümlich frei (extrem rechts und libertär), über die es bereits einen umfangreichen Eintrag im Blog gibt.

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32) Um es noch einmal zu betonen: Wir sehen hier Vernetzungen zwischen AfD, CDU und der FDP, Verbindungen zu „neuen“ Rechten, zu rechten Libertären, die zwangsläufig zusammenfinden mussten, weil sie viele Gemeinsamkeiten haben.

33) Wir sahen enge bis sehr enge Verbindungen und Verflechtungen der KAS (CDU) mit der FNF (FDP), mit dem Mill-Institut, mit Ulrike Ackermann, die einerseits als Referentin für die KAS fungierte oder die auf der Webseite der FDP aufgeführt wird. [5]

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34) Und die in der Vergangenheit auch zu den Referent:innen des LI (CH) gehörte oder für die Hayek Clubs.

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35) Die die Klimarettung verächtlich als neue Religion bezeichnet und den Sozialstaat als den schlimmsten Feind erachtet. All das mit freundlicher Unterstützung der FDP. [6]

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36) Egal ob CDU, ob FDP, ob AfD, ob Liberales Institut (LI CH) … sie alle eint die Ablehnung erkämpfter sozialer Errungenschaften,

37) die Verachtung von finanzieller Armut, das Desinteresse an prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen und die Mißachtung gegenüber den davon betroffenen Menschen,

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38) antimuslimischer Rassismus, Misogynie und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

39) Menschenverachtung, das ist es was sie eint und natürlich auch ihr(e) Ablehnung/Abscheu/Hass, d. sich gegen Linke richtet.

40) Und wäre der Thread nicht so weit fortgeschritten gäbe es noch sehr viel mehr zur FNF und ihren Verbindungen zu sagen.

Siedler Verlag

Der Siedler Verlag (vollständig Wolf Jobst Siedler Verlag) wurde 1980 von Joachim Severin und Wolf Jobst Siedler gegründet. Mittlerweile gehört der Verlag zur Random House Group und wird hier als „renommierte(r) Verlag für Geschichte, Politik, Zeitgeschehen und Kultur“ bezeichnet. (1)

Aktuell folgt der Verlag noch immer den Spuren des rechten Mitbegründers und Namensgebers, der auch als Helfer Albert Speers bezeichnet werden kann (2) und das liest sich so:

„Der Siedler Verlag folgt bis heute in vieler Hinsicht den programmatischen Überlegungen, die Wolf Jobst Siedler in den 1980 er Jahren bei der Gründung seines Verlages bewegten“.

Quelle: https://www.randomhouse.de/webarticle/aid9701.rhd

Für seine rechte oder „konservative“ Publizistik wurde Jobst Wolf Siedler 2007 mit dem Gerhard-Löwenthal-Ehrenpreis ausgezeichnet, der seit 2004 regelmäßig von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF), Trägerstiftung der Bibliothek des Konservatismus (BdK), in Kooperation mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit verliehen wird. (3)

Jobst Wolf Siedler schrieb zu Lebzeiten nicht nur Bücher, sondern auch für die „neu“ rechte Wochenzeitung Junge Freiheit und er unterzeichnete 2006 den Solidaritätsappell Appell für die Pressefreiheit initiiert von und verfasst für die Junge Freiheit, die in diesem Jahr von der Leipziger Buchmesse ausgeschlossen worden war und wenig später doch ohne Auflagen als Aussteller*in zugelassen wurde.

Anmerkungen: weitergehende Informationen über den verstorbenen rechten Verlagsgründer bietet ein Artikel aus der Zeit vom 03.02.2016 mit dem Titel: „Albert Speer: Zum Dank ein Bild vom Führer“ (http://www.zeit.de/2016/22/albert-speer-wolf-jobst-siedler-joachim-fest/komplettansicht. Kostenlose Anmeldung zur Komplettansicht nötig.)
oder dieser Artikel https://www.deutschlandfunk.de/albert-speer-und-seine-helfer-geschichtsfaelschung-fuer-die.691.de.html?dram:article_id=385011

Zur Erinnerung einige Informationen über die mittlerweile vergessenen oder ignorierten Autor*innen des Siedler-Verlags:

Heimo Schwilk: „Luther Der Zorn Gottes“. Auch er gehörte zu den Autor*innen der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit, war darüberhinaus Referent für die extrem rechte Burschenschaft Danubia München, Autor für Criticón, Referent für das Studienzentrum Weikersheim, einem Zentrum neuer Rechter. Er wurde im internen Adressverzeichnis der JF geführt, scheint also mit dieser Zeitung noch enger verbunden zu sein. (Stand 2010)

Sonja Margolina: „Das Ende der Lügen“ (Siedler Verlag 1992). Hier ein Zitat:

Die jüdische Präsenz in den Machtorganen war so eindrucksvoll, daß sich ein so unbefangener zeitgenössischer Forscher wie der in New York lebende russische Kulturhistoriker Boris Paramanow fragt, ob nicht vielleicht die Beförderung der Juden auf Führungspositionen eine ‘gigantische Provokation’ gewesen ist …
Die übertrieben eifrige Teilnahme der jüdischen Bolschewiki an der Unterjochung und Zerstörung Rußlands ist eine Sünde, die die Vergeltung schon in sich trägt …
Jetzt befinden sich Juden an allen Ecken [nach der Revolution von 1917) und auf allen Stufen der Macht. Der Russe sieht sie an der Spitze der Zarenstadt Moskau und an der Spitze der Metropole an der Nerwa und als Haupt der Roten Armee … Der russische Mensch hat jetzt einen Juden sowohl als Richter als auch als Henker vor sich, er trifft mit jedem Schritt auf den Juden, nicht den Kommunisten, der genauso armselig ist, wie er selbst, aber doch Anordnungen trifft und die Sache der Sowjetmacht betreibt … Es ist nicht verwunderlich, daß der Russe, wenn er die Vergangenheit mit heute vergleicht, zu dem Schluß kommt, daß die gegenwärtige Macht jüdisch und gerade deshalb so bestialisch ist.

(Sonja Margolina, Das Ende der Lügen, Siedler Verlag, Berlin 1992, S. 48, 58, 60.) (4)

Es ist also kein Wunder, dass extrem rechte Webseiten, Blogs von Nazis oder auch Schriften, die die Singularität des Holocaust in Frage stellen, Geschichtsrevisionismus betreiben oder Holocaustleugner, eifrig auf ihr Buch verweisen. Ist es doch hilfreich bei der Opfer-Täter-Umkehr oder der Leugnung. Insbesondere unter dem Aspekt, dass Margonlina selbst Jüdin ist. An der Begeisterung für ihr Buch hat sich nichts geändert. Wie z.B. dieser leugnende Neonazitext aus dem Jahr 2016 beispielhaft belegt. (5)

Hier noch einige Publikationen, die aktuell beim Siedler-Verlag zur Verfügung stehen:

Eberhard Straub: „Das spanische Jahrhundert“ (2019 Referent für das neofaschistische Institut für Staatspolitik (IfS), Autor für die Sezession, für die Junge Freiheit, Erstunterzeichner der Charta 2017, Unterzeichner der rassistischen Erklärung 2018 …),

Jobst Wolf Siedler: „Ein Leben wird besichtigt“, „Wider den Strich gedacht“ und „Wir waren noch einmal davongekommen“, sowie „Auf der Pfaueninsel

die Biografie von Ernst Jünger verfasst von Helmuth Kiesel

Boris Palmer‘s rassistisches Pamphlet: „Wir können nicht allen helfen“ sowie sein Nachfolger „Erst die Fakten, dann die Moral“. (6)

 

Westend Verlag

Der Westend Verlag2004 gegründet, mit Sitz in Frankfurt, versteht sich als Anwalt der Ideen, Gedanken, Analysen und Arbeiten seiner Autoren. (1) Zum Westend Verlag gehören die Buchkomplizen, deren Adresse mit dem c/o Westend Verlag identisch ist. (2)

Die Buchkomplizen werden laut Westend Verlag von den NachDenkSeiten, KenFM, telepolis, Westend Verlag unterstützt. (3)

(3)

Die Buchkomplizen wiederum geben an, die NachDenkSeiten, Rubikon, KenFM und MAKROSKOP seien Komplizen. (4)

Aber ganz unabhängig, ob es sich um Komplizenschaft oder nur um eine Unterstützung handelt, der Westend Verlag gehört zu diesem Querfrontnetzwerk.

Denn zu den Autor:innen des Westend Verlags gehören neben Gregor Gysi (Die Linke) oder Sahra Wagenknecht (Die Linke) auch der rechte Antifeminist Arne Hoffmann, XR-Aktivist und Rubikon-Autor Florian Kirner, Rainer Mausfeld, Dushan Wegner (Autor für Tichys Einblick, für die Junge Freiheit, die Achse des „Guten“ und Eigentümlich frei …) und Willy Wimmer (CDU, extrem rechts, Autor für das Deutschland Journal der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (SWG) mit guten Kontakten zum Beispiel zu Max Otte (CDU).

Bei den Buchkomplizen sieht es allerdings nocht wesentlich schlimmer aus. Denn neben Joschka Fischer, gehören auch der rechte Verschwörungsideologe Daniele Ganser, Gregor Gysi, Peter Hahne, Florian Kirner, Karin Leukefeld, der Pegidafreundliche Hans-Joachim Maaz gehören auch Rainer Mausfeld, Max Otte (CDU, AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung…), Ulf Poschardt, die islamfeindliche Professorin Susanne Schröter, Manfred Spitzer, der antifeministische Jurist Alexander Stevens, der extrem rechte Willy Wimmer von der CDU und Michael Wolffsohn. …

Diese „Bandbreite“, also sowohl linke als auch rechte Ideologie zu vertreiben, ist von den Buchkomplizen auch so beabsichtigt. Das schreiben sie selbst, wie im Screenshot zu lesen ist.

Der Westend Verlag kann darum ohne jeden Zweifel Querfront zugeordnet werden.

Körber Stiftung

Die Körber Stiftung bzw. die Edition Körber ist NICHT rechts. Ihren Eintrag hat sie allerdings der Tatsache zu verantworten, dass der Namensgeber und Gründer der Stiftung Kurt A. Körber Mitglied in der NSDAP war und in einem Unternehmen arbeitete, das KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen ausbeutete.

Zwar hat sich 2012 die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg mit Kurt A. Körber befasst (nachzulesen hier), dennoch wird er nach wie vor von der Stiftung zum Vorbild erklärt und auf der Webseite sogar als „Anstifter“ bezeichnet, der zum Vorbild gelebter gesellschaftlicher Verantwortung geworden sei und weiter im Original mit einem  Textauszug der sprachlos macht:

„(…) 1935 tritt Körber in die Universelle-Werke J. C. Müller & Co. in Dresden ein. Die Universelle beginnt als kriegswichtiger Betrieb auch mit der Produktion von Rüstungsgütern. Dafür werden bis zu 3000 Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt. 1940 wird Körber Mitglied der NSDAP. Er sieht dies als formales Zugeständnis, mit dem er nie geistige Nähe zum Nationalsozialismus verbindet. Bis 1944 steigt Körber bei der Universelle zum Technischen Direktor auf. 1945 bleibt er unter der sowjetischen Besatzungsmacht im Amt und treibt den zivilen Wiederaufbau des Unternehmens voran.(…)“ (1)

Screenshots vom 17.02.2020 (https://www.koerber-stiftung.de/ueber-uns/der-stifter)

Wir hätten uns in Anbetracht von Körber, der Mitarbeiter in einem Betrieb war, der Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge ausbeutete und der NSDAP angehörte, eine ernsthafte und auch schmerzhafte Aufarbeitung durch die Stiftung gewünscht und mit Sicherheit auch einen ganz anderen Text als den auf der Webseite. Denn so lesen sich die einzelnen Stationen im Lebens des Gründers, als sei es das Normalste auf der Welt, dass eine Stiftung den Namen eines NSDAP-Mitglieds trägt und ihn dann hinterher zum Vorbild gelebter gesellschaftlicher Verantwortung erklärt.

Dieser Umgang ist für die Überlebenden des Holocaust, für ehemalige KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter*innen wie ein Schlag ins Gesicht und muss einen Schmerz verursachen, den sich die Verfasser*innen kaum vorstellen können und für den sie sich zutiefst schämen.

Ergänzende Infos über den Namensgeber noch hier und hier

Die Edition Körber bzw. die Körber-Stiftung nimmt regelmäßig an den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt teil.

Vernetzungen, Weiterverbreitungsmöglichkeiten, #lbm20

Datum: 18.02.2020

1) Zur Einstimmung auf die bevorstehende Leipziger Buchmesse, die am 12.03. beginnt, ein Thread mit Grafiken zum Thema Vernetzungen und Weiterverbreitungsmöglichkeiten.

2) Als Beispiel wurde ein Sammelband ausgewählt mit 29 Beiträgen. Veröffentlicht ist dieser im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, herausgegeben wurde er von Norbert Lammert/Joachim Klose und beworben wie er auch durch die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung.

3) Auf der linken Seite in der nachfolgenden Grafik sind alle 29 Personen aufgeführt, die am Sammelband „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ als Autor:innen beteiligt gewesen sind.

4) Der Ausschnitt dieser Grafik sieht sehr übersichtlich aus, aber das nur, wenn mensch die Verbindungen der Autor:innen unberücksichtigt lässt.

5) Ein Großteil von ihnen lehrt(e) und forscht(e) an Universitäten, fungierte in der Vergangenheit als Referent:innen für die KAS,

6) veröffentlichten Publikationen, eigene Bücher für andere Verlage, die möglicherweise auch als Aussteller:in auf der #lbm20 zu finden sind, halten Vorträge für Vereine, haben Kontakte zu Parteien,

7) schreiben z.B. auch für nicht-genuin-rechte Medien/Zeitungen oder werden von Journalist:innen interviewt, was dazu führt, dass ihre menschenverachtende oder ihre rechte Botschaft oder eben auch dessen Relativierung dann in der Tagespresse landet.

8) Diese unübersichtliche Vielzahl an Weiterverbreitungsmöglichkeiten/Plattformen müsste als Pfeile zusätzlich eingefügt werden.

9) Jede einzelne Person in Grafik 1 auf der linken Seite verfügt über Verbindungen, Kontakte und Freundschaften, die als Pfeile dargestellt werden müssten.

10) Am Beispiel von Werner J. Patzelt sollen diese Vernetzungen, die nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, mit einer Grafik dargestellt werden.

11) Jeder Pfeil in Grafik 1 und 2 symbolisiert den Weg einer menschenverachtenden/rassistischen/misogynen/antisemitischen … Botschaft

12) oder deren Relativierung, die durch den jeweiligen Kontakt zu Organisationen/Personen weitergetragen wird, wo sie wiederum weitere Menschen erreicht.

13) Am Beispiel von Werner J. Patzelt müssten zusätzlich mindestens noch Joachim Klose, Alfred Grosser, Barbara Zehnpfennig, Ulrike Ackermann, Hermann Lübbe, Walter Schmitz, Walter Schweidler, Hans-Dieter Zimmermann der Grafik hinzugefügt werden,

14) denn mit ihnen hat er gemeinsam das Zentrum für Gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration e.V. gegründet.

15) Deshalb müssten in der Grafik  weitere Pfeile hinzugefügt werden, so wie bei allen anderen Orgas auch.

16) So müsste der Aufruf zur Rahmenkultur aufgeführt werden und damit auch Arnd Uhle , der daran mitbeteiligt gewesen ist. Ein weiterer Pfeil wäre hier nötig. Mindestens einer, denn diese „Leidkultur“ wurde ja schließlich namentlich von zusätzlichen Personen unterzeichnet,

17) die wiederum auch gut vernetzt sind und deren Grafiken ähnlich aussehen würden.

18) Diese Vernetzungen sind als Grafik allerdings nicht mehr darstellbar. Denn jede Organisation wie die in Grafik 2 zum Beispiel hat Mitglieder, führt Veranstaltungen durch wo mensch sich trifft, sich austauscht oder einem Vortrag lauscht.

19) Und das sind alles zusätzliche Verbreitungsmöglichkeiten, die mit weiteren Pfeilen gekennzeichnet sein müssten. Was aus Platzgründen unmöglich ist.

20) Wenn wir uns jetzt der Buchmesse zuwenden, auf der der V&R Verlag mit dem Sammelband als Aussteller:in präsent sein wird, dann werden zusätzlich weitere 2.546 Aussteller:innen aus 46 Ländern in Leipzig als Aussteller:innen beteiligt sein.

21) 286.000 Besucher:innen der Leipziger Buchmesse wurden bisher in den vergangenen Jahren durchschnittlich geschätzt, darunter 62.000 Fachbesucher:innen.

22) Auf 106.000 qm Bruttofläche zeigen die Aussteller:innen, also die insgesamt 2.547 Verlage und Orgas, ihre neuesten Bücher, Schriften und/oder Magazine, Zeitungen … und senden von dort Botschaften aus.

23) Die Anzahl der Publikationen oder die Anzahl von Botschaften lassen sich nicht schätzen. Dazu kommen nämlich noch die Veranstaltungen auf der #lbm20,

24) die Lesungen, die Diskussionsrunden oder die Anwesenheit d. Buchautor:in am Stand, sowie die Gespräche nebenbei, die möglicherweise auf den 1. Blick unbedeutend erscheinen.

25) Das alles macht die Buchmesse aus. Mit diesem Bild im Kopf bitte noch einmal die nachfolgende Grafik betrachten und dabei insbesondere an die Größenordnung denken, die die Leipziger Buchmesse einnehmen müsste.

26) Das alles ist nicht mehr darstellbar.

27) Auf was ich hinauswill ist folgendes: Was auf den Schaubildern zu sehen ist, ist nur ein winzigkleiner Bruchteil von dem was Vernetzungen bedeuten oder ein Sammelband, der das Ergebnis davon ist. Ein Sammelband, der rechte Narrative, eine rechte Ideologie enthält,

28) der in einem genuin nicht-rechten Verlag erschienen ist und auf der #lbm20 präsentiert und verkauft wird.

29) Das alles findet auf der Buchmesse statt und es gibt eine unüberschaubare Menge an Literatur mit antidemokratischen, rassistischen, misogynen … Inhalten und das auch in nicht rechten Verlagen/Orgas.

30) Deshalb schaue ich in jedem Jahr genauer hin und das ist auuch der Grund, warum die Aufstellung im Blog ein Ausmaß angenommen hat, dass so manch einer Person fragwürdig erscheinen mag.

31) Hinschauen, auch dahin schauen, wo es wehtut, ganz besonders dort. Das sollte immer und jeden Tag Priorität haben, auch auf den jeweiligen Buchmessen.

32) Dies waren einige Gedanken zur Einstimmung auf die bevorstehende #lbm20.

Ein Gastbeitrag

Anmerkung von B. Kramer: Dieser Gastbeitrag ist Teil der Dokumentation des Sammelbandes „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ (Norbert Lammert/Joachim Klose)

Abschließende Bemerkungen

Der rechte Rand der Unionsparteien CDU/CSU strebt unbeirrt nach Rechtsaußen und beschränkt sich nicht mehr nur auf Treffen im Rahmen von Ressonanzräumen/Echokammern wie etwa die WerteUnion, sondern drängt ganz praktisch auf die Umsetzung neofaschistischer Politik.

Eine beachtliche Vielzahl dieser Ultrarechten hat sich im von Norbert Lammert und Joachim Klose herausgegebenen Sammelband Balanceakt für die Zukunft. Konservatismus als Haltung zusammengefunden. Gemeinsam ist allen Beteiligten ihre antidemokratische Haltung, die Ablehnung von Diversität und sexueller Selbstbestimmung unter Berufung auf ein christlich-fundamentalistisches Weltbild, das mal erzkatholisch, mal evangelikal eingefärbt ist, durchzogen von einem bisweilen grotesk und aus der Zeit gefallen wirkendem Antikommunismus.

Der überwiegende Teil der Autor*innen des Sammelbands ist männlichen Geschlechts (nur zwei Beiträge wurden von Frauen verfasst), lebt und arbeitet in Deutschland und ist als Akademiker*in verbeamtet. Insbesondere die Autor*innen mit akademischen Titeln vor dem Namen können ihre reaktionären Ansichten dank ihres Zugangs zu Massenmedien regelmäßig einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Zu diesem Personenkreis gesellen sich u.a. aus einschlägigen Medien als ultrarechts einzustufende Publizisten, einige einschlägig bekannte, pensionierte Hochschullehrerende sowie drei nichtdeutsche Autoren.

Die Viktor-Orbán-Connection: Antisemitismus, Roma-feindlicher Rassismus und Neoliberalismus

Unter den Autor*innen des vorliegenden Sammelbands ragt mit Zoltán Balog ein Mann heraus, der als ehemaliger ungarischer Minister für Gesundheit, Soziales, Jugend, Bildung, Kultur und Sport in den Jahren 2012 bis 2018 unter dem Autokraten Viktor Orbán maßgeblich mitverantwortlich war für die antisemitische Hetzkampagne gegen George Soros, die den Umzug der von Soros finanziell geförderten Central European University zur Folge hatte. Die von George Soros gegründete Nichtregierungsorganisation Open Society Foundation bezeichnete Balog als Spionageorganisation. (1) Heute agiert Balog unter der nebulös anmutenden Bezeichnung «Sonderbotschafter, sowie Beauftragter des Ministerpräsidenten von Ungarn für gesellschaftliche Angelegenheiten» weiterhin offiziell für das Orbán-Regime. (2) Das Bild des Schattendiplomaten Zoltán Balog wird abgerundet durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des Stiftungsbeirats der Stiftung für ein bürgerliches Ungarn, deren wichtigste Kooperationspartnerin die Konrad-Adenauer-Stiftung ist. (3)

Für die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrer vermeintlich projüdischen Haltung ist die Personalie Zoltán Balog mehr als blamabel: Zahlreiche antisemitisch grundierte Verfehlungen sowie christlich-fundamentalistische und frauenfeindliche Aussagen Balogs sind gut dokumentiert. (4) Ein wichtiges Anliegen des früheren calvinistischen Priesters Zoltán Balog in seiner Zeit als Minister war der letztlich fehlgeschlagene Versuch der Segregation von Kindern der Roma-Minderheit an staatlichen ungarischen Schulen. Gegen diese Form der Apartheid-Politik im Bildungswesen eines europäischen Staats machte die Roma-Community erfolgreich auf EU-Ebene mobil. (5) Am gravierendsten wirkte sich Zoltán Balogs Tätigkeit als Minister von Viktor Orbáns Gnaden aus auf das ungarische Gesundheitssystem, das unter Balog weitestgehend zerstört wurde. (6) Bei Zoltán Balog verschmelzen somit christlicher Fundamentalismus, antidemokratischer Autoritarismus, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus und Rassismus mit neoliberaler, mafiöser Klientelpolitik zu einem neofaschistischen, inhumanen Amalgam.

Throwback ins 19. Jahrhundert: Ein Ex-Hörfunkdirektor verteidigt einen Antisemiten und den Kolonialismus

Antisemitismus als inhärenter Bestandteil seines Denkens lässt sich auch bei einem weiteren Sammelband-Autor ausmachen — dem früheren MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller, der den Antisemiten Ernst Moritz Arndt allen Ernstes mit dem Argument verteidigt, dieser sei ein Demokrat und Freiheitskämpfer gewesen.(7) Dass Ernst Moritz Arndt getrieben war von zutiefst rassistischem Denken und als Publizist gegen die jüdische Minderheit wetterte, lässt Möller schlicht außer Acht. (8) In der Vergangenheit fiel Möller zudem auf durch herablassende Aussagen über den Islam sowie Länder des Globalen Südens. (9) Möller betreibt Geschichtsrevisionismus hinsichtlich des deutschen Kolonialismus, den er verharmlost und beschönigt. (10)

Furchtbare Historiker: Pro-faschistischer Geschichtsrevisionismus

Unterdessen leugnet der Sammelband-Autor Jörg Baberowski, seines Zeichens Historiker, schon mal die Einzigartigkeit der Schoah. (11) Gleichfalls Historiker ist der Autor des Sammelbands Peter Hoeres. Bei Hoeres ist die antisemitische Grundhaltung weniger offen als bei seinem Fachkollegen Baberowski, sondern äußert sich in Hoeres’ Ablehnung (12) einer auf dem Historikerkongress 2018 verabschiedeten Resolution, die an die Eigenverantwortung von Historiker*innen für eine lebendige Erinnerungskultur appelliert. (13) Sowohl Hoeres als auch Baberowski sind darum bemüht, das seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts abgeschlossene Kapitel des so genannten «Historikerstreits» erneut zu öffnen, um neofaschistischem Geschichtsrevisionismus breiten Raum zu geben. Folgerichtig ist mit Michael Stürmer ein aus dem «Historikerstreit» bekannter Protagonist des rechten, revisionistischen Lagers im vorliegenden Sammelband vertreten. (14)

Hufeisentheoretiker*innen in Aktion: Keine Scheu vor Zusammenarbeit mit Neofaschist*innen und Antisemit*innen

Peter Hoeres gehört überdies zu denjenigen Autoren des Sammelbands, die in der Vergangenheit mit dem neofaschistischen Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels und dessen Institut Walberberg zusammengearbeitet haben — entweder als Tagungsgäste oder als Autoren der Zeitschrift Neue Ordnung — und somit Ockenfels‘ affirmative Haltung zur Holocaustleugnung billigend in Kauf nehmen. (15) Es handelt sich um folgende Autoren des Sammelbands: Eckhard Jesse, Josef Kraus, Henry Krause und Werner J. Patzelt. Die letztgenannten Herren nahmen gemeinsam mit dem Antisemiten Zoltán Balog teil an der Tagung Was heißt konservativ heute? in Cadenabbia. (16)

Ebenfalls in Cadenabbia vertreten: Joachim Klose, Landesbeauftragter für Sachsen und Leiter des Politischen Bildungsforums Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung (im Bild ganz links außen rofl). Klose ist in der Vergangenheit immer wieder hervorgetreten mit Gleichsetzungen von Links- und Rechtsradikalismus (17) sowie massive Verharmlosung von Pegida und AfD, (18) während er zugleich das Aktionsbündnis Dresden nazifrei als linksextrem verunglimpfte und ihm vorwarf, sich nicht auf Rechtsstaatlichkeit und Gewaltfreiheit einigen zu können. (19) In der Hochphase von Pegida von Januar bis März 2015 bot die Konrad-Adenauer-Stiftung unter Joachim Klose darüber hinaus ultrarechten Kräften im Festsaal der Dresdner Dreikönigskirche eine öffentliche Plattform mit gleich zwei Veranstaltungsreihen. (20)

Die Teilnehmer*innen in Cadenabbia „Gruppenbild mit Antisemit“ (16)

Rechtskatholizismus heute: Zwischen Pädokriminalität und Rechtsterrorismus

Mit dem ehemaligen Lehrer Josef Kraus beteiligt sich ein besonders dreister Ultrarechter am vorliegenden Sammelband: Einerseits ist der gläubige Katholik Josef Kraus dem Lager von «Demo für alle» zuzurechnen, (21) das u.a. gegen die LGBTQIA-Community sowie Sexualkundeunterricht mobil macht und dessen Protagonist*innen zugleich das pädokriminelle Netzwerk innerhalb der katholischen Kirche um den Ex-Papst Benedikt XV. aka Joseph Ratzinger verteidigen. (22) Andererseits betätigt sich Kraus seit 2017 mit großer Regelmäßigkeit als Autor der Zeitschrift Tumult, (23) dem bildungsbürgerlichen Aushängeschild des deutschen Rechtsterrorismus. Bei Tumult nimmt niemand daran Anstoß, dass der AfD-Politiker Björn Höcke ein Intimus des Neonazis Thorsten Heise ist, (24) der seinerseits im deutschen Rechtsterrorismus eine Schlüsselrolle einnimmt. (25) So verfasste der Tumult-Chefredakteur Frank Böckelmann das Vorwort für einen Interviewband mit dem AfD-Politiker Björn Höcke. (26). Der Interviewer Sebastian Hennig — berüchtigt für sein Pegida-Buch (27) — ist passenderweise ebenso Tumult-Autor wie Josef Kraus. Egal ob NSU, Combat 18, Blood & Honour etc. — alle Wege führen zu Tumult. Da verwundert es kaum, dass sich Josef Kraus als wichtiger Tumult-Autor in der Vergangenheit zum expliziten Nicht-Distanzieren von Björn Höcke genötigt sah. (28)

Giftiger Sondermüll, verpackt als Neuware: Antimuslimischer Rassismus und antisemitische Stereotypen

Zuletzt ein Blick auf die beiden Damen in der Runde: Die Politikwissenschaftlerinnen Ulrike Ackermann und Barbara Zehnpfennig haben in den vergangenen Jahren wiederholt antimuslimische Ressentiments befördert, die quasi nach Schema F abgeleitet wurden von aus längst vergangenen Jahrhunderten stammenden antisemitischen Stereotypen. Zu derartigen Stereotypen gehören u.a. das Behaupten einer «Islamisierung». Bei Ackermann klingt das z.B. so:

«Heute beobachten wir in den Banlieues um Paris herum, wie sich das Recht auf das Tragen von Kopftüchern sukzessive in eine allzeitige Pflicht verwandelt und immer weniger Frauen in diesen Vierteln auf der Straße zu sehen sind, bis sie ganz aus der Öffentlichkeit verschwinden. Es sind Islamisierungsprozesse, die an unseren freiheitlichen Grundwerten und sozialen Regelwerken rühren. Diese waren keine Gottesgeschenke, sondern sind über Jahrhunderte im zuweilen schmerzlichen Prozess der Aufklärung und Säkularisierung erstritten und erkämpft worden.» (29)

Ackermann bedient sich mit ihrem Auslassungen von «Islamisierungsprozesse[n]» bei uralten antisemitischen Codes und stellt sich zugleich in die Tradition des Nationalsozialismus, der Jüd*innen als minderwertig ansah und ihnen vorwarf, das deutsche Volk zu «verjuden». Dieser behaupteten «Verjudung» begegnete das NS-Regime mit zahlreichen Maßnahmen zur «Entjudung», z.B. dem «Erlaß über die Entjudung des jüdischen Grundbesitzes». (30) Nach demselben Muster verfährt Ackermann, wenn sie behauptet, die westeuropäische Metropole Paris würde «islamisiert». Zugleich beschwört Ackermann freiheitliche Grundwerte, die durch die Burka angeblich in Gefahr gerieten. Hier perpetuiert Ackermann ein weiteres antijüdisches Klischee, nämlich den Vorwurf der Blasphemie gegen die herrschende Ordnung, (31) den Ackermann anwendet auf die muslimische Community in einem sich säkular gerierendem Setting.

Ein alter Hut: Die Burka und der Niqab als gesellschaftliches Übel

Die Burka und der Niqab werden auch von Barbara Zehnpfennig als Übel ausgemacht. Zehnpfennig versteigt sich da schon mal zur Aussage, eine Vergewaltigung auf dem Oktoberfest sei nicht so schlimm wie der von ihr unterstellte Zwang zum Tragen von Burka und Niqab:

«Die Frauenverachtung, die in dem islamischen „Vermummungsgebot“ liegt, macht zudem vor den nichtmuslimischen Frauen nicht halt. Wenn eine „anständige“ Frau sich verhüllt, müssen alle unverhüllten Frauen als unanständig gelten. Es ist dann kein Wunder, wenn sie als Freiwild betrachtet werden. Eine unerträgliche Verharmlosung stellt es in diesem Zusammenhang übrigens dar, wenn – durchaus auch von Feministinnen! – darauf verwiesen wird, dass es auf dem Oktoberfest und ähnlichen Veranstaltungen auch Übergriffe auf Frauen gebe, über die sich aber niemand besonders aufrege. Das verkennt den gewaltigen Unterschied zwischen dem Zugriff aus Begehren und dem Zugriff aus reiner Machtdemonstration, der den anderen restlos zum verachteten Objekt degradiert.» (32)

In o.g. Textpassage knüpft Zehnpfennig überdies in subtiler Form an das antisemitische Klischee vom Juden als Vergewaltiger an, das vom NS-Hetzblatt Der Stürmer auf die Spitze getrieben wurde: (33)

«Die Frauenverachtung, die in dem islamischen „Vermummungsgebot“ liegt, macht zudem vor den nichtmuslimischen Frauen nicht halt.» (34)

D.h. die Grundaussage lautet bei Zehnpfennig, dass der Islam eine Gefahr an Leib und Leben für nichtmuslimische (= deutsche) Frauen darstellt.

Unterschiedliche Brauntöne: Die Nuancen des antimuslimischen Rassismus

Die Unterschiede zwischen Zehnpfennig und Ackermann hinsichtlich des von ihnen propagierten Islambilds sind gradueller Natur: Während Zehnpfennig vor der Benutzung des ultrarechten Kampfbegriffs «politischer Islam» zurückschreckt, packt Ackermann hier kräftig zu, z.B.:

«Der politische Islam weiß genau, was er will. Er zaudert nicht, er zweifelt nicht.» (35)

Ackermann betreibt hier ultrarechten Alarmismus und beschwört eine Uniformität des vom Islam geprägten politischen Spektrums herauf, die es so in der Realität nirgends gibt. Darum passt die Achse des Guten als Outlet auch zu Ackermann, (36) während sich Zehnpfennig betätigen darf als vermeintlich seriös-staatstragende Autorin des vom rechtsoffenen grünen Thinktank Zentrum Liberale Moderne betriebenen Portals Gegneranalyse. (37)

Weil hier nicht der geeignete Ort ist, um Ackermanns und Zehnpfennigs grob verfälschende, verkürzende Aussagen zum Islamismus erschöpfend und tiefschürfend zu diskutieren, wird verwiesen auf Rudolf Walthers Text über den französischen Faschisten und Nobelpreisträger Alexis Carrel (38) und auf Marc Thörners exzellentes Radiofeature zur Bedeutung der verschiedenen Spielarten des europäischen Faschismus für die Entwicklung des modernen Islamismus. (39)

Kernaufgaben der Konrad-Adenauer-Stiftung: Autoritarismus fördern, Neofaschismus international vernetzen

Die Herausgeber Norbert Lammert und Joachim Klose haben mit dem Sammelband Balanceakt für die Zukunft. Konservatismus als Haltung eine Publikation vorgelegt, in der zahlreiche, der Konrad-Adenauer-Stiftung seit vielen Jahren verbundene ultrarechte Aktivist*innen zu Wort kommen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung demonstriert mit der vorliegenden Publikation, wie weit sie sich entfernt hat von demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien. Mehr denn je setzt die Konrad-Adenauer-Stiftung auf Personal, dessen Geschäft auf Desinformation und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit beruht. Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist keineswegs die Förderin demokratischen, pluralistischen Denkens, als die sie sich gern ausgibt, sondern eine international aktive Förderin autoritären Denkens und Handelns sowie ultrarechter Kräfte. Mit dem vorliegenden Sammelband sendet die Konrad-Adenauer-Stiftung ein unmissverständliches Zeichen, wo sie sich selbst verortet: tief im neofaschistischen Sumpf.

Quellen

(1) Vgl. Singman, Brooke (05.05.2017): «George Soros battles $10B lawsuit, familiar charges of wielding political influence». In: Fox News. Abrufbar unter: https://www.foxnews.com/world/george-soros-battles-10b-lawsuit-familiar-charges-of-wielding-political-influence

(2) Vgl. o.V. (2019): «Europa: Quo vadis? Der Beitrag der Europäischen Union zur globalen Friedens- und Sicherheitsfrage». 21.11.-22.11.2019. In: Evangelische Akademie Bad Boll. Abrufbar unter: https://www.ev-akademie-boll.de/tagungsarchiv/621419.html

(3) Vgl. Selbstvorstellung der Stiftung für ein bürgerliches Ungarn. Abrufbar unter: http://www.szpma.hu/english/

(4) Vgl. Rorke, Bernard (24.10.2017): «10 Things He Really Said: Zoltán Balog, Hungarian Minister for Human Resources». In: European Roma Rights Centre. Abrufbar unter: http://www.errc.org/news/10-things-he-really-said-zoltan-balog-hungarian-minister-for-human-resources

(5) Ebd.

(6) Vgl. Veyder-Malberg, Thyra (03.03.2017): «Das ungarische Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch». In: Mitteldeutscher Rundfunk. Abrufbar unter: https://www.mdr.de/heute-im-osten/gesundheitssystem-ungarn-102.html

(7) Vgl. Möller, Johann Michael (13.04.2017): «Einer von uns!». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://web.archive.org/web/20200119155203/https://www.zeit.de/2017/16/ernst-moritz-arndt-dichter-universitaet-greifswald/seite-2

(8) o.V. (o.J.): «Ernst Moritz Arndt». In: Wikipedia. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moritz_Arndt#Verh%C3%A4ltnis_zu_Frankreich_und_dem_Judentum

(9) Vgl. Möller, Johann Michael (27.03.2019): «Im Lager der „Bremser und Erbsenzähler“». In: Deutscher Kulturrat e.V. Abrufbar unter: https://www.kulturrat.de/themen/erinnerungskultur/kolonialismusdebatte/im-lager-der-bremser-und-erbsenzaehler/

(10) Vgl. ebd.

(11) Vgl. Fischer-Lescano, Andreas (11.06.2017): «Die Selbstinszenierung eines Rechten». In: Frankfurter Rundschau. Abrufbar unter: https://www.fr.de/wissen/selbstinszenierung-eines-rechten-11047659.html

(12) Vgl. Köhler, Michael (19.10.2018): «Hoeres: Verabschiedete Resolution ist unausgewogen». In: Deutschlandfunk. Abrufbar unter: https://www.deutschlandfunk.de/einmischung-in-politische-debatten-durch-historiker-hoeres.691.de.html?dram%3Aarticle_id=431031

(13) Vgl. o.V. (27.09.2018): Resolution des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu gegenwärtigen Gefährdungen der Demokratie. Abrufbar unter: https://www.historikerverband.de/verband/stellungnahmen/resolution-zu-gegenwaertigen-gefaehrdungen-der-demokratie.html

(14) Vgl. Kramer, B. (31.12.2019): «Michael Stürmer». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/michael-stuermer/

(15) Vgl. Ockenfels, Wolfgang (14.06.2012): «Der Heilige Rock, Hans Küng und die Piusbruderschaft». In: kath.net. Abrufbar unter: http://www.kath.net/news/36942

(16) Vgl. Kramer, B. (26.12.2019): «Thread über Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/thread-ueber-veranstaltungen-der-konrad-adenauer-stiftung/

(17) Vgl. Klose, Joachim (22.11.2018): « Helden des Alltags – Wie Zusammenhalt wächst». In: Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen. Abrufbar unter: https://www.kas.de/de/einzeltitel/-/content/helden-des-alltags-wie-zusammenhalt-wachst

(18) Vgl. Kamann, Matthias / Jungholt, Thorsten (17.01.2017): «Diese NPD ist eines Verbots unwürdig». In: Welt. Abrufbar unter: https://www.welt.de/politik/deutschland/article161252826/Diese-NPD-ist-eines-Verbots-unwuerdig.html

(19) Vgl. Klose, Joachim (2015): «Das Pegida-Syndrom», S. 121. In: Die politische Meinung, Nr. 531, März/April 2015, S. 119-123. Abrufbar unter: https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/das-pegida-syndrom

(20) Vgl. ebd.: S. 122.

(21) Vgl. Kramer, B. (31.12.2019): «Josef Kraus». In: Dokumentieren gegen Rechts. Verbindungen und Vernetzungen. Abrufbar unter: https://bkramer.noblogs.org/josef-kraus/

(22) Häringer, Katharina (21.07.2017): «Gloria relativiert Missbrauch bei den Domspatzen». In: Bayerischer Rundfunk. Abrufbar unter: https://www.br.de/nachrichten/bayern/gloria-relativiert-missbrauch-bei-den-domspatzen,6ctkee1k60wkce9m6mwk6d1k6cv30

(23) Zum Tumult-Netzwerk vgl. Tumult-Thread: https://bkramer.noblogs.org/tumult/

(24) Vgl. Vogel, Hannes (12.09.2018): «Alte Kameraden». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://www.zeit.de/2018/38/bjoern-hoecke-afd-neonazi-freundschaft-rechtsextremismus

(25) Vgl. o.V. (16.07.2018):«Combat 18. Reunion». In: Exif. Recherche und Analyse. Abrufbar unter: https://exif-recherche.org/?p=4399

(26) Vgl. Buchtitelinformation der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1160464154

(27) Bittner, Michael (28.10.2015): «PEGIDA von Innen. Die Chronik „Spaziergänge über den Horizont“ von Sebastian Hennig». Abrufbar unter: https://michaelbittner.info/2015/10/28/pegida-von-innen-die-chronik-spaziergaenge-ueber-den-horizont-von-sebastian-hennig/

(28) Brenner, Peter J. / Kraus, Josef: «Höcke und wir. Eine Grenzziehung». In: Tumult 02/2019, S. 36-37. Abrufbar unter: https://www.tumult-magazine.net/sommer-2019#!

(29) Ackermann, Ulrike (06.08.2017): «Die Freiheit darf nicht verschleiert werden». In: Deutschlandfunk Kultur. Abrufbar unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/vollverschleierung-verbieten-die-freiheit-darf-nicht.2162.de.html?dram:article_id=392776

(30) Vgl. Schmitz-Berning, Cornelia (25.10.2010): «Vokabeln im Nationalsozialismus». In: Sprache und Politik. Dossier. Hrsg.: Bundeszentrale für politische Bildung. Abrufbar unter: https://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-politik/42759/ns-vokabeln

(31) Vgl. o.V. (o.J.):«Antijudaismus». In: Wikipedia Deutschland. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Antijudaismus#Religi%C3%B6se_Kriminalisierung

(32) Zehnpfennig, Barbara (28.10.2018): «Kein Grundrecht auf Burka». In: Christ in der Gegenwart. Abrufbar unter: https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/43-2018/kein-grundrecht-auf-burka/

(33) Vgl. o.V. (o.J.): «Der Stürmer». In: Wikipedia Deutschland. Abrufbar unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_St%C3%BCrmer#Inhalt_und_Form

(34) Zehnpfennig, Barbara (28.10.2018): «Kein Grundrecht auf Burka». In: Christ in der Gegenwart. Abrufbar unter: https://www.herder.de/cig/cig-ausgaben/archiv/2018/43-2018/kein-grundrecht-auf-burka/

(35) Ackermann, Ulrike (21.11.2015): «„Krieg gegen die Freiheit“ – und wie die Deutschen sich wehren sollten». In: Mannheimer Morgen. Abrufbar unter: http://www.mill-institut.de/uploads/cps_jsm_custom/Mannheimer_Morgen-_21.11._-_Zeitung.pdf

(36) Vgl. Achse-des-Guten-Profil von Ulrike Ackermann. Abrufbar unter: https://www.achgut.com/autor/ackermann

(37) Vgl. Gegneranalyse-Profil von Barbara Zehnpfennig. Abrufbar unter: https://gegneranalyse.de/author/barbarazehnpfennig/

(38) Walther, Rudolf (31.07.2003): «Die seltsamen Lehren des Doktor Carrel». In: Die Zeit. Abrufbar unter: https://web.archive.org/web/20160601015155/http://www.zeit.de/2003/32/A-Carrel/komplettansicht

(39) Thörner, Marc (2017): «Rechtspop und Dschihad». In: Westdeutscher Rundfunk. Abrufbar unter: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/dok5/rechtspop-und-dschihad-100.html

Leipziger Buchmesse 2019

Wird fortlaufend aktualisiert und bearbeitet!!!
Die Aufstellung ist noch NICHT vollständig!!!
Letzte Bearbeitung/Aktualisierung am 29.02.2020 um 16:26 Uhr

Wie jedes Jahr soll auch in diesem Jahr bei der Leipziger Buchmesse ganz genau hingeschaut werden, denn es muss nicht unbedingt Antaios, Tumult oder Manuscriptum auf dem Buchdeckel stehen, um gruppenbezogen menschenfeindliches oder antidemokratisches zu enthalten.

Auch nicht genuin-rechte Verlage/Organisationen veröffentlichen mitunter sexistische oder rassistische Schriften oder enthalten andere Formen von -ismen.

Die teilnehmenden Aussteller:innen wurden hier: http://www.leipziger-buchmesse.de/aussteller-produkte/ entnommen.

Ergänzende Infos stehen zum nachschlagen/nachlesen in den archivierten Dokumentationen zur Verfügung.
Leipzig 2019
Frankfurt 2019

Ausstellende Verlage und Organisationen

1) Ahriman-Verlag (Halle 3 Stand D 201):
extrem rechts und antisemitisch

2) adeo Verlag in der Gerth Medien GmbH (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal, ist der SCM Verlagsgruppe angeschlossen, die der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) nahestehen.

3) Bastei-Lübbe AG (Halle 3 Stand D300, Halle 4 Stand C101) und Bastei Lübbe AG be-e-Books by Bastei-Lübbe (Halle 5 Stand D409):
Wird hier aufgeführt, weil hier gleich mehrere Bücher von Dieter Nuhr (antifeministisch) erschienen sind oder von Peter Hahne (rassistisch, roma/sinti-feindlich … ist Evangelikal).
Mehr dazu hier: https://bkramer.noblogs.org/thread-zur-einstimmung-auf-die-fbm19/ (Absatz 4 – 9)

4) Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V. (Halle 4 Stand E103)

5) Die Bundesregierung/Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (Halle 2 Stand E200/D201):
Muss hier aufgeführt werden, weil zur Bundesregierung ca. 90 MdB’s einer neofaschistischen Partei (AfD) plus deren Mitarbeiter:innen mit z.T. Neonazi-Hintergrund gehören, zusätzlich gehören zur Bundesregierung noch eine nicht unerhebliche Anzahl von sog. „Konservativen“ bzw. Protofaschist:innen und AfD-Untersützer:innen.

6) Claudius Verlag im Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (Halle 3 Stand A107)

7) Compact Magazin GmbH (Halle 3 Stand G602):
neofaschistisch

8) Deutsche Sprachwelt/Verein für Sprachpflege e.V. (DSW) (Halle 5 Stand E103):
Hinter diesem Verein steckt ein kleines Netzwerk mit dem extrem rechten Historiker Thomas Paulwitz in der Funktion der Schriftleitung, der ebenfalls Vorstandsvorsitzender der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und Beisitzer der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft ist.

Zu den Aktivitäten der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft gehören der Lutherkoffer, die Eichendorff-Ehrungen, die Straße der deutschen Sprache, die Datenbank für gutes Deutsch und die Kulturinitiative Köthen 17_23 sowie regelmäßige Veranstaltungen. Einzuordnen ist das Netzwerk als rechts und antifeministisch.

9) Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK) (Halle 3 Stand A214):
rechts, christlich-fundamentalistisch, fast schon wahnhaft, Abtreibungsgegner

10) Deutsche Verlagsanstalt (DVA) (Randomhouse) (Halle 3 Stand C101):
Hier erschienen Publikationen von Christopher Clark oder Thilo Sarrazin …

11) Die Silberschnur Verlag GmbH (Halle 4 Stand E202):
Hier wurden 5 Bände von Wladimir Megre der sog. Anastasia-Bewegung veröffentlicht.

Informationen zur völkischen, antisemitischen Anastasia-Bewegung hier
und hier

12) Edition Körber/Körberstiftung (Halle 3 Stand F300):

Ist NICHT Rechts!!! Allerdings war der Namensgeber und Gründer der Stiftung Kurt A. Körber Mitglied in der NSDAP und arbeitete in einem Unternehmen, das KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen ausbeutete. Deshalb wird die Stiftung hier aufgeführt. Ergänzende Informationen stehen hier zur Verfügung:

13) Edition Ruprecht Inh. Reinhilde Ruprecht (Halle 3 Stand F300):
Evangelikal/Reaktionär, Hausverlag der Selbständig Evangelische Lutherische Kirche (SELK)
Infos über SELK hier

14) Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH (F.A.Z.) (Halle 5 Stand F502, Halle 3 Stand E101a, Halle 4 Stand D101):
mind. „konservativ“ im Sinne von Protofaschistisch, in Teilen aber auch „neu“rechts

15) Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (FNF) (Halle 2 Stand D106):
FDP nah.

Informationen über die FNF stehen in Form eines threads hier zur Verfügung.

16) Gabal Verlag GmbH (Halle 4 Stand C207):
Evangelikal/Reaktionär

17) Gabriele-Verlag Das Wort GmbH (Halle 3 Stand E314):
Der Verlag der totalitären Sekte „Universelles Leben“

18) Gerth Medien (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär, ist der SCM Verlagsgruppe angeschlossen, die der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) nahestehen.

19) IFB Verlag Deutsche Sprache GmbH (Halle 5 Stand E101):
Anteilseigner des Verlags ist auch der rechtsgerichtete und antifeministische Verein Deutsche Sprache (VDS)

20) Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea) (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär und in Teilen „neu“rechts

21) KM katholischermedienverband e.V. (Halle 3 Stand A107)

22) Kawohl Verlag e.K. (Halle 3 Stand A107)

23) Klett Cotta J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger GmbH (Halle 4 Stand C103):
Aufgeführt weil der Verlag zu den Partner:innen der Ernst und Friedrich-Georg Jünger Gesellschaft gehört. Der Verlag hat ein außerordentlich großes Sortiment an Publikationen von und über Ernst Jünger.

Ergänzende Infos stehen hier in Form eines Threads zur Verfügung.

24) Neue Fruchtbringende Gesellschaft zu Köthen e.V. (Halle 5 Stand E105):
Dahinter steckt ein kleines Netzwerk rund um den extrem rechten Historiker Thomas Paulwitz.

25) SCM Verlagsgruppe (Halle 3 Stand A107):
Evangelikal/Reaktionär, der EAD nahestehend, der SCM Verlag gehört dazu und er vertreibt auch kreationistische Publikationen.

26) Sächsische Landeszentrale für politische Bildung (SLpB) (Halle 2 Stand D103):
Warum die SLpB hier aufgeführt wird, geht aus diesem thread hervor

27) Siedler Verlag (Verlagsgruppe Random House GmbH – Siedler) (Halle 3 Stand C101):
Wurde von Jobst Wolf Siedler gegründet, einem „neuen“ Rechten.

28) Suhrkamp Verlag AG (Halle 4 Stand B102):
wird hier aufgeführt, weil zu den Verlagsautoren auch Peter Handke gehört, der den Genozid in Bosnien und dokumentierte Kriegsverbrechen leugnet und im Kosovo Persona non grata ist.

29) TVZ Theologischer Verlag Zürich AG (Halle 3 Stand A205):
Hier wurde ein Buch von Kirchenrat Prof. Dr. theolog. Ralf Frisch veröffentlicht, der für zeitzeichen einen Artikel verfasste, der mehrfach f*ck you [Mädchenname] enthielt und der laut darüber nachdachte, ob er sich einen f*ck you [Name]-Aufkleber aufs Auto kleben sollte.

30) toponlineverlag.de (Halle 5 Stand G411):
Hierbei handelt es sich um den Verlag von Torsten Preuß (Pegida-Redner 2015) Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pAPSEj2WVfA

31) Vandenhoeck & Ruprecht (V&R Verlag) (Halle 3 Stand G104):
Der Verlag wird aufgeführt, weil hier das neueste Buch von Lammert und Klose (Hg.) „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“ mit Beiträgen von Werner J. Patzelt, Hermann Lübbe, Josef Kraus … veröffentlicht wurde.

32) Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS) (Halle 5 Stand E101):
Rechts und antifeministisch. Der VDS im letzten Jahr die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“, der auch von Daniel Lachmann (NPD) weiterverbreitet wurde.

1. Vorsitzender des VDS ist Walter Krämer, der im letzten Jahr ein Hitler-Zitat in den Schaukasten an der TU Dortmund aushängte.

33) Westend Verlag GmbH (Halle 4 Stand B401):
Achtung Querfront! Ergänzende Informationen stehen hier zur Verfügung.

34) Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG/Die Zeit (Halle 5 Stand F306, Halle 4 Stand B100, Halle 3 Stand D101)

Anthroposophie, Rudolf Steiner:
Hintergrundinformationen gibt es hier: https://anthroposophie.blog/

35) Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (Halle 5 Stand K401)

36) Rudolf Steiner Ausgaben e.K. (Halle 5 Stand K306, Halle 3 Stand H120)

37) Rudolf Steiner Verlag AG (Halle 5 Stand K306)

38) Verlag Urachhaus GmbH (Halle 2 Stand G206)

39) Vereinigung der Waldorfkindergärten e.V. (Halle 5 Stand K403):

Ergänzungen:

40) Springer-Verlag GmbH (Halle 3 Stand H201)

41) Neue Zürcher Zeitung (Halle 4 Stand B105)

42) Herder Verlag (Halle 2 Stand B300, Halle 5 Stand 110)

43) Evangelischer MedienVerband in Deutschland (EMVDE) (EMVDE) (Halle 3 Stand A107)

44) ARD Forum (Halle 3 Stand C400)

45) ZDF Zweites Deutsches Fernsehen (Glashalle untere Ebene Stand 04)

46) Mitteldeutscher Rundfunk (MDR) (Halle 4 Stand A 303, Halle 3 Stand B400, Halle 3 Stand C400)

Wer sich fragt, warum der MDR hier aufgeführt wird, kann sich mit der Fülle von Informationen befassen, die von @Chronik_ge_Re über den MDR im Rahmen eines Threads zusammengetragen wurden (https://twitter.com/Chronik_ge_Re/status/1008751133995819009).

Zusätzlich kommen noch folgende Verlage/Organisationen in Leipzig in Betracht, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Stand 13.02.2020) nicht im Aussteller:innenverzeichnis aufgeführt werden.

Antaios Verlag
(Hat an der Leipziger Buchmesse 2019 wegen Gegenveranstaltung nicht teilgenommen. Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 dem Jungeuropa Verlag angeschlossen.)
Brunnen Verlag
CATO
Cicero Res Publica Verlags GmbH
Deutsche Stimme Verlagsgesellschaft bmH
Ergänzende Infos über die NPD Verlagsgesellschaft bei: https://www.belltower.news/deutsche-stimme-verlags-gmbh-28662/
Editore XY.IT
Europa Verlag GmbH &Co. KG
Europa Terra Nostra
FinanzBuch Verlag
Junge Freiheit
Jungeuropa Verlag
Jürgen-Moll-Stiftung => gemeinsam mit der DSW => Jürgen-Moll-Preis (seit 03/2017)
Kando Verlag (Verlag der Moon-Sekte) war 2019 auf der Frankfurter Buchmesse
Kohl Medien
Kohl Medien, der Anmelder:in auf der letzten Leipziger Buchmesse für das Netzwerk rund um Susanne Dagen wurde aufgelöst.
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
Lepanto-Verlag
Manuscriptum
Poet in Residence/Susanne Dagen/BuchHaus Loschwitz – Lyrik Stipendium Dresden/Verein Literarisches Dresden e.V.
Renovamen Verlag
Resch Verlag
Riva – in der Münchner Verlagsgruppe
TUMULT
Verlag Neuer Weg Mediengruppe NEUER WEG GmbH
Welt
Weltbuch Verlag

Threads zum Thema #lbm20

18.02.2020: Vernetzungen, Weiterverbreitungsmöglichkeiten, #lbm20
(am Beispiel des Sammelbandes von Norbert Lammert/Joachim Klose „Balanceakt für die Zukunft – Konservatismus als Haltung“, erschienen im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag)