Claus Hipp und seine Verbindungen

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Gestatten das ist Claus Hipp. Prof. Dr. Claus Hipp. Der „gläubige Herr der Gläschen“, wie er auch genannt wird [1] oder der „König der Nachhaltigkeit“. [2]

Im Bild ist Claus Hipp zu sehen, der freundlich in die Kamera lächelt und in beiden Händen ein Hipp-Gläschen hält. Bei den Hipp-Gläschen unterscheidet sich die Optik deutlich. Also ein altes und ein neues Design der Beschriftung des Gläschens.

Im Bild ist Claus Hipp zu sehen, der freundlich in die Kamera lächelt und in beiden Händen ein Hipp-Gläschen hält. Bei den Hipp-Gläschen unterscheidet sich die Optik deutlich. Also ein altes und ein neues Design der Beschriftung des Gläschens.

In der Werbung baut Claus Hipp auf seinen „guten Namen“. Doch was hinter seinem „guten Namen“ steckt wird sehr schnell klar.

2003:
Eva Demmerle veröffentlichte bei Universitas die Publikation „Claus Hipp „Dafür stehe ich mit meinem Namen“. [3] Die Autorin bezeichnete Hipp als konsequenten „Anwalt für die Wirtschaft“.

Eva Demmerle gehört u.a. der WerteUnion an und offensichtlich schätzt sie Claus Hipp, weil er die Deregulierung der Wirtschaft fordert, wo es nur geht. [4]

Cover des Buches von Eva Demmerle „Claus Hipp „Dafür stehe ich mit meinem Namen““

Cover des Buches von Eva Demmerle „Claus Hipp „Dafür stehe ich mit meinem Namen““

13.09.2006
Claus Hipp war geladener Referent des Berliner Forum „Schicksalsthema Bildung“ einer gemeinsamen Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung, des Bund Katholischer Unternehmer (BKU), der Katholischen Elternschaft Deutschlands und der Katholischen Erziehergemeinschaft. [5]

15.01.2007
Claus Hipp fungierte als Referent für die extrem rechte Bielefelder Burschenschaft Normannia Nibelungen, [6] die Mitglied in der Deutsche Burschenschaft (DB) ist.

Eine Gemeinsamkeit, die er mit Karl Albrecht Schachtschneider, dem Generalmajor a.D. Schultze-Rhonhof, Felix Menzel, Harald Seubert, Götz Kubitschek und z.B. Manuel Ochsenreiter teilt.
Screenshot vom Veranstaltungskalender der Bielefelder Burschenschaft.

Screenshot vom Veranstaltungskalender der Bielefelder Burschenschaft.

Screenshot vom Veranstaltungskalender der Bielefelder Burschenschaft.

Screenshot vom Veranstaltungskalender der Bielefelder Burschenschaft.

Hipp gehört ebenfalls zum Referentenkreis der pflichtschlagenden Münchener Burschenschaft Arminia-Rhenania, [7] die in der Allgemeine Deutsche Burschenschaft  (ADB) organisiert ist. Ihr Wahlspruch ist Ehre, Freiheit, Vaterland. [8]

2008
Hipp erklärte „Jesus wäre für soziale Marktwirtschaft“. [9]

2008
Hipp fungierte als Referent für den Kongress Freude am Glauben organisiert vom rechten, misogynen, LGBTQI-feindlichen Forum Deutscher Katholiken (FDK), das die Sprache der AfD nutzt. [10]

Mit dabei als Referentin war auch Gabriele Kuby. Im Vorfeld dieser mehrtägigen Veranstaltung legte der Wirtschaftsminister Alois Rhiel die Schirmherrschaft nieder, wegen der Einladung von Eva Hermann.

Die mittlerweile verstorbene Abtreibungsgegnerin Johanna von Westphalen übernahm diese Funktion. [11]

2009
Hipp komplettierte den Kreis der Vortragsredner für den evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte. Die evangelische Kirche im Rheinland berichtete auf ihrer Webseite über den KcF unter der Überschrift „Christen in der Wirtschaft als Vorbilder“. [12]

19.04.2012
fungierte Hipp als Referent für die „Weilheimer Glaubensfragen 2012“ zum Thema Ethik im Wirtschaftsleben. [13]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt. Aus dem hervorgeht, wer noch in der Vergangenheit für den Verein als Vortragsredner fungierte u.a. Matthias Matussek.

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt. Aus dem hervorgeht, wer noch in der Vergangenheit für den Verein als Vortragsredner fungierte u.a. Matthias Matussek.

Hipp war auch Referent für den 10. Kongress Zukunftsfähige Führung mit christlichen Werten organisiert vom gleichnamigen Verein. [14]

Der Wirtschaftsclub Karlsruhe zählt Claus Hipp zu den Referenten. [15]

November 2014
Claus Hipp erhielt den Querdenker-Preis. Eine Gemeinsamkeit mit David Garrett, Ute Lemper und Dieter Nuhr. [16]

2015
berichtete die St. Franziskus Stiftung mit Sitz in Münster über Hipp, den „engagierten Katholiken“, der als Referent am Leitbildforum der St. Franziskus Stiftung teilgenommen hatte. [17]

Am 12.06.2017
hielt Hipp im Rahmen einer Ringvorlesung einen Vortrag an der Universität München. Das asta-umweltreferat verbreitete diesen Termin. [18]

2018
In einem Interview mit katholisch.de erklärte der Unternehmer als „Christ handle er nach den 10 Geboten“. [19]

2019
Das Manager-Magazin schätzte sein Privatvermögen auf 1 Milliarde Euro. [20]

2020
In Denkzettel 62 des ManagerIsmus wird Hipp als Praktiker der katholischen Soziallehre bezeichnet. [21] Denn er gehört auch zum Stiftungsbeirat der katholische Familienstiftung für Soldaten. [22]

Eine Plattform, die „christlich motivierte Familienarbeit in der Bundeswehr“ vorausdenken, neue Projekte entwickeln und deren Einführung finanzieren will. [23]

Mensch könnte jetzt darüber nachdenken, wie die Unterstützung von Soldat*innen und der Bundeswehr mit dem Gebot „Du sollst nicht töten“ vereinbar ist, aber lassen „wir“ das. #Tucholsky

Hipp ist Mitglied im Bund Katholischer Unternehmer (BKU). [24] Der BKU ist sehr gut vernetzt und ist u.a. Mitglied im evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) und war demzufolge mindestens 1mal Austeller*in im Rahmen eines Kongresses.

Der Text der nachfolgenden Screenshots kann hier: bku.de/internet/links nachgelesen werden.

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[25]

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[25]

Und würde der diesjährige Kongress Freude am Glauben organisiert vom Forum deutscher Katholiken (FdK) stattfinden können, (genauer im Juli 2021), dann wäre auch Claus Hipp als Referent aufgetreten.

Screenshot des Programmflyers, der die Angaben im Text bestätigt.

Screenshot des Programmflyers, der die Angaben im Text bestätigt.

Ebenfalls vorgesehen waren der mittlerweile verstorbene Jürgen Liminski vom Opus Dei, die Homohasserin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Susanne Wenzel, die neue Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) Josef Kraus und der extrem rechte „Prinz Dr.“ Asfa Wossen-Asserate.

Und würde der Kongress stattfinden können, dann hätte der Kongress mit einem Pontifikalamt zum Abschluss im Hoher Dom zu Regensburg enden können, mit den Regensburger Spatzen als musikalischer Gestaltung. [26] https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/missbrauch-bei-regensburger-domspatzen-104.html

Das Forum Deutscher Katholiken (FdK) hat sich übrigens das Ziel gesetzt einen „Beitrag zur Neuevangelisierung unseres Landeszu leisten und die Verkündigung des katholischen Glaubens nach der Lehre der Kirche zu fördern. [27]

Außerdem hat das FdK im Dezember 2014 einen Text von Hubert Gindert veröffentlicht, der ganz eindeutig als Pro Pegida zu verstehen ist und der die Nazis und Rassist*innen von Pegida nicht nur verharmlost sondern geradezu weißgewaschen hat.

Spätestens seit diesem Zeitpunkt sollte klar sein, was es mit dem FdK auf sich hat und wo dieser Verein zuzuordnen ist. Nachgelesen werden kann das alles hier: archive.is/3VBgM

Siehe Thread hier ist der Link zum lesen angegeben.

Siehe Thread hier ist der Link zum lesen angegeben.

[28]

Aktuell gehört Claus Hipp als stellvertr. Vorsitzender dem Kuratorium der Stiftung Hilft Antenne Bayern an. Kuratoriumsvorsitzender ist Helmut Markwart (Focus …). [29]

Desweiteren ist Hipp Mitglied des Stiftungskuratoriums des Katholischer Deutscher Frauenbund (KDFB). [30]

Zusätzlich gehört Hipp noch dem Kuratorium des Deutscher Gründerpreis an. Hier wird er als Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer von München und Oberbayern und Ehrenpräsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Moskau aufgeführt. [31]

Im April 2021 erscheint ein offener Brief, der „Fairplay von Claus und Stefan Hipp“ fordert. [32] Denn der Großkonzern Hipp hatte das Kindernahrungs-Start-up yamo mit einer Serie von Klagen und Abmahnungen überzogen.

Innerhalb von 2 Jahren waren 6 Abmahnungen und 2 Klagen vom Hipp-Unternehmen zusammengekommen. [33] Die Luzerner Zeitung berichtete in diesem Zusammenhang vom „Zuger Start-Up yamo im Brei-Krieg mit Nahrungsmittelkonzern Hipp. [34]

Claus Hipp, der Unternehmer, der Kapitalist, der keine Berührungsängste vor christlichen Fundis, vor extremen Rechten, vor Burschenschaften kennt.

M.M.n. ist Claus Hipp trotz allem dem Bürgertum, der Mitte™, zuzuordnen, über das der Twitter-Account Rantifa am 11.07.21 u.a. folgendes schrieb:

„Wenden wir uns nun wieder dem Thema „Bürgertum“ zu. Wie es agiert. Was seine Einzelteile Was kleinbürgerliches Denken ist. Wo es entsteht. Welche Glaubenssätze in seinem Inneren tätig sind. Müsst ihr wissen. Sonst werdet ihr, wenn’s hier schlimm wird, die Feinde nicht erkennen.“

 

[35]

Zitat: Wenn wir uns nun wieder dem Thema"Bürgertum" zu. Wie es agiert. Was seine Einzelteile Was kleinbürgerliches Denken ist. Wo es entsteht. Welche Glaubenssätze in seinem Inneren tätig sind. Müsst ihr wissen. Sonst werdet ihr, wenn's hier schlimm wird, die Feinde nicht erkennen.“

Zitat: Wenn wir uns nun wieder dem Thema"Bürgertum" zu. Wie es agiert. Was seine Einzelteile Was kleinbürgerliches Denken ist. Wo es entsteht. Welche Glaubenssätze in seinem Inneren tätig sind. Müsst ihr wissen. Sonst werdet ihr, wenn's hier schlimm wird, die Feinde nicht erkennen.“

Und mit diesem Gedanken endet ein Thread über Claus Hipp, dessen „guter Name“ mit Fakten leicht zu zerstören ist.

Ein Foto von Claus Hipp, der freundlich in die Kamera lächelt. Dazu der Satz: Für das Wertvollste im Leben aus Überzeugung. Unterschrieben mit Claus Hipp.

Ein Foto von Claus Hipp, der freundlich in die Kamera lächelt. Dazu der Satz: Für das Wertvollste im Leben aus Überzeugung. Unterschrieben mit Claus Hipp.

 [36]

Christliche Fundis – ein Überblick

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Evangelikale und christliche Fundis sind nicht nur gefährlich, sondern sie sind auch überall zu finden und teilweise in der Mitte™ dieser Gesellschaft, also in den Strukturen, fest verankert.

Denn nach wie vor wird ein Bekenntnis zum christlichen Menschenbild oder zum Christentum als harmlos erachtet. Doch die Verbreitung von Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Wissenschaftsfeindlichkeit … und von antimuslimischem Rassismus war und ist niemals harmlos.

Zum besseren Verständnis empfehle ich diese bkramer.noblogs.org/kritische-ause 10teilige Auseinandersetzung.

Die CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag berief sich im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zu einer Reihe von Kongressen im September 2010 auf das christliche Menschenbild. [1]

Als Vortragsredner war auch Volker Kauder dabei, der als Waffenlobbyist und Abtreibungsgegner bekannt geworden ist und der sich sich bei der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) wohlfühlt. [2] 

Screenshot von der CDUCSU vom 27.09.2010 „Politik auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes“. „Das ‚C‘ ist für uns Programm“.

Ich könnte jetzt herausarbeiten, dass der Bezug auf die christliche Religion und auf die 10 Gebote und damit auf Gebot 5: Du sollst nicht töten, Gebot 7: Du sollst nicht stehlen und Gebot 8: Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten – also nicht zu töten, nicht zu stehlen und keine Lügen über andere Menschen zu verbreiten, den Unionsparteien nicht zusteht, aber darauf will ich nicht hinaus. Vielmehr möchte ich einen kleinen aber unvollständigen Überblick über Evangelikale und christliche Fundis bieten.

Denn der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder, der schon häufiger als Referent für die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) aufgetreten ist, ist kein Einzelfall.

Der MdB der CDU Frank Heinrich gehört zum Hauptvorstand der EAD. Er ist 1. Vorsitzender von Gemeinsam Gegen Menschenhandel und Botschafter des evangelikalen Vereins Perlenschatz e.V.

Sein Mitarbeiter ist Uwe Heimowski. Er ist seit 2016 für die EAD „politischer Beauftragter am Sitz des deutschen Bundestages und der Bundesregierung

Screenshot von der EAD. Hier wird Uwe Heimowski als „Politischer Beauftragter am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung“ vorgestellt. Darüber ist ein Banner vom deutschen Bundestag mit 3 Deutschlandfahnen, die im Wind flattern.

[3]

und ebenfalls im Vorstand von Gemeinsam Gegen Menschenhandel.

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[4]

Auch in der Funktion von Schirmherrschaften sind Bundestagsabgeordnete außerordentlich beliebt.

Wolfgang Schäuble (CDU) wird im nächsten die Schirmherrschaft für Christival22 übernehmen. Markus Söder war 2020 Schirmherr des christlich fundamentalen Spektakels „Deutschland Betet Gemeinsam“, das zusätzlich noch von 19 Bundestagsabgeordneten unterstützt wurde.

In dem Screenshot sind alle Bundestagsabgeordnete, die Deutschland betet gemeinsam unterstützt haben, aufgeführt. Die Namen von der CDU: Johannes Selle, Markus Grübel, Steffen Bilger, Marc Biadacz, Volker Kauder, Karl Lamers, Julia Klöckner, Marie-Luise Dött, Marco Wanderwitz. Von der SPD: Dietmar Nietan. Von der FDP: Michael Theurer, Pascal Kober, Stefan Ruppert, Otto Fricke. Von der CSU: Stephan Pilsinger, Volker Ullrich.

[5]

Auch Olaf Scholz von der SPD hat es schon getan. Es war 2015 als er die Schirmherrschaft für den evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF), der in Hamburg stattfand, übernahm. 2017 folgten Ulrich Maly (SPD, Nürnberg) und 2019 Martin Lenz (SPD, Karlsruhe).

Natürlich gibt es auch Verbindungen, die in Landtage reichen. Der Ministerpräsident von NRW Armin Laschet und seine rechte Hand Nathanael Liminski, Gründer der Generation Benedikt, umbenannt in Intiative Pontifex, sind nur ein Beispiel.

Ein Foto mit Armin Laschet und Nathanael Liminski.

[6]

Nathanael Liminski gehört nämlich noch dem Aufsichtsrat der Film- und Medienstiftung NRW an, [7] außerdem ist er Mitglied des ZDF-Fernsehrates. [8] D.h. es bestehen auch Verbindungen zu „Film und Fernsehen“ oder dem ÖRF.

Zusätzlich gibt es noch Verbindungen in Kommunen und auf Kreisebene.

Am Beispiel der mittelhessischen Stadt Wetzlar lässt sich feststellen, dass die Stadt Wetzlar zu den Kooperationspartner*innen der evangelikalen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule eG (FWR Wetzlar) gehört, hinter der ein ganzes Netzwerk steckt.

Hintergrundinformationen über die Schule und zum Schulleiter gibt es hier 

Ganz in der Nähe von Wetzlar im mittelhessischen Solms hat der evangelikale Verein Perlenschatz e.V. seinen Sitz. Dieser Verein betreibt eine „Zufluchtsstätte für muslimische Frauen“ und die Botschafter*innen sind höchst interessant.

Zu diesen gehören Frank Heinrich (EAD), Christine Schirrmacher (EAD), Thomas Schirrmacher (EAD), Jürgen Werth (EAD), Yassir Eric (EAD), der SPD-Bürgermeister der Stadt Solms Frank Inderthal und der MdB der CDU Michael Brand. [9]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt. Ein Foto von Frank Inderthal, Bürgermeister Stadt Solms, SPD.

[10]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

[11]

Einfluss nehmen Evangelikale/christl. Fundis auch über Interessenvertretungen, wie z.B. die christliche Polizeivereinigung, die Vereinigung christlicher Friseure, die Christen im Gesundheitswesen oder die Christen in der Automobilbranche (CAI) (Audi, BMW, Daimler, Opel, VW).

Text: Über CAI. CAI ist ein Netzwerk von Christen, die aus Überzeugung mit höchstem Einsatz in der Automobilindustrie und der ihr zugeordneten Unternehmen wie Banken, Handel, Versicherungen und Zulieferer arbeiten. Wir wünschen uns, das christlich Grundwerte im persönlichen Arbeitsleben innerhalb der Unternehmen und in der sozialen Verantwortung außerhalb der Unternehmen sichtbar werden.

[12]

Die Christen bei Audi wiederum sind vernetzt mit dem VW-Konzern und in der Automobilindustrie, so die Selbstdarstellung. An 4 Standorten gibt es Gebetskreise plus zusätzliche Veranstaltungen. [13]

Der Veranstaltungsort des Ökumenischen Gottesdienstes & Get Together im Januar 2020 war die Katholische Kirche St. Pius in Ingolstadt. [14]

Zu den Christen bei Daimler bzw. zum Netzwerk gehören 1.398 Mitglieder und 47 Gebetskreise. [15] Im November 2021 soll das 16. Daimler-Christen-Treffen stattfinden. [16]

Der Screenshot bestätigt die Angaben im Thread. Dazu steht von Höhen und Tiefen Das Geständnis eines Topmanagers. Daneben ein Bild von Dr. Thomas Middelhoff, Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Bertelsmann (1998-2002) und des Einzelhandelskonzers Arcandor (2004-2009).

Hier eine kleine Aufstellung von Interessenvertretungen, die allerdings nicht vollständig ist.

Interessenvertretungen: Christliche Polizeivereinigung, Christliche Feuerwehr Vereinigung e.V., Vereinigung christlicher Friseure, Christen im Gesundheitswesen, Christen in der Automobilbranche: Christen bei Audi – CBA Christen bei BMW – C.B. BMW Christen bei Daimler – CbD Christen bei Opel – CBO Christen bei Volkswagen – CVW, Arbeitskreis evangelischer Unternehmer, Christen im Beruf, Christ & Jurist, Christ und Recht e.V., Bund Katholischer Unternehmer (Herausgeber des Manager-Gebetsbuch), Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung, Bund katholischer Rechtsanwälte, Bund katholischer Ärzte, Initiative Christen in der Justiz, Studentenmission in Deutschland e.V. – SMD, RailHope – Christen bei den Bahnen e.V., Christen im Öffentlichen Dienst Baden-Württemberg, Cornelius-Vereinigung (CoV) - Christen in der Bundeswehr e.V., Deutscher Christlicher Technikerbund, …

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Evangelikale oder christliche Fundis führen auch erfolgreich Unternehmen. Darunter z.B. Trigema, Deichmann, Friedhelm Loh Group, Hailo
Mehr dazu hier

Zusätzlich existiert eine ausgeprägte Struktur bestehend aus Dachverbänden, Vereinen, Stiftungen, Verlagen. Zum Thema Verlage folgt hier eine kleine, aber unvollständige, Aufstellung.

Verlage: SCM Verlagsgruppe, Neufeld Verlag, adeo-Verlag, Gerth-Medien, Gabal Verlag, KM katholischer medienverband, Kawohl Verlag, Christliche Verlagsgesellschaft mbH, Christliche Literaturverbreitung e.V., Christlicher Medienvertrieb (CVM), Daniel Verlag, Boas-Verlag, Schwengeler Verlag, Brunnen-Verlag ….

Zusätzlich gibt es noch Blogs, Podcasts, Zeitungen, Medien und Fernsehen. Darunter z.B. ERF-Medien, Bibel tv, gloria tv, EWTN. tv (katholisches Fernsehen), k-tv … .

Für „christliche“ Werbung sorgt der christliche Plakatdienst mit Großflächenplakaten in den Größen von 2,52 x 3,56 m. [17] Er ist seit Oktober 2003 als gemeinnütziger Verein anerkannt. [18]

Screenshot mit den großflächigen Plakaten, die z.B. „Wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott“. Insgesamt gibt es 9 Motive.

Dann gibt es noch die Süddeutsche Plakatmission, gegründet 1972 von Gerhard Frey. „Es ist unser Ziel, Bibelworte in Form von Plakaten möglichst weiträumig zu verbreiten“. [19] Außerdem noch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Plakatmissionen in Deutschland.

Kampagnen, Projekte, Initiativen, Veranstaltungen, Symposien, Kongresse, Tagungen, Publikationen, Sammelschriften, christlicher Rap, Worship Musik also Lobpreismusik oder „radiotaugliche Kirchenmusik[20] … Das alles gehört dazu.

Text: Rapper PRAY: Christen sind oft „viel zu lau“. Darunter ein Foto und der Zusatz PRAY, der mit bürgerlichem Namen Jason Rothweiler heißt, erklärte, dass er bis zu seinem 19. Lebensjahr nichts vom Evangelium gehört habe. Foto: Privat.

[21]

Screenshot von Youtube und Christian Worship music. Aktiver Livestream seit 12 Stunden mit insgesamt 961 Zuschauer*innen.

[22]

Worship Music kommt von den Freikirchen der USA und hat in Deutschland die katholische Kirche erreicht. Zu den deutschen Bands und Künstler*innen gehören u.a. Outbreakband, Glaubenszentrum, Albert Frey, Samuel Harfst … .

Das Erzbistum Paderborn hat im Januar 2016 einen Fonds für christliche Popmusik geschaffen und das Erzbistum Essen hat 2017 als erste Diözese Deutschlands zwei Pop-Kantoren angestellt. [23]

Hier ein Foto von der Webseite des ICF Church samt Worship. [24]

Foto von einem christlichen Konzert, also Worship.

Und es gibt noch mehr. Schulen, Kitas, Angebote für Kinder und Jugendliche und nicht alle sind auf den ersten Blick als das zu erkennen was sie sind. Darunter z.B. die Arche, die zum Netzwerk der EAD gehört, der CVJM oder z.B. KEB – Kinder entdecken die Bibel, die es sich zum Ziel gesetzt haben Kinder zu missionieren und dazu auch Angebote für Schulen anbieten: Schulgottesdienst, Bibel-Entdecker AGs und Besuch im Religionsunterricht.

Sogar kostenloses Arbeitsmaterial stellt der Verein für Lehrkräfte gerne zur Verfügung. [25] Und wer weiß schon, dass KEB zum Netzwerk der EAD gehört.

In den Sommerferien besucht der evangelikale Verein u.a. Campingplätze mit einem abwechslungsreichen Kinderprogramm.

Und dann gibt es u.a. noch das Schwarze Kreuz – Christliche Straffälligenhilfe e.V. Das übrigens auch zum Netzwerk der EAD gehört. „Wir fangen da an, wo Krimis aufhören: im Gefängnis“, schreibt der Verein. [26]

Der Verein schreibt weiter, dass die Ehrenamtlichen inhaftierten und haftentlassenen Menschen helfen und das mittels: Briefkontakten, Besuchen, Veranstaltungen wie Gesprächskreisen und Hobbygruppen im Gefängnis.

Dazu gehört z.B. die Versendung von Weihnachtspaketen in die Haftanstalten. Diese Aktion nennt sich „Weihnachtsfreude im Gefängnis“ und erinnert an „Weihnachten im Schuhkarton“ von Samaritan’s Purse e.V., die ebenfalls Teil des Netzwerks der EAD sind.

Diese Aktion richtet sich an „bedürftige Kinder“, denen der Verein mehr als nur einen Glücksmoment schenken will. [27]

In 6 Schritten einen Schuhkarton packen: Schuhkarton dekorieren, Empfängerkind wählen, Schuhkarton packen, für das Kind beten, Päckchenspende überweisen, Schuhkarton abgeben.

[28]

Dann gibt es noch das Forum deutscher Katholiken (FdK), einem Forum das papst- und kirchentreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität und geistlicher Ausrichtung in katholischer Weite zu einem lockeren Verband zusammenführen will. [29]

Zum Kuratorium gehören z.B. Norbert Geis (CSU), die Abtreibungsgegnerin Gabriele Kuby, der extrem rechte Weihbischof Em Andreas Laun, Christa Ley, Konrad Löw, Bernd Posselt (CSU) und der Dominkanermönch Wolfgang Ockenfels (CDU) [30]

vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW), das das Magazin Die Neue Ordnung herausgibt. Das IfGW fühlt sich der „katholischen Soziallehre“ verpflichtet.

Hier waren schon Philip Plickert, Alexander Kissler, Birgit Kelle, Werner J. Patzelt, Raphael Bonelli vom Opus Dei, Vera Lengsfeld und Armin Laschet zu Gast. Ebenso auch Rainer Wendt (DPolG), Carsten Linnemann (CDU), Klaus Peter Willsch (CDU) und Frank Schäffler (FDP).

Im Zeitraum von 2010 bis 2014 moderierte Nathanael Liminski Veranstaltungen für das IfGW mal mit und mal ohne Wolfgang Ockenfels.

Und hier beim katholischen IfGW existieren Verbindungen, Seilschaften, Kooperationen und Freundschaften, die bis ins extrem rechte Spektrum führen, aber auch zu Universitäten. Doch das ist eine andere Geschichte.

Aber ich bin noch lange nicht fertig. Denn auch Organisationen der Anti-Choice-Bewegung haben sich der EAD angeschlossen, zusätzlich gibt es auch katholische Organisationen, die Stimmung gegen Schwangerschaftsabbrüche machten.

Wie z.B. die Kampagne der Bürgerinitiative Durchblick e.V.Wendepunkt § 219 a: Fürs Leben, nicht fürs Töten werben“, die von Bundestagsabgeordneten unterstützt wurde.

Screenshot von der Webseite Durchblick und den Videos mit den Fotos der unterstützenden MdBs. Darunter Veronika Bellmann, Alexander Hoffmann, Philipp Amthor, Astrid Mannes, Sylvia Pantel, Uwe Schummer, Patrick Sensburg.

[31]

Durch die Videos mit den MdBs sei es Durchblick möglich geworden innerhalb von zwei Wochen mehr als 75.000 Nutzer*innen über Facebook und Twitter zu erreichen, so das christliche Forum. [32]

Und so endet ein unvollständiger Überblick über Evangelikale und christliche Fundis die gefährlich, überall zu finden und teilweise in der Mitte™ dieser Gesellschaft, also in den Strukturen, fest verankert sind.

Netzwerke

Dieser Beitrag mit allen Screenshots und Grafiken steht im Archiv zur Verfügung

Würde ich die Vielzahl von evangelikalen, christlich-fundamentalen, antifeministischen, LGBTQI-feindlichen, rechten und neofaschistischen Organisationen, Vereinen, Stiftungen … und deren Vernetzungen aufzeichnen wollen, würde eine Zeichnung entstehen, die an ein Streckennetzplan erinnert. Zur Veranschaulichung der Unübersichtlichkeit hier symbolisch der Linienplan des RMV Frankfurt/Main 2021.

Liniennetzplan des RMV Frankfurt/Main 2021

[1]

Antifaschistische Recherchen zeigen die Ergebnisse von Verbindungen, Vernetzungen, Seilschaften, Kooperationen … auf. Wie z.B. die Kontakte des Scientologen Arne E. und Michael Ballweg (Querdenken). [2]

Dann sehen „wir“ allerdings nur einen winzig kleinen Ausschnitt.

Am Beispiel des wissenschaftlichen Mitarbeiters des Instituts für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (iDAF) Dr. Stefan Fuchs möchte ich Vernetzungen zeigen, die sich lang- und mittelfristig als fatal erweisen.

Denn was „wir“ jetzt erleben, nämlich das Erstarken von Autoritarismus, Misogynie, Rassismus und LGBTQI-feindlichkeit … ist das Ergebnis dieser Netzwerke.

Stefan Fuchs ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von iDAF. Der Geschäftsführer war bisher der verstorbene Jürgen Liminski vom Opus Dei.

Die Angaben im Text als Grafik

Infos über Jürgen Liminski hier
Infos über Opus Dei hier
Infos über iDAF hier 

iDAF setzt sich aus einem Vorstand und einem Kreis von Unterstützer*innen zusammen, die auch vernetzt sind. Das sieht dann so aus wie in Grafik 1 oder noch komplexer wie in Grafik 2.

Grafik 1

Die Angaben im Text als Grafik

Grafik 2:

Die Angaben im Text als Grafik

2015 und 2016 führte iDAF in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) Rheinland-Pfalz Veranstaltungen durch. [3] [4] Das Schaubild würde dann so aussehen und es enthält die Verbindungen der Referent*innen, die zu Opus Dei führen, zur CDU, zu verschiedenen extrem rechten Burschenschaften, zur FAZ, zur Welt und z.B. zur Stiftung für Familienwerte.

Die Angaben im Text als Grafik

2009: Stefan Fuchs fungiert gemeinsam mit Christa Meves, Eva Herman … als Referent für ein Symposium des Familiennetzwerks Deutschland, das seit 2014 nicht mehr existiert. Mehr dazu

An der abschließenden Podiumsdiskussion nahmen damals auch der MdL Michael Panse (CDU) teil, sowie Katrin Konrad von der Elterninitiative „Wir sind Familie“. Die Moderation übernahm Judith Saitz vom MDR. [5]

Die Angaben im Text als Grafik

2009: Stefan Fuchs stellt sich für ein Interview für die AfD-nahe Freie Welt zur Verfügung. [6] Der Blog Freie Welt gehört zum Netzwerk des Ehepaars von Storch.

Die Angaben im Text als Grafik

2012: Stefan Fuchs schreibt einen Text über „Hilflose Genderisten. Bei der Berufswahl versiegt der Mainstream“. Dieser erscheint bei iDAF, [7] wurde aber auch von kath-info Das Portal zur katholischen Geisteswelt weiterverbreitet. [8]

Zu finden unter: „Gender Mainstreaming Einige Schlaglichter auf ein schillerndes Phänomen“.

2013: Stefan Fuchs veröffentlicht das Buch „Gesellschaft ohne Kinder: Woran die neue Familienpolitik scheitert“.

Die Angaben im Text als Grafik

2014: Stefan Fuchs schreibt für Die Politische Meinung der Konrad-Adenauer-Stiftung (Ausgabe 524, Jan./Febr. 2014). Zu dieser Zeit ist er Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. [9]

2015: Stefan Fuchs hält einen Vortrag für eine Tarnorganisation der Moon-Sekte, die UPF (Universal Peace Federation). Hierbei handelte es sich um eine 3-Länder-Fachtagung zum Thema „Verwirrung im westlichen Wertesystem und die Bedeutung für die Gesellschaft.“ [10]

Die Angaben im Text als Grafik

2015: Stefan Fuchs hält für den Arbeitskonvent des Alten Ordens vom St. Georg, der sich selbst als Ritterorden bezeichnet, einen Vortrag über die De-/Refamilisierung der Gesellschaft. [11]

Screenshot vom Header des Alter Orden vom St. Georg genannt Order der Vier Römischen Kaiser

2019: Stefan Fuchs hält im Rahmen des familienpolitischen Symposiums der neofaschistischen AfD-Fraktion Brandenburg einen Vortrag. [12]

Die Angaben im Text als Grafik

Stefan Fuchs war Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Demographie. [13] Diese Funktion hatte er bis mindestens 2014 inne.

Bild

[14]

Hier unten im Bild ist Stefan Fuchs bei einer FDP Veranstaltung Brandenburg zum Thema „Demografischer Wandel ist Realität“ zu sehen. [15]
Er ist der Unsympath in der Mitte.

Foto einer Veranstaltung der FDP mit Manfred Kappler, Tobias Bachmüller, Stefan Fuchs, Benjamin Lassiwe und Gregor Bayer.

Die Angaben im Text als Grafik

Was die Vernetzungen betrifft, so enden die Verbindungen nicht bei den jeweiligen Organisationen oder Parteien, denn auch diese haben Mitglieder/Mitstreiter*innen, die ihrerseits vernetzt sind, genauso wie die Parteien/Organisationen selbst.

Aber dann sieht es aus wie ein Liniennetzplan, während die Linien die Transportwege sind, die Antifeminsmus, Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Rassismus oder in diesem Fall die Überzeugung von der Notwendigkeit einer „Re-Familisierung“ versenden.

In seiner Dissertation aus dem Jahr 2013 beschäftigte sich Stefan Fuchs ausführlich mit dem Thema: „Mehr Kinder durch weniger Familie? Die Politik der Defamilisierung und die niedrige Fertilität in Deutschland[16] und das auf satten 679 Seiten inkl. Quellennachweisen.

Letzten Endes steckt die Absicht dahinter die „traditionelle“ Familie bestehend aus Vater, Mutter, Kindern zum Leitbild zu erheben, cisgeschlechtlich versteht sich und heterosexuell, während die Regenbogenfamilien zu Feindbildern werden.

Denn nur „traditionelle“ Familie, so lautet das Weltbild von iDAF und damit auch von Stefan Fuchs, schaffe die Voraussetzung für eine „freiheitliche Gesellschaft“, die wiederum die Grundlage für die soziale Marktwirtschaft schafft.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

[Quelle]

Die Themen von iDAF und die empfohlenen Bücher handeln vom „Geheimnis ausgeglichener Mütter“, von „Gender-Studies“ als „Staatsfeminismus“, von „verfolgter Gesinnung“ oder auch „Welches Geschlecht ist intelligenter?“ von Raphael M. Bonelli vom Opus Dei.

Veröffentlicht werden hier Texte von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, von Norbert Bolz, der auch zu den iDAF-Interviewpartner*innen gehört oder „Zitate des Monats“.

Im Monat April 2021 lautete das Zitat: „Der Radikalismus der Trans-Lobby gefährdet Meinungsfreiheit und Frauenrechte“. [17]

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

Die Nachricht des Monats Mai lautete folgendermaßen: „Immer mehr Geschlechtsamputationen bei jungen Mädchen: Wird der Jugendschutz durch neue Gendergesetze abgeschafft?“. Im Artikel wird sich u.a. auch auf die EMMA berufen. [18]

All diese „Botschaften“ werden unablässig in einem überdimensionalen Netzwerk transportiert und mit jeder Veranstaltung/Publikation verfestigt sich das Weltbild bei d. Referent*in und d. Zuhörer*innen bzw. d. Leser*innen.

Bild

[19]

Unablässig geschieht das.
Dabei führen die Kontakte, in diesem Fall die von Stefan Fuchs, zu einer Tarnorganisation der Moon-Sekte, zur FDP, zur AfD, zur Konrad-Adenauer-Stiftung … .

Aber hier hören seine Kontakte nicht auf. Denn sie führten auch zum ifo institut, [20] das 2013 einen Artikel von ihm veröffentlichte, und zur rechtskatholischen Tagespost.

Sein Artikel vom August 2020 beschäftigte sich mit der sinkenden Geburtenrate durch Corona. [21]

Die Tagespost selbst wiederum ist ebenfalls gut vernetzt, so z.B. als Mitveranstalter*in des evangelikalen Leben.Würde Kongress 2022 und sie war 2020 Medienpartner*in der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, um nur 2 Beispiele zu nennen.

Auch zu finden ist Stefan Fuchs als Autor des Blogs „für kinder – wir machen uns groß für die Kleinen“. Zu den Kooperationspartner*innen dieses Blogs gehören z.B. das „Institut für Bindungswissenschaften“, Pädagogisches Institut Berlin, Herzriese, GenerationCode, Mütter für Mütter. [22]

Zu den Partner*innen des Blogs gehört u.a. die Verlagsgruppe Beltz. [23]

Aber ich bin noch nicht fertig. Sein Doktorvater war übrigens Prof. Dr. Tilman Mayer von der Deutsche Gesellschaft für Demographie. [24] Tilman Mayer ist mittlerweile beim rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angekommen.

Auch Die Welt hat sich in der Vergangenheit mehrfach auf Stefan Fuchs und iDAF bezogen. [25] Ebenso die Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gesellschaft. [26] Das Fachportal Pädagogik. [27]

Ebenfalls unn United news network GmbH (life PR), [28] der Blog brand eins Medien AG [29] oder der Wochenschau Verlag, der 2013 eine Sammelpublikation veröffentlichte. [30]

Screenshot vom Cover des Buches und eine kleine Inhaltsbeschreibung. Das Buch wurde von Peter Massing und Kerstin Pohl herausgegeben unter Mitarbeit von Steffen Angenendt, Stefan Fuchs, Hans-Peter Gatzweiler, Heike Kahlert, Winfried Kluth, Tilman Mayer.

Und von überall erschallte mehr oder weniger direkt die Botschaft, dass Frauen mit Uterus aus demografischen Gründen mehr Kinder gebären müssen.

So eröffnete die neofaschistische AfD Rheinland-Pfalz 2016 ihren Wahlkampf mit der Forderung „Drei Kinder pro Frau und Ende des Genderwahns“. [31] Die „deutschen Kinder“ als „Bollwerk gegen Migranten“. [32]

Und es sind diese und vergleichbare Vernetzungen und Netzwerke, die mit dafür verantwortlich sind, dass immer weniger Ärzt*innen Schwangerschaftsabbrüche durchführen, wodurch sich die Situation von ungewollt Schwangeren erheblich verschärft hat.

Und das ist alles nichts Neues. Bereits 2002 hat der Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge detailliert aufgezeigt, „wie die politische Mitte im Demografie-Diskurs nach rechts“ gerückt ist. [33]

Ist doch dem Bevölkerungsdiskurs ein völkisch und/oder nationalistisch orientierter Bezugspunkt zu eigen. Das „Volk“ als biologisches Objekt. [34]

Bereits 2016 forderte der Chef der NRW-Senioren-Union einen „Demografie-Beauftragten“ im Kanzleramt.

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

[35]

Jetzt 5 Jahre später könnte es geschehen, dass Nathanael Liminski, die rechte Hand von Armin Laschet, Chef des Bundeskanzleramts werden könnten.

Er war bis bis zum 29.03.2020 nachweislich Vorsitzender der Stiftung Familienwerte und damit Teil eines Netzwerks, das die „traditionelle“ Familie retten will. Nachzulesen hier

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

Es steht viel auf dem Spiel!

ALERTA!

Der evangelikale Leben.Würde Kongress 2022 (4)

Teil I

Teil II

Teil III

Dieser Beitrag mit allen Screenshots und Grafiken steht im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt Teil IV zum evangelikalen Leben.Würde Kongress 2022 der sich mit den Referent*innen und Moderator*innen der mehrtägigen Veranstaltung befasst.

Darunter sind mehrere Frauenärzt*innen:
• Dr. med. Kathrin Sander,
Petra Sauer, Leiterin des Weißen Kreuz Bielefeld,
• Dr. med. Ute Buth,
• Dr. med. Susanne van der Velden und
• Dr. med. Michael Kiworr, der Facharzt für Gynäkologie, der als Oberarzt in der Klinik für Frauenheilkunde Bruchsal (RKH Kliniken) zum Team gehört.

Screenshot von der Klinik für Frauenheilkunde mit einem Foto von Dr. med. Michael Kiworr dem Oberarzt.

[1]

Seit 2011 ist er in der christlichen Beratung und Seelsorge tätig. Gemeinsam mit Ehefrau Jutta Kristine Kiworr betreibt er eine Beratungsstelle BES Therapie (Beziehung Ehe Sexualität). Eine offizielle Beratungsstelle vom Weissen Kreuz.

Screenshot von der Webseite BES. „Über Uns: JUTTA & MICHAEL KIWORR Verheiratet seit 2002, mit Höhen und auch Tiefen, mit gemeinsamen Hobbys und Interessen- und auch vielen Unterschieden! Eltern seit 2011 (2 Söhne). Neben unseren Ausbildungen, die sowohl unterschiedlich als auch ideal ergänzend sind, haben wir gemeinsam viele Eheseminare, Kurse und Weiterbildungen besucht. Vieles von dem Gelernten geben wir nun gerne an Sie weiter!“ Zusätzlich ein Foto von Jutta und Michael Kiworr.

[2]

2012 hat er eine Ausbildung zum Begleiter für Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz am Institut für christliche Lebens- und Eheberatung (ICL) absolviert. [3]

Dieses „Institut“ (ICL help) bietet Kurse und Seminare in Paraguay, Indien, Südostasien, Mittelasien, Peru, Ukraine und Rumänien an und hat Projekte in der Zentralafrik. Republik. [4]

Das Kerngeschäft dieser Organisation ist die Missionierung, die auch hinter den „sozialen Diensten“ steckt.

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt.

[5]

Zurück zu Michael Kiworr. Er ist Mitglied der Ärzte für das Leben (ÄfdL) und Vorstandsmitglied des TCLG (Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen) und vom Weissen Kreuz (Fachverband für Sexualethik und Seelsorge innerhalb der Evangelischen Diakonie).

Das Weisse Kreuz gehört übrigens zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland als „nahestehendes Werk“, das mit ähnlicher theologischer Grundlage arbeitet. [6]

Michael Kiworr aus den Reihen der christlich fundamentalen Abtreibungsgegner*innen durfte 2018 zur Reform des §219a StGB eine Stellungnahme zur parlamentarischen Anhörung im Deutschen Bundestag abgeben. [7]

Screenshot von diesem Textauszug: Sachverständige halten Evaluation für erforderlich Kontrovers diskutiert wurde in der knapp dreistündigen Anhörung unter anderem was wichtiger sei: der Schutz des ungeborenen Lebens oder das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Bei diesem von den Abgeordneten alle Fraktionen immer wieder angesprochenen Thema gingen die Ansichten der Experten weit auseinander. Katharina Jestaedt vom Kommissariat der deutschen Bischöfe, Katholisches Büro in Berlin, und der Mannheimer Gynäkologe Dr. Michael Kiworr, Mitglied der Organisation „Ärzte für das Leben“, vertraten die Meinung, weder aus der Perspektive der gesamten gesetzlichen Lösung zum Schwangerschaftsabbruch noch im Hinblick auf den von der Verfassung gebotenen und deshalb vom Gesetzgeber besonders herausgestellten Schutz des ungeborenen Lebens, sei eine Streichung geboten. Jestaedt regte an, das Konzept der staatlichen Beratung, das zum Teil unterschiedlich verstanden werde, zu evaluieren und daraus Schlussfolg

[8]

Spätestens seit diesem Zeitpunkt sollte sein Name linken Aktivist*innen und Queerfeminist*innen bekannt sein.

Unter den Referent*innen des Kongress ist auch die Antifeministin, Abtreibungsgegner und rechte Propagandistin Birgit Kelle (CDU) und zum Beispiel auch Dieter Egert, Vorsitzender der Interessenvertretung ungeborener Menschen e.V.

Ein Foto von Dieter Egert. Seiner Webseite entnommen.

Er gibt vor oder an ein ehemalig gerichtlich bestellter Pfleger für Ungeborene („gesetzlicher Vertreter für ungeborene Kinder in allen Fragen um die Zulässigkeit pränataler Tötungen!“) zu sein.

Mit dabei ist auch Rainer Beckmann, stellvertr. Vorsitzender der „furchtbaren Juristen“ der Juristen-Vereinigung Lebensrecht (JVL). [10] R. Beckmann ist seit Jan. 2019 aufsichtsführender Richter am Amtsgericht Gemünden.

Er ist Dozent an der Juliusspital Pallitativakademie in Würzburg. Lehrbeauftragter für Medizinrecht an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. [11]

Foto von Rainer Beckmann. Seiner Webseite entnommen.

[12]

Er war in der 14. Wahlperiode des Deutschen Bundestages sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission „Recht und Ethik der modernen Medizin“ (2000 – 2002) und von 2003 bis 2005 Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“ des Deutschen Bundestages (15. WP). [13]

Er ist gut vernetzt. Er fungierte z.B. 2018 gemeinsam mit KAO (Kritische Aufklärung über Organtransplantation) als Autor des Beitrags „Anordnung einer Betreuung für Schwangere mit Ausfall der Hirnfunktion“. [14]

Mit dabei als Referent ist auch der Abteilungsleiter der Molekulare Pädiatrie und Oberarzt der Kinderklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Prof. Dr. med. Holm Schneider. [15]

Screenshot von der Webseite der Kinderklinik mit Angaben zur Person von Holm Schneider und mit Foto.

[16]

Er ist stellvertretender Vorsitzender der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) und er gehörte 2017 zum Herausgeberbeirat der Zeitschrift für Lebensrecht (ZfL), die von der JVL herausgegeben wird.

Holm Schneider war 2017 auch Kuratoriumsmitglied von ProLife Deutschland, genau wie Hartmut Steeb und Alexandra Maria Linder, [17] die beide zur Kongressleitung gehören.

Zu den Referent*innen gehören auch Prof. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Hubert Hüppe (CDU, ehemaliger MdB und stellvertr. Vorsitzender der Christdemokraten für das Leben), der Ehrenvorsitzende der Lebenshilfe Robert Antretter (SPD, 5 Wahlperioden MdB und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Ärzte für das Leben), Prof. Dr. med. Axel W. Bauer vom Herausgeberbeirat der ZfL herausgegeben von der JVL.

Er ist Leiter des Fachgebiets Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Universität Mannheim (UMM).

Er erklärte in einem Interview mit der AfD-nahen Freie Welt, dass der Staat ein Interesse daran habe, das Sterben zu organisieren und bezog sich dabei auf die Sterbehilfe.

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[18]

Er war 2018 Sachverständiger auf Antrag der FDP-Bundestagsfraktion zum Thema „Kinderwünsche unabhängig vom Wohnort fördern – Reform der Richtlinie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur assistierten Reproduktion“.

Screenshot vom Deckblatt der Stellungnahme von Prof. Dr. med. Axel Bauer vom 15. Juni 2018.

[19]

Wenn ich richtig gezählt habe, dann werden für diesen Kongress 60 Personen als Referent*innen und Moderator*innen fungieren mit insgesamt 37 Kooperationspartner*innen plus die 4 Veranstalter*innen.

Es soll 29 Seminare geben in denen der Beginn des Lebens, die Mitte des Lebens und das Ende des Lebens Thema sein soll.

Organspende, Sterbehilfe, lebensethische Fragestellungen, „das Evangelium des Lebens“, Schwangerschaft, „Rechtsschutz für Ungeborene“, „Heilung nach Abtreibung“ … das alles soll im Rahmen dieses Kongresses diskutiert und erarbeitet werden.

Hier ein Überblick, der ausschließlich auf den Angaben des Programmsflyers basiert, (alternativ können diese auch hier gelesen werden)

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Allerdings darf nicht ignoriert werden, dass diese Vernetzungen noch viel komplexer sind.

Sie reichen bis in den Bundestag und in Parteien hinein, zur WerteUnion, parteinahen Stiftungen, führen zu Agenda für Europa, ins Gesundheitswesen z.B. in die Klinik Hohe Mark, in gynäkologische Praxen oder zur Akademie für Psychotherapie und Seelsorge … .

Sie führen auch in Universitäten, zu Verlagen und in mindestens zwei Bistümer.

Das zeigt wie weit christlicher Fundamentalismus vernetzt ist, aber auch wo er bereits angekommen ist.

Interessanterweise fungierten Holm Schneider, Michael Kiworr und Rainer Beckmann 2014 für eine Kooperationsveranstaltung der CDL und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) als Referenten

Screenshot der die Angaben im Text belegt.

[20]

oder 2011 als Rainer Beckmann als Referent einer Kooperationsveranstaltung der Ärzte für das Leben (ÄfdL) mit der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) aufgetreten ist. Und das war nicht die erste Kooperationsveranstaltung mit der HSS.

Screenshot der die angaben im Text belegt.

[21]

So festigt jede Veranstaltung die Strukturen, führt zu Synergieeffekten bei den Referent*innen und den Teilnehmer*innen.

Gleichzeitig verfestigt jede Veranstaltung das Weltbild bzw. die dahinterstehende Ideologie.

Im Rahmen der Veranstaltungen können Bekanntschaften, Freundschaften geknüpft werden, Bekanntschaften werden vertieft, so dass Seilschaften entstehen können, die bis in den Kern dieser Gesellschaft, also in seine Strukturen, hineinreichen, o sie sich ausbreiten können. Doch dahinter stecken Absichten, die undemokratisch und mindestens als autoritär zu bezeichnen und menschenverachtend sind.

Deshalb könnte ich an dieser Stelle mit Teil 1 dieser kleinen Reihe von vorne beginnen.

Teil I

-Ende-

Kongress christlicher Führungskräfte 2021

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Wenn Sie sich dafür interessieren wie sich kapitalistische Interessen und die des christlichen Fundamentalismus bzw. evangelikale Bibeltreue miteinander verbinden, dann dürfte Sie dieser Thread interessieren!

Der evangelikale Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea) organisiert im Abstand von 2 Jahren den Kongress christlicher Führungskräfte (KcF), der ein Zweckbetrieb von idea ist und der idea die Möglichkeit gibt trotz Anerkennung als gemeinnütziger Verein Profit erzielen zu können.

In diesem Jahr fand der KcF als Digitalversion statt und zwar am 18. und 19. Juni 2021. [0]

Wer sich für die Ideologie der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) interessiert, findet hier Teil 1 einer 10teiligen Reihe.

Als Referent*innen, die die „christlichen Werte“ der EAD übernommen haben, die da sind: Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, ein reaktionäres Menschenbild, Kreationismus …, haben in diesem Jahr u.a. teilgenommen: [1]

Wolfgang Grupp, Geschäftsführer von TRIGEMA
(Unternehmen mit 1.200 Arbeiter*innen/Angestellten (Stand 2018) [2] und einem Jahresumsatz von rund 104 Millionen Euro (Stand 2019). [3]

Bild von Wolfgang Grupp. Im Hintergrund sind sehr viele Näherinnen an den Nähmaschinen zu sehen. Überall auf den Tischen liegen T-Shirts.

[4]

Christopher Veit, Geschäftsführer VEIT Group
(Unternehmen mit 400 Mitarbeiter*innen und einem Jahresumsatz von 50 Mio. (Stand 2018)) [5]

Fotos von den beiden Geschäftsführern Günter und Christopher Veit. Zusätzlich noch einige Angaben zur Person.

[6]

Kristine Braden, Europa-Chefin Citigroup Frankfurt
(Internationaler Finanzdienstleiter mit Hauptsitz in New York mit einem Gewinn von 19,4 Milliarden Dollar (Stand 2019), mit Standorten in mehr als 100 Ländern und 230.000 Mitarbeiter*innen). [7]

Screenshot von einem Zeitungsartikel „Citigroup ernennt neue Europa-Chefin. Die US-Bank macht die 45jährige zur neuen Europa-Chefin – mit Sitz in Frankfurt. Kristine Braden blickt auf 22 Jahre bei der Citigroup zurück.“ Zusätzlich ein Foto von Kristine Braden mit einer Perlenkette um den Hals und Perlenohrringen geschmückt.

[8]

Heinrich Deichmann, CEO Deichmann SE
(Schuhimperium mit Standorten in 31 Ländern, über 41.000 Mitarbeiter*innen und einem Verkauf von weltweit 150 Millionen Schuhen (Stand 2020)) [9]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

[10]

Madeleine Gummer von Mohl, Gründerin und CEO (Geschäftsführerin) betahaus
(das betahaus mit Sitz in Hamburg versteht sich selbst als ein Ort, wo „Gründer*innen, Freelancer*innen, Startups, Kreative und digitale Nomad*innen eine Gemeinschaft bilden, die auf Austausch und gegenseitige Unterstützung angelegt ist.“ Mit 450 Mitglieder/Mitstreiter*innen.
Die Gendersterne im Zitat entsprechen dem Original.

Screenshot von der Webseite betahaus hamburg. Zu sehen ist unter Featured in: GründerSzene, Mit Vergnügen, Welt, tn digital pioneers.

[11]

Dr. Raphael von Hoensbroch, Intendant und Geschäftsführer Konzerthaus Dortmund de.wikipedia.org/wiki/Konzertha

Foto vom Konzerthaus Dortmund in der Dämmerung mit den Glasfronten, dahinter Licht.

[12]

Sebastian Loh, JLU-Group
(Die Joachim Loh Group „beschäftigt mehr als 1.300 Mitarbeiter*innen und ist mit 7 Unternehmen und 16 Tochtergesellschaften weltweit tätig.“ [13] Hailo gehört dazu.)

Hier unten im Screenshot erzählt Sebastian Loh, dass alle Mitarbeiter*innen der Firma Hailo am Ende des Jahres eine Spende entrichten. Entrichten Müssen. Denn der Druck, der Zwang, die Manipulation, die von Evangelikalen ausgeht, sollte nicht unterschätzt werden und die Auswirkungen, die das auf die Mitarbeiter*innen hat.

Screenshot von einem Artikel bei idea „Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern, dass Christsein nicht verstaubt ist. Der Unternehmer Sebastian Loh hat Führungskräfte ermutigt, soziale Projekte zu unterstützen und dabei neue Wege zu gehen. In seiner Firma „Hailo“ sei es Tradition, dass am Ende des Jahres unter den Mitarbeitern Spenden für ein konkretes Projekt gesammelt werden und dass der Arbeitgeber die Summe verdopple.“

[14]

Nathalie Schaller, Geschäftsführerin Humanitarian Clothing GmbH
(oder Mode gegen Menschenhandel, eyd-clothing mit CHAIIM Partner*innen in Indien) [15]

Screenshot von der Webseite eyd-clothing. Im linken Foto sind zwei lachende Frauen zu sehen. Die eine Frau ist weiß, die andere schwarz. Im rechten Foto sind 2 Frauenhände zu sehen, die mit Henna tättowiert worden sind.

Michael Kühner, geschäftsführender Gesellschafter Strametz & Associates GmbH (SMD)
(Personalberatung)

Screenshot von der Webseite Strametz & Associates. „Strametz & Associates zählt seit vielen Jahren zu den führenden Anbietern von Lösungen für die Personal- und Organisationsentwicklung in Deutschland. Mit über 25 Trainern und Beratern begleiten wir sowohl Unternehmen des Mittelstands als auch internationale Großkonzerne in ganz Deutschland und weltweit. Dabei bieten wir eine ansprechende Mischung aus langjähriger Beratererfahrung sowie ausgeprägter operativer und strategischer Erfahrung in HR- und Leadership-Themen. Durch diese Erfahrung sind wir ein gefragter Partner bei der Entwicklung und Gestaltung der Architektur von HR-Programmen sowie in der Begleitung von Veränderungsprozessen. Mehr können Sie in unserer digitalen Unternehmensbroschüre erfahren.“

[16]

Hannelore Rauch, Metzner Maschinenbau GmbH
(30 weltweite Vertretungen, 25 Patente, 125 Mitarbeiter*innen. [17] Zu den Partner*innen gehört u.a. das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt.

[18]

Marc Burbach, Geschäftsführer Burbach Control GmbH
(Automation & Prozessleittechnik)

Screenshot von der Webseite von Burbach Control und „unsere Leistungen“: „Willkommen bei Burbach Control Mit einschlägiger Erfahrung in der Automation und Prozessleittechnik, bieten wir als Systemhaus im Steuerungsbau, kompetente und praxisnahe Lösungen, bei Anlagen-erweiterungen / Neubauten im Bereich der SPS-Programmierung, Hardwareplanung und Schaltschrankbau. Benötigen Sie einen SPS-Programmierer (Step 7 / TIA-Portal), einen Hardwareplaner (ePLAN P8), Visualisierungsspezialisten (WinCC, WinCCflexibel, TIA-Portal) oder einen anderen Spezialisten in der Automatisierungstechnik? Das Suchen hat ein Ende! Unsere Leistungen SPS-Programmierung | PLC-Programmierung // Steuerungsbau // Hardwareplang // PLS Programmierung | DCS - Programmierung // Visualisierung HMI // Vieles mehr...

[19]

Daniel Schäfer, Geschäftsführer X-GROUP (CiB)
(X-Group Institut für Gründung, Finanzierung und Nachfolge)

Screenshot von der Startseite von X-Group Institut und einem Foto von Matthias Schipper, Daniel Schäfer und Ivan Tihov.

[20]

Pfarrer Dr. Christian Frühwald, Geschäftsführender Gesellschafter inclou. GmbH & Co. KG (AEU) (Projekte von inclou.
(Innovation.Inklusion.Personal) Jugendherberge Bayreuth, BalanDeli München, geschmackslabor Bremen) [21]

Screenshot von der Webseite von inclou. und Fotos von Pfarrer Dr. Christian Frühwald

[22]

Senator h.c., Prof. Matthias Landmesser, Ehemaliger Personalentwicker IBM Europa (International Business Machines Corporation, börsennotiertes US-amerikanisches IT- und Beratungsunternehmen mit weltweit mehr als 300.000 Mitarbeiter*innen (Stand 2019), davon 16.500 in Deutschland (Stand 2015). Umsatz: 77,15 Mrd. USD (Stand 2019)). [23]

Screenshot mit Angaben zu IBM, der von Wikipedia erstellt wurde. Dieser Screenshot belegt die Angaben im Thread.

Carlos Schmidt, CEO (Geschäftsführer) Franz Hof GmbH
(CNC-Blechbearbeitung mit Sitz in Haiger) [24]

Screenshot von der Webseite der Franz Hof GmbH mit Fotos der geschäftsführenden Gesellschafterin Katja Hof, dem Geschäftsführer Carlos Schmidt und der Assisten der Geschäftsführung Claudia Nietsch.

[25]

André Häusling, CEO HR-Pioneers
(Leistungen: Beratung, Couching, Events, Labor, Trainings, Vorträge, Weiterbildungsveranstaltungen. „Wir revolutionieren Management“)

Screenshot von der Webseite HR-Pioneers. Zu lesen sind die im Thread aufgeführten Leistungen und ein Banner mit vielen Menschen, die alle ein blaues T-Shirt mit einem Aufdruck tragen. Sie lachen breiten ihre Arme aus oder strecken diese in die Höhe. Die Menschen wirken sehr aufgekratzt. Darunter der Text: „Wir revolutionieren Management, um außergewöhliche Unternehmen der Zukunft mit selbstverantwortlichen Mitarbeiterinnen und Führungskräften zu bauen, die sich in“.

[26]

Paul Donders, CEO xpand S.A. („Seit über 29 Jahren unterstützen wir unsere Kunden dabei, ihr zukünftiges Reiseziel zu entdecken, ihre Fähigkeiten, (Führungs-)Kompetenzen, Teamwork und Organisationen zu entwickeln“. Xpand International (Südafrika) besteht aus 120 Mitarbeiter*innen mit Niederlassungen in 10 Ländern) [27]

Screenshot von der Webseite mit dem Foto eines weißen Leuchtturms vor tiefblauem Mehr. Darunter ein bißchen Text und der Hinweis wofür xpand steht. Im Thread steht alles wichtige aus der Selbstdarstellung.

Anmerkung: Im Team Südafrika sind übrigens ausschließlich weiße Menschen

Screenshot, der die Aussage im Thread belegt. Zu sehen sind nämlich ausschließlich Fotos von weißen Menschen.

[28]

Dr. Ana Hoffmeister, Startuplife, Gemeinsam für Berlin (Zu den Foren von Gemeinsam für Berlin gehört u.a. das Forum Ehe und Familie …, [29]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

Ihre Mission: „Die Veränderung von Herzen und Verhältnissen in der Stadt im Sinne des Evangeliums“. [30]

Screenshot mit den Angaben zu Unsere Vision, Unsere Mission, Unser Motto. Dadurch werden die Angaben im Thread bestätigt.

[31]

Christian Nowatzky, Gründer Berlinprojekt
(gehört zum Bund Freier evangelischer Gemeinden (BFeG), ein Verband von 400 Gemeinden und einer evangelischen Freikirche. [32]

Hier ist die Allianz Mission e.V. vertreten. [33] Das Berlinprojekt erhielt 2015 den Ehrenamtspreis von Berlin Pankow für ein „Projekt für geflüchtete Kinder in unserer Nachbarschaft“.) [34]

Was das Berlinprojekt will, hat das Projekt in sechs Sätze zusammengefasst. Sie beginnen in Berlin und wollen die ganze Welt.

Screenshot mit den 6 Sätzen. Die da sind: 01 Gott suchen und erleben [Wir sind hier, um Gott zu suchen und aus seiner Gnade zu leben.]; 02 Glauben entdecken [Wir sind hier, um Gelegenheiten zu bieten, den Glauben neu zu entdecken.]; 03 Beziehungen bauen [Wir sind hier, um tragende Beziehungen zu bauen.]; 04 Persönlich wachsen [Wir sind hier, um persönlich zu wachsen.]; 05 Für Berlin engagieren [Wir sind hier, um uns für Berlin und die Welt zu engagieren.]; 06 Mittendrin leben [Wir sind hier, um konstruktiver Teil der Kultur und Gesellschaft Berlins zu sein.].

[35]

Diese Beispiele zeigen, wo christlicher Fundamentalismus/Evangelikale bereits im Kern dieser Gesellschaft, also in den Strukturen, angekommen ist und sich dort ausgebreitet hat.

Dabei ist die Kombination aus wirtschaftlichen und bibeltreuen Interessen aufschlussreich.

Denn dadurch wird deutlich warum Organisationen und Parteien, die stets nur die Interessen des Kapitals verteidigen, so außerordentlich gerne mit christlichen Fundis kooperieren. Denn es gibt sehr viele Schnittmengen.

Kapitalistische Interessen, LGBTQI-Feindlichkeit, Misogynie, ein reaktionäres Menschenbild … . Das führt zusammen und verbindet.

In diesem Jahr mit dabei aus den Reihen der FDP als Referentin ist Nicola Beer, Vizepräsidentin des Europa-Parlaments. Sie hat über „Politik unter Druck – Verantwortung und Werte“ einen Vortrag gehalten.

Screenshot der die Angaben im Thread beweist.

[36]

Ergänzungen:

Nicola Beer (FDP): Zehn Gebote sind Wertekompass.

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Kristine Braden, Euopa-Chefin City-Group „Berufsleben mit Jesus Christus führenThomas Middelhoff: „Glaube, Hoffnung, Liebe

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Christopher Veit. Er hält nichts von Work-Life-Balance und bezieht sich auf die „erfüllende Arbeit„, die nicht nach dem nächsten Freizeitausgleich sucht.

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Der evangelikale Leben.Würde Kongress 2022 (2)

Teil II

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Mit den Gedanken von Teil I im Kopf wende ich mich nunmehr dem Leben.Würde Kongress zu. Dieser 3-tägige Kongress wurde coronabedingt vom März 2021 in den Oktober 2022 verlegt.

Text: „Kongress Leben.Würde 2021 | Das Verbot jeglicher Beihilfe zum Suizid ist aufgehoben, das Geschäft mit „Leihmütter“-Babys boomt,100.000 Kinder werden jedes Jahr allein in Deutschland abgetrieben: Die im Grundgesetz verbriefte Menschenwürde ist nicht bei allen Menschen unantastbar. Unser breit aufgestellter, ökumenischer Kongress bezieht Position für einen konsequenten und uneingeschränkten Lebensschutz. Ärzte, Biologen, Philosophen, Juristen, Theologen, Politiker, Journalisten und Experten von Lebensrechtsorganisationen geben Orientierung und neue Impulse. Der Kongress vernetzt Lebensrechtler, informiert über die aktuellen Debatten, zeigt Initiativen zum Handeln auf und gibt in Seminaren konkrete Tipps, wie auch Sie in Ihrem Alltag das Recht auf Leben unterstützen und Lebensschützer sein können. Wir freuen uns auf Sie!“

Der Kongress wird veranstaltet vom Bundesverband Lebensrecht (BVL), dem Informationsdienst der Evangelischen Allianz (idea), der rechtskatholischen Zeitung Die Tagespost und dem christlichen Gästehäus Schönblick.

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

Dazu kommen noch 38 Kooperationspartner*innen, darunter u.a. Die Heilsarmee, die Christdemokraten für das Leben (CDL), Evangeliums Rundfunk bzw. ERF Medien, Neufeld Verlag, Anskar Kirche, …

Zwei Screenshots mit den Angaben sämtlicher Kooperationspartner*innen. Es sind 38, die leider hier keinen Platz finden.

Zwei Screenshots mit den Angaben sämtlicher Kooperationspartner*innen. Es sind 38, die leider hier keinen Platz finden.

Interessant wird es bei der Schirmherrschaft, die von drei Personen oder sollte ich sagen von einer Trinität besetzt wird.

Screenshot mit den 2 Schirmfrauen und dem 1 Schirmherrn. Zu sehen sind Fotos von Jana Highholder, Christine Lieberknecht und dem Bischof Dr. Stefan Oster SDB.

Jana Higholder bzw. Jana Hochhalter aus Koblenz, die freikirchlich geprägte Medizinstudentin deren von der evangelischen Kirche zur Verfügung gestellte Youtube-Kanal „Jana glaubt“ wieder eingestellt wurde, [6] die als „Youtuberin Gottes[7] bezeichnet wurde oder auch als „Influencerin für den Glauben“. [8]

Screenshot mit einem Foto von Jana Highholder/Hochhalter und den Angaben zu ihrer Person, die teilweise auch im Thread zu lesen waren.

[9]

Sie ist Autorin mehrerer Bücher, Poetry-Slammerin und sie verleiht christlichem Fundamentalismus ein nicht nur harmloses Erscheinungsbildung, sondern auch ein Fröhliches und Hippes.

Christine Lieberknecht, die ehemalige Ministerpräsidentin (CDU) von Thüringen, ist Schirmfrau Nr. 2. Sie gehört zum Trägerkreis des evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF), ist Kuratoriumsmitglied von Pro Christ [10]

Screenshot von der Selbstdarstellung von proChrist

und war in der Vergangenheit auch Teilnehmerin von Allianz-Gebetswochen.

Sie ist sozusagen der politische Arm der Dreiheit.

In der Vergangenheit fiel sie z.B. auf durch die Tätigkeit als Referentin für die völkische Kölner Burschenschaft Germania, die in der Deutsche Burschenschaft (DB) organisiert ist, oder weil sie sich Anfang 2020 für die Fragebogenaktion der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit zur Verfügung gestellt hat.

Sie vertrat 2006 die Ansicht, dass so „„manche Gruppe“ der so genannten Antifa-Bewegung „nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems““ wären. [11]

Im Juni 2011 berichtete der Humanistische Pressedienst über Evangelikale, die den Säkularismus als größte Bedrohung erlebten und verwies auf Bekehrungskampagnen wie Pro Christ, die von der Ministerpräsidentin Lieberknecht, vom Fernsehmoderator Peter Hahne und u.a. vom Vorsitzenden der Arbeitsagentur Frank Jürgen Weise unterstützt werden. [12]

Screenshot von einem Teil des Artikels „Evangelikale: Säkularismus größte Bedrohung“. Der Screenshot belegt alle Angaben im Thread.

Soviel zur Person von Lieberknecht, über die es sehr viel mehr zu sagen gäbe.

Der Dritte im Bunde ist der Passauer Bischof Stefan Oster, der in der Vergangenheit durch LGBTQ-feindliche Äußerungen aufgefallen ist, der vor „queerer Gesinnungsdiktatur“ warnte,

Screenshot von Queer.de und dem Beginn des Artikels „Katholische Kirche Bischof Oster warnt vor queerer „Gesinnungdsdiktatur“. Zu sehen ist auch ein Foto von Stefan Oster mit einem Mikrofon in der Hand, der in einer Kirche predigt. Im Hintergrund sind Geistliche zu sehen. Vielleicht auch Bischöfe oder ähnliches.

[13]

der 2020 Deutschland Betet Gemeinsam unterstützt hat und regelmäßig Grußbotschaften für den Marsch für das Leben verfasste und mindestens 1x als Redner fungierte.

In Kooperation mit dem Bistum Passau entsteht aktuell HOME Passau als Teil der Loretto Jüngerschaftsschule AT mit einem Gebetshaus, einer Akademie, einem Café & Bistro, HOME Hilft, Medien und HOME WG.

Diese christlich fundamentale Einrichtung, die mit missionarischer Absicht gegründet worden ist, soll im Sommer 2021 eröffnet werden.

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt.

[14]

Wenn ich also die 3 Menschen betrachte, die die Schirmherrschaft übernommen haben,
Screenshot von den 2 Schirmfrauen und dem Schirmherrn.

dann sehe ich 3 Menschen, die auf unterschiedlichen Ebenen missionieren bzw. missioniert haben.

Ich sehe 2 Frauen, die den mehr oder weniger sanfteren und evangelischen Part vertreten, und einen katholischen Bischof, der den aggressiven Part übernimmt, der verbal die Sau raus lässt und damit auch jene anspricht, die überall „Gesinnungsdiktatur“ und „Cancel Culture“ vermuten.

Damit wäre ich schon bei der Kongressleitung angelegt, deren Zusammensetzung höchst interessant ist und die in Teil III vorgestellt werden wird.

An dieser Stelle noch eine Anmerkung. Der Kongress, wie er geplant ist, soll im Übrigen von 2 Bundestagsabgeordneten tatkräftig bzw. als Referent*innen unterstützt werden: Sylvia Pantel und Alexander Krauß werden angekündigt.

Überlegungen zum christlichen Fundamentalismus (1)

Dieser Beitrag mit allen Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

Teil I

Stellen Sie sich vor Sie leben in einer Gesellschaft, in der es Parteien, Organisationen und Einzelpersonen gibt, die Sie unablässig kontrollieren, überwachen und bestrafen wollen, wenn Sie sich nicht so verhalten, wie es erwünscht ist.

Die Voraussetzungen dazu wurden bereits geschaffen und sind gesetzlich verankert. Nur leider hat es viel zu wenige interessiert.

Stellen Sie sich zusätzlich vor Sie leben in einer Gesellschaft, in der es Organisationen, Gemeinden und Einzelpersonen gibt, die Ihnen auch noch vorschreiben wollen was Sie zu glauben haben und die Ihnen die Vorschriften aufstülpen wollen, obwohl Sie gar nicht gläubig sind.

Stellen Sie sich vor diese Ereiferer, christlichen Fundamentalist*innen, darunter auch Evangelikale, unternehmen jeden Moment des Tages den Versuch sich in der Mitte der Gesellschaft, also in ihrem Kern, noch weiter auszubreiten.

Stellen Sie sich vor diese Organisationen, Gemeinden und Einzelpersonen, die sehr gut vernetzt sind und wo an monetären Mitteln kein Mangel besteht, wollen Ihnen nicht nur alles vorschreiben, sondern auch abnehmen.

Sie wollen Ihnen Ihr Geschlecht abnehmen, denn so wie sie die Welt sehen, darf es nur zwei Geschlechter geben. Männer und Frauen.

Nonbinäre oder trans Menschen werden nicht nur abgelehnt, sondern auch, das ist der nächste Schritt, angefeindet, ausgegrenzt und letzten Endes fertig gemacht oder zerstört, weil über diesen Teil der Bevölkerung in der Bibel, die mindestens 2000 Jahre alt ist, nichts berichtet wird.

Sie wollen Ihnen aber auch Ihre Liebe und Ihre Sexualität abnehmen, indem sie festlegen wollen wen Sie zu lieben haben und wen nicht, mit wem Sie ihre Sexualität teilen und mit wem nicht und unter welchen Umständen.

LGBTQs werden angefeindet, ausgegrenzt und unter Druck gesetzt und letzten Endes fertig gemacht oder zerstört, weil in der Bibel Homosexualität z.B. abgelehnt wird.

Sexualität soll es nur zwischen Männern und Frauen geben, ob diese allerdings frei und selbstbestimmt ist, bleibt dahingestellt.

Denn Christliche Fundis lehnen vorehelichen Sex ab, manche gehen dabei so weit Sexualität nur zu akzeptieren, wenn diese der Fortpflanzung dient.

Verhütungsmittel werden abgelehnt und jeder Uterus im ganzen Land, ach was in der ganzen Welt, denn christliche Fundis sind immer auch missionarisch unterwegs, public domain erklärt. Dieser wird Ihnen dann komplett ab- bzw. weggenommen.

Jetzt gibt es nur noch zwei Geschlechter, mit dem aktiven Mann und der passiven Frau, der Zuchtsau, und das reaktionäre und überholte Rollenverständnis.

Karrikatur aus dem Sonderheft 40 Jahre idea Spektrum. Ein Mann mit geöffneten Augen steigt auf eine Leiter und hält dem Bundesadler, dessen Krallen wie zum Gebet miteinander verschränkt sind, die Bibel vor. Weiter unten sitzt eine Frau mit gekrümmten Rücken, geschlossenen Augen auf einem Schemel. Ihre Hände sind wie zum Gebet gefaltet.

[1]

FLINTA* sind auch weg vom Fenster und gegenderte Sprache gleich mit und das mit der Demokratie wird dann auch bald erledigt sein.

Denn „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ schrieb Ulrich Parzany und der Schriftsteller Martin Mosebach erklärte „Die Bibel steht über der Verfassung“.

Es gibt also Organisationen, Einzelpersonen und Netzwerke, die einen Gottesstaat, eine Theokratie, anstreben, wie z.B. Opus Dei, das Lindenthal-Institut, die Rhein-Donau-Stiftung, die Limmat-Stiftung, [2]

Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

oder die Initiative Pontifex, die die „Durchdringung aller Lebensbereiche und Lebenssituationen mit dem Evangelium“ plant [3] oder der Priesterbruderschaft St. Pius X. und das nahestehende Civitas-Institut, das sich die „Rechristianisierung des Gemeinwesens“ zum Ziel gesetzt hat.

Bei diesen Beispielen will ich es belassen.

Stellen Sie sich vor, all das geschieht direkt vor Ihrer Nase, ganz öffentlich und ungeniert und diese christlich fundamentalen Organisationen/Einzelpersonen verbinden sich mit der Politik, auf kommunaler Ebene, in Kreis- und Landtagen, im Bundestag nd zum Beispiel mit den Medien, mit der Polizei, der Feuerwehr, dem Gesundheitswesen, Behörden, sozialen Einrichtungen … .

Ja, christlicher Fundamentalismus ist in Teilen der Gesellschaft angekommen, die sich nicht dafür zu interessieren scheint. Was der eigentliche Skandal an der ganzen Angelegenheit ist.

Denn es sollte doch allen bewusst sein, dass die Geschichte der Missionierung immer auch eine Geschichte von Gewalt, Zwangsassimilierung ist und nicht zuletzt auch zur Ausrottung von indigenen Bevölkerungsgruppen führte. [4]

Aktuell gibt es z.B. die Deutsche *ndianer Pioneer Mission (DIPM), die zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) gehört. Die DIPM ist nicht nur in Deutschland vertreten, sondern auch in Südamerika, konkret in Brasilien und Paraguay. In diesen Ländern finden Evangelisationsveranstaltungen statt, Schulungen sowie Kinder- und Jugendarbeit. [5]

Der Screenshot stammt vom DIPM und enthält Angaben zur Geschichte der Organisation, deren Schwerpunkt die „Missionsarbeit war zu Beginn im Süden von Brasilien und in Praguay. Inzwischen arbeiten wir aber auch in Nordbrasilien. Außerdem sind wir in Deutschland missionarisch tätig.“

Dass christliche Missionierung immer auch einherging mit Kolonialismus und die Bevölkerung nie als Menschen mit eigenen Göttern und einer eigenen Kultur gesehen wurden, sondern stets nur als Empfänger*innen von Missions- und Zivilisationsbemühungen, sollte in diesem Zusammenhang noch einmal erwähnt werden. [6]

Teil II

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

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Das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hat mit Datum 04.06.2021 neue Mitglieder/Mitstreiter*innen gewinnen können.

Darunter die 1945 geborene deutsche Philosophin em. Univ.-Prof. DDr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.

Ein Foto von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.

[1]

Als Privatdozentin lehrte sie an den Universitäten in München, Bayreuth, Tübingen und Eichstätt. Von 1993 bis 2011 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaft an der Technischen Universität Dresden.

Seit 2011 leitet sie das Institut EUPHRat („Europäisches Institut für Philosophie und Religion“) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien. [2]

Sie ist ein Beispiel dafür mit welcher Selbstverständlichkeit christlicher Fundamentalismus in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und Einfluss nimmt und nehmen kann, weil es nur wenige zu interessieren scheint, obwohl Gerl-Falkovitz im Laufe ihres Lebens zahlreiche Bücher und Publikationen geschrieben hat oder daran mitbeteiligt gewesen ist.

Wie zum Beispiel der Band „Mann und Frau – Eine anthropologische Betrachtung zur Differenz der Geschlechter“ (erschienen 2018 im Verlag Duncker & Humblot), für den sie die Einleitung verfasste.

Buchcover Soziale Orientierung Band 26 „Mann und Frau – Eine anthropologische Betrachtung zur Differenz der Geschlechter“

[3]

Einer ihrer Schwerpunkte in ihren Publikationen und Vorträgen ist das Thema Gender bzw. „Gender-Mainstreaming“ als „leibferne Ideologie“, [4] weil der Geist nicht vom Leib zu trennen sei und es Schlüssel und Schloss brauche.

Die „Ideologie“ des Genderns habe, so Gerl-Falkovitz, „das Ziel den Unterschied zwischen männlich und weiblich sowie alle sexuellen Normen zu beseitigen“. [5]

Die Biologie spiele keine Rolle mehr und Gender-Mainstreaming strebe eine Gleichstellung der Geschlechter auf allen Ebenen an.

So äußerte sie sich in ihrem Vortrag im Rahmen des Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge 2011.

Screenshot mit folgendem Text: „Gerl-Falkovitz zufolge hat jede Person die entscheidenden Ereignisse ihres Lebens jedoch nicht eigenständig gewählt. So finde jeder Mensch sich und seinen Leib bereits vor, ohne selbst etwas dazutun zu können. Die Bibel widerspreche sowohl der Vergötterung des Geschlechts und dem egozentrischen Genuss als auch einem übersteigerten Idealismus. Der Leib sei vom Geist nicht zu trennen. Ein Geschlecht sei immer auf das andere Geschlecht angewiesen. Es brauche immer Schloss und Schlüssel. Gerl-Falkovitz betont, dass die heterosexuelle Ehe ein Sakrament ist. Sie bringt zwei zerbrechliche Existenzen in den Raum des Heiligen. Die Professorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. sprach beim Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge, der vom 8. bis 11. Mai in Würzburg zum Thema „Zeitgeist“ stattfindet. Foto: © Forum Altötting 2011“

Die Akademie für Psychotherapie und Seelsorge organisiert in regelmäßigen Abständen sog. Internationaler Kongresse.

Der nächste soll in 2022 in Würzburg stattfinden. [6] Ob sie wieder als Referentin mit dabei sein wird, so wie 2013, 2011 und 2009 zum Beispiel, [7] ist noch unbekannt.

Der Kongress 2009 im Marburg, der auf Widerstand stieß, führte schließlich zur LGBTQI-feindlichen Marburger Erklärung, die Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz erstunterzeichnete.

Dresdner Professorin unterstützt „HomoheilerInnen““ schrieb das Referat Gleichstellungspolitik in einer Stellungnahme und Pressemitteilung am 17.05.2009 über Gerl-Falkovitz. [8]

Der Schwangerschaftsabbruch und die „Pille danach“ stellen für Gerl-Falkovitz „leibhafte Verletzungen“ dar. Denn die „ständige Sterilisierung des weiblichen Rhythmus“ führe, so Gerl-Falkovitz, „zu organischen und nicht selten zu seelischen Blockaden“.

Geschrieben von der Philosophin für katholisch.de und versehen mit der Überschrift „Der Sargnagel des Feminismus“. [9]

Wer den Spuren von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz im Internet folgt, erhält über die Suchmaschine google stolze 33.000 Ergebnissse, die u.a. zur Paneuropa Union führen, für die sie 2012 einen Artikel verfasste, [10] zu Demo für Alle und z.B. zum Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW) für die sie als Referentin fungierte.

2015 war sie Beiratsmitglied des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG), einer Organisation der Offensive Junger Christen (OJC), die bis zum Verbot von Konversionstherapie Vorträge über die „Heilbarkeit“ von Homosexualität im Programm hatten.

Das DIJG schreibt dazu folgendes: „Die markanteste Zäsur stellt das Gesetz zum Schutz homo- und transsexueller Minderjähriger vor Konversionstherapie dar, (…).“ Mehr dazu siehe Screenshot. [11]

Text: „Die markanteste Zäsur stellt das Gesetz zum Schutz homo- und transsexueller Minderjähriger vor Konversionstherapien dar, das vom Bundesministerium für Gesundheit vorgelegt und am 7. Mai 2020 vom Bundestag verabschiedet wurde. Unser DIJG hatte gut zwanzig Jahre über therapeutische Ansätze zur Begleitung von Menschen mit konflikthaft erlebten homosexuellen Gefühlen und Geschlechtsdysphorie publiziert und sich im deutschsprachigen Raum für einen offenen, empiriebasierten Austausch über deren Chancen und Grenzen eingesetzt. Wegen dieses Engagements stand es zusammen mit Organisationen wie dem Institut für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung (IdiSB e.V.) oder dem Weißen Kreuz im Fadenkreuz politischer und medialer Angriffe, die sich auch an den Kongressen der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) entluden, und die nach Grabes Darstellung wichtige Meilensteine seiner Sensibilisierung für das Anliegen homosexueller Christen bildeten. (S. 90f)“

Hier beim DIJG steht Gerl-Falkovitz Publikation „Fließende Identität? Ein Blick auf Gender“ zur Verfügung. [12]

Screenshot der die Angaben im Text belegt.

In der Vergangenheit war sie auch Referentin für das Opus-Dei nahe Lindenthal-Institut.

Wer auf der Webseite des Opus Dei den Suchbegriff „Gerl-Falkovitz“ eingibt, erhält 5 Suchergebnisse, [13] weil das was sie zu sagen hat bzw. zu sagen hatte die „Kampftruppe des Papstes“, [14]die dunkle Macht im Vatikan“, [15] die „heilige Mafia[16] angesprochen hat.

Außerdem war sie in der Vergangenheit auch zu Gast im Studentinnenheim und Bildungszentrum Währing des Opus Dei. [17] Daraus folgt: Gerl-Falkovitz steht dem Opus Dei sehr nahe.

Screenshot von folgendem Textauszug: „Studentinnenheim und Bildungszentrum „Währing“ ist ein Ort der Begegnung. Persönlichkeiten wie Pia-Maria Plechl, Viktor Frankl, Christa Meves, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz oder Fritz Molden und Künstler wie Elisabeth Leonskaja sind hier zu Gast. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht das religiöse Bildungsprogramm für junge Frauen, die ihre Studienzeit verantwortungsvoll nutzen wollen. Vorreiter eines neuen Feminismus Auf der Grundlage der Hl. Schrift und bestärkt durch sein Gründungscharisma war der hl. Josefmaria ein Vorreiter der Gleichstellung von Mann und Frau. Darunter verstand er aber weder Austauschbarkeit noch Anpassung der Geschlechter: „Die Frau ist dazu berufen, in Familie, Gesellschaft und Kirche etwas hineinzutragen, das nur ihr zu eigen ist und nur sie zu geben vermag.“ Gemeinsam sollen Mann und Frau die Welt heiligen. Escrivá hat seine Überzeugung entgegen mancher Tradition in die Tat umgesetzt. Frauen des Opus Dei gehörten zu ...

Einer Organisation von der Aussteiger*innen sagen: „Es war eine Gehirnwäsche“. [18]

Einer Organisation, die „Christus in alle menschlichen Unternehmungen hineintragen“ will.

Einer Organisation, die zutiefst misogyn, LGBTQI-feindlich, sexualfeindlich … menschenverachtend und bigott ist.

Über Gerl-Falkovitz, die 2019 den Aufruf „Schluss mit dem Gender-Unfug“, initiiert vom pegidahaften Verein Deutsche Sprache, unterzeichnete, gäbe es vieles zu sagen, allerdings scheint es aus aktuellem Anlass sinnvoll zu sein, die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) genauer zu betrachten. Denn die CDU-nahe Stiftung bot und bietet Gerl-Falkovitz zahlreiche Möglichkeiten ihre menschenverachtenden Ansichten weiter zu verbreiten.

Ihre Verbindungen zur KAS können sich bis 2002 nachweislich zurückverfolgen lassen. In diesem Jahr schrieb sie für Die Politische Meinung der Stiftung. [19]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

2008 schrieb sie für die KAS über die „Verstörung der Geschlechter“. [20]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Im selben Jahr, also 2008, veranstaltete die KAS mit der Edith-Stein-Gesellschaft und Gerl-Falkovitz, der ehemaligen Vizepräsidentin, [21] eine Podiumsdiskussion auf dem Katholikentag. [22]

2014 publizierte nicht nur Gerl-Falkovitz für eine Sammelschrift der KAS und zwar über „Heimatschichten – Anthropologische Grundlegung eines Weltverhältnisses“, sondern u.a. auch Werner J. Patzelt, Walter Schweidler und der extrem rechte Evangelikale Harald Seubert. [23]

Gerl-Falkovitz schrieb ausnahmsweise über Heimat im Glauben. Harald Seubert befasste sich mit dem Thema: „Zuhause sein im Leib? Überlegungen zu Gender und Sexualität“. [24]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Machen „wir“ einen Sprung ins Jahr 2016 zu den „sozialethischen Tagen“ AUSZEIT der KAS im Kloster zu Flüchtlingspolitik, Islam und Christentum an der neben Gerl-Falkovitz auch Werner J. Patzelt als Referent teilgenommen hat. [25]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Zwei Jahre später, 2018, war sie Mitautorin im Sammelband „Ohne Familie ist kein Staat zu machen“. Herausgeber war Karl-Heinz B. van Lier, der zu dieser Zeit noch Leiter der KAS Rheinland-Pfalz war.

Der Sammelband selbst wurde möglich durch die Unterstützung der KAS,

Screenshot, der die Angaben im Thread beweist.

Mit Beiträgen von Julia Klöckner, Paul Ziemiak, Sylvia Pantel, Reiner Haseloff, Armin Laschet, Kristina Schröder, Manfred Spieker, Norbert Bolz, Josef Kraus, Mechthild Löhr, Carsten Linnemann, … und Gerl-Falkovitz. [26]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Im selben Jahr, also am 3.2.2018, organisierte die KAS Rheinland-Pfalz die Veranstaltung „Gender, Instrument der Umerziehung?“ – Ziele Kosten Wirkung. [27]

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Screenshot, der die Angabe im Thread beweist.

Mit dabei Gerl-Falkovitz, der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, der österreichische Antifeminist Tomas Kubelik und Simone Huth-Haage (CDU) als Referent*innen.

Campus Mainz schrieb dazu: „Schwulenreferat demonstriert gegen salonfähigen Rechtsextremismus[28] und

Jürgen Liminski schrieb in der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit u.a. über das Mißverhältnis der Fördermittel an Universitäten zugunsten der Genderforschung.

Screenshot von folgendem Textauszug: „An den Universität herrscht ein Mißverhältnis der Fördermittel Also kein Lärm um nichts? Nicht ganz. Denn der Inhalt der vier Vorträge des halbtägigen Symposiums hatte es in sich. Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, ging der Frage nach: „Gender-Mainstreaming – was hat das mit Pädagogik zu tun?“ Nachdem er Gender als soziales Geschlecht im Gegensatz zum biologischen beschrieben und das Mißverhältnis der Mittel – es gibt etwa 120 Lehrstühle für Alte Sprachen, aber 220 für Genderforschung – dargestellt hatte, analysierte er die politischen Aktivitäten dieser Ideologie in einigen Bundesländern und hob ein Gutachten des Göttinger Professors Winterhoff hervor. Aus diesem Gutachten geht eindeutig hervor, daß es sich um Indoktrination handelt und daß die Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf Befreiung ihrer Kinder von dieser Indoktrination in den Schulen haben.“

[29]

Bei Jürgen Liminski, der Jungen Freiheit und den zahlreichen Gästen kam die KAS-Veranstaltung sehr gut an. Und es sollte nicht die letzte Veranstaltung der KAS mit Gerl-Falkovitz gewesen sein.

2021 war Gerl-Falkovitz Referentin für das Bildungsforum Sachsen der KAS, um über „Das Unsagbare – Die theologische Perspektive“ zu sprechen. [30]

Gerl-Falkovitz kam aber auch bei der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, die 2013 in Kooperation mit dem Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie (iDAF) ein Symposium organisierte, sehr gut an. [31]

Screenshot der die Angaben im Text belegt.

Anmerkung: Geschäftsführer von iDAF ist Jürgen Liminski vom Opus Dei.

Die rechts-katholische Die Tagespost veröffentlichte im April 2021 einen lobenden Artikel über Gerl-Falkovitz mit dem Titel: „Sie ist aller Ehren wert: Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz“ anlässlich ihrer Ehrung mit dem Augustin-Bea-Preis der Stiftung Humanum.

Sie kann Menschen zusammenführen, [32] so lautete eine der Zwischenüberschriften und Veit Neumann, der Verfasser des Artikels, hat Recht.

Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz führt Menschen zusammen: christlich Fundamentale, Abtreibungsgegner*innen, Konservative, also Protofaschist*innen, Rechte und Parteien und selbstverständlich auch die Mitte.

Deshalb sollten christlich Fundamentale zu der auch Gerl-Falkovitz gehört niemals unterschätzt werden.
Denn sie sind gefährlich!!!
Für FLINTA* und queere Menschen können sie sogar lebensgefährlich sein!!!

Was ist „politischer Islam“?

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Anlässlich der aktuellen Petition „Europas Freiheit schützen – Politischen Islam stoppen einige Überlegungen zur Frage was meint, was ist „politischer Islam“?

Die FAZ bezeichnete das Narrativ als ein vages definiertes Konzept [1] und für andere wiederum ist es ein Kampfbegriff, wie z.B. für den Essener Bischof Overbeck, der sich gegen eine „plakative Verwendung des Begriffs „politischer Islam“ gewandt“ hat. [2]

Bisher war es mir nicht möglich eine brauchbare Definition zu finden, stattdessen fand ich Publikationen und Sammelbände von bereits einschlägig in Erscheinung getretenen Personen.

Wie z.B. der Sammelband von Carsten Linnemann (CDU)/Winfried Bausback (CSU) /Hg.) mit Beiträgen von Ruud Koopmans, Ahmad Mansour, Boris Palmer, Christine Schirrmacher, Bassam Tibi ….

Bild

Zuzüglich Publikationen von z.B. Susanne Schröter, Christine Schirrmacher und Samuel Schirmbeck.

Cover vom Buch Susanne Schröter „Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“

Cover vom Buch Christine Schirrmacher „Politischer islam und Demokratie Konfliktfelder“ erschienen im evangelikalen SCM Verlag. Das Cover selbst ist schwarz-rot-gold.

Cover vom Buch von Samuel Schirmbeck „Gefährliche Toleranz – Der fatale Umgang der Linken mit dem Islam“

Außerdem noch Veröffentlichungen von z.B. Mina Ahadi von FREIraum statt HARAMkulturIch habe abgeschworen: Warum ich für die Freiheit und gegen den Islam kämpfe

Cover vom Buch Mina Ahadi mit Sina Vogt „Ich habe abgeschworen – Warum ich für die Freiheit und gegen den Islam kämpfe“

Zana RamadaniDie verschleierte Gefahr: Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn“ und z.B. auch Rana AhmadFrauen dürfen hier nicht träumen“.

Cover vom Buch Zana Ramdani „Die verschleierte Gefahr – Die Macht der muslimischen Mütter und der Toleranzwahn der Deutschen“ erschienen im Europa-Verlag.

Cover vom Buch von Rana Ahmad „Frauen dürfen hier nicht träumen – Mein Ausbruch aus Saudi-Arabien, mein Weg in die Freiheit“.

Wer zu den Publikationen, dem aktuellen Appell, den verschiedenen Petitionen gegen die Vollverschleierung und das Kinderkopftuch von Terre des Femmes (TdF) D noch Vereine und Organisationen hinzunimmt, kann feststellen, dass sich das Narrativ „politischer Islam“ zwischen den neutralen Begriffen Islam und Islamismus als Oberbegriff für unterschiedliche Strömungen/Bewegungen, für militanten Islamismus und terroristische Gruppierungen geschoben hat.

In Ermangelung einer Definition bietet der Begriff „politischer Islam“ für vermeintliche Feminist*innen, Islamkritiker*innen, Rassist*innen, bürgerliche Mitte™, Konservative, also Protofaschist*innen, „neue“ Rechte und Neofaschist*innen eine Schnittmenge.

Dadurch wird ein Anschluss nach rechts und rechtsaußen möglich, dadurch wird antimuslimischer Rassismus re-/produziert und dadurch wird dieser unter’s „Volk“ gebracht, wo der Boden fruchtbar ist.

Vor allen Dingen dann wenn es aus der Wissenschaft kommt. Als Negativ-Beispiele wären hier Prof. Dr. Susanne Schröter und Prof. Dr. Christine Schirrmacher zu nennen.

Anm.: Beide Professorinnen gehören dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit an und beide unterzeichneten 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume, der von Milosz Matuschek und dem querdenkenden CoroNazi Gunnar Kaiser initiiert worden war.

Vor allen Dingen auch, wenn die Kritik von ehemaligen Betroffenen formuliert wird, wie z.B. von Mina Ahadi oder Zana Ramadani.

Aber wie seht es denn mit dem Anschluss nach rechtsaußen aus?

Um diese Frage zu beantworten bietet die Organisation FREIraum statt HARAMkultur (FsH) genug Beispiele.

Eine Mitstreiterin von FsH ist Rebecca Sommer von der Initiative an der Basis. [3]

Screenshot der die Angaben im Text belegt.

Die Initiative an der Basis arbeitet im übrigen mit der WerteUnion und Aufbruch 2016 zusammen. Das belegen Veranstaltungen im August und im September 2019. [4]

Veranstaltungsankündigung der WerteUnion Berlin im August 2019 die die Initiative an der Basis eingeladen hat, um ihre Positionen und Erfahrungen zum Thema „Migrationspolitik, Flüchtlinge und Islam“ vorzustellen. Als Referent*innen: Dr. Kirchner, WerteUnion, Dr. Vosgerau WerteUnion, Söllner, WerteUnion, Rebecca Sommer Arbeitsgruppe Flucht + Menschenrechte, Initiative an der Basis.

Veranstaltung von Aufbruch 2016 im September 2019. Geladene Gäste/Referent*innen: Rebecca Sommer, Fabian Pöhler, Ileana Vogel, Christiane Soler, Sölnner, Mitsch und Gunter Zimmermann von Aufbruch 2016 als Moderator.

Rebecca Sommer, Leiterin der Arbeitsgruppe Flucht + Menschenrechte (Ag F+M) und Unterzeichnerin der Erklärung 2018, berichtete für den Blog von FsH über den rechten Kongress Freie Medien im Deutschen Bundestag und veröffentlichte Fotos von sich an der Seite von Hans-Georg Maaßen, der „Steve Bannon von Thüringen“, [5] Rainer Wendt (DPolG) und Alexander Mitsch von der WerteUnion.

Foto mit Rebecca Schönenbach und Hans-Georg Maaßen

Foto mit Rebecca Sommer und Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft

Rebecca Sommer und Alexander Mitsch, die in einem Bus gegenübersitzen und so wie aussieht in ein ernsthaftes Gespräch verwickelt sind.

[6]

Rebecca Sommers sog. „Frontberichte“ aus Moria wurden in 2020 vom Querfaschisten Boris Reitschuster weiterverbreitet. [7] So tief ist sie schon gesunken.

Ergänzende Informationen zur Person von Rebecca Sommer gibt es hier: antifa-berlin.info/news/1582-rebe

Die Online-Diskussion am Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25.11.2020 führten Mina Ahadi, Naïla Chikhi, Fatma Keser und Rebecca Schönenbach von den rechtsgerichteten und rassistischen Frauen für Freiheit (FfF) zusammen. [8]

Rebecca Schönenbach unterzeichnete im Namen von FfF 2018 die rassistische Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld.

Schönenbach ist Gastautorin für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten und für Tichys Einblick.

Sie war im Mai 2020 Referentin für den Hayek-Club Frankfurt, [9] der zur Hayek-Gesellschaft gehört, dem „Mistbeet der AfD“ oder dem „völkisch-nationalistischen Sumpf“, wie die HG von Ex-Mitgliedern bezeichnet wurde.

Screenshot der die Angaben im Thread belegt. Am 13.05.2020 war sie im Rahmen eines Video-Clubabends Referentin für den Hayek Club Berlin.

Schönenbach setzt sich für Terre des Femmes Deutschland ein, die zu den Swerfs und Terfs gehören, und unterstützte die Petition von TdF D gegen das Kinderkopftuch, genauso wie auch die AfD Darmstadt, die für die Unterzeichnung warb.

Was sich gesichert feststellen lässt ist folgendes: sobald es um den „politischen Islam“ geht, bekennen sich plötzlich Menschen, wie Inge Bell von TdF D zu „humanistischen Werten“.

Zitat Inge Bell (Leipzig), 14.04.2021, 07.12: „Humanistische Werte sind mit der Ungleichbehandlung und Benachteiligung von Frauen nicht vereinbar. Der Politische Islam kultiviert und befördert aber die Missachtung von Frauen und ihren universellen Menschenrechten. Das darf nicht sein.“

Und das sind dieselben Personen, die die Würde und die Rechte anderer Bevölkerungsgruppen, wie zum die von trans Menschen und Sexarbeiter*innen, mit Füßen treten, so wie Inge Bell.

Zitat: „Meine persönliche Überzeugung: Trans-Frauen sind nicht Frauen, Trans-Männer sind nicht Männer. Sie haben ihre Geschichte, die sie zu etwas Besonderem macht, eben zu „Migraten“, nicht „Natives“ – also zu „Einwanderern“ in das entsprechende Geschlecht, nicht zu „Eingeborenen““.

Birgit Ebel, ebenfalls TdF D, kennt keine Berührungsängste, Kritik oder Distanz zu extremen Rechten; sie kennt die extrem rechte Influencerin Anabel Schunke höchst persönlich.

Autor/in Birgit Ebel: „Anabel mit einem I. Das ist Anabel Schunkes Livestream von vor Ort. Ich habe kurz mit ihr gesprochen, als ich dort eintraf und nach der Aufnahme und ihrem Interview mit Marcel Bauersfeld erneut mit ihr geredet. Erstaunlich ist, dass die hiesige Presse sich so wenig mit dem Treiben der Ditib-Moschee und der Meinung der Nachbarschaft und der Bevölkerung dazu beschäftigt. Das Gehampel der Parteien im Wahlkampf kann ja kein Maßstab sein. Von den Politiker/innen wohnt dort auch niemand. Sie müssen sich den Mezzinruf nicht anhören. Diese Anbiederei an den Scharia-Islam ist einfach erbärmlich!“ Gefolgt von einer Verlinkung zu Anabel Schunkes Facebook-Account.

Zitat: „Diesmal war aber wohl keine Presse vor Ort, nur die mir zuvor nicht persönlich bekannte Bloggerin Anabel Schunke, die u.a. für die „Achse des Guten“ schreibt. (Wie zu erwarten, wird sie als rechtspopulistisch bezeichnet. Ob sie das ist, möge mal jede/r selber beurteilen und kann auf ihrem Blog nachlesen. Diesen Titel bekommt man allerdings in diesen Tagen ganz leicht. Kritik am Scharia-Islam … zackzack, da ist man/frau schon rassistisch und ein Nazi, jedenfalls nach Meinung der Kulturrelativist/innen).“

Ebel nutzte die Gelegenheit einen längeren Kommentar unter der aktuellen Petition „Europas Freiheit schützen – politischen Islam stoppen“ einzustellen. (siehe Screenshot unten)

Leider zu viel Text, um diesen hier einzufügen. Entschuldigung!

Wie weit die Ablehnung und die Feindseligkeit gegen den Islam im allgemeinen ist, das kann mensch in den Kommentaren der aktuellen Petition lesen. Hier ein Zitat von Birgit Schill aus Schramberg

Birgit Schill (Schramberg) – 17.05.2021, 23.06: „Der politische Islam sowie auch die Kultur des Islam macht mir grosse Sorgen. Multikulturelle Einwanderung ist hoch. Das wird unseren Staat destabilisieren können und in 100 Jahren wird es kaum noch unsere Kultur geben … das befürchte ich so sehr. Wir müssen aufpassen wer über uns in Zukunft bestimmt“.

oder Karin Caspers, die den Islam aus Europa vertreiben will. Es sei schon 5 nach 12 „wenn wir nicht bald handeln werden wir unsere Heimat verlieren“.

Zitat: „Der Islam muss aus Europa vertrieben werden, es ist schon 5 nach 12 wenn wir nicht bald handeln werden wir unsere Heimat verlieren.“

Ein gewisser Dr. Dieter Isert aus Eschborn schrieb über den Islam folgendes: „Der Islam ist eine faschistoide, misogyne, Homophobie Ideologie, die die Demokratie ausnutzt, um sie dann abzuschaffen sobald sie in der Mehrheit ist“.

Zitat von Dieter Dr. Isert (Eschborn) – 14.04.2021, 17.09 Uhr: „Der Islam ist eine faschistoide, misogyne, Homophobie Ideologie, die die Demokratie ausnutzt, um sie dann abzuschaffen sobald sie in der Mehrheit ist“.

Ob er genauso über die AfD denkt oder über christlichen Fundamentalismus, ob er sich genauso vehement gegen Femizide in D ausspricht und sich dagegen einsetzt, darf bezweifelt werden.

Denn wenn es um den „politischen Islam“ geht, entdecken plötzlich sehr viele Misogynie und z.B. auch Homosexuellenfeindlichkeit, aber nur bei Muslima*Muslimen und nicht bei sich selbst und stets nur im Ausland oder als Import.

Wer also den Anschluss nach rechts und rechts außen nicht fördern will, achtet sehr genau auf die eigene Sprache und die Formulierung der gestellten Forderungen.

Wer also diesen Anschluss nicht ermöglichen will, wer nicht mit Rechten, Neofaschist*innen, nicht mit Rassist*innen zusammen arbeiten will, darf sich, so einfach ist das, nicht wie ein*e Rassist*in verhalten oder so sprechen.

Denn sobald die Forderungen für weltweiten Schutz von FLINTA* im In- und Ausland formuliert sind, sobald die Forderung nach einer säkularisierten Gesellschaft, z.B. nach der Entfernung jeglicher religiöser Symbolik in bayerischen Amtsstuben,

sobald christlicher Fundamentalismus und Evangelikale in den Forderungskatalog aufgenommen sind, verschwindet menschenverachtendes Pack wie von selbst.

Über die aktuelle Petition Politischen Islam stoppen

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenhots im Archiv zur Verfügung

Am 12.04.2021 wurde bei openpetition eine Petition eingestellt die den Titel trägt: „Europas Freiheit schützen – Politischen Islam stoppen![1] Diese Petition steht im Mittelpunkt des Threads.

Denn antimuslimischer Rassismus ist der Klebstoff, der auch über Parteigrenzen hinweg Menschen verbindet. Grüne und Rechte, Transfeind*innen + Rassist*innen. Feminst*innen und „Konservative“, also Protofaschist*innen, aber darüberhinaus auch „neue“ Rechte + Neofaschist*innen.

Hier muss hingeschaut werden. Unbedingt und zwar SEHR GENAU.

Zunächst zu den Auffälligkeiten dieser Petition.

(I) Wenn von Verfasserinnen und Verfassern der Petition, von Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichnern … die Rede ist, dann ist davon auszugehen, dass die Initiator*innen der Petition transfeindlich gesinnt sind, also eine LGBTQI-feindliche Grundhaltung besteht.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt

Das zeigt sich auch an der Forderung nach „Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frau und Mann“, d.h. hier herrscht die Ideologie von ausschließlich zwei Geschlechtern, also binär.

Das zeigt sich auch an den Erstunterzeichner*innen, zu denen Necla Kelek Vorstandsfrau von Terre des Femmes (TdF Deutschland) und Christa Stolle Bundesgeschäftsführerin von TdF (D) gehören.

Beide gehören einer Organisation an, die transfeindlich ist und die antimuslimischen Rassismus produziert und weiterverbreitet.

(II) Die Petition ist ein Aufguss verschiedener Aufrufe und öffentlicher Briefe.

Darunter z.B. der Appell gegen die Vollverschleierung [2] aus dem Jahr 2016 oder die Petition von Terre des Femmes „Den Kopf frei haben“, [3] die 2018 begann, am 07.12.2020 endete und im Dezember 2020 an das Bundesministerium übergeben wurde. [4]

(III) Beide Petitionen, die archiviert wurden, wurden von Rechten + extremen Rechten unterstützt, aber zugleich mitgetragen von Personen aus dem Kreis der Grünen und von Frauen, die sich als Feministin verstehen, und z.B. auch von den Vorstandsfrauen von Terre des Femmes (D).

Die Petition gegen die Vollverschleierung wurde z.B. auch von der rechten Rechtsanwältin Karoline Seibt unterstützt, von Richard Graupner (AfD) und und und. Nachzulesen hier

Für die Unterzeichnung der Petition von TdF (D) wurde z.B. von der AfD Darmstadt geworben.

Zu den Unterzeichner*innen gehörten z.B. Rebecca Schönenbach von den rechten Frauen für Freiheit, Lisa Fitz und Susanne SchröterNachzulesen mit Quellen und Screenshots hier

(IV) Auch für die aktuelle Petition „Europas Freiheit schützen – politischen Islam stoppen“ wird von extrem rechter Seite geworben und zwar unter PI News/Michael Stürzenberger, der im Namen der Bürgerbewegung Pax Europa für die Unterzeichnung der Petition wirbt

„Wir von der Bürgerbewegung Pax Europa finden, dass man sich dem anschließen kann. Genauso sahen das folgende namhafte Erst-Unterzeichner der Petition (…).“ [5]

und der von Zensur faselt, die zur Löschung der Petition geführt habe. [6]

Denn die Petition war ursprünglich bei change.org geschaltet worden, wurde jedoch am 06.04.2021 wegen Hassrede gesperrt. Gegen die Entscheidung legten die Penetent*innen Widerspruch ein.

Diesem Widerspruch wurde nicht stattgegeben [7] und so musste die Petition bei openpetition noch einmal neu geschaltet werden. Am 25.05.2021 hatten diese 2.373 Personen unterzeichnet. Das Sammelziel beläuft sich auf 50.000 und die Petition soll noch 6 Wochen laufen.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

(V) Auf den allerersten und oberflächlichen Blick lassen sich bei der aktuellen Petition Personen erkennen, die dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehören, die den rechten Appell für freie Debattenräume unterzeichnet haben, die sich gegen die Vollverschleierung ausgesprochen und die die Petition von TdF (D) unterstützt haben.

Manche tauchen auch beim Appell „Bekämpft Geschlechterapartheid!“ auf. Über diesen Appell berichtete die EMMA im November 2020.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

[8]

Mit dabei auch Rebecca Schönenbach von den rechten Frauen für Freiheit (FfF) und säkulare Feministinnen.

Was wollen die Penetent*innen und Unterzeichner*innen der aktuellen Petition erreichen?

(I) „(…) die Abwehr des islamischen Fundamentalismus nicht mehr den Rechtsextremen überlassen. Wir setzen aus der Mitte der Gesellschaft ein Zeichen dagegen.“

Soll heißen, wir übernehmen die Forderungen extremer Rechter und machen es selbst.

(II) „Kein Hijab auf Mädchenköpfen – Kein Hijab in staatlichen Bildungseinrichtungen, in Behörden, Justiz und Polizei – Keine Vollverschleierung im öffentlichen Raum“.

Soll heißen, Frauen und Mädchen sollen nicht mehr selbst entscheiden dürfen, weil im Namen der Frauenrechte Hijab und Schleier im öffentlichen Raum verboten werden sollen.

(III) Gefordert wird ein „konsequentes staatliches Säkularitätsprinzip“, allerdings mit in Petition, die sich ausschließlich gegen den Islam richtet.

Soll heißen der Islam soll aus der Öffentlichkeit verschwinden, während gleichzeitig christlicher Fundamentalismus Einfluss nehmen kann, erstarkt und teilweise bereits angekommen ist. Beispiele dafür würden den Rahmen dieses Threads sprengen.

(IV) Was ist „Herrenmenschenmentalität“? Diese soll nämlich, so die Begründung unter der Zwischenüberschrift „Europa zeigt Gesicht!“, zurückgewiesen werden, „egal ob ethnisch oder religiös“.

Doch „wir“ dürfen nicht vergessen, dass es hier ausschließlich um den Islam und um Muslima*Muslime geht, denen diese ‚Mentalität‚ unterstellt wird, also eine Persönlichkeitseigenschaft, die das Denken und Verhalten mutmaßlich bestimmen soll.

Na wenn das nicht antimuslimischer Rassismus/Rassismus ist, dann weiß ich es auch nicht.

Die TAZ berichtete 2019, dass 184-mal muslimische Einrichtungen und Repräsentant*innen angegriffen wurden, dass jeden zweiten Tag eine Moschee, eine muslimische Einrichtung oder ein religiöser Repräsentant Opfer eines Angriffs geworden ist. [9]

64 Fälle davon waren Volksverhetzung, zusätzlich noch Bedrohungen, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen … .

Der „Antimuslimische Rassismus Report“ verzeichnete für 2020 1.402 Fälle und errechnete einen Anstieg um 33,4 Prozent. [10] Darunter auch Hassrede in den sozialen Medien.

Antimuslimischer Rassismus/Rassismus kann viele Formen annehmen.

Fest steht auch, dass dieser z.B. am 19.02.2020 in Hanau todbringende Konsequenzen für 9 Menschen hatte, die ermordet wurden und Eltern, Kinder, Brüder, Schwester, Herzensmenschen in tiefer Trauer hinterlassen haben.

Ein Screenshot von den Plakaten zum Gedenken und Erinnern an die Menschen, die bei dem rassistischen Anschlag in Hanau 19. Februar ermordet wurden. Ein Plakat mit den Gesichtern der Ermordeten und ein Plakat mit den Namen der Ermordeten.

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(V) Wer sich mit den Verfasser*innen und den Erstunterzeichner*innen der aktuellen Petition näher befasst, stößt schnell auf rassistische Hetzer, wie zum Beispiel Samuel Schirmbeck.

Er vertrat schon 2017 die Ansicht „Der Islam ist rechter als die ganze AfD“.[12]

Auch dabei ist Tilman(n) Nagel, angegeben als Islamwissenschaftler, über dessen Äußerungen sich die Bürgerbewegung Pax Europa sehr gefreut hat und 2020 sein neuestes Buch geradezu begeistert empfohlen hat. [13]

Nagels antimuslimischer Rassismus wurde zur Steilvorlage für den „neu“rechten Blog des Renovatio-Instituts mit David Engels und Harald Seubert im Wissenschaftlichen Beirat. [14]

Und wer hier genau hinschaut, stellt unter Quellenangaben des entsprechenden Beitrags im Blog des Renovatio-Instituts fest, dass Tilman Nagel im Winter 2018/2019 für TUMULT einen Beitrag verfasst hatte. [15]

Bei TUMULT, einem extrem rechten und rassistischen Magazin, wird Nagel auch unter „Mitarbeiterstamm“ geführt.

Wer sich für die Verfasser*innen und Erstunterzeichner*innen interessiert, kann sich im Blog informieren. Hier wurde bereits begonnen eine Dokumentation zu erstellen, die fortlaufend ergänzt wird.

Abschließend noch der Wortlaut der Petition als Screenshots zum nachlesen

Siehe Text

Siehe Text

oder hier

Und hier noch die Abschrift der Verfasser*innen und Erstunterzeichner*innen als Screenshots oder nachzulesen im Archiv bzw. im Blog.

Siehe Text

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