Netzwerk Wissenschaftsfreiheit (6)

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Was sind das eigentlich für Leute, die gemeinsame Sache mit extremen Rechten, Rechtslibertären und/oder Rassist*innen machen?

Die Rede ist von dem SPD-Politiker Mathias Brodkorb, der zu den neuen Mitgliedern des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit gehört. Momentan unter Nr. 37 zu finden. [1]

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt. Dr. Mathias Brodkorb (Politologe, Klinikum MV) Nr. 37 des Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Er gehört zum Autor*innenkreis des Zeitblogs Störungsmelder, [2] schreibt seit September 2020 für den Cicero [3] und setzte sich 2009 für Hinrich Rohbohm ein, der schon damals regelmäßig für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) schrieb bzw. zum Redaktionsteam gehörte.

Endstation rechts, von Brodkorb mitgegründet, [4] veröffentlichte 2009 unter der Angabe: „Freitag, 20. März 2009 von Mathias Brodkorb“ seinen offenen Brief an Martina Krogmann (CDU). [5]

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt!

In diesem offenen Brief schrieb Brodkorb u.a., es sei Rohbohms gutes Recht für die JF zu schreiben.

Er selbst, also Brodkorb, habe alle Artikel von Rohbohm gelesen „Und dort findet sich nichts, aber auch rein gar nichts, was den von Ihnen geäußerten Vorwurf erhärten könnte“, so ist es bei endstation rechts zu lesen. ???

Hinrich Rohbohm wurde 2017 Bundessprecher für den Freiheitlich Konservativen Aufbruch, dessen Mitbegründer er ist. Er ist Abtreibungsgegner und ist in dieser Eigenschaft der Landesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) Niedersachsen, 2017 hielt Rohbohm einen Vortrag in der Bibliothek des Konservatismus, einem Think-Tank „neuer“ Rechter, ebenfalls 2017 fungierte er als Referent für die 2. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, organisiert von Klaus Kelle.

Mit dabei an jenem Tag waren u.a. auch Steffen Königer von der AfD, Hermann Binkert von INSA und Boris Reitschuster (Focus) als Referenten.

Rohbohm, auch Buchautor, war bis zu seinem Austritt aus der WerteUnion Mitte September 2020 stellvertr. Vorsitzender der WU, Landesvorsitzender der Werteunion Niedersachsen sowie kommissarischer Landesvorsitzender der Landesverbände Schleswig-Holstein und Hamburg. [6]

Hinrich Rohbohm ist schon lange als das bekannt was er ist und er konnte auch dahin gelangen, weil er Unterstützung und Solidarität von einem aus den Reihen der SPD erhielt, einer Partei, die von sich behauptet Bollwerk gegen Rassismus zu sein. [7]

Screenshot von der Webseite der SPD Leoningen. In fetter Schrift und Großbuchstaben ist hier zu lesen: BUNDESTAG 
19. Februar 2021 von 
SPD IST BOLLWERK GEGEN RASSISMUS 
SPD NEWS

[7]

Im selben Jahr, also 2009, protegierte, verteidigte, verharmloste Brodkorb den Antisemiten Jürgen Elsässer. Elsässer schrieb dazu in seinem Blog: Wer gedacht hat, es gibt keine intelligenten Sozialdemokraten mehr, kennt Mathias Brodkorb nicht.“ [8]

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) widmete 2010 Brodkorb einen dreiseitigen Artikel mit der Überschrift: „So intelligent kann Antifaschismus sein.[9]

Dieses Lob kam von einer Zeitung, die z.B. den nationalistischen/revisionistischen Aufruf „8. Mai 1945 gegen das Vergessen“ von Zitelmann, Schacht und Röhl veröffentlicht und daran verdient hat und die auch mit dem Appell für die Pressefreiheit (2006 Version III), initiiert von der JF, ihren Reibach gemacht hat.

Im Jahr darauf, also 2011, lobte Mathias Brodkorb die NS-Künstler*innen Riefenstahl und Breker. [10]

Und so stellt sich für mich nicht mehr die Frage, was das eigentlich für Leute sind, die gemeinsame Sache mit Leuten machen, deren vermeintlich wissenschaftliche Erkenntnisse über die angeblich verminderte Intelligenz von schwarzen Menschen bzw. von Menschen aus Afrika in Thilo Sarrazins rassistisches Buch „Deutschland schafft sich ab“ geflossen sind bzw. die Quellen dafür waren.

Ja, ich bin immer noch bei Mathias Brodkorb, der sich dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen hat, zu dem auch Heiner Rindermann gehört, auf dessen „Arbeiten“ Sarrazins rassistisches Pamphlet basiert.

Heiner Rindermann, der immer wieder durch rassistische Äußerungen auffällt, genau wie Fritz Söllner, dem Stichwortgeber der neofaschistischen AfD.

Es ist unnötig sich zu fragen, was das eigentlich für Leute sind, die sich gemeinsam mit einem Rechtsradikalen, denn so darf ich Jörg Baberowski offiziell laut Gerichtsurteil bezeichnen, in eine Veranstaltung setzen und fröhlich mit einem solchen plaudern.

Die Rede ist vom Ettersburger Gespräch am 22.11.2020 zum Thema: „Das Ende der Geschichte ist vertagt!“ mit Jörg Baberowski, Mathias Brodkorb und dem Moderator Peter Krause, [11] der interessanterweise genau wie die Beiden anderen dem rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehört.

Die Frage, was das eigentlich für Leute sind, die sich einem rechten Netzwerk anschließen, zu dem neuerdings auch der neofaschistische Historiker David Engels und z.B. der radikale Abtreibungsgegner und „Impfskeptiker“ Paul Cullen gehören, einem Netzwerk, mit Professor*innen, die enge Verbindungen zur rechtslibertären Hayek-Gesellschaft oder den Hayek-Clubs unterhalten, wie z.B. Susanne Schröter, Ulrike Ackermann, Gunther Schnabl, Philipp Batthyány, Hans Mathias Keplinger, …, [12]

war natürlich nur eine rhetorische Frage, denn ich weiß, was das für Leute sind und jede*r, d. genau hinschaut weiß das auch.

Und damit endet Teil 6, der mit der Dokumentation verbunden wird, die unter Organisationen/M bis P/ im Blog zu finden ist oder direkt hier: https://bkramer.noblogs.org/netzwerk-wissenschaftsfreiheit/

Netzwerke – Marburg und Wetzlar

Dieser Beitrag beginnt Anfang der 1980er Jahre im hessischen Marburg (MR), [1] wo Margit und Georg Pflüger mit Elke und Roland Werner, laut queer.de „der wohl aktivste deutschen Homo-„Heiler“[2] den Christustreff-Kindergarten und die Lebensgemeinschaft „Jesu-Gemeinschaft Marburg“ gründeten.

Gegründet wurde die Gemeinschaft bzw. der Christus-Treff (CT) in MR mit der Absicht der Evangelisation, „die der Auftrag der öffentlichen Verkündigung ist“, so Roland Werner, [3] seit 2013 Vorsitzender von Pro Christ e.V., einer Organisation der Evangelischen Allianz Deutschland, die mit 39 evangelikalen Organisationen verpartnert ist. [4]

Informationen über Roland Werner mit Foto von der Webseite der EAD. Nachzulesen hier: https://www.ead.de/ueber-uns/personen/prof-dr-dr-roland-werner/

[5]

Mittlerweile ist der Christus-Treff e.V. (CT), der zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Marburg gehört, [6] der rechtliche Träger des Christus-Treff Marburg und der mit ihm verbundenen Organisationen, wie Friends, WINGS, Zinzendorf-Institut… .

Einzuordnen sind diese Organisationen bei der Lausanner Bewegung und gleichzeitig fühlen sie sich auch mit der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) verbunden. [7]

Die Lausanner Bewegung war übrigens das Produkt von Billy Graham, [8] mittlerweile verstorben und US-amerikanischer Baptistenpastor und „Erweckungsprediger des Evangelikalismus[9] und bekannt geworden durch Hetze gegen Schwule und Jüdinnen_Juden und der 1993 Aids/HIV als „Urteil Gottes“ bezeichnet hatte. [10]

Beide Organisationen, also die Lausanner Bewegung und die EAD, sind misogyn, LGBTQI-feindlich und missionierend und das trifft auch auf das Ehepaar Werner und Pflüger zu.

Sie alle waren/sind sehr aktiv und sie waren auch missionierend im Ausland unterwegs.

2001 übernahm Georg Pflüger die Leitung der deutschen Fernschule in Wetzlar, [11] wurde Schulleiter der von ihm mitgegründeten privaten Friedrich Wilhelm-Raiffeisenschule (FWR), deren Konzept er entwarf, das WEiSE®-Konzept.

Also „Werteorientierte Erziehung in individualisierten Schul-Einheiten mit Eltern“. [12] Dieses Konzept ist auch als Buch erhältlich, das von schulexpert in der 1. Edition 2017 veröffentlicht worden ist.

Foto vom Buchcover: Georg A. Pflüger „Das WEiSE®-Konzept“

Bei schulexpert GmbH, dem „pädagogischen Dienstleister“ der Schule mit der angeschlossenen WEiSE®-Stiftung und 4youMedia – message for life [13] gehört Georg Pflüger zur Geschäftsführung, ebenso bei der Deutschen Fernschule. Sie alle haben, genau wie die WEiSE-Akademie ihren Sitz im mittelhessischen Wetzlar und in allen Organisationen ist der evangelikale Schulleiter Georg Pflüger vertreten.

Auf der Webseite der Schule, die sehr gut vernetzt ist, wie aus nachfolgendem Screenshot hervorgeht,

„Unser Netzwerk

„Unser Netzwerk
	Die Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule eG ist Teil des pädagogischen Dienstleisters SCHULEXPERT. Dazu gehört  die Deutsche Fernschule und die schulexpert GmbH.
	Die FWR eG ist Mitglied im Genossenschaftsverband – Verband der Regionen, im Verband Deutscher Privatschulen Hessen e.V., im Mittelhessen e.V. sowie im Kooperationsnetzwerk der Technischen Hochschule Mittelhessen.
	Für die Berufsfelderkundungen greifen wir auf unterschiedliche Partner zurück.
	Für die Gründung des bilingualen Grundschulzweiges im Jahre 2019 haben wir mit der Stadt Wetzlar, dem Regionalmanagement Mittelhessen, der IHK Lahn-Dill und natürlich dem Schulamt erfolgreich zusammengearbeitet.“
Quelle: https://www.fwr-wetzlar.de/

gibt es auf den ersten Blick keinen Bezug zu Religion und/oder einem christlichen Bekenntnis.

Doch die Freie Evangelische Schule Ulm ordnet die FWR unter evangelikalen Schulen ein. [14] csv.lippe.de bezeichnet die FWR sogar als evangelikale Bekenntnisschule. [15]

Und hier würde ich die FWR auch einordnen und zusätzlich noch als Brückenkopf zur Homeschooling-Bewegung beschreiben und zu anderen Organisationen wie die Schuzh z.B., die die Schulpflicht und das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 6 C 12.12, S. 11, 11.09.2013) als einen Angriff auf die elterlichen Grund- und Menschenrechte bzw. sogar als deren Auflösung verstehen.

Screenshot von hier: https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12

Screenshot von hier https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12. Gescreenshotet wurden Leitsätze, Tenor und 1 Abschnitt von Tatbestand.

Das Urteil des BverwGE kann hier gelesen werden: https://urteile-gesetze.de/rechtsprechung/6-c-12-12

Der Staat habe, so Eckermann 1. Vorsitzender von Schuzh, „zur Durchsetzung dieser „Gender-Revolution“ im Kinder- und Jugendhilfegesetz das Recht geschaffen, jedes Kind von Geburt an, das nicht „gemeinschaftsfähig“ von seinen Eltern erzogen wird (also im Sinne der Gender-Ideologie), in die Tagespflege zu nehmen (§ 24 Kinder- und Jugendhilfegesetz = SGB VIII).“ [16]

Und genau hier für Schuzh, also Schulunterricht zu Hause e.V. Verein zur Verwirklichung des grundgesetzlich garantierten Erziehungsrechts der Eltern, fungierte Pflüger 2004 bei einem Kongress in Wetzlar als Referent. [17]

Zwei Jahre später, also 2006, war Pflüger Autor für die Aufsatzsammlung: „Homeschooling – Tradition und Perspektive“ hrsg. von Ralph Fischer und Volker Ladenthin. [18]

Mit dabei als weiterer Autor war auch Thomas Schirrmacher, von der Evangelischen Allianz, mittlerweile Generalsekretär der weltweiten Evangelischen Allianz.

2009 tauchte Georg Pflüger bei ERF Medien im Rahmen der Wartburg-Gespräche wieder auf (17.11.2009: „Wieviel Religion braucht ein Kind?“). [19]

2009 war das Ehepaar Pflüger Gast der Sendung von Wilfried Schulte in der Serie Beziehungsweise von bibel.tv. [20]

2014 bedankte sich die FWR Wetzlar bei den Kooperationspartner_innen mit einer Veranstaltung mit Verköstigung. Zum Thema „Trends in Gesellschaft und Unternehmen“ hielt Dr. Stephan Holthaus einen Vortrag. [21] [22]

Stephan Holthaus ist ein Evangelikaler, streng bibeltreu versteht sich. Er ist Rektor der FTH Gießen (Freie Theologische Hochschule) und Leiter des Instituts für Ethik & Werte. Beide sind Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Gießen.

Die Ehe für Alle kommentierte Holthaus 2017 mit den Worten: „Heute ist kein guter Tag für unser Volk“, erschienen in idea, dem Sprachrohr der EAD mit Sitz in Wetzlar. [23]

Bis zur Einstellung der Webseite „Einer von Uns“ (One of Us, betrieben von der Zivile Koalition, also von Sven und Beatrix von Storch) gehörte Holthaus zu den Unterstützer_innen

Screenshot vom Impressum der Webseite www.1-von-uns-de. Zivile Koaltion e.V., Berlin; Vorstand: Beatrix von Storch, Sven von Storch (Geschäfsführender Vorstand)

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

war Botschafter dieser Organisation, die Teil des europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks „Agenda für Europa“ oder „Agenda Europa“ gewesen ist.

Ein Netzwerk, das Homosexualität bzw. Homosexuelle kriminalisieren und die Scheidung, die Antibabypille und Schwangerschaftsabbrüche verbieten lassen will.

Und hier schließt sich der Kreis, denn auch der Christus-Treff (CT) Marburg ist u.a. als extrem homosexuellenfeindlich bekannt. Radio Unerhört Marburg berichtete ausführlicher über den CT Marburg, der vom Ehepaar Pflüger mitgegründet worden ist. [24]

Queer.de beschrieb 2017 den Christus-Treff in Marburg als „Homo-„Heiler““. Mehr dazu hier

In Marburg, da wo alles begann mit den Pflügers, den Werners und den evangelikalen Netzwerken.

Was es mit der „werteorientierten Erziehung“ des WEiSE-Konzepts auf sich hat und welche Werte sich dahinter verbergen, dürfte damit hinreichend geklärt sein.

Die Tatsache, dass die Stadt Wetzlar eine solche Schule als Partner_in unterstützt, wiegt deshalb umso schwerer. [25]

Logo der Stadt Wetzlar

Screenshot von den Partner_innen der FWR. Zu sehen sind alle Logos der Unternehmen.

Und so geht es in diesem Beitrag nicht nur um evangelikale Netzwerke, um Seilschaften und um Einflußnahme, sondern auch um’s Angekommen sein in der Mitte der Gesellschaft, die kein Korrektiv kennt und ebensowenig eine rote Linie.

Margit Pflüger, des Schulleiters Ehefrau, die nachweislich noch 2010 für den Arbeitsbereich „Kinderarbeit“ beim Christus-Treff (CT) Marburg zuständig gewesen ist, [26] während ihr Mann Georg, zu dieser Zeit bereits Schulleiter war, für den Christus-Treff-Arbeitsbereich „MR-Salon“ zuständig gewesen ist, [27] hat übrigens die Chorleitung der Musicalgruppe der FWR Wetzlar übernommen. Im Rahmen der diesjährigen Wetzlarer Festspiele wird die Musicalgruppe der Schule das Kinder Rock Musical „Megastress im Märchenwald“ aufführen. [28]

Screenshot von der Veranstaltung „Megastress im Märchenwald“. Hier ist zu lesen, dass Margit Pflüger die Chorleitung übernommen hat.

Wie gesagt, es geht um’s Angekommensein von christlichen Fundis in der Mitte dieser Gesellschaft, in einer Mitte die kein Korrektiv, keine rote Linie kennt und kennen will.

Für Interessierte verweisen wir auf eine zehnteilige Dokumentation, die sich kritisch mit den Glaubensgrundsätzen/Ideologie der Evangelische Allianz Deutschland auseinandersetzt.

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – 5

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Ein weiterer Beitrag zum rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, also Teil 5.

Während die Corona-Pandemie und die hetzenden CoroNazis/Querfaschist_innen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, hat das rechte Netzwerk am 27.03.2021 weitere Mitglieder/Mitstreiter_innen gewinnen können.

Insgesamt sind es jetzt 360. Im Archiv hier zu lesen: https://archive.is/mAnXG (Stand 27.03.2021).

360 Hochschulprofessor_innen/Wissenschaftler_innen scheinen auf den ersten Blick wenig zu sein. Zumal sich die Anzahl von Hochschulen in Deutschland in WS 2020/2021 auf insgesamt 423 [1] belief und es im Jahr 2019 an deutschen Hochschulen 36.139 hauptberufliche Professoren und 14.408 hauptberufliche Professorinnen, also insgesamt 50.547, [2] gegeben hat.

Unter diesem Aspekt könnte mensch annehmen, dass diese 360 eine vernachlässigbare Gruppe sind. Doch halt, so einfach ist das nicht!

Denn die Mitglieder/Mitstreiter_innen müssen im gesellschaftlichen Kontext betrachtet werden. Im Kontext einer Gesellschaft in deren Mitte oder in deren Strukturen Rassismus, Antifeminismus/Sexismus/Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus, … Klassismus tief verankert sind.

Neu hinzugekommen sind beim rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit auch die beiden Klimawandelleugner „Dr.“ Hans-Joachim Dammschneider und „Dr.“ Sebastian Lüning.

Beide gehören zum Team des Instituts für Hydrographie, Geoökologie und Klimawissenschaften (IFHGK) [3] mit Sitz im schweizerischen Ägeri. [4]

Screenshot mit Fotos von Hans-J. Dammschneider und Sebastian Lüning auf der Webseite des IFHGK

Während Dammschneider für EIKE publiziert, war Lüning Referent der 13. EIKE Internationalen Klima- und Energiekonferenz im November 2019 in München. [5]

Gemeinsam gaben Dammschneider und Lüning im Herbst 2019 eine schriftliche Stellungnahme zum Klima für den Thüringer Landtag ab. Weitere Stellungnahmen von Lüning sollen eigenen Angaben zufolge in Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg erfolgt sein. [6]

Mehr über Lüning, der u.a. im Januar 2019 im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung der geschichtsrevisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) und der neofaschistischen AfD im Deutschen Bundestag einen Vortrag gehalten hat, hier.

Im letzten Jahr gehörte übrigens Lüning zu den Autoren einer Sammelschrift der Ludwig-Erhard-Stiftung zum Thema „Wohlstand für Alle – Klimaschutz & Marktwirtschaft“.

Foto vom Cover der Sammelschrift

[7]

Lüning ist also gut vernetzt und sehr aktiv, wie zu sehen ist.

Soviel zu den beiden Klimawandelleugnern, die sich im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit mit Evangelikalen, christlichen Fundis, Kreationist_innen, Rassist_innen, Rechten, Misogynen, extremen Rechten und Rechtslibertären verbunden haben.

Denn zu den neuen Mitstreiter_innen gehört auch der Mathematikprofessor der Universität Osnabrück „Prof. Dr.“ Matthias Reitzner.

Er kann dem Spektrum des christlichen Fundamentalismus zugeordnet werden.

Er ist bereits häufiger aufgefallen, z.B. 2009 als er die LGBTQI-feindliche Marburger Erklärung unterzeichnet hat.

2017 war Reitzner Kontaktperson für christlich-fundamentale Veranstaltungen zum Thema „Reformation 2017 – aktuell wie vor 500 Jahren?“ u.a. mit Peter Hahne, Thomas Schirrmacher oder Ulrich Parzany von der Bekenntnisbewegung. [8]

Interessant war/ist in diesem Fall die angegebene E-Mail-Kontaktadresse, die direkt zur Universität Osnabrück führte.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt. Die E-Mail-Adresse lautete wie folgt: matthias[dot]reitzner[at]uni-osnabrueck[dot]de

[9]

2018 gehörte Reitzner zu den Unterstützern des Kreuzerlass. Da die Webseite nicht mehr existiert, verweise ich aufs Archiv: http://archive.is/vGJPB.

In dieser ökumenischen Erklärung katholischer und evangelischer Professoren und Hochschullehrer der Theologie zum bayrischen Kreuzerlass, bekannten sich insgesamt 84 Personen zum Kreuz in der Öffentlichkeit.

Darunter auch Elmar Nass (u.a. Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e.V.[GEW]), der ebenfalls zum rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehört.

2019 unterzeichnete Reitzner die Petition „Schluss mit dem Gender-Unfug“, initiiert vom pegidahaften Verein Deutsche Sprache (VDS) mit dem Vorsitzenden Walter Krämer, der gleichfalls zum Netzwerk gehört und der wenn ihm danach ist, ein H*tler-Zitat oder eine widerliche Greta Thunberg-Karrikatur in den Schaukasten der Universität hängt.

Der Fall ist bekannt. Bilder gibt es dazu auch. Deswegen geht es weiter ins Jahr 2020, als Reitzner den rechten Apell für freie Debattenräume unterzeichnet hat. Zu finden unter der laufenden Nr. 6,433. [10]

Aktuell ist Reitzner Vorsitzender des Kirchenvorstands der Evang.-Luth.-Paulusgemeinde Osnabrück. [11]

Ein weiteres neues Mitglied im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit ist der Kreationist „Prof. Dr.“ Siegfried Scherer, Biologe der TU München. Er ist auf der Referentenliste der extrem rechten Burschenschaft Danubia München zu finden. [12]

Screenshot der die Angaben im Text bestätigt

[12]

Die Münchner Burschenschaft Danubia wird regelmäßig im VS-Bericht Bayern unter „Rechtsextremismus“ aufgeführt. [13] Hier ein Screenshot aus dem VS-Bericht aus dem Jahr 2019.

Screenshot vom bayerischen VS-Bericht zur Münchner Burschenschaft Danubia

[13]

Auch wenn der VS keine seriöse Quelle ist, kann mensch erkennen, dass Scherer keine Berührungsängste vor einer Burschenschaft hatte, die vom VS beobachtet wurde und wird.

Aktuell ist Scherer Kuratoriumsmitglied des Institut für Glaube und Wissenschaft (IGUW) mit Sitz im mittelhessischen Marburg. Das Institut ist angegliedert bzw. gehört zur Studentenmission in Deutschland e.V. (SDM), das ebenfalls in Marburg angesiedelt ist.

Die SDM ist ein mit der Evangelischen Allianz Deutschlandverbundenes Werk“. D.h. die SDM und ihre Organisationen arbeiten auf der Basis der Glaubensgrundsätze / Ideologie der EAD. [14]

Die IGUW und die SDM sind also evangelikal/christlich-fundamental.

Bis 2006 war Scherer übrigens Vorsitzender der evangelikalen/kreationistischen Studiengemeinschaft Wort und Wissen e.V., die zum Netzwerk der EAD gehört und zwar zu den „nahestehenden Werken, Kirchen, Verbänden“. [15]

2009 berichtete der Spiegel u.a. über Scherer unter der Überschrift: „Die kruden Thesen deutscher Anti-Darwinisten“. [16]

Über Scherer, der 2017 einen „Darwin-Vortrag beim (Frauen)Frühstück 15.09.2017“ für die Evangelikalen der Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) Berlin Wedding gehalten hat, [17] und der seit 1979 mit Dr. phil. Sigrid Hartwig Scherer verheiratet ist, die Beraterin für die Christlich-therapeutische Lebensberatung – Psychotherapie – Supervision ist, [18] gäbe es noch viel zu sagen.

Ein Beispiel habe ich noch, doch zuvor einige Anmerkungen.

„Wir“ sehen also hier im rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit eine unselige Allianz aus Klimawandelleugnern, Evangelikalen/christlichen Fundis, Rechtslibertären, die den Sozialstaat ablehnen, Rassist_innen oder Rechte und extreme Rechte, sowie bisher ein Kreationist.

Das ist eine unselige und sehr gefährliche Verbindung von Professor_innen und Hochschullehrer_innen, die an den Universitäten lehren und im Namen des Netzwerks Veranstaltungen planen.

Das ist insofern eine sehr gefährliche Kombination, weil all jene im Rahmen von Seminaren oder Veranstaltungen an den Universitäten auf Studierende stoßen, die aus der Mitte der Gesellschaft stammen und deren Werte in sich tragen.

Demzufolge Rassismus, Antifeminismus/Sexismus/Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus, Ableismus, … Klassismus, die in der Mitte und in deren Strukturen tief verankert sind.

Hier werden sie in ihren Unwerten in den Veranstaltungen, den Seminaren, den Vorlesungen und durch die akademischen Schriften der vermeintlich honorigen Damen und Herren bestätigt und verstärkt.

Und diese Stimmen kommen aus der Wissenschaft. Wie z.B. „Prof. Dr.“ Susanne Schröter (Uni Frankfurt/M.), die antimuslimischem Rassismus eine vermeintlich akademische und damit eine wissenschaftlich fundierte Begründung liefert, ganz genau so wie „Prof. Dr.“ Christiane Schirrmacher (Uni Bonn), wissenschaftliche Leiterin des evangelikalen „Instituts für Islamfragen“. Bei diesem „Institut“ handelt es sich allerdings um einen Verein, der sich mit Spenden finanziert, der von den Evangelischen Allianzen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz getragen wird. [19]

Beide tragen antimuslimischen Rassismus und Islamfeindlichkeit in die Mitte der Gesellschaft hinein.

Ein anderes Beispiel ist „Prof. Dr.“ Siegfried Scherer (Hg.), der mit Reinhard Junker das kreationistische Schulbuch „Evolution – Ein kritisches Lehrbuch“ verfasst hat und damit in Schulen vorgedrungen ist.

Erschienen ist das Buch im Weyel-Verlag, Gießen. Hier wird die aktuell 7. aktualisierte und erweiterte Auflage aus dem Jahr 2013 zum Stückpreis von 26,90 € angeboten. [20]

Screenshot zeigt das Cover vom Buch und einige Angaben zum Buch selbst.

[20]

Screenshot zum Buch. Besonders interessant ist die Überschrift: „Wer liest dieses Buch mit Gewinn?“

[20]

Dieses „Schulbuch“, das von den meisten Bundesländern nicht für den Unterricht freigegeben wurde, wurde 2002 mit dem Schulbuchpreis ausgezeichnet. Das Sprachrohr der EAD, idea, berichtete darüber.

Screenshot von idea vom 20.11.2002. Text: „Schulbuchpreis für Evolutionskritiker Ein Biologiebuch auf der Grundlage des christlichen Schöpfungsglaubens ist mit dem Schulbuchpreis 2002 ausgezeichnet worden. Die Autoren des bisher in den meisten Bundesländern für den Schulunterricht nicht freigegebenen Buches „Evolution – ein kritisches Lehrbuch“, Siegfried Scherer und Reinhard Junker, erhielten den Preis der Vereins „Lernen für die deutsche und europäische Zukunft“ am 17. November in Bielefeld.

[21]

Tatsächlich fand dieses kreationistische Buch doch Eingang in den Unterricht und zwar an der staatlichen Liebig-Schule (Gießen) und der evangelikalen Privatschule, der August-Hermann-Franke-Schule (Gießen). 2007 wurde darüber berichtet. [22]

Der hessische Grünen-Fraktionschef Tarek Al-Wazir soll in diesem Zusammenhang gesagt haben: „Auf die Idee, dass sie (die Schöpfungslehre) in den Biologieunterricht gehört, kommen nur George Bush, der iranische Religionsminister und Karin Wolff.“ [23]

K. Wolff von der CDU war zu dieser Zeit hessische Kultusministerin,

Doch dies waren nicht die einzigen Schulen, an denen dieses Buch Verwendung gefunden hat. U.a. noch an der Georg-Müller-Schule mit 4 Standorten in Bielefeld und Steinhagen

Begeistert vom Buch waren auch der „Elternverein NRW“ und der Philologenverband NRW. [24]

Anmerkung: Der Elternverein NRW gehörte zu den Sponsoren der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz

Ich möchte an dieser Stelle diesen extralangen Beitrag beenden und hoffe, ich konnte für eine notwendige kritische Aufmerksamkeit des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit werben.

Bäckerei Moos

Dieser Beitrag mit allen Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

Seit 34 Jahren versorgt die Bäckerei Moos nicht nur Wetzlar und Umgebung mit Backwaren und Brot. Motto der Bäckerei „Ohne Moos nix los“.

Logo der Bäckerei Moos.

Mittlerweile ist das Unternehmen auf 70 Standorte angewachsen mit 550 Mitarbeiter_innen und insgesamt 742 Produkten. [1]

Geschäftsführer ist Hartmut Moos und die Großbäckerei hat ihren Sitz in Asslar, 5,4 km von Wetzlar entfernt. [2] Partner der Bäckerei sind:
HSG Wetzlar, Menschen für Kinder e.V., Die Tafeln, LANG Bio Energie und REWE. [3]

Das sind die offiziellen Informationen. Doch wer genau hinschaut entdeckt noch sehr viel mehr.

Seit 1997 findet in der oberen Altstadt von Wetzlar in der Adventszeit der Riesenstollenverkauf auf dem Eisenmarkt statt. Der stramm rechte MdB der CDU Hans-Jürgen Irmer und gelegentlich auch Hartmut Moos verkaufen dann Teile des Riesenstollens dessen Verkaufserlös einem Verein gespendet wird.

Hier ein Foto aus 2018. [4]

Bild vom Stollenverkauf 2018

Möglich macht das die Bäckerei Moos, die den Riesenstollen in einer Länge von 20 bis 25 m kostenlos zur Verfügung stellt.

2018 wurde mit einer Spende von 1800,00 Euro, darunter 1170,00 Euro Verkaufserlös, der evangelikale CVJM Lahn-Dill vom Kv der CDU Lahn-Dill finanziert und gestärkt. [5] Das war übrigens nicht die erste Spende für den CVJM, die durch den Christstollenverkauf möglich wurde. [6]

Umgeben von Werbung für den Nazi Kopp-Verlag oder Anzeigen regionaler Unternehmen wurde im Wetzlar-Kurier, dessen Herausgeber H.-J. Irmer ist, berichtet und das sogar mit Bild.

Screenshot aus dem Wetzlar-Kurier mit Text und Bild „1250 Euro aus Christstollen-Verkauf für den CVJM“. Das Foto zeigt: Heike Budde, Ulla Landau, Hartmut Moos, Harns-Jürgen Irmer, Kerstin Hardt sowie vom Vorstand des CVJM Mario Steidl, Gisela Straßheim und Johannes Weil.“

[7]

Foto aus dem Wetzlar-Kurier aus 2018. Foto von der Spendenübergabe an den CVJM-Kreisverband Wetzlar-Gießen: von links hartmut Moos, Kerstin Hardt, Horst-Dieter Herr, mario Steidl, Heiko Budde, Hans-Jürgen Irmer, Heike Ahrens-Dietz, Maximilian Keller und Frank Steinraths.

[8]

Für Interessierte stehen hier ergänzende Infos über den Wetzlar-Kurier

Dabei ist der CVJM keineswegs harmlos. Denn der CVJM Kv. Wetzlar-Gießen e.V., so die korrekte Bezeichnung, ist organisiert im CVJM Gesamtverband in Deutschland e.V.

Dieser gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) und gehört hier zu „den nahestehenden Werken, Kirchen und Verbänden“, arbeitet also mit „ähnlicher theologischer Grundlage, unterhalten geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz“. [9]

Für Interessierte beginnt mit Teil 1 die 10 teilige kritische Auseinandersetzung mit der Ideologie der EAD

Den CVJM als bibeltreu, als evangelikal, als missionierend und christlich-fundamental zu bezeichnen ist deshalb keine Übertreibung. Denn schließlich nimmt der Gesamtverband regelmäßig an der evangelikalen Messe Kongress christlicher Führung (KcF) mit Sitz in Wetzlar teil.

Für Interessierte gibt es hier Infos über den KcF21 

Dass die Bäckerei Moos Werbung im Wetzlar-Kurier schaltet oder in der Bäckerei in Asslar 2018 ein Unternehmerstammtisch der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Lahn-Dill (MIT) und der CDU stattgefunden hat, [10] soll hier der Vollständigkeit halber Erwähnung finden.

Interessanter hingegen ist die Unterstützung für die evangelikalen Abtreibungsgegner_innen von Kaleb e.V. in der unteren Altstadt von Wetzlar im Jahre 2016 mit kostenlosem Laugengebäck. [11]

Für Interessierte weiterführende Infos über KALEB 

Aber das ist noch steigerbar. Die Bäckerei Moos gehört nämlich zu den Partner_innen der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule Wetzlar eG, [12] einer privaten evangelikalen Grund- und Gesamtschule oder einer sog. evangelischen Bekenntnisschule. [13]

Die Schule selbst wird von 25 regionalen Kooperationspartner_innen unterstützt, darunter auch die Stadt Wetzlar.

Allerdings hätte es wenig Zweck die Stadt Wetzlar zu informieren und mit Fakten zu konfrontieren. Fakten, die noch folgen werden. Denn der Pressesprecher der Stadt Wetzlar Eckhard Nickig schrieb in der Vergangenheit für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.

Für die Zeitung, die sich gelegentlich als Beilage im Wetzlar-Kurier befand oder die Werbung im Wetzlar Kurier schaltete. Für die Zeitung, die bis 2003 im Bericht des VS unter „rechtextrem“ aufgeführt und die vom VS, der keine seriöse Quelle ist, beobachtet wurde.

Nickig verfasste außerdem noch 5 Artikel für die AfD-nahe „Freie Welt“ des Sven von Storch und er war Autor für die extrem rechtslibertäre Monatsschrift „Eigentümlich frei“.

Unter Angabe seiner Tätigkeit als Kreisvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises der CDU Lahn-Dill unterzeichnete er die LGBTQI-feindliche Marburger Erklärung. [14]

Zurück zur Schule, die auch von der Stadt und der Bäckerei Moos unterstützt wird.

2014 bedankte sich die Schule bei den Kooperationspartner_innen mit einer Veranstaltung mit Verköstigung. Zum Thema „Trends in Gesellschaft und Unternehmen“ hielt Dr. Stephan Holthaus einen Vortrag. [15]

Nur Stephan Holthaus ist ein Evangelikaler, streng bibeltreu versteht sich. Er ist Rektor der FTH Gießen (Freie Theologische Hochschule) und Leiter des Instituts für Ethik & Werte. Beide sind Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Gießen.

Die Ehe für Alle kommentierte Holthaus 2017 mit den Worten: „Heute ist kein guter Tag für unser Volk“, erschienen in idea, dem Sprachrohr der EAD mit Sitz in Wetzlar. [16]

Für Interessierte stehen hier Hintergrundinformationen über idea zur Verfügung

Bis zur Einstellung der Webseite „Einer von Uns“ (One of Us, betrieben von der Zivile Koalition, also von Sven und Beatrix von Storch) gehörte Holthaus zu den Unterstützer_innen bzw. Botschafter dieser Organisation, die Teil des europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks „Agenda für Europa“ oder „Agenda Europa“ gewesen ist.

Für Interessierte stehen hier Hintergrundinformationen über Agenda für Europa zur Verfügung

Da Holthaus Leiter des Instituts für Ethik und Werte ist, lohnt ein Blick auf die Website des Vereins. Denn dieser Verein erachtet Homosexualität als sündhaft und präferierte „Konversionstherapie“, hier als „therapeutisch, seelsorgerliches Hilfsangebot“ bezeichnet.

Mittlerweile steht dieser Text nicht mehr zur Verfügung, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass Konversionstherapien verboten sind, doch ein Link existiert als Beweis: https://www.ethikinstitut.de/fileadmin/ethikinstitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Homosex_Beitraege_Michael_Kotsch.pdf

Ich fasse zusammen: Im Namen der Schule hielt ein Evangelikaler einen Vortrag, der so christlich-fundamental ist, dass er ein Netzwerk unterstützte, das Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich verbieten, die Antibabypille und Scheidungen und Homosexualität kriminalisieren will.

Da hielt also ein christlicher Fundi im Auftrag der Friedrich Wilhelm Raiffeisen-Schule einen Vortrag und das in gewisser Hinsicht auch mit Unterstützung der Stadt Wetzlar, der Bäckerei Moos und weiteren Partner_innen.

Das Üble ist nicht nur, dass dies mit städtischer Unterstützung/Billigung möglich gewesen ist, sondern dass es keine_n interessierte. Das Üble ist, es würde die Mitte und/oder die Gesellschaft vermutlich erst dann interessieren, wenn ein Referent auftreten tät, der Urlaubsreisen verbieten lassen will.

Wer allerdings jetzt die Nase rümpft, weil Wetzlar so ekelhaft sei, sollte sich mal in der eigenen Stadt umsehen. Denn da gibt es sie auch.

Nur 20,38 km Fahrtroute entfernt ist die Universitätsstadt Gießen. Hier gibt es sie auch. Gelegentlich sogar sog. „Mahnwachen“ vor einer Praxis, die Schwangerschaftsabbrüche durchführt.

Hier gibt es auch eine evangelische Bekenntnisschule, Evangelikale/christliche Fundis, Burschenschaften, eine Tarnorgansation der Moon-Sekte, Universal Peace Federation, und und und.

Hier gibt es auch Filialen der Bäckerei Moos. Guten Apetitt!

 

Wetzlar

In Bearbeitung!!! So schnell wird diese Stadtführung nicht fertig!!! :((

Zuletzt bearbeitet und aktualisiert am 23.12.2021 um 14.55 Uhr!!!

Wetzlar ist eine Stadt in Mittelhessen, die zum Regierungsbezirk Gießen und zum Lahn-Dill-Kreis gehört. Die Stadt selbst erstreckt sich auf 75,67 qkm mit 52.955 Einwohner*innen (Stand 31.12.2019) und ist gegliedert in 12 Stadtbezirke und 9 Stadtteile. [1]

Blick auf die alte Lahnbrücke und die historische Altstadt [2]

Ansässige Unternehmen warben vor gar nicht allzu langer Zeit für die Stadt mit dem Slogan „Die Goethestadt, die alles hat“ und diesem können wie uns nur anschließen.

Denn hier in Wetzlar hat sich auch ein Cluster von evangelikalen/christlichen Fundamentalist*innen herausgebildet und in der es keine*n stört, wenn an einem Montagmorgen (22.03.2021 um 8.15 Uhr) ein Linienbus (Nr. 16) durch Wetzlar fährt, der an eine rollende Arche erinnert und der selbst auf den Scheiben, die von Außen nicht sichtbar sind, für den Evangeliums Rundfunk bzw. ERF Medien wirbt.
Liebe! Glaube! Hoffe! Seitlich rechts und links und die Angabe ERF.

Die Stadt Wetzlar, die via Twitter darauf aufmerksam gemacht wurde, reagierte nicht.

Wir nehmen dies zum Anlass für eine besondere Führung durch die mittelhessische Stadt, die zu 4 Parteien (NPD, AfD, CDU, Die Basis)  und zu einer Vielzahl von Medien/Organisationen/ Vereinen/christlichen Gemeinden führen wird.

NPD Lahn-Dill

Nach der Kommunalwahl 2021 werden die Neonazis der NPD nur noch mit einem Sitz in der Stadtverordnetenversammlung vertreten sein. Vier Sitze gingen verloren. Für den Kreistag erhielt die NPD nur 1,0% der abgegebenen Stimmen. [3] Ein Zeichen dafür, dass die Partei der Neonazis bereits an Bedeutung verloren hat.

AfD Lahn-Dill

Die Kommunalwahl 2021 bescherte der neofaschistischen Partei für den Kreistag satte 8,5%. In der Stadtverordnetenversammlung werden sie zukünftig mit 4 Sitzen vertreten sein. [4]

CDU Lahn-Dill

Bei der Kommunalwahl 2021 wurde die stramm rechte CDU Lahn-Dill im Kreistag von 28,1 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Sie wird in der Stadtverordnetenversammlung weiterhin mit 16 Sitzen vertreten sein. [5]

Die CDU Lahn-Dill wirbt für sich selbst mit dem Slogan „Gute Köpfe Gute Gründe Ein Team“. Die Veranstaltung 30 Jahre Deutsche Einheit am 03.10.2020 wurde mit der Parole „10.959 Tage Deutschland – einig Vaterland“ angekündigt“. [6]

Im Veranstaltungskalender der CDU Lahn-Dill lassen sich Veranstaltungen mit dem extrem rechten Ehrenpräsidenten des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, der sein Buch vorstellte, [7] das im neofaschistischen Manuscriptum Verlag erschienen ist, finden oder einen Brauchtumsnachmittag mit dem Vizepräsidenten des Bund der Vertriebenen (BdV) Christian Knauer mit Kaffee und Kuchen und einem Rahmenprogramm zu dem die Tanzgruppe der Egerländer Gmoi gehörte. [8]

Auch Necla Kelek von den Vorstandsfrauen von Terre des Femmes (TdF), einer Organisation von Swerfs und Terfs, war hier schon geladener Gast und konnte dadurch ihren antimuslimischen Rassismus im Rahmen einer Veranstaltung mit dem Titel: „Fördert die islamische Erziehung das Entstehen von Parallelgesellschaften“ weiterverbreiten. [9]

Unvergessen die Mahnwache von Pro Polizei Wetzlar, der CDU Lahn-Dill und Tassilo Hantusch (NPD) gegen ein Konzert von Feine Sahne Fischfilet in der Rittal-Arena. [10]

Anmerkung zur Rittal-Arena Wetzlar: Sponsor und Namensgeber der Arena in Wetzlar ist die Firma Rittal. [11] Sie ist Teil der Friedhelm Loh Group, die regelmäßig zu den Sponsor*innen des Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) gehört. Mehr dazu hier 

Friedhelm Loh, Vorsitzender der Friedhelm Loh Group, stand auf der Forbes Liste The World’s Billionaires 2018 auf Platz 629 der reichsten Menschen der Welt. Sein Vermögen wurde auf ca. 3,6 Milliarden Dollar beziffert. Er unterstützte im April 2020 das evangelikale Spektakel „Deutschland Betet Gemeinsam“. Mehr dazu hier 

Prof. Dr. Friedhelm Loh, der Unternehmer, ist u.a. auch Kuratoriumsmitglied von Pro Christ e.V., einem evangelikalen Verein der Evangelischen Allianz Deutschland. [12]

Zum Team der CDU Lahn-Dill gehört als Kreisvorsitzender der stramm rechte Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer, [13] der nicht nur Herausgeber des Wetzlar-Kuriers ist, sondern auch Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Pro Polizei e.V. [14] und Mitglied des Lions-Clubs Wetzlar-Solms. [15]

Wetzlar Kurier

Der Wetzlar Kurier besteht seit 1982 und gehört seit 1990 Hans-Jürgen Irmer. Verlagsanschrift ist die Geschäftsstelle der CDU Lahn-Dill. Mittlerweile erscheint der Wetzlar-Kurier monatlich und kostenlos in einer Auflagenhöhe von 125.000 Exemplaren. Die Zeitung selbst, eine Art Mitteilungsblatt der CDU mit Werbeanzeigen regionaler und überregionaler Unternehmer und Artikeln, die mit denen in der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit locker mithalten können, finanziert sich ausschließlich über Anzeigen.

Hier werben regelmäßig auch der Nazi Kopp-Verlag und die extrem rechten Deutschen Konservativen e.V., die noch bis 1988 die Rudolf-Heß-Gedenkmedaille vertrieben haben. Doch dies scheint innerhalb der CDU und auch generell kein Problem zu sein. Ebensowenig die Tatsache, dass im Wetzlar Kurier in der Ausgabe 12/2018 auf S. 5 ein Artikel mit der Überschrift: „Westerwaldlied fällt der Zensurschere zum Opfer“ erschienen ist.

Dass das Westerwaldlied im 2. Weltkrieg bei der Wehrmacht mehr als beliebt war, dass es von Soldaten der Wehrmacht während der Einmärsche in Frankreich, Holland und Luxemburg gesungen wurde, ist hier auch kein Problem. Mehr über den Wetzlar-Kurier hier

Die Basis (Kreisverband Wetzlar)

Am 13.12.2021 demonstrierte Die Basis gemeinsam mit dem III. Weg, der NPD und christlichen Fundis aus Herborn

Lions Club Wetzlar-Solms

Der Lions Club Wetzlar-Solms mit Hans-Jürgen Irmer als Mitglied ist in der Vergangenheit durch die tatkräftige Unterstützung für die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen von KALEB e.V. in der Silhöfertorstrasse 8 aufgefallen. Entweder durch ein Benefizkonzert in der Hospitalkirche Wetzlar zugunsten von KALEB oder durch Flohmärkte deren Erlöse den Abtreibungsgegner*innen zu Gute gekommen sind. [16]

Bürgerinitiative Pro Polizei e.V.

Initiator des 1996 gegründeten Vereins ist der MdB und Kreisvorsitzender der CDU Hans-Jürgen Irmer. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt und das bedeutet steuerliche Vergünstigungen für den Verein und die Absetzbarkeit von Spenden beim Finanzamt.

Der Verein soll eigenen Angaben zufolge auf 800 Mitglieder/Mitstreiter*innen angewachsen sein, bezeichnet sich selbst als Bürgerinitiative, die aufklärt, öffentliche Vorträge und Seminare anbietet und Pressearbeit leistet. [17]

Zu den regelmäßigen Veranstaltungen des Vereins wurde der extreme rechte Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), bereits 3x eingeladen. So 2016, 2017 und 2020. [18]

Darüberhinaus bietet Pro Polizei auch Selbstverteidungsseminare gemeinsam mit dem Judo Club Wetzlar 1963 e.V. an [19] oder Schlachtplattenessen, Heringsessen, Platzkonzerte, Vortragsveranstaltungen, Sicherheitsmessen und im Abstand von 2 Jahren die Wetzlarer Polizeischau.

Das Angebot ist für Jung und Alt, Angebote für Kinder und eine Reiterstaffel, eine Hubschrauberschau, Vorführungen von SEK und Bundeswehr während bei leckerem Essen und Getränken das Polizeiorchester spielt. Mehr dazu hier

Ergänzende Informationen gibt es auch hier

Es ist ein Trauerspiel wie die Polizei, die permanent auch durch rassistisch motivierte Polizeigewalt auffällt, derart fröhlich-freundlich und unkritisch in Szene gesetzt werden kann.

Am 08.08.2021 wurde in Wetzlar das Haus der Prävention eröffnet.

Zu den Kooperationspartner*innen gehören der Lahn-Dill Kreis und das Polizeipräsidium Hessen stellvertretend für das Land Hessen.

Es sei, so schrieb Irmer im Wetzlar Kurier, ein „bundesweit einmaliges Projekt“. Das Gebäude wurde vom Trägerverein „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“ gekauft und dieser wurde von Pro Polizei Wetzlar gegründet. [8]

Es ist also ein Pro Polizei Wetzlar-„Projekt“.

KALEB Lahn-Dill e.V.

Quelle: https://www.kaleb-lahn-dill.de/angebote/beratungsstelle-und-kleiderkammer/

Am Fuße der historischen Altstadt von Wetzlar, die in jedem Jahr zahlreiche Tourist*innen anlockt, befindet sich die Geschäftsstelle des evangelikalen Vereins organisierter Abtreibungsgegner*innen Kaleb e.V.

KALEB ist die Abkürzung von Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren. Der Verein ist Teil des Netzwerks der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) und gehört zu den „der Evangelische Allianz nahestehenden Werke, Kirchen und Verbände“. Sie steht der EAD nahe und „arbeiten mit ähnlicher theologischer Grundlage, unterhalten geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz“. [20]

Kaleb selbst bezeichnet sich als „Beratungsstelle“, verfügt allerdings über keine staatliche Anerkennung als Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle und darf deshalb keine Beratungsscheine ausstellen.

Die Angebote von Kaleb Lahn-Dill e.V. erstrecken sich auf Schwangerenberatung, Hilfe für Familien, Hilfe nach Verlust eines Kindes, Beratungsstelle und Kleiderkammer und Aufklärung und Prävention. [21]

Seit 2011 ist Kaleb Lahn-Dill in Wetzlar zu Hause, in der Stadt gut eingebunden und hat zahlreiche Unterstützer*innen. So z.B. die CDU, die Kaleb fördern möchte [22] und zwar mit 5.000 Euro pro Haushaltsjahr. [23] Glücklicherweise ist die CDU mit ihren Anträgen bisher gescheitert. [24]

Nachzulesen ist das alles im Wetzlar Kurier, der schon öfter über die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen berichtet hat und über deren „großartige Arbeit“. [25]

Die hessische Landesregierung zeichnete Kaleb Lahn-Dill 2015 als „Initiative des Monats Mai“ mit einem Preisgeld von 500 Euro aus. Neben dem Preisgeld verfügen die Abtreibungsgegner*innen damit zusätzlich noch über eine Urkunde. [26]

Wie sehr KALEB eingebunden in Aktivitäten der Stadt Wetzlar eingebunden ist, darüber informiert der Chronologische Rückblick im Freundesbrief 2018. [27]

2016 bedankten sich die evangelikalen Abtreibungsgegner*innen für die tatkräftige Unterstützung bei folgenden Firmen:
Bäckerei Moos (Laugengebäck für das Benefizkonzert),
Inspirit (Schaufenstergestaltung),
Messe-Pro (Theke, Transporter für den Umzug),
MPrint (Beschriftung der Schaufenster),
Zörb Haustechnik (Wasseranschluss, Boiler) und
zeichensetzen wetzlar GmbH (Webseite). [28]

Weitere Informationen über Kaleb e.V. stehen hier zur Verfügung

Idea e.V. – Informationsdienst der evangelischen Allianz

Die evangelikale Nachrichtenagentur der Evangelischen Allianz Deutschland, also ihr Sprachrohr, definiert sich selbst als „einzige finanziell unabhängige konfessionelle Nachrichtenagentur in Deutschland“, die auf der „Grundlage der Glaubensbasis [Ideologie] der Deutschen Evangelischen Allianz“ arbeitet. [29]

Neben der Website, betreibt idea eine Fernsehsendung (idea tv), den Podcast ideaListen, die Videoserie KÖNIGSKINDER, die Stiftung idea zur Förderung der christlichen Publizistik [30] und den finanziell profitablen Zweckbetrieb Kongress Christlicher Führungskräfte (KcF). [31]

Ergänzende Informationen über idea stehen hier zur Verfügung

Ergänzende Informationen auch beim Rechten Rand

Kongress Christlicher Führungskräfte (KcF)

Beim Zweckbetrieb von idea dem KcF handelt es sich um ein evangelikales/christlich fundamentales Spektakel im Sinne einer Messe mit Aussteller*innen, Seminaren, Workshops und einem Rahmenprogramm. Diese Messe, die der bedeutenste Wertekongress in Deutschland sein will, findet im Abstand von 2 Jahren statt. [32]

Ausführliche Informationen über den evangelikalen KcF21 stehen hier zur Verfügung

Stiftung idea zur Förderung der christlichen Publizistik

Die Stiftung „unterstützt gezielt die Förderung junger Talente – die zukünftig an den unterschiedlichsten Schaltstellen Verantwortung übernehmen -, damit der christliche Glaube und die christlichen Werte weiterhin in der Öffentlichkeit präsent sind“, schreibt die Stiftung auf ihrer Webseite [33] und meint mit „christlichen Werten“ die Ideologie der EAD.

Ergänzende Informationen über die EAD und ihre menschenverachtende Ideologie stehen hier beginnend mit Teil 1 einer 10teiligen Serie zur Verfügung

ERF Medien e.V.

Quelle: https://www.erf.de/erf-medien/erf-besuchen/4217

Das Missionswerk und Medienunternehmen [34] ERF Medien ist ein selbständiges Werk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD), [35] ist also ebenfalls ein evangelikales Sprachrohr.

Gegründet wurde ERF als Evangeliums-Rundfunk am 19.10.1959 im Umfeld von Unterstützer*innen von Trans World Radio (TWR), [36] deren Berufung es ist „die Welt für Christus durch Massenmedien zu erreichen, damit dauerhafte Früchte produziert werden“. [37] [In deutscher Übersetzung]

1977 wurde der ERF Verlag gegründet, der seit 2001 Teil der „Stiftung Christliche Medien“ (SCM) ist. Hier bei der Verlagsgruppe SCM werden auch kreationistische Schriften veröffentlicht.

5 Jahre später, also seit April 1982, wird das ERF Medien-Magazin ANTENNE herausgegeben.

Mittlerweile fördert ERF Medien in Zusammenarbeit mit TWR christliche Medienangebote weltweite Projekte und setzt sich „für die Integration von Migranten in Deutschland ein“. Die Medienangebote werden dabei auch in „Fremdsprachen“ angeboten.

Der Neubau von ERF Medien, zu finden im Wetzlarer Stadtteil Dahlheim, kostet sage und schreibe 24,2 Mio Euro von denen 20,5 Mio Euro bereits finanziert sind. An Sonder-, Großspenden und Nachlässen hat ERF Medien bereits 12,10 Mio Euro einstreichen können. [38]

Denn evangelikale Medienarbeit und die Weiterverbreitungsmöglichkeiten für die bibeltreue Missionierung gibt es schließlich nicht zum Nulltarif.

Christliche Medieninitiative PRO e.V.

Gegründet wurde die christliche Medieninitiative PRO, die ein selbständiges Werk der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) ist [39] und damit ein weiteres Sprachrohr der evangelikalen Allianz, 1975 als Konferenz evangelikaler Publizisten (KEP), später dann umbenannt.

Die Organisation richtet sich seit ihrer Gründung eng an dem Claim „Mehr Evangelium in den Medien“ aus. Das Werk versteht sich „als „Wertekompass“ für die Medien und versteht biblische Werte als Basis des friedlichen und konstruktiven Miteinanders für eine demokratische Gesellschaft“.

Die „biblischen Werte“ sind in den Glaubensgrundsätzen der EAD verankert und sie sind nicht nur LGBTQI-feindlich, sondern ebenso Misogyn.

All das und noch viel mehr ist hier im Rahmen einer 10-teiligen Serie zu lesen

CVJM Kreisverband Wetzlar-Gießen e.V.

Der CVJM Kreisverband Wetzlar-Gießen e.V. mit Sitz in Wetzlar feierte 2006 seinen 100. Geburtstag. [40] Er ist also mittlerweile 115 Jahre alt.

Organisiert ist der Kreisverband im CVJM Gesamtverband in Deutschland e.V., [41] der zu den „nahestehenden Werken, Kirchen und Verbänden“ der Evangelischen Allianz Deutschland gehört. [42] Der CVJM arbeitet damit mit ähnlicher theologischer Grundlage und unterhält geschwisterliche Kontakte zur Evangelischen Allianz. [43]

Zu den Angeboten des Kv Wz-Gi gehören Freizeiten, Gottesdienste für junge Erwachsene, Treffen und Seniorenarbeit. Mit Senior*innen sind Personen 55 plus gemeint. Der Kv gliedert sich in 24 Ortsvereine und ist Träger und Betreiber des Freizeitzentrums Greifenstein-Rodenroth. [44]

In all diesen Ortsvereinen wird also unter den Kindern und Jugendlichen die menschenverachtende Ideologie der EAD oder eine sehr ähnliche weiter verbreitet.

Trotzdem oder vermutlich Deswegen erhielt der CVJM Lahn-Dill 2018 vom CDU Kreisverband Lahn-Dill eine Spende in Höhe von 1800 Euro. [0]

Der Wetzlar-Kurier berichtete dazu folgendes: „Eine kleine Spendenübergabe-Zeremonie kann sich – allerdings wohl eher in seltenen Fällen – ebenso unerwartet wie positiv auf die Höhe der Spendensumme auswirken. So geschehen bei der Übergabe des Erlöses des Christstollenverkaufs, den der CDU-Kreisverband Lahn-Dill nun schon zum 21. Mal und wie stets auf dem Wetzlarer Eisenmarkt veranstaltet hat. 1170 Euro waren dabei zusammengekommen, wie immer für einen guten Zweck, in 2018 zugunsten des CVJM-Kreisverbandes Wetzlar-Gießen. Bei der Scheckübergabe in den Räumen der CDU-Kreisgeschäftsstelle in Wetzlar führte das begleitende Gespräch zur spontanen Bereitschaft einiger der Anwesenden, den Spendenbetrag noch zu erhöhen. So konnten letztlich 1800 Euro an den Vorsitzenden des CVJM-Kreisverbandes, Mario Steidl (Niederbiel), und den ebenfalls anwesenden Hausleiter des CVJM-Freizeitheimes im Greifensteiner Ortsteil Rodenroth, Horst-Dieter Herr (Dreisbach), übergeben werden.“

Möglich gemacht hatte das der überdimensionale Weihnachtsstollen von 20 bis 25 m Länge, hergestellt von der Bäckerei Moos, der auf dem Wetzlarer-Eisenmarkt verkauft worden war. Der Erlös in Höhe von 1170 Euro war die Basis dieser Spende.

Über den CVJM Deutschland lässt sich noch sagen, dass dieser 2013, [00] und 2019 zu den Aussteller*innen der evangelikalen Messe „Kongress christlicher Führungskräfte“ gehörte. [000]

ICF Startup Wetzlar

ICF Startup Wetzlar ist laut eigenen Angaben eine ICF Church und eine Kirchengründung des ICF Movement. ICF ist die Abkürzung von „International Christian Fellowship“. [45] Gegründet wurde die ICF Church 1996 von Leo und Susanne Bigger, die mit ihren gemeinsamen Kindern in der Nähe von Zürich leben. [46]

28 ICF Kirchen gibt es mittlerweile in Deutschland, 2 in Albanien, Italien und Kambodscha, 1 in Israel, Polen, Ukraine, Brasilien und Kroatien, 4 in den Niederlande, in Österreich bereits 6, 27 in der Schweiz und 3 in Tschechien. [47]

Als Kirche ist es unsere Leidenschaft, dass Menschen Jesus Christus ähnlicher werden, furchtlos leben und ihr Umfeld positiv verändern“, so die ICF, die dies als „unseren Auftrag“ und als Vision versteht. [48]

Zum ICF gehört das ICF College, ICF Church on TV, das ICF Network, eine Plattform „um gleich fokussierte Kirchen und Gemeinde-Leiter zu vernetzen und zu stärken um in Einheit Gottes Reich zu bauen“. [49]

Zusätzlich organisieren die ICF Kirchen die ICCF Conference, die Ladys Lounge, ICF Experience 2021, Behind The Scenes Sundays, also regelmäßige Events. [50]

Am Puls der Zeit will die ICF (Startup Wetzlar) sein, „kreativ, innovativ und manchmal ein bisschen verrückt“. [51]

In Wetzlar hat sich die ICF noch nicht vernetzt. In Karlsruhe allerdings schon. Hier ist sie u.a. in einem Netzwerk eingebunden zu der auch die Evangelikalen der Evangelische Allianz Karlsruhe gehören und demzufolge gibt es hier auch ein Bekenntnis zur „Basis der Evangelischen Allianz“. [52]

Da das ICF Startup Wetzlar, Teil des ICF Rhein-Main e.V., [53] noch sehr jung ist, hat es sich regional noch nicht vernetzt. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein bis es sich auch mit der Evangelischen Allianz Wetzlar vernetzt. Einzuordnen ist die ICF aus vielerlei Gründen als evangelikal/christlich fundamental.

Von der Schweizer Wochenzeitung (WOZ) werden die Inhalte des ICF als erzkonservativ in moderner Verpackung b´verzeichnet und Leo Bigger als „Seelenfänger, als Versteckspieler, als Fundamentalist und als Provokateur“. [54]

Brüderbewegung

Auch in Wetzlar ansässig sind Brüdergemeinden der evangelikalen Brüderbewegung. Eine Brüdergemeinde, die im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, bekannt als ChristusForum (CF), organisiert ist und eine geschlossene Brüdergruppe (GB).

In den geschlossenen Brüdergemeinden, GB, ist die Stellung der Frau eine untergeordnete. Das geht so weit, dass Frauen nicht an gottesdienstähnlichen Zusammenkünften teilnehmen dürfen, genauso wie die Kinder. Sie dürfen sich nur am Gesang beteiligen und müssen dabei eine Kopfbedeckung tragen.

In den geschlossenen Gruppen existieren Bekleidungsvorschriften für Frauen, die ihre Haare nur geringfügig abschneiden dürfen und deren Bekleidung nicht körperbetont sein darf.

Weiterführende Informationen über die Brüderbewegung stehen hier zur Verfügung

Internationaler Gideonbund in Deutschland e.V.

Auch der Internationale Gideonbund in Deutschland e.V. ist in Wetzlar zu finden. Jesus.Info.de, ein charismatischer/evangelikaler Blog, bezeichnet die Gideons als christlich-konservativ und die Mitglieder als einen Bund von Männer, gekleidet in Anzügen, die kleine Taschenbibeln verteilen. Frauen dürfen nur Mitglied werden, wenn der Mann bereits Mitglied ist. [55]

D.h. auch in dieser Gruppierung haben Frauen eine untergeordnete Rolle einzunehmen.

Beim Verteilen ihrer Bibeln gehen manche allerdings so weit, dass sie die Schulen oder einzelne Schüler*innen regelrecht belagern. 2016 berichtete BR Fernsehen über eine „umstrittene Verteilaktion an Münchner Schulen“. [56] Sechs Schulen meldeten dies beim Referat für Bildung und Sport der Stadt München.

Dabei sollen sich die Verteiler den Kindern/Jugendlichen in den Weg gestellt haben oder die Schüler*innen am Ärmel angefasst haben, um ihnen die Bibeln in die Hand zu drücken. [57]

Drei Jahre zuvor, 2013, berichtete die Märkische Allgemeine über den umstrittenen evangelikalen Gideonbund. Zwei Männer vom Gideonbund hätten an der Grundschule Luckenwalde Bibeln verteilt und das morgens gegen 7.00 Uhr. Die Polizei wurde hinzugezogen. [58]

2019 berichtete die Nord-West-Zeitung von Missionierungsversuchen in Zetel und wieder belästigten Anhänger des Gideonbunds Schüler*innen. In diesem Fall waren es die Schüler*innen der integrierten Gesamtschule Zetel. [59]

Dies waren nur einige wahllos ausgewählte Beispiele, um den passiv-aggressv-missionierenden Gideonbund zu beschreiben, der auch in Wetzlar zu finden ist.

Neuapostolische Kirche Wetzlar

Quelle: https://www.joinmychurch.com/churches/Neuapostolische-Kirche-Wetzlar-I-Wetzlar-I-Hessen-Germany/434391

Auch die Neuapostolische Kirche (NAK) ist in Wetzlar zu finden. Wikipedia zählt die NAK zum religiösen Spektrum des Prämillenarismus, die sich neben anderen christlichen Gemeinschaften wie den Zeugen Jehovas, den Mormomen oder den Sieben-Tags-Adventisten durch eine ausgeprägte Endzeiterwartung auszeichnet [60] und verweist auf soziologische Vergleichsstudien, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass die Toleranz gegenüber esoterischen Praktiken bei der NAK höher lag als bei den Zeugen Jehovas oder den Pfingstkirchen.

Auch eine geringausgeprägte kognitive Dissonanz bei Widersprüchen konnte als langfristige Auswirkungen bei der NAK oder Neuapostol*innen festgestellt werden. [61]

Die Ökumenische Beratungsstelle der Schweiz zählt die Neuapostolische Kirche zu den sog. Endzeitgemeinden und führt die NAK unter Sondergruppen („Sekten“) und religiösen Vereinigungen. [62]

Andere Fundstellen im Internet berichten von erheblicher Gehirnwäsche der Mitglieder, von Scharlatanerie der Führungskräfte und dubiosem Finanzgebahren. [63] [64]

Adventgemeinde Wetzlar – Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten

Quelle: https://wetzlar.adventist.eu/

Für die Siebenten-Tags-Adventist*innen oder STA, die es auch in Wetzlar gibt, ist die Bibel die einzige religiöse Autorität. Sie sind der Auffassung, dass seit dem 22.10.1844 das Untersuchungsgericht im Himmel stattfindet und sie erwarten die baldige Wiederkunft Christi. [65] Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass im Grundsatzprogramm der STA die Missionstätigkeit steht.

Aussteiger*innen berichteten von Druck, von Manipulation und dem Drang der Mitglieder, immer besser, immer gottähnlicher zu werden. „Daran gehst du kaputt“, so ein Aussteiger, [66] der außerdem berichtete, dass Adventist*innen nur mit Adventist*innen zusammensein dürfen und Andere wie Menschen zweiter Klasse behandeln. Dadurch hätten sich die Stammbäume verflechtet und viele seien miteinander verwandt. [67]

Der Humanistische Pressedienst bezeichnete die STA sogar als „Sekten-Gefängnis[68] und schrieb über die Folgen des Ausstiegs folgendes: „Der Ausstieg gelingt nicht allen Sektenanhängern so gut wie Philipp Höhener. Viele Abtrünnige erleben psychische Probleme, manche rutschen in eine Depression oder Psychose ab. Nicht selten verüben Aussteiger in ihrer Verzweiflung Suizid. Was euphorisch begann, endet oft in der Ausweglosigkeit.“ [69]

Jehovas Zeugen Versammlung e.V. Königreichssaal

Der Religionswissenschaftler Georg Schmid, der bei der Infostelle „Relinfo“ ausstiegswillige Mitglieder von Religionsgemeinschaften oder deren Angehörige berät, ist am häufigsten mit Mitgliedern von Zeugen Jehovas und Scientology beschäftigt. Er benannte die Zeugen Jehovas als Sekte und nicht als Freikirche. [70] Eine solche existiert auch im mittelhessischen Wetzlar.

Aussteiger*innen beschreiben die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas als Zwang. Die Organisation dringe dabei tief ins Privatleben der Mitglieder ein, wolle alles bestimmen und wer sich nicht unterordnen wolle oder könne, bekomme Probleme. Dem Ausstieg folge in der Regel die totale soziale Ächtung. [71]

Da die ausgestiegenen Mitglieder mit Personen, die nicht den Zeugen Jehovas keinen Kontakt haben dürfen, sind die Menschen nach dem Ausstieg völlig isoliert.

Ein Aussteiger berichtete 2017 von der permanenten Angst, dass „man eben nicht genug für dieses Paradies ist. Und ich hatte auch schon Angst davor im Harmagedon umzukommen“.

Harmagedon bezeichnet die „endzeitliche Entscheidungsschlacht, in der Gott durch seinen Sohn Jesus Christus in der Gestalt des Erzengels Michael zusammen mit dem Engelheer das Weltsystem Satans beseitigt und durch das tausendjährige Friedensreich ersetzt.[72]

Der Bericht bezeichnet die Zeugen Jehovas als Gefängnis ohne Mauern mit Psychoterror als Gefängnisstäben [73] und verweist auf den Internetblog jwinfo.de [74] und dem dort zusammengestellten Material, „die die Wachturmgesellschaft als geradezu menschenverachtende Organisation erscheinen lässt, die Kinderschänder schützt“.

Evangelische Allianz Wetzlar

Ergänzende Informationen über die Evangelische Allianz Deutschland stehen hier, beginnend mit Teil 1 als zehnteilige Serie zur Verfügung

Anskar-Kirche Deutschland e.V. (AKD)

Die AKD, die auch in Wetzlar eine Gemeinde hat, versteht sich selbst sowohl der evangelikalen als auch der charismatischen Bewegung zugehörig, [76] ihre Gemeinde stehen der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahe und gehören damit zum Netzwerk der EAD.

In Wetzlar gehört die AKD zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Wetzlar und sie bietet 8 „Dienste“ an, darunter den Kindergottesdienst, eine christliche Pfadfinderschaft namens Royal Rangers, sowie prophetische und seelsorgerische Angebote. [77]

So kann die menschenverachtende und bibeltreue Ideologie auch unter Kindern und Jugendlichen weiterverbreitet werden. So wird auch die nächste Generation indoktriniert.

Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten)

Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Brüdergemeinde)

Evangelisch-methodistische Gemeinde

Evangelische Kirchengemeinde Wetzlar

Freie Evangelische Gemeinde

Iglesia Christiana Hispanohablante Wetzlar

Immanuelgemeinde

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Schule Wetzlar eG (FWR) (Grundschule, Gesamtschule) und ihr Netzwerk bestehend aus:

Deutsche Fernschule (Wetzlar)
Schulexpert GmbH und 4 you media (Wetzlar)
WEiSE Akademie (Wetzlar)
… 

Informationen über den Background von Georg Pflüger, den Leiter der FWR Wetzlar, stehen hier zur Verfügung

West-Europa Mission e.V. (WEM)

Koalition für Evangelisation in Deutschland

Eventwerkstatt Wetzlar

Asslar: Bäckerei Moos

Asslar: Adeo-Verlag und Gerth-Medien

Asslar: Evangelisch-Reformierte Baptistengemeinde (ERB)

Solms: Perlenschatz

 

Versuch einer Einschätzung des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit

In Bearbeitung!!!

Wie angekündigt werden hier die Entwicklungen des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.

Mit Stand vom 19.03.2021 hat das Netzwerk insgesamt 298 Mitglieder/Mitstreiter_innen. 56 Personen haben in 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume unterzeichnet.

Dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit gehören auch „Wissenschaftler_innen“ aus dem Ausland an.

Zu nennen sind: Uni Wien, TU Wien, Universitäten Graz, Liechtenstein und Bern, Stanford University, Claremont Graduate University, Chuo University Tokyo, Universität Lausanne, Griffith University Brisbane, Universität Innsbruck, Ökonom. University of Management and Economics in Vilnius/Litauen, die Universitäten Zürich und Sankt Gallen.

Unerwähnt wurde der Lehrstuhl für internationale und europäische Politik, Verwaltungswissenschaften an der Andrássy Universität in Ungarn von Henrik Hansen.

Von der Goethe-Uni Frankfurt/M. haben sich 9 dem Netzwerk angeschlossen, jeweils 8 von den Universitäten Köln und Bonn, jeweils 7 von den Universitäten Passau, Siegen und Münster.

Jeweils 6 von den Universitäten Gießen und Tübingen und jeweils 5 von den Universitäten Hamburg und Bremen, um hier einen kleinen Überblick zu verschaffen.

Denn von Einzelfällen kann nicht mehr die Rede sein.

Seit Gründung werden 7 Wissenschaftler_innen nicht mehr aufgeführt. Möglicherweise haben sie es sich anders überlegt.

Die Fachgebiete erstrecken sich u.a. auf Germanistik (9) plus Sprachwissenschaften (2), sowie Historiker_innen (35), Jurist_innen (44), Politolog_innen (28), Mathematiker (5), Physiker (6), Philosoph_innen (26), Theolog_innen (10).

Die Naturwissenschaften sind also ganz eindeutig unterrepräsentiert.

Was lässt sich noch über das rechte/menschenverachtende Netzwerk sagen, nachdem der langweilige Teil abgeschlossen ist?

Das Manifest des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit basiert auf der Annahme, „dass die verfassungsrechtlich verbürgte Freiheit von Forschung und Lehre zunehmend unter moralischen und politischen Vorbehalt gestellt werden soll.“

Da ist die Rede von „wissenschaftlichen Debatten, die im Keim erstickt werden“. Beispiele werden allerdings keine genannt. Da ist die Rede von „moralischer Diskreditierung“ und wieder wird kein einziges Beispiel genannt.

Warum nicht?

Weil dann deutlich wird, dass die Mitglieder/die Mitstreiter_innen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit an der Seite von Rechten, Rassist_innen, Misogynen … stehen, mit ihnen gemeinsame Sache machen und diese in ihrer menschenverachtenden Ideologie unterstützen.

Um diese Tatsache zu verschleiern, ist die Sprache des Netzwerks, des Manifests, bewusst undifferenziert und vage.

Es ist dabei erstaunlich wie wenigen das auffällt, gerade im Hinblick darauf, dass sich das Netzwerk aus Wissenschaftler_innen, aus Forschenden und Lehrenden zusammensetzt.

Es ist auch erstaunlich, wie wenig Kritik dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit entgegnet wird.

Erst jüngst wehrte sich Dieter Schönecker, Gründungsmitglied des Netzwerks, der im WS 2018/2019 als Gastredner die Rechten/Rassisten Norbert Bolz, Egon Flaig, Thilo Sarrazin und Marc Jongen (AfD) an die Universität Siegen eingeladen hatte, [1] in einem Beitrag für dlfkultur gegen eine Definition von Rassismus und Antisemitismus.

Niemand“, so schrieb Schönecker, dürfe verbindlich festlegen, „was Begriffe wie „Antisemitismus“ oder eben auch „Rassismus“ aus der Sicht der Wissenschaft bedeuten“.

D.h. dieser Ideologie folgend, denn nichts anderes steckt dahinter, darf nur die Wissenschaft Rassismus und Antisemitismus definieren.

Er und seinesgleichen werden allerdings den Teufel tun und eine Definition anbieten, denn davon lebt das Netzwerk. Vom Jammern und Wehklagen, vom Verschleiern und Vertuschen.

Wie das aussieht, belegt die Pressemitteilung des Netzwerks vom 19.02.2021.

Die Pressemitteilung lautet wie folgt: „Pressemitteilung 19. Februar 2021

Stellungnahme des Netzwerks zu den freiheitsfeindlichen Angriffen auf Professorin Maisha-Maureen Auma, vom 18. Februar 2021

Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit setzt sich dafür ein, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland frei forschen können, ohne dabei politischem Druck ausgesetzt zu werden.

Frau Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma ist derzeit Gegenstand einer Hetzkampagne, die von Herrn Dr. Hans-Thomas Tillschneider (AfD) initiiert wurde. Herr Tillschneider überschreitet die Grenzen wissenschaftlicher Kritik, wenn er dazu aufruft, die Professorin für Diversity Studies „in ihre Schranken zu verweisen“.

Wir wenden uns entschieden gegen diese Grenzüberschreitung.“

In dieser Pressemitteilung wird mitgeteilt, dass Hans-Thomas Tillschneider von der AfD dazu aufgerufen hat die Professorin Dr. Maisha-Maureen Auma in „ihre Schranken zu verweisen“.

In der Pressemitteilung wird daraus eine Grenzüberschreitung und ein freiheitsfeindlicher Angriff.

Doch tatsächlich richtet sich der Angriff des Neofaschisten Tillschneider gegen eine gebildete schwarze Frau, die als Hochschulprofessorin im Bereich Diversity Studies forscht und lehrt.

Es ist also ein rassistisch und misogyn motivierter Angriff auf eine schwarze Professorin, deren Arbeitsschwerpunkte auch Rassismuskritik, Dekolonialisierung und Intersektionalität, sowie Critical Race Theory umfassen.

Was ist hier passiert? Hier werden Rassismus und die Erfahrungen von Betroffenen ganz einfach ausgeblendet bzw. negiert. Denn das ist es was passieren würde, wenn es keine Rassismusdefinition gäbe.

Aber hier passiert noch mehr. Denn durch die Formulierungen können sich auch Personen angesprochen fühlen, die nicht rechts sind.

Personen/Wissenschaftler_innen, die aus der Mitte stammen und stets behaupten, es gäbe keine Hautfarben, sondern nur Menschen und die wären eh alle gleich.

Durch die vagen und ungenauen Formulierungen werden immer mehr Personen/Wissenschaftler_innen angesprochen werden können, die noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten sind und die das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit dadurch harmlos erscheinen lassen.

Während das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit für sich in Anspruch nimmt die Wissenschaft zu vertreten und als Garant für deren Freiheit einzustehen

Anmerkung: Würden sie das tun, müssten sie sich mit dem bayrischen Hochschulgesetz auseinandersetzen, der „unternehmerischen Universität“ und der Ökonomisierung von Forschung und Lehre [2]

und darüber hinaus sich mit akademischen Titeln schmücken können und so der eigenen menschenverachtenden Ideologie, denn nichts anderes steckt hinter dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, einen vermeintlich wissenschaftlich abgesicherten Background verpassen.

Wie gesagt das Netzwerk lebt vom Vertuschen und Verschleiern seines wahren Charakters und genau deshalb werden hier die Entwicklungen des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dokumentiert.

Stellungnahme zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit

1. Der Autor Dieter Schönecker ist Mitglied des rechten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit und macht im Rahmen dieses Netzwerks u.a. gemeinsame Sache mit Jörg Baberowski, der laut Urteil des Kölner Oberlandgerichts (Aktenzeichen 28 O 324/16) als rechtsradikal und rassistisch bezeichnet werden darf.

Der Autor macht im Rahmen dieses Netzwerks gemeinsame Sache mit „Wissenschaftler_innen“, die für rechte und extrem rechte Organisationen, wie z.B. für die Bibliothek des Konservatismus, die Hayek-Clubs oder die Hayek-Gesellschaft, das „Mistbeet der AfD“ oder den „völkisch-nationalistischen Sumpf“ …, Vorträge gehalten haben.

2. Der Autor verweist auf Jongen, Kutschera, Lucke, Sarrazin, Wendt, Wolf, Paul Cullen als das Ergebnis von Cancel Culture und Zensur.

Alle genannten äußerten sich in der Vergangenheit menschenverachtend und/oder pflegen Verbindungen zur AfD bzw. zur AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung. Zu nennen wären hier Jongen und Kutschera. Lucke hat die AfD gegründet und trat später wieder aus.

Sarrazin hat sich öffentlich durch die Unterzeichnung der Erklärung 2018 und durch seine Publikationen als Rassist geoutet und

was Paul Cullen betrifft, so schreibt dieser nicht nur für rechte Publikationen, wie z.B. für CATO oder für Die Tagespost, er verbreitet darüberhinaus auch Schriften, die sich gegen das Impfen richten und ist deshalb auch bei Querdenker_innen und der AfD sehr beliebt. Abgesehen von der Tatsache, dass er als bekennender und aktiver Abtreibungsgegner anderen Menschen das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung streitig macht.

3. Der Autor verwendet den Zensurbegriff. Das ist, wäre die Angelegenheit, also der Text und die Ideologie, die dahinter steckt, nicht so ernst und gefährlich, lächerlich. Denn eine Zensur findet stets von staatlicher Seite statt. Eine Handvoll Student_innen, die zu Recht gegen gegen derartige „Professoren“ protestieren, haben nichts aber auch gar nichts mit Zensur zu tun.

4. Der Autor verwendet die rechte Kampfparole „Culture Cancel“, die aus den Täter_innen, den Antifeminst_innen, den Abtreibungsgegner_innen, den Rassist_innen, … den Rechten, Opfer macht und damit Täter-Opfer-Umkehr betreibt, bgesehen von der Tatsache, dass dadurch auch gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit verharmlost wird.

5. Niemand, so schreibt der Autor Schönecker vom rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, dürfe verbindlich festlegen, „was Begriffe wie „Antisemitismus“ oder eben auch „Rassismus“ aus der Sicht der Wissenschaft bedeuten“.

Das hätte der Autor und seinesgleichen sicherlich gerne, könnten sie ohne Konsequenzen und ohne eine Definition von Antisemitismus, Rassismus, Misogynie … weiterhin ihren menschenverachtenden Rotz verbreiten.

6. Eine Vorlesung von einem dieser Professoren zu stören, von Sprengen kann hier überhaupt keine Rede sein, ist darum ein legitimer Akt des Widerspruchs von betroffenen Personen.

Zu erwarten, dass sich BIPoCs ins stille Kämmerlein zurückziehen oder sich leise fast schon flüsternd und unterwürfig mit den Täter_innen auf der Suche nach einem Kompromiss einigen ist eine Frechheit in Anbetracht des NSU, Halle, Hanau … .

Zu erwarten, dass sich FLINTA, denen die sexuelle und körperliche Selbstbestimmung nicht zugestanden wird, demütig fügen ist eine Frechheit.

Denn die Misogynie, die Abtreibungsgegner_innen antreibt und damit auch Paul Cullen, ist die Ursache von Femiziden. Jeden dritten Tag eine Tote, jeden Tag ein Tötungsversuch.

Und Nein es gibt kein Recht unwidersprochen ein Rassist (J. Baberowski), ein Misogyn (Walter Krämer), ein Antisemit, ein Rechter (Morgenthaler, E. Nass…) sein zu dürfen.

Und Nein Rassismus, Antisemitismus, Misogynie … sind keine Meinung und Wissenschaftler_innen, die mit Rechten gemeinsame Sache machen, so wie z.B. die 49 des Netzwerks, die gleichzeitig den rechten Appell für freie Debattenräume unterstützten, dürfen sich nicht wundern wenn es ungemütlich wird und der Wind rauer bläst.

Mehr zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hier mit Quellenangaben und zahlreichen Verlinkungen.

@dlfkultur vielleicht das nächste Mal besser recherchieren, bevor Sie einem Falschen eine Weiterverbreitungsmöglichkeit gewähren.

Aber vermutlich war es Absicht.

Agenda für Europa

Dieser Beitrag steht mit Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Mit den Worten konstante homo- und transfeindliche Debatten hinterlassen Spuren und fördern Gewalt und Ausgrenzung [1] kommentierte queer.de 2018 in einem Artikel das europaweite antifeministische LGBTQI-feindliche Netzwerk „Agenda für Europa“ oder „Agenda Europe“.

„Doch die Gefahr, die von den Bewegungen ausgeht, scheint gerade im LGBTI-Bereich mehr als real. In vielen Ländern führten die Aktivitäten der Homo-Hasser wenn nicht zu Einschnitten dann doch zumindest zu konstanten homo- und transfeindlichen Debatten, die Spuren hinterlassen haben sowie Gewalt und Ausgrenzung förderten. Debatten, die auch hierzulande noch lange nicht verstummen.“

Der Infosperber (CH) beschrieb das Netzwerk der „Gleichstellungsgegner und Schwulenhasser“ als eines das konkrete Resultate produziert.

Zitat: „Etwa die polnische Gesetzesvorlage zum Abtreibungsverbot, die Verbote von gleichgeschlechtlichen Ehen in mehreren mitteleuropäischen Ländern und über ein Dutzend «vergleichbarer Aktivitäten auf nationaler Ebene und in europäischen Institutionen».“ [2]

2013 begannen christliche Fundamentalist_innen inkl. Evangelikale aus Europa und den USA ihre Ideologie zu koordinieren. Zunächst mit einem anonymen Blog, einem Gründungstreffen, gefolgt von mehreren Konferenzen.

Aus dieser Verbindung ging das 144seitige Strategiepapier „Restoring the Natural Order“ hervor. [3]

Screenshot vom Cover: „Restoring the Natural Order – An Agenda for Europe“

[4]

Die natürliche Ordnung, die den Beteiligten vorschwebt, betrachtet Ehe als „fortpflanzungsfördernden Zweck“, präferiert „reparative Therapien zur Überwindung homosexueller Orientierung“ also sog. Konversionstherapie, fordert ein komplettes Verbot der Antibaby-Pille und Scheidungen und ein sog.  Anti-Sodomie-Gesetz gegen Homosexualität bzw. Homosexuelle.

Die Menschenwürde“, so ist es auf der Website zu lesen, „ist es, was den Menschen entgegengesetzt und sie unermesslich wertvoller macht als alle anderen Geschöpfe. …[5] und gleichzeitig trieft aus so gut wie jedem Text unendlicher Hass vor allen Dingen auf Homosexuelle.

Auf der hauseigenen Website ist die Rede von Milliardären, die hinter der LGBTQI-Bewegung stecken [6] und dass die LGBT (so im Original)-Agenda auf gefälschter „Wissenschaft“ basiere, [7] da ist die Rede von der „Homosexuellen-Ideologie“ und die katholische Kirche wird als „sodomitisches Netzwerk“ bezeichnet. [8]

Verschwörungsideologie lässt sich hier fast überall entdecken.

Vorgenommen hatte sich das hasserfüllte Netzwerk mittels Initiativen zu Themen wie Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehen, Sexualerziehung, Zugang zu Empfängnisverhütung oder Schutz von Christen in Wirklichkeit die „natürliche Ordnung“ wieder herzustellen, sowie alle Regelungen zur Gleichstellung von Mann und Frau sowie alle Antidiskriminierungsregelungen auf EU- und nationaler Ebene abzuschaffen.

Zu den Beteiligten des Netzwerks Agenda für Europa/Agenda Europe gehörte auch die rechte/antifeministische/LGBTQI-feindliche Stiftung CitizenGO, Kooperationspartner von Demo für Alle [9] und im September 2020 neben Demo für Alle eine von 6 Sponsoren der rechten 5. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, wie der nachfolgende Screenshot belegt.

Bild

Was nicht sonderlich überraschen dürfte, denn Hedwig von Beverfoerde gehörte auch zu den Referent_innen. Beverfoerde betreibt den Blog Initiative Vater Mutter Kind oder mumdandandkids, eine Initiative deren Mitglieder aus 7 verschiedenen Staaten stammen [10] und die gleichfalls zu den Beteiligten von Agenda für Europa gehören.

Ein Screenshot von der Webseite von mumdadandkids.de

[11]

Unterstützt wird diese Initiative von Erzbischof Ludwig Schick, Pfarrer Bodo Windolf, Heinz Josef Algermissen, Gregor Maria Hanke, Stefan Oster und Rudolf Voderholzer. [12]

Auf EU-Ebene teilten sich die Mitglieder der Agenda für Europa oder Agenda Europe die Aufgaben mit der europäischen Bürger_inneninitiative One of Us oder Einer von Uns. [13]

Die deutschsprachige Webseite existiert mittlerweile nicht mehr. Doch sie wurde bis mindestens März 2019 von der Zivile Koalition e.V., einem Verein, der zum Netzwerk des Ehepaars von Storch gehört, betrieben.

Der nachfolgende Screenshot dient als Beweis.

Screenshot vom Impressum der Webseite www.1-von-uns-de. Zivile Koaltion e.V., Berlin; Vorstand: Beatrix von Storch, Sven von Storch (Geschäfsführender Vorstand)

[14]

Doch daran störten sich die Unterstützer, die als Botschafter bezeichnet wurden, nicht. Es waren übrigens nur Männer. Deshalb kann aufs gendern verzichtet werden.

Ebensowenig störte sich darin die Evangelische Allianz Deutschland (EAD), das Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen (TCLG), der Diakonie Fachverband für Sexualethik, Seelsorge Weißes Kreuz und die Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände, die One of Us ihre Unterstützung zusicherten.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

[15]

Es interessierte auch nicht die „Botschafter“ aus den Reihen der EAD nämlich: Thomas Schirrmacher, Erstunterzeichner der LGBTQI-feindlichen Marburger Erklärung, der gemeinsam mit Hartmut Steeb den AK Religionsfreiheit – Menschenrechte – verfolgte Christen der EAD leitet und 2020 der theologische Beirat des evangelikalen Spektakels Deutschland Betet Gemeinsam gewesen ist.

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass dieses Spektakel unter der Schirmherrschaft von Markus Söder (CSU) stattgefunden hat und von zahlreichen Bundestagsabgeordneten unterstützt worden ist.

Thomas Schirrmacher, der Ehemann von Christiane Schirrmacher, Mitglied des rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, ist übrigens auch wissenschaftlicher Beirat des evangelikalen Instituts für Ethik & Werte im mittelhessischen Gießen und er war 2015 in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Ev. Allianz Erstunterzeichner der christlich-fundamentalen Salzburger Erklärung.

Zu den Botschaftern gehörte auch Hartmut Steeb, der zu dieser Zeit noch Generalsekretär der EAD war. Als Beleg einer der letzten Screenshots. Denn wie gesagt die Webseite existiert nicht mehr und ebensowenig der Link zum Archiv.

Hartmut Steeb war und ist sehr aktiv bei Demo für Alle, sei es als Redner und als Referent. Er ist mittlerweile unter den Querdenker_innen angekommen und verweist in seinen Texten u.a. auch auf Boris Reitschuster.

Ein weiterer Botschafter aus den Reihen der EAD war Stephan Holthaus, (Leiter des Instituts für Ethik & Werte und Rektor der Freien Theologischen Hochschule (FTH), mit Sitz im mittelhessischen Gießen. Beide Organisationen sind Teil des Netzwerks der EAD.

Screenshot, der die Angaben im Text belegt.

Hedwig von Beverfoerde, Frontfrau von Demo für Alle und Organisatorin der Initiative Einer von Uns/One of Us, wurde für genau diesen Einsatz 2013 vom Sprachrohr der EAD, nämlich von idea, zur „politischen Christin des Jahres“ gekürt oder geehrt. [16]

Es mag still geworden sein um Agenda für Europa oder Agenda Europe.

Nach der Berichterstattung 2018 und 2019 scheint sich das Interesse verflüchtigt zu haben und doch existiert ein Teil des Netzwerks immer noch und ist sehr damit beschäftigt Menschenrechte noch weiter abzubauen und Bevölkerungsgruppen verbal anzugreifen.

Z.B. CitizenGo. Die Stiftung und die Online-Plattform existieren immer noch. Erst im Juni 2020 organisierte CitizenGo einen Boykott gegen die Sesamwerkstatt-Führungskräfte mit der Forderung: „Hören Sie auf, sich toxischen LGBT-Agenda zu unterziehen“. [17]

Screenshot vom Aufruf „Boykott Sesamstraße“: „Anfang dieses Jahres haben wir mit 700.000 loyalen CitizenGoers gerechnet, die uns dabei helfen, einen medialen Feuersturm über Disneys unverhohlene Unterstützung der Agenda der LGBT-Lobby zu entsetzen. Ich bitte Noch einmal um Ihre freundliche und mutige Unterstützung“. Auf dem dazugehörigen Bild sind die Figuren der Sesamstraße zu sehen: Groby, Ernie und Bert, Bibo, Oscar und noch drei weitere Figuren. Unten drunten wird angegeben, dass 41.529 Personen bereits unterschrieben haben. „Helfen Sie uns, 50.000 Unterstriften zu erreichen. Von CitizenGo 06/23/2020.“

Ziel war es einen „medialen Feuersturm über Disneys unverhohlene Unterstützung der Agenda der LGBT-Agenda zu entsetzen“. [18]

Hier als Screenshot eine kleine Auswahl von Aufrufen/Petitionen.

Screenshot mit drei Petitionen: „Kinderfalle Trans-Gesetz – sofort stoppen!“, „STOP der weltweiten LGBT-Indoktrinierung bei Disney!“ und „Stoppt den Gender-Duden!“

Ganz aktuell vom 08.03.2021 ist die Petition an die 65 Mitgliedsstaaten der 65. jährlichen Kommission für den Status der Frauen (CSW).

CitizenGo fordert: „Radikalen Schub für Abtreibung, Gender-Ideologie und Sexualisierung der Kinder bei der UN-Konferenz CSW65 stoppen![19]

Screenshots von der gesamten Seite. Nachzulesen hier: https://citizengo.org/de/fm/200990-radikalen-schub-fuer-abtreibung-gender-ideologie-und-sexualisierung-der-kinder-bei-der-un Agenda11

Screenshots von der gesamten Seite. Nachzulesen hier: https://citizengo.org/de/fm/200990-radikalen-schub-fuer-abtreibung-gender-ideologie-und-sexualisierung-der-kinder-bei-der-un

[20]

Bisher haben 112.633 Personen diese Petition unterzeichnet von erstrebten 200.000 Unterstützer_innen.

Hier bei CitzenGo wurde übrigens auch der Aufruf Basta-Covid! des bürgerlich-freiheitlichen Aufbruchs vom 25.02.2021 veröffentlicht.

Screenshot vom Aufruf: „Ein Weckruf: Den Corona-Ausnahmezustand im März beenden“ erschienen bei CitizenGO

Die Unterzeichner_innen fordern von der Bundeskanzlerin, dem Bundestagspräsidenten und dem Präsidenten den Corona-Ausnahmezustand im März zu beenden. [21]

Zu den Erstunterzeichner_innen dieses Aufrufs gehörten z.B. die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld, der homosexuellenfeindliche rechte David Berger, Betreiber des Blogs Philosophia Perennis, Klaus Kelle (Organisator der 5. VV der wahren Schwarmintelligenz, CDU und WerteUnion), Frauke Petry (Ex-AfD) und eine Vielzahl von Personen aus den Reihen der WerteUnion. [22]

Auch wenn das Interesse an Agenda für Europa/Agende Europe nachgelassen hat, so existieren Teile des Netzwerks immer noch, die Propagandist_innen von einst sind ja nicht verschwunden. Sie säen weiterhin Hass.

Auch wenn der letzte Text im Blog von Agenda Europe vom 8.2.2020 ist, so sät er Hass.

Denn da ist die Rede von der „Gay-Mafia“. [23] Ein Artikel, der aus dem crisismagazine stammt. Ein Magazin, das sich selbst als „eine Stimme für treue katholische Laien“ beschreibt. [24]

Screenshot mit folgendem Text: „Die Gay-Mafia ruft dazu auf, nach ihrem „Pizzo“ zu fragen. 8.2.2020. Mit „schwulenfeindlichen“ Richtern in der gesamten Justiz ist es leicht geworden, Corporate America dazu zu bringen, „zu spenden“ und „Corporate Policies“ zu verfolgen. Das ist es, was sie auch für Europa wollen. Lesen Sie hier“.

Zum Abschluss dieses threads, der nur einen kleinen Überblick bieten konnte, möchte ich noch einmal queer.de zitieren: konstante homo- und transfeindliche Debatten hinterlassen Spuren, die Gewalt und Ausgrenzung fördern

und möchte ergänzen

dass auch konstante misogyne Debatten Spuren hinterlassen, die Gewalt und Ausgrenzung fördern und in Femiziden enden können. Jeden dritten Tag endet dieser mit einem Mord! Jeden dritten Tag!

Anmerkung: Eine offizielle Zahl aus 2018.

Und jeden Tag gibt es mindestens einen versuchten Femizid in Deutschland! [25]

Für Interessierte was zum Lesen über Agenda Europe/Agenda für Europa:

Zitat: „Kurz gesagt: Die wiederhergestellte natürliche Ordnung ähnelt sehr stark einem neuen dunklen Zeitalter, in dem religiöser Obskurantismus über Toleranz, Menschenrechten und säkularem Recht steht. Das Manifest ‚Wiederherstellung der natürlichen Ordnung‘ wird derzeit aktiv in ganz Europa umgesetzt.“[26]

Screenshot mit einem Zitat: „Kurz gesagt: Die wiederhergestellte natürliche Ordnung ähnelt sehr stark einem neuen dunklen Zeitalter, in dem religiöser Obskurantismus über Toleranz, Menschenrechten und säkularem Recht steht. Das Manifest ‚Wiederherstellung der natürlichen Ordnung‘ wird derzeit aktiv in ganz Europa umgesetzt.“ Nachzulesen hier: https://www.gwi-boell.de/de/2019/04/29/agenda-europe-ein-extremistisches-christliches-netzwerk-im-herzen-europas

 

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Teil 4

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots auch im Archiv zur Verfügung

Ein Plädoyer für’s hinschauen und beobachten mit einem Beispiel aus der Quantenmechanik.

1935 versuchte Erwin Schrödinger mit dem Gedankenexperiment „Schrödingers Katze“ die begrifflichen Schwierigkeiten der Quantenmechanik zu illustrieren.

In dem erdachten Experiment wird eine Katze in einen undurchsichtigen Kasten gesperrt. In diesem Kasten befindet sich zusätzlich ein Fläschchen mit einem tödlichen Gas, das über einen komplizierten Mechanismus genau dann zertrümmert wird, wenn ein radioaktives Präparat zufällig ein Alphateilchen aussendet.

Foto des Gedankenexperiments. Zu sehen ist eine Katze, daneben ein Fläschchen und ein Messgerät.

[1]

Damit wollte Schrödinger ein Paradoxon beschreiben. Einen Zustand in dem die Katze gleichzeitig sowohl lebendig als auch tot ist. Dieser Zustand bleibt so lange bestehen, bis der Kasten geöffnet wird.

Solange der Kasten also nicht geöffnet wird und solange keine_r hineinschaut, kann die Katze zwei Zustände gleichzeitig annehmen.

Sie kann sowohl lebendig sein als auch tot. [2] Im selben Moment. Wie gesagt es war ein Gedankenexperiment aus der Welt der Quantenmechanik/Quantenphysik.

Wie komme ich darauf und was ich will ich damit überhaupt sagen?

Denn immerhin dürfte auch ohne dieses Experiment allen klar sein, dass Menschen und auch Tiere nicht gleichzeitig zwei unterschiedliche Zustände annehmen können.

Im übertragenen Sinne will ich sagen, keine Person kann zum selben Zeitpunkt Misogyn und Feminist_in zum Beispiel sein oder Antirassist_in und Rassist_in, also zum selben Zeitpunkt zwei unterschiedliche Zustände annehmen.

Womit ich bei meinem ersten Beispiel angekommen bin, dass das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit betrifft.

Der Historiker Dr. Guido Hitze, der diesem Netzwerk angehört, hat 2005 und 2007 nachweislich jeweils einen Vortrag für die extrem rechte Alte Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn gehalten.

Anmerkung: In den Räumen dieser Burschenschaft wurde 2014 die neofaschistische Messe Zwischentag ausgerichtet.

Hitze hält Vorträge für die Konrad-Adenauer-Stiftung und ist aktuell stellvertr. Vorsitzender des XII. Stiftungsrat der Stiftung Haus Oberschlesien, dessen Träger die Landsmannschaft der Oberschlesier ist. [3]

2020 wurde Hitze Leiter der Landeszentrale für politische Bildung NRW.

Im selben Jahr, also 2020, fand er lobende Worte für NRWeltoffen und ihr Engagement gegen Diskriminierung und Rassismus [4]

Bild

und doch macht er aktuell gemeinsame Sache mit Ulrike Ackermann, Wolfgang Krämer, Jörg Baberowski , Elmar Nass… , die alle dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angehören.

Mensch könnte also annehmen, dass Hitze gelogen, getäuscht, also sich verstellt hat, aber darauf will ich nicht hinaus. Deshalb bitte ich um einen Moment der Nachsicht und um Geduld.

Denn zuvor noch einige Infos über Prof. Dr. Britta Bannenberg, Rechtswissenschaftlerin und Kriminologin der Justus-Liebig-Universität Gießen, die bisher noch nicht einschlägig in Erscheinung getreten ist. Auch sie hat auch dem Netzwerk angeschlossen.

2020 wurde sie zur Preisträgerin des Bund Deutscher Kriminalbeamter erklärt [5] und ist seitdem auch im wissenschaftlichen Beirat des BDK vertreten. [6]

Bannenberg ist aber auch Mitautorin der Sammelschrift „Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus“ (Schriften der Generalstaatsanwaltschaft Celle) hrsg. von Frank Lüttig und Jens Lehmann. [7]

Ein Screenshot, der die Angaben im Text bestätigt.

Bannenberg, die über extrem rechte Netzwerke, über extreme Rechte und über Rechtsterrorismus geschrieben hat, hat sich einem Netzwerk angeschlossen, dem extreme Rechte angehören. ???

Das belegt u.a. die Tatsache, dass 47 Mitstreiter_innen, die sich dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Netzwerk angeschlossen haben, gleichzeitig 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume erst-/unterzeichnet haben.

Dieser Appell wurde von Gunnar Kaiser und Milosz Matuschek initiiert. Über die Initiatoren muss hier nichts mehr gesagt werden, denn sie sind bereits einschlägig bekannt.

Aber was hat die Quantenmechanik bzw. Schrödingers Katze mit dem Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zu tun bzw. was können „wir“ von der Quantenmechanik lernen?

Die Antworten sind schnell formuliert und liegen buchstäblich auf der Hand.

1. Keine Person kann gleichzeitig zwei Zustände einnehmen.

2. Ein Zustand dazwischen, also zwischen lebendig sein und tot sein oder zwischen rassistisch sein und nicht rassistisch sein, zwischen misogyn und es nicht zu sein, gibt es nicht. D.h. kein lebendiger Mensch kann dazwischen oder nichts sein und ein bisschen Rassismus/Misogynie, als Zustand dazwischen, gibt es eben auch nicht.

3. Manchmal wird der Anschein geweckt oder behauptet, es gäbe diesen Zustand von Neutralität also den, der nicht das eine ist und das andere auch nicht.

Doch das stimmt nicht. Denn spätestens beim genauen hinschauen offenbart sich das eine oder das andere und das kann durchaus elendiglich sein. Womit ich auf das Netzwerk zurückkommen möchte.

Denn wenn es etwas gibt, dass die Quantenmechanik und Schrödingers Katze „uns“ lehren können, dann, dass sobald ein_e Beobachter_in den Kasten öffnet, sich der Zustand der Katze entscheidet, d.h. wer beim Netzwerk genau hinschaut, wird erkennen was es ist.

Dieser Beitrag möchte deshalb als ein Plädoyer verstanden werden genau hinzuschauen, um den jeweiligen Zustand erkennen zu können und das betrifft eben auch Organisationen, Netzwerke, Einzelpersonen, die bürgerlich mittig erscheinen, also auf den ersten oder zweiten Blick nicht unbedingt gefährlich wirken, sondern vielleicht indifferent oder „neutral“ oder verlogen … .

Denn je mehr Wissenschaftler_innen, die bisher noch nicht in Erscheinung getreten sind, sich dem Netzwerk anschließen, am 09.03.2021 wurden bereits 221 Mitstreiter_innen angegeben, also 22 mehr, desto mehr verwischen sich die Kontouren.

Mehr dazu hier

Netzwerk Wissenschaftsfreiheit – ein Thread

Ein Beitrag über das rechte/protofaschistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und die neuen Mitstreiter_innen.

Am 5.3.2021 veröffentlichte das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit weitere Wissenschaftler_innen, die sich dem Netzwerk angeschlossen haben. Mittlerweile sind es 199. Angegeben werden 200, doch ein Name wird doppelt aufgeführt.

Im Zeitraum 23.2. bis 5.3. sind also weitere 69 dazugekommen und es gibt auch Personen, die nicht mehr aufgeführt werden. 4 gehören nicht mehr dazu.

Neu hinzugekommen ist z.B. Dr. Michael Feldkamp, der seit 2000 verantwortlicher Redakteur des für den Deutschen Bundestag herausgegebenen Standardwerkes Datenhandbuch zur Geschichte des Deutschen Bundestages ist.

Er hat vertretungsweise unter anderem als Ghostwriter und Redenschreiber gearbeitet und war 2017 persönlicher Referent für Johannes Singhammer (CSU).

Feldkamp publizierte für das eingestellte extrem rechte Magazin MUT und für CATO.

Von der katholischen Hochschule NRW ist Prof. Dr. Heinz Theisen vertreten. Er ist als Buchautor bekannt geworden, stellte seine Publikation in der Bibliothek des Konservatismus, einem Think Tank „neuer“ Rechter, vor, publizierte für MUT und für TUMULT.

Auch mit dabei ist die Historikerin Dr. Anne Martin, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig [1] und ihre Kollegin Dr. Kerstin Langwagen, Leiterin der Abteilung Objektdisposition Leipzig des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig. [2]

Dem rechten Netzwerk hat sich auch der Leiter der Landeszentrale für politische Bildung NRW Dr. Guido Hitze angeschlossen. Er hat einen unglaublichen Spagat hingelegt om einstigen Referenten für die extrem rechte Burschenschaft der Alte Breslauer Burschenschaft der Ratzeks zu Bonn zu einem Vertreter, er 2020 lobende Worte für die Klingenstadt Solingen gefunden hat und für ihren Einsatz gegen Rassismus und Diskriminierung. Worte, die, wie sich spätestens jetzt zeigt, wertlos gewesen sein dürften.

Aber jetzt ist er da wo er hingehört, beim rechten/protofaschistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, dem sich auch der Statistikprofessor Walter Krämer vom Verein Deutsche Sprache angeschlossen hat. Er wird vorgestellt als Ökonom der TU Dortmund.

Krämer schreibt u.a. für die Achse des „Guten“ und wenn ihm danach ist, dann hängt er auch schon einmal ein Hitler-Zitat oder eine widerliche Greta Thunberg-Karrikatur in seinen Schaukasten in der TU Dortmund. Konsequenzlos. Versteht sich.

Auch mit dabei ist der Historiker Prof. Dr. Lothar-Frank Kroll von der TU Chemnitz. Er gehört zum wissenschaftlichen Beirat der Werner-Bergengruen-Gesellschaft und hält z.B. Vorträge für die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Unvergessen auch seine Referententätigkeit für das Institut für Staatspolitik (IfS) bzw. für das „Berliner Kolleg“ oder seine Mitarbeit an der von Caspar von Schrenck-Notzing herausgegebenen Reihe „Studien und Texte zur Erforschung des Konservatismus“ (STEK).

Von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar, einer katholischen Hochschule in freier Trägerschaft der Pallotiner mit dem Rang einer Universität, ist Prof. Dr. Franziskus von Heeremann vertreten.

Für sein jahrzehntelanges Engagement für „benachteiligte“ Menschen im Libanon wurde von Heeremann im Juni 2020 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. [3]

Er ist einer von 11 Personen aus dem Bereich Theologie/Religion. 21 Politolog_innen haben sich angeschlossen, 24 stammen aus dem Bereich Philosophie, 30 sind Historiker_innen und 28 sind Jurist_innen.

Nicht erst seit dem 05.03.2021 ist Michael Elsfeld Mitglied des Netzwerks. Er ist gleichzeitig Mitglied der Leopoldina. Am 21.02.2021 stellte er sich als Interviewpartner Mutigmacher TV (Coronaleugner_innen) zur Verfügung.

In diesem Interview ging es u.a. um die Frage „Wie alternativlos sind die Corona-Maßnahmen?[4] In einem offenen Brief protestierte Elsfeld im Dezember 2020 gegen die Empfehlung der Leopoldina eines harten Lockdowns. [5]

Dieses Protestschreiben wurde von der anthroposophischen Akanthos-Akademie veröffentlicht.

Laufpass, das Magazin für Nachdenkliche in bewegten Zeiten, erwies auf sein Interview mit Mutigmacher e.V. und widmete Elsfeld einen ganzen Artikel mit dem Titel: „Ein Leopoldina-Experte packt aus“. [6]

Er, gemeint ist Elsfeld, spricht also Personen/Magazine/Organisationen an, die hinter der Pandemie Strippenzieher erahnen und Artikel von Personen, die auch für Rubikon publizieren, veröffentlichen.

Hier, bei Laufpass, werden Texte veröffentlicht, die über das Sterben nach der Impfung berichten oder über „gefährliche Nebenwirkungen der Impfung“, die vom Paul-Ehrlich-Institut ausgeblendet wurden. Der letztgenannte Text erschien zuerst bei wodarg.org.

Hier, bei Laufpass, kamen Elsfelds Ansichten sehr gut an. [7]

Die Mitglieder des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit sprechen also ein sehr breites Publikum an. Darunter extreme Rechte, christliche Fundis, Evangelikale, CoroNazis / Coronaleugner_innen, Rechtslibertäre … .

Denn aus diesem Spektrum setzt sich das Netzwerk zusammen.

Es mögen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch „nur“ 199 Mitglieder/Mitstreiter_innen sein, doch von jeder einzelnen Person geht Gefahr aus.

Sobald die ersten Veranstaltungen stattgefunden haben und das Netzwerk seine Arbeit aufgenommen hat, werden Synergien und Auswirkungen entstehen, die sich nicht mehr rückgängig machen lassen.

Weitere Informationen stehen hier zur Verfügung. Hier werden die Entwicklungen des Netzwerks dokumentiert.