Wie der Vater so der Sohn

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Der Beitrag wird fortlaufend aktualisiert, zuletzt am 01.09.2022 um 12.07 Uhr !!!

Gliederung:
Zur Person von Andreas Hallaschka
Zur Person von Konrad Theodor Hallaschka
Nachträgliche Ergänzungen

Zur Person von Andreas Hallaschka

Bis 2016 war der Journalist Andreas Hallaschka Chefredakteur des Reisemagazins Merian. Er war Beiratsmitglied der Deutsche Umweltstiftung. [0]

Anmerkung bzw. Korrektur: Andreas Hallaschka gehört mittlerweile nicht mehr dem Beirat der Deutsche Umweltstiftung an. [1]
Stand: 08.01.2022

Nachdem er seine Tätigkeit als Chefredakteur für den Merian aufgegeben hat, wurde er Medienmacher, Berater, PR und Kommunikation und gehört zu den Köpfen von Kress bzw. wird hier unter Köpfe aufgeführt.

Screenshot von der Webseite kressKÖPFE mit Angaben zur Person von Hallaschka.

[2]

Er beschreibt sich in seiner Twitter-Bio als Antifaschist und evangelischen Christen. Doch Vorsicht, ab jetzt wird es eklig.

Denn immer wieder kommt es vor, dass dieser Journalist via Twitter mit ca. 13.690 Follower*innen [3] gegen Personen hetzt oder gleich deren Privatadressen und Klarnamen veröffentlicht.

Was für die Betroffenen einen heftigen Shitstorm zur Folge haben kann oder Morddrohungen im Briefkasten als Konsequenzen seines Handelns nach sich ziehen können.

Er wird sogar namentlich getaggt, um ihn auf eine WoC aufmerksam zu machen, wie aus dem nachfolgenden Screenshot hervorgeht, der bearbeitet wurde, um die Betroffene unkenntlich zu machen.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

[4]

Die Unabhängigen in der Polizei e.V. (UPol) wissen offensichtlich, dass nicht nur Doblerin, sondern auch Hallaschka bekannt dafür sind tweets und Accounts einem aufgewühlten rechten und rassistischen Mob zum Fraß vorzuwerfen.

Beobachter*innen sprechen von einem Netzwerk von Nazis und Rechten.
Don Alphonso tut das übrigens auch.

Da sie sich alle gegenseitig folgen, damit wechselseitig verstärken und über eine beträchtliche Anzahl von Follower*innen verfügen, kann das für die Betroffenen außerordentlich gefährlich werden. Hemmungen haben die genannten Personen keine.

Allerdings um die Polizei, um die sorgt er sich. Hallaschka gründete am 29. Dezember 2013 die Facebook-Präsenz „Solidarität mit den Beamten der Davidwache“ und war 2014 nicht nur Teilnehmer, sondern auch Referent im Rahmen einer Veranstaltung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hamburg zum Thema „Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten – Ursachen und Wirkungen“.

Die Welt widmete dieser Facebook-Seite einen ganzen Artikel mit der Überschrift: „Sensationserfolg einer Facebookseite: Tausende solidarisieren sich mit Polizei“ und zitiert Hallaschka mit den Worten:

Erst habe ich nur auf meiner eigenen Facebook-Seite geschrieben, wie schlimm ich das finde“, (…)Nee, das reicht nicht. Jetzt machst du eine Facebook-Seite zur Solidarität mit den Polizeibeamten (…)“. [5]

Da ist es auch kein Wunder, dass er via Twitter mit Manuel Ostermann von der Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG) kommuniziert und das auf verabscheuungswürdige und rassistische/misogyne Art und Weise. (Screenshots sind vorhanden)

2019 veröffentliche netzpolitik das Ergebnis einer Datenanalyse. „Twitter-Accounts, die Hans-Georg Maaßen retweeten, retweeeten auch …“.

Auf Platz 1 war rolandtichy gefolgt von hartes_geld, reitschuster … und direkt hinter _donalphonso, also auf Platz 8, hallaschka_hh. Damit hatte er alice_weidel, die junge_freiheit und beatrix_vstorch noch übertroffen.

Das alles kann hier netzpolitik.org/2019/datenanal nachgelesen werden.

Quellenangabe des Rankings wurde im Thread angegeben

[6]

Hallaschka nahm dies zum Anlass seine Sprachlosigkeit über diese vermeintliche Niedertracht in einem Tweet am 15.08.2019 zum Ausdruck zu bringen. [7] Interessant sind in diesem Fall auch die von ihm erwähnten Accounts, die er offensichtlich als Bündnispartner ansieht.

Darunter Don Alphonso und Michael Leh, ein ehemaliger Schreiberling für die Preußische Allgemeine Zeitung, der auch für die rechtskatholische Die Tagespost schreibt.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

[8]

Vermutlich wäre es ihm lieber als einer aus Mitte™ wahrgenommen zu werden, statt vereint und umgeben von Rechten und extremen Rechten zu sein, wie in der erwähnten Analyse.

Zur Person von Konrad Theodor Hallaschka

Die nächste Generation, also Sohn Konrad H.T. Hallaschka, der laut ehemaliger Twitter-Bio, so ein Journalist, „Ein „WerteUnion“-Fan ist“ und offenbar keine gewaltfreie Erziehung erlebt hat, [9] kann mit seinem Vater durchaus mithalten.

Seit August 2020 ist er einer von zwei stellvertretenden Landesvorsitzenden der SchülerUnion Hamburg. [10]

Foto von Melody von Hebenstreit und Konrad Hallaschka „Unsere neuen stellvertretenden Landesvorsitzend sind: …“ Oben drüber ist das Logo der SU zu sehen.

[11]

Mittlerweile ist er 19 Jahre alt und in den sozialen Medien aktiv. Zunächst war er bei Twitter, dann wechselte er zu Instagram. Auch ein Facebook-Account von ihm existiert.

Hier outet er sich selbst als #TeamMerz. [12] Was nicht weiter verwunderlich ist.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

Neben einer Vielzahl von Fotos von ihm, veröffentlichte Konrad via Facebook auch das Foto eines Soldaten. [13]
Sieht er sich so selbst, möchte er von anderen so gesehen werden oder es ist er es gar selbst? Ein solches Foto wirft Fragen auf.

Foto eines Soldaten oder einer Person, die Soldat spielt.

Eine Ergänzung von Andreas Hallaschka:

Genau wie das was er sonst noch so postet.

Ein junger Mann, vermutlich Konrad Hallaschka, sitzt im Halbdunkel auf einem Sessel, trägt eine Sonnenbrille und hält etwas in der Hand, dass wie ein Gewehr aussieht.

Schwarz-weiß-Zeichnung eines Soldaten mit Maschinengewehr dazu der Aufdruck: „Be A Man Among Men“ Rhodesian Light Infantry recruitment poster, 1970es

Über Konrad ist bekannt, dass er Boxer ist und Vater Andreas damit prahlt. [14]

Der Vater bezog sich dabei auf folgendes: „Diggi wenn du Kloppe willst dann 12 Uhr Sportplatz keine Messer kein treten etzallah“. Hier hatte der Sohn einen Journalisten bedroht.

Screenshot, der die Angaben im Thread bestätigt.

[15]

Der Sohn ist nicht nur ein Sexist, (Screenshots vorhanden) sondern ließ auch kein Trump-Video unretweetet. [16]

Bei Instagram favte oder likte Konrad Hallaschka ein Foto von Kyle Rittenhouse von evilhillary mit dem Zusatz „Congratulations brother“.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

[17]

Rittenhouse, der im Bild zu sehen ist, hatte im Rahmen einer Black Live Matters-Demonstration in den USA 2 Menschen im letzten Jahr erschossen und wurde kürzlich freigesprochen. [18] Deshalb die Glückwünsche.

Darum ist die Vorstellung so abstoßend, dass ein junger Mensch wie Konrad, der so drauf ist und Personen supported, die in Kyle Rittenhouse einen brother sehen, als Freiwilliger von der Gossner Mission und dem Berliner Missionswerk nach Uganda reisen wird.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

Ein Land in dem schwarze Menschen leben. Schwarze Menschen bzw. Afroamerikaner*innen werden von den Menschen, die er liked, abgeknallt, also ermordet. Das ist unglaublich!

Seine Einsatzorte werden „das Y.Y.Okot Memorial College, eine Sekundarschule für Mädchen in Kitgum, sowie die Gulu Primary School, eine Tages- und Internatsschule, die inklusive Bildungsansätze verfolgt.“ sein. [19]

Hier wird er missionieren, ehrenamtlich. Denn der Boxer, der Trump-Fan, der den Freispruch von Rittenhouse begrüßte, denn anders kann das nicht interpretiert werden, der der auch sexistische Fotos via Twitter und gewaltaffine Botschaften verbreitete, hat bereits „mehrere Seminareinheiten mit dem Berliner Missionswerk durchlaufen“. [20]

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Norden berichtete darüber unter der Überschrift „Ich möchte ein Jahr lang gutes tun“.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

[21]

Andreas Hallaschka dazu:

(…)  So lebt und arbeitet mein Sohn Konrad (inzwischen 19) längst in Uganda. (…).“ [22]

Nachträgliche Ergänzungen

Ergänzung vom 08.01.2022:

Am 08.01.2022 twitterte Andreas Hallaschka folgendes:

„Wenn #OuryJalloh nicht zugekokst und betrunken gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich doch keine Frauen belästigt, oder?
Dann wäre keine polizei zu Hilfe gerufen worden. Er nicht im Gewahrsam gelandet.“

Andreas Hallaschka twitterte folgendes: Wenn OuryJalloh nicht zugelost und betrunken gewesen wäre, hätte er wahrscheinlich doch keine Frauen belästigt, oder? Dann wäre keine Polizei zu Hilfe gerufen worden. Er nicht im Gewahrsam gelandet.

Anmerkung: Oury Jalloh verstarb am 07.01.2005 im Rahmen einer Gewahrsamsnahme im Keller des Dienstgebäudes Wolfgangstr. 25 des Polizeireviers Dessau in Sachsen-Anhalt. [23] Sein Leichnam war gefesselt und verbrannt. Die Attentäter wurden bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen.

Ergänzung vom 09.01.2022:

Am 08.01.2022 veröffentlichte Hallaschka diesen Tweet via Twitter. In diesem Tweet beleidigte er eine schwarze Frau, die in der Vergangenheit schon wegen heftigster Bedrohung umziehen musste, und nannte ihren Klarnamen und den Namen ihres Twitteraccounts.

Um die betroffene WoC nicht ein weiteres Mal in den Fokus zu bringen, wurden sämtliche Angaben im Screenshot unkenntlich gemacht. Das Original ist jedoch vorhanden und ebenso der dazu gehörige Link.

Auf weitere Beispiele des öffentlichen Bloßstellens von Accounts, die weiblich gelesen werden können, wird in diesem Zusammenhang verzichtet. Es kamen am 08.01.2022 weitere hinzu.

Am 09.01.2022 twitterte er über Oury Jalloh, der in Gewahrsamsnahme unter außerordentlich seltsamen Umstanden ums Leben kam, die den Schluss zulassen, dass Oury Jalloh ermordet wurde, folgendes:

„Jallohs kriminelle Karriere, seine gescheiterte Existenz, gehört schon zum Geschehen. Das erklärt, wie er volltrunken auf den Gedanken kam, seine Matratze in Brand zu setzen. Ein zufriedener, glücklicher Mensch würde sowas nie tun.“

Hallaschka: „Jallohs kriminelle Karriere, seine gescheiterte Existenz, gehört schon zum Geschehen. Das erklärt, wie er volltrunken auf den Gedanken kam, seine Matratze in Brand zu setzen. Ein zufriedener, glücklicher Mensch würde sowas nie tun“

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1480126327114158081 vom 09.01.2022

Und weiter:

„Ach und übrigens: die dönermorde waren eine ganz frühe und die kriminalistisch naheliegendste Hypothese. Dennoch totaler stuss. Aber wer hätte von Anfang an diese Fälle verbinden können und eine Struktur erkennen?“

Bild

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1479890447136964613

Am 09.01.2022 taggte er 3 namentlich genannte Accounts und behauptete „die weniger von Faktenwissen und Argumenten, als von Emotionen und dem Sentiment leben: Informiert euch, lest mehrere Quellen. Diskutiert.
Hinzugefügt waren Screenshots von Tweets der genannten Accounts, die er damit seinen 13.475 Follower*innen gewissermaßen zum Fraß vorwarf.

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1480123550887522308

Diese Methode wird auch gerne von Don Alphonso oder Anna Dobler genutzt.

Ergänzung vom 10.01.2022:

Netzpolitik berichtete am 03.01.2022 Hallaschka „nutzte den Hasthag #ThinBlueLine und bezeichnete dies als „politisch wertneutral““.

Anmerkungen zur Thin Blue Line: „Populär wurde die „Thin Blue Line“ schließlich mit Aufkommen von Black Lives Matter und ihren Protesten gegen polizeiliche Todesschüsse auf Schwarze Menschen in den USA. Rechte Polizist:innen haben auf diese mächtige Bewegung mit landesweiten Gruppen unter der Bezeichnung „Blue Lives Matter“ reagiert. Dazu tragen sie Patches, Anstecknadeln oder Flaggen mit einer dunkelblauen Linie.“ [Quelle]

Ergänzung vom 15.01.2022

Nachdem sein Account von Twitter gesperrt worden war

Bild

tauchte er am 14.01.2022 mit dieser Meldung wieder auf und verfügt mittlerweile über 14.302 Follower*innen.

Bild

[Quelle]

Am 14.01.2022 twitterte Hallaschka

Screenshot vom 14.1. Hallaschka schreibt: PS: meine Sperre hatte keine inhaltliche Begründung, sondern eine eher technische. Das liess sich aber in einem Telefongespräch aufklären.

Am 17.01.2022 war der Account erneut gesperrt

Screenshot von Hallaschkas gesperrten Account.

Tags darauf aber wieder da und zwar mit sämtlichen Follower*innen, die beim Anklicken zu sehen waren.

Bild

Sperren und Aufhebungen via Twitter scheinen sich zu einer unendlichen Geschichte zu entwickeln.

Weitere Ergänzung:

Am 07.02.2022 hetzte er auf unerträgliche Art und Weise u.a. gegen die Bundessprecherin der lijusolid, gegen eine Frau von der Interventionistischen Linken, gegen die Bundessprecherin der gruene_jugend, gegen eine Aktivistin, gegen die Seebrücke, gegen den O-Ton „Aktivisten und Flüchtlingsschleuser ….„, gegen ein Vorstandsmitglied von Die Linke …

Das geschah an nur einem einzigen Tag. Screenshots sind vorhanden.

Dass er damit die genannten Personen seinem Twitter-Mob ausgeliefert und vorgeführt hat, scheint gewollt zu sein. Dass dies gefährliche Konsequenzen haben kann, scheint ihm egal zu sein.

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490594503782285314

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754432342110217

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754486608044034

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490754507466285058

Quelle: https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1490680428465954816

Ergänzung vom 01.09.2022

Andreas Hallaschka erfreut sich an der Sperrung eines Accounts, der sich gegen den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten ausgesprochen hatte. Retweetet wurde er von einer rechten Transhasserin, die als Namenszusatz einen Traktor gewählt hat und statt einer Kiwi eine Zitrone oder Mais. Was die Assoziation an die transfeindlichen Kiwi-Farms nahelegt.

Hannah-Arendt-Akademie

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Das Universum dehnt sich aus: Größer, Schneller, Weiter. Auf die kosmische Ausdehnung [1] haben Menschen keinen Einfluss. Sie können allenfalls das Weltall erforschen, nach physikalischen Gesetzmäßigkeiten suchen, die Forschungsergebnisse dokumentieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen.

Rechte Strukturen und Netzwerke dehnen sich in immer schnellerem Ausmaß aus. Das ist allerdings beeinflussbar und müsste nicht so sein.

Diese Strukturen und Netzwerke auseinanderzunehmen, um den Feind zu erkennen, denn wer den Feind nicht kennt, wird immer wieder scheitern, sollte nur der Anfang sein.

Eine rechte bis extrem rechte Struktur ist die Hannah-Arendt-Akademie e.V. Dahinter steckt die Akademie der Denker e.V. mit Sitz in Starnberg [2] und sie ist schon jetzt, kaum gegründet, außerordentlich gut vernetzt.

Die „Akademie“ will „kritischen jungen Menschen freien Zugang zu einem Orientierungssemester bieten[3] und das zum Preis von 150,00 €. Allerdings ist sie keine akkreditierte Hochschule, sondern genaugenommen ein Sammelsurium von Propagandist*innen, die von sich behaupten, das angebotene „Studium Generale“ verschaffe den Student*innen später Vorteile bei ihrer Bewerbung. [4]

Mensch kann nur hoffen, dass dies nicht der Fall sein wird und sich wünschen, es gäbe diese „Cancel Culture“, über die sich Rechte und Rassist*innen in der Öffentlichkeit andauernd beschweren.

Die Dozenten, so ist auf der Webseite zu lesen, „genießen uneingeschränkte Wissenschaftsfreiheit. (…) Sprachregulationen im Sinne der ‚Political Correctness‘ werden kategorisch abgelehnt.[5]

Damit wäre schon einmal geklärt, dass hier wo mit Selbstverständlichkeit rechte Kampfrethorik verwendet wird, der Sexismus, der Rassismus, … die Respektlosigkeit und die Abwertung von Teilen der Bevölkerung beheimatet ist.

Ein erster Überblick wer die Dozent*innen sind und wer zu den Gastredner*innen gehört verheißt ebenfalls nichts Gutes. [6]

Dozent*innen

  • Gunnar Kaiser (Philosophie)
  • Prof. Dr. Ralf Otterpohl (Geowissenschaften)
  • Prof. Dr. Michael Meyen (Kommunikation/Medien)
  • Dr. Tobias Damberger (Philosophie & Pädagogik)
  • Dr. Matthias Burchardt (Philosophie)
  • Prof. Dr. Martin Schwab (Jura)
  • Prof. Dr. Andreas Sönnichsen (Medizin)
  • Prof. Dr. Angelika Böttger (Biologie)

Gastredner*innen

  • Prof. Dr. Max Otte (Ökonomie)
  • Dr. Agnes Imhof (Religions-/Islamwissenschaft)
  • Dr. Dr. phil. Patricia Josefine Marchart (Film/Medien)
  • Dr. phil. Ulrike Meier (Kommunikationswissenschaften)
  • Prof. Dr. Gerd Morgenthaler (Jura)
  • Prof. Dr. Tobias Unruh (Physik)
  • Andreas Popp (Politik & Ökonomie)
  • Prof. Dr. Franz Ruppert (Psychologie)
  • Prof. Dr. Andreas Schnepf (Chemie)
  • Prof. Dr. David Engels (Geschichte)
  • Prof. Dr. Holger Rekow (Betriebswirtschaft)
  • Prof. Dr. Ulrich Heinen (Kunstgeschichte)
  • Dr. Daniele Ganser (Geschichte)
  • Hans Kremer (Kunst)
  • Dr. Stefan Lanka (Meeresbiologie)
  • Isabell Krötsch (Kunst)

Auffallend ist die hohe Dichte akademischer Grade unter den insgesamt 24 Personen, davon 8 Dozent*innen und 16 Gastredner*innen.

Sieben von ihnen (Agnes Imhof, Michael Meyen, Gerd Morgenthaler, Tobias Unruh, Andreas Schnepf, David Engels und Andreas Sönnichsen) gehören zum rassistischen und rechten Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Auffallend ist auch die hohe Dichte von Personen, die an Universitäten oder Hochschulen forsch(t)en und lehr(t)en. Es sind insgesamt 17 Personen. [siehe Anhang am Textende]

Dabei sind die akademischen Grade und die Anbindungen an Universitäten/Hochschulen für die rechten, neofaschistischen, rassistischen und verschwörungsideologischen Propagandist*innen von Vorteil.

Kommt doch der Angriff getarnt als vermeintlich wissenschaftlich daher und viele schauen genau dort nicht hin, ignorieren Strukturen wie diese, die genaugenommen als Generalangriff auf Demokratie, auf Grundrechte, auf Gleichheit, auf Diversität, auf sozialstaatliche Errungenschaften und auf die Gesundheit verstanden werden müssen.

Auch zu diesem Netzwerk gehört die Wissensmanufaktur, die das Hörbuch Plan B in mittlerweile 8 Sprachen verbreitet, [7] deren Autoren Andreas Popp und Rico Albrecht sich positiv auf die antisemitische Hetzschrift „Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft“ von Gottfried Feder beziehen und das ganze mit Unwahrheiten garnieren.

Textauszug: „Diese Methode der Staatsentschuldung geht zurück auf Gottfried Feder (1883-1941), der sie in seinem „Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft“ bereits im Jahre 1919 forderte. Leider trug Feder damals auch zum Aufstieg der NSDAP bei, weshalb viele heute die Brechung der Zinsknechtschaft fälschlicherweise mit dem 1933 installierten Nazi-Regime in Verbindung bringen, das jedoch Feders Zinskritik anschließend bekämpfte, wie es auch die kapitalistisch geführten Demokratien taten und noch heute tun.

[8]

Gottfried Feder war Mitglied der NSDAP und war am 25-Punkte-Plan der NSDAP beteiligt. Er kann darum ohne Übertreibung als ein führender Wirtschaftstheoretiker der Nazis bezeichnet werden. [9]

Genau diese „Wissensmanufaktur“, die lieber gleich auf das Original zurückgreift, und Veranstaltungen mit Vera Lengsfeld, Karl Albrecht Schachtschneider … durchführt, [10] macht Werbung für die Hannah-Ahrendt-Akademie unter der Überschrift: „Großartige Bildungs-Perspektive für die unentschlossene Jugend“ und verbreitet gleichzeitig ein Video mit Andreas Popp (Wissensmanufaktur und Referent) und Christian Klammer, dem Vorstandschef der Akademie. [11]

Auffallend ist auch der Anteil von Verschwörungsideologen unter den 24 Dozent*innen/Gastredner*innen der „Akademie“.

Da wären zu nennen Prof. Dr. Ralf Otterpohl, der Vorträge hält, in denen er für nachhaltige Siedlungsgründung begeistern will. Dabei Verschwörungsideologien verbreitet und für die extrem rechte und antisemitische Anastasia-Bewegung wirbt.

Mehr dazu hier

Der nächste ist Prof. Dr. Franz Ruppert. Er verbreitet seit Herbst 2020 Falschinformationen und Verschwörungsideologien in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie für die er u.a. Bill Gates verantwortlich macht. [12] [13]

Dr. Daniele Ganser ist auch als Verschwörungsideologe bekannt. Deshalb ist er auch so beliebt bei kla.tv. Wer seinen Namen hier eingibt wird mit stolzen 71 Suchergebnissen, d.h. Videovorträgen, belohnt. Hier wo Werbung für Scientology gemacht wird. [14]

Ganser war 2014 auch Referent für eine AZK-Konferenz, [15] von Ivo Sasek initiiert. An der 17. AZK Konferenz nahm als Referent auch Andreas Popp teil. [16] Von Ivo Sasek aus existieren nachweislich Verbindungen zu Scientology. [17]

Mittlerweile lassen sich auch Verbindungen zwischen Querdenken und Scientology belegen.

Das ist insofern bedeutsam, weil mehrere Personen der „Akademie“ als Redner bei Querdenken-Demonstrationen aufgetreten sind bzw. die Gesinnung von Querdenker*innen, also von CoroNazis, teilen.

Querdenken 711 bzw. Michael Ballweg distanzierte sich zwar von Scientology [18] und doch war ein gewisser Till D., ein Scientologe, nicht nur Teilnehmer von zahlreichen Querdenken-Demonstration, sondern auch Redner und Teil von Ballwegs Organisationsteam. [19]

D.h. „Scientologe half „Querdenken“ aus den Startlöchern

Max Otte, der Bundesvorsitzende der WerteUnion, trat z.B. am 24.04.2021 im Rahmen einer Demonstration von Querdenken-Aachen als Sänger und Redner auf.

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt. Ein Bild von Max Otte bei Querdenken Aachen 24.04.21, der mit Gitarre auf der Bühne steht und singt.

Darüberhinaus war er auch in Karlsruhe, in Stuttgart … .

Screenshot, der die Angaben im Thread belegt. Max Otte auf der Bühne am 31.5.2020 bei einer Querdenken Demo in Stuttgart.

[20]

Zur Akademie gehören auch 2 Mitglieder der Querdenker-Partei Die Basis. Zu nennen sind hier Prof. Dr. Andreas Sönnichsen, der sich gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Meyen bei #allesaufdenTisch beteiligt hat, und Prof. Dr. Martin Schwab.

Gunnar Kaiser, der Mitorganisator des rechten Appells für freie Debattenräume, war ebenfalls mehrmals Redner im Rahmen von Querdenken-Demonstrationen.

Bild von einer Ankündigung von Gunnar Kaiser am 20.09.20 in Weinheim, organisiert von Querdenken 6201

Ankündigung von Querdenken713 zu einer Demo in Heilbronn. Gunnar Kaiser redet zum Thema: „Menschen verteidigen ihre Ideologie“.

Gunnar Kaiser, bei der „Akademie“ zuständig für Philosophie, ist u.a. Autor für Rubikon, eine Querfront-Plattform für die auch die Islamwissenschaftlerin Agnes Imhof, Matthias Burchardt, Daniele Ganser, das Ehepaar Hans Kremer und Isabell Krötsch schreiben.

Zu den Gastredner*innen der „Akademie“ gehört auch ein gewisser Dr. Stefan Lanka, hier zuständig für Meeresbiologie.

Er gilt als notorischer Impfgegner [21] und als „Virenleugner, der weiter Unfug verbreitet“ [22] und das schon seit Jahren. Er ist mittlerweile so weit abgedriftet, dass er behauptet, „(…) dass es keine Viren gibt und dass die Theorie über Viren einem falschen Weltbild folgt.“

„(…) die heutigen Virulogen, ganz besonders in Sachen AIDS, Masern oder SARS-CoV-2, Betrüger oder Scharlatane seien. (…)“ [23]

Vor 6 Jahren, 2015, bot Lanka 100.000 Euro für den Beweis von Masernviren. Nachzulesen hier

Und während CoroNazis unablässig gegen die Maßnahmen zum Schutz vor Corona und z.B. gegen das Impfen demonstrieren und mobilisieren und im Jahre 2 der Corona-Pandemie nicht nur ideologisch, sondern auch epidemiologisch Deutschlands Straßen unsicher machen, sogar Kliniken belagern

Ein Beispiel

und regelmäßig gewalttätig wüten inkl. eines Ermordeten, taten sich Menschen zusammen und gründeten, um genau das fortzusetzen, die Hannah-Ahrendt-Akademie.

Eine Akademie ohne Gebäude, eine Akademie rein virtuell in Form von Online-Veranstaltungen, eine Akademie, die einen Kampf um die Köpfe von jungen Menschen mit Hochschulreife führt.

Die Hochschulreife ist die Voraussetzung, um sich dort anmelden zu können.

Es ist ein Kampf gegen das Impfen, gegen die Gesundheit, gegen die Gerechtigkeit, gegen die Solidarität, gegen die Humanität, gegen die Ratio und gegen die Wissenschaft u.s.w.

Doch während die kosmische Ausdehnung ein nicht zu beeinflussender Vorgang ist,

kann die Ausdehnung und Vermehrung von rechten, von extrem rechten, von verschwörungsideologischen, von rassistischen … Netzwerken und Strukturen beeinflusst und gestoppt werden.

Mensch muss es nur wollen.

Ergänzungen:

Seit dem 23.11.2021 existiert die Webseite der Hannah-Arendt-Akademie nicht mehr.

AnonLeaks berichtete ausführlich darüber

„Hannah-Arendt-Akademie: wenn Al Bundy Schule macht“

„Es konnte nicht so bleiben: Querfront-Akademie ge…ändert?“

„Hannah Arendt Akademie: ein Namensstreit im Oktober und was Max Otte damit zu tun hat“

Anhang:

Prof. Dr. Max Otte (Gastredner)

Er hat zum 31.12.2018 Tätigkeit als Professor an der Hochschule Worms aufgegeben. [Quelle]

Dr. Agnes Imhof (Gastrednerin)

Lehrveranstaltungen an den Universitäten Bamberg, München (LMU), Göttingen und Erlangen

Seit 2016 Lehrtätigkeit an der FAU Erlangen, freie Publizistin mit Sachbuch- und Romanpublikationen
[Quelle]

Prof. Dr. Ralf Otterpohl (Dozent)

Leiter des Institut für Abwasserwirtschaft und Gewässerschutz der Technische Universität Hamburg (TUHH)
[Quelle]

Prof. Dr. Michael Meyen (Dozent)

Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
[Quelle]

Dr. phil. Ulrike Meier (Gastrednerin)

Dozentin für Mediendidaktik und –psychologie an der Rheinische Fachhochschule Köln
[Quelle]

Prof. Dr. Gerd Morgenthaler (Gastredner)

Lehrstuhl für öffentliches Recht unter Berücksichtigung europäischer und internationaler Bezüge Universität Siegen
[Quelle]

Prof. Dr. Tobias Unruh (Gastredner)

Professur für Nanomaterialcharakterisierung (Streumethoden) im Rahmen des Exzellenzclusters EAM (Prof. Dr. Unruh) Institute of Condensed Matter Physics FAU Erlangen-Nürnberg
[Quelle]

Dr. Thomas Damberger (Dozent)

Er ist Vertretungsprofessor für Allgemeine Erziehungswissenschaften an der Leuphana-Universität Lüneburg
[Quelle]

Dr. Matthias Burchardt (Dozent)

Eigenen Angaben zufolge Akademischer Rat an der Universität zu Köln und wissenschaftlicher Beirat
[Quelle]

Prof. Dr. Franz Ruppert (Gastredner)

Er ist Professor für Psychologie an der Katholischen Stiftungshochschule München und als psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in München tätig
[Quelle]

Prof. Dr. Andreas Schnepf (Chemie) (Gastredner)

Seit Oktober 2012 ist er W3-Professor an der Universität Tübingen (Institut für Anorganische Chemie)
[Quelle]

Prof. Dr. David Engels (Gastredner)

Er hat seit 2008 einen Lehrstuhl für römische Geschichte an der Université libre de Bruxelles, seit 2018 ist er freigestellt um als Forschungsprofessor am Instytut Zachodni in Posen (Polen) tätig sein zu können
[Quelle]

Prof. Dr. Holger Rekow (Gastredner)

Professor für Allgemeine BWL beim FOM Die Hochschule für Berufstätige
[Quelle]

Prof. Dr. Martin Schwab (Dozent)

Hat einen Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Verfahrens- und Unternehmensrecht an der Universität Bielefeld
[Quelle]

Prof. Dr. Andreas Sönnichsen (Dozent)

Die anthroposophische Universität Witten/Herdecke meldete am 7.11.2017 der Lehrstuhlinhaber und Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (UW/H) sei zum 1. Vorsitzenden des neu gegründeten Wissenschaftlichen Beirats der gevko GmbH, gewählt worden
[Quelle]

Prof. Dr. Angelika Böttger (Dozentin)

Group Leader Biozentrum der LMU München Department Biologie II Zell und Entwicklungsbiologie
[Quelle]

Dr. Daniele Ganser (Gastredner)

War von 2012 bis 2017 Lehrbeauftragter an einem Institut der Universität St. Gallen
[Quelle]

Ein anständiger Feminismus

Ein anständiger Feminismus würde die Absicht verfolgen das Patriarchat zu zerstören und würde sich nicht mit weniger zufrieden geben.

Ein anständiger Feminismus würde nicht ganze Bevölkerungsgruppen (Sexarbeiterinnen, trans Personen, nonbinäre Menschen …) ausgrenzen und vielleicht sogar bekämpfen, wäre also nicht swerf und nicht terf.

Ein anständiger Feminismus wäre solidarisch und queerfeministisch. Darüber hinaus wäre dieser antirassistisch.

Denn sonst wäre es eine Bewegung, die nur den Interessen von weißen cis-geschlechtl. heterosexuellen Frauen dienlich ist und die women of color und schwarze FLINTAs ausgrenzt oder als Feigenblatt benutzt, um diese bei der nächstbesten Gelegenheit, sobald es förderlich erscheint, über Bord zu werfen.

Ein anständiger Feminismus würde zu jeder Zeit im Auge behalten wer sich verbünden will, wer auf Kampagnen oder Inhalte aufspringt und würde unentwegt die Vernetzungen, die im Entstehen oder bereits entstanden sind überprüfen und dabei gleichfalls sich selbst mit und die eigenen Formulierungen.

Ein anständiger Feminismus würde sich niemals mit Rechten, Sexist*innen oder Antifeminist*innen verbünden und mit diesen gemeinsame Sache machen. Niemals.

Ein anständiger Feminismus würde niemals verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausspielen.

Und jetzt bin ich da wo ich hinwill.

Am 13.11.2021 twitterte Rebecca Schönenbach, Vorsitzende der Frauen für Freiheit (FfF), über die gelungene Veranstaltung von Terre des Femmes (TdF (D)) am Vortag, zu der sie auch eingeladen war. [1]

Rebecca Schönenbach twitterte: Gelungene Veranstaltung gestern, zu der ich als Vorsitzende von FrauenfFreiheit eingeladen war. Herzlichen Dank für 40 Jahre Arbeit für Frauenrechte, liebe TDFev-Frauen! Wir machen weiter für #UniversalWomensRights.

[1]

TdF (D) bezeichnen das was sie tun als Feminismus, allerdings einen, der Sexarbeit ablehnt und trans Menschen ausschließt, also ist es swerf und terf.

Die Frauen für Freiheit (FfF) haben auf die Bezeichnung Feminismus verzichtet, stattdessen kämpfen und streiten diese für Frauenrechte. Mensch könnte also annehmen es handele sich um Frauenrechtlerinnen.

Dies taten FfF allerdings in der Vergangenheit gemeinsam mit Don Alphonso bzw. Rainer Meyer, von FfF als „Feminist in Tracht“ bezeichnet, gemeinsam mit der Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, [2]

Screenshots einer Mitteilung von Freiheit für Frauen, der die Angaben im Thread bestätigt.

[3]

gemeinsam mit Ahmad Mansour, [4] der „Abschiebung als Strafe“ als „legitim“ erachtet, [5]

Ein Foto von Ahmad Mansour, Birgit Kelle und Giuseppe Gracia im Rahmen einer Veranstaltung der Frauen für Freiheit

[6]

gemeinsam mit Anabel Schunke, einer extrem rechten Influencerin, gemeinsam mit Henryk M. Broder, [7]

Screenshot von einem Veranstaltungshinweis der Achse des Guten, der auf eine Veranstaltung mit Rebecca Schönenbach, … und Anabel Schunke hinweist.

[8]

vom islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten (achgut), für den Schunke regelmäßig schreibt und Rebecca Schönenbach nachweislich zwei Mal. Nämlich 2017 [9] und 2018. [10]

Rebecca Schönenbach schreibt für Die Welt, für Tichys Einblick und für die rechtskatholische Tagespost, die im letzten Jahr die rechte 5.VV der wahren Schwarmintelligenz unterstützte. Hinter der VV steht Klaus Kelle, der der WerteUnion nahesteht.

2018 unterzeichnete Schönenbach die rassistische Erklärung 2018, die die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld, die auch für die Achse schreibt, initiiert hatte.

Schönenbach, der Kopf von Frauen für Freiheit (FfF), ist Mitstreiterin von Freiraum statt Haramkultur (FsH), einem islamfeindlichen und rechten Verein, dessen Autorin und Mitstreiterin Rebecca Sommer mit der WerteUnion sympathisiert. [11]

Hier bei FsH schrieb Rebecca Sommer mehr als ausführlich über die beiden rechten Kongresse der Freien Medien im Deutschen Bundestag 2018 und 2019. [12] Hier bei FSH wird auch schon mal verlinkt zum extrem rechten Jürgen Fritz Blog. [13]

Dabei handelte es sich um einen Artikel mit der Überschrift: „Warum wir ein Recht auf Widerstand gegen die Massenmigration haben.“ [14] Dieser war vom 15.11.2018 und war verfasst von Hartmut Krauss, der übrigens auch für FSH schreibt.

Von FsH führen auch Verbindungen zur EMMA über Astrid Manthey. [15]

Doch zurück zu Schönenbach, die 2018 als Erstunterzeicherin die Petition von TdF (D) Den Kopf frei haben“, eine Petition gegen das Kinderkopftuch, unterstützte. Eine Petition, die auch von der AfD Darmstadt weiterverbreitet wurde.

2020 tauchte Schönenbach auf als Mitverfasserin des Appells „Bekämpft Geschlechter Apartheid!“, der auch von der EMMA unterstützt wurde. Dies tat Schönenbach gemeinsam mit Mina Ahadi und Naïla Chikhi.

Darüberhinaus war Schönenbach auch Mitautorin einer Publikation von Sandra Kostner und Elham Manea (Hg.), die beide mittlerweile beim rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angekommen sind.

So wie Ruud Koopmans und Susanne Schröter auch, die sich gleichfalls an dieser Publikation beteiligten, gemeinsam u.a. mit dem Hufeisenkönig Eckhard Jesse, mit Neckla Kelek von TdF (D), Armin Pfahl-Traughber und Kristina Schöder (CDU).

Screenshot mit den Angaben zum Buch und den Mitautor*innen: Helene Aecherli, Ebrahim Afsah, Volker Beck, Aje Carlbom, Heiko Heinisch, Ayaan Hirsi Ali, Eckhard Jesse, Necla Kelek, Thomas Kessler, Ruud Koopmans, Sandra Kostner, Elham Manea, Markus Norell, Armin Pfahl-Traughber, Rebecca Schönenbach, Kristina Schröder, Susanne Schröter, Lorenzo Vidino, Joachim Wagner und Michael Wolffsohn.

[16]

Screenshots von den Inhaltsangaben, die die Angaben im Thread zusätzlich bestätigen.

[17]

Bild

[17]

Bild

[17]

Das Buch trug den Titel: „Lehren aus 9/11, 09/“ und vereinte mehr als nur fragwürdige Personen, sondern Personen, die durchaus in der Vergangenheit einschlägig und menschenverachtend oder durch rechte und extrem rechte Verbindungen aufgefallen sind.

Doch spätestens als Rebecca Schönenbach im März 2020 und im Mai 2020 als Referentin für den Hayek Club Berlin, der zur Hayek-Gesellschaft gehört, dem „Mistbeet der AfD“, dem „völkisch-nationalistischen Sumpf“, fungierte,

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

[18]

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt

[19]

hätten die Alarmglocken läuten müssen. Doch es geschah gar nichts. Dabei hatte Schönenbach durch ihre Tätigkeit als Referentin für den Hayek-Club deutlich gemacht wo sie zu verorten ist.

Die „Frauenrechtler*innen“ oder vermeintlichen Feminist*innen, kurzum alle, die sich an Kampagnen und Veranstaltungen von und mit FfF oder in Kooperation mit R. Schönenbach beteiligten und noch beteiligen werden, interessiert das allerdings nicht.

Genaugenommen interessiert es so gut wie gar keine*n. Es scheint auch keine*n zu interessieren, dass Schönenbach via Twitter z.B. Alan Posener, Ulf Poschardt, Ruud Koopmans, Birgit Kelle, Don Alphonso oder Roland Tichy folgt. [20]

Bei den Frauen für Freiheit sieht es auch nicht besser aus und ich höre sie schon die kritischen Stimmen, die sich an diesem Hinweis stören werden.

Doch genau die sollten sich einmal fragen, was eine vermeintliche Frauenrechtlerin von Rainer Meyer, also Don Alphonso, von Birgit Kelle, von Roland Tichy … überhaupt lernen will. Soviel dazu.

Im Januar 2021 erschien das Buch „Ich will frei sein, nicht mutig“ mit einem Vorwort von Lale Akgün. Dabei handelte es sich um Gemeinschaftsproduktion von Naïla Chikhi und Rebecca Schönenbach (Hg.)

Bild vom Cover des Buches und eine kleine Beschreibung: „Nach der massiven sexuellen Gruppengewalt gegen Frauen in der Silvesternach 2015 wurde die Debatte schnell von Rechtspopulisten und intersektionalen Kreisen instrumentalisiert. Damit war die Diskussion über Hintergründe und mögliche Prävention beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Frauenrechte gerieten aus dem Blick.

Dieses Buch führte zu zahlreichen Rezensionen und auch die Jungle World veröffentlichte im selben Monat einen Auszug aus dem Buch unter der Überschrift „Die Geschichte einer saudischen Frau“. [21]

Was sich noch wohltuend unterschied zu den vielen anderen Artikeln zum Buch, die alle so ähnlich lauteten wie „Lautes Schweigen nach Köln“.

Damit dieser Thread nicht falsch verstanden wird, die leidvollen Erfahrungen von Frauen und FLINTAs in islamischen Ländern oder in islamisch-fundamentalen Zusammenhängen sollen hier nicht kleingeredet oder abgewertet werden. Ganz und gar nicht.

Es steht mir auch als weißer Person nicht zu Frauen/FLINTAs vorzuschreiben, wie sie ihre Traumata und leidvollen Erfahrungen verarbeiten sollten und die Kritik an fundamentalen Religionen aus queerfeministischer Perspektive ist immer notwendig.

Allerdings möchte die Schreiberin dieses Threads darauf hinweisen mit wem sich die Betroffenen da eigentlich verbündet haben.

Möchte den Fragen nachgehen: Wer gab/gibt Rebecca Schönenbach eine Plattform ohne sie gleichzeitig kritisch einzuordnen und warum fehlt diese Kritik und die Einordnung? Warum bleibt es so still?

rbb Kultur bezeichnet Schönenbach als Frauenrechtsaktivistin.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread.

[22]

Die Plattform Migration (AT) veröffentlichte am 18.08.2021 den Aufruf „Rettet die afghanischen Frauenrechtlerinnen“. Zu den Unterzeichner*innen gehörte auch Rebecca Schönenbach, [23]

Sie beteiligte sich 2017 an einer Veranstaltung von Freiraum statt Haramkultur [25] an der auch Rebecca Sommer teilgenommen hat.

Rebecca Sommer berichtete im Mai 2019 ausführlich von ihrer Initiative an der Basis und wie sie sich mit dem Vorsitzenden der WerteUnion getroffen hat. [26]

Rebecca Sommer sitzt Alexander Mitsch, damals noch Vorsitzender der WerteUnion gegenüber. Das Bild vermittelt den Eindruck beide seien in eine ernsthafte Diskussion verwickelt.

Hier steht sie freudestrahlend neben Rainer Wendt von der Deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG).

Rebecca Sommer von FsH steht hier freudestrahlend neben Rainer Wendt von deutsche Polizeigewerkschaft (DpolG).

Und hier neben Hans-Georg Maaßen.

Rebecca Sommer lächelt und steht neben im Hans-Georg Maaßen.

[24]

Während sie gleichzeitig so tut, als sei sie Frauenrechtlerin. [27] [28]

Ich komme zum Schluss: Ein Feminismus mit Anstand klüngelt niemals, NIEMALS, N.I.E.M.A.L.S. mit Rechten und auch nicht mit denen, die mit Rechten klüngeln. Denn was kann dabei schon herauskommen?

Sind es doch genau jene, die auch, aber nicht nur, die Rechte von Frauen, von FLINTAs mit Füßen treten und mit Freude im Patriarchat leben.

Ein Hoch auf diesen „Feminismus“. …

Denkfabrik R21

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Am 4.11.2021 berichteten Medien erstmalig über die Denkfabrik R21, die am selben Tag ihren offiziellen Start auf ihrer Webseite angekündigt hatte. [1]

R21 bezeichnet sich selbst als „Denkfabrik für bürgerliche Politik“ und versteht sich als „Plattform, die kluge Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Publizistik und Kultur zusammenführt und vernetzt.[2]

Sitz der Denkfabrik R21 ist München und vertreten wird sie von den drei Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Andreas Rödder, Dr. Kristina Schröder und Dr. Harald Mosler. [3]

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lassen sich 30 Personen ausmachen, die hinter R21 stehen. Das sind der Referent für kommunikative und politische Koordination Danny J. Pichottka, die 15 Initiator*innen und ein 14-köpfiger Beirat.

Die Initiator*innen der Denkfabrik R21

Anna von Bayern, Jörg Hackeschmidt, Jan Kallmorgen, Sylvia Kaufhold, Caroline König, Ahmad Mansour, Natalie Mekelburger, Harald Mosler, Andreas Rödder, Jan-Peter P. Schacht, Kristina Schröder, Susanne Schröter, Hermann-Otto Solms, Eugen Turi, Martin Wiesmann

 

Die Mitglieder des Beirats der Denkfarbrik R21

Ulrike Ackermann, Nikolaus von Bomhard, Naïla Chikhi, Lars P. Feld, Wolfram von Fritsch, Susanne Gaschke, Carline Green, Eric Gujer, Sandra Kostner, Matthias Müller, Marie-Christine Ostermann, Karl-Heinz Paqué, Karin Schmidt-Friderichs, Martin Viehkötter

 

Als Referent für kommunikative und politische Koordination ist Danny J. Pichottka tätig

Also insgesamt sind es zum gegenwärtigen Zeitpunkt 30 Personen, die außerordentlich gut vernetzt sind, die so gut vernetzt sind, so dass dieser Thread nur ein Versuch sein kann dieses Netzwerk, die Strukturen und was dahintersteckt darzustellen.

Der Versuch die Vernetzungen grafisch abzubilden, endete unübersichtlich und musste deshalb vorzeitig abgebrochen werden. Was dann so aussah:

Versuch die 14 Mitglieder des Beirats der Denkfabrik R21 und ihre Vernetzungen darzustellen. Dieser musste abgebrochen werden, weil der Platz nicht ausreichte. Zu sehen ist ein durcheinander von Beiratsmitgliedern und Organisationen und Pfeilen kreuz und quer.

Versuch die 15 Initiator*innen der Denkfabrik R21 und ihre Vernetzungen darzustellen. Dieser musste abgebrochen werden, weil der Platz nicht ausreichte. Zu sehen ist ein durcheinander von den Initiator*innen und Organisationen und Pfeilen kreuz und quer.

Zunächst einmal fällt auf, dass sich hier bei R21 CDU (Kristina Schröder) und FDP (Hermann Otto Solms, Sylvia Kaufhold, Karl-Heinz Paqué) die Hand reichen und die Konrad-Adenauer-Stiftung (Andreas Rödder) sich mit der Friedrich-Naumann-Stiftung (Karl-Heinz Paqué) auf der personellen Ebene verbindet.

Der Chefredakteur Eric Gujer der Neue Züricher Zeitung (NZZ), deren Berichterstattung nach rechts abgedriftet ist, [4] hat sich R21 angeschlossen und verbündete sich dadurch mit Mitgliedern/Mitstreiter*innen des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit (Susanne Schröter, Ulrike Ackermann, Sandra Kostner)

und mit ein wenig Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz (2019, 2020: Kristina Schröder, Andreas Rödder), initiiert von Klaus Kelle (CDU).
Anm.: Wer hier einen Vortrag hält, ist schon sehr sehr weit rechts angekommen. Sehr sehr weit.

Natürlich darf auch eine Brise von der Grundeinstellung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, vertreten durch Karin Schmidt-Friderichs, nicht fehlen.

Sie hatte zuletzt deutlich gemacht, dass der Börsenverein und sie selbst, für eine vielfältige und liberale Gesellschaft stehen, das aber nur gemeinsam mit denen, die diese bekämpfen.

In einem Artikel im Börsenblatt vom 26.10.2021 plädierte die Verlegerin für’s verhandeln [5] und zeigte damit deutlich, wo sie steht.

Doch KEIN Mensch kann erwarten, dass BIPoCs, FLINTAs, Muslima*Muslime, Jüdinnen*Juden, Rom*nja, Sinti*zze … und viele weitere bedrohte Bevölkerungsgruppen über ihr Existenzrecht mit den Angreifenden verhandeln und warum auch.

Darum dürfte es Schmidt-Friderichs und auch die anderen nicht stören, dass R21 nicht nur auf antimuslimischem Rassismus aufgebaut ist, sondern ebenso auf LGBTQI-feindlichkeit und z.B. auf Abgrenzung gegenüber geflüchteten notleidenden Menschen.

Screenshot von einem Artikel von R21 vom 16.10.21 mit der Überschrift: „Muezzinruf-Projekt ist keine Integration. Das R-21-Gründungsmitglied Sussanne Schröter sieht das am vergangenen Freitag gestartete Kölner Modellprojekt zum Muezzinruf kritisch. Im Interview mit dem Deutschlandfunk …“ Über der Ankündigung ist das Foto vom Dach einer Moschee vor einem strahlend blauen Himmel zu sehen.

Unter einem Foto von einem als Mädchen gelesenen Kind, das liest, steht die Ankündigung für einen Artikel vom 26.07.21: „Gendern als Gesinnungszwang. Zwei Drittel der Bevölkerung lehnen gegenderte Sprache ab, eine Minderheit akademischer Mittelschichten und ihrer Parallelwelt trommelt aggressiv dafür. Mittlerweile tobt …“

Ankündigung eines Artikels von R21 vom 13.04.21 mit dem Titel An der Grenze. Sylvia Kaufhold Autorin in der FAZ schreibt, dass die Vorstellung eines vollkommen offenen Asylsystems unausweichlich zu einem Kollaps führen würde.

Was den antimuslimischen Rassismus oder die Islamfeindlichkeit betrifft, sind hier beispielhaft folgende Personen zu nennen: Susanne Schröter, Ahmad Mansour und Naïla Chikhi, die bis 2018 eigenen Angaben zufolge Referentin für Flucht und Frauen bei den Swerfs und Terfs von Terre des Femmes (D) gewesen ist.

Auch TdF (D) verbreitet antimuslimischen Rassismus. Nachzulesen hier in Teil 4.

Chikhi gehörte gleichfalls u.a. zu den Erstunterzeichner*innen des rechten Appells für freie Debattenräume, wie Ackermann und Kostner auch.

Chikhi war in der Vergangenheit Referentin einer Veranstaltung der rechten Frauen für Freiheit (FfF) genauso wie Ahmad Mansour, der gemeinsam mit Beatrice Mansour die MIND-Prevention, die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention gegründet hat. [6]

Hier ist Chikhi mittlerweile Workshopleiterin. [7] Zum Angebot von MIND-Prevention gehören Workshops, Fortbildungen und Vorträge, die Ahmad Mansour auch zu einem angekündigten evangelikalen Antisemitismus-Kongress in 2020 führte und u.a. zur Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS).

Mansour ist Autor mehrerer Bücher und Mitautor im Sammelband von Carsten Linnemann (CDU) und Winfried Bausback (CSU): „Der politische Islam gehört nicht zu Deutschland“.

Mit Beiträgen von Christine Schirrmacher (EAD…), Bassam Tibi (CDU), Necla Kelek (TdF (D)), Michael Blume (CDU) … .

Bild vom Cover des Buches „Der Politische Islam gehört nicht zu Deutschland“ von Carsten Linnemann/Winfried Bausback (Hg.)

Beiratsmitglied Lars P. Feld, Direktor des Walter Eucken Instituts und Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung, Gegner der Grundrente, [8] ist so gut vernetzt, dass nachfolgende Grafik vom April 2020 nur einen kleinen Überblick bietet.

Grafik war der Versuch die Vernetzungen von Lars P. Feld darzustellen.

Davon wird R21 letzten Endes profitieren können, denn „wir“ sehen hier u.a. Verbindungen auch zur Mont Pèlerin Society, einem zentralen Knotenpunkt neoliberaler Netzwerke, vernetzt mit der Friedrich Naumann Stiftung, dem Walter Eucken Institut und u.a. der Hayek-Gesellschaft. [9]

Nun zur Atlantik-Brücke, die aus Gründen nie mehr als 500 Mitglieder/Mitstreiter*innen hat und ich als „Verein“ darstellt, „dem führende Persönlichkeiten aus „Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen“, so lobbypedia.

Unter dem Dach der Atlantik-Brücke finden u.a. Konferenzen, Vorträge und Diskussion statt, wie z.B. eine Lunch-Diskussion mit dem ehemaligen Trump-Berater Bryan Lanza, der den Faschisten, Rassisten und Misogynen Trump verharmloste:

„Präsident Trump sei ein Geschäftsmann und in erster Linie auf produktive Zusammenarbeit mit anderen Staaten bedacht. Seine Regierung sei „open for business.“ Statt sich weiterhin an seiner Wahlkampfrhetorik abzuarbeiten, solle man auf Trumps Politik der ersten 100 Tage schauen.(…)“,

[10] so ist es dort zu lesen.

Anna von Bayern, Journalistin (früher einmal Bildzeitung) und Buchautorin, gehört dazu. Sie bringt Verbindungen mit, die auch ins Ausland reichen, z.B. ist sie Mitstreiterin des American Council on Germany und von Global Bridges. Außerdem ist sie Vorstandsvorsitzende der Stiftung Lichtblick Kinder- und Jugendhilfe in München.

Ebenfalls Mitglied der Atlantik-Brücke e.V. ist Jan Kallmorgen. Er ist Gründer des Think Tanks Atlantische Initiative e.V. und Mitglied der American Chamber of Commerce und des CDU-Wirtschaftsrates.

Auch Martin Wiesmann ist bei der Atlantik-Brücke Mitglied. „Nachdem er 30 Jahre in der Finanzindustrie tätig war, zuletzt als Vice Chairman Investment Banking Europe, Middle East and Africa von J.P. Morgan ist er jetzt Aufsichtsrat der LEG Immobilien AG, Düsseldorf.“ Neben seinem vielfältigen Engagement u.a. auch für das Städelmuseum. [11]

Da dieser Thread schon weit fortgeschritten ist, möchte ich auf eine letzte Verbindung eingehen. Diese betrifft die Hayek-Gesellschaft, „das Mistbeet der AfD“, „der völkisch-nationalistische Sumpf“. [12]

Diese Verbindung geschieht z.B. über Ulrike Ackermann. Sie ist Direktorin des John Stuart Mills Institut für Freiheitsforschung e.V. mit Sitz in Bad Homburg.

Zu den Kooperationspartner*innen des Instituts gehören die Friedrich Naumann Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, verschiedene Organisationen in CH, USA, FRA, NL … und die Hayek-Gesellschaft. [13]

Ulrike Ackermann fungierte bisher auch als Referentin für einen der zahlreichen Hayek-Clubs, die zur Hayek-Gesellschaft gehören. Sie aber nicht die Einzige.

Auch Susanne Schröter, Karl-Heinz Paqué waren hier schon zu Gast, sowie Andreas Rödder, der behauptet „Gendersprache stellt die bürgerliche Gesellschaft infrage“. Am 16.08.2021 war Rödder einer Einladung des Hayek-Clubs Frankfurt/M. gefolgt, um zu erläutern, dass sich ein „„Kulturkampfum die Zukunft der westlichen Zivilisation“ abzeichne. [14]

idea, das Sprachrohr der EAD, berichtete geradezu mit Begeisterung über Rödders Vortrag, ist doch das Thema Gender und Gendersprache und deren Ablehnung eines der immer wiederkehrenden Themen bei idea.

In seinem Vortrag machte Rödder deutlich, dass „viele bürgerliche Politiker“ nicht die Gefahren erkennen würden, „welche Gefahren dieser neue „Kulturkampf“ der Linken für die Freiheit mit sich bringe“. [15]

Der pegidahafte Verein deutsche Sprache (VDS) nahm dies in seinen Infobrief vom 22.08.2021 auf.

Screenshot vom VDS, der die Angaben im Thread belegt.

[16]

Doch zurück zur Hayek-Gesellschaft. Als Sprecherin des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit hielt Sandra Kostner, Beiratsmitglied von R21, am 4.10.2021 einen Vortrag für den Hayek-Club Frankfurt zum Thema „Wissenschaft gedeiht nur in einem Klima der Freiheit“.

Screenshot von der Webseite des Hayek-Clubs, der belegt, dass sowohl Andreas Rödder als auch Sandra Kostner in diesem Jahr hier einen Vortrag gehalten haben.

[17]

Sie sahen einige Vernetzungen, Verbindungen der Denkfabrik R21 und sahen die Themen der „bürgerlichen Mitte“, die R21 neu beleben will. [18] Nicht grundlos war die Rede davon, dass die „Republikaner kommen“. [19]

Screenshot vom Header der denkfabrik R21. Er bestätigt die gemachten Angaben im Thread.

[20]

Republik21 oder Denkfabrik R21 uns graut vor Dir, denn hier in Eurer Denkfabrik verlieren FLINTAs, BIPoC und viele andere Bevölkerungsgruppen ihre Rechte. Rechte, die unveräußerlich sind oder es sein müssten.

Andreas Rödder für die NZZ am 4.11.2019

„Die deutschen Universitäten haben durch die Transformation in «unternehmerische Universitäten» ihren intellektuellen Eigensinn aufgegeben, während die hypermoralische Kultur des Regenbogens totalitäre Züge entwickelt. Kein Wunder, dass eine Mehrheit der Deutschen inzwischen der Meinung sei, man müsse aufpassen, was man öffentlich sage, so der Historiker Andreas Rödder.“

Kristina Schröder twitterte über ihren Artikel für Die Welt am 31.01.2019 folgendes

„Ich finde derzeitige Rechtslage Abtreibung, inkl. Neuregelung 219a, vernünftig. Unerträglich finde ich aber die Bagatellisierung. Der „Zellhaufen“ hat in Woche 11 arbeitende Organe, Fingerabdruck und beginnenden Tastsinn. Natürlich wird hier ein Kind getötet!“

Hier wo Konservatismus, als Protofaschismus, teilweise in radikalisierter Form, groß geschrieben wird. Hier wo der Markt regiert und der Staat auf bestrafende und bürokratische Funktionen heruntergebrochen wird.

Von hier soll die bürgerliche Mitte noch weiter nach rechts getrieben werden und das gemeinsam mit Personen,

Susanne Schröter in einem Interview mit dem Deutschlandfunk am 13.12.2019

„Dazu muss man zwei Sachen sagen. Es wird ja hier nicht ein Islam geschaffen, sondern es gibt unterschiedliche Spielarten des Islam in Deutschland. Die sind da. Und jetzt muss man überlegen: Mit wem arbeitet man zusammen? Also, ich meine, wir arbeiten ja auch nicht mit Rechtsradikalen zusammen. Da haben wir ja auch eine klare Kante.“

wie z.B. Ulrike Ackermann, die den Sozialstaat als die schlimmste Ausprägung von „Vater Staat“ versteht.

Zu lesen in ihrem Buch „Eros der Freiheit“, das von der FDP gesponsert wurde. [21]

Ulrike Ackermann

„Wir brauchen keine Tugendwächter und Ideologen, die die Angst vor der Klimakatastrophe schüren und eine Moral daraus stricken, vor der die Vernunft keine Chance hat.“

Damit endet vorläufig eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem rechten Ekelpaket Denkfabrik R21.

Alerta!

Im Kontext betrachtet

Dieser Beitrag mit allen Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

Ursprünglich sollte hier eine kritische und mehr oder weniger emotionslose Auseinandersetzung mit der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) erfolgen. Warum das nicht möglich war und die BpB im Kontext betrachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die diesjährige Frankfurter Buchmesse stellt eine Zäsur dar, ein Einschnitt. Erstmalig boykottierten schwarze Autorinnen die #fbm21 wegen der Teilnahme neofaschistischer/rechter Verlage, allen voran die Verlage Jungeuropa und Oikos.

Die schwarzen Frauen und Autorinnen taten dies nicht etwa schweigend, sondern lautstark.

Doch anders als im Jahr 2017 als die extrem rechte Buchhändlerin Susanne Dagen sich mit einem Aufruf, der Charta 2017, mit den extrem rechten und neofaschistischen Verlagen solidarisierte und mit der Charta den rechten Rand einsammelte, erfuhren die Neofaschisten in diesem Jahr Solidarität direkt aus der Mitte. Selbst die TAZ und die SZ stimmten mit ein. So wurden aus den bedrohenden Nazis die Bedrohten, die die es zu schützen gilt, angeblich um der Demokratie willen.

Aus den Bedrohten, den BIPoCs, den Opfern, den schwarzen Frauen, den Autorinnen wurden die Bedroherinnen.

Das nennt sich Täter-Opfer-Umkehr.

Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank solidarisierte sich ausdrücklich mit zwei namentlich genannten betroffenen Frauen und doch sang er mit im Chor derer, deren Stellungnahmen und Äußerungen zum Thema Meinungsfreiheit auch als entsolidarisierender Akt verstanden werden können. [nachzulesen hier]

Soviel dazu. Ich komme später noch einmal auf die Buchmesse darauf zurück.

Anderes Thema.

Die Pressefreiheit.

Immer wieder erneut wird sie gefährdet und in Frage gestellt z.B. von der Polizei und von CoroNazis oder den querdenkenden Faschist*innen, die seit der Corona-Pandemie Deutschlands Straßen unsicher machen und das nicht nur epidemiologisch, sondern auch ideologisch.

Ausführlich dokumentiert werden die Angriffe auf die Pressefreiheit u.a. vom Geschäftsführer der deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in verdi Berlin-Brandenburg. Die Fälle sind zahlreich und gehen stets einher mit Gewalt.

Im Oktober 2021 schrieb der Universitätsprofessor Prof. Dr. Peter Hoeres einen längeren Artikel für Die Neue Ordnung, einem Magazin das vom rechtskatholischen Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW) herausgegeben wird.

Schon 2019 forderte die Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik in einer öffentlichen Stellungnahme auf Publikationen in Die Neue Ordnung zukünftig zu verzichten, da diese in ein „populistisches und extrem rechtes Fahrwasser“ geführt worden sei.2 Jahre später schreibt also der Universitätsprofessor Hoeres für Die Neue Ordnung einen längeren Artikel in dem er die „linke Dominanz“ als Problem für die Pressefreiheit ausgemacht haben will.

Idea das Sprachrohr der evangelikalen Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) berichtete darüber. Nachzulesen hier

Allüberall wittert der rechte Professor, der sowohl für TUMULT, für Tichys Einblick publiziert(e), 2019 die Petition Stop Gendersprache Jetzt! unterzeichnete, mind. 2x Referent für die Bibliothek des Konservatismus, einem Think Tank „neuer“ Rechter, gewesen ist und seit dem 04.02.2021 dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angehört, Linke. Gefährliche Linke.

Derselbe rechte und gut vernetzte Professor gehört zugleich aber auch dem wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) an.

Die BpB, die im Fuß auf ihrer Webseite schreibt: „Demokratie stärken – Zivilgesellschaft fördern“, denn das sei ihr Auftrag, so die BpB.

Screenshot der die Angaben im Thread belegt. Zu sehen ist eine Seite mit dem Spruch „Demokratie stärken – Zivilgesellschaft fördern“.

[1]

Und weiter:

„Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Bewusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken. So steht es im Erlass des Bundesministeriums des Inneren.“ [2]

Nun fragt mensch sich wie das gehen soll, wenn zum wissenschaftlichen Beirat Personen gehören, die diesem Vorhaben entgegenstehen und die antidemokratisch sind. Denn Peter Hoeres ist kein Einzelfall.

Zwei weitere Professorinnen, präzise Prof. Dr. und Lehrstuhlinhaberinnen (Schirrmacher und Schröter), sind hier aufzuführen. [3] Sie gehören gleichfalls zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Hier machen sie gemeinsame Sache mit Jörg Baberowski, mit Andreas Sönnichsen, einem Vertreter von Die Basis, mit Walter Krämer, der mit dem Hitler-Zitat im Schaukasten, den Klimawandelleugnern Dr. Hans-Joachim Dammschneider und Dr. Sebastian Lüning, … .

Mehr zum Netzwerk Wissenschaftsfreiheit hier

Christine Schirrmacher (Prof. Dr.), die stellvertr. Vorsitzende der BpB, gehört zum Hauptvorstand der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) und ist damit den Evangelikalen zuzuordnen.

Für Interessierte steht im Blog eine kritische zehnteilige Reihe über die EAD zur Verfügung, die zeigt was die EAD ausmacht und das ist nichts Gutes.

2020 unterzeichnete Schirrmacher den Aufruf Stoppen wir den politischen Islam, [4] unterstützte im selben Jahr den rechten Apell für freie Debattenräume [5] und gehört zum Unabhängigen Expertenkreis Muslimfeindlichkeit. [6]

Sie war in der Vergangenheit Referentin für das Lindenthal-Institut (Opus Dei) und ist Leiterin des Instituts für Islamfragen, einer Organisation der EAD.

Schirrmacher ist so gut vernetzt und in so vielen Gremien vertreten, darunter der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), dass dies den Rahmen eines Threads sprengen würde.

Die nächste im Bunde ist Prof. Dr. Susanne Schröter, Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam (FFGI).

Auch sie gehört zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und sie unterzeichnete 2020 den Aufruf „Stoppen wir den politischen Islam“.

Schröter unterzeichnete 2021 die Petition „Europas Freiheit schützen – Politischen Islam stoppen!“. Im Jahr davor (2020) war sie Erstunterzeichnerin des Aufrufs „Bekämpft Geschlechter-Apartheid“.

Auch die EMMA rief dazu auf. [7] Auch die Petition „Den Kopf frei haben (gegen das Kinderkopftuch“) initiiert von den Terfs/Swerfs von Terre des Femmes (D) wurde von Schröter unterzeichnet.

Eine Petition, die sogar von der AfD Darmstadt weiterverbreitet und damit unterstützt wurde. [8]

Schröter gehört auch zu den Mitbegründer*innen der „neuen liberalen-konservativen Denkfabrik R21“. https://www.deutschlandfunk.de/berlin-neue-liberal-konservative-denkfabrik-r21-will.2849.de.html?drn:news_id=1318671

Die Professorin ist der Ansicht der „politische Islam sei im Kern demokratiefeindlich, weil er den Vorrang des religiösen Gesetzes vor dem weltlichen vertrete.“ [9]

Ausgeblendet wird dabei das „politische Christentum“, also die Personen und Organisationen, die Gott über die Verfassung stellen wollen und fordern „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“, wie Ulrich Parzany von der Bekenntnisbewegung, die der EAD angeschlossen ist.

Oder die Personen und Organisationen, die 2015 die christlich fundamentale Salzburger Erklärung unterzeichnet haben, darunter der damalige Generalsekretär der EAD Hartmut Steeb, Ulrich Parzany, Thomas Schirrmacher (Ehemann von Christine Schirrmacher) … . [10]

Alle Unterzeichneten streben danach ihren christlich-fundamentalen Glauben allen aufzuzwingen und nehmen Einfluss auf politische Entscheidungen.

Zurück zu Susanne Schröter, die über Parteigrenzen hinweg beliebt bei der CDU und der FDP ist. Denn sie fungierte bisher als Referentin für die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Friedrich-Naumann-Stiftung sowie darüberhinaus für einen der zahlreichen Hayek-Clubs, die zur Hayek-Gesellschaft gehören „dem Mistbeet der AfD“ oder dem „völkisch-nationalistischen Sumpf“.

An dieser Stelle lässt sich festhalten zum wissenschaftlichen Beirat der BpB gehören 25% Rechte, Evangelikale oder Personen, die antimuslimischen Rassismus produzieren und weiterverbreiten und das getarnt als vermeintlich wissenschaftlich.

Auch die Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing Prof. Dr. Ursula Münch ist in der Vergangenheit schon negativ aufgefallen.

Sie hielt im Wintersemester 2018/2019 für die Kölner Burschenschaft Germania, Mitglied in der Deutschen Burschenschaft (DB), einen Vortrag im Rahmen der Marienberger Gespräche. [11]

Dass es sich bei der Kölner Burschenschaft Germania, um eine extrem rechte und völkische Burschenschaft handelt, war im WS 2018/19 längst bekannt oder hätte bekannt sein müssen.

Münch hat also keine Berührungsängste vor extremen und völkischen Rechten.

Doch was hat das eigentlich alles mit der Buchmesse zu tun?

Die Antwort ist schnell formuliert. In diesem Jahr hat nicht nur die Frankfurter Buchmesse mehr als deutlich gemacht und das lautstark, dass auch Rechte, Neofaschisten und Antidemokraten überall vertreten sein sollen, vermeintlich aus demokratischen Gründen.

Es zeigt sich mal wieder, dass der Generalangriff auf die Demokratie, den Rechtsstaat und auf die Grundrechte von BIPoCs, von FLINTAs, von Jüdinnen*Juden, von Muslima*Muslime, von Rom*nja und Sinti*zesse, von behinderten Menschen … nicht nur von stramm rechts erfolgt, sondern dass es die Mitte, der Kern der Gesellschaft, ihre Institutionen und Vereine sind, die wohlwollend Antidemokrat*innen, Autoritäre, Rechte, extreme Rechte und Neofaschist*innen aufnehmen und schützen.

Es sind dieselben Menschen und Organisationen, die am 9.11. Nie Wieder heucheln und die gleichzeitig vorgeben gegen extreme Rechte, gegen Rassismus, gegen Sexismus vorgehen zu wollen, allerdings nur gemeinsam mit den Tätern. Falls überhaupt.

Einige Screenshots von Einzelpublikationen der BpB mit einem Kuratorium, dem auch AfD-Abgeordnete angehören und mit einem wissenschaftlichen Beirat von etwas mehr als 25% fragwürdig.

Im Screenshot ist das Cover von Wandzeitung „Sexismus begegnen“ zu sehen und der Wandzeitung „Muslimfeindlichkeit begegnen“.

Im Screenshot sind die Cover der Wandzeitungen „Homophobie begegnen“ und „Antisemitismus begegnen“ zu sehen.

Im Screenshot sind die Cover der Wandzeitungen „Rassismus begegnen“ und „Antiziganismus begegnen“ zu sehen.

[12]

Screenshot einer Publikation (Schriftenreihe Bd. 10741) zu sehen. Dabei geht es um die Publikation: „Machtkampf am Mittelmeer Neue Kriege um Gas, Einfluss und Migration“ Drohen in der Mittelmeerregion neue kriegerische Auseinandersetzungen? Zumindest lassen sich dort zahlreiche Interessenkonflikte und alte wie neue Spannungen ausmachen, wie Thomas Seibert beschreibt.“

[13]

Als Ergänzung die Stellungnahme der Frankfurter Buchmesse vom 23.10.2021 „Eine Bühne für die Vielfalt“ und „Keine Bühne für Rassismus“.

Screenshot enthält folgenden Text: „Eine Bühne für die Vielfalt Autor*innen, die Ihr Euch gegen Rassismus, für Meinungsfreiheit, Chancengleichheit und Diversität engagiert: Nutzt unsere Bühne! Wie die Verlage und die Besucher*innen möchten, dass Eure Stimmen gehört werden.“

[14]

Screenshot mit folgendem Text: „Keine Bühe für Rassismus Wir verurteilen Rassismus in jeder Form und distanzieren uns entschieden davon. Darum unterstützen wir seit Jahrzehnten Autor*innen, die für Diversität und Meinungsfreiheit eintreten. Diesen Menschen laden wir aktiv ein, an unseren mit Partner*innen kuratierten Veranstaltungen teilzunehmen. Und wir unterstützen Stiftungen, die sich gegen Rassismus und Antisemitismus einsetzen.“

[15]

Denn das ist die Demokratie, die sie meinen und für die sie sich einsetzen.

Ein System, das BIPoCs, FLINTAs und weitere Bevölkerungsgruppen (Stichwort: Klassismus, Ableismus, Antisemitismus, Antiziganismus … ) ausgrenzt, Trauma, Leid, Gewalt verursacht und das in letzter Konsequenz für die Betroffenen den Tod bedeuten kann.

Pfui.

Renovatio-Institut

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Teil 1 über christliche Männerarbeit

Teil 2

Der Männerbund – Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“, so lautet der Titel einer Schrift des Renovatio-Instituts, die im September 2021 erschienen ist.

Deckblatt der Publikation mit einem Foto von Rittern auf Pferden im Hintergrund stehen Frauen, die in Not zu sein scheinen. „Gralsritter - Darstellung in einem französischen Gralsroman des 14. Jhd.“ Darüber „Der Männerbund Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“. Darunter: Renovatio-Impulse Nr. 3 – Stand: September 2021. Auf dem Bild mit den Rittern steht noch irgendwas in Althochdeutsch oder Latein. Keine Ahnung.

Laut christlichem Forum bzw. Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks, [1] wurde das Renovatio-Institut 2019 gegründet „um Antworten auf die drängenden Fragen der Zeit aus christlicher Perspektive zu entwickeln“ und um die Seele Europas zu schützen.

Die rechtskatholische Tagespost schrieb über das „Institut“ einen längeren Artikel, der die Identitäre Bewegung (IB) mit Sicherheit hoch erfreut hat. [2]

Gloria.tv, eine katholischfundamentale Onlineplattform, betrachtet das „Institut“ bereits als „Ritter für Europa“. [3]

Hinter dem Renovatio-Institut für kulturelle Resilienz stecken u.a. der Politikwissenschaftler Simon Wunder und Christian Machek als Institutsleiter. [4]

Zum vierköpfigen wissenschaftlichen Beirat gehören der neofaschistische Historiker Prof. Dr. David Engels, der „neu“rechte Evangelikale Prof. Dr. Harald Seubert, der katholische Theologe Prof. Dr. Michael Fiedrowicz und der Poltikwissenschaftler Prof. Dr. Heinz Theisen, regelmäßiger Gastautor für den Cicero.

Hier, beim Cicero, forderte Theisen u.a. einen neuen „kalten Krieg“ gegen den Islamismus. [5] Darüberhinaus publiziert Theisen auch für den islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des Guten (auch bekannt als achgut). [6]

Aber auch für die rechtskonservative NZZ schrieb der Politikwissenschaftler, [7] sowie für Tichys Einblick. Hier schrieb er über die Selbstauflösung des Westens, den nur ein „realistischer Konservatismus“ retten könne. [8]

Träger des „Instituts“ ist die St. Michael Gesellschaft mit Sitz in Augsburg. Informationen über den Träger stehen bisher nicht zur Verfügung, denn die St. Michael Gesellschaft betreibt keinen Blog oder eine Webseite.

Der heilige Michael, der Erzengel, der Teufelsbezwinger und Schutzpatron, der Streiter Gottes, der als Engel in Ritterrüstung und mit Helm, (Flammen-)Schwert oder Lanze und Schild Satan als Drachen durchbohrt, wurde der Namensgeber des Trägers. [9]

Abbildung des Erzengels Michael, der mit einem Spieß auf den am Boden liegenden Teufel einstechen will. Das Bild befindet sich im Louvre und dabei handelt es sich um Raffael: Der Erzengel Michael.

[10]

Soviel nur dazu.

Veröffentlicht wurde die Publikation „Der Männerbund – Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“ am 19.09.2021.

Verantwortlich für die Publikation (Downloadquelle: archive.is/T4Sfu), die nur downgeloaded werden kann und die nicht weiterverbreitet oder in Abschnitten veröffentlicht werden darf, ohne vorher Rücksprache mit besagter Gesellschaft geführt zu haben, ist Simon Wunder.

Er schrieb schon für Tumult, das „bildungsbürgerliche Aushängeschild des deutschen Rechtsterrorismus“. [11]

In der Tumultausgabe Frühjahr 2019 schrieb Wunder über „Islamisierungsprozesse in Westeuropa[12] und befand sich damit in dementsprechender Gesellschaft.

Wer sonst noch an der Publikation des „Instituts“ beteiligt gewesen ist, bleibt unerwähnt, stattdessen gibt es diesen Hinweis auf S. 7.

An der Erstellung des Textes wirkten vorwiegend Männer mit, die neben geistes- und sozialwissenschaftlichen Qualifikationen über langjährige Erfahrungen als Mitglieder verschiedener männerbündischer Institutionen verfügen, etwa in den Streitkräften, in christlichen Laiengemeinschaften, in Studentenverbindungen oder in der bündischen Jugend. Zu den Mitwirkenden gehören darüber hinaus eine Kulturwissenschaftlerin und eine Politikwissenschaftlerin, die als Offizier der Bundeswehr über Erfahrungen in einem männerbündischen Umfeld verfügt. Diese Publikation wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Änderungen werden im Änderungsverzeichnis am Ende dieses Textes dokumentiert.

Über die Autoren und Mitwirkenden An der Erstellung des Textes wirkten vorwiegend Männer mit, die neben geistes- und sozialwissenschaftlichen Qualifikationen über langjährige Erfahrungen als Mitglieder verschiedener männerbündischer Institutionen verfügen, etwa in den Streitkräften, in christlichen Laiengemeinschaften, in Studentenverbindungen oder in der bündischen Jugend. Zu den Mitwirkenden gehören darüber hinaus eine Kulturwissenschaftlerin und eine Politikwissenschaftlerin, die als Offizier der Bundeswehr über Erfahrungen in einem männerbündischen Umfeld verfügt. Diese Publikation wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert. Änderungen werden im Änderungsverzeichnis am Ende dieses Textes dokumentiert.

Es dürfte allerdings klar sein, dass das Männerbild und die Ideologie, die dahintersteckt, eine neofaschistische und zugleich eine christlich fundamentale ist.

Erinnert der Name dieser Organisation an die Sammelschrift von David Engels „Renovatio Europae“, die im Mai 2019 im Manuscriptum Verlag erschienen ist.

In diesem Buch werden u.a. eine strenge Regulierung der Zuwanderung, eine Rückkehr zum Naturrecht und auch die Wiederbelebung der kulturellen Wurzeln „unserer“ Identität als Grundpfeiler eines hesperialistischen Europas gefordert. [13]

Mit Hesperialismus ist „ein patriotisches Bekenntnis eines vereinten Europas gemeint, das nicht auf universalistischen, sondern auf „konservativen“, also protofaschistischen, Werten aufgebaut ist. [14]

Und obwohl damit schon alles gesagt zu sein scheint, schadet es nichts sich die Schrift genauer anzuschauen und zwar im Hinblick darauf wie „argumentiert“ bzw. wie was formuliert wird und auch im Hinblick auf Gemeinsamkeiten mit anderen Organisationen, mit antifeministischen oder LGBTQI-feindlichen zum Beispiel.

Denn genau hier beim Renovatio-„Institut“ ist eine Schnittstelle von Neofaschismus und christlichem Fundamentalismus (inkl. Evangelikale) zu sehen, die zu einer brandgefährlichen Allianz geführt hat.

Teil 3

Doch zunächst ein bisschen was über die Veröffentlichung selbst.

Ganz allgemein umfasst die Publikation 96 Seiten und ist aufgeteilt in 10 Abschnitte. Darunter u.a. „3. Der Männerbund als Träger und Bewahrer des Gemeinwesens“, als „Teil patriarchaler Kultur“, „als Stifter der Kultur“, „als Träger des Gemeinwesens“, als „Schule dienender Eliten“, als „Verteidiger des Gemeinwesens“, als „Schutzgemeinschaft“ und als „Akteure der gesellschaftlichen und kulturellen Erneuerung“.

Zu lesen ist ein Teil der Gliederung. 1. Einführung, 2. Der Männerbund als Institution (Was ist ein Männerbund, Die Institution des Bundes, Der Männerbund in Geschichte und Gegenwart), 3. Der Männerbund als Träger und Bewahrer des Gemeinwesens (Der Männerbund als Teil patriarchaler Ordnung, Der Männerbund als Stifter der Kultur, Der Männerbund als Träger des Gemeinwesens, Der Männerbund als Schule dienender Eliten, Der Männerbund als Verteidiger des Gemeinwesens, Akteure der gesellschaftlichen und kulturellen Erneuerung, Der Männerbund als Schutzgemeinschaft).

Hier wird der Männerbund als „freiwilliger Zusammenschluß“ von Männern beschrieben, die „gemeinsam höheren Zielen wie dem Schutz des Gemeinwesens vor Bedrohungen oder der Bewahrung und Erneuerung seiner Kultur in Zeiten, in denen ihr Bestand herausgefordert wird, dienen wollen“. (Zu lesen auf S. 7)

Textauszug: „Die Autoren wollen durch die Erschließung und Bereitstellung dieser Ressourcen im Sinne angewandter Forschung Traditionsarbeit leisten, also unter schwierigen Bedingungen Geprüftes und Bewährtes, aber auch Scchwächen und Verwundbarkeiten dieser Institution identifizieren, um Impulse für ihre Erneuerung und Stärkung zu gewinnen. Schwerpunkt ist dabei die Betrachtung des Männerbunds in seiner Form als freiwilliger Zusammenschluss von Männern, die gemeinsam höheren Zielen wie dem Schutz des Gemeinwesens vor Bedrohungen oder der Bewahrung und Erneuerung seiner Kultur in Zeiten, in denen ihr Bestand herausgefordert wird, dienen wollen.“

Und natürlich wurde sich hier auch mit Ernst Jüngers Roman Auf den Marmorklippen befasst und mit Der Waldspaziergang. Denn was wäre eine neofaschistische Organisation ohne Jünger, den intellektuellen Wegbereiter des Nationalsozialismus. [15]

Text: Auch Ernst Jünger sah im Männerbund den Träger des Widerstands gegen totalitäre Herrschaft. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch nihilistische und materialistische Ideologien müsse man sich mit der „Möglichkeit eines neuen Ordens“ auseinandersetzen, der diesen Ideologien primär auf geistiger Ebene kämpferisch entgegentritt.

Männerbünde, so die Autor*innen, falls es überhaupt *innen gegeben hat, beruhen auf der „Anerkennung der Tatsache natürlicher Unterschiede zwischen Mann und Frau“, die damit „im Widerspruch zu egalitären Ideologien“ stehen, „die in der Wahrnehmung solcher Unterschiede einen Ausdruck der Absicht zur Unterdrückung anderer oder gar von „Hass“ sehen.“ (Seite 81, Abschnitt 9. Feindbild Männerbund)

Textauszug: „9. Feindbild Männerbund Die Institution des Männerbundes ist, so wie andere kulturtragende Institutionen wie Familie, Nation und Kirche, in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt zum Ziel von Angriffen durch utopische Ideologien geworden, die auf der Negation der abendländischen Tradition beruhen und nach ihrer Auflösung streben. Diese Ideologien stehen in einem radikalen Gegensatz zu konservativem Denken, das Verantwortung für den dauerhaften Bestand eines Gemeinwesens übernimmt und die Institutionen schützt und stärkt, auf denen es beruht. Männerbündische Institutionen beruhen auf der Anerkennung der Tatsache natürlicher Unterschiede zwischen Mann und Frau. Sie stehen damit im Widerspruch zu egalitären Ideologien, die in der Wahrnehmung solcher Unterschiede einen Ausdruck der Absicht zur Unterdrückung anderer oder gar von „Hass“ sehen.“

Die Beispiele für „Männerbundfeindliche Ideologien“, umfassen das freudianische Denken, die 68er, der Neomarxismus und Postmodernismus, Gender Studies, marxistische Faschismustheorien … .

Dabei sind sich die Autor*innen, falls es überhaupt *innen gegeben hat, einig, dass sich der entsprechende Aktivismus zunehmend radikalisiert habe und „prägt im Zuge des Eindringens seiner Anhänger in staatliche Institutionen in immer größerem Maße auch das staatliche Handeln in westlichen Gesellschaften“. (S. 82)

Andere Gruppierungen wie z.B. Demo für Alle verwenden in diesem Kontext das Narrativ „Gender Mainstreaming“, „Gender Ideolgie“ oder „Gender Wahnsinn“ wieder andere sprechen von einem ausgeprägten Linksrutsch, der mittlerweile auch Behörden und den Bundestag erreicht haben. Tja nun.

Das Feindbild „Männerbund“ soll sogar in die Kirche eingedrungen sein, dabei sollen laut Text Männerbünde auch den Interessen von Frauen dienen. (S. 82)

Textauszug: „Eindringen des Feindbilds in die Kirche Das Feindbild Männerbund hat im Zuge des Vordringens radikaler Ideologien in den Staat und in andere Institutionen mittlerweile auch die katholische Kirche erreicht. Arbeitsdokumente des „synodalen Weges“ der katholischen Kirche in Deutschland forderten 2021 einen Abschied „vom patriarchal geprägten System mit seinen männerbündischen Strukturen“ in der Kirche.636Die Bewegung „Maria 2.0“ kämpft nach eigenen Angaben gegen das „System klerikaler Männerbünde“ in der Kirche637, und auch Bischöfe fordern ein „Aufbrechen“ von Männerbünden Männerbünde dienen auch den Interessen von Frauen“

Was allerdings den tatsächlichen Zahlen und Gegebenheiten entgegensteht. Denn jeden Tag versucht ein Mann seine (Ex-)Partnerin zu töten und jeden dritten Tag findet in Deutschland ein vollendeter Femizid statt, sprich: wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet oder ermordet.

Und als ob das noch nicht genug ist, behaupten die Verfasser(*innen) eine „patriarchale Ordnung bzw. Schutz und Versorgung durch den Mann“ entspreche weiblichen Präferenzen.

Textauszug: „Patriarchale Ordnung und weibliche Präferenzen Eine patriarchale Ordnung bzw. Schutz und Versorgung durch den Mann entsprechen weiblichen Präferenzen und wurden zeit- und kulturübergreifend hinweg von Frauen eingefordert. Die Historikerin Ute Frevert beobachtete, dass Frauen sich durch die Geschichte hindurch immer zu „einem männlichen Heldentum, das physische Kraft, Tapferkeit, Risikobereitschaft und Siegesgewißheit“ auszeichnete, hingezogen gefühlt hätten. Kriegserfahrene Männer hätten, „vor allem wenn sie militärische Erfolge errungen hatten“, auf Frauen stets sehr attraktiv gewirkt.649 Auch wenn es Ausnahmen gab und gibt, so scheinen körperlich schwache, risikoscheue Pazifisten zu keinem Zeitpunkt vergleichbar interessant für Frauen gewesen zu sein. Entgegen der Annahme feministischer Ideologie verschwinden unter den Bedingungen gesellschaftlicher Freiheit weder die patriarchale Ordnung noch traditionelle Geschlechterrollen. Individuelle Freiheit bei der Berufswahl ist

So habe die Historikerin Ute Frevert beobachtet, dass Frauen sich durch die Geschichte hindurch immer zu „einem männlichen Heldentum, das physische Kraft, Tapferkeit, Risikobereitschaft und Siegesgewißheit“ auszeichnete, hingezogen gefühlt.“ (S. 84)

Symbolisch wurde hier ein Bild von Jack Donovan, US-amerikanischer Maskulist der Alt Right-Bewegung, ausgewählt.

Er ist Autor der Bücher: „Der Weg der Männer“, „Nur Barbaren können sich verteidigen“ und „Ein ganzerer Mann“ veröffentlicht im neofaschistischen Antaios Verlag. [16]

Ein Foto von Jack Donovan mit nacktem muskulösem Oberkörper. Zu sehen sind seine zahlreiche Tätowierungen. Darunter HONOR. In seiner rechten Hand hält er eine goldene Stichwaffe.

[17]

Die Verfasser (*innen) fügen hinzu: „Auch in modernen westlichen Gesellschaften werden Männer, die nicht willens oder dazu in der Lage sind, eine Rolle als Beschützer und Versorger der Familie einzunehmen, von den meisten Frauen, darunter auch den Anhängerinnen feministischer Ideologie, als Partner abgelehnt und von den meisten Männern verachtet.“ (S. 84)

Wo es an traditionellen Männerbünden mangele, steige die Wahrscheinlichkeit „deformierter männlicher Identitätsbildung“, die mit Frauenverachtung und Frauenfeindlichkeit verbunden“ sein könne. (S. 66)

In nicht-traditionellen männerbundartigen Strukturen entstünden so Pick Up Artists (PUA) oder Incels, die „vielfach unter den Folgen gescheiterter männlicher Identitätsbildung vor allem aus dem Motiv sexueller Frustration heraus“ leiden würden. (S. 66)

Textauszug: „Frauenfeindlichkeit Wo es an traditionellen Männerbünden mangelt, steigt die Wahrscheinlichkeit deformierter männlicher Identitätsbildung, was mit Frauenverachtung oder Frauenfeindlichkeit verbunden sein kann. In westlichen Gesellschaften äußert sich dies auch darin, dass viele Männer ihrer Verantwortung als Väter nicht gerecht werden wollen und der Anteil der alleinerziehenden Mütter deshalb steigt, oder dass Männer Machtpositionen dazu ausnutzen, um von ihnen abhängige Frauen sexuell unter Druck zu setzen. Einige nicht-traditionelle männerbundartige Strukturen definieren ihre Identität durch die demonstrative Abwertung von Frauen bzw. durch Frauenfeindlichkeit. Dieses Phänomen ist in einigen Bewegungen junger Männer in westlichen Gesellschaften verstärkt zu beobachten, etwa bei den „Incels“ sowie bei der „Seduction Community“ bzw. der „Pickup Community“. Deren Mitglieder leiden vielfach unter den Folgen gescheiterter männlicher Identitätsbildung und handeln vor allem aus

Und jetzt wird es heftig homosexuellenfeindlich, denn „auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene zerstört homosexueller Aktivismus zudem den Gedanken der auf Liebe beruhenden Gemeinschaft von Männern.“

Ganze Abschnitte sind hier der Homosexualität gewidmet, die aus unterschiedlichen und feindlichen Motiven abgelehnt und abgewertet wird.
Textauszug: Korrumpierung von Männerbünden durch homosexuelle Aktivitäten Es gibt viele Beispiele für Männerbünde, die durch homosexuelle Aktivitäten ihrer Mitglieder korrumpiert wurden, darunter auch Teile des Priestertums der katholischen Kirche. Auch in den preußischen Kadettenanstalten war Homosexualität laut dem Militärhistoriker Sönke Neitzel ein „durchaus schwerwiegendes Problem“. Er vermutet, dass sie dort als Ersatz für die mangelnde Zuwendung praktiziert wurde.551 Dem Soziologen Wolfgang Lipp zufolge zerstöre kollektiv praktizierte Homosexualität einen Männerbund von innen, weil sie die für die Konstitution des Männerbundes zentrale Askese untergrabe. Der Männerbund sei konstituiert als „Bund von Männern, die Gegengeschlechtlichkeit […] selbstopfernd bändigten, zurücknahmen und sich als ‚Brüder‘ erkannten“.552 In einigen Fällen, etwa in der katholischen Kirche, haben Homosexuelle in Männerbünden zudem korrupte Strukturen gebildet, deren Mitglieder andere nachzogen, sobald sie
Der allerletzte Abschnitt der Publikation ist Oswald Spengler und Graf von Krockow gewidmet. (S. 86)

Es geht dabei um diesen Abschnitt: Die Notwendigkeit der Existenz von schützenden und bewahrenden Männerbünden ist nicht zuletzt auch eine Lehre aus der deutschen Geschichte. Oswald Spengler mahnte 1933 vor dem Hintergrund des Abstiegs Europas und in Erwartung der katastrophalen Folgen der Herrschaft des Nationalsozialismus sowie angesichts der Bedrohung durch den Kommunismus, dass der Kontinent „große Kräfte, seelisch wie militärisch, in der Hand sehr großer Männer aufbringen“ werden müsse, wenn er „den ersten gewaltigen Sturm überstehen“ wolle, der sich bereits abzeichne.659 Graf von Krockow wies darauf hin, dass die Zusammenschlüsse von Männern, die für eine traditionelle abendländische Weltanschauung eintraten und die in ihrem Wesen christlich, soldatisch und aristokratisch geprägt waren, während der Herrschaft des Nationalsozialismus über die Lebenshaltungen und Wertvorstellungen verfügt hätten, die sie zu Trägern des Widerstandes gegen die Diktatur und später der kulturellen Erne

Teil 4

Oswald Spengler, auf den sich in der Publikation des Renovatio-Instituts positiv bezogen wird, gilt als Wegbereiter des Nationalsozialismus, er wird zur „nationalistischen, antidemokratischen „konservative Revolution“ gerechnet„. [18]

Auf dem Bild ist das Gesicht von Oswald Spengler zu sehen. Text zum Bild: Der Kultur- und Geschichtsphilosoph Oswald Spengler in einer zeitgenössischen Aufnahme. Er wurde am 29. Mai 1880 in Blankenburg geboren und ist am 8. Mai 1936 in München gestorben. Text: Mit dem Szenario des untergehenden Abendlandes hat Oswald Spengler ein Deutungs-Motiv in die Welt gesetzt, das seither immer wieder aufgegriffen wurde – aktuell von der Neuen Rechten.

[19]

Oswald Spengler führt zu einer Vernetzung des Renovatio-Instituts mit TOSS (The Oswald Spengler Society), der Max Otte von der WerteUnion, David Engels und auch z.B. Alexander Demandt angehören.

Der Historiker Alexander Demandt hatte in der Vergangenheit mehrere Fernsehauftritte, darunter in der Dokumentationsreihe von ZDF History. [20] Der Historiker Demandt forderte 2016 ein härteres Vorgehen gegen geflüchtete Menschen. [21]

World Socialist Web Site schrieb: „Unter dem Deckmantel der Wissenschaft ziehen immer mehr Akademiker und Intellektuelle durch die Medienlandschaft, um primitives, rechtes Gedankengut salonfähig zu machen.“ [22]

Nachfolgende Grafik veranschaulicht die Verbindungen der Mitglieder des Renovatio-Instituts zu Universitäten, Hochschulen, … der Erzdiözese Wien und zum Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen.

Ausgehend vom Renovatio-Institut und den den 6 Mitgliedern entstehen Verbindungen zur Universität Trier, Brüssel, Bethlehem, der Katholische Hochschule NRW, der Hochschule Heiligenkreuz, der FTH Giessen, der Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel, dem Institut Zachodny Posen (Polen), der Erzdiözese Wien und über eine Publikation entsteht eine Verbindung zum Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen.

So haben sich David Engels, Heinz Theisen und Harald Seubert (Vorstandsmitglied der Martin-Heidegger-Gesellschaft) [23] dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit [.de] angeschlossen, das sind 75% der wissenschaftlichen Beiratsmitglieder.

Das Renovatio-Institut mag zwar erst seit zwei Jahren und „nur“ aus insgesamt 6 Personen bestehen, dennoch zeigt sich deutlich, wie gut es vernetzt ist und dass sich der gesamte wissenschaftliche Beirat aus Männern und Lehrstuhlinhabern zusammensetzt.

Für diese ist es schon aufgrund ihres Status ein Leichtes das Bild des starken, des kämpferischen, des beschützenden cis-het-Mannes samt entsprechender Ideologie nach Außen zu tragen.

Es ist ein toxisches Bild von Männlichkeit und männlichem Verhalten, gepaart mit einer neofaschistischen Ideologie und christlichem Fundamentalismus.

D.h. die Professoren, die als Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats einer neofaschistischen und zugleich christlich fundamentalen Organisation angehören, unterrichten, forschen und lehren und präg(t)en so ganze Generationen.

Wer jedoch annimmt, es sei Wissenschaftler(*innen) grundsätzlich möglich streng wissenschaftlich zu forschen und zu lehren und das abgekoppelt von der eigenen Gesinnung, wie z.B. Misogynie oder LGBTQI-feindlichkeit, christlichem Fundamentalismus oder einer neofaschistischen Ideologie, irtt.

Schon seit Jahrhunderten bis heute noch, prägt das Bild von männlich und weiblich die Archäologie. Waren einem Skelett als Grabbeigaben Schmuckstücke hinzugefügt, gingen Archäolog*innen automatisch davon aus, dass es sich bei dem Skelett nur um das einer Frau handeln könne.

Bei Waffenfunden wurde das Skelett als männlich definiert. Doch mittlerweile stellt sich heraus, dass derartige Aussagen zurückgenommen werden müssen und nicht haltbar sind, weil Rollenklischees und Vorurteile in die Forschungs- und Ausgrabungsergebnisse eingegangen sind.

https://www.deutschlandfunk.de/rassendenken-teil-1-ueber-die-rassistischen-wurzeln-von.740.de.html?dram:article_id=436585

Der Gedanke, dass es sich auch um Gräber von nonbinären Menschen handeln könnte, hat bisher keinen offiziellen Eingang in die Archäologie gefunden.

Wissenschaft muss darum stets im Kontext betrachtet werden und genauso die jeweiligen Wissenschaftler(*innen).

In diesem Fall sind es Wissenschaftler, die einer neofaschistischen und zugleich christlich-fundamentalen Organisation angehören.

Wissenschaftler, die forschen und lehren. Wissenschaftler die mit akademischen Graden geschmückt sind, rechte/neofaschistische/christlich-fundamentale Männer, die ihre Ideologie wissenschaftlich verpacken und so unter das „Volk“ bringen können.

Und wie bekannt sein dürfte, führen konstante Debatten inkl. Publikationen, zum Beispiel misogyne/LGBTQI-feindliche/rassistische/ableistische/antisemitische …, zu Ausgrenzung, zu Abwertung und früher oder später zu Gewalt.

Es spielt also keinen Unterschied ob die menschenverachtende Botschaft sprachlich eloquent, wissenschaftlich oder plump und derb daherkommt. Die Konsequenzen sind für die Betroffenen stets fatal.

Und jetzt ist vorläufig, aber nur vorläufig, über das Renovatio-Institut und ihre misogyne, LGBTQI-feindliche und neofaschistische Publikation alles gesagt.

Doch bevor dieser Beitrag endet, folgt eine Grafik, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebet, jedoch veranschaulicht, warum auch kleine rechte/neofaschistische/evangelikale/christlich-fundamentale Organisationen, Vereine oder „Institute“ ernstgenommen und bekämpft werden müssen.

Was auch für rechte und christlich-fundamentale Propagandist*innen gilt. Alerta!

In dieser Grafik gehen die Verbindungen vom Renovatio-Institut bzw. den Mitgliedern noch viel weiter. Alle Beteiligten haben Veröffentlichungen, darunter Bücher verfasst. Zu sehen sind Verbindungen zur NZZ, zur Achse des Guten zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, zur Friedrich Ebert Stiftung, zur Werte Union, MUT (Asendorf Verlag), zu TOSS und z.B. zur Martin-Heidegger-Gesellschaft. Die Grafik ist fast zu unübersichtlich um die Verbindungen zur verfolgen. Dabei ist diese Grafik nicht einmal vollständig.

Ergänzung:

Rechtes Christentum Das „Renovatio-Institut“ will das Patriarchat zurück

 

Christliche Männerarbeit

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Wenn der cisgeschlechtliche Mann, nachfolgend nur noch als cis Mann bezeichnet,

Ein cis Mann ist eine Person, dem bei der Geburt das männlich Geschlecht zugewiesen wurde und der sich als Mann identifiziert.

unter dem Patriarchat leidet, die damit einhergehende Misogynie, Sexismus und Gewalt auf der das Patriarchat aufgebaut ist, bereits so sehr verinnerlicht hat, dann wird er die Kämpfe von FLINTA nicht unterstützen, sondern diesen entgegenarbeiten, um deren Ziele zu vereiteln.

Er wird nicht einmal Misogynie oder Sexismus bei sich erkennen können oder dies wollen. Für seinen Unmut und sein Unbehagen wird er entweder andere verantwortlich machen, also Frauen, FLINTA oder Gender im Allgemeinen und/oder er wird damit beginnen sich selbst zu optimieren und zu stärken, damit er sich im Patriarchat besser zurechtfindet, um so dem Bild vom starken Mann zu entsprechen.

Dabei helfen Männerbünde.
Symbolisch 2 Screenshots.

Screenshot vom Cover des Buches „Männerbund“ von Karlheinz Weissmann erschienen in der Edition Antaios.

[1]

Screenshot zum Thema Männerbund. Entnommen aus Croix de Sang Manifest veröffentlicht vom extrem rechten Arktos Media Ltd.

[2]

Wenn der cis Mann ein bibeltreuer Christ oder ein christlicher Fundi ist, dann helfen ihm das System und seine Religion, d.h. Kirchengemeinden und christliche Organisationen/Vereine, ihn wieder aufzurichten.

Von christlichen Organisationen, Kirchengemeinden oder von Fundis gibt es bereits ein breites Angebot für Männer, wie z.B. Tipi-Übernachtungen, Stockkampf, Bergtouren, Männerwochenenden, Motorsägekurse, Grillwochenenden, Männeraktionstage mit Bogenschießen und Geländewagenparcours.

Und das Angebot ist längst nicht erschöpft. Es gibt auch Männergottesdienste.

Also nicht die Gottesdienste wie z.B. die der geschlossenen Gruppen der Brüdergemeinden, von denen Frauen und Kinder sowieso ausgeschlossen sind, sondern Gottesdienste ausschließlich für Männer.

In diesem Thread möchte ich deshalb auf „christliche Männerarbeit“ und was dahintersteckt aufmerksam machen.

Bushcraft/Men at Work – christliche Männerarbeit von der Freie Missionsgemeinde „das Kraftwerk e.V.“ mit Sitz in Iserlohn [3] bietet u.a. „Männer im Wald“ an. Neben Angeboten für Familien, Kindern und Jugendlichen.

Christliche Männerarbeit bedeutet für diesen „gemeinnützigen“ Verein: „Männer stärken und wiederherstellen.“

Das Ganze ist natürlich streng bibeltreu und basiert u.a. auf Sprüche 27,17:

„So wie Eisen Eisen schärft, so schärft ein Mann den anderen“. [4]

Am 25.09.2021 fand unter dem Motto „Souls on fire – Männer, die brennen“ der Krelinger Männertag statt. [5]

Der Pastor des Christus Zentrums Arche in Elmshorn griff das Thema in seiner Rede/Predigt beim Männertag auf.

Wir“, sagte der Pastor und meinte damit nur die cis Männer, „brauchen eine innere Flamme, die durch das Leben und auch über die Grenzen des Todes trägt.“ [6]

Ein Foto der Veranstaltung. In der Mitte brennt ein großes Feuer. Einige Meter daneben steht ein Mann mit einem Mikrophon und rundherum sitzen die teilnehmenden Männer.

Auch das Christliche Männertraining e.V. (CMT) beruft sich auf Sprüche 27,17 und sieht seinen Auftrag im Bilden von Männern und diesen zu helfen auf biblischer Grundlage und durch das Wirken des heiligen Geistes, geistliche Väter zu sein, die geistliche Kinder hervorbringen. [7]

Zu den „Werkzeugen“ des CMT, das nachweislich 2019 am evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) teilgenommen hat, gehört z.B. ein Jahrestraining, der Building Brothers Prozess (USA: Helping Churches Build Men Into Spiritual Fathers)

Screenshot von Building Brothers Helping Churches build men into spiritual fathers. Dabei handelt es sich um die Selbstdarstellung mit sehr viel Text, der hier keinen Platz findet. Im angeschlossenen Block wird die Quelle unter [6] in Kürze zu finden sein.

[8]

und auch der Themenkomplex vom Jungen zum Mann. Darunter z.B. „Was macht ein Vater der keinen Sohn hat, dafür aber eine Tochter?[9]

Das CMT ist übrigens Partner der US-amerikanischen Building Brothers zu deren Ansatz es gehört, wahrzunehmen, dass die Kirche ein weiblicher Ort ist und damit eine unsichere Umgebung für den Umgang mit persönlichen und spirituellen Problemen. (Deutsche Übersetzung). [10]

Deshalb will Building Brothers die Kirche als „sichere, männliche Umgebung für Männer“ schaffen, „an dem sie nach Hause kommen können“. (Deutsche Übersetzung). [11]

Fast möchte mensch meinen auf einer jener Webseiten von Maskulisten zu sein.

Denn das CMT verlinkt zur Webseite von Michael Stahl, einem ehemaligen Personenschützer, dem „Außenseiter, Bodyguard, Herzenskämpfer“, der die christlich orientierte Schule für Selbstverteidigung PROTACTICS® gegründet hat. [12]

Screenshot von der Startseite von Michael Stahl: Willkommen bei PROTACTICS®. Zu sehen ist Michael Stahl als schwarz-weiß-Aufnahme.

[13]

Hier beim CMT, das sich als Netzwerk versteht, wird aber auch zu Dr. Arne Elsen verlinkt, der bekannt geworden ist als sog. „Homo-Heiler“ und durch seine Heilungs-Gottesdienste, auch bei Krebs.
Mehr dazu hier:
bkramer.noblogs.org/arne-elsen-wis von 1) bis 21).

Bekannt aus Presse und Medien ist der Buchautor und Männercoach Dirk Schröder, der den christlichen Glauben für sich entdeckt hat und diesen teilnehmenden Männern näher bringen möchte.

Zum Beispiel auf einem Segeltörn in Griechenland oder Sardinien. Jesus.de schrieb über Dirk Schröder, dieser habe durch ein Männercamp zurück zu seiner Leidenschaft zu Gott gefunden und veröffentlichte ein Interview mit dem christlichen Coach. [14]

Wer sich einen Überblick über christliche Angebote für Männer, also cis Männer, verschaffen will, wird bei MOVO das Männer-Magazin und der Webseite, d. von der SCM Verlagsgruppe (Stiftung Christliche Medien) betrieben wird, fündig.

Screenshot vom Cover von MOVO. Zu lesen sind folgende Ankündigungen: Mysterious Ways: Zu Fuß über die Alpen. Wie ein historischer Roman entsteht: Bestsellerautor Titus Müller. Als Bausoldat in Prora: „Drei Worte genügen: Nie wieder Rügen!“ und Wenn das Leben falten wirft: Charakterschule. Zu sehen ist das Gesicht eines älteren Mannes mit weißen Haaren und Bart und er hat Falten. Von der Kleidung ist eine Stück Latzhose zu sehen, sowie ein Hemd und darunter ein T-Shirt.

[15]

Auszug: „Das sagen Menschen über Movo: Zitat: „Ich liebe die vielen Originale unter Gottes Firmament – und deren einzigartige Geschichten! Und das ist MOVO. Das Magazin bringt ehrlich, angekratzt und pointiert den Männeralltag zur Sprache und vermittelt hoffnungsvolle Botschaften“. Darunter ist das Bild zu sehen von Frank Heinrich, Mitglied des Deutschen Bundestags (MdB).

[16]

Da dürfte für jeden leidenden cis Mann was dabei sein.

Darunter Männercamps, Arbeitseinsätze mit Männern in Rumänien, Trainingskonferenzen und natürlich auch Coaches, darunter „Kraftprotz“ oder Training für Körper und Geist, Trecking, Expeditionen, Survivaltrainings. [17]

Die Angebote sind sehr umfangreich und die Themen im Männer-Magazin MOVO scheinen es auch zu sein, doch sie transportieren das Toxische des Maskulismus, des Antifeminismus, der EAD und christlichen Fundis im Allgemeinen.

Denn für MOVO schreibt u.a. auch Uwe Heimowski, [18] der bis zur BTW 2021 Mitarbeiter des evangelikalen MdB der CDU Frank Heinrich gewesen ist.

Heimowski gehört der den Evangelikalen der Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) und Gemeinsam gegen Menschenhandel an. Er schrieb in movo.net/2019/06/07/meh über Geschlechtergerechtigkeit und das in der Sprache von Terfs

Terf: Trans-Exclusionary Radical Feminism
(Trans-ausschließender radikaler Feminismus)

(übrigens Heimowski möchte auch Sex-Arbeit verbieten und damit hat er mit Swerfs viele Gemeinsamkeiten.)

Swerf: Sex Work Exclusionary Radical Feminism
(Sexarbeit ausschließender radikaler Feminismus)

Ich fasse an dieser Stelle zusammen: christliche Männerarbeit erhält das System, das Patriarchat und die geschlechtsspezifischen Rollen und Funktionen, die für Männer und Frauen vorgesehen sind. Hier gibt es nur 2 Geschlechter.

Sie ist also LGBTQI-feindlich und damit toxisch für alle FLINTA.

Christliche Männerarbeit und das was dahintersteckt hat viele Schnittmengen zum Maskulismus, zum Antifeminismus, zu Terfs, zu Swerfs aber auch zu extremen Rechten.

Im 2. Teil werde ich auf die Verbindung von christlichem Fundamentalismus und Neofaschismus genauer eingehen und zeigen was dahinter steckt.

Denn Evangelikale und extreme Rechte sind für FLINTAs besonders gefährlich.

Teil 2

Frankfurter Buchmesse 2021

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil 1

Ein Wutthread und ein Thread über die Frankfurter Buchmesse 2021, die vom 20. bis 24. Oktober 2021 stattfinden wird.

Um herauszufinden welche rechten/faschistischen/evangelikalen … Verlage/Organisationen in diesem Jahr an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen werden, reicht ein Blick ins Ausstellerverzeichnis.

In Halle 3.1./G1 ist der Stand der neofaschistischen-Verlage Jungeuropa und Oikos (Die Kehre) vorgesehen.

Und weil die Platzierung so günstig ist, nämlich „keine Sackgasse, sondern mittendrin!“ und „keine räumliche Isolation“ kann sich der Neofaschist Philip Stein freuen, weil „wir direkt neben den großen Bühnen des ZDF“ stehen.

So kann er guter Dinge zu Veranstaltungen einladen. [1]

Screenshot vom Blog des Jungeuropa Verlags und zwar folgender Auszug: „Keine Sackgasse, sondern mittendrin! Unsere Platzierung in Halle 3.1 (Stand G!) ist „glücklich“ – denn wir stellen direkt neben den großen Bühnen des ZDF aus. Diesmal also (unterstrichen) keine Sackgasse, keine düsteren Ecken, keine (räumliche) Isolation (unterstrichen beendet). Stattdessen sind wir dieses Jahr mittendrin. Daher meine eindringliche Bitte an Sie: Kommen Sie vorbei, leisten Sie uns Gesellschaft und genießen Sie, so weit als möglich, die Atmosphäre der Messen. Wir freuen uns jedenfalls über jeden Leser und Besucher! Ihr Philip Stein.“

Mittendrin und gut platziert wird also ein Verlag anzutreffen sein mit dementsprechend einschlägig bekannten Autor*innen/Nazis, wie z.B. Richard Spencer, Benedikt Kaiser (Kader der mittlerweile verbotenen Nationalen Sozialisten Chemnitz und rechter Ultra bei „NS Boys“ des Chemnitzer FC.), Alain de Benoist (Vertreter der Novelle Droite), Mária Schmidt vom Haus des Terrors (Ungarn) und Dominique Venner.

Im Mai dieses Jahres gedachte der III. Weg unter Gedenktag mal wieder Dominique Venner, [2] den Rechtsterroristen, der 2013 Suizid verübte und der u.a. Mitglied der extrem rechten Terrororganisation de l’armée secrète (OAS) gewesen ist. [3]
Das muss mensch sich einmal vorstellen, mitten auf der Buchmesse, mittendrin, können neofaschistische Verlage für ihre Publikationen werben, sich mit ihresgleichen austauschen und vernetzen und gleichzeitig Propaganda betreiben.
Mitten auf der Buchmesse, unter den Augen von vielen Menschen.

Textauszug: Auf der Frankfurter Buchmesse, am Samstag, wird Zierke um 15:00 Uhr aus seinem neuen Roman lesen. Und zwar bei uns am Stand. Um 16:45 Uhr folgt dann eine Lesung aus EuropaPowerbrutal, ebenfalls durch den Autor selbst. Natürlich wird auch signiert, geredet, getrunken – hoffentlich mit Ihnen, liebe Leser! Wer außerdem einen Blick auf den Umschlag des neuen Benoist (Gegen den Liberalismus. Die Gesellschaft ist kein Markt) erhaschen will, ist bei uns richtig – an jedem Messetag. Jonas Schick wird sein Programm, das Programm der Kehre, eigenständig bekanntgeben. Nur so viel: Es wird auch hier verdammt spannend

[4]

Seit 1990 wurden mindestens 213 Menschen Todesopfer durch extrem rechte/rassistische Gewalt. [5] Offiziell anerkannt sind nur 85. [6]

Wieviele Menschen, BIPoC, FLINTA, Rom*nja/Sinti*zze, Aktivist*innen, Linke … verletzt, traumatisiert, bedroht, angegriffen wurden, ist unbekannt.

Die Grünen im Landtag Bayern berichteten im Oktober 2020 von einem Anstieg extrem rechter Straf- und Gewalttaten um 15 Prozent im Jahr 2019 und gaben an, dass in Bayern jeden Tag „fünf rechtsextreme Straf- und Gewalttaten“ begangen werden. [7]

Das heißt 35 in einer Woche. 140 in einem Monat. Pro Jahr ergibt das eine Summe von 1.755 Fällen bzw. 1.755 extreme rechte Straf- und Gewalttaten mit einer dementsprechenden Anzahl von Opfern, in nur einem Bundesland, nämlich Bayern.

Zurück zum Verlag, der von Philip Stein betrieben wird und der wahrlich kein Unbekannter ist. Er war Pressesprecher der Deutschen Burschenschaft (DB) und z.B. Leiter von Ein Prozent.

Auf der Buchmesse kann Philip Stein mit seinem Verlag, es ist übrigens seine erste Teilnahme an der Buchmesse, die er feiert und zwar mit folgenden Worten:

„Was der erste eigene Messestand für unsere beiden jungen Verlage bedeutet, das muss ich hier vermutlich nicht weiter ausführen. In aller Kürze: einen großen Schritt!“

u.a. eine Publikation vorstellen, die von einem Aktivisten der Initiative Ein Prozent einem Mitglied einer extrem rechten völkischen Burschenschaft und einem Fraktionsmitarbeiter der AfD im Landtag von Sachsen-Anhalt, John Hoewer, [8] verfasst worden ist.

Sein Buch trägt den Titel: „EuropaPowerbrutal“. Der Rechte Volker Zierke verglich das Buch mit In Stahlgewittern von Ernst Jünger.

Ein Buch das übrigens im Verlag Klett-Cotta erschienen ist und das hier als „Das grundlegende Buch zur „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet wird.

Screenshot von der Buchbeschreibung von Ernst Jünger „In Stahlgewittern“ beim Klett-Cotta Verlag. Hier kann mensch die Überschrift lesen, die im Thread zitiert wird.

[9]

Mit Jonas Schick, der den Oikos Verlag (Die Kehre) vertritt, wird ein Nazi auf der Buchmesse sein, der im Sommer 2017 aus der Jungen Alternative (JA) austrat, sich in der Identitären Bewegung (IB) austobte, einer Bewegung, die im Verfassungsschutzbericht unter „Rechtsextremismus“ aufgeführt wird, und der Anfang 2018 Büroleiter für den MdB der AfD Frank Magnitz war.

AfD Watch Bremen beschrieb Schick als einen Netzwerker und Akteur der „neuen“ Rechten, bei dem bis heute „eine enge Verflechtung mit Höcke und dessen Netzwerk zu beobachten“ ist. [10]

Die Rechte befindet sich im Höhenflug und es wird weder die Buchmesse noch die Mitte ™ oder die Zivilgesellschaft sein, die sie stoppt. Denn die macht weiter wie bisher und setzt dabei auf Ignoranz.

Nach mittlerweile 4 ausführlichen Dokumentationen über die Leipziger und die Frankfurter Buchmessen, die im Blog zu finden sind, stellen wir fest:

Nie waren wir angeekelter, nie angewiderter, nie wütender im Angesicht von so viel Ignoranz.

Teil 2

Der Frankfurter Buchmesse GmbH, eine Tochtergesellschaft des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, dürfte in diesem Jahr ein Stein vom Herzen gefallen sein bei der Erkenntnis, dass der Antaios Verlag nicht an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen wird.

Das „neu“rechte „Enfant terrible“ der Buchmesse, Götz Kubitschek, der in der Vergangenheit den Börsenverein regelrecht vorgeführt hat, und dessen Institut für Staatspolitik vom VS Sachsen-Anhalt als „rechtsextrem“ eingestuft wird, [11] wird dieses Jahr die Organisatoren nicht foppen können.

Weder als Loci-Verlag noch als Mit-Austeller und die Buchmesse erhält keine negative Presse, gerade auch im Hinblick auf die Ereignisse 2017, [12] die zur Charta 2017 führten, einer Solidaritätspetition initiiert von der extrem rechten Buchhändlerin Susanne Dagen vom Dresdner Buchhaus Loschwitz.

Unterstützt wurde diese Petition von Compact und von Ein Prozent und von 7.820 Personen unterzeichnet. Nachzulesen hier

Seitdem gab es eine öffentliche und kritische Aufmerksamkeit, die mittlerweile entschwunden zu sein scheint.

Dabei wird in diesem Jahr erstmals die Buchhaus Edition Loschwitz und damit Susanne Dagen auf der Frankfurter Buchmesse vertreten sein und zwar in Halle 3.1./C64 als Gast am Stand der Unabhängigen Verlage.

Screenshot von der Ankündigung „Wir sind auf der Frankfurter Buchmesse vom 20. – 24. Oktober 2021 am Stand der Unabhängigen Verlage 3.1 C64 zu Gast. Wir freuen uns über Ihren Besuch und spontane und geplante Begegnungen mit unseren Autoren!“

[13]

Susanne Dagen verfügt mittlerweile über enge Kontakte zu Ellen Kositza, denn die Beiden betrieben gemeinsam das Projekt „Mit Rechten Lesen“.

Ellen Kositza wiederum beteiligt sich am Kanal Schnellroda, der zum IfS und zur Sezession gehört mit 12.600 Abonennt*innen. [14]

Banner des kanal schnellroda.

[15]

Die extrem rechte Buchhändlerin Susanne Dagen ist darüberhinaus noch sehr gut vernetzt.

Sie war u.a. Mitglied des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, trat dann aus, ist bei den Freien Wählern Dresden als Stadträtin aktiv und hat währenddessen das „Kulturhaus Loschwitz“ fast schon zu einem Think Tank ausgebaut. Fast.

In Zusammenarbeit mit dem Hayek-Verein Dresden fand z.B. am 4.10.21 eine Veranstaltung mit Thilo Sarrazin und Uwe Tellkamp statt. [16]

Screenshot der die Angaben im Thread belegt.

Zum Vorstand des Hayek-Vereins Dresden gehört der ehemalige Brigadegeneral Reinhard Günzel, der bereits als Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) aufgefallen ist, [17] sowie als Interviewpartner für die Sezession. [18]

Günzel gehörte zum KSK und schon 2003 berichtete die FR über „Die Offiziere und die Neue Rechte“ und damit auch über ihn. [19]

Günzel gehört darüberhinaus zum Kreis der Referent*innen der extrem rechten Münchner Burschenschaft Danubia, [20] die im Übrigen regelmäßig im bayerischen Verfassungsschutzbericht aufgeführt wird.

D.h. das Buchhaus Loschwitz ist enger verbunden mit der „neuen“ Rechten und mit neofaschistischen Organisationen als gemeinhin angenommen wird,

Foto vom KulturHaus Loschwitz

[21]

das zeigt die Gästeliste des Kulturhaus Loschwitz und die Kontakte von Susanne Dagen im Rahmen von „Aufgeblättert. Zugeschlagen – Mit Rechten Lesen“ mit Ellen Kositza.

Gleichzeitig kann die Edition Loschwitz bzw. das Buchhaus Loschwitz bzw. Susanne Dagen am Stand der IG unabhängige Verlage (IGuV) im Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. sich präsentieren.

Sie kann sich also sowohl ganz rechtsaußen frei bewegen und gleichzeitig mit der Mitte™ paktieren. 2018 war sie nachweislich Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels war. Was nachfolgender Screenshot beweist.

Screenshot vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit dem BuchHaus Loschwitz Susanne Dagen + Michael Bormann OHG als Vollmitglied.

Der im Screenshot zu lesende Link steht mittlerweile nicht mehr zur Verfügung. Denn der Börsenverein hat seine Webseite umgestellt.

Allerdings ist dem Börsenverein des deutschen Buchhandels der politische Background von Susanne Dagen sehr wohl bekannt. Das beweist ein Artikel vom 19.04.2021, der im Fachmagazin der Buchbranche veröffentlicht wurde. [22]

Statt Bildbeschreibung ein Link zum Lesen

Screenshot des genannten Artikels

Screenshot des genannten Artikels

[22]

Und was machen eigentlich „Verlage gegen Rechts“?
Gibt es die noch?
Immerhin stammt der letzte Eintrag im Blog vom 3.3.2020, während bereits jetzt schon 3 extrem rechte Verlage ihre Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse
 als Aussteller*innen auszumachen sind.

Die Fortsetzung folgt und sie wird zeigen, es kommen weitere hinzu.

Wie schon gesagt: Die Rechte befindet sich im Höhenflug und es wird weder die Buchmesse noch die Mitte ™ oder die Zivilgesellschaft sein, die sie stoppt. Denn die macht weiter wie bisher und setzt auf Ignoranz oder kooperiert.

 

Die Werte von christlichen Fundis

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil 1

Anmerkung: Für diesen Thread wurden u.a. die Ausstellerverzeichnisse des evangelikalen Kongress christlicher Führungskräfte (KcF) von 2013, 2015, 2017 und 2019 gesichtet und ausgewertet. Sie haben zu diesem Thread geführt.

Es gehört zum Wesensmerkmal christlicher Fundis, darunter auch Evangelikalen, salopp formuliert zu missionieren bis die Schwarte kracht. Erklärtes Ziel der Initiative Pontifex, hervorgegangen aus der Generation Benedikt, die von Nathanael Liminski mitbegründet wurde, ist „die Durchdringung aller Lebensbereiche und Lebenssituationen mit dem Evangelium.“ [1]

Die dafür notwendigen Strukturen sind bereits vorhanden und das in Form von Vernetzungen, Medien, Organisationen, darunter Stiftungen und Vereinen, Publikationen, Verlage, Schulen, Kliniken, Beratungsstellen und Events. Das alles in Hülle und Fülle, kaum noch zu durchschauen.

Einen Überblick vermitteln z.B. die Ausstellerverzeichnisse der letzten Jahre des Kongress christlicher Führungskräfte (KcF), einem Zweckbetrieb von idea, der mehrere Zwecke erfüllt.

Einerseits macht der KcF es möglich Gewinne zu erzielen und den Profit zu maximieren, er vernetzt und führt „christliche“ Organisationen und Unternehmen zusammen und wird zugleich durch die Veranstaltungen, die Seminare und Workshops zur Plattform, die die Weiterverbreitung ihrer Botschaften möglich macht.

Es gibt mittlerweile kaum eine/n Branche/Lebensbereich und kaum ein Thema, d. nicht von christlichen Fundis/Evangelikalen vertreten wird. In diesem Thread stehen allerdings Wirtschaft, Unternehmen und Interessenvertretungen von Berufsgruppen im Mittelpunkt.

So gibt es z.B. die Vereinigung christlicher Friseure in Deutschland n. e. V., Christ & Friseur mit der gleichnamigen Publikation, [2] die Christliche Bäcker- und Konditoren Vereinigung Deutschlands (CBKV), die aus dem CVJM entstand, [3] Christ & Jurist, das den christlichen Glauben und die juristische Arbeit miteinander verbinden will, [4] das Netzwerk christlicher Juristen Christ & Recht, [5] die Christen in der Automobilindustrie (CAI), ein Netzwerk aus Christen bei Daimler, Audi, Opel, BMW und VW, [6] Christen im Beruf, Christen in der Wirtschaft, Christen im Gesundheitswesen, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Mediziner, die zum Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und Beruf – SMD gehört, [7] die christliche Polizeivereinigung, die christliche Feuerwehrvereinigung, die Vereinigung evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS), die Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute, die Athleten für Christus, [8] Medien, Verlage … und natürlich auch „christliche“ Unternehmen.

Das Unternehmen Deichmann ist der grösste Schuhhändler Europas“, so steht es im aktuellen KcF-Magazin über einem Interview mit Heinrich Otto Deichmann, der Kuratoriumsmitglied von Pro Christ, Vorsitzender von Wort und Tat, Gründer der Deichmann-Stiftung ist, der 2020 das evangelikale Spektakel „Deutschland Betet Gemeinsam“ unterstützt hat und zu den reichsten Deutschen gehört. Vom Bloomberg Billionaires Index wird er auf Platz 279 der reichsten Menschen der Welt geführt. [9]

Das Interview mit Deichmann trägt den Titel: „Werte in Verantwortung leben“. Doch welche Werte das sein sollen bleibt vage. (nachzulesen hier)

Unter der Rubrik Advertorial #Werteleben wird im KcF-Magazin empfohlen „Geld jetzt in Sicherheit bringen“. Auf der letzten Seite dieses KcF-Magazins findet d. Leser*in eine großformatige Werbung für das Buch von Paul Colemanzensiert – Wie europäische „Hassrede“-Gesetze die Meinungsfreiheit bedrohen“.

Screenshot von der letzten Seite des KcF-Magazins mit der Werbung für das im Text genannte Buch.

Spätestens jetzt dürfte klar sein, welche „Werte“ der KcF verbreitet und vertritt. Denn sonst würde nicht genau für dieses Buch auf der letzten Seite des KcF-Magazins geworben. Ein Buch geschrieben von einem Fundi, der wie ein Rechter jammert und wehklagt.

Abschrift der Buchbeschreibung von https://www.fontis-verlag.com/product/zensiert-paul-coleman/ Was ist das Recht auf Meinungsfreiheit noch wert – wenn es jederzeit durch «Hassrede»-Gesetze eingeschränkt werden kann? Paul Coleman hat eine alarmierende Sammlung europäischer «Hassrede»-Gesetze zusammengetragen. Die mehr als 50 realen Rechtsfälle zeigen: Die Grenzen des Sagbaren werden enger. Wer freiheraus spricht, steht schnell mit einem Bein auf der Anklagebank. Und da sitzen sie dann gemeinsam: die Politikerin, die aus der Bibel zitiert hat, der Journalist, der das Thema deutlich ausdrückt, der Priester, der die Wahrheit seines Glaubens nicht widerrufen will, oder auch der Polizist, der twittert, was er über Gendergerechtigkeit denkt. Denn eines haben alle diese Gesetze gemeinsam, gegen die die Angeklagten verstoßen haben: Eine klare Definition angeblicher «Hassrede» gibt es nicht. Doch wenn nicht mehr klare Tatsachen, sondern verletzte Gefühle vermeintlicher Opfer zählen, verschwimme

Wobei zwischen Protofaschist*innen, also Konservativen, Rechten und Fundis kaum Unterschiede zu erkennen sind. Das kann mensch schon beim Fontis Verlag, der gleichfalls in der Vergangenheit Aussteller*in des KcF gewesen ist, wahrnehmen. 

Doch welche Werte sind das, die nicht nur vom KcF, sondern auch von Heinrich Otto Deichmann, Friedhelm Loh, Sebastian Loh, Wolfgang Grupp (Trigema) permanent beschworen werden?

Werte, die auch von anderen Unternehmen wie z.B. von Otto Quast (Hoch- und Tiefbau), der Hausmanufaktur RENSCH, der Kunststoff KG Nehl &Co., Plansecur, Hewi G. Winker oder Ochs GmbH vertreten werden.

Es sind die „Werte“ oder Unwerte der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD), die alle Organisationen/Unternehmen verbreiten oder finanzkräftig unterstützen und zwar als Sponsor/Partner/Ausstellerin des KcF. [10] [11]

Im Blog gibt es eine 10teilige Reihe, die sich kritisch mit der EAD auseinandersetzt 

Auf einen Aspekt war diese Reihe nicht eingegangen, nämlich auf die kapitalistischen/wirtschaftlichen Interessen, die der Glaubensbasis der EAD und christlichem Fundamentalismus mitnichten im Wege stehen und was das für die Angestellten bedeuten kann.

Zunächst einmal steht die EAD für einen autoritären Menschen in einer Hierarchie, der die einzelne Person sich zu unterwerfen hat. Diese Hierarchie ist patriachal geprägt, misogyn, LGBTQI-feindlich und neigt zum Kreationismus, ist also im Ansatz mindestens wissenschafts“kritisch“.

Nachträgliche Ergänzung eines*r Leser*in als Zitat: „Man denke hier insbesondere an das Erste der 14 Merkmale des Faschismus.“, die Anlass zum Nachdenken gibt.

Bild

Aussteiger*innen berichten vom unaufhörlichen Druck, der auf dem einzelnen Menschen lastet und wie das die Kindheit und das Leben insgesamt beeinflusst hat.

Menschen, die schon einmal Kontakte zu Evangelikalen/christlichen Fundis hatten, wissen wie die Mitglieder*innen der Kirchengemeinden sich unaufhörlich gegenseitig kontrollieren oder auch bespitzeln.

Der Chef einer Brüdergemeinde, so wurde mir zugetragen, kontrollierte sogar die Taschen seiner Mitarbeiter*innen. Das kann so weit gehen, dass der Chef eines Unternehmens die Mitarbeiter*innen zum Spenden verpflichtet.

Die „Werte“ des KcF bedeuten darum für die Mitarbeiter*innen in diesen Unternehmen noch mehr Druck als ohnehin schon auf den einzelnen Menschen, die ihre Arbeit gegen Entgeld zur Verfügung stellen, lastet.

Noch mehr Druck, noch mehr Kontrolle und gegebenenfalls auch Gruppenzwang. Der Leiter der Firma Hailo Sebastian Loh hat in seiner Firma eine „Tradition“ eingeführt, die vorsieht, dass alle Mitarbeiter*innen am Ende eines Jahres für ein konkretes Projekt spenden bzw. zu spenden haben.

Er selbst verdoppelt dann die Spende, [12] kann dann eine stattliche Summe steuerlich absetzen und sich dafür feiern lassen.

Idea (Informationsdienst der evangelischen Allianz) berichtete am 03.09.21 vom Spendenrekord der Friedhelm Loh Group.

Für die Opfer der Flutkatastrophe NRW und Rheinland-Pfalz seien 930.000 Euro gespendet worden.

Das sei die höchste Spendensumme in der Geschichte des Unternehmens, heißt es in einer Mitteilung. Der Inhaber und Vorstandsvorsitzende Friedhelm Loh habe den von den Mitarbeitern zusammengelegten Betrag auf die Endsumme verdreifacht.“ [13]

Friedhelm Loh, der zahlreiche Stiftungen gegründet hat, darunter die Stiftung Christliche Medien (SCM-Verlagsgruppe), die Stiftung für christliche Wertebildung, PROVITA-Stiftung, Mitglied im Kuratorium von ProChrist ist …, [14] und der 2020 das evangelikale Spektakel „Deutschland Betet Gemeinsam“ unterstützt hat, konnte also eine große Summe steuerlich absetzen und sich dann von idea mit einem Artikel dafür feiern lassen, weil der bibeltreue Christ vermeintlich so viel Gutes tut.

Dabei kann er es sich leisten. Auf der Forbes-Liste The World’s Billionaires 2018 wird das Vermögen von Friedhelm Loh, dem Mann mit der markant roten Brille, mit ca. 3,6 Milliarden US-Dollar angegeben. [15]

Zu sehen ist ein Bild von Friedhelm Loh, der in die Kamera grinst/lächelt und eine rote Brille trägt.

[16]

Deshalb wurde „zum dreizehnten Mal in Folge (…) das Familienunternehmen 2021 als Top Employer Deutschland ausgezeichnet“, so ist es auf der Webseite der Friedhelm-Loh-Group zu lesen. [17]

Ob die Mitarbeiter*innen der Friedhelm Loh Group mit ihren wesentlich kleineren Einkommen eine Spendenbescheinigung erhielten, ob sie ihre Spende absetzen konnten und wie freiwillig sie gespendet haben ist unbekannt.

In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass seit dem 1.1.2021 Spenden erst ab einem Betrag von 300 Euro von der Steuer abgesetzt werden können, [18] d.h. kleinere Einzelspenden reduzieren das eigene Einkommen.

Zumal sich das durchschnittliche Gehalt einer Sachbearbeiter*in im Vertriebsinnendienst bei der Firma Rittal, die zur Friedhelm-Loh-Group gehört, auf 40.000 Euro Brutto pro Jahr beläuft. [19]

Screenshot, der den Mittelwert des Gehalts einer*s Sachbearbeiter*in Vertriebsinnendienst. Das Gehalt liegt zwischen 29.700 und 52.300 Euro und so ergibt sich der Mittelwert.

Ein*e Lagerist*in verdient bei Rittal durchschnittlich 30.300 Euro Brutto jährlich, [20] d.h. monatlich 2.525 Euro Brutto.

Screenshot, der den Mittelwert des Gehalts einer*s Lagerist*in Vertriebsinnendienst. Das Gehalt liegt zwischen 19.600 und 36.100 Euro und so ergibt sich der Mittelwert.

Für d. kaufmännische*n Angestellte*n, d. für Rittal ist, beläuft sich das Brutto-Jahresgehalt auf durchschnittlich 33.500 Euro Brutto. [21]

Screenshot, der den Mittelwert des Gehalts einer*s kaufmännischen Angestellte*r. Das Gehalt liegt zwischen 30.700 und 36.200 Euro und so ergibt sich der Mittelwert.

Ein*e Lagerist*in aus Herborn mit 2 Kindern, d. Kirchensteuer entrichtet mit Lohnsteuerklasse 3, verdient also durchschnittlich 1.961,29 Euro monatlich netto. [22]

Reich wird d. Lagerist*in durch die Arbeit also nicht und wer sich die Durchschnittgehälter bei Rittal angeschaut hat, konnte feststellen, dass Rittal, die zur Friedhelm-Loh-Group gehört, nicht durch hohe Löhne auffällt und auch das Arbeitsklima nicht besonders gut sein soll. Denn Friedhelm Loh soll am liebsten im „Gottmodus“ agieren. Das berichtete das Manager-Magazin 2014 unter der Überschrift: „Deutschlands härteste Arbeitgeber“. [23]

Screenshot von folgendem Text: „Gerade wenn ein Nachfolger aufgebaut werden müsste, schlagen derlei Scharmützel ins Tragische um. Etwa bei der mittelhessischen Friedhelm Loh Group, die unter anderem Schaltschränke herstellt. Inhaber Loh, Lehre als Starkstromelektriker, BWL-Studium auf dem zweiten Bildungsweg (ohne Abschluss) und streng religiös, hat sein Büro mit Bibelsprüchen durchdekoriert - und agiert auch sonst am liebsten im Gottmodus. Er weiß alles besser, mischt sich überall ein; wenn Headhunter ihm Topleute besorgen sollen, scheint ihm keiner gut genug, er lehnt Kandidaten reihenweise ab. Anfang 2011 fand dann doch einer die Gnade des Herrn: Karl Christoph Caselitz wechselte von Nokia Siemens Networks als Vertriebschef zur wichtigsten Loh-Tochter Rittal. Gleichzeitig wurde er Lohs Stellvertreter - im Bewerbungsgespräch soll der Eindruck entstanden sein, er werde dem Alten einst nachfolgen. Doch Loh macht die Räume eng, und Caselitz ist zunehmend frustriert.“

Teil 2

Halten „wir“ fest, dass es unmöglich ist durch Lohnarbeit einen derartigen Reichtum wie Friedhelm Loh anzuhäufen, der so viel Geld besitzt, dass er 2018, das Stiftungskapital, der von ihm gegründeten gemeinnützigen Stiftung Rittal Foundation mit Sitz in Herborn, auf stolze 20 Mio. Euro aufstocken konnte. [24]

In diesem Jahr, also 2021, wurde das Stiftungskapital verdoppelt. Damit verfügt die Rittal Foundation jetzt über 40 Mio. Euro, [25] dank Friedhelm Loh.

Einen derartigen Reichtum anzuhäufen funktioniert aber nur über’s Erben, sich Aneignen/Bereichern und über’s Ausbeuten. Manchmal auch in Kombination.

„Wir“ können also Friedhelm Loh, ohne ihm Unrecht zu tun oder „falsch Zeugnis“ gegen ihn abzulegen (8.Gebot), [26] als einen Evangelikalen Bonzen betrachten und das ist er ganz bibelkonform/bibeltreu.

Die Berliner Genossenschaft FBG eG – Firmen fördern nach biblischen Grundsätzen sieht darin „Gottes Auftrag an Unternehmer“, „(…) die Ressourcen der Erde zu entwickeln, zu nutzen und den Wert von dem zu steigern, was Gott ihm anvertraut hat.“ [27]

Im Kontext liest sich das so:

„Gottes Auftrag an Unternehmer

Der Mensch wurde von Gott mit der Fähigkeit und Verantwortung geschaffen, die Ressourcen der Erde zu entwickeln, zu nutzen und den Wert von dem zu steigern, was Gott ihm anvertraut hat. Es ist die Aufgabe von Christen in der Wirtschaft, Produkte herzustellen und Dienstleistungen zu bieten, die Gott verherrlichen und seinen Menschen dienen.

Biblische Grundlage:

„Und Gott sprach: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die ganze Erde… Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und macht sie euch untertan…“ 1. Mose 1“
https://fbg-eg.de/firmen-foerdern/aspekte-der-foerderung/

Deshalb hilft die Genossenschaft „Unternehmern, Gottes Auftrag in der Wirtschaft zu verwirklichen[28] und empfiehlt

„Kauf beim Bruder – Christen dienen Christen“: „Da christlich geführte Unternehmen in der Regel für das Reich Gottes spenden, unterstützen Kunden dieser Unternehmer indirekt den Bau von Gottes Reich“, [29]

ist auf der Webseite zu lesen.

Unter den Rubriken: Dienstleistung, Handel/Einzelhandel, Beratung, Handwerk und Technik, Arbeitssuchend und zertifizierte FBG-Beiräte kann mensch sich einen Überblick über weitere „christliche Unternehmen“ verschaffen. [30]

Normen Rentrop, der zum Vorstand von idea (Informationsdienst der evangelischen Allianz) gehört, [31] FBG-Genosse ist und vor dem und vor dessen Investor-Verlag das Verbraucherschutz.forum 2017 wegen seiner dubiosen Renditeversprechen gewarnt hat, [32] und dessen Verlag 2012 im Rahmen einer internationalen Großrazzia wegen Kursmanipulationen durchsucht worden war, [33] findet es gut, dass es eine solche Initiative wie die FBG gibt.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt.

Für Rentrops Blog schrieb ein gewisser Dr. Jörg Knoblauch einen Text mit der Überschrift „Darf ein Christ erfolgreich sein?“ Zu seinem Erfolgsverständnis, im biblischen Sinne versteht sich, gehört auch ein profitabler Betrieb.

Knoblauch schrieb dazu: „Gott ist an Ihrem Erfolg interessiert, vorausgesetzt, Ihre Definition von Erfolg ist in seinem Sinn.“ [34] Wobei in diesem Text die Wörter Erfolg, erfolgreich, Erfolgsstrategien … 37 mal zu finden sind.

Ja, in Matth. 6,19-21 sagt der christliche Jesus: “Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen“.

Doch wer Erfolg wie Knoblauch als beständiges Arbeiten an sich selbst und Ziele zu verwirklichen definiert, dürfte keine Probleme damit haben, sich zu bereichern und andere auszubeuten.

Außerdem gibt es zahlreiche Bibelverse, die Knoblauch und auch Friedhelm Loh recht geben. Hier eine kleine Auswahl. [35]

„Die fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, muss Frondienst leisten.“ Kolloser 3:17

Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer mehr. Sprüche 13:11

Seht euch vor, dass ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt. 2 Johannes 1:8

Denn wenn Gott einem Menschen Reichtum und Güter gibt und lässt ihn davon essen und trinken und sein Teil nehmen und fröhlich sein bei seinem Mühen, so ist das eine Gottesgabe. Prediger 5:18

Die Sklaven ermahne, dass sie sich ihren Herren in allen Dingen unterordnen, ihnen gefällig seien, nicht widersprechen, nichts veruntreuen, sondern sich stets als gut und treu erweisen, damit sie in allem die Lehre Gottes, unseres Heilands, schmücken. Titus 2:9-10

Damit ein Betrieb nicht nur profitabel ist, sondern auch christlich geführt wird, richtet sich die AcF, die Akademie für christliche Führungskräfte, vor allem an „Führungskräfte, die in ihrem Umfeld, sei es im Profit oder im Non-Profit-Bereich, christus-orientiert führen wollen“. [36]

Hier können Interessierte einen Studiengang absolvieren, der dem Anbieter, dem AcF, die Säckel füllt [37] und der aus den Studierenden christliche Führungskräfte macht.

Kosten für das Masterstudium bei Unisa Studiengebühr Research Proposal: 1.600 € jährlich (Stand 2021) Studiengebühr Master Dissertation: 2.850 € jährlich (Stand 2021)

Solche wie z.B. Norman Rentrop, Thomas Middelhoff, der ehemalige Arcandor-Chef, solche wie z.B. Friedhelm Loh, der 2011 die gemeinnützige Stiftung Rittal Foundation gegründet hat. Eine Stiftung, die seit 2012 regelmäßig spendet.

Mal den Lahn-Dill-Kliniken, dem blauen Kreuz, der IHK Lahn-Dill (Dillenberg), mal der Kinderkrebshilfe (Gießen) oder dem Stadttheater Gießen, dem CVJM an verschiedenen Standorten, dem Mathematikum (Gießen), der Universität Siegen, der Stadt Herborn, der Stadt Dillenburg, der Allianzmission e.V. …

Nachzulesen hier

Wer sich die Gesamtübersicht der Förderprojekte der Rittal Foundation anschaut, kann feststellen, dass es Vereine/Organisationen/Projekte gibt, die regelmäßig gefördert werden, also Spenden erhalten, und manche nur ein einziges Mal.

Wer sich die Gesamtübersicht der Förderprojekte anschaut, kann feststellen, dass auch evangelikale Vereine/Organisationen/Projekte bezuschusst werden, z.B. die Allianz Mission, die Freie evangelische Gemeinde Dillenburg-Frohnhausen, Jumpers Jugend mit Perspektive e.V., Freie christliche Schulen Siegen, die Mitglied im kreationistischen Verband evangelischer Bekenntnisschule (VEBS) ist … .

In diesem Jahr, also 2021, spendete Loh bzw. seine Stiftung 25.000 Euro an „Menschen für Kinder“ und 25.000 an „Tour der Hoffnung“. [38]

Auf was ich hinauswill ist folgendes:

Ein Evangelikaler Bonze, der eine evangelikale Struktur mitgeschaffen hat, spendet für diese Struktur, um diese zu erhalten und zu stärken.

Ein Evangelikaler Bonze spendet für soziale Projekte, die sich über jede Summe freuen, weil dadurch das Projekt weiterbestehen kann.

Das Projekt bzw. die Mitarbeiter*innen sind dankbar, freuen sich und können so in eine Abhängigkeit geraten, denn es besteht kein Anspruch auf regelmäßige Förderung. Dadurch kann der Evangelikale Bonze Einfluss nehmen.

Der Evangelikale Bonze, der soziale Projekte finanziell und mit seinem Namen unterstützt und fördert, erhält dadurch den Status Quo und sichert so menschliche und kapitalistische Herrschaft, die auf Gott und die Bibel beruft!

Das ist Systemimmanent und verhindert eine bessere Gesellschaft, eine Gesellschaft ohne Herrschaft, eine Gesellschaft ohne Kapitalismus, eine Gesellschaft, die so beschaffen ist, dass gleiche Voraussetzungen und Teilhabe für ALLE bestehen und in der soziale Projekte in dieser Form nicht mehr nötig sind.

Der Evangelikale Bonze, der kein Einzelfall ist, kann sich gesellschaftlicher Anerkennung erfreuen, obwohl er doch daran beteiligt gewesen ist, eine Gesellschaft zu schaffen in der Ausbeutung funktioniert und Projekte notwendig sind, die auf Spenden angewiesen sind.

Der Evangelikale Bonze kann dann z.B. als „Macher und Visionär“ die Ehrendoktorwürde einer Universität annehmen.
2016 wurde Friedhelm Loh die Ehrendoktorwürde der TU Chemnitz verliehen. [39]

Screenshot von einem Foto von Friedhelm Loh bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde der TU Chemnitz. Artikel ist vom 21.03.2016. Er bestätigt die Angaben im Thread.

[39]

Derselbe Evangelikale Bonze erhielt 2017 die Ehrenprofessur, verliehen vom Land Hessen.

Es muss ein denkwürdiger Tag für ihn und für andere Evangelikale gewesen sein. Denn an dem festlichen Ereignis nahm auch Stephan Holthaus teil, Rektor der Freien Theologischen Hochschule Gießen.

Holthaus gehörte zu den Botschafter*innen von Einer Von Uns, die wiederum zum Netzwerk des europaweiten antifeministischen und LGBTQI-feindlichen Netzwerks Agenda für Europa gehörte.

Ein Netzwerk, das Schwangerschaftsabbrüche, die Antibabypille und Scheidungen verbieten lassen will und sich das Ziel gesetzt hat, Homosexualität und damit auch Bisexualität zu kriminalisieren.

Die Laudatio hielt an jenem Tag Prof. Hans-Jörg Bullinger, Mitglied des Beirats der Friedhelm Loh Stiftung und ehemaliger Präsident der Fraunhofer Gesellschaft.

Boris Rhein, hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst, war gleichfalls anwesend und so entstand jenes denkwürdige Foto, das deutlich macht wie sehr alles mit allem verwoben ist.

Gruppenbild mit Friedhelm Loh und den im Thread genannten Personen.

[40]

Und obwohl es noch vieles zu sagen gäbe, möchte ich diesen 2Teiler so beenden, wie er begann.

Es gehört zum Wesensmerkmal christlicher Fundis, darunter auch Evangelikalen, salopp formuliert zu missionieren bis die Schwarte kracht. Erklärtes Ziel der Initiative Pontifex, hervorgegangen aus der Generation Benedikt, die von Nathanael Liminski mitbegründet wurde, ist „die Durchdringung aller Lebensbereiche und Lebenssituationen mit dem Evangelium.“ [41]

Die dafür notwendigen Strukturen sind bereits vorhanden und das in Form von Vernetzungen, Medien, Organisationen, darunter Stiftungen und Vereinen, Publikationen, Verlage, Schulen, Kliniken, Beratungsstellen und Events. Das alles in Hülle und Fülle, kaum noch zu durchschauen.

Christliche Hilfe – was steckt dahinter?

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Eine Stiftung zu gründen und Spenden zu sammeln, um weltweit Armut zu bekämpfen und menschenwürdige Lebensbedingungen zu fördern, hört sich gut an. Sehr gut sogar. Allerdings hat die Stiftung Pro Vita einen Pferdefuß.

Auf dem Foto ist das Label von pro vita zu sehen. Pro dann eine Grünpflanze mit Wurzel. Darunter steht Stiftung zur Bekämpfung weltweiter Armut und zur Förderung menschenwürdiger Lebensbedingungen

[1]

Wäre ich gemein, würde ich behaupten, es sind zwei Hufe. Denn bei dieser Stiftung handelt es sich um eine evangelikale Stiftung, die mit der Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) verbunden ist und zwar als Kategorie II, auf „der Basis und in Zusammenarbeit“ mit der EAD.

Am 19.05.2017 wurde die Stiftung, die einem evangelikalen Netzwerk angeschlossen ist, als gemeinnützig anerkannt. [2]

Eine Kinderstiftung zu gründen, die mittlerweile an 27 Standorten, in 13 Städten und Regionen vertreten ist mit Freizeitangeboten, kostenlosen Mahlzeiten, Feriencamps und u.a. Angeboten inkl. Beratung für Eltern, hört sich gut an. Sehr gut sogar.

Auszug von Die Arche mit folgendem Text: Als Arche engagieren wir uns besonders für Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen. Begonnen hat unsere Arbeit 1995 in Berlin auf Initiative von Pastor Bernd Siggelkow. Mittlerweile sind wir an 27 Standorten in ganz Deutschland aktiv und erreichen über 4.500 Kinder und Jugendliche mit unseren kostenlosen Angeboten. Weitere Ableger gibt es zudem in der Schweiz und in Polen.

Auszug von die Arche: „Wir engagieren uns dafür, dass sich die Lebensbedingungen benachteiligter Kinder und Familien hierzulande verbessern. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche dabei ihre Potenziale zu entdecken, fördern ihre Talente und machen sie stark für ein selbständiges Leben. Informieren Sie sich hier über die Ziele und Angebote der Arche sowie Fakten zur Transparenz unserer Arbeit und über Möglichkeiten, wie auch Sie mithelfen können.“ Oben rechts im Bild farbenfroh der Schriftzug Die Arche und darunter der Fisch als Kennzeichnung.

Allerdings hat die Kinderstiftung christliches Kinder- und Jugendwerk Die Arche einen Haken. Sie gehört nämlich auch zum Netzwerk der EAD bzw. ist mit dieser verbunden als Kategorie II.

Ist also auch etwas Evangelikales und wird mit öffentlichen Geldern subventioniert. 2019 erhielt die Arche staatliche Zuschüsse in der Höhe von 718.012,53 €. [3]

Screenshot Mittelherkunft 2019. Er belegt die Angaben im Thread.

[4]

Screenshot Mittelherkunft 2019. Er belegt die Angaben im Thread.

[4]

Die Deutsche Bank z.B. spendete 2021 150.000, [5] die Commerzbank-Stiftung fördert Feriencamps der Arche mit 5.000 Euro, [6] das Institut für Berufliche Bildung Ag spendete 70.000 Euro in diesem Jahr, [7] die Barclay-Card erhöhte in diesem Jahr ihr Engagement auf 387.000 Euro, [8] um hier nur einige Beispiele zu nennen.

Einen Suchthilfeverband zu gründen, um „Suchtkranken und Angehörigen zeitgemäß und kompetent zu helfen und einer Suchtentwicklung vorzubeugen[9] ist eine sehr gute Idee.

Weniger gut jedoch ist die Tatsache, dass das Blaue Kreuz e.V. (BKD) nicht nur ein christlicher Suchthilfeverband ist, sondern auch mit den Evangelikalen der EAD verbunden ist.

„Wir tun alles dafür, dass Menschen suchtfrei und in geheilten Beziehungen mit sich, ihren Mitmenschen und Gott leben können“

ist auf der Webseite zu lesen. [10]

Das Blaue Kreuz e.V. ist eingebunden in das Netzwerk International Blue Cross, Blu:Prevent, Versuchung sucht Grenzen, Stiftung Deutsche Kindersuchthilfe und Serrahner Diakoniewerk gemeinnützige GmbH. [11]

Eine Zufluchtsstätte für muslimische Frauen, also ein Frauenhaus für Muslima, muss nicht zwangsläufig etwas Negatives sein, auch wenn die Förderung und der Ausbau autonomer Frauenhäuser sinnvoller wären, Präventionsprogramme und die

Abschaffung des Patriarchats.

Trotzdem muss eine derartige Zufluchtsstätte nicht zwangsläufig etwas Negatives sein. Doch im Fall von Perlenschatz e.V. im mittelhessischen Solms steckt eine evangelikale Organisation dahinter, die einflussreiche und namhafte Botschafter*innen hat.

Screenshot vom Banner/Header von Perlenschatz Zuflucht für muslimische Frauen.

[12]

Darunter z.B. den MdB der CDU Frank Heinrich, der zum Hauptvorstand der EAD gehört, ebenfalls mit dabei Christine Schirrmacher (EAD), Thomas Schirrmacher (EAD), Jürgen Werth (EAD), Yassir Eric (EAD), der MdB der CDU Michael Brand und der SPD-Bürgermeister der Stadt Solms. [13]

Ausgerechnet Botschafter*innen der EAD unterstützen das Projekt. Botschafter*innen eines evangelikalen Netzwerks von dem bisher nur misogyne, LGBTQI-feindliche Töne zu hören waren und auch antimuslimischer Rassismus.

Das passt nicht zusammen.

Der Verein Perlenschatz hat also genau wie die anderen „christlichen Hilfsorganisationen“ einen nicht zu unterschätzenden Pferdefuß.

Die Arbeit von humedica konzentriert sich auf die Schwerpunkte Not- und Katastrophenhilfe, langfristige Entwicklungshilfe in Form von Familienhilfe und Rehabilitationsprogrammen sowie auf Versorgungshilfe in Ländern und Regionen, wo sich Betroffene nicht selbst helfen können. (…)“,

ist auf der Webseite zu lesen. [14]

Respekt dürfte so manch eine*r denken.
Doch halt, so einfach ist das nicht!
Denn Humedica gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD). Ist also auch etwas Evangelikales oder Bibeltreues.

Hinter Humedica wiederum stehen zahlreiche Partner*innen, institutionelle und private Förderer und Partner*innen.

Die institutionellen Förderer sind das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Von ihnen erhält Humedica auch finanzielle Mittel und das bedeutet, dass der Steuerzahler*innengeld, also öffentliche Gelder, einer Organisation zu Gute kommt, die sich der EAD angeschlossen hat und zur Kategorie II gehört, die einer „christliche Allianz“ angeschlossen ist, die für Misogynie, für LGBTQI-feindlichkeit steht und die auch antimuslimischen Rassismus verbreitet und damit schürt.

Zu den „privaten“ Unterstützer*innen gehört u.a. der Bayerische Rundfunk (BR), Jacobs Douwe Egberts DE GmbH, die Deutsche Postcode Lotterie, Condor Flugdienst GmbH, Alete, die Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren, Rapunzel … .

Nachzulesen hier

2019 erhielt Humedica Geldspenden in Höhe von 5.437.897,83 EUR, zuzüglich Nachlässen, Mitgliederbeiträgen, Bußgeldern und Sachspenden kam eine Summe von 11.218.623,88 EUR zusammen.

Die öffentliche Hand zahlte zusätzlich 2.879.503,25 EUR. Insgesamt kamen 2019 15.215.326,51 EUR zusammen.

Screenshot vom Jahresbericht 2019 mit der Aufteilung der Einnahmen.

[15]

„Um die Diversität der Geldmittel weiter zu steigern, wurden im Geschäftsjahr Anstrengungen im Stiftungs-, Kampagnen- und Großspenderfundraising unternommen.“

[16]

Und so essentiell Not- und Katastrophenhilfe auch sein mag, sind bei dieser Organisation Zweifel angebracht. Denn
a) gehört sie zum Netzwerk der EAD und
b) bindet sie in den Jahresbericht christliche Zitate ein.

Wie nachfolgend zu sehen ist. Die Bilder samt den Zitaten wurden dem Jahresbericht 2019 entnommen.

Panoramansicht eines verfallenen Gebäudes darunter das Zitat „Vertrauen heisst an Gott zu glauben mitten im allem „Warum“. Nancy Parker Brummett

Panoramaansicht von spielenden lachenden schwarzen Kindern, deren Haut voller Staub ist dazu der Bibel Psalm 127,3 „Kinder sind ein Geschenk des Herrn, sie sind ein Lohn aus seiner Hand.“

Dies war nur eine kleine Auswahl an Beispielen. Beispiele, die Fragen aufwerfen.

2016 veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung (SZ) einen Artikel mit der Überschrift: „Wie evangelikale Christen Flüchtlinge bekehren wollen“.

In diesem kritischen Artikel ging es u.a. um den „FlüchtlingsmissionarJürgen Grau, der zum örtlichen Arbeitskreis Migration und Integration der Evangelischen Allianz gehört und um dessen Kampf oder um sein „Ringen um die Flüchtlingsseelen“. [17]

Die Organisationen, die in diesem Thread vorgestellt wurden, ringen auch um die Seelen von Menschen. Z.B. um die von Menschen in Not, schwarzen Menschen, Menschen im Inland und im Ausland … .

D.h. die helfende Hand, die ihnen gereicht wird, hat Hintergedanken und verfolgt die Absicht d. Hilfesuchenden, d. Menschen in Not, das Kind, die Jugendliche zu missionieren.

Und hier stellt sich mir die Frage, ob das nicht schon „religiöser Machtmißbrauch“ ist.

Dazu hat die EAD sogar einen Arbeitskreis gegründet, der Hilfe bei „religiösem Machtmißbrauch“ anbietet und auch eine ganz eigene Definition parat:

„Religiöser Machtmissbrauch liegt dann vor, wenn Menschen zu etwas gedrängt werden, was sie von sich aus nicht tun würden und die drängende Person davon einen Vorteil hat. (…)“

[18]

Screenshot von der Definition „Religiöser Machtmißbrauch“ und das Cover des Buches aus dem diese stammt.

[19]

Natürlich ist die Definition sehr eng gefasst und das Buch dem diese Definition entnommen wurde, erschien im Brunnen-Verlag, der ebenfalls der EAD angeschlossen ist. [20] Soviel dazu.

Ob die Hilfen von den genannten Organisationen noch was mit „christlicher Nächstenliebe“ zu tun haben oder es nur um Missionierung geht, die den beteiligten „christlichen“ Helfer*innen ein wohliges Gefühl vermittelt, so dass diese den permanenten Druck ihrem Gott zu gefallen aushalten können, und diese dadurch einen Vorteil gewinnen, möglicherweise auch finanziell durch die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, sei dahingestellt.

Doch die Missionierten, die Notleidenden geraten so in eine Abhängigkeit, weil sie die Hilfe, die Unterstützung benötigen, vielleicht weil es sonst keine gibt, und verhalten sich anders als sie es sonst tun würden.

Es wäre also mindestens eine Manipulation, die dem „christlichen“ Gedanken der Missionierung und der Hilfe inne ruht.

Doch weil der Thread schon so weit fortgeschritten ist, möchte ich darauf verweisen, dass diese Gesellschaft, die Wirtschaft, der Staat viel Geld ausgeben, um den Status Quo zu erhalten und um evangelikale Strukturen zu stärken.

Strukturen, die sich mit Rechten verbinden. Strukturen, die früher oder später einer Gesellschaft schweren Schaden zufügen, weil die Ideologie, der Glaube, der dahintersteckt autoritär, misogyn und u.a. auch LGBTQI-feindlich ist.

Für Interessierte empfehle ich diese 10teilige Reihe, die sich kritisch mit der EAD auseinandersetzt