RPP Institut

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Wenn Sie erfahren wollen wie und wo sich Impfgegner*innen, Abtreibungsgegner*innen, christliche Fundis mit Universitätsprofessor*innen zusammengetan haben, um mit Gott aber auch mit dem Segen von Vertretern der römisch-katholischen Kirche gemeinsame Sache zu machen, dann lesen Sie diesen Beitrag.

Denn das „Institutfür Ressourcen in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP Institut), um das es geht, hat an Menschenverachtung viel zu bieten. Außergewöhnlich viel. Auch Verbindungen zum Opus Dei und den Legionäre Christi.

Gestartet 2007 als Kongressreihe in Graz ist das RPP Institut jetzt der Rechtsnachfolger.

Die Gründer sind der Psychiater Raphael M. Bonelli, der Psychotherapeut Walter Pieringer und der [mittlerweile verstorbene] Theologe Bernd Oberndorfer.[1]

Ein Foto von Raphael M. Bonelli

Ein Foto von Walter Pieringer

Oberndorfer war Mitglied des Domkapitels und Leiter des Fachbereiches Begleitung und Kategorialseelsorge im bischöflichen Ordinariat. [2]

Raphael M. Bonelli studierte u.a. auch an der Universidad de Navarra, einer privaten Universität des Opus Dei. Diese Uni ist in der Vergangenheit u.a. durch homosexuellenfeindliche Äußerungen aufgefallen. [3] Da sie Homosexualität als Krankheit erachtet.

Bonelli fungierte in der Vergangenheit auch 2016 als Referent für ein Symposium von Demo für Alle. Mit dabei auch Hanna Barbara Gerl-Falkovitz, die zu den Referent*innen des RPP Instituts gehört und Mitstreiterin des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit ist.

Bis mind. 2010 war Bonelli, der seine Verbindungen zum Opus Dei gerne leugnet, Laienmitglied des Opus Dei. Seit 2010, so schreibt Psiram, soll er den Legionären Christi/Regnum Christi angehören. [4]

Das hat er übrigens mit der rechten Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle gemeinsam. Auch sie steht den Legionäre Christi/Regnum Christi mindestens nahe. [5]

Die Aargauer Zeitung berichtete allerdings 2011 Bonelli sei Mitglied des Opus Dei. Er sei von Bischof Huonder als Referent engagiert worden. Interessanterweise verfasste 2017 Birgit Kelle zum Tag der Menschenrechte das Bischofswort von Vitus Huonder.

Der Churer Bistumssprecher war damals übrigens Guiseppe Gracia, [6] der genau wie Birgit Kelle schon einen Gastkommentar für idea verfasst hat.

Für Huonder durfte Kelle gegen die „sexuelle Vielfalt“, gegen „Gendermainstreaming“, gegen Schwangerschaftsabbrüche und Leihmutterschaft, gegen Patchwork- und Regenbogenfamilien hetzen und das ausgerechnet am Tag der Menschenrechte. [7]

Aber Bonelli, Kelle und Gracia haben mehr miteinander gemeinsam als das. Denn sie alle fungieren und fungierten als Referent*innen für das RPP Institut, neben z.B. 2 Erzbischöfen (Christoph Kardinal Schönborn, Franz Lackner), einem Weihbischof (Anton Leichtfried), einem Diözesanbischof (Klaus Küng), einem Mitglied der päpstlichen Akademie (Martin Rhonheimer), einer Vielzahl von Prioren, Priestern, sehr honorigen Universitätsprofessor*innen und angesehenen Theolog*innen, darunter z.B. Hanna Barbara Gerl-Falkovitz aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler*innen“.

Mit dabei auch der Pater Sylvester Heereman Lc, der 2012 Generalvikar der Legionäre Christi wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war er Territorialdirektor der Legionäre Christi im deutschsprachigen Raum.

Mitglieder des erzkonservativen katholischen Ordens Legionäre Christi haben in den vergangenen acht Jahrzehnten mindestes 175 Minderjährige sexuelle mißbraucht. (…) Der verstorbene Ordensgründer Marcial Maciel missbrauchte demnach 60 Minderjährige, berichtete Der Standard im Dezember 2019. [8]

In vielen Artikeln über die Legionäre Christi ist auch die Rede von sektenartigen Strukturen. Außerdem ist die katholische Ordensgemeinschaft auch Trägerin von mindestens einer Schule. Einer Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. [9]

Der neueste „Coup“ im Hause Bonelli/Pieringer bzw. im RPP Institut ist eine Online-Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Ausgegrenzt – Über die Psychologie der Massen, Diskriminierung und den Umgang mit dieser“, die an eine Veranstaltung von Querdenker*innen erinnert.

Ausgegrenzt. Ankündigung der Veranstaltung. Im Hintergrundbild ist eine weiblich gelesene Person/Frau zu sehen, die weint und im Bild rechts Polizist*innen mit Schilden und behelmt.

Denn mit dabei als Vortragsredner ist auch Sucharit Bhakdi, der unter „Bonus“ aufgeführt wird.

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi „Alleine gegen den Rest der Welt“. Prof. Uwe Eglau „Was macht ein Psychotherapeut wenn er selbst ausgegrenzt wird?“ Dr. Stefan Lakonig „Abweichler, Aufständische und Dissidenten.“

Vorträge: Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli Prof. Dr. Gerald Hüther Dr. Hans-Joachim Maaz

Auch als Referent fungiert der Neurobiologe [Prof. Dr.] Gerald Hüther. Er gehörte 2021 zu den Unterstützer*innen von #allesaufdentisch und ist neben vielen Aktivitäten auch Autor für die Querfrontplattform Rubikon.

Ein weiterer höchst unangenehmer Zeitgenosse ist Hans-Joachim Maaz. Er vertritt die Ansicht „Eine Verteufelung von PEGIDA sei verhängnisvoll“. [10] Er ist schon längst ganz weit rechts abgebogen und im Kreise vor Verschwörungsideologen und extremen Rechten angekommen.

Mehr dazu hier

Geladener Gast war Maaz schon im Buch-/KulturHaus Loschwitz. Deshalb war es nur logisch für ihn die Charta 2017, eine Solidarisierung mit extrem Rechten und neofaschistischen Verlagen, zu unterzeichnen.

In 2018 unterzeichnete er die rassistische Erklärung 2018. Das war im selben Jahr als er die von Grit Kutschner ins Leben gerufene Kunstaktion „Trojanisches Pferd“ mit einem Vortrag adelte und damit unterstützte.

Er ist Beiratsmitglied von Rubikon und fungierte schon als Referent für die extrem rechte Wissensmanufaktur.

Während sein Vortrag für das RPP Institut den Titel: „Über massenpsychologische Fehlentwicklungen und die Blockwart-Mentalität“ trägt, wird Birgit Kelle über „Die Diskriminierung der Normalen“ sprechen.

Der Corona-Leugner Sucharit Bhakdi, bekannt geworden durch antisemitische Äußerungen (tagesschau.de/investigativ/b), widmet sich dem Thema „Alleine gegen den Rest der Welt“.

Mensch könnte in Anbetracht der Vortragsthemen annehmen die Würde der Referent*innen würde Tag für Tag mit Füßen getreten und einige von ihnen oder gar alle seien bereits Opfer von Zensur geworden und ein totalitäres System klopfe bereits an die Wohnungstüre, während verfolgte Christen versteckt in irgendeinem Keller hocken und Bibelverse rezitieren.

Welche Inhalte verbreiten die Referent*innen sonst noch so?

Raphael Bonelli: „Sind Mann und Frau gleich intelligent?“ In einem seiner Vorträge, die bei Youtube eingestellt sind, beschäftigt er sich mit dieser Frage und kommt zu einem „ja [pause], aber …“

Screenshot von einer Präsentation im Rahmen seines Vortrags. Er ordnet Männern Sachlichkeit und Lineares Denken zu. Frauen: Sozialkompetenz und Assoz. Denken (3. Noos), Männer unter 2. Thymos: Emot. Stabilität, Frauen hingegen Empathie, emotionale Intelligenz. 1. Soma: Männer Stärke, Aggression, Robustheit, Frauen Lebensnähe, Fruchtbarkeit und Schönheit.

Wer sich das Bild links im Screenshot angesehen hat, stellt schnell die Schnittmengen oder Übereinstimmungen mit Antifeministen, Maskulisten und extremen Rechten fest. Männer verfügen über Stärke, Aggression und Robustheit. Frauen über Lebensnähe, Fruchtbarkeit und Schönheit.

Hart vs. Weich. Männlich vs. Weiblich. Das wird gleich noch einmal Thema sein am Beispiel von Birgit Kelle.

In der Welt von Raphael M. Bonelli und den Referent*innen des RPP Instituts gibt es nur 2 Geschlechter.

Homosexuelle behandelte Raphaelli. Vielleicht tut er es immer noch und das nennt sich „Konversionstherapie“. Darüber berichtet er 2016 beim Symposium von Demo für Alle. Mehr dazu hier

Guiseppe Garcia, ein weiterer Referent des RPP, schrieb 2021 über die rechte Antifeministin und Abtreibungsgegnerin: „Birgit Kelle will keinen schwulen Supermann und ist trotzdem Feministin durch und durch“. [11]

Zitat: „Trotzdem bleibt ihr die breite Anerkennung bislang verwehrt, weil sie sich die Frechheit leistet, keine Linke zu sein.“

Er fügte in seiner Lobhudelei auf die rechte Hetzerin noch hinzu Kelle wolle auch kein Weichei als James Bond.

Kelle wiederum schrieb für die Junge Freiheit im Mai 2022 einen Monat vor dem Pride-Month, über die Sexpolitik-AgendaWenn der LGBTQ-Aktivismus in der KITA ankommt“ einen hasserfüllten Artikel über die „flächendeckende LGBTIQ*-Flutung der Stadtbevölkerung“ und bezog sich dabei auf München. Nachzulesen hier

In diesem Artikel wünschte sie Menschen, „die mit Dreijährigen über über die sexuelle Vielfalt von Erwachsenen reden wollen“ einige Jahre Gefängnis oder einen guten Therapeuten und lieferte die Pathologisierung von Vielfalt, von Queerness gleich mit.

Es darf nicht vergessen oder übersehen werden, dass diese Art von Hetze, wie sie Kelle, Bonelli und wie sie so alle heißen und beim RPP Institut zusammenfinden, in Oslo zu einem Terrorakt auf einen Queer-Club mit 2 Toten und mindestens 21 verletzten Menschen geführt hat. [12]

Gerade so als hätte es Kelle geahnt schrieb sie im Juni 2022 für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit einen Kommentar mit der Überschrift: „Es regt sich Widerstand“ und endete mit folgenden Sätzen:

Das aggressive Niederbrüllen jeder Genderkritik funktioniert nicht mehr. Wenn Genderkritik nämlich vermeintlich „rechts“ ist, sind wir längst ein Volk von Reaktionären. Und um es in Anlehnung an den schwulen Berliner Bürgermeister Wowereit zu sagen: Das wäre dann auch gut so.“

Nachzulesen hier

Es ist der Hass, der sie zusammengeführt hat und ihre rechte Gesinnung sowie christlicher Fundamentalismus. Hass und die Gegner*innenschaft gegen Gender, LGBTIQ*, Frauen, FLINTA, Schwangerschaftsabbrüche, Impfung und das alles verbunden mit einer gehörigen Portion Wissenschaftsfeindlichkeit. Wer stört sich da noch an dem Antisemiten Sucharit Bhakdi als teilnehmenden Referenten.

Auch Bhakdi vom Landesverband NRW Die Basis publiziert für die Querfrontplattform Rubikon. Das hat Bhakdi gemeinsam mit Hans-Joachim Maaz, Gerald Hüther und der MWGFD e.V., wo Bhakdi Mitglied ist.

Obwohl es über das RPP Institut noch sehr viel mehr zu sagen gäbe, konzentriere ich mich jetzt zum Thread-Ende auf den Bildhintergrund.

Denn wenn ich diesen betrachte, dann wollen die Referent*innen damit zum Ausdruck bringen zu denen zu gehören, die ausgegrenzt, erschöpft und verzweifelt sind, von der Polizei verfolgt oder angegriffen werden, von Zensur und „cancel culture“ bedroht sind.

Ausgegrenzt. Ankündigung der Veranstaltung. Im Hintergrundbild ist eine weiblich gelesene Person/Frau zu sehen, die weint und im Bild rechts Polizist*innen mit Schilden und behelmt.

Es ist dieselbe Täter-Opfer-Umkehr, wie sie das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit betreibt oder auch Terfs zum Beispiel. Stichwort: Ausladung von Vollbrecht.

Sie wollen nämlich ungefiltert, ungehindert, unkritisiert hetzen dürfen. Scheißegal, ob dies in Gewalt oder Attentaten enden könnte und wie zu sehen ist, tun sie es auch mit Vertretern der römisch-katholischen Kirche an ihrer Seite.

No Pasarán! Alerta!

Freakstock Jesus Festival

Die Aussenansicht steht mit Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Aussenansicht!!!

Lasst „uns“ erneut über Worship, also Lobpreisung, sprechen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf

Es ist nämlich so, dass vom 4.-7. August 2022 auf dem Flugplatz Allstedt das alljährliche Freakstock Jesus Festival stattfinden wird. [1]

Der Flugplatz Allstedt ist ein deutscher Sonderladeplatz bei Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Das Gelände selbst „bietet … genug Platz für Veranstaltungen jeglicher Größenordnung“. [2]

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass von 8 angekündigten Bands 3 aus den USA stammen: Preson Phillips, Eric Clayton and the nine (ex Saviour machine) und Sally Grayson.

Preson Phillips steht auf der beleuchteten Bühne hinter einem Mikrofon. Er singt. Er trägt ein kariertes Hamd und wer genau hinschaut, kann erkennen, dass sein linker Arm tättowiert ist.

Eric Clayton and the Nine. Vor einer Steinwand stehen fünf Männer in etwas weiterer Entfernung. Im Vordergrund des Bildes ist ein Mann mit einem Vollbart einem schwarzen Anzug und Hut. Er hält seinen Kopf schräg und schaut direkt in die Kamera.

Im Bild ist Sally Grayson zu sehen. Sie wurde von der Seite aus fotografiert. Sie trägt eine schwarze Weste, vermutlich aus Leder, die mit Nieten besetzt ist. Sie hält eine Gitarre in der Hand, steht offensichtlich auf der Bühne, hinter einem Mikrofon.

Zusätzlich sind noch 8 Lobpreisbands angekündigt.

Darunter z.B. einszwofünf, die sich so in Szene setzen und d. eine*n oder anderen Betrachter*in an eine Punk-Band erinnern könnte.

Foto der Band einszwofünf zu sehen.

Schon wegen der leeren Bierflaschen am Boden oder wegen des Symbols im Hintergrund. Denn wer sich nicht auskennt oder nicht genau hinschaut, könnte annehmen ein anarchistisches Symbol zu erblicken.

Doch weit gefehlt. Denn dieses A, das sich nicht in einem geschlossenen Kreis befindet, ist das Symbol der Jesus Freaks, (in ein Omega gestelltes Alpha)

Logo der Jesus Freaks. In ein Omega gestelltes Alpha

Logo der Jeus Freaks. Oben steht Jesus Freaks und unten ist ihr Symbol zu sehen.

deren Zweck die Evangelisation ist und deren Wurzeln zurückgehen auf die Jesus-People-Bewegung der 1960er und 1970er Jahre und der Missionsbewegung Steiger aus den 1980er Jahren. [3] Hier war MISSIONIERUNG der Antrieb schlechthin.

Interessant ist auch, dass im laufenden Text zum Festival gegendert wird. An einer Stelle mit einem *. Das ist neu.

Denn wenn christliche Fundis oder Evangelikale überhaupt gendern, dann mit einem Doppelpunkt, um so deutlich zu machen, dass nur Männer und Frauen gemeint sind, um so „Binarität zu symbolisieren, um Zweigeschlechtlichkeit zu manifestieren“. [4]

Es ist aber auch gut möglich, dass die Beschreibung zur Sterni-Bar-Bühne einfach übernommen wurde.

Sterni-Bar-Bühne Die Sterni-Bar gibt es seit einigen Jahren auf dem Freakstock und dieses Jahr wird die kleine Punkrock-Oase um eine eigene Bühne erweitert. Neben dem Barbetrieb wird es also dieses Jahr auch ein paar special guests in der Outdoor-Kneipe geben. Hier ist jede*r willkommen, allerdings ist kein Platz für Rassismus, Faschismus, Sexismus und Homophobie oder sonstige Schwurbelei.

[5]

Doch wie auch immer, die Optik spricht Bände, denn sie spricht an. Es wird mit „Nachhaltigkeit“ geworben: Fair – Bio – vegan, regionale Unternehmen statt Großkonzerne, Soziale Gerechtigkeit/Wirtschaftszeug.

Auch hier wird gegendert, allerdings mit dem Binnen-I (Beispiel: MitarbeiterInnen). So werden definitiv nur Frauen und Männer angesprochen und so ist es auch zu verstehen.

Auch als MitarbeiterInnen kann man Teil von Freakstock werden und ohne die vielen Hundert ehrenamtlichen helfenden Hände wäre das Festival nicht, was es ist. Hier bringen Viele ihre Kreativität ein, sodass es Bereiche gibt, die man woanders lange suchen muss. Alle dürfen sich einbringen und ausprobieren. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem Begegnung passiert – mit sich selbst und mit anderen. So werden Brücken gebaut und kommen Menschen zusammen, die dies sonst nicht würden – das setzt unglaubliches Potential frei.

[6]

Abgesehen von den Auftritten der Bands und 3 DJ’s wird es Hauptseminare geben, „kein Parallelprogramm. Es soll eine Zeit von gemeinsamen Hören, Beten, Tanzen, Singen sein – letztendlich ein Gottesdienst in groß und laut, trotzdem aber persönlich und herausfordernd.“ [7]

Zusätzlich sind ca. 50 Workshops angekündigt. Darunter z.B. „Das Evangelium des Tisches“, „Gewaltfrei gegen Besatzer? Ziviler Widerstand bei Jesus und heute“ oder z.B. „The Good Shepherd Leadership“ (English) mit Tommy Phillips.

My name is Tommy Phillips. I have been a pastor for 19 years in Tampa Florida, and have been a touring recording artist since for two decades under my middle name, Preson Phillips. I have released 7 studio albums since 2000, and currently hold a MA in New Testament theology from Northern Seminary in Chicago, Illinois, USA. I love making complex ideas easy to grasp, and creating corporate worship music to keep the church on mission. My pastoral work and music career have always worked hand in hand, and I am committed to guiding the worldwide church towards Christlike humility so that it can be the presence of Christ in a darkened world.

Tommy Phillips bzw. Thomas Preson „Tommy“ Phillips (*1980) ist ein „US-amerikanischer christlicher Musiker und Pastor der Watermark Church in Seminole Heights“ [8] (zum Bild 1 gehört noch die Überschrift: „Bring your tattoos to church“)

Im Bild ist der Pastor Tommy Phillips zu sehen. Er sieht auf den ersten Blick eher wie ein Rocker aus. Er trägt einen Vollbart, ein kariertes Hemd und die Ärmel sind nach oben gewickelt. Sein linker Arm ist komplett tättowiert. Das ist deutlich zu sehen. Denn er verschränkt seine Arme vor seinem Oberkörper. Sein linker Arm ist dominant.

[9]

Profilbild von Tommy Phillips von Facebook. Seitenansicht auf den Sänger, der auf der Bühne hinter einem Mikrophon steht und aufder Gitarre spielt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit Aufdruck und sein linker tättowierter Arm ist zu sehen.

[10]

und er wird mindestens 2 Workshops leiten. Nämlich auch: Imago Dei – Made in God`s Image (English).“

Als Workshop wird noch eine „Godly Play Darbietung für Erwachsene (ab 15 Jahre)“ „Gott hören“ angeboten. Der „Godly Play“-Stil wurde in der amerikanischen Quäker Bewegung entwickelt. [11]

Godly Play“ bedeutet „Gott spielend und hörend, feiernd und gestaltend, staunend und redend zu begegnen[12] und ist „ein Konzept spiritueller und religiöser Bildung“ und „verbindet Impulse aus der Montessori-Pädagogik mit Inhalten des christlichen Glaubens“. [13]

Auf was ich hinauswill ist folgendes. Das Freakstock-Festival ist ein Event der Jesus-Freaks. Sie sind die Veranstalter*innen.

Etwa 2.000 Mitglieder/Mitstreiter*innen gehören laut Wikipedia der Bewegung bzw. dem Verein an, der auf der Idee beruht einen Ort zu haben, wo „Freaks, Punks, Hippies und Szeneleute sich wohl fühlen“. [14]

Es ist also eine relativ kleine Bewegung und trotzdem gibt es hier z.B. auch Merchandising.

Schwarzes T-Shirt mit Jesus Freaks Alpha Omega Oldschool (Schwarz).

Schwarzes Hoodie. Jesus Freaks Alpha Omega Oldschool

Christlich-missionierende Gruppierungen, Organisationen, Vereine oder auch Bewegungen und seien sie noch sie klein, dürfen auf keinen Fall ignoriert oder belächelt werden. Denn dahinter steckt ein ausgefeiltes Konzept.

Ein Beispiel:

So sieht das Liederbuch der Jesus-Freaks aus: „Follow the Liederbuch“.

Bild vom Cover „Follow the Liederbuch“

Das hat zumindest bei der Verfasserin dieses Thread zu Assoziationen geführt und führte diese zum Versandhandel Impericon, der im „Wesentlichen … Kleidung, Tonträger und Konzertkarten von Gruppen aus der Hardcore-Punk und Metalcore-Szene sowie Streetwear“ anbietet. [15]

Hier gibt es z.B. diesen Hoodie.

Auf dem Foto ist ein Mann oder eine männlich gelesene Person zu sehen, d. ein schwarzes Hoodie mit dem Aufdruck Follow The Leader zu sehen.

Auch die Assoziation mit „Follow Your Leader“ wäre denkbar.

Schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck Follow Your Leader. Darüber ist das Foto von A.H., der sich erschießt.

Sie knüpfen also mMn sehr geschickt an bereits Vorhandenes an, allerdings an etwas dass nicht mit christlich in Verbindung gebracht werden kann. So erinnerte mich die Optik des Liederbuchs entfernt an kommunistische oder maoistische Propaganda.

Ich meine diesen Abschnitt des Covers

Oberer Abschnitt des Buchcovers. Zu sehen ist ein Kopf mit Kappe und ein rechter gestreckte Arm. Im Hintergrund Streifen.

und hier der Vergleich.

Ausschnitt eines Plakats einer chinesischen Propaganda. Zu sehen ist das Gesicht mit Kappe, ein gestreckter rechter Arm und im Hintergrund sind Streifen zu sehen.

Zu sehen ist das gesamte Plakat „chinesische kommunistische Propaganda Vorsitzender Mao, Plakate Etsy“.

Auf 4 Bühnen gibt es beim Festival christlichen Rock/Pop/Country oder andere Musikrichtungen aus unterschiedlichen Ländern darunter den USA, Kroatien und Deutschland.

Für jeden musikalischen Geschmack dürfte also etwas dabei sein und wer mag kann auf dem Gelände campen mit Zelt, Wohnmobil, Campingbus oder „sonstige Schlafunterkünfte auf Rädern[16] wie es die Jesus Freaks formuliert haben.

Und darum wirkt das ganze Spektakel irgendwie wie eine Art „christliches Wacken“. Zum Vergleich zwei Fotos. Auf dem ersten ist das Freakstock Jesus Festival zu sehen und auf dem anderen ein Foto von Wacken.

Ankündigung des Freakstock Festival. Zu sehen sind eine Bühne, Scheinwerfer und Menschen, die auf die Bühne starren. Konzertstimmung eben.

Foto vom Wacken-Festival mit Blick auf die Bühne, die mit Scheinwerfern beleuchtet wird. Es sind Menschen zu sehen, die vor Begeisterung ihre Arme in die Höhe strecken.

[17]

Wie schon gesagt, es ist ein ausgefeiltes Konzept, das vielleicht zu Missionierungen, Erweckungen oder Bekehrungen führen kann oder auch nicht.

Etwas wird es aber bei den Teilnehmer*innen bewirken und hinterlassen und das dürften angenehme Gefühle sein. Wie mensch sich auf oder nach einem Konzert eben so fühlt.

Dass dieses Event vom christlichen Missionierungsgedanken durchdrungen ist, wird nicht erkannt.
Der Sänger mit Tattoo, also Tommy Phillips, wird dann nicht mehr als Pastor gesehen, sondern als Bro.

Das nachfolgende Foto stammt von einem Shooting in Dresden. Der Fotograf schrieb einige Sätze über den Musiker und Ausnahmekünstler, erwähnte aber mit keinem Wort, dass der Musiker zugleich auch Leitender Pastor und Ältester einer Kirche ist, zu der auch ein Missionswerk gehört. [18]

Zitat:

Es war mir eine Ehre, Porträts von Preson machen zu können. Wir haben uns vor 5 Jahren über einen anderen Musiker kennengelernt und damals war ich Schlafzeuger auf seiner Tour. Er ist ein Ausnahmekünstler aus Tampa/Florida, macht leidenschaftlichen Americano/Indiefolk. Jetzt kam er wieder auf Tour, hat zwei Tage bei uns in Dresden verbracht und ich nutzte die Gelegenheit für ein Shooting.

Text: Es war mir eine Ehre, Porträts von Preson machen zu können. Wir haben uns vor 5 Jahren über einen anderen Musiker kennengelernt und damals war ich Schlafzeuger auf seiner Tour. Er ist ein Ausnahmekünstler aus Tampa/Florida, macht leidenschaftlichen Americano/Indiefolk. Jetzt kam er wieder auf Tour, hat zwei Tage bei uns in Dresden verbracht und ich nutzte die Gelegenheit für ein Shooting. Darunter ist ein Foto von Preson Tommy Phillips zu sehen. Aufnahmeperspektive seitlich unten. Er trägt eine Sonnenbille und hat einen Vollbart, der über das Kinn reicht.

Ein weiteres Bild von hinten. Er trägt eine modische Frisur, seitlich fast einen Sidecut, sein linker tättowierter Arm ist zu sehen und er trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift: Keep Reaching And You Win. (Übersetzt: Mach weiter und du gewinnst).

[19]

Wer sich mit den Jesus Freaks näher befasst, findet zum Beispiel Bilder wie dieses.

Ein männlich gelesener junger Mensch (Mann) mit Dreadlocks, die ihm vom Kopf abstehen. Ein Arm ist nach oben gestreckt mit gespreizten Fingern. Das Foto wirkt sehr dynamisch und auf dem schwarzen T-Shirt ist eine Aufschrift erkennbar aber nicht lesbar.

[20]

Auch Simeon Wetzel, der junge Mann (männlich gelesene Mensch) auf dem Bild, engagiert sich bei den Jesus Freaks in Dresden und hat auch schon für freakstock viel Zeit investiert, [20] schreibt er selbst auf seiner Webseite.

Er ist mittlerweile freiberuflicher Mediengestalter und hat Life Capture für die Erstellung von Videodokumentationen, Flyer und Broschüren … gegründet als „Zweig von Jugend mit einer Mission Hernhut“ (JMEM Deutschland – Gott kennen und ihn bekannt machen).

Zu seinen Projekten gehören ein Podcast, bibelcartoon und JesusComic.

Auf was ich abschließend hinaus will. Ganz gleich wonach was oder wer ausschaut, es läuft auf die Missionierung hinaus.
Denn sie bleiben nicht unter sich, sondern wollen allen von Gott erzählen und ihre vermeintliche „Erleuchtung“ verkünden.

Aufgeschlagene Bibel und darauf liegt ein Holzkreuz

So sieht’s nämlich aus.
#Alerta!
#EvangelikaleSindGefährlich

#FundisZurHölleJagen

Nachträgliche Ergänzung vom 19.08.2022

Jesus Freaks Wedel gehören zu den ideellen Unterstützer*innen des Marsch für das Leben, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL). [1] Sie unterstützen damit eine Anti-Choice-Organisation.

Innenansichten eines ehem. Jesusfreaks
(ca von 19XX – also beinahe von Anfang, an bis ca 20XX):

die Sache mit den Symbolen und den Ähnlichkeiten ist keine wirkliche Entdeckung. Das war seit der informellen Gründung in einem Hamburger Wohnzimmer von Anfang an beabsichtigt und auch offen kommuniziert, dass mit diesen Symbolen gespielt wird. Es war aus der Szene für die Szene.

(Einschub: Genauso wurden auch umgekehrt christliche Rituale hergenommen und von den Menschen, die da zusammengekommen sind, an die eigene Lebenswirklichkeit angepasst.

Da gab z.B. Experimente mit Abendmahl mit Chips und Dosenbier (aus der Anfangsphase), was die traditionelle Christenwelt ziemlich angepisst hat.

Das war nicht irgendwie gemacht, sondern kam aus den Bedürfnissen der Leute, die Inhalte für sich erlebbar und erfahrbar zu machen.

Hintergrundgedanke war, so wie Jesus beim Abendmahl das genommen hat, was gerade da war. Und das ist in so einer Punker-WG halt eher Bier und Chips statt Wein und Backoblaten.)

Nach und nach kamen dann Menschen aus anderen Szenen und Richtungen dazu und brachten ihre entsprechenden Symbole mit. Da ist überhaupt nichts Subversives dran, das war genau so gewollt und wurde sehr laut auch gesagt.

Auch das „ausgefeilte Konzept“ ist etwas, das über 30 Jahre gewachsen ist. Das erste Freakstock war ein Kennlern-und Vernetzungstreffen, mit einer Band, die da am Abend gespielt hat.

Heute ist es ein relativ kleines Festival.

In den 90ern und den ersten 2000er Jahren ist es dagegen jedes Jahr größer geworden bis es die 10tausender Marke gesprengt hat.

Es kamen sehr viele junge Menschen, teils auf der Suche, aber auch extrem viele aus anderen Gemeinden, die von dem Happening-Charakter angezogen waren.

Was war nicht geplant, niemand hat sie eingeladen und genau genommen wurde das auch von uns sehr kritisch gesehen. Es ging nie darum, möglichst viele zu werden, sondern für uns einen Ort zu schaffen, wo wir unseren Glauben entsprechend unserer Art leben konnten, was in traditionellen Gemeinden halt nicht ging, weil wir nicht so sein durften, wie wir waren (Piercings, Tattoos, Musik z.B. waren ein Riesenthema)

Da es bei den Jesusfreaks von Anfang an keine Leitung oder Hierarchien oder vorgegebenen Lehrmeinungen gab, entwickelten sich mit dem zunehmendem Wachstum Strukturen und Regeln, wenn Dinge nicht funktioniert haben, die sich dann auch -eben weil es niemanden gab, der die Richtung vorgibt – gegenseitig widersprochen haben.

Es wurden Dinge ausprobiert, Dinge gemacht, auch solche, die nicht cool waren, es wurde gestritten, probiert und versucht und aneinandergekracht.

Jesusfreaks sind/waren ein extrem bunt gemischter Haufen Leute mit ebenso verschiedenen Meinungen zu allen möglichen Themen. Die eine Haltung und Lehrmeinung gab es nicht. Da kamen dann halt auch diverse Seltsamkeiten (teils auch wirklich sehr schräge Sachen, die in der Bewegung hart kritisiert und diskutiert wurden) mit rein. Das ist wohl der Preis für den nicht-hierarchischen antiautoritären Anspruch, den die Bewegung hat.

Hinter dem Ganzen steht kein designtes Konzept, sondern es ist eins aus dem anderen gewachsen.

Wenn was nicht funktioniert hat (z.B. Organisatorisches), wurden Lösungen überlegt, die wiederum zu neuen Problemen und daraus wieder neuen Lösungen usw, bis es super unübersichtlich und verwurschtelt wurde.

Nach diesem 10tausender-Festival kam die Erkenntnis, dass es so nicht weiterlaufen kann und es wurde die Reißleine gezogen. Das folgende FS war dann wieder ein reines von und für Jesusfreaks, um sich Luft zur Neubesinnung zu verschaffen (was uns von Teilen der Kids aus anderen Gemeinden dann echt übel genommen wurde)

Es folgte ein jahrelanger Prozess der Neustrukturierung. Dies war sehr mühsam und langwierig, da eben der Anspruch war, zu konsensbasierten Ergebnissen zu kommen.

Ich selbst bin seit ca. XX Jahren nicht mehr involviert (was aber keine Abkehr war, sondern es hatte div. andere Gründe, weshalb der Kontakt eingeschlafen ist).

Worauf ich hinaus will ist, dass es so nicht zutrifft, dass hinter all dem ein durchdesigntes Konzept steht, dass sich irgendwelche Seelenfänger am Schreibtisch ausgedacht haben.

Das Ganze ist ziemlich organisch gewachsen.

Auch der Punkt, dass Absichten verschleiert werden, ist so nicht richtig. Im Gegenteil, an der message, dass es auf dem Freakstock  von Anfang bis Ende um Jesus geht, daran kommst du dort gar nicht vorbei.

Das liegt völlig offen. Wer hingeht, geht genau deshalb. Und entweder Leute nehmen was für sich mit, oder eben nicht und bleiben beim Bier auf dem Zeltplatz.

Das Motto war halt immer laut, schrill und bunt, vor allem in der Anfangszeit. Geboren aus einer Begeisterung für Jesus und Nicht-Klarkommen mit den etablierten Gemeinden und Kirchen.  Und es war am Anfang halt eine Bewegung aus sehr jungen Menschen, mit allem was an Übertreibungen und übers Ziel hinaus schießen so dazugehört.

Gerade das FS ist ja nicht so, dass eins da unbedarft reinstolpert. Wer da hingeht, weiß wo sie*er ist.

Auch „Ausstiegsprobleme“, wie es in Gruppen mit Sektencharakter häufig ist, habe ich nie erlebt. Wer nicht mehr dabei sein wollte, ist halt gegangen, Freundschaften blieben wenn gewünscht erhalten.

Die einzelnen Gruppen in den Städten haben sich in ganz verschiedene Richtungen entwickelt. Einige sind heute kaum von traditionellen Baptistengemeinden zu unterscheiden, andere immer noch im AJZ-Stil. Es stimmt schon, es gab viele Gruppen, die sich von Ausrichtung und Stil nach und nach den etablierten Gemeinden angepasst haben (teilweise auch mit unguten Querverbindungen zu US-rechts-konservativen Gemeinden und welche, die, wie du erwähnt hattest, mit Steiger und US-Orgas zusammenarbeiten. Das betrifft aber jeweils die jeweilige lokale Gruppe und nicht die Bewegung an sich. Dies wird dann auch in Teilen aufs FS reingetragen.

Wie es heute konkret aussieht, dazu kann ich allerdings nicht viel sagen.

Die Weselys

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Dieser Beitrag möchte zeigen, wo christlicher Fundamentalismus noch zu finden ist. Denn er ist zugleich Schnittstelle oder Klebstoff der versch. Gruppen/Organisationen zusammenführen kann und zusammenhält.

Ausgangspunkt ist das Unternehmen Quatromedia mit Sitz in Otterberg. [1] Quatromedia stellt Werbevideos und Imagefilme her, Immobilienfotografie Hochzeitsvideos, Hochzeitsfotos und das auch mit einer Drohne.

Wir möchten keine normalen Standardvideos drehen. Unsere Videos sollen den Charakter des Produkts oder des Unternehmens zeigen und die Geschichte, die dahinter steht“. [2] So beschreiben sie sich selbst.

Zu den bisherigen Kunden*innen gehören z.B. 1. FC Kaiserslautern, die Stadt Kaiserslautern, O’Bros GbR (München) … .

Auflistung der Kunden: 1 FCK, Engel & Völkers, artfliesen, Stadt Kaiserslautern, Lebenswert, Medical Physios, O’Bros, Speer Sanitätshaus, Reifen Broschart, dazu folgen 3 Profile von unbekannten und nicht zu ermittelnden Unternehmen.

[3]

Quatromedia ist bekannt aus: Die Rheinpfalz, SWR3, RPR1, zdf NEO, Mannheimer Morgen und Speyer Kurier. Damit können sie werben. Das sind angenehme Referenzen für zwei katholische Fundis.

Bekannt aus: Die Rheinpfalz, SWR3, RPR1, zdf neo, Mannheimer Morgen und Speyer Kurier.

[4]

Hinter Quatromedia stehen nämlich die Brüder Joshua und Simon Wesely,

Foto von Joshua und Simon Wesely.

[5]

die den Film „2025: The World Enslaved by a Virus“ gedreht haben.

Foto zum Film 2025. Zu sehen ist Joshua, der eine Lederjacke trägt, einen Ring mit Kreuz, eine Kette mit Kreuz und in seihen Händen hält er einen Mundschutz. Im Hintergrund ist ein Soldat zu sehen und eine junge Frau, die gleichfalls eine Kette mit Kreuz trägt.

[6]

Wir befinden uns im Jahr 2025: Seit dem Erscheinen von Covid-19 im Jahr 2020 ist die Welt nicht mehr dieselbe: Ein neues System mit einer einzigen Weltregierung wurde eingeführt“, [7] so lautet die Filmbeschreibung.

Überall herrscht im Film, den sie selbst unter Abenteuer und Science fiction einordnen, der Kommunismus, es gibt eine Weltsprache, Reisen sind illegal und das Christentum wurde verboten, um nur einige Beispiele zu nennen.

D.h. im Film gibt es eine neue Weltordnung, als bedrohliches Szenario in 2025, also in drei Jahren.

Eine Zusammenfassung des schlechtesten Films aller Zeiten, mal abgesehen von der christlichen Botschaft, steht bei Youtube von 2 Bored Guys zur Verfügung. youtube.com/watch?v=VoeQdK (Viel Vergnügen!)

Die Weselys haben auch 1 Youtube Kanal mit 15.500 Abonnent*innen. Sie bezeichnen sich selbst als „christliche Youtuber (Weselys) und Influencer und möchten Gott in diese Welt bringen und Menschen zeigen, wie gut er ist“. Im Impressum des Kanals steht Joshua Wesely aus Otterberg. [8]

Ebenfalls mitverantwortlich ist Joshua Wesely für Kirche U30, die nach 1 1/2 Jahre beendet wurde. [9]

Was vielleicht auch an den Kommentaren liegt, die sie so grundsätzlich erhalten, wie z.B. beim Thema „Dinosaurier – Warum die Bibel schweigt“ vom 10.08.2019.

Zitate bzw. Kommentare:

Lange nicht mehr so gelacht“ oder

Solche Videos kann man sich doch nur ansehen um sich zu amüsieren“ oder

Du bist Ned Flanders in echt“ oder

Manchmal frage ich mich ja schon, ob Du das wirklich ernst meinst was Du in diesen Videos sagst. Irgendwie habe ich ja immer noch insgeheim die vage Hoffnung, dass das ein Satirekanal ist 🙂“.

Allerdings sind die Betreiber*innen von Wesely’s (Joshua, Tabitha, Simon, Isabelle und Laura) außerordentlich dünnhäutig, wenn sie behaupten jeden Tag sehr sehr viele Hate Kommentare und Nachrichten zu erhalten. [10]

Ich habe allerdings keine Hasskommentare gelesen und möchte lieber auf den Geschäftssinn der christlichen Familie Wesely und auf die Inhalte eingehen und nicht auf deren Dünnhäutigkeit, die sie z.B. mit Rechten, mit Rassist*innen, mit Terfs und Swerfs … teilen.

Joshua Wesely, der gewissermaßen durch das Programm des Youtube-Kanals führt, „ist Jahrgang 1998 und studiert an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Er gründete die Lobpreisband Chara Worship und leitete mehrere Jahre den Young Adult Bereich in der Gemeinschaft Chara/Gerbach. 2018 gründete er zwei Start Ups: Sandhäger & Wesely Marketing und Car Strike. Sein Buch „Erfolgreich Lobpreis führen“ erschien im Januar 2019.“

Soviel zu seiner Person.

Ein Foto von Joshua Wesely, der verklärt in die Kamera schaut und lächelt.

[11]

Sein Vater Dr. Stephan Wesely ist Autor, Speaker, Mitbegründer und Partner von OQM International, ein Beratungsunternehmen, „das sich auf die Organisationsdiagnose und –entwicklung in Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, gemeinnützigen Organisationen und christlichen Gemeinden spezialisiert hat, sowie Inhaber der Consulting Plattform „Exaudit – Fit to Serve“. [12]

2019 gründete Michaela Wesely, die Ehefrau, die LifeLong Incorporation mit Sitz in Spokane WA, USA und einer Addresse in Otterberg.

D.h. es existieren Verbindungen, die auch in die USA führen.

Life Long hat hat die Vision „die Scheidungsrate weltweit um 10% in 10 Jahren zu reduzieren.“ Dazu wurde eine App entwickelt, „die eine gesunde und erfüllte Beziehung ausmachen“. [13]
Zusätzlich noch ein Taschenbuch und ein praktisches Buch für die Handtasche neben einem Coaching-Angebot.

Abgebildet sind das Taschenbuch, das neue Buch für die Handtasche und die App.

[14]

Nun zu den Inhalten und den christlichen Botschaften, die der mittlerweile verheiratete Joshua und sein Team via Youtube verbreiten.

Diese Inhalte interessieren möglicherweise oder sogar offensichtlich Personen, die das Logo der Identitären Bewegung (IB) verwenden und die frommen Leutchen blenden es einfach so ein, wie der nachfolgende Screenshot aus dem Video vom 01.09.2020 „Wir beenden Kirche U30 – Es ist vorbei!“ beweist.

Ein Screenshot vom Video „Wir beenden Kirche U30 – Es ist vorbei!“ Unten links im Bild ist das Logo der Identitären Bewegung vom Account erwinsmk zu sehen „Eure lockere, entspannte Art“ dazu das Emoji eines nach oben gestreckten Daumens. Die Wesely’s, also noch 4, sitzen nebeneinander auf einer Couch in freier Natur. Offensichtlich mitten im Feld.

[15]

Nun zu den Inhalten bzw. den Themen der Wesely’s. Denn sie verbreiten denselben Schund wie auch z.B. idea oder andere Evangelikale/christliche Fundis. Allerdings sind die Propagandist*innen junge Menschen, die ein wesentlich jüngeres Publikum ansprechen dürften.

Beispiel 1 behandelt das Thema „Töten im Krieg – Wann Mord keine Sünde ist!“ Die Antwort gibt es bereits bei Min. 0:59 „Nicht jedes Morden ist Sünde (…)“. Damit wäre das auch geklärt.

Im Bild ist Joshua zu sehen. Im Hintergrund „Kirche U30“ und die Einblendung „nicht jedes morden ist sünde erstens wissen dass nicht jedes“

Beispiel 2 Abtreibung ist Mord. Allerdings gilt hier nicht, dass nicht jedes „Morden“ Sünde ist. Das nicht.

Wie er „argumentiert“ das belegen zwei Screenshots. Der Zusatz Achtung: Biblischer Bezug wurde nachträglich hinzugefügt.

Im Halbdunkel ist Joshua zu sehen. Dazu: mutterleib verursacht die gleiche strafe vor die für jemanden der einen mord

[16]

Im Halbdunkel ist Joshua zu sehen. Schrift: erschaffung eines einzigartigen menschen eine partnerschaft mit gott eingehen

[16]

Beispiel 3 Misogynie

Für Joshua macht es Sinn und er findet es cool, dass sich Frauen in gewissen Situationen zurückziehen sollen und wenn sich die Situation verbessert habe, können sie wieder nach vorne treten und sichtbar sein.

Davon ist das christliche Großmaul mit passendem Bibelbezug überzeugt. 2 Screenshots können das belegen.

Screenshot aus dem Video „Frauen: Dürfen sie leiten, predigen, oder sogar Pastor sein? Warum so viele FALSCH liegen“ „wenn es die ganze situation bessert dann können wir da vorne treten was macht“ (Fehler entstammen dem Original)

[17]

2. Screenshot aus demselben Video: „Sinn. Cool wir kommen zum ersten Punkt warum“.

[17]

Beispiel 4 Pornographie. Er ist so gegen Pornographie, dass er nicht anders kann, als sich immer wieder damit zu beschäftigen. 8 Videos stehen zum Thema bereits zur Verfügung, d.h. 8x wird Pornographie zum Thema gemacht.

Beispiel 5 Sexualitätsfeindlichkeit. Er plädiert für den ausschließlichen Sex in der Ehe, weil Gott das so wolle, so Joshua vom Team Wesely’s.

Alles andere sei Unrein und Unzucht. Gott sage über die sexuelle Reinheit:„(…) Nicht in leidenschaftlicher Lust, wie die Heiden, die Gott nicht kennen“.

Beispiel 6 Antisemitismus. Dieser ist im Video „Könnte Angela Merkel der Anti-Christ sein?“ zu finden, ganz abgesehen davon, dass er Merkels Ansichten als teilweise sehr extrem empfindet und der Meinung ist, sie verfüge über einige Eigenschaften des „Anti-Christen“.

Bei der Frage nach der ethnischen Zugehörigkeit des „Anti-Christen“, also aus welchem Land er kommen wird, schwingt der Antisemitismus mit. Einige würden glauben, dass der „Anti-Christ“ ein Jude sei, so Joshua.

Durch diese Aussage ermöglicht er den Anschluss für antisemitische Personen/Organisationen.

Genauso wie mit Beispiel 7Sollte man sich impfen lassen? Meine Meinung zur Impfung“. In diesem Video wird ein Auszug mit Äußerungen des Impfgegners Dr. med. Steffen Rabe verbreitet. [18] (Min. 2.46)

Screenshot von dem Beitrag von Steffen Rabe, der im Bild zu sehen ist. Schrift „Wir arbeiten schon seit 30 jahren an RNA Impfstoffen“.

Der Kinderarzt Steffen Rabe gehörte zu den Unterstützer*innen von AllesAufDenTisch, ist mitverantwortlich für den offenen Brief der Ärzte gegen Impfdruck, gehört zum Vorstand der Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. und unterstützte u.a. auch das Anschreiben an die Mitglieder des deutschen Bundestages (7 Argumente gegen eine Impfpflicht).

Auch Joshua vertritt wie Rabe die Ansicht, der RNA Impfstoff sei noch nicht ausreichend getestet und es sei nicht bekannt, was es mit Fruchtbarkeit mache und die Spätfolgen seien unbekannt. An dieser Stelle klingt er wie ein*e gewöhnliche* Querdenker*in.

Dementsprechend ist dann hier auch eine Anschlussstelle für CoroNazis.

Denn Joshua, der für das Team Wesely spricht, will sich nichts diktieren lassen von irgendwelchem mächtigen Menschen. Aber anderen möchte er schon Vorschriften machen, denn das eine schließt das andere ja nicht zwangsläufig aus.

Eingefügt wurde auch dieser Beitrag, der laut Joshua sehr interessant sei. (Min. 3.50) [19] Dabei geht es um den Schriftzug oder die Botschaft „Geimpfte sind Versuchskaninchen …!

Bei Min. 3.50 beginnt ein weiterer Beitrag. Schrift „Geimpfte sind Versuchskaninchen …!“ unten drunten steht: „Kann doch nicht wahr sein“ lachendes Emoji und eines das die Achseln zuckt.

Weitere Beispiele sind: Wissenschaftsfeindlichkeit (Kreationismus), die häufige Verwendung des Narrativs Volk, Joshuas Glaube oder seine Überzeugung von der Existenz von Dämonen, Besessenheit und Dämonenaustreibung, LGBTIQ+feindlichkeit, … .

Abgesehen davon, dass Joshua sich selbst sehr gerne reden hört, dazu ausschweifende Bewegungen mit seinen Armen macht und das alles ohne Substanz ist, außer den Bibelversen, die er anzubieten hat, verbreiten die Wesely’s mit ihrem Kanal denselben menschenverachtenden Wein allerdings in neuen Schläuchen oder besser formuliert in einem jugendgemäßen Erscheinungsbild. [20]

Profil vom Youtube Kanal Wesely’s mit 5 jungen Menschen und dem hauseigenen Logo oder Profilbild.

Vor 4 Monaten schrieb Problemkind einen Kommentar anlässlich des Videos „Pride Month und Christen – So solltest Du darauf reagieren!“ Inkl. Emoji. Eines mit verkniffenen Augen und Mund.

#Pride #christ #LGBT „Pride Month und Christen So solltest du darauf reagieren!“ Dann folgt ein Emoji. Das Video ist vom 17.06.2020 mit 29.706 Aufrufen.

Zitat: „Der Gedanke daran, dass es Menschen gibt, die tatsächlich diesen müll glauben, macht mir Angst…[21]

Im Hinblick auf die aktuelle Situation in Ungarn, in Polen und die Ereignisse in den USA sollten „wir“ nicht nur Angst haben, sondern auch wachsam sein und kämpferisch werden.

Denn wenn Menschen oder auch Männer wie Joshua Gehör finden und Einfluss nehmen können, werden nach und nach die unveräußerlichen Rechte von Menschen (LGBTIQ+ und Frauen) verloren gehen.

Kreationismus und Wissenschaftsfeindlichkeit werden sich durchsetzen und vieles mehr. Deshalb #FundisZurHölleJagen #Alerta!!!

Für Interessierte hänge ich das noch an

Über den Klebstoff

Machen wir uns nichts vor. Die Ideologie von Evangelikalen, christlichen Fundis und erzkonservativen Katholiken ist brandgefährlich. Ihre Ideologie ist aber auch zugleich ein Klebstoff, der unterschiedliche Gruppierungen und/oder Einzelpersonen zusammenhält.

Auch Personen/Organisationen/Spektren mit unterschiedlichen Schwerpunkten oder Ansichten, die eigentlich nicht zusammenpassen oder die einander sogar ausschließen.

An einem aktuellen Beispiel will ich das erläutern. Im Mittelpunkt steht der Kandidat für die am 12.06.2022 stattfindende Wahl zum Oberbürgermeister von Dresden. Im Mittelpunkt steht Maximilian Krah.

Er selbst bezeichnet sich als „katholische Avantgarde“, wird von der neofaschistischen Neue Ordnung, hrsg. vom Ares Verlag (AU), als moderner „Piusbruder“ bezeichnet, denn er ist Mitglied der Priesterbruderschaft Pius X.

In seiner Eigenschaft als Anwalt hat er „jahrelang millionenschwere Vermögenstransaktionen der Piusbruderschaft gemanagt“, d.h. „durch die Gründung von Organisationen in mehreren Ländern sollten offenbar Steuerzahlungen vermieden werden“. [1]

Kurzum der Rechtsanwalt Maximilian Krah hat den Fiskus beschissen. Er ist aber nicht nur ein Klerikalfaschist, sondern auch begeistert von Putin und in der Vergangenheit gab er mehrmals dem als russischen Propagandakanal eingestuften Sender „Russia Today“ Interviews.

Bisher ist er nicht nur als AfD-Mitglied aufgefallen, sondern auch als Referent für das Institut für Staatspolitik (IfS) (2016, 2019). Er schrieb einen Gastbeitrag für Philosophia Perennis, für Journalistenwatch, für die Sezession (2019), hat eine Kolumne im Deutschland Kurier und ist auch seit 2019 Mitglied des EU-Parlaments.

Er ist außerordentlich gut vernetzt, im In- und im Ausland. Ein Beispiel: seit 2019 beschäftigt er Guillaume Pradoura.

Ein Absatz aus https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Krah Krah beschäftigt seit 2019 Guillaume Pradoura, der eine langjährige Vergangenheit in der rechtsextremen Szene Frankreichs hat und im Jahr 2007 in Marseille eine Gruppe der Identitären Bewegung gründete. Vor Anstellung bei Krah war Pradoura von der französischen Rassemblement National als Mitarbeiter gekündigt und aus der Partei ausgeschlossen worden. Auslöser war ein Foto, das Pradoura als Karikatur eines orthodoxen Juden verkleidet zeigt. Seine Pose ähnelte dabei antisemitischen Darstellungen aus der NS-Zeit. „Das Bild ist nicht schön, aber ich kann darin kein Fehlverhalten sehen“, sagte Krah der taz,auf Twitter bezeichnete er die Verkleidung seines Mitarbeiters als „Karnevalsgag“. Krah kandidiert für die Wahl am 12. Juni 2022 zum Oberbürgermeister von Dresden.

Zusätzlich sei noch erwähnt, dass der Dresdner Jurist Krah den Holocaustleugner und einstigen Bischof Richard Williamson verteidigt hat. [2]

Krah ist Vater von sieben Kindern von drei unterschiedlichen Frauen. Wäre er nicht „katholische Avantgarde“ und würde er sich nicht so fotografieren und in Szene setzen lassen, wäre diese Tatsache nicht erwähnenswert.

das foto zeigt krah und ballova bei 1 katholischen messe nach tridentinischem ritus bei den piusbrüdern. hier liegt die gemeinsame wurzel des toxischen paars krah/ballova. das foto veranschaulicht die gemeinsamkeiten und interessen von krah und ballova in kondensierter und exemplarischer form.

[3]

Rechts im Bild ist Krahs Lebensgefährtin Kristina Ballova zu sehen. Sie ist in den sozialen Medien als FrauMitEigenschaften bekannt. Das Foto hat sie übrigens via Twitter weiter verbreitet.

2015 als sie für CathWalk.dedie Zehn Gebote des guten Stils verfasste[4] war sie 24 Jahre alt, studierte „nach Zwischenstationen in Heiligenkreuz und Wien nun Theologie in Dresden, wo sie mit Sohn Sixtus, ihrem Partner und seinen weiteren Kindern lebt.“

Ihr Abitur hat sie am Bischöflichen Gymnasium in Nitra, einer Stadt in der westlichen Slowakei, gemacht.

Doch werfen „wir“ zunächst einen Blick auf CathWalk.de. Die Webseite setzt sich „mit ganzer Kraft für die Alte Messe und die Tradition ein“. [5] D.h. die „Alte Messe“ ist eine Messe nach „tridentinischem Ritus“.
Mehr dazu hier

Zu den Gastautor*innen von CathWalk.de gehören neben Ballova und Krah, u.a. auch Gudrun Kugler (ÖVP …), Birgit Kelle (CDU, CDL …), Felix Honekamp (Betreiber des PapsttreuerBlog, Ordensbruder des Tempelritterordens OMCT…, Autor für die neofaschistische Neue Ordnung… ), Matthias Matussek (bekennender Katholik), Alexander Pschera (Autor für die Sezession, Autor für CATO, vom Vorstand der Ernst und Friedrich Georg Jünger Gesellschaft …), Simon Püschel (1000plus) … . [6]

Hier kommen also Rechte, Abtreibungsgegner*innen und Klerikalfaschist*innen zusammen, die eine höchst unterschiedliche Einstellung zu Russland und zur Ukraine haben. Darauf werde ich später näher eingehen.

Kristina Ballova schreibt auch für die rechtskatholische Die Tagespost, Medienpartner*in so mancher rechter Vollversammlungen der wahren Schwarmintelligenz.

Am 18.02.2022 schrieb Ballova einen Artikel für Die Tagespost, der den Titel trug: „Slawen haben Angst vor Putins Aggressionen“.

Hier schrieb sie, dass auch ihre Heimat die Slowakei zu den östlichen Staaten der NATO gehöre und „Deutschlands Reaktionen auf Putin sind vielen Slawen und Balten zu lasch“.

Zitat: „Die Idee also, dass Putin eine Art konservativer Retter Europas gegen die „woke“ westliche Kultur sein könnte, wird aus der slawischen Sicht nicht nur als naiv, sondern angesichts der gegenwärtigen Lage als zutiefst zynisch betrachtet. Es sei denn, man hat bereits ausreichend „alternative“ Medien konsumiert.“

Krah sieht das natürlich anders.

„3.4.2022: Bucha wurde am 31.3. von den Russen geräumt. Es gibt zahlreiche Fotos und Videos vom 1. und 2., alle ohne die ab dem 3.4. berichteten Verbrechen. Die Bilder vom 3.4. zeigen keinerlei Verwesungsspuren, Kleidung unbeschädigt. Deshalb: Es ist Vorsicht angezeigt!“ Ein Tweet von Krah.

Endstation Rechts bezeichnete Krah folgendermaßen: „AfD-Politiker als treue Stimme Russlands“. [8] Auf der AfD-Webseite dresden-gewinnt.de wird der Oberbürgermeisterkandidat Dresden vorgestellt.

Zu seinen Plänen gehört auch die traditionelle Städtepartnerschaft mit St. Petersburg zu pflegen und zu intensivieren. [9]

Auf was ich hinauswill ist folgendes: Ein Putinversteher/Fan und eine, die Putin ablehnt/fürchtet und das aus Gründen, die sie in einem Artikel dargelegt hat, sind ein Paar, so ich die Trennung nicht verpasst habe, trotz gravierender Unterschiede.

Denn was sie verbindet ist die Ideologie des Klerikalfaschismus.

Auf was ich hinauswill ist folgendes: auch bei den oben genannten Gastautor*innen von CathWalk.de lassen sich derart gravierende Unterschiede im Hinblick auf Putin vs. Ukraine feststellen.

Während Gudrun Kugler einen Hilfstransport zur polnisch-ukrainischen Grenze begleitete und darüber berichtete, [10] schrieb Birgit Kelle für die rechtskatholische Die Tagespost „Im Krieg gibt es nur zwei Geschlechter“. [11]

Während die eine über die Situation vor Ort berichtete, nutzte Birgit Kelle den Krieg, um ihre LGBTQI-feindlichkeit unter’s Volk zu bringen.

Matthias Matussek sah sich dazu veranlasst via Twitter das hier zu verbreiten.

27.2.2022: „So bitter die bilder aus der Ukraine sind, sie sind der überfällige RealityCheck für eine Schneeflöckchen-Generation, die sich mit wahnhaften Mikroaggressionen beschäftigt – so sieht Makro aus.“ Ein Tweet von Matussek

[12]

Felix Honekamp beschäftigte sich in der Zwischenzeit geradezu hingebungsvoll mit der Frage „Hat sich Papst Franziskus mit seiner Interviewäußerung vom „Bellen der Nato vor Russlands Tür“ als Putin-Versteher geoutet? Natürlich nicht, aber er möchte – in einem positiven Sinn – einer werden“ in seinem Papsttreuen Blog. [13]

Auf was ich hinaus will ist folgendes: Egal ob Pro Putin oder Pro Ukraine, es gibt einen unterschätzten Klebestoff, der sie alle eint und das ist der Katholizismus oder der christliche Fundamentalismus (inkl. Evangelikale).

Birgit Kelle zum Beispiel. Sie unterstützt die „erzkonservativen Legionäre Christi[14] und hat das Pilgern entdeckt, darüber sogar ein ganzes Buch verfasst. [15]

Gudrun Kugler zum Beispiel. Ihr wurde 2018 der „Thomas More Award“ des christlich-fundamentalistischen Vereins International Catholics Legislators Network für ihr Engagement im Bereich Religionsfreiheit verliehen. [16] Sie soll dem Opus Dei angehören oder diesem nahestehen.

Ein weiteres Beispiel ist Felix Honekamp. Er schreibt regelmäßig Gastkommentare für kath.net., ein „unabhängiges katholisches, österreichisches Internetmagazin, dessen Aufgabe die Verbreitung von Nachrichten aus der katholischen Welt ist.“ [17]

Hier, also bei kath.net ist die LGBTQI-feindlichkeit und Misogynie zu Hause. Hier freut mensch sich an den negativen Entwicklungen in den USA und einer mögliche Aufhebung von Roe v. Wade und dem wie sie schreiben „Großer Sieg für die Pro Life Bewegung“. [18]

Denn wie schrieb Felix Honekamp am 12.02.2015 „Nun lassen sich Politik und Glauben wahrlich nicht trennscharf voneinander abgrenzen“. [19]

Auf was ich hinaus will ist folgendes: Am 12.02.2022 kandidiert ein katholischer Neofaschist für die Oberbürgermeisterwahl in Dresden. Einer der gut vernetzt ist, im In- und im Ausland.

Einer, der wie Fundis und Evangelikale auch, eine höhere Geburtenrate, in diesem Fall für Dresden, anstrebt. Einer, der weibliche Frauen und männliche Männer mag und der die Ansicht vertritt, dass die geschlechtliche Identität auch durch Biologie und Kultur geprägt wird.

Einer, der nur zwei Geschlechter kennt und akzeptiert, so wie Fundis und Evangelikale auch.

Einer, dem wie Fundis und Evangelikalen auch, Gleichstellungsprojekte, Projekte für LGBTQI ein Dorn im Auge sind. Deshalb will er die finanziellen Mittel „so weit wie möglich reduzieren, um den NGO-Sumpf trocken zu legen.“ [20]

Einer, der wie Fundis und Evangelikale auch, lügt, dass sich die Balken biegen. Denn Fairness und Wertschätzung ist sowohl von dem Einen als auch von den Anderen nicht zu erwarten.

Frage: Als neuer Bürgermeister sind Sie auch Chef der Stadtverwaltung. Was dürfen die Mitarbeiter von Ihnen erwarten? Maximilian Krah: Fairness und Wertschätzung von Eigeninitiative. Mit mir wird das Leistungsprinzip gelten, nicht mehr die Klüngelwirtschaft nach Parteibuch. Ich möchte, dass die Mitarbeiter sich mit ihren Ideen und Erfahrungen konstruktiv in die Entwicklung der Stadt einbringen und nicht nur Dienst nach Vorschrift machen.

[21]

Es gäbe zwar über Krah und seine Verbindungen noch sehr viel mehr zu sagen. Aber eigentlich ging es mir nur darum DEN unterschätzten Klebstoff, der Gruppierungen/Organisationen/Einzelpersonen eint, aufzuzeigen.

Fundis Zur Hölle Jagen!!!

Nachträgliche Ergänzung:

„Vielleicht darf ich mir noch eine kleine Ergänzung erlauben, dass Krah mit einem weiteren erzkatholischen Rechtsradikalen mit Weltkriegsphantasien verbandelt ist. Nebst Kontakten der JA mit AltRight und dem US-Kardinal Burke“

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Eine transfeindliche Kampagne

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Ein Beitrag über eine CN/TW: transfeindliche Kampagne

Am 01.06.2022 erschien in der Welt ein transfeindlicher Artikel. Angekündigt wurde dieser via Twitter folgendermaßen: „Wie ARD und ZDF unsere Kinder sexualisieren und umerziehen“.

Screenshot eines Tweets vom 1. Juni 2022 10.02 vorm. Von Welt „Wie ARD und ZDF unsere Kinder sexualisieren und umerziehen inkl. Link“ Darunter ein Foto von die Maus neben einer Pride-Fahne mit dem Trans-Symbol bestehend aus einem Ring mit Kreuz, Ring mit Pfeil und einer Kombination aus beiden auf der dritten Seite des Rings.

Die Überschrift wurde mittlerweile korrigiert und lautet jetzt: „Wie ARD und ZDF unsere Kinder indoktrinieren“, versehen mit dem Datum vom 02.06. [1]

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass die Bezeichnung „Umerziehung“ ab den 1960er Jahren vor allem von den Vordenkern der sog. „neuen“ Rechten verwendet wurde.
Mehr dazu im Diskursatlas

Da es im Artikel um „Sexualisierung von Kindern“ geht, gilt es zu berücksichtigen, dass dieser Aspekt bereits in den 1920er Jahren „rassenhygienisch diskutiert“ wurde.
Mehr dazu im Diskursatlas

Über den Artikel und die Gastautor*innen, die diesen trans- und damit menschenverachtenden Text verfasst hatten, wurde bereits sehr viel gesagt. U.a. hier

Doch etwas fehlte. Denn dieser Artikel erschien am selben Tag an dem der transfeindliche Aufruf „Schluss mit der Falschberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks!“ auf der Webseite von Eva Engelken erschienen ist.

Dies geschah nicht zufällig, sondern war der Beginn einer sehr widerlichen und verabscheuungswürdigen Kampagne und das ausgerechnet am 1. Tag des Pride Month.

Diese Kampagne und insbesondere der Aufruf haben das geschafft, was Demo für Alle nicht geschafft hat. Demo für Alle kam nämlich nie aus der rechten Schmuddelecke heraus und konnte zum Glück ebenso wenig in der Mitte™ andocken oder ankommen.

Mit dieser Kampagne und dem Aufruf ist es allerdings anders. Denn die Initiator*innen und Unterstützer*innen haben sich die „Wissenschaft und die Medizin“ auf ihre [schmutzigen] Fahnen geschrieben, können so Seriosität vorgaukeln und können im Namen der Wissenschaft da anknüpfen, wo Demo für Alle nichts bewirkt hat.

Nachgelesen werden kann der Aufruf hier

Aufgefallen sind unter den „Initiator*innen und Erstunterzeichner*innen und andere Disziplinen“ des Aufrufs 28 Mitstreiter*innen des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit. Das hier sind sie

1. Prof. Dr. Uwe Steinhoff, Professor und Head am Department of Politics and Public Administration der Universität Hongkong 2. Prof. Axel Meyer, PhD, Evolutionsbiologe an der Universität Konstanz 3. Dr. Sandra Kostner, Soziologin, Stuttgart 4. Prof. Dr. med. Aglaja Valentina Stirn, Professorin für Psychosomatische Medizin und Sexualmedizin, Universität, Kiel 5. Prof. Dr. Dipl.-Psych. Jorge Ponseti, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel 6. Prof. Dr. rer. nat. Klaus-Dieter Rosenbaum, Biophysiker, Universität Greifswald 7. Prof. Dr. Max von Tilzer, Aquatische Ökologie, Universität Konstanz 8. Prof. Dr. Felix Plamper, Institut für Physikalische Chemie, TU Bergakademie Freiberg 9. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Lampe, Informatiker und IT-Berater, Frankfurt 10. Prof. Dr. Jörg Matysik, Analytische Chemie, Universität Leipzig 11. Prof. Dr. Ernst-Erich Doberkat, Informatiker, TU Dortmund 12. Prof. Dr. Bernd Bohrmann, Biologe, Hoffmann LaRoche 13. Prof.Dr. Siegfried Scherer, Technische Univ

18. Prof. Dr. Paul G. Layer, Technische Universität Darmstadt, Entwicklungsbiologie & Neurogenetik, Darmstadt 19. Prof. Dr. Marion Felder, Hochschullehrerin Erziehungswissenschaft, Köln/Koblenz 20. Prof. Georg Meggle, Philosoph, Emeritus der Universität Leipzig / Gast an der American University in Cairo (AUC) 21. Prof. Dr. Peter Bender, Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik, Universität Paderborn 22. Prof. Dr. Bernd Ahrbeck, Psychoanalytische Pädagogik, International Psychoanalytic University Berlin 23. Prof. Dr. Barbara Holland-Cunz, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Politik und Geschlecht, Gießen 24. Prof. Dr. Alan Rendall, Mathematiker, Universität Mainz 25. Prof. Dr. Inken Prohl, Professorin für Religionswissenschaft, Universität Heidelberg 26. Dr. Thomas Sukopp, Philosoph, Universität Siegen 27. Dr. Christian Mézes, Abteilung Physik, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd 28. Dr. Carsten Grötzinger, Molekularbiologe und Krebsforscher an der Charité – Univ

Darunter z.B. der christliche Fundi und Kreationist Siegfried Scherer, der u.a. für GEO den Artikel verfasst hat „Kreationismus: „Kein Grund zur Sorge“. [2] Er gilt als „einflussreicher Wortführer der Kreationisten“.

Darunter auch der Mitautor des Welt-Artikels Prof. Dr. Uwe Steinhoff. Er schreibt u.a. für den Cicero und beschreibt in seinen Artikeln u.a. transgender als Ideologie, die totalitär und frauenfeindlich“ ist. [3]

Der Professor hat auch einen Twitter-Account und folgt mit diesem z.B. Norbert Bolz, Ali Utlu, Philip Plickert, Julian Reichelt, TheRepublic, Antje Hildebrandt oder Rebecca Schönenbach von den rechten Frauen für Freiheit.

Von diesen Personen erhält der „Wissenschaftler“ einen Teil seines Inputs und das spricht nicht für ihn, weder für ihn als Wissenschaftler, noch für ihn als Mensch.

Auffallend sind auch die zahlreichen Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Psycholog*innen, die diesen Aufruf unterstützen. Alleine 43 aus diesen Berufsbereichen gehören zu den Erstunterzeichner*innen.

Unter der Rubrik „Andere Disziplinen“ sind auch Anna Weber und Beate Melzer von „Transteens Sorgeberechtigt“ Köln, Düsseldorf.

Die Webseite von transteens-sorge-berechtigt.net hat den Artikel „Wie die Medien unsere Kinder sexualisieren und umerziehen“ weiterverbreitet und das als „Faktencheck“. [4]

Screenshot von der Webseite Transteens Sorge berechtigt „Wie die Medien unsere Kinder sexualisieren und umerziehen“. Der Screenshot belegt die Angaben im Thread.

Und spätestens jetzt wird der Kampagnencharakter noch deutlicher. Denn am 01.06.2022 erschien auch das 50-seitige Dossier „Ideologie statt Biologie im ÖRR“. Verfasst wurde es von den Gastautor*innen des Welt-Artikels und von Eva Engelken ins Netz gestellt.

Nachgelesen werden kann das Dossier hier

Einleitung des 50seitigen Dossiers. Die Verlinkung zum Lesen wurde im Thread angegeben.

Verantwortlich für die Webseite der Interessengemeinschaft TransTeens Sorge berechtigt ist David Allison, der „sich bei den Grünen auf einem „Frauenplatz“ [bewarb], um die Absurdität der Trans-Politik seiner Partei deutlich zu machen“.

Mit Freude berichtete die EMMA über diesen ‚Coup‘ und Allison, der daraufhin entlassen und mit sofortiger Wirkung freigestellt wurde und dabei erdreistete sich die EMMA den Leser*innen mitzuteilen was sich bei einer namentlich genannten trans Frau im Schritt befindet. [5]

Und gewährte damit einen Blick auf die Intimzone der betroffenen und angefeindeten Frau. Menschenverachtender und übergriffiger geht es kaum.

Verfasst wurde dieser widerliche Schmutz bei EMMA von Chantal Louis, die gemeinsam mit Alice Schwarzer das Buch „Trans Sexualität Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Eine Streitschrift“ verfasst hatte. [6]

Zu sehen ist das Cover vom Buch von Hrsg. Alice Schwarzer und Chantal Louise „Trans Sexualität Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Eine Streitschrift“ Daneben steht: Das Buch zur Debatte Das Buch für 15 Euro Plus 2 EMMAs gratis.

Zurück zum Aufruf, der auch in diesem Kontext gesehen werden muss. Unterstützt/unterzeichnet wird der Aufruf auch von der Sprecherin der LGB Alliance Martina Haardt.

Die LGB Alliance vertritt die Ansicht, dass die „Selbstbestimmung von trans Personen Fremdbestimmung für alle anderen ist“. Wow. Hier werden die unveräußerlichen Rechte für einen Teil der Bevölkerung einfach mal so ratz fatz vor den Bus geworfen.

Auf dem Bild ist eine Ampel vor einem dunklen Himmel zu sehen. Teilweise rötliche Wolken. In weißer Schrift ist zu lesen: „Selbstbestimmung für Transpersonen ist Fremdbestimmung für alle Anderen.“ (Alles in Großschrift) Zusätzlich steht da noch: auszüge aus unserer Stellungnahme zum Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP LGB Alliance“

Und ehrlich gesagt, wenn Person A. aus M. als trans Frau oder Mann ein selbstbestimmtes Leben führen will, nimmt die cisgeschlechtliche Person B. aus G. dadurch keinen Schaden und ihre Rechte verliert sie auch nicht.

Zu den Erstunterzeichner*innen des Aufrufs gehört auch Axel Meyer vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Er ist Evolutionsbiologe an der Universität Konstanz. Für ihn „ist die Identität der Geschlechter – also auch Interessen oder Sozialverhalten – maßgeblich in der Biologie begründet.“

Er „hält auch Theorien für falsch, die dafür fast ausschließlich die Kultur und gesellschaftliche Normen verantwortlich machen“. Auch „Gleichmacherei“ aus „political correctness“ lehnt er ab. [7]

Aus diesen und vermutlich vielen weiteren Gründen hat er 2020 den rechten Appell für freie Debattenräume unterzeichnet, wo er gemeinsame Sache machte mit Gunnar Kaiser, Rainer Meyer („Don Alphonso), Hubertus Knabe, Carlos A. Gebauer, Norbert Bolz und z.B. Sucharit Bhakdi. [8]

2016 fungierte Meyer übrigens auch als Referent für ein Symposium von Demo für Alle in Stuttgart.

Er unterzeichnete ebenfalls die antifeministische Frankfurter Erklärung und ist Mitglied der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften und der berlin-brandenburgische Akademie der Wissenschaften, [9] dessen „akademischer und beruflicher Werdegang“ ihn u.a. auch zur Harvard University führte. [10]

Prof. Axel Meyer ist also einer jener honorigen Männer und Frauen aus der Wissenschaft, die im Namen der Wissenschaft dazu beitragen Hassgefühle und Ablehnung gegen trans Personen zu erzeugen und zu verstärken. Das ist brandgefährlich.

Denn konstante Debatten, d.h. die permanente Wiederholung von Unwahrheiten, von Hetze, unablässiges Sticheln und verbale Angriffe gegen Menschen, in diesem Fall trans Menschen, führen zur Ausgrenzung, zur Diskriminierung und enden früher oder später in Gewalt.

Transfeindlichkeit in Deutschland: Zahl der Gewaltvorfälle steigt

Es ist erkennbar, dass vermeintliche „Wissenschaft“ zum Einsatz kommt, um genau das zu erzeugen. Doch wenn ich das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit oder die 28 Mitstreiter*innen dafür kritisiere, dann legen sie es als einen Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft aus.

Gleichzeitig ist es der Kampagne gelungen allgemeine und offensichtlich Linke für sich gewinnen zu können, die sich jetzt auf „Wie auch Wissenschaftler kritisieren, (…)“ beziehen können. twitter.com/Autonomie_Mag/

Ein Auszug aus einem Thread vom Autonomie Magazin: „Sondern bürgerlich Politik: die Queerideologie läuft letztlich auf die Liquidation des Feminismus hinaus. Wie auch Wissenschaftler kritisieren sind feministische Errungenschaften und Schutzräume für Frauen bedroht, wenn Geschlechter negiert oder per Sprechakt definierbar werden.“

P.S. Der Aufruf wurde übrigens auch von der rechten Antifeministin Birgit Kelle, der Abtreibungsgegnerin Cornelia Kaminiski, dem Pressesprecher der AfD-Fraktion Baden-Württemberg Dr. Thomas Hartung, Stuttgart, dem Antifeministen Tom Todd, dem extrem rechten Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, der Terf Birgit Ebel, … unterzeichnet/unterstützt.

Die aktuelle Fassung mit mittlerweile 683 zusätzlichen Unterstützer*innen kann hier gelesen werden

Richard Schütze

Dieser Beitrag mit Grafiken und Screenshots steht im Archiv zur Verfügung

An dieser Stelle möchte ich an den Beitrag über die Valere-Academy erinnern.

Denn der Leiter der Academy Richard Schütze macht unter dem Dach von Valere gemeinsame Sache mit christlichen Fundis, mit Abtreibungsgegner*innen und Personen aus dem Umfeld z.B. von Demo für Alle.

Valere-Academy, c/o Richard Schütze Consult GmbH, Rankestrasse 31, 10789 Berlin, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.

Und von dieser Academy gehen die Verbindungen weiter und das bedeutet Freundschaften, Seilschaften und Cliquenbildungen werden hergestellt und/oder verstärkt. Es bedeutet auch, dass Einflussnahme erfolgt; politische Einflussnahme.

Die Richard Schütze Consult GmbH ist nämlich Mitorganisatorin des „politischen Salon Brasil“ in Berlin. Gemeinsam mit re:publik – Institut für Zukunftspolitik und ipse Communication GmbH finden in regelmäßigen Abständen unter dem Dach der Schütze Consult GmbH Veranstaltungen des „Salon Brasil“ statt. 2019 bereits die 33.

Doch zunächst einige Hintergrundinformationen über Richard Schütze, der 2014 an einer Veranstaltung der Hayek-Gesellschaft als Moderator teilgenommen [1] und eine Gesprächsrunde zum Thema „Der Segen von Ungleichheit und Wettbewerb. Jedermann als Unternehmer seines Lebens!“ moderiert hat.

Gelegentlich kam es auch vor, dass Schütze Veranstaltungen der Konrad-Adenauer-Stiftung moderierte oder als Referent teilgenommen hat. Zuletzt 2018 in seiner Eigenschaft als Vertreter des Bund Katholischer Unternehmer (BKU). [2]

Der BKU ist im übrigen lauten Eigenangaben seit vielen Jahren Partner des Kongress christlicher Führungskräfte (KcF), [3] eine evangelikale mehrtägige Veranstaltung im Sinne einer Messe mit Aussteller*innen, Workshops, Seminaren und einem Rahmenprogramm.

Allerdings kommt es noch krasser.
2020 fungierte Schütze als Kommunikationstrainer an einem Workshop der Jugend für das Leben (JfdL). Beschrieben wurde sein Einsatz folgendermaßen: „Richard Schütze übte mit uns den Umgang mit Journalisten.“ [4]

Bei der JfdL handelt es sich um die Jugendorganisation der radikalen Abtreibungsgegner*innen der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA). Auch die rechtskatholische Die Tagespost berichtete über Schütze und seinen Einsatz für die Anti-Choice-Bewegung. [5]

Schütze publiziert auch für Die Tagespost, der Medienpartner*in der rechten Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, die einmal jährlich von Klaus Kelle organisiert wird.

In seiner Eigenschaft als „Rechtsanwalt, Medienmanager, Berliner Akademie für Medienrhetorik und Kommunikation, Vorsitzender des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) im Erzbistum Berlin“ trat Schützer als Unterstützer für die rechtskatholische Schrift Die Neue Ordnung in Erscheinung.

Er solidarisierte sich damit mit dem AfD-nahen Wolfgang Ockenfels und machte gemeinsame Sache mit christlichen Fundis, rechten Christen, „Konservativen“ und Rechten, wie z.B. Klaus Kelle, Henry Krause, Jürgen Liminski, Elmar Nass, Mechthild Löhr, Philip Plickert, Josef Kraus … . Zum Überprüfen

Nun zum „Salon Brasil“.
Angekündigt werden alle Veranstaltungen als Gespräch mit „Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft, Kultur und den Medien“.

Bisher gehörten u.a. Paul Zimiak, Michael Kretschmer, Armin Laschet, Jens Spahn (CDU), Katja Suding, Nicola Beer, Christian Lindner (FDP), Jürgen Trittin, Konstantin von Notz, Anton Hofreiter, Cem Özdemir, Kerstin Andreae (B90/Die Grünen), Rad Saleh (SDP), Dietmar Bartsch (Die Linke) … zu den geladenen Gästen.

Über Parteigrenzen hinweg fanden und finden hier Begegnungen mit einem Vertreter statt, der die Anti-Choice-Bewegung stärkt und z.B. bei einem LifeTalk der radikalen Abtreibungsgegner*innen von ALfA und JfdL in seiner Eigenschaft als Leiter der Valere-Academy dabei ist.

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt: „Darüber reden wir (AfdL und JfdL) heute mit Richard Schütze, Politik- und Medienberater sowie Leiter der Valere-Academy für Werte, Führung und Verantwortung in Berlin. #cdu #abtreibung #lebensrecht #merz #schwangerschaftsabbruch #keinewerbungfuerabtreibung

Screenshot der die Angaben im Thread bestätigt: „Darüber reden wir (AfdL und JfdL) heute mit Richard Schütze, Politik- und Medienberater sowie Leiter der Valere-Academy für Werte, Führung und Verantwortung in Berlin. #cdu #abtreibung #lebensrecht #merz #schwangerschaftsabbruch #keinewerbungfuerabtreibung

[6]

Erst im Juni 2021 schrieb Schütze für Die Tagespost einen Artikel, der auch in Tichys Einblick veröffentlicht wurde. In diesem Artikel wurde einmal mehr deutlich, wo er steht.

Er hält nämlich nichts von Geschlechtergerechtigkeit und ebenso wenig von gegenderter Sprache hinter der er eine „neue jakobinische und bevormundende Sprachpolizei“ vermutet.

Der Artikel endete mit seiner persönlichen Erkenntnis: „Wir dürfen den Franzosen vertrauen: Die Jakobiner waren Irrlehrer“. [7]

Aber wer lange genug gräbt oder recherchiert findet noch sehr viel mehr.

So twitterte Schütze2016 über Donald Trump an dem beachtenswerten Datum 9.11. folgendes: [8]

„Trump rhetorisch ganz seriöser Staatsmann, liebevoller Familienvater und wertschätzender Teamleader – wie zu erwarten prägt das Amt bereits.“

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

Dabei war der misogyne Rassist und „zeitgemäße Faschist“ [9] Donald Trump, der „Pussygrabscher“, [10] noch nie seriös, liebevoll oder gar wertschätzend.

Einige Wochen zuvor hatte Hillary Clinton

„This is horrfic. We cannot allow this man to become president“ via Twitter gepostet.

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread

Es liegt also klar auf der Hand wo Richard Schütze politisch oder ideologisch zu verorten ist und trotzdem nehmen Politiker*innen aus den Reihen der SPD, B90/Die Grünen und einer von Die Linke an Veranstaltungen des „Politischen Salon Brasil“ als Gäste teil und lassen sich hinterher mit ihm noch freudestrahlend fotografieren.

Über Parteigrenzen hinweg fanden und finden hier Begegnungen mit einem Vertreter statt, der der Anti-Choice-Bewegung ein Medientraining verpasst und z.B. bei einem LifeTalk der radikalen Abtreibungsgegner*innen von ALfA und JfdL in seiner Eigenschaft als Leiter als Valere-Academy in Erscheinung tritt.

Von den Unionsparteien und der FDP ist nichts Anderes und nichts Besseres zu erwarten. Allerdings wären die anderen Parteien bzw. deren Vertreter*innen, wenn sie weiterhin ernstgenommen werden wollen, gut beraten, solche Einladungen auszuschlagen.

 Am 11.12.2018 z.B. war Thomas Oppermann, Bundestagsvizepräsident (SPD) geladener Gast. „Themen des Abends waren unter anderem der Brexit, die Europawahl 2019 sowie der Umgang mit Populismus“. [11]

Am 12. Dezember luden Daniel Dettling (Institut für Zukunftspolitik), Richard Schütze (RSC Consult) und Joachim Roscher (Ipse) zum 31. Salon Brasil in den Räumlichkeiten der Unternehmensberatung Richard Schütze Consult. Themen des Abends waren unter anderem der Brexit, die Europawahl 2019 sowie der Umgang mit dem Populismus. Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) erörterte die “Perspektiven der Großen Koalition und die Lage der SPD nach der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Bundesvorsitzenden” mit den Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft, Kultur und den Medien.

Und so entstanden diese Bilder

Insgesamt sind 5 Bilder entstanden mit Josef Oppermann und Daniel Dettling, in großer Runde, Foto mit Sabine Skwara, mit Hasso Lieber, mit Ernst Elitz und noch mal mit Daniel Dettling.

Ich frage mich allen Ernstes was bei solchen Veranstaltungen herauskommen soll. Immerhin hat sich Richard Schütze mit Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler*innen“, mit Mechthild Löhr, mit Christoph von Mohl, mit Christian Spaemann … unter dem Dach der Valere-Academy zusammengetan.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an seinen Vortrag „Quo Vadis Europa?“ im Rahmen einer Veranstaltung des BKU und der polnischen Botschaft. An dieser Veranstaltung nahm auch per Bildschirm der „umstrittene polnische BotschafterAndrzej Przyłębski teil. [12]

Andrzej Przyłębski ist mittlerweile als Botschafter zurückgetreten, weil er „berühmt“ wurde für seine aggressive Rhetorik und Angriffe auf PiS-Kritiker*innen. [13] Verheiratet ist er mit Julia Przyłębska, Präsidentin des polnischen Verfassungsgerichts. [14]

Ihre neue Villa wurde zu „einem neuen Treffpunkt für PiS-Politiker und Richter des Verfassungsgerichtshofs“.

In diesem Kontext betrachte ich Schützes Vortrag besonders aufmerksam und kritisch und dabei geht es um die Forderung

den Herausforderungen des Totalitarismus von außen in Form des expansiv-neokolonialistischen China und des aggressiv-fundamentalistischen Islam ebenso zu widerstehen wie den Versuchungen von innen mit einem Umbau des Menschenbildes durch die Genderideologie oder auch drohende Grundrechtseinschränkungen mit Blick auf die Klimaveränderungen und auf Grundlage der Erfahrungen bei der Corona-Pandemie“. [15]

 

Wenn also z.B. Politiker*innen an derartigen Veranstaltungen teilnehmen, adeln sie nur die schlechte Gesinnung von Richard Schütze und tragen dazu bei, dass derartig menschenverachtende Positionen immer wieder und wieder in den gesamtgesellschaftlichen Diskurs einfließen können.

Wenn also Events oder Organisationen wie zum Beispiel die Valere-Academy nicht beizeiten gestoppt werden, darf sich keine*r wundern, dass Positionen wie z.B. von der PiS oder Demo für Alle oder der WerteUnion gesellschaftsfähig werden.

ALERTA!

Quellenangaben:

[1] http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:oAzPiEE_NNwJ:www.hayek.de/images/pdf/Einladung%2520Forum%2520Freiheit%2520NEU.pdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[2] https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/der-unternehmer1, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[3] https://docplayer.org/48707170-Journal-kirche-finanzen-kongress-christlicher-fuehrungskraefte-palliativmedizin-welche-einkuenfte-hat-die-kirche-wer-kontrolliert-was-und-wen.html, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[4] https://jugend.alfa-ev.de/2020/09/21/der-marsch-fuer-das-leben-in-berlin-hat-stattgefunden-und-wir-waren-dabei/, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[5] https://www.die-tagespost.de/politik/jugend-fuer-das-leben-junge-gesichter-des-lebensschutzes-art-212384, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[6] https://open.spotify.com/episode/3k7AiOq8aUcgy7YVFeiUmq, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[7] https://www.tichyseinblick.de/meinungen/gendern-ohne-gesunden-menschenverstand/, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[8] https://mobile.twitter.com/RichardSchuetze/status/796363460682674176, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

[9] https://www.zeit.de/zustimmung?url=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2F2016%2F40%2Fdonald-trump-faschismus-us-wahl, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[10] https://www.mic.com/articles/156215/grab-them-by-the-pussy-donald-trump-taped-making-shockingly-crude-remarks-about-women, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[11] https://www.politik-kommunikation.de/politikszene/galerie/31-salon-brasil/, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[12] https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:h0jxY5PxN1wJ:https://www.bku.de/210621-botschaft-polen-europa.aspx+&cd=17&hl=de&ct=clnk&gl=de, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[13] https://www.newsweek.pl/polska/polityka/andrzej-przylebski-przestaje-byc-ambasadorem-w-niemczech-zaslynal-agresywna-retoryka/h74zblb, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[14] https://www-wprost-pl.translate.goog/kraj/10697917/nowa-willa-julii-przylebskiej-to-tu-bawia-sie-czolowi-politycy-pis-i-sedziowie-tk.html?_x_tr_sl=pl&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc, zuletzt abgerufen am 29.05.2022

[15] https://www.bku.de/210621-botschaft-polen-europa.aspx, zuletzt abgerufen am 30.05.2022

Valere-Academy

Dieser Beitrag steht mit Screenshots und Grafiken im Archiv zur Verfügung

Die Frage „Was fällt Euch spontan zu christlichen Fundis und Evangelikalen ein? Ganz kurz und spontan, mehr ist nicht nötig. Danke!

führte zu vielen Antworten, wie zum Beispiel: „Macht und Missbrauch“, „Menschenverachtend“, „Demokratiefeindlich“, „Wissenschaftsfeindlich“ „Heuchelei/Bigotterie“ … zusätzlich auch noch zu sehr persönlichen aus der Sicht von Betroffenen und Geschädigten, die sich wieder aufrichten mussten.

Viele zu wenige Antworten berücksichtigten jedoch den unbedingten Willen von Evangelikalen und christlichen Fundis politischen Einfluss zu nehmen, um anderen ihre Religion aufzuzwingen, und keine einzige Antwort behandelte das Thema Vernetzungen.

Am Beispiel der Valere-Academy c/o Richard Schütze Consult GmbH mit Sitz in Berlin [1]

Valere Academy. c/o Richard Schütze Consult GmbH, Rankestraße 31, 10789 Berlin.

sollen die Vernetzungen ausführlich dargestellt werden. Denn der wahre Charakter dieser „Academy“ entzieht sich dem ersten und ganz besonders dem ungeübten Blick.

Denn für das ungeübte Auge wirken die Antworten auf die Fragen „Was ist Valere?“ und „Wie arbeitet Valere?“ neutral.

Was ist Valere? Valere vermittelt einen wahrheits- und werteorientierten Kompass zur Bildung von Wissen, Gewissen und Charakter. Wir laden ein zu einem Kennenlernen und Durchdringen der Grundfragen menschlicher Existenz und Gemeinschaft und wollen ein realistisches Verständnis von Mensch und Gesellschaft vermitteln.

[2]

Wie arbeitet Valere? Mit rationalen Argumenten und geschulter Kommunikationsfähigkeit sollen die Teilnehmer und Teilnehmerin der Valere-Academy Kompetenz und Vernunft in die Bearbeitung komplexer Sachverhalte einbringen und menschengerechte, nachhaltige Lösungen mitgestalten können.

[3]

Dabei sollte sich jede Leser*in fragen was ist ein „werteorientierter Kompass“ und welche „menschengerechten, nachhaltige Lösungen“ sind eigentlich gemeint?
Die Antworten liefert die Zusammensetzung des Teams der Valere-Academy und die Vernetzungen der Mitglieder.

In der nachfolgenden Grafik sind zunächst die 16 Teammitglieder/-mitstreiter*innen der Academy samt ihrer Funktion abgebildet.

Erstellte Grafik mit allen Teammitgliedern. Richard Schütze, Jan-Philipp Görtz, Jörg Benedict, Renate Brune, Benno Garschina, Martin Rothweiler, Nataly von Stengel, Rüdiger von Stengel, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Kerstin Goldschmidt, Mechthild Löhr, Christoph von Mohl, Hanns-Gregor Nissing, Friederike Sehmsdorf, Christoph Ritter, Christian Spaemann

Auf der Webseite der Academy wird z.B. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, die aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler*innen“ stammt, als Philosophin, Sprach- und Politikwissenschaftlerin und Autorin vorgestellt.

Allerdings hatte sie bis 2011 einen Lehrstuhl für Religionsphilosophie und vergleichende Religionswissenschaften an der TU Dresden und und leitet seit 2011 das EUPHRat („Europäisches Institut für Philosophie und Religion“) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien.

Sie ist also mitnichten eine Sprach- oder Politikwissenschaftlerin, sondern eine christliche Fundamentalistin mit Kontakten zum Opus Dei.

Das nächste Beiratsmitglied der Valere-Academy ist die Abtreibungsgegnerin Mechthild Löhr (CDU, seit 2021 Ehrenvorsitzende der Christdemokraten für das Leben, mit Verbindungen zu Demo für Alle, dem Hayek-Club Frankfurt, der Junge Freiheit, dem Bundesverband Lebensrecht, der WerteUnion …).

Vorgestellt wird sie als Philosophin, Staatsrechts- und Politikwissenschaftlerin und Inhaberin der Unternehmens- und Personalberatung Löhr & Cie. Um ihre Vernetzungen, zumindest einen Teil, wurde eine Grafik erstellt, die die Dynamik ihrer Vernetzungen verdeutlichen soll.

Denn von den Organisationen führen Verbindungen zu anderen Organisationen und Einzelpersonen und diese wiederum sind auch verbunden, so dass mensch eine Ahnung erhält, welche Synergien in Vernetzungen stecken. Darstellbar ist das allerdings nicht mehr.

Grafik, die die Verbindungen von Mechthild Löhr darstellt.

Die rechtskatholische Die Tagespost bezeichnete die gut vernetzte Abtreibungsgegnerin Löhr in einem Porträt 2020 als „begnadete Netzwerkerin“, deren Herz für die Ungeborenen schlage und die sich im Bund Katholischer Unternehmer (BKU) engagiere. [4]

Interessanterweise führt der BKU den Leiter der Valere-Academy Richard Schütze, Mechthild Löhr, Jan Philipp Görtz und Dr. Rüdiger von Stengel zusammen. Denn alle sind im BKU aktiv und gehören gleichzeitig zur Valere-Academy.

Als Schaubild sehen diese Verbindungen dann so aus:

In die Grafik wurden Richard Schütze, Rüdiger von Stengel, Jan Philipp Görtz und ihre Verbindungen zum Bund Katholischer Unternehmer aufgenommen.

In all diesen Vernetzungen spielt auch die Konrad-Adenauer-Stiftung eine nicht zu unterschätzende Rolle. Gemeinsam mit dem Bund Katholischer Unternehmer führte diese 2018 eine Veranstaltung durch an der auch Richard Schütze teilgenommen hat.

Vorgestellt wird er auf der Webseite u.a. als „Rechtsanwalt, Publizist und Coach“. Er fungierte in der Vergangenheit als Blogger für die AfD-nahe Freie Welt, sowie als Referent für Einrichtungen des Opus Dei (Lindenthal-Institut und Bildungszentrum Feldmark) und die Hayek-Gesellschaft.

Darüberhinaus gehört er zum Stiftungsrat der Stiftung für Familienwerte, die sehr gut vernetzt ist, darunter u.a. mit TeenStar, einer Organisation mit engen Verbindungen ins „Homoheiler“-Milieu.

Partner der Stiftung für Familienwerte. Einige unserer Partner: Agens e.V., Berufung Mami, Rettet die Familie, Akademie für das Leben, Frau Familie Freiheit, INER, Familie ist Zukunft, teenstar, Verantwortung für die Familie, Z wie Zukunft.

Rüdiger von Stengel ist zugleich Treuhänder und Stiftungsrat der GRANDIOS Stiftung. Zu den Stiftungsbeiräten gehören allerdings auch Martine Liminski, Tobias Liminski und der verstorbene Jürgen Liminski vom Opus Dei als „himmlischer Stiftungsbeirat“. [5]

Als Autor für das Magazin GRANDIOS fungiert im übrigen Martin Rothweiler, einer der Valere-Beiräte, der Geschäftsführer von EWTN-TV (Eternal World Televison Network), ein römisch-katholischer Fernsehsender, ist.

Er ist sehr sendungsbewußt und wurde vom General-Anzeiger 2017 als einer bezeichnet, der „Im Dienst des Herrn auf Sendung“ geht. [6]

Auch zum Valere-Beirat gehört Prof. Dr. jur. Jörg Benedict. Er ist Lehrstuhlinhaber an der juristischen Fakultät der Universität Rostock. [7]

Bereits 2x (2018 und 2019) fungierte er als Referent für ein Symposium von Demo für Alle. 2018 war dies eine Gemeinschaftsveranstaltung mit CitizenGo. Für seinen Vortrag erhielt er „stehende Ovationen“. [8]

Vertrat er doch die Ansicht das Grundgesetz verstehe unter Ehe einen Lebensbund nur zwischen Mann und Frau. Das kam gut an.

Für den evangelikalen Leben.Würde.Kongress 2022 ist Benedict auch als Referent angekündigt. Teilnehmen wird ebenso Mechthild Löhr während die Schirm“herrschaft“ von Christine Lieberknecht und Stefan Oster übernommen wird.

Benedict hat auch 2 Gastbeiträge für den Cicero verfasst. Er stellte in seinem 2-Teiler fest, dass kaum wer bemerke „Wie sich während der Corona-Pandemie eine schleichende soziale Konditionierung auf unbedingten Gehorsam bezieht“.

Screenshot beweist die Angaben im Thread. Es geht um die Ankündigungen der beiden Gastbeiträge für den Cicero.

Seine beiden Gastbeiträge im Cicero kamen so gut an, dass diese auch von den NachDenkSeiten verlinkt wurden.

Screenshot belegt die Verlinkung bei den NachDenkSeiten, die zum Cicero und den Artikeln von Benedict führen.

[9]

Der nächste im Beirat ist Christoph von Mohl. Er ist Gründungsmitglied der Christen in der AfD und gehört der neofaschistischen AfD an.

Bis 2008 war von Mohl „Geschäftsführer des Missions- und Hilfswerks Geschenke der Hoffnung e.V. Der Verein – hervorgegangen aus der Billy Graham Evangelistic Association – ist hierzulande durch seine Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ bekannt geworden.

Er wird vom Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauung, Dr. Reinhard Hempelmann, durchaus kritisch betrachtet: (…)„. [10]

Er ist darüber hinaus auch Mitinitiator von „Coeo – Haus der guten Taten“.

„Bei „Coeo – Haus der guten Taten“ entpuppt sich „unternehmerische Verantwortung“ als Reich-Gottes Geschäftsprinzip. In der Markenführung wird der besondere Wertekanon der Betreiber nachhaltig verschleiert.“

Denn das hinter Coeo steckende Konzept stammt aus der „Ideenschmiede der Theologischen Hochschule Friedensau“, einer Institution der Freikirche der Siebenten Tags-Adventisten.[11]

Eine Autorin, die bereits vor Jahren einen kritischen Blick hinter die Fassade von Coeo geworfen hatte, schrieb dazu: „Denn sie sagen nicht, wer sie sind“ und zeigte ein Reich-Gottes-Unternehmen in der Wirtschaft, das „Die 50 Prozent der Gewinne, die bei Coeo „in soziale Projekte“ fließen, seien identisch mit den 50 Prozent, die nach FBG-Vorschrift für den Bau des Reiches Gottes und für die Expansion verwendet werden müssen. (…) Coeo ist gewissermaßen die „Kirche im Shop“.“ [12]

Und genau das trifft auf die Valere-Academy zu. Sie sagen nämlich auch nicht wer sie sind. Sie sagen nicht, dass sie die Ehe für Alle und Schwangerschaftsabbrüche ablehnen und im christlich fundamentalistischen Spektrum teilweise sehr tief und fest verankert sind.

Wie sich die Beschreibung einer Veranstaltung von Valere fast schon neutral liest, das beweist ein Bericht der Evangelikalen von firstlife.de

„Was ist Wahrheit – was Lüge? Kann der Mensch Wahrheiten erkennen?“ Die neue Club-Veranstaltungsreihe VALERE möchte junge Menschen dazu motivieren, sich mit Menschenbildern, Gesellschaftsentwürfen und einer realistischen philosophischen Soziallehre auseinander zu setzen. Ein Besuch bei der Auftaktveranstaltung in Bonn. Rund 30 Interessierte waren gekommen, darunter viele junge Menschen. Die beiden VALERE-Initiatoren Richard Schütze und Jan-Philipp Görtz setzen sich das Ziel, Schüler*innen, Student*innen, jungen Berufstätigen und Führungskräften aller Weltanschauungen und Glaubensbekenntnisse ein zeitgemäßes Angebot zu machen und über grundlegende Menschenbilder und Gesellschaftsentwürfe zu sprechen: Was ist der Mensch eigentlich? Wie deutet und interpretiert er? Welche Rolle spielt Wahrheit und Ethik in seinem Denken? Und: Kann er überhaupt unterscheiden zwischen gut und nicht gut, richtig und falsch?

[13]

Was sie allerdings sagen, also das Team der Valere-Academy, dass sie sich ausbreiten wollen. Denn zu den bisherigen Club-Standorten in Bonn, Berlin und München sind Valere-Clubs in Frankfurt/M., Hamburg und Dresden in Planung.

Und was sie deutlich zum Ausdruck bringen sind die Zielpersonen, die sie ansprechen wollen: „Es richtet sich an Führungs- und Nachwuchskräfte in Wirtschaft und Gesellschaft.“ [14]

Services & Bildungsangebote: Valere unterstützt mit maßgeschneiderten Konzepten und qualifizierten Referenten, Trainern und Coaches die Dialogfähigkeit in Wirtschaft und Politik. Es richtet sich an Führungs- und Nachwuchskräfte in Wirtschaft und Gesellschaft. Angebote in Präsenz und online.

Und weil der Beitrag schon so weit fortgeschritten ist, fehlt das Fazit.

Die Valere-Academy wird, sollte keine kritische Aufmerksamkeit erfolgen, weiter expandieren und, ohne es deutlich ausgesprochen zu haben, auch missionieren und LGBTQI-feindliche und mindestens noch misogyne Ansichten weiter verbreiten und es gibt keine*n, der sie darin hindert. Bleibt zu hoffen, dass das nicht so bleibt.

ALERTA!

Stefan Kooths und Gunther Schnabl

Dieser Beitrag steht mit allen Fotos und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Am 18. Mai 2022 exakt um 15.34 veröffentlichte Zeit einen Artikel mit der Überschrift: „Preissteigerungen: Inflations-Bekämpfung: Ökonomen für späteren Renteneintritt“.

Die Äußerungen des Wirtschaftsforschers Gunther Schnabl und des Ökonomen Stefan Kooths führten zu zahlreichen Zeitungsartikeln und Presseberichten, bei Twitter zum Hashtag RenteMit70.

Prof. Dr. Stefan Kooths

Doch was sowohl der Hashtag als auch die Berichte in der Presse vermissen ließen, war die Tatsache, dass Prof. Dr. Stefan Kooths nicht nur Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, sondern auch Vorsitzender der Hayek-Gesellschaft ist. Für die Hayek-Gesellschaft hält er demzufolge regelmäßige Vorträge.

Ein Foto von Stefan Kooths. Der Hintergrund ist blau und in weißer Schrift ist zu lesen: Kiel Institute Statements, Prof. Dr. Stefan Kooths

Desweiteren war er Mitautor des Sammelbandes von Philipp PlickertMerkel eine kritische Bilanz“ mit Beiträgen von Erich Vad, Birgit Kelle, Thilo Sarrazin, Wolfgang Ockenfels, Norbert Bolz … . Mit Beiträgen von rechten und rassistischen Autor*innen.

Noch bis zum Juli 2021 gehörte Stefan Kooths zum Kuratorium von Prometheus – Das Freiheitsinstitut, das von dem MdB Frank Schäffler, der im Januar 2021 aus der Hayek-Gesellschaft ausgetreten war, gegründet wurde.

Um Stefan Kooths, der an der privaten Fachhochschule Business and Information Technology School (BiTS) unterrichtet und als Gastdozent der Uni Münster aufgeführt wird, [1] besser verstehen zu können, hier ein Zitat aus einem Mitglieder-Rundschreiben des Vorsitzenden vom 30. Januar 2021:

„AfD-Nähe ist zu einer politischen Kampfvokabel geworden, ähnlich der Nazi-Keule oder dem Vorwurf des Rechtspopulismus. (…) Wir müssen uns also davor hüten, dem antiliberalen Lager hierbei auf den Leim zu gehen, in dem wir uns pauschal von allem distanzieren, was AfD-Vertreter äußern. (…)“ [2]

In diesem Rundschreiben wurde er auffallend deutlich.

Dieser Professor, der sich nicht von der AfD distanzieren möchte, der Mitglied der Mont Pelerin Society ist, [3] schreibt u.a. auch für die Frankfurter Rundschau, [4] publiziert für den ÖkonomenBlog desINSM-Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, [5]

gab im Juni 2019 eine schriftliche Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages ab, [6]

hielt an der TU Dresden am 10.05.2022 einen Online-Impulsvortrag, [7] diskutierte für die phoenix runde im April 2020 mit dem Bundesvorsitzenden der Junge Unternehmer und mit der Wirtschaftsweisen Monika Schnitzer, [8]

trat im Oktober 2021 in der Sendung „Tichys Ausblick“ auf, [9] schreibt für die WirtschaftsWoche, [10] darüberhinaus sitzt er im Akademischen Beirat des Liberalen Instituts (Zürich) und gehört dem Präsidium des Internationalen Wirtschaftsrat (IWS) an. [11]

2015 z.B. leitete er 4 Seminare für die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP), [12] publizierte im September 2021 für die Ludwig-Erhard-Stiftung (LES) [13] und ist Buchautor/Mitautor.

Er gehört auch zu den Mitautor*innen des Buches „Null-Risiko-Gesellschaft. Zwischen Sicherheitswahn und Kurzsichtigkeit“. Als Autor*innen mit dabei Michael Esfeld, Rainer Zitelmann, Gunnar Kaiser, Philip Bagus

Aufgeführt sind im Screenshot die Herausgeber*innen und Mitautor*innen des Sammelsbandes vom 1. Januar 2021 „Null-Risiko-Gesellschaft. Zwischen Sicherheitswahn und Kurzsichtigkeit. Broschiert von Beat Kappeler (Hrsg.) Olivier Kessler (Hrsg.) (Autor, n Gunnar Kaiser, Thorsten Polleit, Stefan Kooths, Patrick L. Krauskopf u. Gabriel Rumo, Stefan Blankertz, Philip Bagus, Antonio Sánchez-bayón, José Antonio Pena-Ramos (Autor), Christian Hoffmann Ariel Sergio Goekmen-Davidoff, Michael Esfeld, Rainer Zitelmann, Beat Kappeler, Rahim Taghizadegan (Autor)

Deutlich ist zu erkennen, dass im Sammelband Coronaleugner*innen/-verharmloser*innen, Rechte und Rechtslibertäre zusammengefunden haben. Eine durchaus gefährliche Mischung, sowohl ideologisch als auch epidemiologisch.

Wie nachfolgender Textauszug belegt. Denn die Publikation erschien mitten in der Corona-Pandemie und in diesem Kontext sollte sie auch verstanden und/oder interpretiert werden.

„Standen im Zuge des wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufstiegs noch Werte wie unternehmerisches Wagnis, Freiheit und Streben nach Fortschritt im Zentrum, weichen diese zunehmend einer übervorsichtigen Vollkasko-Mentalität und einer Angst vor Veränderungen. Die Vorstellung, der Staat könne durch seine Interventionen jegliche Volatilität, Ungewissheit und Gefahr verbannen sowie das derzeitige Wohlstandsniveau mit regulatorischen Eingriffen absichern, erweist sich jedoch als fataler Trugschluss. Durch die zunehmende Verschiebung der Entscheidungskompetenz vom Individuum zum Staat geraten bedenkliche Entwicklungen ins Rollen: Miss- und Vetternwirtschaft, Machtmissbrauch und einschnei-ende Systemkrisen sind nur einige davon. Die Autoren in diesem Buch plädieren für einen unaufgeregten und verhältnismässigen Umgang mit Risiken. Sie weisen darauf hin, dass Innovationskraft, Freiheit und Wohlstand in Gefahr sind, wenn sich immer mehr Akteure der Illusion der politischen Ri

Daraus folgt: Stefan Kooths ist außergewöhnlich gut vernetzt, ist Teil eines weltweit aktiven neoliberalen Elitenetzwerks, also der Mont Pelerin Society, wird als Ökonom geschätzt und kann Einfluss nehmen.

Stefan Kooths gilt als honoriger Mann und Wissenschaftler, dessen Einstellungen immer wieder in den gesellschaftlichen Diskurs einfließen und so auf Dauer das gesellschaftliche Klima vergiften kann.

Prof. Dr. Gunther Schnabl

Nun zu Prof. Dr. Gunther Schnabl, dem Wirtschaftswissenschaftler, der am Institut für Wirtschaftspolitik der Universität Leipzig als Professor tätig ist und darüberhinaus das Institut für Wirtschaftspolitik leitet. [14]

Er ist Mitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit, Senior Fellow des Flossbach von Storch Research Institute mit Sitz in Köln. [15]

Ein Foto von Prof. Dr. Gunther Schnabl. Über dem Bild ist das Logo und die Aufschrift vom Flossbach von Storch Research Institute. Unter dem Bild steht Prof. Dr. Gunther Schnabl, Senior Fellows.

Besagtes Institut beschreibt ihn als „gefragter Gastautor und Interviewpartner, etwa für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, Spiegel Online, Börsenzeitung und die Tagesschau.“

Darüber hinaus ist Gunther Schnabl auch Autor für das Austrian Institute Economics & Social Philosophy, [16] ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft und aktuell noch Ansprechpartner für den Hayek-Club Leipzig. [17]

Außerdem schreibt er Gastbeiträge für den Cicero [18] und gemeinsam mit Dirk Meyer, Thomas Mayer und Roland Vaubel iniitierte Schnabl einen Aufruf gegen die Haftungsunion im Euroraum. [19]

Dieser wurde von insgesamt 154 Wirtschaftsprofessor*innen unterstützt. Die Fraktion der AfD im Landtag NRW nutzte den Aufruf um in der 17. Wahlperiode (Drucksache 17/2763) einen dementsprechenden Antrag zu stellen, 

der die Aufforderung enthielt, den Aufruf zu unterstützen, sich die Inhalte des Aufrufs zu eigen zu machen und sich auf Bundesebene für die Inhalte des Aufrufs „Der Euro darf nicht in die Haftungsunion führen!“ einzusetzen.

Der Standard schrieb dazu „154 deutsche Ökonomen bei Euro auf der Spur der AfD“. [20]

Zu den Unterzeichnern des Aufrufes gehörten auch Stefan Kooths, Bernd-Thomas Ramb (Bund freier Bürger), Hans-Werner Sinn, Fritz Söllner, Walter Krämer (Verein deutsche Sprache), Thorsten Polleit … . [21]

Zurück zu Gunther Schnabl, der auch für den ÖkonomenBlog [22] des INSM (INSM-Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH) publiziert, sowie für die WirtschaftsWoche (WiWo), [23] für den blog politische ökonomie, [24] für die Wirtschaftliche Freiheit – Das ordnungspolitische Journal. [25]

Für die Wirtschaftliche Freiheit schreiben/schrieben u.a. auch Stefan Homburg, Roland Koch, Stefan Kooths, Lars P. Feld, Bernd Lucke, Christoph Lütge, Oswald Metzger, Wolfgang Ockenfels, Philip Plickert, Thorsten Polleit, Hans-Werner Sinn, Fritz Söllner, Ulrich van Suntum, …

Auch hier wieder Rechte, Rechtslibertäre und Marktradikale.

Aber auch beim nationalkonservativen Schweizer Monat ist Gunther Schnabl als Autor zu finden, [26] ebenso beim Focus. [27]

Unerwähnt soll auch nicht der Impulsvortrag im Rahmen des Europa-Forums von Schnabl für die Ludwig-Erhard-Stiftung (LES) in Kooperation mit dem Wirtschaftsrat 2019 bleiben. [28]

Ebenso wenig, dass Gunther Schnabl laut FAZ-Ranking zu den einflussreichsten Ökonomen Deutschlands gehört und im Dezember 2020 Tichys Einblick ein Interview gegeben hat. [29]

Foto von Gunther Schnabl. Der Screenshot mit einem Textauszug stammt von einem Interview veröffentlicht bei Tichys Einblick. Text: Oswald Metzger: Was bewegt Sie am Ende eines Jahres, das in jeder Hinsicht von einem Virus dominiert wurde? Gunther Schnabl: Mich bewegen die starken Einschränkungen der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheiten. Die zunehmende Kontrolle wirtschaftlicher Aktivitäten durch den Staat bereitet mir Sorge. Wir befinden uns in einer Krise, die durch drei Faktoren ausgelöst wurde. Es handelt sich nicht nur um eine Lockdown-Krise, sondern auch um eine Wirtschafts- und eine Finanzkrise. Nur die Kombination dreier Krisen erklärt, warum wir grundlegende marktwirtschaftliche Prinzipien wie das Haftungsprinzip außer Kraft setzen.

Auch Gunther Schnabl gilt als respektabler Mann, als honoriger Wissenschaftler und auch ihm wird es möglich gemacht, den gesellschaftlichen Diskurs zu vergiften.

Z.B. äußerte er sich 2015 auf dem Symposium Weltspartag einer Veranstaltung von Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Sein Vortrag wurde vom Sparkassenverband Baden-Württemberg bei Youtube eingestellt. [30]

Screenshot vom Sparkassenverband Baden-Württemberg, der am 11.11.2015 Teil 3 des Symposiums Weltspartag 2015 mit Prof. Gunther Schnabl, Universität Leipzig als Video eingestellt hat. Prof. Dr. Gunther Schnabl, Institut für Wirtschaftspolitik Universität Leipzig „Das Ende der Sparkultur?“ Position aus Sicht der Wissenschaft

Die Tagesschau veröffentlichte am 1.12.2020 eine Liveübertragung über „Sinn und Unsinn der Corona-Hilfen: ARD-Korrespondent Michael Stempfle spricht mit Gunther Schnabl, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Leipzig, darüber, ob die Corona-Hilfen helfen“. [31]

Screenshot vom Video bei Youtube. Im Bild zu sehen ist Gunther Schnabl hinter einem runden Stehtisch auf dem ein Glas Wasser steht und Papiere liegen und ein Stift.

D. h. ungefiltert und ohne Einordnung erhält hier ein Professor Gelegenheit, der sich in einer Publikation auf Hayek bezieht und diesen folgendermaßen zitiert: „Hayek (1989) hätte wohl die meisten politischen Entscheidungen „zum Wohle aller“ als Anmaßung von Wissen gesehen.“ [32]

Textauszug vom blog politische ökonomie. Es handelt sich um einen Text von Gunther Schnabl: Hayek (1989) hätte wohl die meisten der politischen Entscheidungen „zum Wohle aller“ als Anmaßung von Wissen gesehen. Hinsichtlich des Strebens nach Verteilungsgerechtigkeit hatte Hayek (1967) einst argumentiert: „die ganze Vorstellung, daß wir die konkreten Ergebnisse einer spontanen Ordnung so korrigieren können, dass sie einer Verteilungsgerechtigkeit entsprechen, steht in einem unauflösbaren Widerspruch zu dem, was diese spontane Ordnung für die Gesamtheit vorteilhaft macht, nämlich, daß sie Wissen nutzt, das den Anordnern nicht zur Verfügung steht.“ Auch hinsichtlich der Klima-Rettung könnte es ähnlich sein. Nach (Hayek 1968) ist es eine der Hauptaufgaben des Wettbewerbs, zu zeigen, welche Pläne falsch sind. Das wird durch Markteingriffe verhindert. Durch immer expansivere Finanz-, Geld- und Regulierungspolitiken werden Verzerrungen geschaffen und zementiert. Die Wirtschafts- und Innovatio

[33]

Und wer sich schon einmal mit Friedrich August von Hayek befasst hat, weiß dass dieser Verteilungsgerechtigkeit als Fata Morgana bezeichnet hat.

Denn „Soziale Ungleichheiten (und damit unvermeidlich auch auch soziale Ungerechtigkeiten) sind für ihn [Anmerkung: gemeint ist Hayek] notwendige Voraussetzungen und Bestandteile jeder menschlicher Gesellschaft.“ [34]

D.h. alles was Schnabl und Kooths, beide „Hayekianer“, von sich geben, jede Äußerung, jede Publikation und jeder Kommentar verfolgt die Absicht soziale Ungleichheit und damit Armut zu zementieren.

Wer arm ist, soll es auch bleiben und wenn es nach Hayek geht, werden die Alten, die Sterbenskranken sich selbst überlassen. Sie bleiben auf der Strecke.

Denn wie schrieb schon Hayek in der 3. Auflage von 1991 „Die Verfassung der Freiheit“:

„Es mag hart klingen, aber es wahrscheinlich im Interesse aller, daß in einem freiheitlichen System die voll Erwerbstätigen oft schnell von einer vorrübergehenden und nicht gefährlichen Erkrankung geheilt werden um den Preis einer gewissen Vernachlässigung der Alten und Sterbenskranken.“ 

[35]

und

„Allgemeiner Altruismus ist … sinnlos. Niemand kann sich wirklich um alle anderen kümmern; die Verantwortungen, die wir übernehmen können, müssen immer partikulär sein, sie können nur jene betreffen, von denen wir konkrete Tatsachen wissen und mit denen wir uns entweder durch Wahl oder durch besondere Umstände verbunden fühlen. Es gehört zu den fundamentalen Rechten und Pflichten eines freien Menschen, zu entscheiden, welche und wessen Bedürfnisse ihm am wichtigsten erscheinen.“

[35]

Hayek schrieb auch das:

Und der vorherrschende Glaube an „soziale Gerechtigkeit“ ist gegenwärtig wahrscheinlich die schwerste Bedrohung der meisten anderen Werte einer freien Zivilisation.“ (Recht, Gesetzgebung und Freiheit, Bd. 2: Die Illusion der sozialen Gerechtigkeit. Landsberg am Lech 1981, S. 98)

[35]

Capitalism Must Burn!

Smash Hayek!

Hayek-Tage 2022

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Wenn sich Mitglieder aus der FPD mit der Hayek-Gesellschaft verbinden, mit dem anthroposophischen Spektrum, mit einem Rechtslibertären, einem Orban-Unterstützer und Mitstreitern des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit dann sind mal wieder die Hayek-Tage.

Vorderansicht des Programms der Hayek-Tage 2022 vom 17.-18. Juni. Dann folgt ein Foto von Hayek und seine Unterschrift. Links im Bild steht Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft e.V. Unten rechts steht „Um Antwort wird geben bis spätestens 07.06.2022 an: Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft c/o Annette Baum, Hellweg 74, 33378 Rhea-Wiedenbrück, E-Mail: baum.hayek@online.de“

Die diesjährlichen „Festspiele“, also die Hayek-Tage 2022, werden am 17. und 18. Juni im Kongresshotel Potsdam abgehalten.
Das Programm samt Referent*innen wurde als Screenshots hinzugefügt.

Screenshot von Seite 1 des Programms. Aufgeführt werden Uhrzeit, Referent*innen und Themen. Zusammengefasst werden folgende Personen teilnehmen: Dirk Maxeiner, Carlos A. Gebauer, Prof. Dr. Stefan Kooths, Prof. Dr. Erich Weede, Dr. Dr. Rainer Zitelmann, Malte Fischer, Roman Zeller, Tuna Akarsu, Lisa Marie Kraul, Tobias Zander. Zwischendurch wird der Dr. Edmund Radmacher-Preis verliehen.

Seite 2 des Programms. Teilnehmen werden: Dr. Gerhard Papke, Olivier Kessler, Alexander Kissler, Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Prof. Dr. Fritz Söllner, Prof. Dr. Michael Esfeld. Um 17.00 beginnt das Rahmenprogramm: „Stadtrundgang Potsdam: vom restaurierten Alten Markt über den Neuen Markt zum Holländischen Viertel, gemütlicher Ausklang im „Fliegenden Holländer“.

Vor den Toren Berlins, eingebettet in die reizvolle Wald- und Seenlandschaft der Pirschheide, in unmittelbarer Nähe des berühmten Parks Sanssouci und direkt am Luftschiffhafen 1“ in einem Hotel mit der Auszeichnung der 4-Sterne-Kategorisierung [1] finden die diesjährlichen Hayek-„Festspiele“ statt.

Doch was „wir“ hier sehen, ist nicht nur innerhalb der FDP ein Problem, sondern ein gesellschaftliches, das sich eher früher als später bitter rächen wird. Denn zu den Referent*innen gehört auch der Klimawandelleugner Prof. Dr. Fritz Vahrenholt.

Fritz Vahrenholt und Co-Autor von Büchern wie „Die kalte Sonne“ und „Unerwünschte Wahrheiten“ pflegt ausgeprägte Kontakte zu EIKE. Sein Vortrag auf der 14. EIKE Klima- und Energiekonferenz in Gera in 2021 wurde von EIKE als einer der Höhepunkte bezeichnet. [2]

Unten im Screenshot ist Fritz Vahrenholt auf der EIKE-Konferenz im Interview mit JF-TV (Junge Freiheit-TV) zu sehen.

Screenshot von der Webseite von Eike. Dabei handelt es sich um ein Video von JF-TV von der 14. EIKE-Konferenz mit Fritz Vahrenholt: Warum die deutsche Energiewende verantwortungslos ist.

[3]

Fritz Vahrenholt fungierte in der Vergangenheit als Unterstützer des rechten Appells für freie Debattenräume, als Autor für Tichys Einblick [4] und für Eigentümlich frei, als Interviewpartner für the GermanZ, einem Blog von Klaus Kelle

Textauszug: Jeder von uns spürt in den vergangenen Jahren, dass sich beim Klima oder sagen wir beim Wetter etwas verändert. 45 Grad Celsius im Sommer am Niederrhein hatten wir früher nicht, und Schnee im März war normal. Was passiert da? Unsere Geschichte ist gepflastert mit Klimaanomalien. Heute muss für alle unerwarteten Wetter CO2 herhalten. Dabei steht fest : Die Dürren haben seit 100 Jahren in Deutschland und weltweit nicht zugenommen, die Starkregenereignisse, Hagel Überchwemmungen ebenso nicht, die Hurrikanhäufigkeit nicht, die Tornados nicht. Das können Sie nachlesen in unserem kürzlich erschienenen Buch „Unerwünschte Wahrheiten“ mit 2300 Literaturquellen belegt. Es wird wärmer ja, bislang um 1,1 Grad seit 1860, dem Ende der Kleinen Eiszeit. Und CO2 leistet einen Beitrag hierzu. Aber CO2 ist nicht der alleinige Stellknopf des Klimas. Es gibt eine Reihe von Wissenschaftlern, die eine Pause in der Erwärmung erwarten. Auf jeden Fall haben wir bis zum Ende dieses Jahrhunderts Zeit

[5]

und als Referent für die 6. Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, organisiert von Klaus Kelle (CDU, WerteUnion).

Das hat er gemeinsam mit Gerhard Papke von der FDP und Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, der auch Autor für die Junge Freiheit und Schatzmeister der Hayek-Gesellschaft ist.
Er hält die LGBTQI-feindliche Politik der Orbán-Regierung für „Kinderschutz“. [6]

Tweet von Gerhard Papke vom 2.12.21 (34 Retweets, 1 Tweet zitieren, 214x Gefällt mir): „Das ungarische Parlament hat ein Referendum für umfassenderen Kinderschutz beschlossen. Unter anderem sollen die Ungarn entscheiden, ob sie geschlechtsverändernde Eingriffe an Minderjährigen zulassen wollen. Schade, dass die Deutschen nicht auch befragt werden!“

[7]

Das Selbstbestimmungsgesetz betrachtet er als „anmaßender Irrsinn, der bösen enden wird“.

Tweet von Gerhard Papke: „In Deutschland kommt jetzt eine Regierungs ins Amt, die die natürliche Existenz von Mann und Frau politisch infrage stellt. Das ist kein Fortschritt, sondern anmaßender Irrsinn, der böse enden wird.“ 341 Retweets, 10 Zitierte Tweets und 1.420 Gefällt mir-Angaben.

[8]

Er bleibt „seinen ungarischen Freunden treu“, schreibt aber „wir“ und ist davon überzeugt, dass „Viele Deutschen (…) das ungarische Volk für seine Freiheitsliebebewundern, schrieb er auf Twitter. [9]

Tweet von Gerhard Papke vom 28.11.2021 mit 150 Retweets, 10 zitierten Tweets und 809 likes. Er schrieb folgendes: „wir bleiben unseren ungarischen Freunden treu“. In Interviews in Ungarn weise ich darauf hin, dass die Angriffe linker Medien und Parteien auf Ungarn nicht die tatsächliche Meinung spiegeln. Viele Deutsche bewundern das ungarische Volk für seine Freiheitsliebe“.

[10]

Er ist gut vernetzt und hat keine Berührungsängste vor extrem rechten Burschenschaften, wie z.B. der Kölner Burschenschaft Germania und der Burschenschaft Rheinfranken Marburg, für die er in der Vergangenheit Vorträge gehalten hat.

Auch der Rechtsanwalt und Fernsehjurist Carlos A. Gebauer von der FDP und stellvertr. Vorsitzender der Hayek-Gesellschaft ist außerordentlich gut vernetzt.

Er ist u.a. regelmäßiger Autor für die rechtslibertäre Monatsschrift Eigentümlich frei (ef), pflegte Verbindungen zu Max Otte und gehört zu den Redner*innen bzw. Gästen des bevorstehenden Liberty Sunrise – Das Freiheitliche Sommercamp. [11]

Der nächste angekündigte Referent der Hayek-Tage ist Prof. Dr. Erich Weede.
Er gehörte zu den Unterstützer*innen des rechten Appells für freie Debattenräume, fungierte als Autor für die Junge Freiheit, war 2016 Referent der Allgemeine Deutsche Burschenschaft, ist Hayek-Medaillenträger 2012 und gehörte noch 2019 zum Stiftungsrat der Hayek-Gesellschaft. Weede ist zusätzlich noch Redaktionsbeirat von ef (Eigentümlich frei).

Unter den Referenten der bevorstehenden Hayek-Tage publizieren insgesamt 5 Personen (Gebauer, Weede, Kissler, Vahrenholt und Kessler) für Eigentümlich frei.

Für eine Zwei-Monatsschrift in der der Klimawandel geleugnet wird, der Armenhass kickt, Rassismus, Sexismus, … reichlich vorhanden sind

Ein Auszug aus eigentümlich frei. Dabei geht es um die Überschriften zum Thema Klimawandel: „Angebliche Auswirkungen des Klimawandels in Afrika – Der Tschadsee ist kein sterbender See – Vorwand, um Missstände zu rechtfertigen“. „Sympotome einer großen Trendwende beim Thema Klimawandel – Führender Klima-Aktivist entschuldigt sich für Verbreitung von Klima-Hysterie – Michael Shellenbergers Gesinnungswandel macht Hoffnung und ist Inspiration für andere“ „Umweltpolitik – die Klimarettung und ihr Preis – Über die Förderung der Elektromobilität und ihre Folgen“. „Klimaforschung – Studie deutet auf keine weitere CO2-Erwärmung hin – Konstrukt des „Klima-Notstands“ steht kurz vor dem völligen Einsturz“.

hier wo der „moderne Sozialstaat“ als die „nachhaltig asozialste Erfindung in der Menschheitsgeschichte“ bezeichnet wird.
Anmerkung zum Screenshot: Lightbeat Radio, war eine „Erfindung“ von Eigentümlich frei, wurde aber wieder eingestellt.

Text: „Unsere kleinen Jingle Bells sollen daran erinnern, dass es so was wie ein kostenloses Mittagessen nicht gibt. Nichts auf der Welt ist kostenlos – im Zweifel zahlen nur andere, schlimmstenfalls werden sie durch politische Umverteilung dazu gezwungen. Wir sind uns doch hoffentlich einige: Der moderne Sozialstaat ist die nachhalt asozialste Erfindung in der Menschheitsgeschichte. Nein, wirklich sozial ist nur freiwillige Solidarität und persönliche Zuwendung. Darauf vertrauen wir gerne – darauf, dass unseren Hörern unser Programm gefällt und sie den weiteren Ausbau durch eine einmalige Zuwendung oder besser noch durch regelmäßige Zahlungen, mit denen wir kalkulieren können unterstützen. Denn Lightbeat Radio – damit fangen wir gerade erst an. Mit Ihrer und Deiner Mithilfe wollen wir durchstarten, damit die Stimme der Opposition immer besser und unüberhörbar wird. Unsere Jingle Bells erinnern daran, 45 Minuten nach jeder geraden Stunden.

Das alles und noch viel mehr wird die Hayek-Tage ausmachen, dazu noch ein bisschen Anthroposophie, den die stellvertr. Vorsitzende der Hayek-Gesellschaft Lisa Marie Kraul im Gepäck hat.

Denn sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Makroökonomik und internationale Wirtschaft der Universität Witten/Herdecke, [12] einer Universität, die als Anthroposophienah bezeichnet werden kann. anthroposophie.blog/tag/universita

Screenshot von Universität Witten/Herdecke mit den Profildetails samt Foto von M.Sc. Lisa Kraul, die wissenschaftliche Mitarbeiterin ist.

Interessant sind auch die Referenten Prof. Dr. Michael Esfeld und Prof. Dr. Fritz Söllner. Denn beide forschen und lehren nicht nur an Hochschulen, sondern gehören auch zum rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit.

Interessant ist außerdem, dass Esfeld im Oktober 2021 über „Die Rückkehr des Kollektivismus“ schrieb und zwar für „Das Goetheanum“, ein „Ort für die Anthroposophie“. [14]

Textauszug: Mit der Corona-Politik zieht ein neuer Kollektivismus auf, der einige Merkmale mit früheren Kollektivismen gemeinsam hat: Einige Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beanspruchen das Wissen um ein allgemein Gutes – hier Gesundheit; sie sehen die Menschen als Objekte, deren Lebenswege auf dieses Gute hin geführt werden können; Politik- und Medienschaffende übernehmen diesen Wissensanspruch und dieses Menschenbild mit dem Machtanspruch, die Gesellschaft entsprechend zu lenken. Der Artikel legt dar, wie dieser Kollektivismus Wissenschaft und Rechtsstaat gefährdet und einer Postmoderne den Weg ebnet, mit einer postfaktischen Realität, die mit Gewalt durchgesetzt wird. Dabei ist der Weg zurück dazu, durch den Gebrauch von Vernunft in Form von Wissenschaft und Rechtsstaat Macht zu begrenzen, im Grunde genommen einfach: Er erfordert nur, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, statt sich von den Vormündern in Wissenschaft, Politik und Medien entmündigen zu lassen. Ein Rück

[15]

Als Anmerkung ein Zitat: „Das #Goetheanum, Wochenschrift der Anthroposophischen Gesellschaft, bedient in einem Nachruf Narrative von „Lügenpresse“ und Verschwörungsideologien: Medien, Politik und Wirtschaft seien „von Manipulation und Lüge geradezu durchtränkt.“ [16]

„Jedem Autor, der ein Gewissen mit dem Setzen seines Wortes in die Öffentlichkeit verbindet, ergeht es gegenwärtig wie in einem Alptraum. Zeitungen und Nachrichtenportale im Internet, Fernsehkanäle, Mitteilungen der Politiker, Politikerinnen und Wirtschaftsbosse sind in ihrem Duktus von Manipulation und Lüge geradezu durchtränkt. Durch das permanente Nachdenken des Fremdgedachten und Nachschwatzen des journalistisch Vorgefertigten nehmen viele Menschen eine gewisse Bewusstseinstrübung in sich auf, welche sie ihre Identität, ihren wahren Namen vergessen lässt. Doch die anderen gibt es auch, welche das Geistige lebendig denken, fühlen, sogar schauen können. Zusammen mit vielen anderen, leidbeladenen Seelen, die“

[17]

Zurück zu Esfeld, der die Kampagne AllesAufDenTisch unterstützte, Teilnehmer des Corona-Ausschuss und Interviewpartner für die Coronaleugner*innen von Mutigmacher. Tv war, der für die NZZ und den islamfeindlichen, rassistischen Blog Achse des Guten publiziert.

Er bringt salopp formuliert die Haltung von Querdenken mit auf die „Festspiele“, also die Hayek-Tage 2022, und selbstverständlich seine Vernetzungen über die er verfügt.

Auch Söllner publizierte schon für die Achse, für den Cicero, für das Austrian Institute, den nationalkonservativen Schweizer Monat, [18] hielt u.a. für die Bibliothek des Konservatismus und für die AfD-Fraktion Sachsen Vorträge.

Screenshot von einem Video bei Youtube. Dabei geht es um seinen Vortrag am 11.09.2020 für die AfD-Faktion im Sächsischen Landtag. „Fritz Söllner: Entweder offene Grenzen oder Sozialstaat!“

[19]

Brandgefährlicherweise spielt er im Vortrag vom 11.09.2020 geflüchtete und arme Menschen gegeneinander aus und bedauerlicherweise konnte der Stichwortgeber der neofaschistischen AfD am 9.5.22 eine Stellungnahme für den Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Deutschen Bundestages abgeben.

Das konnte er ganz selbstverständlich im Namen der Wissenschaft bzw. im Namen der Technische Universität Illmenau tun. [20]

Screenshot von der Stellungnahme der Technische Universität Ilmenau, Prof. Dr. Fritz Söllner, 20. Wahlperiode, ausschussdrucksache 20(25)51 an den Deutschen Bundestag Ausschuss für Klimaschutz und Energie vom 9. Mai 2022.

[21]

Ein weiterer Referent ist übrigens Rainer Zitelmann. Er hatte sich eine Weile zurückgezogen, startete dann aber wieder voll durch.

Er ist also ganz der Alte geblieben. Der, der sich selbst auf seiner Webseite für seine Dissertation „Hitler Selbstverständnis eines Revolutionärs“ in den höchsten Tönen lobt. [22]

Auszug aus der Webseite von Rainer Zitelmann. Text: Dr. Dr. Rainer Zitelmann Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker und Soziologe. Zugleich ist er ein weltweit bekannter Buchautor sowie ein erfolgreicher Unternehmer. Zitelmann studierte Geschichte und Politikwissenschaft und promovierte 1986 mit „summa cum laude“. Seine Dissertation erschien in zahlreichen Auflagen und fand weltweit große Beachtung: Hitler. Selbstverständnis eines Revolutionärs Dr. Rainer Zitelmann war von 1987 bis 1992 Wissenschaftlicher Assistent an der Freien Universität Berlin. Danach war er Cheflektor und Mitglied der Geschäftsleitung des Ullstein-Propyläen-Buchverlages. 1992 wechselte er zur Tageszeitung „Die Welt“ und leitete dort bis zum Jahr 2000 verschiedene Ressorts. Im Jahr 2000 gründete Dr. Rainer Zitelmann das PR-Unternehmen Dr.ZitelmannPB.GmbH. Zitelmann leitete die Firma von 2000 bis 2016 und baute sie zum mit Abstand führenden PR-Beratungsunternehmen für die deutsche Immobilienbranche aus. 2016 verkau

[23]

der sich auf seiner Webseite u.a. als erfolgreicher Akademiker, Buchautor, Immobilieninvestor und vermögend darstellt. [24] Der Focus half ihm übrigens auch bei der Selbstbeweihräucherung und der Weißwaschung. [25]

Ein Artikel im Focus mit der Überschrift: „Und Ihr Geld so? Vom Pfarrerssohn zum Millionär: „Wer sich vor Geld ekelt, vor dem ekelt sich das Geld“. Darunter ist ein Foto von Rainer Zitelmann zu sehen, der seine Bizeps zeigt. Er ist durchtrainiert, trägt eine Baseball-Kappe und ein T-Shirt mit der Aufschrift: Capitalism.

[25]

Ebenso der Freitag, der ein Streitgespräch mit Zitelmann und Robert Misik in der 14. Ausgabe 2022 veröffentlichte. [26]

Aber wer sich von seiner Webseite, den Fotos, der Art und Weise wie er dargestellt wird löst und sich an den „Appell 8. Mai 1945 – gegen das Vergessen“ erinnert, der 1995 von Zitelmann, Alfred Dregger, Klaus Rainer Röhl, Heimo Schwilk und Ulrich Schacht initiiert wurde, [27] sieht einen „neu“rechten Propagandisten, der selbst vor Revisionismus nicht zurückschreckte. Das alles bringt er mit auf die Hayek-„Festspiele“.

Und es ist auch nicht das erste Mal, dass er als Redner für die Hayek-Gesellschaft fungiert. 2019 war er Referent des Forums Freiheit und 2022 für den Hayek-Club Hamburg.

Er publizierte für Tichys Einblick, für Wallstreet Online, für den Cicero, für das Ludwig von Mises Institut, für Forbes, war Referent für das Liberale Institut in der Schweiz.

In Wallstreet Online erschien im Februar 2022 von Hermann Otto Solms von der FDP eine Rezension über Zitelmanns Buch „Die 10 Irrtümer der Anti-Kapitali$ten“. [28]

Diese trug die Überschrift: „Rainer Zitelmann lässt Fakten sprechen“.
Zitat: „Sein Appell lautet: „Lasst uns weniger Staat und mehr Kapitalismus wagen!“[29]

Wer also weniger Staat fordert, Carlos A. Gebauer bezeichnet sich selbst als „Minimalstaatler“, fordert damit indirekt weniger Demokratie.

Hayek, der Namensgeber vom „Mistbeet der AfD“, so ein Aussteiger aus der Hayek-Gesellschaft, Unterstützer des Regimes Pinochet sah das Übrigens so:

Ich persönlich würde einen liberalen Diktator gegenüber einer demokratischen Regierung, der es an Liberalismus mangelt, bevorzugen“.

In diesem Screenshot ist ein Foto von Friedrich August von Hayek zu sehen. Daneben seht das Zitat, das im Thread angegeben war.

Dass er nach einem persönlichen Treffen mit dem Diktator Augusto Pinochet diesen als „honorable general“ bezeichnet hatte, sei hier nur am Rande erwähnt. [30]

Dass er bereits in der Verfassung der Freiheit (1960) den Wert der Demokratie relativiert hat, in dem er ihr „rein instrumentellen Charakter für die Verwirklichung eines sehr speziellen Freiheitsbegriffes zuschreibt“, [31] fasst den Charakter der gesamten FDP und der teilnehmenden Referent*innen samt ihrer Vernetzungen treffend zusammen und zeigt auch warum es aus antifaschistischer Sicht geboten ist die Hayek-„Festspiele“ zu stören. 

Im Screenshot sind in Großschrift: ALERTA ALERTA ANTIFASCISTA zu lesen und ein roter Stern.

Triage

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Wie bereits bekannt sein dürfte, liegt ein überarbeiteter Gesetzesvorschlag zur Triage des Gesundheitsministers Karl Lauterbach vor, der auch „ethisch brisante Konstellationen“ regeln soll.

Abgesehen davon dass es keine Rassen gibt, und sich die Frage stellt, warum er kein Gesundheitswesen anstrebt, das auf Triage verzichten kann,

Eine historische Aufnahme: Verwundete im Ersten WK in Frankreich kommen an einer Triage-Station an.

[1]

sieht die erarbeitete „Formulierungshilfe“ vor, dass niemand aus „Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden“ soll.

„Grundsätzlich darf nach der von Lauterbach erarbeiteten „Formulierungshilfe“ für die Koalitionsfraktionen bei der „Zuteilung von pandemiebedingt nicht ausreichenden überlebenswichtigen, intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten im Krankenhaus“ niemand aus „Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden“.

Doch Rassismus, Sexismus, Misogynie, Ableismus, Ageismus, antimuslimischer Rassismus, Antiziganismus, LGBTQI-feindlichkeit, Antisemitismus … und ebenso auch eine religiöse Einstellung tragen zu Entscheidungsfindungen bei.

Das geschieht entweder bewusst oder unbewusst, also absichtlich oder unabsichtlich.

Stereotype Annahmen, Vorurteile und Diskriminierung beeinflussen eben auch die medizinische Anamnese und die Behandlungsformen, sowie den Umgang mit d. Patient*in. Mehr dazu hier

Die Triage und die Faktoren, die zu Entscheidungen führen, sind darum von existentieller Bedeutung. Es geht ums Überleben und ums Sterben und es geht um die, die die Triage durchführen, die die Entscheidung treffen, wer überlebt und wer stirbt, d.h. wer bevorzugt wird.

Es soll sogar möglich werden 1 bereits beatmete/n Patient*in das Gerät unter bestimmten Umständen wieder abzunehmen.

Begonnene Behandlungen können abgebrochen werden zugunsten 1 Patient*in mit höherer Überlebenschance.

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass die Triage, die nichts anderes bedeutet als Auslese, erstmalig 1808 in der Medizin auftauchte und zwar im Tagebuch eines Kollegen des Armeechirurgen Dominique-Jean Larrey, der mit einem Pferdewagen mit chirurgischer Ausrüstung Napoleons Feldzüge begleitete. mdr.de/geschichte/zei

Zu sehen ist die Ambulance Volante du Baron Larrey. Zu sehen ist ein Pferdekarren, zwei Pferde und ein Reiter.

[2]

D.h. die Triage stammt aus der Militärmedizin und fand Eingang in die Notfallmedizin. Nämlich immer dann wenn vorhandene Mittel nicht ausreichend, sondern nur in begrenztem Maße vorhanden waren.

Ein Foto aus dem 1. WK. Zu sehen ist ein riesiger Raum, ein Feldlazarett. Zu sehen sind Schwestern, Ärzte und die vielen Verletzten in den Feldbetten.

[3]

Gerade bei einer derart existentiellen Frage ist Kritik angebracht und die Forderung nach einem Gesundheitswesen, das besser ausgestattet ist, mit besseren Arbeitsbedingungen und besserer Entlohnung für die, die die während der Corona-Pandemie lediglich mit Stollen und Klatschen abgefertigt wurden.

So stellt sich die Frage warum ein System, das auf grundlegenden Mängeln aufgebaut ist akzeptiert wird.

Schwarz-weiss-Zeichnung. Im Mittelpunkt steht Jean Larry, der ein Messer in der Hand hält und auf einen Tisch deutet auf dem ein abgeschnittenes Bein, eine Schere und eine Säge liegt. Im Hintergrund liegt ein Mensch auf dem Bett. Mehrere Herren stehen Larry gegenüber. Es wirkt, als ob sie ihm zuhören.

[4]

Was sagen christliche Fundis, Evangelikale und Christ*innen, die sonst jede Zygote, jeden Embryo, jeden Fötus lautstark beweinen zur Triage. Wie halten sie es damit?

Was sagt die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) zur Triage, allgemein und aktuell?
Nichts. Gar nichts. Nichts ist dazu auf ihrer Webseite zu finden.

Was sagt ProChrist?
Nichts. Gar nichts. Nichts ist dazu auf ihrer Webseite zu finden.

Was sagt das Christliche Medienmagazin PRO?
Da taucht Triage nur im Zusammenhang mit Impfungen oder einer möglichen Impfpflicht auf.

Was sagt der Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea) dazu?
Bei idea gibt es nur einen 1 Artikel, der sich auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das entschieden hat, „dass behinderte Menschen im Fall einer Triage nicht benachteiligt werden dürfen“ [5] bezieht.

Auf der Webseite der Christen im Gesundheitswesen ist nichts zu finden. Gar nichts.

Auf der Webseite von ZeitZeichen – Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft ist auch nichts zu finden. Das Suchergebnis beträgt NULL.

Auf der Webseite des Forums deutscher Katholiken (FdK), die rechter und päpstlicher als der Papst sind, gibt es nichts zu finden. Gar nichts. Stattdessen ein Gebet zur Neuevangelisierung und Infos über den bevorstehenden Kongress „Freude am Glauben“.

Auf der Webseite von katholisch.de gibt es so einiges dazu, aber keine generelle Kritik an der Anwendung von Triage in Zeiten der Pandemie.

Die Deutsche Bischofskonferenz bejahte 2020 die Triage, diese sei als letztes Mittel gerechtfertigt.

Kardinal Woelki sagte der Bild-Zeitung: „Man muss im letzten eine Güterabwägung treffen. Und dort, wo nach menschlichem Ermessen davon ausgegangen werden muss, dass die Krankheit schon so weit fortgeschritten ist, dass die Gefahr des Todes besteht, da ist sicherlich in einer solchen Güterabwägung demjenigen, dem Gesundheit und Leben wahrscheinlich erhalten werden können, der Vortritt zu geben.“ [6]

Es geht um das Leben von Menschen und dem Kardinal fällt nichts anderes ein als von „Güterabwegung“ zu sprechen. Derselbe Kardinal, der den 15. Marsch für das Leben der Anti-Choice-Bewegung als „wichtigen Dienst an unserer Gesellschaft“ bezeichnete. [7]

Was sagen die Christdemokraten für das Leben (CDL) zur Triage?
Hier gibt es Kritik an der Ausgestaltung des Gesetzes, jedoch nicht an der Triage im Allgemeinen.

Die Kritik von Tino Sorge und Hubert Hüppe, dem stellvertr. CDL-Bundesvorsitzenden, umfasst nur die Situation von behinderten Menschen. Sie stellt allerdings nicht das Gesundheitswesen in den Fokus ihrer Kritik.
archive.ph/NXsxp

Da eine Bildbeschreibung nicht möglich ist – zu viel Text – wurde die Verlinkung zum Lesen im Thread angegeben.

Da eine Bildbeschreibung nicht möglich ist – zu viel Text – wurde die Verlinkung zum Lesen im Thread angegeben.

Auch Sorge und Hüppe haben sich offensichtlich damit abgefunden, dass Triage notwendig ist und weisen auf „Naturkatastrophen, Reaktorunfall, Terroranschlag sowie bei der Zustellung etwa von Impfungen oder Rettungswagen-Transporten“ hin.

Und wer sich die Seite genauer betrachtet sieht auf der rechten Seite die Verlinkung „Keine Werbung für Abtreibung“, die direkt zu einer Webseite führt, die vom Bundesverband Lebensrecht e.V. betrieben wird.

In aller Kürze zusammengefasst: von christlichen Fundis, von Evangelikalen und von Christ*innen kommen keine Botschaften der „christlichen Nächstenliebe“ wenn es um die Triage geht und keine grundsätzliche Kritik am Gesundheitswesen. Bisweilen ist d Schweigen auffallend laut.

Diesem Schweigen und dem Desinteresse an derart lebensbedrohlichen Entscheidungen, gemeint ist die Triage, möchte ich zum Abschluss ein Zitat entgegenhalten:

Dass strukturierte Triage-Protokolle auf die Verletztenversorgung im Kriegsfall zurückgehen“ wirft ein „bezeichnendes Licht auf die militarisierten Verhältnisse

zu denen sich zivile Katastrophen wie eine Pandemie rasch entwickeln und in denen sie zum Anlass und Gegenstand politischen Handels und politischer Rhetorik werden.“

Sie verlangen von den Akteuren, dass sie sich einem Triage-Protokoll unterwerfen und und suspendieren damit jede Ursachenforschung und Kritik.

Der feldchirurgische Entscheidungsdruck, die chronopolitischen Bedingungen eines „Massenanfalls“ von Verwundeten und Infizierten – sie haben überall auf der Welt, Katastrophe für Katastrophe, den Status einer fragwürdigen Normalität erlangt.“

Entnommen aus: „Triage: medizinische Notwendigkeit oder Technologie imperialer Auslese“ des Harun Farocki Instituts