idea

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Hier beginnt Teil IV der kleinen Reihe über die „Medien von rechten/konservativen Christ*innen, Evangelikalen und christlichen Fundis“.

Teil I
Teil II
Teil III

Im Mittelpunkt steht der Informationsdienst der evangelischen Allianz, kurz idea, mit Sitz im mittelhessischen Wetzlar. Hier wo der hessische Bible Belt beginnt.

Zum evangelikalen Wochenmagazin Spektrum gehören ein wochentäglicher Pressedienst, IDEA TV, der Podcast IDEAListen, die Videoserie KÖNIGSKINDER, die idea Stiftung zur Förderung christlicher Publizistik und der Zweckbetrieb Kongress christlicher Führungskräfte (KcF).

Screenshot: Über uns Die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA ist die einzige finanziell unabhängige konfessionelle Nachrichtenagentur in Deutschland. Sie gibt mit „IDEA“ das auflagenstärkste überregionale christliche Wochenmagazin in Deutschland heraus und informiert an 365 Tagen im Jahr aktuell auf idea.de über Themen, Menschen und Ereignisse aus dem christlichen Spektrum. Außerdem verantwortet sie einen wochentäglichen Pressedienst, eine Fernsehsendung (IDEA TV) sowie den Podcast IDEAListen und die Videoserie „KÖNIGSKINDER“. IDEA ist theologisch konservativ und arbeitet auf der Grundlage der Glaubensbasis der Deutschen Evangelischen Allianz.

[1]

Beim KcF handelt es sich um einen im Abstand von 2 Jahren stattfindenden evangelikalen Kongress im Sinne einer Messe mit Aussteller*innen, Workshops, Seminaren und einem Rahmenprogramm.

Der Vorsitzende des KcF ist Helmut Matthies und er ist Vorstandsvorsitzender von idea. Er ist schon seit langem mit der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit eng verbunden, unterzeichnete in diesem Jahr, also 2022, einen Aufruf von Christen Stehen Auf und wenn es irgendwo irgendeinen Aufruf gibt, der sich gegen gegenderte Sprache richtet, dann unterzeichnet/unterstützt er diesen sofort.

Er selbst bezeichnete Abtreibung als das größte Verbrechen der Gegenwart und Homosexualität als Sünde. 2021 war er Redner beim alljährlichen Marsch für das Leben in Berlin. In dieser Rede wies er auf die bevorstehende Bundestagswahl hin.

Entscheidend in diesem Zusammenhang ist folgender Abschnitt

„Welche Partei ist noch gegen Abtreibung? Am 26. September ist Bundestagswahl. Alle Parteien im Parlament – außer CDU/CSU und AfD – fordern in ihren Programmen: Abtreibungen sollen noch mehr erleichtert werden. Und was sagen die C-Parteien konkret? Leider erwähnen sie nicht einmal mehr das Thema Lebensschutz.“

[2]

In diesem Abschnitt suggerierte er nur die AfD sei gegen Abtreibungen und damit „Pro-Lebensschutz“. Mensch könnte annehmen, er hat so eine mehr oder weniger versteckte Wahlempfehlung für die neofaschistische AfD abgegeben.

Die Christen in der AfD waren 2015 begeistert von einem seiner Artikel bei idea. Dieser sei „Lesenswert!“ [3]

Die Nähe von Idea zur AfD beschäftigte schon 2016 die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die diese mit 130.000 Euro finanzierte, berichtete correctiv.org. Das hatte Konsequenzen, denn d Finanzierung wurde zunächst reduziert und ab 2020 vollständig eingestellt. [4]

Berichtet wurde von correctiv auch von Chrafd-Chefin Schulter, die die Arbeit von Idea in den höchsten Tönen gelobt und gesagte habe, „(…) dass sie dabei geholfen habe, einen Kontakt zwischen Idea und AfD-Chef Jörg Meuthen zu organisieren“. [5]

Chrafd-Chefin Schultner lobt die Arbeit von Idea in den höchsten Tönen und sagt auch, dass sie dabei geholfen habe, einen Kontakt zwischen Idea und AfD-Chef Jörg Meuthen zu organisieren, da Meuthens „Terminkalendar randvoll“ gewesen sei. Idea-Chef Helmut Matthies widerspricht dieser Darstellung auf Anfrage, „einer Vermittlung zu Prof. Meuthen bedurfte es nicht“, teilt er per Email mit. Bischof „unglücklich“ über idea-Finanzierung Aus Kreisen der Evangelische Kirche Deutschland heisst es, dass die Nähe von Idea zur AfD kritisch gesehen werde. So mancher Landesbischof räumt hinter vorgehaltener Hand ein, dass man „unglücklich“ sei, dass die evangelische Kirche die Nachrichtenagentur mit Rechtsdrall immer noch finanziere – während sich die Kirche offiziell von den Rechtspopulisten distanziere. Von Storch und Schultner wollen die AfD zur Heimat radikaler Christen machen. Droht Deutschland am Ende eine religiös-fundamentalistische Bewegung wie die „Tea Party“ in den USA?“

[6]

Das ist insofern bedeutsam, weil Helmut Matthies seit dem 1.2.2018 Vorsitzender von Idea ist [7] und er von 1978 bis exakt zum 1.2.2018 Leiter von Idea gewesen ist. [8]

Matthies und seine rechte Orientierung bestimmten darum stets die Ausrichtung von idea, also die Themenauswahl und die Autor*innen der Gastbeiträge oder Kommentare.

Hier schreiben und schrieben bisher z.B. die rechte und antifeministische Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle, Alexandra Maria Linder (u.a. Beisitzerin bei den Christdemokraten für das Leben), Christoph Raedel (hält ausgelebte Homosexualität für Sünde uns sollte Gutachter im Revisionsprozess von Olaf Latzel werden), Ralf Schuler von der BILD, Stephan Holthaus (Botschafter von Einer von Uns, die zum europaweiten antifeministischen Netzwerks Agenda für Europa gehörte), Axel W. Bauer (Herausgeberbeirat Juristen-Vereinigung Lebensrecht mit Kontakten zum Opus Dei …), der extrem rechte Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbands Josef Kraus oder auch Alexander Kissler, der Verbindungen zur Hayek-Gesellschaft unterhält und Mitglied der Berliner Redaktion der NZZ), Elisabeth Motschmann (Stiftung Ja zum Leben) und auch Ismail Tipi (Autor für Tichys Einblick, den den Aufruf von TdF gegen das Kinderkopftuch unterzeichnet hat). Die beiden letztgenannten sind Politiker*innen der CDU, so dass auch Verbindungen zu einer Unionspartei bestehen.

Auch Olaf Latzel, der Hass-Prediger, kommt hier zu Wort. Unter der Überschrift „Lohnendes Investment“ durfte er am 29.07.2022 eine Auslegung vornehmen und wer das lesen will, muss dafür auch noch Geld bezahlen.

Screenshot mit der Auslegung von Olaf Latzel und seinem Foto. Der Artikel ist vom 29.07.2022. Zu diesem Zeitpunkt war das Berufungsverfahren abgeschlossen. Denn er wurde vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen.

[9]

Auch Carsten Rentzing, der „rechte Hirte[10] publiziert gelegentlich für idea.

Da wo das christliche Medienmagazin pro sich in vornehmer Zurückhaltung übt, wird idea erschreckend offen.

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht idea Umfrageergebnisse, wie z.B. „Selbstbestimmungsgesetz: Ablehnung überwiegt“,
Antisemitismus unter Muslimen stärker verbreitet als im Schnitt“,
Fox-Umfrage in den USA: Mehrheit für Abtreibungsverbot“,
Mehrheit: Christen lassen sich leichter integrieren als Muslime“,
Jeder dritte Mann sagt: Feminismus schadet mehr als er nützt“,
Viele Führungskräfte nicht von Quoten und Gendersprache überzeugt“,
Historiker: „Linke Dominanz“ Problem für die Pressefreiheit“.

Dass der Historiker Peter Hoeres, sich dem rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit angeschlossen hat, bleibt natürlich unerwähnt. Dass er seine Überlegungen für Die Neue Ordnung geschrieben hatte, wird erwähnt, aber nicht dass Die Neue Ordnung, herausgegeben vom Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V., mittlerweile als stramm rechts bezeichnet werden kann und der Arbeitskreis Christliche Sozialethik deshalb vor Veröffentlichungen warnt.

Textauszug von idea mit sehr viel Text. Deshalb hier der letzte Abschnitt: „Hoeres schlussfolgert: Um die für die Pressefreiheit problematische Dominanz linker und linksliberaler Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu brechen, bedürfe es „einer neuen mutigen Generation, die es wagt, mit Rudolf Augsteins berühmten, m übrigen von Rosa Luxemburg entlehnten Diktum ernst zu machen: Sagen was ist“.

[11]

Interessanterweise erschien ein sehr sehr ähnlicher Text in der „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Versehen mit dem Zusatz idea/ls.

Textauszug aus der Junge Freiheit: „Geisteswissenschaftler treffen auf linke Redaktionen Die „relative politische Homogenität der Journalisten“ erklärte Hoeres damit, daß vornehmlich Studenten aus den Geisteswissenschaften den Journalistenberuf ergreifen. Das „journalistische Rekrutierungspersonal“ entstamme also einer „eher nach links tendierenden Personengruppe“. Auf den heute obligatorischen Journalistenschulen werde dieser Trend noch verstärkt. Den „letzten Schliff“ erhielten die Journalisten dann „in den bereits von einem linken Klima beherrschten Redaktionen“. Dort verstummten Andersdenkende zunehmend „nach dem Gesetz der Schweigespirale“. Hoeres resümierte: Um die für die Pressefreiheit problematische Dominanz linker und linksliberaler Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu brechen, bedürfe es „einer neuen mutigen Generation, die es wagt, mit Rudolf Augsteins berühmten, im Übrigen von Rosa Luxemburg entlehnten Diktum ernst zu machen: Sagen, was ist“. (idea/ls)“

[12]

Wer sich die Umfrageergebnisse genauer anschaut, stellt schnell fest, dass hier regelmäßig auf vermeintliche Ergebnisse von INSA-Consulere zurückgegriffen wird. So erhalten sie stets das gewünschte Ergebnis, denn der Geschäftsführer von INSA ist Hermann Binkert.

Die Zeit formulierte es 2019 so: „(…) Das Umfrageinstitut Insa präsentiert sich als überparteilich. Aber wie unabhängig kann es sein, wenn Insa und Insa-Chef Hermann Binkert der AfD Geld spenden?

Und weiter: „Insa kauft die Daten von YouGov, reichert sie an und veröffentlicht die verarbeiteten Ergebnisse anschließend in der Bild. YouGov bestätigt auf Nachfrage von ZEIT ONLINE: Insa bezahle sie dafür, „das YouGov-Deutschland-Panel in eigenem Namen zur Erhebung von Rohdaten des Insa-Meinungstrends zu nutzen„. [13]

Auch YouGov-Daten werden von idea veröffentlicht. Wie z.B.
Geschlechtseintrag wechseln: Ampelplan spaltet Deutsche“ oder
Sieben von zehn Bundesbürgern sagen: Ich bin stolz, deutsch zu sein“, um nur einige Beispiele zu nennen, die die Bandbreite an Themen zeigen.

Hermann Binkerts Porträt in Denkerpose schmückt übrigens das neueste KcF-Magazin.

Screenshot der die Angaben im Tweet bestätigt. KCF-Magazin: „Mutig in die Zukunft?!“ dazu ein Foto von Hermann Binkert.

Wer idea Glauben schenkt, dürfte früher oder später davon überzeugt sein, dass bereits „Meinungsdiktatur und Sprachverbote an Hochschulen und Universitäten“ bestehen.

Idea: „Ein unguter Geist zieht ein 29.01.2018 Über Meinungsdiktatur und Sprachverbote an Hochschulen und Universitäten – Ein Kommentar von Birgit Kelle. Sie ist Journalistin und Mutter von vier Kindern. Sie hat mehrere Bücher geschrieben, darunter „Gender-Gaga“ und „Muttertier“.

[14]

9 Suchergebnisse gibt es für „Cancel Culture“, einem rechten Kampfbegriff, darunter eine Stellungnahme von Prof. Dr. Ralf Bergmann, einem Gründungsmitglied des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit.

Er äußert sich zum abgesagten Vortrag der transfeindlichen Biologin Marie Luise Vollbrecht und das unter der Überschrift: „Von der Wissenschaftsfreiheit zur Selbstzensur“. [15]

Idea: Von der Wissenschaftsfreiheit zur Selbstzensur 05.07.2022 Zur Absage eines wissenschaftlichen Vortrages an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Universität erklärte nun, der Vortrag werde am 14. Juli im Rahmen einer Diskussionsrunde nachgeholt. Von Prof. Ralf Bergmann.

[16]

Nun zu den Themen, die idea behandelt: Hier ist mensch gegen Gender. Hier verkommt Gender schon mal zur „Gender-Tyrannei“, hier ist mensch gegen das Selbstbestimmungsgesetz, dass angeblich die Zukunft unserer Kinder bedrohe, gegen „Transgender-Hype“, gegen Schwangerschaftsabbrüche … .

All diese Themen werden ausführlich behandelt, immer und immer wieder.

Hier ist mensch gegen die „Ehe für Alle“ und hier ist mensch davon überzeugt „Micky Maus wird „woke““, weil Walt Disney Company seit einigen Jahren verstärkt auf „politisch korrekte“ Inhalte setze und die Kinderfilme nicht verschont blieben. [17]

Und natürlich wird hier auch antimuslimischer Rassismus produziert und/oder reproduziert. Überschriften wie diese tragen dazu bei: „Bremen: Muslime religiös eifriger als Protestanten[18]

Zwar ist die Quelle dieses Zitats durchaus fragwürdig (telepolis im Hinblick auf Querfront), dennoch hier ein Zitat: „Bei „Spektrum“ ist „Islam-Bashing“ seit langem ein Dauerbrenner.“

Islam-Bashing Bei „Spektrum“ ist „Islam-Bashing“ seit langem ein Dauerbrenner. Hier weitere Zitate: Sollte die Türkei EU-Mitglied werden, so befürchtete „Spektrum“ im Jahre 2004, dass dann „der Bevölkerungsanteil Muslime den der Protestanten in der EU übertreffen werde“ (No. 5/2004). Schon für die Gegenwart stellt „Spektrum“ voller Angst fest: „Paris hat vor islamischer Militanz gekuscht“, Deutschland zeige bei Islamisten „westliches Duckmäusertum“ und „Europa müsse sich auf das Christentum zurückbesinnen, das unsere Zivilisation geprägt hat“ (No. 36/2004). Überhaupt ist laut „Spektrum“ die ganze Welt vom Islam bedroht. So musste beispielsweise in Nigeria die „Großevangelisation eines pfingstkirchlichen Evangelisten nach Gewaltdrohungen von fanatischen Moslems abgebrochen werden“ (No.37/2004), in „islamischen Ländern“ seien „christliche Minderheiten während des Fastenmonats Ramadan akut gefährdet“ (No. 43/2004), in Malaysia sei ein „radikaler Islam auf dem Vormarsch“ (online-Ausgabe 24

[19]

Der von Menschen gemachte Klimawandel wird von den Evangelikalen der EAD nicht ernstgenommen, stattdessen ist „das ewige Heil (…) wichtiger als der Klimawandel“. [20]

Berufen wird sich auf einen US-Experten, der beklagt „Klimawandel ist zu einer Art Ersatzreligion geworden[21]

und als ob das noch nicht reicht erhalten die Ansichten Roger Köppel, dem Klimawandelleugner, ausreichend Platz. Keine seiner Aussagen werden hier kommentiert oder eingeordnet.

Textauszug von idea: „Köppel bezeichnete die Kirchen als eine „unterbewertete Aktie“ der Schweiz: „Die Kirche schöpfen ihr Potenzial nicht aus.“ Wenn Pfarrer und Kirchenleute aufträten wie Sozialarbeiter, dann „sind sie aus der Spur“. Dabei wäre es wichtig, „dass die Kirchen wieder zulegen“. Die Leute liefen sonst „allen möglichen falschen Glaubensbekenntnissen hinterher“. Als Beispiele nannte er die „Klimareligion“ und die „Corona-Religion“. Der Journalist rief dazu auf, wieder in die Kirche zu gehen, „aber nur dort, wo es einen guten Pfarrer hat“.

[22]

Unvergessen auch Helmut Matthies Gespräch mit Beatrix von Storch für Freie Welt TV zum Thema „Ist die evangelische Kirche noch evangelisch?

Screenshot vom Freie Welt TV Beitrag mit Helmut Matthies bei Beatrix von Storch „Ist die evangelische Kirche noch evangelisch?“

[23]

oder Helmut Matthies Auftritt für und in der Bibliothek des Konservatismus, einem „neu“rechten Think Tank in Berlin in 2020.

Screenshot von der Webseite der Bibliothek des Konservatismus. Helmut Matthies steht hinter einem Mikrophon vor einem großen Bücherregal. Er hat beide Arme ausgebreitet. Oben drüber steht folgender Text: „Helmut Matthies: „Gott kann auch anders – und was ich sonst noch erfahren habe“ jetzt online. Am 22. Januar 2020 stellte der frühere Chefredakteur der evangelischen Nachrichtenagentur idea, Helmut Matthies, sein Buch „Gott kann auch anders“ vor. Die Kirchen sollten Gottes souveränen Willen im Blick behalten und nicht mit den politischen Überzeugungen ihrer Leitungsgremien verwechseln. Sehen Sie hier das Video des Vortrags in voller Länge.“

[24]

Aus diesen und vielen weiteren Gründen, lässt sich behaupten idea ist nicht nur evangelikal und evangelisch, sondern ebenso auch rechts.

Wikipedia schreibt dazu: „Die christliche Rechte bezeichnet eine Gruppe von politisch rechtsorientierten Christen, die aus religiöser Überzeugung politisch zugunsten eines Konservatismus tätig sind“. [25]

Insofern ist die Frage berechtigt „Droht Deutschland am Ende eine religiös-fundamentalistische Bewegung wie die „Tea Party“ in den USA?[26]

Die Antwort liegt auf der Hand, sie lautet laut und deutlich „JA!

Christliche Medieninitiative PRO

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Die christliche Medieninitiative pro mit Sitz im mittelhessischen Wetzlar, dort wo der hessische bible belt beginnt, ist Schwerpunkt des heutigen Threads. Er ist Teil III aus der Reihe „Medien von rechten/konservativen Christ*innen, Evangelikalen und christlichen Fundis“.

PRO ist ein Sprachrohr der Evangelischen Allianz in Deutschland (EAD) oder Deutsche Evangelische Allianz (DEA) und Herausgeber*in des christlichen Medienmagazins pro und des Israelnetz Magazin.

• Das Christliche Medienmagazin PRO ist eines der auflagenstärksten Magazine im christlichen Bereich. PRO erreicht mit einer Auflage von 70.000 Exemplaren etwa 140.000 Leser. PROkompakt ist der wöchentliche Newsletter von PRO. Rund 11.500 Empfänger erhalten jeden Donnerstag die Themen der Woche per Newsletter. Zugleich informiert PRO tagesaktuell über die Webseite pro-medienmagazin.de und über Social-Media-Plattformen • Die Auflage des Israelnetzmagazins ist identisch. Tägliche Nachrichten über Israel können Interessierte per Newsletter erhalten. Über die Webseite israelnetz.com sowie über Social-Media-Plattformen bietet die Israelnetz-Redaktion tagesaktuelle News zu Israel und Nahost.

[1]

Außerdem bietet die Christliche Medieninitiative Media-Dienstleistungen für Medienschaffende, Gemeinden, kirchliche Werke und weitere Interessierte: • Christliche Medienakademie • Vorträge und Workshops vor allem zu Israel und zu medienethischen Fragen • publicon, ein Netzwerk von Christen in den Medien • Pressearbeit für überregionale christliche Veranstaltungen • Seit 1988 wird der christliche Medienpreis „Goldener Kompass“ verliehen

[2]

Zu pro gehört noch die christliche medienakademie, publicon – das Netzwerk von Christen in den Medien und zusätzlich noch der goldene Kompass, ein Preis, der an Medienschaffende verliehen wird.

Die christliche Medienakademie mit einem Seminarprogramm besteht aus einem Netzwerk und Angeboten auf dem Weg in die Medien zur Nachwuchsförderung und dem Netzwerk christlicher Pressesprecher – chriscommunity.

Pro ist also gut vernetzt.

Chriscommunity z.B. bietet Fortbildungen, Regionaltreffen und Jahrestagungen an. An der diesjährigen Jahrestagung 2022 nahm als Referentin die Journalistin Miriam Hollstein teil.

Sie rief Christ*innen dazu auf in den Medien aktiv und selbstbewusst zu ihrem Glauben zu stehen [3] und das ausgerechnet auf einer Veranstaltung einer Organisation der EAD.

Denn zur Glaubensbasis der EAD gehören u.a. auch Misogynie und Queerfeindlichkeit nachzulesen hier, sowie der unbedingte Willen zu missionieren und damit auch ein ausdrucksstarkes Nein zum Verzicht auf Mission von Muslima*Muslimen. [4]

Überschrift: Evangelische Allianz. Nein zum Verzicht auf Mission. Darunter ist ein Bild zu sehen mit Holzspielfiguren, bekannt von Brettspielen. Im Mittelpunkt der angeordneten Holzspielfiguren seht ein naturfarbenes Holzkreuz.

An diesem Punkt stellt sich die Frage, wie hält es die bibeltreue EAD mit der Missionierung von Jüdinnen*Juden? Stichwort: „Judenmission“.

Denn hinter der Missionierung von Jüdinnen*Juden steckt Antijudaismus oder auch Antisemitismus. „Ursprung dieser Verurteilung der Juden durch die Christen sind die judenfeindlichen Äußerungen im sog. Neuen Testament“. [5]

Ursprung dieser Verurteilung der Juden durch die Christen sind die judenfeindlichen Äußerungen im sog. Neuen Testament: „Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten“, (Apg. 13,45) „Aber die Juden hetzten die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas…“ (Apg. 13,50) „Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige üble Männer aus dem Pöbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an…“ (Apg. 17,5) „die Juden den Herrn Jesus getötet haben“, (1. Thess. 2,15) Jesus zu den Juden: „Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.“ (Joh. 8,44) „haben uns verfolgt und

[5]

Das ist insofern von Bedeutung weil die EAD die Bibel wortwörtlich versteht.

Das Zentralkomitee der katholischen Kirche (ZdK) hat sich mit seiner Erklärung vom 9.3.2009 mit einem „Nein zur Judenmission – Ja zum Dialog zwischen Juden und Christen“ positioniert. [6] Ebenso Papst Benedict und die EKD-Synode. [7] Die deutsche Bischofskonferenz sah das etwas anders.

Die „Judenmission“ ist allerdings ein Merkmal evangelikaler Ideologie. Sie ist Bestandteil des christlichen Antijudaismus oder Judenfeindschaft/Judenfeindlichkeit, der als „historische Voraussetzung des neuzeitlichen Antisemitismus“ gilt. „Das Verhältnis beider Formen zueinander und damit die Definition von Antisemitismus werden in der Antisemitismusforschung diskutiert“, so Wikipedia. [8]

Dass die Erklärung des ZdK mit Wohlwollen von führenden Mitgliedern der EAD aufgenommen wurden, bedeutet jedoch nur, dass die Gratwanderung zwischen dem Festhalten an Missionierungen und dennoch nicht als antijudaistisch oder antisemitisch wahrgenommen zu werden, von der EAD gelöst wurde und zwar so:

Im März 2017 teilte das Medienmagazin PRO mit: „Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) vertritt die Meinung: Messianische Juden und Christen gehören zusammen“. [9]

D.h. vom Christentum bekehrte Jüdinnen*Juden gehören dazu. Doch was mit den „unbekehrten“ Jüdinnen*Juden ist, dazu konnte ich bisher nichts finden. Nichts, dass sie mit Antijudaismus oder Antisemitismus in Zusammenhang bringen könnte.

Erstmalig gab es in diesem Jahr eine „historische Tagung in Jerusalem“, die erste jüdisch-evangelikale Tagung von WEA (Weltweite Evangelische Allianz) und IJCIC (Internationales Jüdisches Komitee für Interreligiöse Konsultationen). [10]

Thomas Schirrmacher an der Spitze der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) berichtete darüber, denn schließlich nahm er ja teil. [11]

Damit ist die Evangelische Allianz allerdings fein raus. Sie wird weiter missionieren und kann gleichzeitig von sich behaupten an der Seite Israels zu stehen und sich mit dem „Wiederaufleben von offenem Antisemitismus und Holocaust-Leugnung, die Verbreitung von Muslimfeindlichkeit (…)“ zu befassen. [12]

Während führende Evangelikale der EAD mit „neuen“ Rechten, Rechten und Rassist*innen gemeinsame Sache machen.

Wie z.B. Christine Schirrmacher als Mitstreiterin im rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit oder Helmut Matthies, Vorstandsvorsitzender von idea, [13] einem weiteren Sprachrohr der EAD. Er war Unterzeichner der rassistischen Erklärung 2018 und pflegt(e) enge Kontakte zur „neu“rechten Wochenzeitung Junge Freiheit.

Der ehemalige Generalsekretär der EAD Hartmut Steeb schwurbelt mittlerweile im Gemeindenetzwerk und verweist hier auf Publikationen von Querdenker*innen, wie z.B. Boris Reitschuster oder auch auf den Blog transition-news.org, wo antisemitische Verschwörungsideologien bezügl. George Soros verbreitet werden. [14]

Im Januar 2022 veröffentlichte die EAD eine Stellungnahme mit der Überschrift „Impfpflicht ist wenig zieltführend“. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang folgendes Zitat:

„Wir wenden uns gegen die pauschale Diffamierung von Nichtgeimpften als „Pandemietreiber“, „Verschwörungstheoretiker“ oder „Querdenker“. Die Gründe, sich nicht impfen zu lassen, sind vielfältig und die Entscheidung für oder gegen die Impfung liegt in der Freiheit des Einzelnen. Nichtgeimpfte dürfen nicht pauschal vom öffentlichen und kirchlichen Leben ausgeschlossen werden.“

Philipp Greifenstein beschrieb die Stellungnahme der EAD in seiner ausführlichen Analyse in Die Eule als ein Brückenschlag, um die radikalisierten Impfgegner*innen zu erreichen und bezog sich dabei auf Uwe Heimowski, Vorstandsmitglied von PRO, der die Intention der Stellungnahme via Facebook so erklärte:

„Glaube sollte Brücken schlagen, auch zu den Nichtgeimpften“. [15]

Greifenstein kam in seiner Analyse zu der Erkenntnis, dies sei eine „Botschaft an die Schwurbler in den eigenen Reihen“ und meinte damit sog. Querdenker*innen.

Botschaft an die Schwurbler in den eigenen Reihen „Glaube sollte Brücken schlagen, auch zu den Nichtgeimpften“, erklärt Co-Autor Uwe Heimowski auf Facebook die Intention der Stellungnahme. In der Tat richtet sich der Text erkennbar an diejenigen Menschen innerhalb der evangelikalen Bewegung, die von der Aussicht auf eine allgemeine Impfpflicht beunruhigt sind und nicht zuletzt mit dieser „Bedrohung“ ihren Protest gegen die Pandemie-Bekämpfung als Ganze begründen. Über den richtigen Umgang mit der Corona-Pandemie ist die evangelikale Bewegung hierzulande tief gespalten. Im November 2020 hatten sich führende Evangelikale mit acht Thesen zur Corona-Pandemie positioniert und „Verschwörungstheorien und unsolidarische Verhaltensweisen“ ausdrücklich zurückgewiesen. Anlass waren damals vermehrte Berichte über die Missachtung von Corona-Schutzmaßnahmen unter frommen Christen, die zu einigen wenigen, aber heftigen Hot-Spots in christlichen Gemeinden führte. Bei den sog. „Corona-Protesten“ sind b

Die, die seit Beginn der Corona-Pandemie die Straßen unsicher machen, Antisemitismus und Verschwörungsideologien weiter verbreiten und gemeinsame Sache mit Holocaust-Leugner*innen, extremen Rechten und Neonazis machen.

Unter diesem Aspekt erscheint ein Artikel vom 16.02.2022 im Medienmagazin pro über die vielen Gesichter des Antisemitismus einerseits erbärmlich, weil mensch den eigenen Stall nicht aufgeräumt hat oder nicht will, und andererseits erscheint es wie der Versuch sich reinzuwaschen. Ein Versuch, der ein Gerüchle hinterlässt.

Screenshot: Antisemitismus „Man braucht einen Sündenbock“ Gelbe Sterne mit dem Wort „ungeimpft“, Hass auf Israel, Gewalt gegen Männer mit Kippa, Gerede von der Weltverschwörung – Antisemitismus hat viele Gesichter. Der Journalist Richard C. Schneider sagt: Der kommunikative Zweck ist immer der gleiche.“ Darunter ein Foto von Richard C. Schneider.

[16]

Und der eigene Stall, um es salopp zu formulieren, kennt keine Hemmung im Umgang mit rechten und extremen Rechten.

Die Linksjugend Lahn-Dill schrieb im Oktober 2019 „Wetzlar Kurier: Irmer kuschelt mal wieder mit Verschwörungstheoretikern, Antisemiten und Rechtsextremen“. [17]

Dabei ging es u.a. um seine regelmäßige Werbung für den Kopp Verlag.

Screenshot von einem Foto. Zu sehen ist Irmer mit der Aufschrift Irmer kuschelt weiter mit Rechtsextremem Kopp-Verlag. Bild: HR

[18]

Die Geschäftsstellen des Wetzlar-Kuriers, des CDU-Kreisverbands Lahn-Dill und des Evangelischen Arbeitskreis (EAK) Lahn-Dill sind in der Moritz-Hensoldt-Str. 24 alle unter einem Dach anzutreffen.

Gemeinsam mit ERF Medien und Pro, der Evangelischen Allianz Wetzlar und dem EAK fanden z.B. in 2017 oder 2015 Gemeinschaftsveranstaltungen statt, an der auch Christoph Irion, Geschäftsführer von PRO teilgenommen hat.

Hier rechts im Bild zu sehen.

Rechts im Bild ist Christoph Irion zu sehen.

[19]

Teilgenommen hat auch Hans-Jürgen Irmer, Herausgeber des Wetzlar-Kuriers. Er ist in nachfolgendem Bild zu sehen.

Abbildung von Irmer, der ein Mikrophon mit der Aufschrift ERF in der Hand hält.

[19]

Der Wetzlar-Kurier bzw. Irmer berichtete ausführlicher über die Veranstaltung und über Irmer‘s „Appell an die islamische Welt, nicht mehr diejenigen mit dem Tode zu bedrohen, die vom Islam zum Christentum konvertieren, und forderte Respekt und freie Religionsausübung in diesen Ländern für alle Religionen. (…)“  [20]

Das war derselbe Irmer, der vor „muslimischen Antisemitismus in Deutschland“ warnt, derselbe Irmer der Artikel verfasst wie: „Dem politischen Islam nicht auf den Leim gehen“, „Islamistische Netzwerkstrukturen – Die unterschätzte Gefahr“, „Islamische Gemeinde München rechtfertigt Gewalt gegen Frauen“ … . [21]

Das war derselbe Irmer, der Zuwanderung mit der Viehwirtschaft verglich. [22] Gut, das letzte stammt aus 2021, allerdings ist Irmer als extremer Rechter schon seit mind. 2 Jahrzehnten bekannt. Immer wieder sind bei ihm hasserfüllte verbale Attacken festzustellen.

Im Israelnetz erschien im September 2020 eine kurze Zusammenfassung des Antisemitismuskongress, der im evangelikalen Gästehaus Schönblick stattgefunden hat. Auch Pro gehörte zu den Veranstalter*innen, sowie die EAD.

Veranstalter des Kongress: amzi, christliche medieninitiative pro, edi, europäisches institut für migration integration und islamthemen, schönblick.

[23]

Zu den Veranstalter*innen gehörte allerdings auch edi (Evangeliumsdienst für Israel e.V.). Eine Organisation, die mit der EAD verbunden ist [24] und die wegen ihrer Haltung zur Missionierung von Jüdinnen*Juden umstritten ist. Mehr dazu hier

Der Artikel um den es geht trug die Überschrift: „Jede Verschwörungstheorie ist antisemitisch“. [25]Welchen Einfluss haben Verschwörungsmythen auf Antisemitismus? Dieser Frage ging die Islamwissenschaftlerin Carmen Shamsianpur in einem Vortrag nach. Christen hält sie für besonders anfällig.“ [26]

Unter den Referent*innen dieses Kongress war auch Ahmad Mansour. Er ist u.a. Initiator der Denkfabrik R21, Er hat R21 gemeinsam mit Kristina Schröder, Susanne Schröter, Andreas Rödder … gegründet. [27]

Im Beirat tummeln sich Gestalten wie Ulrike Ackermann, Sandra Kostner, beide vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit, oder auch Eric Gujer von der NZZ.

Auf was ich hinauswill ist folgendes: Pro, das Israelnetz oder auch die EAD mögen sich zwar gegen Antisemitismus einsetzen, allerdings sehen sie vorrangig den der Anderen (z.B. den der Linken [28] oder den „importierten“, also den von Muslima*Muslimen) und fördern damit antimuslimischen Rassismus.

Sie mögen sich zwar gegen Antisemitismus einsetzen, allerdings fördern sie auch Queerfeindlichkeit mit Artikeln wie z.B. „Gendern weckt Unmut bei jungen Menschen[29] oder „Wissenschaftler fordern Stopp der „Falschberichterstattungüber Transsexualität“, ein Artikel in dem sie direkt zum transfeindlichen Aufruf von Eva Engelken verlinken und zur passenden Dokumentation. [30]

Zum Abschluss noch dieses „Sahnehäubchen“ in einer „Meinung“ zur „Ausstellung zur Geschlechtervielfalt – „Queere“ Exegese“ vom 5.7.21. [31]

Screenshot: Ausstellung zur Geschlechtervielfalt „Queere“ Exegese. Eine Ausstellung im Frankfurter Bibelhaus stellt das Gottesbild auf den Kopf, das in unserer Gesellschaft vorherrscht. Sie will zeigen, dass Geschlechtervielfalt nicht nur völlig menschlich, sondern geradezu göttlich ist. Wird das Gottes Natur gerecht?

Die Ausstellung zeigt eindrücklich mit historischen Beispielen, dass Konflikte mit der geschlechtlichen Identität Teil der menschlichen Natur sind. Doch sie zieht daraus Schlussfolgerungen, die zumindest biblisch gesehen nicht haltbar sind. In einem Schaukasten ist ein T-Shirt zu sehen, das den Schriftzug „I met Got, they’re queer“ trägt, sowie das Skript des Theaterstücks „Jesus Queen of Heaven“. Für einige Christen wäre damit wohl eine Schmerzgrenze überschritten. Von: Madeleine Berning“.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Pro ist etwas zurückhaltender als der Informationsdienst der evangelischen Allianz (idea)

Der Fall Vollbrecht

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CN/TW: LGBTIQ-feindlichkeit, Transfeindlichkeit, Unwahrheiten und Hass
Ein Beitrag ausschließlich aus Fakten über die unheilige Allianzen, die von der Biologie-Doktorandin Marie Luise Vollbrecht ausgelöst worden sind.

Fast möchte mensch behaupten die besagte zukünftige Wissenschaftlerin und Akademikerin habe eine Kampagne auslösen wollen.

Ihre transfeindlichen Äußerungen begannen allerdings nicht erst mit einem Gastbeitrag für Die Welt, deren Überschrift mittlerweile geändert wurde, sondern wesentlich früher. Nachweisbar und belegbar.

Via Twitter ist sie längst bekannt durch ihre transfeindlichen Äußerungen. Das Internet ist voll davon. Deshalb hier nur einige ausgewählte Beispiele als Screenshots.

CN/TW: Äußerungen, die verletzen und Transfeindlichkeit

Screenshot von einem Tweet, den sie löschen musste wegen hateful conduct

Zitat: „Das Unding ist nicht das Beatrix im Bundestag lauter wahre Dinge sagt, das Unding ist, dass sie die EINZIGE ist die den pinken Elefant im Raum adressiert und man der AfD dadurch einfach diesen Vernunftsbonus gibt.“ (getwittert am 17.02.2022)

Am selben Tag als der Artikel in der Welt erschien, erschien eine „Dokumentation“ und der Aufruf „Schluss mit der Falschberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks!nachzulesen hier

Diesen hat Frau Vollbrecht unterzeichnet bzw. hier wird sie sogar unter „Initiatoren und Erstunterzeichner“ auf Platz 8 aufgeführt. Mehr dazu hier

Die Causa Vollbrecht war damit aber noch nicht beendet, sondern sie nahm in dem Moment Fahrt auf als die Leitung der Humboldt-Uni Berlin ihren Vortrag im Rahmen der langen Nacht der Wissenschaften 2022 absagte. [1]

In diesem Vortrag wollte sie darlegen warum es in der Biologie nur 2 Geschlechter gäbe. Gäbe, weil es sie gibt, eine Vielzahl von Geschlechtern, darunter trans- und intergeschlechtliche sowie nonbinäre Menschen.

Sie zu leugnen bedeutet entweder diese Personengruppe unsichtbar machen zu wollen, sie auszugrenzen oder sie gar zu bekämpfen. Und genau das kam sehr gut an. Bei Rechten, bei Evangelikalen und christlichen Fundis, sowie bei Feminist*innen.

Ihr Vortrag stand sehr schnell bei Youtube zur Verfügung und sie hat ihren Vortrag nachholen können, sich allerdings der nachfolgenden Diskussionsrunde mit Bettina Stark-Watzinger (FDP) nicht aussetzen wollen.

Dabei vertritt die Bundesforschungsministerin die Ansicht „Das müssen wir alle aushalten“. [2] Womit sie nicht „wir“ meinen konnte, sondern nur die von Hass betroffenen Personen.

Ihr Vortrag hat stattgefunden, doch die Gemüter haben sich nicht beruhigt. Den Support und die Berichterstattung, die durchaus als unterstützend bezeichnet werden kann, den schauen „wir“ uns jetzt genauer an.

Der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera, der einmal zum Kuratorium der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung gehört hat, erhielt von Junge Freiheit-TV die Gelegenheit darzulegen, warum es nur 2 Geschlechter gäbe.

JF-TV führt diesen mit dem Hashtag Cancel Culture. [3]

Screenshot bestätigt die Angaben im Thread. „Sie hat wieder zugeschlagen die allgegenwärtige „Cancel Culture“. Dieses Mal traf es einen Vortrag der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht, die an der Berliner Humboldt-Universität erklären wollte, warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“. Junge Freiheit TV

Die Junge Freiheit, also die „neu“rechte Wochenzeitung, berichtete ausführlicher. Ihr Fall war auch Thema bei Tichys Einblick und der Tagesstimme, die zum Netzwerk der Identitären Bewegung gehört. [4]

Screenshot von der Junge Freiheit: „Abgesagter Vortrag Ein Biologie-Grundkurs unter Polizeischutz“ vom 15.07.2022. Darüber ist ein Foto von Vollbrecht im Mittelpunkt. Dahinter sind Personen zu sehen, die auf Stühlen sitzen

Screenshot von Tichys Einblick. Artikel vom 14.07.2022 „Radikale Aktivisten Drohung gegen Biologin Vollbrecht: Sie soll keine Uni-Karriere machen. Die Wissenschaftlerin Marie-Luise Vollbrecht zog den Zorn radikaler Aktivisten mit ihrer Feststellung auf sich, es gebe nur zwei biologische Geschlechter. Aktivisten überlegten öffentlich, ihr in Zukunft beruflich zu schaden.

[5]

Teil eines Artikels aus der Tagesstimme. DOKUMENTIERT „Warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“ Weil die linke Szene Proteste angekündigt hatte, sagte die Humboldt-Universität in Berlin den geplanten Vortrag der Biologin Marie Luise Vollbrecht ab. Statt an der Universität hielt sie ihren Vortrag über die Frage, warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt, auf YouTube. Die TAGESSTIMME dokumentiert den „gecancelten“ Vortrag:

[6]

Hinter der Biologin Vollbrecht standen auch Bild, der RCDS, der islamfeindliche und rassistische Blog Achse des „Guten“, das christliche Forum, kath.net, Christ sucht Christ und die rechtskatholische Die Tagespost.

Anbei eine kleine Auswahl von empörten Stimmen nach der Absage ihres Vortrags.

HU Berlin sagt Vortrag zu biologischen Geschlechtern wegen Sicherheitsbedenken ab Berlin, 4. Juli 2022 Die Humboldt-Universität zu Berlin hat kurz vor der „Langen Nacht der Wissenschaften 2022“ den Vortrag einer Wissenschaftlerin abgesagt. Geplant war ein Vortrag der Biologin und Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht mit dem Titel: „Geschlecht ist nicht gleich Geschlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt.“ Die Lange Nacht der Wissenschaften sollte aktuelle Herausforderungen aus der Perspektive verschiedener Wissenschaften erörtern und zeigen, welche Lösungen die Forschung anzubieten hat. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten kritisiert die Absage der Veranstaltung und fordert dazu auf, Wissenschaftsfreiheit effektiv zu schützen. Zur Absage des Vortrags die RCDS-Bundesvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand der CDU Franca Bauernfeind: “Die Absage eines wissenschaftlichen Fachvortrags aus der Evolutionsbiologie ist feige und inakzeptabel. Ideolog

[7]

Ausgestoßene der Woche: Die Biologie Die Lange Nacht der Wissenschaften ist eine Berliner Tradition, bei der sich die lokalen wissenschaftlichen Einrichtungen mit Einblicken in ihre Forschungsschwerpunkte präsentieren. Wenn da nur diese verdammten Spermien nicht wären. 2022 steht die Lange Nacht der Wissenschaften unter dem Motto „Wissenschaft als Antwort auf Fake News, Verschwörungstheorien und fatale Irrtümer“, und ich kann mich nicht entscheiden, wem der Preis für die abenteuerlichste dialektische Verrenkung aller Zeiten gebührt: der chinesischen KP, die unter roten Sternen und wehenden Hammer-und-Sichel-Fahnen den Manchesterkapitalismus nachgebaut hat, den Denkbetreuern vom Volksverpetzer-Blog, die seit Kurzem behaupten, sie seien schon immer gegen Lockdowns gewesen (man habe lediglich einen letzten harten Lockdown als Weg in die Freiheit befürwortet), oder der Humboldt Universität Berlin (HU), die sich durch das Streichen des Vortrags einer Biologin aus dem Programm der Langen Nac

[8]

Das christliche Forum, die die Stellung des RCDS veröffentlichten, nutzte die Gunst der Stunde für Matthias von Gersdorff‘s Buch „Gender Was steckt dahinter?“ zu werben

Stellungnahme des RCDS (Ring christl.-demokr. Studenten): Die Humboldt-Universität zu Berlin hat kurz vor der „Langen Nacht der Wissenschaften 2022“ den Vortrag einer Wissenschaftlerin abgesagt. Geplant war ein Vortrag der Biologin und Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht mit dem Titel: „Geschlecht ist nicht gleich Geschlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt.“ Die Lange Nacht der Wissenschaften sollte aktuelle Herausforderungen aus der Perspektive verschiedener Wissenschaften erörtern und zeigen, welche Lösungen die Forschung anzubieten hat. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten kritisiert die Absage der Veranstaltung und fordert dazu auf, Wissenschaftsfreiheit effektiv zu schützen.

[9]

Matthias von Gersdorff ist ein bekannter Abtreibungsgegner. Er gehört zur Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur e.V. (DVCK) und ist Leiter der Aktion Kinder in Gefahr, eine Aktion, die z.B. vor Harry Potter warnt.

Er ist aber auch der 1. Vorsitzende der Deutsche Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum. Soviel nur dazu.

All jene, die schon seit langem vor „Gender als Ideologie“, vor „Gender Gaga“, vor „Genderismus“, der „Gender Lobby“ oder den „Gender-Irren“ warnen, all jene kamen aus ihren Löchern gekrochen und schlossen sich dem Jammern, dem Wehklagen und der Ausgrenzung und Beleidigungen von einem Teil der Bevölkerung an.

Compact berichtete, Conservo, die NZZ und Boris Reitschuster, idea, das christliche Medienmagazin pro und Philosophia Perennis, ein extrem rechter Blog hinter dem der schwulenfeindliche David Berger steckt.

Screenshot vom Compact-Magazin: Am vergangenen Donnerstag holte Biologie-Doktorandin #Mariehatrecht – Luise Vollbrecht ihren Vortrag an der Humboldt-Universität zu Berlin nach.

Patriot Petition.org veröffentlichte eine Petition mit der Überschrift „Schluss mit der Sexualerziehung und Gender – Umerziehung unserer Kinder im Staatsfunk!“ und schloss sich dem Aufruf von Engelken und dem Text in der Welt, an dem Frau Vollbrecht ihren Anteil hatte, an.

Screenshot von der Petition von PatriotPetition.org. Der Screenshot belegt sämtliche Angaben im Thread.

[10]

Auch das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit nahm ihren Fall, also nicht ihren Sturz, in die Dokumentation auf, weil die Freiheit der Wissenschaft in Gefahr sei. [11]

Im Rahmen einer „Langen Nacht der Wissenschaft“ der Humboldt-Universität zu Berlin am 2. Juli 2022 wird der Vortrag der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht zum Thema „Geschlecht ist nicht gleich Geschlecht. Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt“ nach Widerspruch des AStA und des „Arbeitskreises kritischer Jurist*innen“ (akj) von der Universität abgesagt. Der Referent_innenrat (AStA) der Universität hatte erklärt, es sei „unschwer vorherzusehen, dass Vollbrecht auch diese Gelegenheit nutzen wird, um weiter transfeindliche Standpunkte stark zu machen. Und das in Uniräumen und mit Unigeldern! Das ist ein Skandal! Es darf keine politische Verfälschung der Wissenschaft auf Univeranstaltungen geben und dabei menschenfeindlicher Ideologie der Weg geebnet werden! Wir fordern: Keine Bühne für Transphobie …“ Unter dem Motto „Keine Bühne für queer- und transfeindliche Ideologien an der HU“ rief der akj zu einer Demonstration vor dem Veranstaltungsort auf. Aus

Auch die EMMA bzw. Chantal Louis berichtete für das Magazin darüber [12] und nutzte die Gelegenheit fake news zu verbreiten. So sollen Queer-Aktivist*innen Lesben auf dem Kölner Dyke March angegriffen haben. Doch das hat so nie stattgefunden.

HUMBOLDT-UNI CANCELT VORTRAG Weil Queer-Aktivisten gegen den Vortrag einer Biologin zum Thema Zweigeschlechtlichkeit Proteste ankündigen, knickt die Uni ein. Wie kann das sein? Und auf dem Kölner Dyke March werden Lesben von Queer-Aktivisten angegriffen, weil sie auf ihren Plakaten erklären, dass Lesben Frauen sind.

[13]

Wie es tatsächlich war, auf dem Dyke Marsch, ist in diesem Thread zu lesen Das hätte von der EMMA überprüft werden müssen, andererseits können sie so Stimmung gegen queere Aktivist*innen machen. Was ganz in ihrem Sinne ist.

Hilfreich war in diesem Zusammenhang für die verfolgte und gepeinigte angehende Wissenschaftlerin Vollbrecht ein Interview mit dem Autonomie-Magazin, das sich selbst als Kollektiv beschreibt, das aus „organisierten, autonomen linken ArbeiterInnen“ besteht, [14]

Sie machten damit Vollbrechts ausgrenzende und menschenverachtende „Thesen“ auch für Linke, Autonome und Kommunist*innen zugänglich. [15]

All das reichte Frau Vollbrecht allerdings immer noch nicht. Sie organisierte fix bei gofundme eine Spendenkampagne und konnte so 15.470 Euro für „Rechtshilfe“ verbuchen. [16]

Denn sie hat sich vorgenommen „rechtliche Schritte gegen Verleumdungen“ in Zusammenhang mit ihrem abgesagten Vortrag „über Biologie und die Evolution der zwei Geschlechter“ zu ergreifen.

Dazu hat sie laut eigenen Angaben eine auf Medienrecht spezialisierte Kanzlei beauftragt ihr zu helfen „diesen Sturm zu überstehen und Unterlassungsaufforderungen an die Medien und Personen zu schicken, die die Grenzen des Zulässigen überschritten haben, wie auch gegebenenfalls Gegendarstellungen durchzusetzen.“ [17]

Wenn die öffentliche Kampagne gegen mich in der momentanen Frequenz und Intensität fortgeführt wird muss ich um meine Reputation, Karriere und wirtschaftliche Existenz fürchten. Ich habe eine auf Medienrecht spezialisierte Kanzlei damit beauftragt, mir zu helfen, diesen Sturm zu überstehen und Unterlassungsaufforderungen an die Medien und Personen zu schicken, die die Grenzen des Zulässigen überschritten haben, wie auch gegebenenfalls Gegendarstellungen durchzusetzen. Mein Ziel: Wissenschaftler sollten keine Angst davor haben, die Wahrheit auszusprechen, weil sie sonst befürchten müssen, das Ziel von Belästigungen und einer Rufmord-Kampagne zu werden. Niemand sollte davor Angst haben müssen. . Eventuelle Überschüsse werden ähnlich unter Druck geratenen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zugutekomme Ich werde Euch auf dem Laufenden halten. Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!

[17]

Interessant sind in diesem Zusammenhang zwei Spender*innen, nämlich Inge Bell von Terre des Femmes (Deutschland) mit 50 Euro und die EMMA-Autorin Birgit Ebel mit stolzen 100 Euro.

Die zwei Feministinnen helfen damit einer Person, die von sich behauptet die „Wahrheit auszusprechen“. Aber in Wahrheit ist es doch so, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt und wer das leugnet oder die Leugner*innen unterstützt, lädt schwere Schuld auf sich.

Denn diese konstanten Debatten, die Menschen (trans-, intergeschlechtliche und nonbinäre …) ins Abseits stellen, sprachlos und unsichtbar machen wollen, enden früher oder später in Gewalt. Das ist Fakt.

Schon jetzt eine Zunahme von Gewalt gegen queere Menschen feststellbar.

Ob das für Frau Vollbrecht schon Verleumdung ist wenn ich die Wahrheit ausspreche, das weiß ich nicht.

Ich weiß nur, wer sich ihr angeschlossen oder supportet und/oder das trans- und queerfeindliche Klima mit ihrer Hilfe verschlimmert hat. Ich kann nur beweisen, dass sie ihren Beitrag dazu leistet. Das ist schon verachtenswert genug.

In diesem Sinne:
#EsGibtMehrAlsZweiGeschlechter
#TransRightsAreHumanRights
#ALERTA !!!

Ergänzung vom 23.07.2022

Ergänzung betrifft Abschnitt 2: „Fast möchte mensch behaupten die besagte zukünftige Wissenschaftlerin und Akademikerin habe eine Kampagne auslösen wollen.“

Das Siebte Flugblatt, ein Account auf Facebook, konnte beweisen, dass Vollbrecht eine Kampagne ausgelöst hat. Mehr dazu hier

Für weitere Ergänzungen vorgesehen …

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Ergänzung vom 29.07.2022

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Ergänzung vom 07.08.2022

August 2022: ihr alter Twitteraccount wird einem Schloss geschützt und mit ihrem neuen Account (@LuiseVollbrecht) versucht sie sich einen wissenschaftlichen Anstrich zu verpassen. Was ihr nicht gelingt.

Anmerkung: „Areo Magazine is a right-wing online magazine that campaigns for *cough, cough* „free speech,“ *cough* opposes political correctness and bashes the left. The magazine is heavily associated with the Intellectual Dark Web and some of its authors support eugenics and the pseudoscientific HBD movement.“

In deutscher Übersetzung: „Areo Magazine ist ein rechtes Online-Magazin, das sich für *hust, hust* „freie Meinungsäußerung“ einsetzt, *hust* gegen politische Korrektheit ist und die Linke beschimpft. Das Magazin ist stark mit dem Intellectual Dark Web verbunden und einige seiner Autoren unterstützen Eugenik und die pseudowissenschaftliche HBD-Bewegung.“
[Quelle]

Ergänzung vom 01.09.2022

Marie Wenninger on Twitter: "@Cailleacha1 @dana_mahr1 @Frollein_VogelV Wer relativiert die Verfolgung von Transpersonen, wenn man Sie nicht unter der Shoah subsumieren möchte? Seid ihr alle besoffen?" / Twitter

Lyllith Beaumont 🍋🚜🇵🇱 on Twitter: "@epa_nit @naturally_dog @EverydayisWedn3 @EFDavies @RoteZoraRadical @stephan_eckner @Frollein_VogelV @manwithoutatan @Docstockk @dana_mahr1 Ich habe das in zwanzig Jahren noch nicht erlebt. Jetzt ist auch noch ...

Am 02.09.2022 starb der schwerverletzte trans Mann Malte. Er hatte auf dem CSD Münster zwei Frauen vor einem Angreifer geschützt.

Zusätzliche Ergänzungen

Frau Summer: Ob jemand Pensi oder Vagina hat sieht man jemandem im Gesicht an und ich bin es langsam wirklich leid, dass wir alle so tun müssen als müsste man dazu erst beherzt zwischen die Beine greifen.

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Erschienen in die Deutsche Stimme, dem Publikationsorgan der NPD [Quelle]

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Diese Fassung steht im Archiv zur Verfügung

Nachträgliche Ergänzung vom 05.10.2022.

Der Account von Frollein_VogelV, also von Marie Luise Vollbrecht, wurde gesperrt, „weil er unsere Regel gegen Gewaltverherrlichung verletzt. Dieser Regelverstoß wurde durch verschiedene Meldungen festgestellt, die zu seinem Verhalten eingereicht wurden“, so lautete die Mitteilung von Twitter.

6.10.2022: Der Twitter-Account von Frollein_VogelV, also Marie Luise Vollbrecht, ist wieder entsperrt.

Mitteilung vom 4.10.2022 von Frollein_VogelV mit den Worten „Kommt vorbei es wird gemütlich“ kommentiert.

Ergänzung vom 12.10.2022

Marie-Luise Vollbrecht retweete am 26.08.2022 einen tweet von Colin Wight, der zu LifeSiteNews verlinkte.

Marie Luise Vollbrecht retweetet Colin Wight, der zu einem Artikel bei lifesitenews verlinkt.

LifeSiteNews ist eine rechtsextreme kanadische Anti-Abtreibungs- Anwaltschaft und Nachrichtenveröffentlichung. Als katholische Publikation beziehen sich viele ihrer Artikel auf den Glauben. LifeSiteNews hat irreführende Informationen und Verschwörungstheorien veröffentlicht und wurde 2021 von einigen Social-Media-Plattformen wegen der Verbreitung von COVID-19-Fehlinformationen verboten.“ [Quelle]

oder

LifeSiteNews, wo Katholizismus auf QAnon trifft.“ [Quelle]

Der gesamte Beitrag, so wie er jetzt ist, steht ab sofort auch im Archiv zur Verfügung

Als Frollein_VogelV retweetet sie Colin Wright

einen US-amerikanischen transfeindlichen Autor, Journalist, Evolutionsbiologen und Gründungsherausgeber von @RealLastStand. Er stammt aus Nashville (Tennesee) und bekennt sich zu J.K. Rowling.

Anmerkung: Nachfolgender Screenshot wurde in deutscher Übersetzung vorgenommen.

[Quelle]

Ergänzung vom 17.10.2022:

Anlässlich des deutschen Buchpreises twitterte sie am 17.10.2022 noch das

Ergänzung vom 22.10.2022:

Frens“ wird als „dogwhistle“ bezeichnet. Benannt nach der Hundepfeife, die nur die eigenen Anhänger*innen verstehen oder erkennen. „Auf diese Weise kann eine Aussage eine in der Regel unverfängliche Bedeutung für nicht eingeweihte Hörer haben, aber eine völlig andere für die eigenen Anhänger.“ [Quelle]

„“Frens“ ist ein ein Produkt extrem rechter Communities wie /r/frenworld und dem incel Forum kiwifarms.
‚frens‘ = fellow racists, bigots, white supremacists and the alt-right,
’non-frens‘ = attack targets, marginalized minorities“ [Quelle]

Die aktualisierte Fassung dieses Beitrags (Stand 24.10.2022) steht auch im Archiv zur Verfügung!

Ergänzung vom 10.11.2022

Am 10.11.2022 berichtete Der Spiegel „Umstrittene Biologie-Doktorandin Vollbrecht-Tweet darf als Leugnung von NS-Verbrechen bezeichnet werden

Ergänzung vom 15.11.2022

Am Tag zuvor, also am 14.11.2022 doxxt sie eine Person und fordert diese zum Löschen ihres Tweets auf.

Hintergrund ist diese „Kommunikation“ vom 03.06.2021

Ergänzung vom 10.12.2022

Ihre Spendenkampagne bei gofund erbrachte ihr bis zum heutigen Tag eine Gesamtsumme von 103.338 Euro.

Ergänzung vom 11.12.2022

Frollein_VogelV retweetet Beatrix von Storch und schreibt oben drüber Nice try.

Ergänzung vom 13.01.2023

Am 11. Januar 2023 im „Gespräch“ via Twitter mit der extrem rechten Influencerin Anabel Schunke.

Marie Luise Vollbrecht via Twitter im Gespräch mit Anabel Schunke.

Noch mehr Anabel Schunke in den Kommentaren/Replys von Marie Luise Vollbrecht

Am 28.01.2023 veröffentlichte Marie Luise Vollbrecht einen Textauszug über Mengeles Versuche mit Mädchen und Jungen. Dadurch hat sie die menschenverachtenden Experimente von Mengele mit der aktuellen Behandlung von trans Kindern gleichgesetzt.

Das ist doch ein Witz? Oder?

Die Tagespost

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Durch die Abschaffung von Roe v. Wade haben US-amerikanische Evangelikale/christliche Fundis und Republikaner Auftrieb erhalten, die Masken fallen lassen und zum Ausdruck gebracht: Sie wollen mehr. Wesentlich mehr.

Vergleiche zum christlich fundamentalistischen Gottesstaat Gilead in The Handsmaid’s Tale (Der Report der Magd von Margaret Atwood) bieten sich an.

Um zu zeigen, dass ein vergleichbares Potential an Antifeminismus, Misogynie, LGBTQI-feindlichkeit und rechtem christlichem Fundamentalismus auch hierzulande vorhanden ist, wird die Reihe über Medien von rechten Christ*innen, Evangelikalen und christlichen Fundis fortgesetzt.

Nach einem Thread über das Gemeindenetzwerk (Teil I), beginnt hier Teil II. Im Mittelpunkt steht die rechte katholische Wochenzeitung Die Tagespost, „eine katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur“.

Veröffentlicht wird die Wochenzeitung vom Johann Wilhelm Naumann Verlag GmbH mit Sitz in Würzburg. [1] Die Anzahl der verkauften Auflagen beläuft sich auf 10.910 Exemplare. [2]

Die Tagespost hat auch einen Youtube Kanal mit 155 Abonnenten mit bisher 6 Videos [3] und unterhält eine Stiftung. Die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik. Sie wurde 2019 von Joseph Ratzinger ins Leben gerufen. [4]

Unabhängiger katholischer Journalismus wird immer wichtiger. Journalismus, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt! Genau deshalb hat unser emeritierter Papst Benedikt XVI. im Jahr 2019 die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik ins Leben gerufen: • Damit junge Menschen wieder sprachfähig werden und Auskunft geben können über die Schönheit des Glaubens. • Junge Journalisten müssen ausgebildet werden, damit sie professionell und kompetent berichten können. • Damit die katholische Stimme vor allem über die neuen Medien hörbar wird. Die katholische Stimme muss im Internet präsent sein. • Damit wir den bioethischen Herausforderungen das katholische Menschenbild entgegensetzen können. • Der Mensch ist kein Experimentierfeld, sondern Gottes Geschöpf. • Das Leben ist ein Geschenk Gottes und darf nicht grenzenlos der Manipulation ausgesetzt werden.

Unabhängiger katholischer Journalismus wird immer wichtiger. Journalismus, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt! Genau deshalb hat unser emeritierter Papst Benedikt XVI. im Jahr 2019 die Tagespost Stiftung für katholische Publizistik ins Leben gerufen: • Damit junge Menschen wieder sprachfähig werden und Auskunft geben können über die Schönheit des Glaubens. • Junge Journalisten müssen ausgebildet werden, damit sie professionell und kompetent berichten können. • Damit die katholische Stimme vor allem über die neuen Medien hörbar wird. Die katholische Stimme muss im Internet präsent sein. • Damit wir den bioethischen Herausforderungen das katholische Menschenbild entgegensetzen können. • Der Mensch ist kein Experimentierfeld, sondern Gottes Geschöpf. • Das Leben ist ein Geschenk Gottes und darf nicht grenzenlos der Manipulation ausgesetzt werden.

[5]

Ausführliche Beschreibung von den Aufgaben der „Tagespost Stiftung für katholische Publizistik“

Ausführliche Beschreibung von den Aufgaben der „Tagespost Stiftung für katholische Publizistik“

[6]

Die Tagespost ist auch Herausgeberin des Magazins welt & kirche. Zu den Autor*innen gehört der Abtreibungsgegner Christian Spaemann, Hanna Barbara Gerl-Falkovitz aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler“ und Markus Hoffmann, der auch dazu gehört.

Hoffmann ist Psychologe und Theologe und war/ist Gründer und Mitarbeiter von/bei Wüstenstrom e.V., einer evangelikalen Organisation, die Homosexualität als „eine therapierbare psychische Störung“ versteht, die geheilt werden kann. [7]

Wüstenstrom hat sich mittlerweile umbenannt in „Institut für dialogische und identitätsstiftende Seelsorge und Beratung e.V.“ [WTF!]

In einem Werbevideo für Die Tagespost werden die Abtreibungsgegnerin vom rechten und rassistischen Netzwerk Wissenschaftsfreiheit Hanna Barbara Gerl-Falkovitz eingeblendet, Rudolf Voderholzer (Bischof von Regensburg) äußert sich, sowie die antifeministische rechte Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle.

Claus Hipp, ist ganz begeistert. Denn Die Tagespost nimmt, so Hipp, kein Blatt vor den Mund und ist christlich orientiert.

Auch der „Gotteskrieger im Tweed JacketMartin Mosebach ist dabei. Der nächste schwärmt vom wichtigen Beitrag für die Neuevangelisierung und zum Abschluss darf Gloria von Thurn und Taxis, die dem Opus Dei nahe steht, das Werbevideo ergänzen.

Sie erzählt, wie gerne sie Die Tagespost liest.

„Fakten, die den Glauben stärken Die Tagespost in 1:30 Minuten. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Doch bewegte Bilder erzählen Geschichten. Das Tagespost-Videoporträt zeigt Ihnen in eineinhalb Minuten, wofür die Zeitung steht, wer sich für sie in die Bresche wirft und welchen Nutzen die Leser davon haben. Hier können Sie sich Ihr eigenes Bild machen: Video“.

„Fakten, die den Glauben stärken Die Tagespost in 1:30 Minuten. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Doch bewegte Bilder erzählen Geschichten. Das Tagespost-Videoporträt zeigt Ihnen in eineinhalb Minuten, wofür die Zeitung steht, wer sich für sie in die Bresche wirft und welchen Nutzen die Leser davon haben. Hier können Sie sich Ihr eigenes Bild machen: Video“.

Das glaube ich gerne, denn für Die Tagespost, schreiben Mitarbeiter des Opus Dei und wer sich nur ein bisschen auskennt, findet sie auch sofort.

Zu nennen wären z.B. der mittlerweile verstorbene Jürgen Liminski, José Garcia, Manfred Spieker vom Verband kinderreicher Familien Deutschland (KRFD), [8] der im Rundfunkrat des WDR vertreten ist, [9] Hartwig Bouillon und Martin Rhonheimer. [10]

Aber auch sehr rechte oder extrem rechte Autor*innen schreiben für Die Tagespost. So z.B. der Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes Josef Kraus, der neofaschistische Historiker David Engels und der „neue“ Rechte Martin Voigt, der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.

Birgit Kelle, Rudolf Voderholzer dürfen natürlich nicht fehlen. Ebenso wenig Sebastian Moll (Autor für die Junge Freiheit, der der Jürgen-Moll-Stiftung angehört und gemeinsam mit dem Nazi-Kader Mario Müller 2019 an der Matthias Matusseks Geburtstagsfeier teilgenommen hat). [11]

Sebastian Moll arbeitet eng zusammen mit der Deutsche Sprachwelt, mit der er gemeinsam u.a. gegen gegenderte Sprache kämpft.

Aber da gibt es noch mehr. So ist Die Tagespost seit mindestens 2019 Medienpartner*in der rechten Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz, die von Klaus Kelle organisiert wird.

Die anderen Medienpartner*innen der alljährlich stattfindenden Veranstaltung sind: Junge Freiheit, eigentümlich frei, The EpochTimes, denken erwünscht und theGermanZ.

Die Medienpartner der 5. VV der wahren Schwarmintelligenz: Die Tagespost, Junge Freiheit, eigentümlich frei, The Epoch Times, denken erwünscht, theGermanZ. Sponsoren: Elternverein NRW e.V., LandWirt, Demo für Alle, Degussa Gold, CitizenGo, Bürger-Thüringen“.

Die Medienpartner der 5. VV der wahren Schwarmintelligenz: Die Tagespost, Junge Freiheit, eigentümlich frei, The Epoch Times, denken erwünscht, theGermanZ. Sponsoren: Elternverein NRW e.V., LandWirt, Demo für Alle, Degussa Gold, CitizenGo, Bürger-Thüringen“.

Philipp Greifenstein schrieb in diesem Zusammenhang für Die Eule: „Die Grenzen zwischen enttäuschten Konservativen, der Neuen Rechten und Verschwörungsideologien sind gefallen“. [12]

Bezogen auf die Wochenzeitung Die Tagespost verschwimmen hier die Grenzen zwischen „Konservativen“, also Protofaschist*innen, „neuen“ Rechten, christlichen Fundis und der Anti-Choice-Bewegung.

Ein Beispiel dafür ist die Solidarisierung mit Die Neue Ordnung, die vom rechtskatholischen Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. herausgegeben wird, mit Wolfgang Ockenfels als Chefredakteur.

Er publiziert auch für Die Tagespost, die am 12.06.2019 eine Antwort auf den „Boykott-Aufruf der Arbeitsgemeinschaft Christliche Sozialethik“ veröffentlichte. Die Arbeitsgemeinschaft hatte davor gewarnt für Die Neue Ordnung zu publizieren.

Ein weiteres Beispiel ist LGBTQI-feindlichkeit, die hier ganz offen vertreten wird.

In dem Artikel vom 10.07.2022 „Wie Sven Lehmann die freie Debatte unterdrückt“ schreibt Sebastian Sasse, dass der Regierungsbeauftragte versuche die „freie Debatte über LGBTQ-Themen zu reglementieren und missliebige Beiträge zu unterdrücken“.

Der Autor wirft Lehmann vor, dass dieser mit keinem Wort auf den Beitrag in der Welt, es war ein transfeindlicher und hetzender Text, argumentativ eingegangen sei, sondern die Verfasser*innen [gegendert wurde nicht] als unwissenschaftlich diffamiere. [13]

Aber das lässt sich locker noch steigern mit Texten wie „LGBTIQ-Aktivismus gefährdet die Kunstfreiheit“ oder „Vom Verlust der Unbekümmertheit“. [14]

Aus dem zuletzt genannten Text stammt das nachfolgende Foto

Im Bild ist der Kopf einer Statue zu sehen, der ein Stück blau-weiß gestreifter Stoff über den Mund gelegt wurde. Darauf befindet sich ein Klebeband mit der Aufschrift: „Maulkorb“.

Im Bild ist der Kopf einer Statue zu sehen, der ein Stück blau-weiß gestreifter Stoff über den Mund gelegt wurde. Darauf befindet sich ein Klebeband mit der Aufschrift: „Maulkorb“.

Der Autor beendete den zuletzt genannten Artikel mit Gejammer und Wehklagen, weil er seine LGBTQI-feindlichen Äußerungen nicht mehr kritiklos unter’s „Volk“ bringen kann. „Es besteht die Gefahr, als Scheusal da zu stehen (…)“.

Es besteht die Gefahr, als Scheusal da zu stehen Bei anderen Themen, wie etwa Transsexualität, ist es ähnlich. Ich würde gerne fragen, ob bei all dem gesellschaftlichen Enthusiasmus für individuelle Selbstbestimmung genug auf mögliche Nebenwirkungen von Geschlechtsumwandlungen hingewiesen wird. So ganz ohne sind solche Eingriffe ja vermutlich nicht. Aber allein die Frage lässt einen als transphobes Scheusal dastehen. Also hält man lieber die Klappe. Ich könnte noch weitere Beispiele nennen. Ich tue es nicht. Der Zwang, still zu sein, möglichst mit dem Strom schwimmen, keine Fragen zu stellen ist in Zeiten von Inklusion, Diversität und Toleranz wichtigste Bürgerpflicht.

Es besteht die Gefahr, als Scheusal da zu stehen Bei anderen Themen, wie etwa Transsexualität, ist es ähnlich. Ich würde gerne fragen, ob bei all dem gesellschaftlichen Enthusiasmus für individuelle Selbstbestimmung genug auf mögliche Nebenwirkungen von Geschlechtsumwandlungen hingewiesen wird. So ganz ohne sind solche Eingriffe ja vermutlich nicht. Aber allein die Frage lässt einen als transphobes Scheusal dastehen. Also hält man lieber die Klappe. Ich könnte noch weitere Beispiele nennen. Ich tue es nicht. Der Zwang, still zu sein, möglichst mit dem Strom schwimmen, keine Fragen zu stellen ist in Zeiten von Inklusion, Diversität und Toleranz wichtigste Bürgerpflicht.

2019 schrieb Jürgen Liminski in „Auf dem Weg zur Staatsdoktrin“ über die „Homo-Lobby“ und die Grünen, die eine „neue Leitkultur“ verankern wolle.

Zitat:
„Man ist nicht mehr weit von einer Staatsdoktrin im Sinne des Genderismus. Der Durchmarsch nimmt weiter Fahrt auf“ [15]

und dabei ging es lediglich um den Versuch ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Identität ins Grundgesetz aufzunehmen.

Aber in Die Tagespost findet sich auch dieselbe Sexualmoral, die Republikaner dazu veranlasst, nachzudenken, ob Verhütungsmittel (Grisworld v. Connecticut) oder die Pille danach verboten werden sollten.

Mehr dazu hier

Hanna Barbara Gerl-Falkovitz sieht gar in Sexualität eine „zerstörerische Kraft“, die durch das Ehesakrament gebändigt wird, denn „Eros [hat] eine herrische und zerstörerische Seite“.

Da möchte mensch sich fragen, was der Abtreibungsgegner und mittlerweile verstorbene Ehemann Hans-Bernhard Wuermeling mit ihr gemacht und wie er sich ihr gegenüber verhalten hat oder was ihr sonst so widerfahren ist. Denn solche Aussagen sagen mehr über eine Person aus, als diese vielleicht für möglich hält.

Doch das nicht der Punkt. Vielmehr geht es darum, dass dieses Denken und die dahinter stehende Ideologie auch anderen aufgezwungen werden soll.

Der extrem rechte Till Kinzel, Autor für die neofaschistische Sezession, Autor für TUMULT und CATO, nutzte im Februar 2022 die Gunst der Stunde eine Rezension über das Buch: „Quote, Rasse, Gender(n). Demokratisierung auf Abwegen“ von Christoph Türcke zu verfassen und begann seinen „Artikel“ folgendermaßen:

Zitat:
„Quoten für bestimmte Menschengruppen sind ein Kennzeichen nicht-liberaler Gesellschaften. Sie sind an sich ungerecht, weil sie Einzelnen aufgrund von mehr oder weniger willkürlich bestimmten Gruppenzugehörigkeiten Privilegien verschaffen oder verweigern. Denn sie schließen umgekehrt Menschen von einer Gleichbehandlung auf der Grundlage von erbrachten Leistungen aus.“ [16]

In dieser Rezension schreibt Kinzel über eine „toxische Form des Antirassismus“. Was schon an sich unverschämt ist, denn immerhin hat Kinzel die rassistische Erklärung 2018, initiiert von der extrem rechten Publizistin Vera Lengsfeld, erstunterzeichnet und das gemeinsam mit Karlheinz Weissmann, mit Eva Hermann, Max Otte, Dieter Stein, Klaus Kelle, Thilo Sarrazin … .

Zum Thema „Identitätspolitik“ forderte Birgit Kelle, die den Legionäre Christi nahesteht oder diesen angehört, „Gut gemeinte Fairness führt zu toleranter Verblödung[17] und Abdel-Samad fordert laut Katrin Krips-Schmidtein Ende der Tribunale“. [18]

Im Artikel ist sogar von „Schlacht der Identitäten“ die Rede und die Forderung nach mehr Freiraum für offene Debatten.

Was auch nicht weiter überraschen sollte, denn Hamed Abdel-Samad und Birgit Kelle gehörten auch zu den Erstunterzeichner*innen des rechten Appells für freie Debattenräume, initiiert von Milosz Matuschek und Gunnar Kaiser. [19]

Till Kinzel schrieb für die Sezession im Oktober 2020 in Heft 98 auf S. 34 ff. folgendes (siehe Screenshot unten).

„ (…) Der Staat ist zur Beute von Moralisierungsinteressen geworden, die auch gegen die Bürger und auf Kosten des Gemeinwohls ihre Prämie auf ihre angeblich höhere Moral einstreichen wollen. Der von ihnen erzeugte Sog der Moralisierung ist ein Indikator für die mangelnde Ambiguitätstoleranz derjenigen, die ihre Narrative der »Buntheit«, »Weltoffenheit«, »Demokratie« etc. für alternativlos halten und propagandistisch allgegenwärtig machen: Wer moralisiert, hält es schlicht nicht aus, daß der Andere legitimerweise auch andere Wertpräferenzen hat und für diese selbstverständlich Freiheit einfordert.“ (Till Kinzel in Sezession, Oktober 2020, Nr. 98, S. 34 ff.)

„ (…) Der Staat ist zur Beute von Moralisierungsinteressen geworden, die auch gegen die Bürger und auf Kosten des Gemeinwohls ihre Prämie auf ihre angeblich höhere Moral einstreichen wollen. Der von ihnen erzeugte Sog der Moralisierung ist ein Indikator für die mangelnde Ambiguitätstoleranz derjenigen, die ihre Narrative der »Buntheit«, »Weltoffenheit«, »Demokratie« etc. für alternativlos halten und propagandistisch allgegenwärtig machen: Wer moralisiert, hält es schlicht nicht aus, daß der Andere legitimerweise auch andere Wertpräferenzen hat und für diese selbstverständlich Freiheit einfordert.“ (Till Kinzel in Sezession, Oktober 2020, Nr. 98, S. 34 ff.)

Dieser Text unterscheidet sich bei genauerer Betrachtung nicht besonders von den „Artikeln“ in Die Tagespost und

ganz eindeutig ist hier zu sehen, wie bei Die Tagespost die Grenzen zwischen „Konservativen“, also Protofaschist*innen, „neuen“ Rechten, christlichen Fundis und der Anti-Choice-Bewegung verschwimmen und das ganze unter „katholisch“ subsumiert wird.

Ein letztes Beispiel ist eine Rezension (17.03.2022) von Alexander Dugin‘s Buch: „Das große Erwachen gegen den „Great Reset“.“

Mit dem die katholische Leser*innenschaft unkommentiert und unvorbereitet mit der Publikation eines russischen Faschisten konfrontiert wird und zu allem Überfluss mit einer Verschwörungsideologie, dem „Great Reset“.

Und wer sich den nachfolgenden Textauszug ansieht, stellt fest, dass die Unterschiede zwischen Dugin, einem russischen Faschisten, und der rechten katholischen Die Tagespost marginal sind.

Dugin ruft in seinem Buch tatsächlich zu Kampf und Krieg gegen den westlichen Liberalismus auf; die Einträge hierzu datiert er im letzten September. Er schreibt ausdrücklich nicht gegen den Westen als solchen, aber gegen dessen Ideen der liberalen Globalisierung mit ihren Kernthemen „Posthumanismus, Genderpolitik, Cancel Culture, Feminismus und allen Arten anti-religiöser Bewegungen“. Um diesen Liberalismus zu beseitigen ist sein Ziel die Errichtung eines eurasischen Reichs von Wladiwostok bis Dublin unter russischer Führung.

Dugin ruft in seinem Buch tatsächlich zu Kampf und Krieg gegen den westlichen Liberalismus auf; die Einträge hierzu datiert er im letzten September. Er schreibt ausdrücklich nicht gegen den Westen als solchen, aber gegen dessen Ideen der liberalen Globalisierung mit ihren Kernthemen „Posthumanismus, Genderpolitik, Cancel Culture, Feminismus und allen Arten anti-religiöser Bewegungen“. Um diesen Liberalismus zu beseitigen ist sein Ziel die Errichtung eines eurasischen Reichs von Wladiwostok bis Dublin unter russischer Führung.

[20]

Denn auch Die Tagespost und seine Autor*innen führen einen Kampf gegen Gender, Feminismus, vermeintliche „Cancel Culture“, Transhumanismus, Diversität und Identitätspolitik.

Gemeindenetzwerk

Dieser Beitrag steht mit Fotos und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Mit dem Blog des Gemeindenetzwerks beginnt eine Reihe über die Medien von rechten Christ*innen, Evangelikalen und christlichen Fundis.

Das Gemeindenetzwerk ist ein Arbeitsbereich des Gemeindehilfsbundes mit Sitz in Walsrode, so schreiben sie selbst. Als Geschäftsführer fungiert seit 2008 der Pastor Johann Hesse, der u.a. am Valentinstag 2022 vor mehreren Hundert Querdenker*innen in Verden eine Rede gehalten und der via Facebook Statements von Erika Steinbach oder Beatrix von Storch gepostet hat.

Diese und weitere Infos stehen hier zur Verfügung.

Von 1996 bis Juli 2022 war Pastor Joachim Cochlovius Vorstandsmitglied und Leiter des Gemeindehilfsbundes. Auch er ist in der Vergangenheit schon einschlägig aufgefallen.

Z.B. als Erstunterzeichner der LGBTQI-feindlichen Marburger Erklärung (2009), als Erstunterzeichner der christlich fundamentalen Salzburger Erklärung (2015) und

und als Referent einer gemeinsamen Tagung des Gemeindehilfsbunds mit der kreationistischen Studiengemeinschaft Wort und Wissen in 2020, die interessanterweise im Evangelischen Allianzhaus Bad Blankenburg stattgefunden hat.

Alleine diese wenigen Informationen zeigen die gesamte Bandbreite an Themen, die im Blog des Gemeindenetzwerks veröffentlicht werden.

Hier werden Text veröffentlicht in denen mann (Egmond Prill) von Ungarn schwärmt und gleichzeitig seinem Hass auf LGBTIQ freien Lauf lässt: „Danke Ungarn! Warum Demokratie wieder Bodenhaftung braucht“ (vom 24.06.2021)

Zitat: „Ganz Deutschland leuchtet in Regenbogen-Farben, ein schier endloser Überbietungswettbewerb der Stadien und Rathäuser sowie der „Qualitätsmedien“. Der entfesselte Hass prasselt auf Ungarn nieder, dessen demokratisch gewählte Regierung und deren souveränen Gesetzgebung. Ausgerechnet auf Ungarn.“ [1]

Und hier noch ein weiterer Auszug:

Heute sind es wieder die Ungarn, die die Zeichen der Zeit verstehen und entsprechend handeln. Richtig handeln, denn es ist höchste Zeit, um der Demokratie Bodenhaftung zu geben. Auf Grundlage der ungarischen Verfassung wurde ein Gesetzespaket verabschiedet, um die sexuelle Zeitgeist-Geschlechter-Ideologie einzubremsen. „In der ungarischen Verfassung steht die Idealfamilie: Der Vater ist ein Mann, die Mutter eine Frau. Transgeschlechtliche Menschen dürfen ihren Geschlechtseintrag in Ausweisen nicht ändern lassen – selbst nach einer Angleichung des Körpers an die Geschlechtsidentität. Künftig sind auch Bücher, Broschüren, Aufklärungskampagnen und Werbung, die eine andere Familie zeigen, verboten. Das bedeutet: Aufklärungskampagnen in der Schule, aber auch Werbespots im Vorabendprogramm im Fernsehen, wie der von Coca-Cola, der im vergangenen Jahr ein gleichgeschlechtliches Paar zeigte, sind untersagt. (tagesschau.de 2021-06-15). Damit sind die ungarische Verfassung und die aktuelle Gesetz

Hier ist mensch auch Pro Trump dessen Regierung sich auf „internationaler Ebene für den Schutz des ungeborenen Lebens ein“- setzt. Unkommentiert wird hier ein Beitrag von Dr. Susan Yoshihara veröffentlicht. [2]

Bild

Yoshihara ist Forschungsdirektorin einer auf „Glauben basierenden konservativen Denkfabrik“, [3] dem Catholic Center for Family and Human Rights (C-FAM). [4] Johann Hesse hat den Text übersetzt

und genau so werden evangelikale menschenverachtende Diskurse aus den USA in Deutschland gespeist und genährt.

Bei C-FAM gibt es auch ein „Edmund-Burke-Stipendium“. Der Namensgeber gilt übrigens als geistiger Vater des Konservatismus, [5] also des Protofaschismus. C-FAM hat sich auch auf die Fahnen geschrieben (in deutscher Übersetzung)

„Die Wahrung des Völkerrechts durch Diskreditierung sozialradikaler Politiken bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Institutionen“ und eine „Treue zu den Lehren der Kirche – Beharrlichkeit – Professionalität – Wahrheitsfindung“. [6]

„C-Fam Leitbild: Die Mission von C-Fam: Leben und Familie in internationalen Institutionen zu verteidigen und die Debatte öffentlich zu machen. Die Vision von C-Fam: Die Wahrung des Völkerrechts durch Diskreditierung sozialradikaler Politiken bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Institutionen. Die Grundwerte von C-Fam: Treue zu den Lehren der Kirche – Beharrlichkeit – Professionalität – Wahrheitsfindung.“ (In deutscher Übersetzung)

[7]

An dieser Stelle ist also eindeutig eine Beeinflussung erkennbar, eine die aus den USA nach Deutschland gelangt und hier einsickert, aber zugleich auch das verstärkt was ohnehin vorhanden ist und das ist u.a. eine Ablehnung geradezu eine Feindschaft gegen Schwangerschaftsabbrüche, LGBTIQ, Geschlechtervielfalt, Gender und wenn ich dem Autor Walter Schrader glauben würde,

dann ging „Ein Erschrecken über unser Land“, die Familie, bestehend aus Vater, Mutter und Kindern, wird zum „Glücksfaktor“ während sich die Homoumpolerin Christl R. Vonholdt mit dem „Beziehungsraum Mutterleib[8] beschäftigt

und die älteste, rechteste noch lebende Abtreibungsgegnerin Christa Meves vor „Verfrühte Sexualaufklärung“ warnt. [9]

Hier gibt es alles erdenklich Schlechte im Überfluss. Neben Solidarität für den Hass-Prediger Olaf Latzel, angeführt von Johann Hesse, der im Januar 2021 einen „Protestbrief an die Bremische Evangelische Kirche gegen die Dienstenthebung von Pastor Olaf Latzel“ verfasste und ihn im Gemeindenetzwerk zur Veröffentlichung einstellte.

Bild

[10]

Und sich damit an die Seite eines Hetzers stellte, der u.a. in einem Eheseminar Homosexualität als „Degenerationsform von Gesellschaft“ bezeichnet und von „Gender-Dreck“ gesprochen hatte. [11]

Hier, also vom Gemeindenetzwerk, werden auch 2 Texte von Günther Rohrmoser veröffentlicht, der wegen seiner Kontakte zur Burschenschaft Danubia, dem Preußeninstitut, Criticón, der Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft, um nur einige Beispiele zu nennen, als stramm rechts bezeichnet werden kann.

Hier, also vom Gemeindenetzwerk, werden auch Texte von Billy Graham, Birgit Kelle, Ulrich Parzany (Bekenntnisbewegung) … veröffentlicht, sowie von Civilpetition, einer Plattform, die zum Netzwerk des Ehepaars von Storch gehört, und die Freie Welt, die gleichfalls dazugehört.

Unter Autor*innen ist Einer von Uns, CitizenGo und Demo für Alle und damit, wenn auch indirekt, die Ideologie des europaweiten antifeministischen Netzwerks Agenda für Europa, aber auch von Dr. Erik Lehnert, einem führenden Neofaschisten vom Institut für Staatspolitik, ist was dabei. Dieser hatte den hier eingestellten Artikel für die „neu“ rechte Wochenzeitung Junge Freiheit verfasst.

Screenshot belegt die Angaben im Thread

[12]

Womit bewiesen wäre, wie weit rechts das Gemeindenetzwerks einzuordnen ist. Und das ist kein Einzelfall. Auch Eva Hermann wird hier als Autorin geführt. [13] Mit dabei auch der verstorbene Jürgen Liminski vom Opus Dei.

Von hier, also vom Gemeindenetzwerk, führt sogar eine Verlinkung zu einer Petition von PatriotPetition.org, die 2019 die Abschaffung des DiTiB-Islamunterricht in Niedersachsen forderten. [14]

PatriotPetition ist eine Plattform ohne Impressum,

Profilbild und Header von PatriotPetition.org. Zu sehen ist eine Familie bestehend aus Vater, schwangeren Mutter und 4 Kindern. Sie stehen vor einem Sonnenuntergang. Links im Bild ist ein großes Kreuz zu sehen und rechts im Bild die Flaggen von Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein.

[15]

die Petitionen initiiert, darunter transfeindliche oder Petitionen, die sich z.B. gegen Schwangerschaftsabbrüche richten … . Allerdings verfasst in der Sprache von Neofaschisten,

die für das Recht auf Waffenbesitz kämpfen, für die „Ausübung unserer Religion“ … aber auch für die „Souveränität der Vaterländer und das Selbstbestimmungsrecht der Völker“ und meinen damit „Ethnopluralismus“.

„WAS IST UNTER DEM BEGRIFF „ETHNOPLURALISMUS“ ZU VERSTEHEN? Unter Ethnopluralismus verstehen wir die Vielfalt der Völker, wie sie sich über Jahrtausende entwickelt hat. Wir setzen diesen Begriff bewusst als positiven Gegenentwurf zur One-World-Doktrin ein, um zu verdeutlichen, dass eine rücksichtslose globalistische Entgrenzung diese Vielfalt bedroht. Es gibt ein Recht auf Verschiedenheit. Jedes Volk hat das Recht, ihre Kultur, ihre Bräuche und Traditionen, also ihre ethnokulturelle Identität, zu erhalten. Wir treten für diesen Erhalt ein, hierzulande und in der Welt. Ethnopluralismus bedeutet lediglich: bewahren, nicht zerstören; Unterschiede wertschätzen, nicht nivellieren.“ Entnommen der Webseite der Identitären Bewegung.

[16]

Hierbei handelt es sich um ein „Theoriekonzept der sogenannten Neuen Rechten, mit der Rassismus neu und weniger angreifbar begründet werden soll. Er behauptet, dass Völker unveränderliche kulturelle Identitäten besäßen – die vor fremden Einflüssen zu schützen seien.

Dazu sollten Völker sich erstens strikt voneinander abgrenzen und zweitens auf innere Homogenität achten. Somit ist Ethnopluralismus ein ausgrenzender Nationalismus, Kritiker nennen ihn auch einen „Rassismus ohne Rassen“.“
https://www.belltower.news/was-bedeutet-ethnopluralismus-50808/

Hier, beim Gemeindenetzwerk, darf auch geschwurbelt werden und zwar so, dass sich die Balken biegen. Diese Aufgabe übernimmt der ehemalige Generalsekretär der Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) Hartmut Steeb, der in seiner Eigenschaft als Abtreibungsgegner sehr gut vernetzt ist

Hier publiziert er regelmäßig seine „Corona-Informationen“. Im Januar 2022 gab es bereits die 71.

In diesen Beiträgen verweist er u.a. auf die extrem rechte Publizistin Vera Lengsfeld, Boris Reitschuster oder auch auf corona-transition, die behaupten „Omikron ist eine Erkältung“.

Er bezieht sich auf Ärzte gegen die Impfpflicht, Ärzte Stehen Auf, Sucharit Bhakdi, Rubikon, Tichys Einblick, Christen Stehen Auf … .

Er berichtet von einer Klage gegen Fauci, Gates und Co „wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ und verlinkt direkt zur betreffenden Seite namens transition-news.org. Dabei handelt es sich um einen „Bericht“ aus LifeSiteNews.

Hier wird aus Ivermectin, ein „Wirkstoff gegen Ektoparasiten (…) Endoparasiten, vor allem Fadenwürmer (…)“, [17] ein wirksames Medikament gegen Covid-19, genauso wie Hydroxychloroquin, vor dessen Anwendung die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erneut warnt

In besagtem Text, auf den sich Hartmut Steeb bezieht, wird folgendes behauptet:

Die Gruppe, zu der unter anderem auch der ehemalige Pfizer-Vizepräsident Michael Yeadon zählt, wirft mehreren mächtigen Akteuren Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Als «verantwortlich für zahlreiche Verstösse gegen den Nürnberger Kodex … Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression» im Vereinigten Königreich und weiteren Ländern sehen die Aktivsten unter anderem: Anthony Fauci, Tedros Adhanom Ghebreyesus, den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), June Raine, die Leiterin der Regulierungsbehörde für Arzneimittel in Grossbritannien, Premierminister Boris Johnson, die Bill und Melinda Gates Foundation, Klaus Schwab und weitere einflussreiche Personen.“ [18]

Und ohne es zu ahnen macht d. Leser*innenschaft erste Kontakte mit dem „Great Reset“, einer Verschwörungsideologie mit Klaus Schwab, dem Gründer des Weltwirtschaftsforums, im Mittelpunkt.
Mehr dazu hier

Aber auch Rassismus, die Bezugnahme auf sog. „neue“ Rechte und Antisemitismus dürfen nicht fehlen. Der Pfarrer Dr. phil. Hans Thomas hat die Verbreitung von allem übernommen unter „Totalitarismus heute“ vom 14.5.2019. [19]

Zitat:
„Schon jetzt sind in Deutschland negative Auswirkungen der Immigration deutlich spürbar. Was ist das für ein Land, das Christen- und Judenhassern massenweise Zutritt gewährt? Wo minderjährige unbegleitete Migranten 10000 Euro im Monat wert sind? (…)[20]

Zitat:
„Man will den Weißen die Kontrolle entziehen und auf rassischer Basis eine Dominanz gewinnen. Ganze Stadtviertel hat man inzwischen ethnisch gesäubert und z.B. über 50000 Juden zum Wohnungswechsel in Paris und eine ebenso große Zahl zum Auswandern aus Frankreich veranlasst.[21]

Zitat:
Der aus Ungarn stammende US-Milliardär George Soros ist einer der bekanntesten Antinationalisten unserer Zeit. Er tritt ein für praktisch jede nur vorstellbare Sache der Linken, insbesondere aber für die uneingeschränkte Massenimmigration nach Europa und die Aufgabe der nationalen Souveränität.[22]

Anmerkung: Hinter der Feindschaft gegen George Soros steckt eine antisemitisch geprägte Verschwörungsideologie. Mehr dazu hier

Zitat:
Die Bibel macht auch klar, dass uns ein Paradies auf Erden nicht verheißen ist.[23]

Zitat:
Hochfliegende, marxistisch gefärbte und allumfassende Pläne zur Weltverbesserung (und Deutschland-Ruinierung) sind der Bibel fremd.“ [24]

Die benutzte „Literatur“ bzw. Autoren für diesen Schund waren u.a. Jost Bauch (Studienzentrum Weikersheim), Günter Scholdt (Redner für das Institut für Staatspolitik, Autor für die Sezession …) oder Egon Flaig (Autor für TUMULT,CATO, Junge Freiheit …)

Pfr. Dr. phil. Hans Thomas Benutzte Literatur: Hamed Abdel-Samad, Jost Bauch, Lee Walter Congdon, Egon Flaig, Irfa Peci, Günter Scholdt, Christian Wolf

[25]

Arbeitskreis Christliche Corona-Hilfe

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Wenn die Nachbarschaft der Evangelisch Reformierten Baptisten (ERB) Frankfurt mit Sitz in Bad Homburg aus dem Fenster schauen, sehen sie nichts weiter als eine christliche Gemeinde, die Sonntags um 16.30 am Gottesdienst teilnehmen.

Ähnliches würden vermutlich auch die Nachbar*innen über ERB Wetzlar sagen. Doch wer unter die Oberfläche schaut, entdeckt noch sehr viel mehr.

Entdeckt Verbindungen in die USA, zum Beispiel zur Missionsgesellschaft HeartCry MissionarySociety (Radford/Virginia/USA), die ERB Frankfurt unterstützt, [1] aus der wiederum ERB Wetzlar hervorgegangen ist, entdeckt Verbindungen zu Dr. James White, der von 1998 bis 2018 als „Ältester der Phoenix Reformed Baptist Church“ in Phoenix/Arizona/USA tätig gewesen ist. [2]

Die Heart Cry Missionary Society missioniert gezielt Indigene: „Die HeartCry Missionary Society arbeitet mit indigenen Missionaren zusammen, die Gott an einigen der entlegensten Orte der Erde für sich selbst auferweckt hat.
Unser Ziel ist es, alle Schulungen und Ressourcen anzubieten, die notwendig sind, um das Evangelium durch diese indigenen Missionare auf der ganzen Welt voranzubringen.“ [3]

Screenshot von der HeratCry Missionary Society, die erklären „Was Wir Tun: Die HeartCry Society arbeitet mit Indigenen Missionaren zusammen, die Gott an einigen der entlegensten Orte der Erde für sich selbst auferweckt hat. Unser Ziel ist alle Schulungen und Ressourcen anzubieten, die notwendig sind, um das Evangelium durch diese indigenen Missionare auf der ganzen Welt voranzubringen“. Darunter ist eine Definition von Indigene Mission und seitlich rechts im Screenshot sind Indigene zu sehen.

Wer genau hinschaut, entdeckt den Arbeitskreis Christliche Corona-Hilfe (ACCH) hinter denen ERB Frankfurt steht, entdeckt, dass der ACCH in Kooperation mit der Bekennende Evangelische Gemeinde Hannover (BEG Hannover) am 27.08.2022 in Oberursel eine ACCH-Konferenz zum Thema „Kirchen in der Corona-Krise?“ durchführen will, die in den Räumlichkeiten des ICF Taunus K.d.ö.R. stattfinden wird.

Zu den Referenten, auf gegenderte Sprache kann in diesem Fall verzichtet werden, gehört auch der kanadische Pastor James Coates von der Grace Life Church of Edmonton, [4] einer baptistischen Einrichtung.

Foto von James Coates

Auf der inhaltlichen Ebene betrachtet, lassen sich

a) Übereinstimmungen mit Gegner*innen von Maßnahmen zum Schutz vor Corona,also CoroNazis, und Coronaleugner*innen/-verharmloser*innen feststellen

und

b) eine Ideologie finden, die Gott über den Staat oder die Gesetzgebung stellt.

James Coates veröffentlichte gemeinsam mit Nathan Busenitz die Publikation „God vs. Government“.

Zitat in deutscher Übersetzung: „Wenn unsere Loyalität zu Christus vom Staat herausgefordert wird, müssen wir statt Menschen zuallerst Gott gehorchen“.

Nathan Busenitzist stellvertretender Direktor und Verwaltungsdirektor am The Master’s Seminary (Los Angeles, USA). Zudem ist er Ältester der Grace Community Church und Autor und Co-Autor zahlreicher Bücher.“ [5]

Wir“ können hier eine weitere Verbindung in die USA erkennen, aber mehr noch. Im Februar 2021 wurde James Coates verhaftet.

Der Vorwurf lautete sich dem Public Health Act widersetzt zu haben und darüber hinaus die Beschränkung von Teilnehmer*innen während des Gottesdienstes zum Schutz vor Corona nicht eingehalten zu haben.

Dieser Verhaftung von allenfalls nur wenigen Tagen waren Aufforderungen vom Gesundheitsamt (Alberta Health Services) vorangegangen, doch der Pastor befolgte sie nicht. Das Europäische Bibel Trainings Centrum (EBTC) mit Sitz in Berlin berichtete ausführlich darüber.

Im Rahmen dieser „Berichterstattung“ wurde James Coates mit „Daniel in der Löwengrube“, mit dem Puritaner John Bunyan oder dem Kirchenvater Polycarp verglichen. Dieser soll sich geweigert haben Christus zu verleugnen und soll auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sein.

Hier zeigt sich

c) eine maßlose Übertreibung, denn eine Verhaftung ist nicht mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen zu vergleichen und stellt damit auch eine Verharmlosung dar.

Dazu anregen soll die folgende Stellungnahme »We Stand with Pastor James Coates« der Ausbildungsstätte von Pastor Coates, dem The Master’s Seminary in Sun Valley, CA (USA). Sie stammt von Nathan Busenitz, dem Executive Vice President und Dean of Faculty am The Master’s Seminary. Er ist als Hirte von Cornerstone, einer Gemeinschaftsgruppe der Grace Community Church (23.02.2021), Glaubensbruder und Dienstkollege von James Coates. Die folgende Übertragung ins Deutsche nimmt keine Perfektion für sich in Anspruch; es gilt das veröffentlichte Original. »Wir stehen an der Seite von Pastor James Coates« Die Seiten der Geschichtsbücher sind voller Beispiele von treuen Gläubigen, die mit Entschiedenheit Gott gehorchten, selbst wenn dies bedeutete, dem harten Widerstand von Mitmenschen ins Auge zu sehen. Als Daniel sich weigerte, mit seinem täglichen Gebet aufzuhören, wurde er in die Löwengrube geworfen. Als die Apostel sich weigerten, die öffentliche Verkündigung des Namens Jesu einzustellen, wu

[6]

Wir stehen an der Seite von Pastor James Coates“ schrieb in einer öffentlichen Stellungnahme Nathan Busewitz. Weiterverbreitet wurde das von Prof. Dr.-Ing. Uwe Seidel für den EBTC-Blog.

Uwe Seidel ist Professor der Technischen Hochschule Rosenheim. [7] Er ist Mitarbeiter des Arbeitskreis Christliche Corona-Hilfe (ACCH) und z.B. Beiratsmitglied des Instituts für Gemeindeaufbau, [8] (dahinter steckt Eberhard Ludwig Dahm) dem Dr. theolog. Wolfgang Nestvogel ein weiterer Referent der ACCH-Konferenz 2022 gleichfalls angehört. Er ist außerdem Pastor der BEG Hannover, [9] gleichzeitig aber auch Mitarbeiter beim ACCH.

So wie Lothar Gassmann auch. Er steht der neofaschistischen Alternative für Deutschland (AfD) nahe, denn er gibt Wahlempfehlungen für sie ab. [10]

Ab dem 15.07.2022 steht beim JEREMIA Verlag Gassmann’s neueste Publikation „The Great Reset unter der Lupe – Die Ziele der Globalisten“ zur Verfügung.

Klappentest des Buches „The Great Reset unter der Lupe“: Unsere Welt soll radikal umgestaltet werden. Nichts wird mehr so sein wie zuvor. Durchschauen Sie, was sich hinter dem Great Reset, dem Großen Neustart verbirgt! Aus dem Inhalt: Unsere Welt im Umbruch – Prof. Klaus Schwab und das Weltwirtschaftsforum – Das Ziel: ein Paradigmenwechsel – Die Zeit vor Corona und nach Corona – Ein globales Überwachungsnetz – Die Voraussage weiterer Pandemien und die Rolle der WHO – Massenarbeitslosigkeit und Künstliche Intelligenz – Die grüne Zukunft – Die Voraussage von sozialen Unruhen – Immer mehr Macht für die Regierungen – Staatliche Eingriffe in Unternehmen – Der geopolitische Umbruch – Globalisierung bleibt das Endziel – Bill Gates und die WHO – Die totale Überwachung – Suche nach Sinn, aber ohne Gott Dr. Lothar Gassmann ist Theologe, Weltanschauungsexperte, Organisator von Endzeit-Konferenzen und Schriftleiter der Zeitschrift „Der schmale Weg. Orientierung im Zeitgeschehen“.

[11]

Der bibeltreue rechte Lothar Gassmann publizierte auch in 2020 für den extrem rechten Blog conservo. Hier schrieb er einen „Artikel“ mit der Überschrift: „Mut zur Wahrheit – Warum die AfD für Christen mehr als eine Alternative ist“. [12]

Auf Youtube forderte Gassmann in einem Video „Gebt uns Christen unsere Rechte zurück!
Gerade so, als müssten sich Christ*innen in Katakomben verstecken.

Screenshot des Videos bei Youtube: Gebt uns Christen unsere Rechte zurück!

[13]

In seinem Blog veröffentlicht Lothar Gassmann zum Beispiel auch sowas. (siehe Screenshot unten)

Sechs aktuelle Mittel zur Bevölkerungsreduktion (zum Großteil durch staatliche Gesetze legitimiert) 1. Töten ungeborener Menschen im Mutterleib durch Abtreibung 2. Tötung alter und kranker Menschen durch „Suizid“ und Beihilfe dazu 3. Tötung lebender „hirntoter“ Menschen durch Organentname unter Narkose 4.Einschränkung von Nachwuchs durch Relativierung der Ehe von Mann und Frau und gleichzeitige Förderung der „Gleichgeschlechtlichkeit“ oder „Ehe für alle“ 5. Krankheit und tod durch undurchsichtiges Auftauchen ständig neuer Virenmutationen und Bakterienstämme 6. Krankheit und Tod durch neuartige Impfungen und Biotechnologien mit zum Teil gravierenden Nebenwirkungen und Folgeschäden Jesus Christus spricht: „Ich bin das Leben“ (Joh. 14,6) Rufe Ihn an! Anmerkung: Eine Telefonnummer wurde nicht angegeben.

[14]

Sechs aktuelle Mittel zur Bevölkerungsreduktion (zum Großteil durch staatliche Gesetze legitimiert)
1. Töten ungeborener Menschen im Mutterleib durch Abtreibung
2. Tötung alter und kranker Menschen durch „Suizid“ und Beihilfe dazu
3. Tötung lebender „hirntoter“ Menschen durch Organentname unter Narkose
4.Einschränkung von Nachwuchs durch Relativierung der Ehe von Mann und Frau und gleichzeitige Förderung der „Gleichgeschlechtlichkeit“ oder „Ehe für alle“
5. Krankheit und tod durch undurchsichtiges Auftauchen ständig neuer Virenmutationen und Bakterienstämme
6. Krankheit und Tod durch neuartige Impfungen und Biotechnologien mit zum Teil gravierenden Nebenwirkungen und Folgeschäden
Jesus Christus spricht: „Ich bin das Leben“ (Joh. 14,6) Rufe Ihn an!

Denn er ist davon überzeugt, dass „sechs aktuelle Mittel zur Bevölkerungsreduktion“ praktiziert werden, zu denen er Schwangerschaftsabbrüche, Suizid, die Ehe für Alle, Viren und auch Impfungen zählt.

Hier zeigen sich

d) mindestens verschwörungsideologische Ansätze, mindestens, zusätzlich zur LGBTIQ-feindlichkeit unter
4. „Einschränkung von Nachwuchs durch Relativierung der Ehe von Mann u Frau u gleichzeitige Förderung der „Gleichgeschlechtlichkeit“ oder „Ehe für Alle“.“

Auch ERB Frankfurt, die hinter dem ACCH-Kongress stehen, sind in der Vergangenheit schon durch Solidaritätsäußerungen für den Hetzprediger Olaf Latzel aufgefallen.

Zitat: „(…) unser Bruder Pastor Olaf Latzel vom Staat wegen Volksverhetzung verurteilt, weil er biblische Wahrheiten verkündigt hatte. Ist die Rebellion unseres Staates und seiner Staatsdiener gegen Gottes Wahrheit nicht offensichtlich?[15]

ERB Frankfurt lehnte auch Maßnahmen zum Schutz vor Corona ab und berief sich dabei auf die Bibel. Zusammengefasst zeigen hier ihre Äußerungen, die sie „Antithesen“ nennen, um zu verstehen wie sie „ticken“:

Zitat:
„1. Es ist die heilige Pflicht der Gemeinde, das Unrecht im Staat zu benennen, die Sünden der Regierenden bloßzustellen und sie zur Umkehr von ihren bösen Werken aufzurufen.

2. Bestimmte staatlich verordnete Corona-Auflagen für die Gemeinden verstoßen gegen Gottes Gebote und verletzen die Gewissen vieler Christen, indem der Staat in unzulässiger Weise in den Herrschaftsbereich Christi über die Gemeinde eingreift.

3. Alle Christen sind daher aufgerufen, Gott mehr zu gehorchen als Menschen und sich dem Unrecht in gottesfürchtiger Weise zu widersetzen,1 auch wenn dies staatliche Verfolgung nach sich ziehen kann.“ [16]

Zwar beziehen sich die Äußerungen von ERB Frankfurt ausschließlich auf Corona und die staatlichen Maßnahmen, jedoch könnte „Antithese“ Nr. 1 bei jedem x-beliebigen Thema Anwendung finden.

Das erscheint mir insofern bedeutsam, weil die in diesem Thread beschriebenen Vernetzungen von Evangelikalen auch in die USA führen und hier besteht die realistische Gefahr, dass vertraute Erzählungen der christlichen Rechten aus den USA langsam aber stetig in den deutschen evangelikalen Diskurs eingespeist werden oder/und dass bereits vorhandenes (LGBTIQ-feindlichkeit, Verschwörungserzählungen, Coronaverharmlosung … bis hin zur Leugnung, …) verstärkt wird.

Denn Evangelikale streben stets nach Macht und nach politischem Einfluss und das bedeutet auch, dass sie ihre „religiösen Regeln“ anderen aufzwingen wollen.

Es stellt sich deshalb auch die Frage, was sich die „Musiker der sächsischen Staatskapelle Dresden“ gedacht haben, als sie die Einladung als „Referenten“ angenommen haben, wie aus dem nachfolgenden Screenshot hervorgeht.

Screenshot mit den angegebenen Referenten: Dr. Wolfgang Nestvogel, Tobias Riemenschneider, James Coates (live aus Kanada), Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Christem im Dienst an Kranken, Christliche Buchhandlung Bühre, Gemeindehilfsbund, Verlag Voice of Hope. Weitere Mitwirkende: Christian Rosenberg, Peter Schild, Lukas Nestvogel.

Denn wer nur ein bisschen tiefer schaut, entdeckt sehr viel mehr als nur „fromme Menschen“. Wer tiefer schaut, entdeckt Ähnlichkeiten und Schnittstellen zu US-amerikanischen Evangelikalen und natürlich auch Kontakte oder Freundschaften.

Wer nur ein bisschen tiefer schaut, entdeckt angeblich bibeltreuen Hass auf Frauen (Misogynie), auf z.B. Homosexuelle (LGBTIQ-feindlichkeit), entdeckt einen autoritären Charakter,

Menschen, die sich den Staat zurechtbiegen wollen – mal mehr, mal weniger – ganz nach belieben, und entdeckt auffallend viel Missionierung, die sie antreibt, nach noch mehr Einfluss, noch mehr, noch mehr.

Fundis Zur Hölle Jagen!

Alerta!

1000plus

Dieser Beitrag wurde mit allen Grafiken und Screenshots archiviert

Sie schauen mit Entsetzen in die USA, erkennen die weitreichenden Konsequenzen der Aufhebung von Roe v. Wade und lehnen sich dann entspannt zurück, weil Sie denken, sowas kann in Deutschland nicht geschehen.

Im Vordergrund das Wort BAM! In blauer Farbe. Dahinter Punkte, ein Stern und Streifen. Erinnert an die alten Einblendungen beim ganz alten Superman.

Doch weit gefehlt! Kann es doch!

Denn auch in Deutschland und Europa existieren Netzwerke, Organisationen und Einzelpersonen, die danach trachten Schwangerschaftsabbrüche, die Antibabypille und Scheidungen zu verbieten, die Ehe für Alle rückgängig zu machen und Homosexualität zu kriminalisieren.

Am Beispiel von 1000plus und den Vernetzungen soll dies veranschaulicht werden, denn immerhin existieren über den Gründer Kristijan Aufiero, gleichzeitig auch 1. Vorsitzenden von Pro Femina e.V., Verbindungen, die zu Agenda für Europa führen.

Doch der Reihe nach.

1000plus ist ein Projekt von Pro Femina e.V., einem Verein, der angeblich beratend tätig ist, um ungewollt Schwangeren hilfreich zur Seite zu stehen.

Sie schreiben von sich selbst: „Durch objektive Informationen, exzellente und immer vielfältigere Beratung sowie durch konkrete Hilfe möchten wir Frauen im Schwangerschaftskonflikt selbstbestimmte und unabhängige Entscheidungen ermöglichen.[1]

Allerdings manipulieren sie auf Teufel komm raus, um ungewollt Schwangere unter Druck zu setzen, die Schwangerschaft nicht abzubrechen. Denn objektiv, exzellent und vielfältig ist hier nichts.
https://taz.de/!5636985&s=pro+femina/

Bereits 2019 forderte die SPD die Schließung der „Beratungsstelle der „Lebensschutz“-Organisation Pro Femina“, die zwar eine Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle betreiben, jedoch keine Beratungsscheine ausstellen.

Zu 1000plus und Pro Femina gesellt sich ein weiterer Verein, nämlich der Verein Die Birke, die Beratungspartner*in von Pro Femina und 1000plus ist. Verantwortlich für das Impressum der Webseite von Die Birke ist Kristijan Aufiero.

Screenshot vom Impressum. Die Anschrift von Die Birke e.V. ist identisch mit der Anschrift von Kristijan Aufiero: Bergstr. 114, 69121 Heidelberg.

[2]

Damit ist Aufiero schon mit 3 Organisationen eng verbunden. Aber dabei bleibt es nicht.

Einige Beispiele zeigen wo Aufiero einzuordnen ist. Die Birke inserierte in der neofaschistischen Sezession Heft 31. [3]

Screenshot der Werbeanzeige von Die Birke in der Sezession. Oben im Bild ist der Link zu erkennen.

Aufiero war 2012 und 2015 Autor für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF), war Interviewpartner der JF (2021), war Referent für die Christdemokraten für das Leben (CDL) (2010), gab ERF Medien (ERF = Evangeliums Rundfunk) ein Interview (2011).

2013 war er angekündigter Referent für den VI. Civitas-Kongress, einem Kongress und einem Institut der Pius-Bruderschaft.

Screenshot der Ankündigung des 6. Civitas-Kongress am 13. U. 14. April 2013. Angekündigt als Referent, der die Initiative 1000plus vorstellt, ist der der Geschäftsführer von Die Birke e.V.

2017 war Aufiero Hauptredner von One of Us in Budapest. Zu dieser Zeit existierte noch eine deutsche Webseite namens Einer von Uns, die von Sven und Beatrix von Storch bzw. der Zivile Koalition betrieben wurde.
Frontfrau zu jener Zeit war Hedwig von Beverfoerde (u.a. Demo für Alle).

Screenshot des Impressums von Einer von Uns: Zivile Koalition, Zionskirchstr. 3, Berlin, Vorstand: Beatrix von Storch, Sven von Storch (Geschäftsführender Vorstand)

Über One of Us bzw. Einer von Uns existier(t)en direkte Verbindungen zum europaweiten antifeministischen, LGBTIQ-feindlichen Netzwerk Agenda für Europa. oder

Zu den Angehörigen von One of Us gehört auch die Stiftung Ja zum Leben. [4] Diese wiederum finanzierte bis 2019 Pro Femina e.V. Mitglied des Stiftungsrates von Ja zum Leben ist auch Gloria von Thurn und Taxis.

Sie unterhält, und das ist schon lange bekannt, Verbindungen zum Opus Dei.

2019 setzte Gloria von Thurn und Taxis ihre ganze Hoffnung auf zwei Männer: „Die einzigen beiden Menschen auf der Welt, die uns heute Klarheit geben, sind Donald Trump und Gerhard Ludwig Müller“, sagte sie laut Bayerischem Rundfunk in Washington.“ [5]

Ihr Bruder Alexander von Schönburg-Glauchau (Graf) unterhält intensive Kontakte zu Brian Brown, der im „Vorstand diverser rechts-katholischer Organisationen (CitizenGo, ActRight, IOF, NOM) und gehört zu den Organisationen des WCF – World Congress of Families ist. [6]

Das nachfolgende Foto stammt aus einem Artikel von IOF (International Organization for the Family). Er trug die Überschrift: „Kardinal Müller, der Oberste Gerichtshof und das weiße Haus“ (29.10.2019).

Im Bild ist Gloria von Thurn und Taxis zu sehen umgeben von Brett Kavanaugh, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, Samuel Alito und zwei weiteren Männern, davon ist einer ein Priester.

Gloria von Thurn und Taxis traf sich im Rahmen ihres Aufenthaltes in Washington u.a. mit Kardinal Müller, mit den beiden Richtern des Obersten Gerichtshofs Samuel Alito und Brett Kavanaugh, mit Senator Daines (R-Mon.) und dem Abgeordneten Greg Pence (R-Ind.) [7]

Und mitten in dieser Gemengelage aus christlichen Fundis, Evangelikalen, denn auch Hartmut Steeb (ehemaliger Generalsekretär der Evangelischen Allianz in Deutschland) gehört zum Stiftungsrat der Stiftung Ja zum Leben, ist Kristijan Aufiero und 1000plus anzutreffen.

Peter Hahne ist begeistert von der tollen Arbeit von 1000plus „gekrönt von DEN originellen Kampagnen“.

Ulrich Parzany („Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“ von der Bekenntnisbewegung) bewunderte diese Menschen, also die von 1000plus, „die sich um jene Frauen in abgrundtiefer Not kümmern“. [8]

Der ergreifendste Moment: Papst Franziskus segnet das Projekt 1000plus![9] und außerdem erhielt Kristijan Aufiero mit 1000plus eine Privataudienz beim Papst. [10]

Was nicht weiter überraschen sollte, denn der Papst, also dieser „Franziskus“, vergleicht auch Abtreibung mit Auftragsmord. [11]

Die Nachrichten Lebensrecht posteten dazu: „Hin und wieder zeigt er sich mutig und verkündet die Wahrheit![12]

Screenshot von einem Post von nachrichten-lebensrecht „Papst: „Abtreibung“ = Auftragsmord Hin und wieder zeigt er sich mutig und verkündet die Wahrheit“ Daneben ist ein Bild von diesem Papst.

Die aktuelle Petition von 1000plus „Keine Abtreibung bis zur Geburt!“, die sich an den Deutschen Bundestag richtet und vermutlich Anfang oder Mitte 2021 gestartet ist, hat bereits 64.122 Unterstützer*innen erhalten.

Beworben wurde die Petition, hier unten im Screenshot mit dem Satz „Mein Bauch gehört dir“, u.a. auch bei conservo, einem sehr rechten Blog, der von Peter Helmes betrieben wird,

Foto von einer lächelnden schwangeren Frau, die auf ihren Bauch schaut. Daneben die Aufschrift „Mein Bauch gehört Dir. 1000plus.net/Petition Hilfe statt Abtreibung! Unten drunten steht: „Diese Frauen haben uns gelehrt: Es sind objektive Informationen, ehrliche Beratung und konkrete Hilfe, die eine selbstbestimmte und freie Entscheidung im Schwangerschaftskonflikt überhaupt erst möglich machen!

der CDU-Mitglied ist, Autor bei Die Deutschen Konservativen e.V. und deren Mitbegründer. [13]

Foto von Peter Helmes. Obendrüber steht Die Deutschen Konservativen e.V. Einigkeit und Recht und Freiheit, daneben schwarz rot gold und unter dem Foto von Helmes sind noch einige Angaben zur Person, die auch bestätigen, dass er Mitglied der CDU ist und über drei Jahrzehnte Führungsfunktionen in der Partei eingenommen hat, Wahlkampfmanager von Franz Josef Strauß war.

Eigenen Angaben zufolge eroberte die 1000plus-Petition die Medien. Es ist die Rede von katholisch.de, domradio.de und die rechtskatholische Die Tagespost.

Weiterverbreitet wurde sie auch von der Evangelisch-Freikirchliche-Gemeinde Mönchengladbach-Rheydt, [14] vom Zisterzienserpriorat Neuzelle e.V., [15] von thecathwalk, die gleich noch ein Interview mit Aufiero veröffentlichten. [16]

Selbst die Bundestagsabgeordneten wurden im Juni 2022 von Aufiero angeschrieben und erhielten ungefragt seine vermeintlichen „Informationen“ verbunden mit der Bitte seine Petition zu unterstützten.

Bild

Bild

Bild

Nachzulesen hier

Wieviele Bundestagsabgeordnete die Petition unterzeichnet haben, ist unbekannt. Allerdings haben laut der rechtskatholischen Die Tagespost zwei Bischöfe „die Petition gegen Liberalisierung der Abtreibung unterschrieben“.

Die Tagespost berichtete darüber und verpasste dem Artikel die Überschrift: „Aktive Hilfe für Schwangere ist von Politik nicht mehr zu trennen“ und Zitat: „Mehr und mehr wird 1000plus auch politisch und gesellschaftlich aktiv.“ [17]

Aber Kristijan Aufiero mit 1000plus, Pro Femina e.V. und der Birke im Gepäck publiziert auch für Kirche heute – Aufbruch der Kirche in eine neue Zeit, eine „Monatsschrift für die katholische Kirche im deutschen Sprachraum mit katholischen Radio- und Fernsehprogrammen“, herausgegeben von der Kirche heute Verlags GgmbH mit Sitz in Altötting. [18]
Für Kirche heute schreibt auch Hedwig von Beverfoerde (Demo für Alle, ehemalige Koordinatorin von Einer Von Uns).

Hier bei Kirche heute ist mensch davon überzeugt, dass hinter der „Gender-Ideologie“ die „LGTBI-Agenda“ und „diktatorische Ideologie“ steckt, die von CitizenGo demaskiert worden sei. [19]

CitizenGO demaskiert die LGTBI-Agenda und ihre diktatorische Ideologie Bus der Redefreiheit CitizenGO hat sich in den vergangenen Wochen für zwei grundlegende Rechte eingesetzt: die Redefreiheit und das Recht der Eltern, ihre Kinder ohne die Gender-Ideologie erziehen zu dürfen. Dazu wählte die Initiative eine ungewöhnliche Methode: sie mietete einen Bus, versah ihn mit einer weithin sichtbaren Aufschrift und schickte ihn durch die Straßen. In Spanien zeigte sich, wie entschieden die LGBTI-Lobby, die Mehrheit der Medien und die Politiker, welche den LGBTI-Interessen dienen, ihren Kurs der gesamten Gesellschaft aufoktroyieren wollen. Die mächtige LGBTI-Lobby hat bereits in unzähligen Ländern Parlamente und Regierungen gefügig gemacht und eingeschüchtert. Mit riesigen finanziellen Mitteln wird gezielt die öffentliche Meinung gesteuert und „geschaffen“. Was CitizenGO berichtet, hört sich unglaublich an, ist aber leider wahr. Von Eduard Pröls

Zur Erinnerung CitizenGo steckt hinter dem orangefarbenen Hassbus und einer/einem gemeinsamen Kampagne/Symposium mit Demo für Alle. queer.de/detail.php?art

Im Bild ist der „Bus der Redefreiheit“ oder „Hass-Bus“ von Demo für Alle und CitizenGo zu sehen. Er ist orange und farblich abgesetzt ist eine Folie wo sonst Fenster sind. Hier ist die Aufschrift zu lesen „Kindesmissbrauch bekämpfen“. Darunter steht #KentlerGate.

[20]

Und jetzt wird es brandgefährlich, denn CitizenGo gehört wie One of Us auch zum Netzwerk von Agenda für Europa, dem übrigens auch Brian Brown, US-amerikanischer Präsident der National Organization for Marriage und Vorstandsmitglied von CitizenGo, Sophia Kuby (Christdemokraten für das Leben), Gudrun Kugler (ÖVP) oder auch Jakob Cornides, Rechtsberater beim polnischen Institut Ordo Iuris, angehören. [21]

Und wenn Sie jetzt immer noch mit Entsetzen in die USA schauen und die weitreichenden Konsequenzen der Aufhebung von Roe v. Wade erkennen, sich aber immer noch entspannt zurücklehnen, weil Sie denken, sowas kann in Deutschland nicht geschehen.

Dann sind Sie entweder bequem oder ignorant!!!

RPP Institut

Dieser Beitrag wurde mit allen Grafiken und Screenshots archiviert

Wenn Sie erfahren wollen wie und wo sich Impfgegner*innen, Abtreibungsgegner*innen, christliche Fundis mit Universitätsprofessor*innen zusammengetan haben, um mit Gott aber auch mit dem Segen von Vertretern der römisch-katholischen Kirche gemeinsame Sache zu machen, dann lesen Sie diesen Beitrag.

Denn das „Institutfür Ressourcen in Psychiatrie und Psychotherapie (RPP Institut), um das es geht, hat an Menschenverachtung viel zu bieten. Außergewöhnlich viel. Auch Verbindungen zum Opus Dei und den Legionäre Christi.

Gestartet 2007 als Kongressreihe in Graz ist das RPP Institut jetzt der Rechtsnachfolger.

Die Gründer sind der Psychiater Raphael M. Bonelli, der Psychotherapeut Walter Pieringer und der [mittlerweile verstorbene] Theologe Bernd Oberndorfer.[1]

Ein Foto von Raphael M. Bonelli

Ein Foto von Walter Pieringer

Oberndorfer war Mitglied des Domkapitels und Leiter des Fachbereiches Begleitung und Kategorialseelsorge im bischöflichen Ordinariat. [2]

Raphael M. Bonelli studierte u.a. auch an der Universidad de Navarra, einer privaten Universität des Opus Dei. Diese Uni ist in der Vergangenheit u.a. durch homosexuellenfeindliche Äußerungen aufgefallen. [3] Da sie Homosexualität als Krankheit erachtet.

Bonelli fungierte in der Vergangenheit auch 2016 als Referent für ein Symposium von Demo für Alle. Mit dabei auch Hanna Barbara Gerl-Falkovitz, die zu den Referent*innen des RPP Instituts gehört und Mitstreiterin des rechten und rassistischen Netzwerks Wissenschaftsfreiheit ist.

Bis mind. 2010 war Bonelli, der seine Verbindungen zum Opus Dei gerne leugnet, Laienmitglied des Opus Dei. Seit 2010, so schreibt Psiram, soll er den Legionären Christi/Regnum Christi angehören. [4]

Das hat er übrigens mit der rechten Abtreibungsgegnerin Birgit Kelle gemeinsam. Auch sie steht den Legionäre Christi/Regnum Christi mindestens nahe. [5]

Die Aargauer Zeitung berichtete allerdings 2011 Bonelli sei Mitglied des Opus Dei. Er sei von Bischof Huonder als Referent engagiert worden. Interessanterweise verfasste 2017 Birgit Kelle zum Tag der Menschenrechte das Bischofswort von Vitus Huonder.

Der Churer Bistumssprecher war damals übrigens Guiseppe Gracia, [6] der genau wie Birgit Kelle schon einen Gastkommentar für idea verfasst hat.

Für Huonder durfte Kelle gegen die „sexuelle Vielfalt“, gegen „Gendermainstreaming“, gegen Schwangerschaftsabbrüche und Leihmutterschaft, gegen Patchwork- und Regenbogenfamilien hetzen und das ausgerechnet am Tag der Menschenrechte. [7]

Aber Bonelli, Kelle und Gracia haben mehr miteinander gemeinsam als das. Denn sie alle fungieren und fungierten als Referent*innen für das RPP Institut, neben z.B. 2 Erzbischöfen (Christoph Kardinal Schönborn, Franz Lackner), einem Weihbischof (Anton Leichtfried), einem Diözesanbischof (Klaus Küng), einem Mitglied der päpstlichen Akademie (Martin Rhonheimer), einer Vielzahl von Prioren, Priestern, sehr honorigen Universitätsprofessor*innen und angesehenen Theolog*innen, darunter z.B. Hanna Barbara Gerl-Falkovitz aus dem Umfeld sog. „Homoumpoler*innen“.

Mit dabei auch der Pater Sylvester Heereman Lc, der 2012 Generalvikar der Legionäre Christi wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt war er Territorialdirektor der Legionäre Christi im deutschsprachigen Raum.

Mitglieder des erzkonservativen katholischen Ordens Legionäre Christi haben in den vergangenen acht Jahrzehnten mindestes 175 Minderjährige sexuelle mißbraucht. (…) Der verstorbene Ordensgründer Marcial Maciel missbrauchte demnach 60 Minderjährige, berichtete Der Standard im Dezember 2019. [8]

In vielen Artikeln über die Legionäre Christi ist auch die Rede von sektenartigen Strukturen. Außerdem ist die katholische Ordensgemeinschaft auch Trägerin von mindestens einer Schule. Einer Apostolischen Schule in Bad Münstereifel. [9]

Der neueste „Coup“ im Hause Bonelli/Pieringer bzw. im RPP Institut ist eine Online-Vortragsveranstaltung mit dem Titel „Ausgegrenzt – Über die Psychologie der Massen, Diskriminierung und den Umgang mit dieser“, die an eine Veranstaltung von Querdenker*innen erinnert.

Ausgegrenzt. Ankündigung der Veranstaltung. Im Hintergrundbild ist eine weiblich gelesene Person/Frau zu sehen, die weint und im Bild rechts Polizist*innen mit Schilden und behelmt.

Denn mit dabei als Vortragsredner ist auch Sucharit Bhakdi, der unter „Bonus“ aufgeführt wird.

Prof. Dr. Sucharit Bhakdi „Alleine gegen den Rest der Welt“. Prof. Uwe Eglau „Was macht ein Psychotherapeut wenn er selbst ausgegrenzt wird?“ Dr. Stefan Lakonig „Abweichler, Aufständische und Dissidenten.“

Vorträge: Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli Prof. Dr. Gerald Hüther Dr. Hans-Joachim Maaz

Auch als Referent fungiert der Neurobiologe [Prof. Dr.] Gerald Hüther. Er gehörte 2021 zu den Unterstützer*innen von #allesaufdentisch und ist neben vielen Aktivitäten auch Autor für die Querfrontplattform Rubikon.

Ein weiterer höchst unangenehmer Zeitgenosse ist Hans-Joachim Maaz. Er vertritt die Ansicht „Eine Verteufelung von PEGIDA sei verhängnisvoll“. [10] Er ist schon längst ganz weit rechts abgebogen und im Kreise vor Verschwörungsideologen und extremen Rechten angekommen.

Mehr dazu hier

Geladener Gast war Maaz schon im Buch-/KulturHaus Loschwitz. Deshalb war es nur logisch für ihn die Charta 2017, eine Solidarisierung mit extrem Rechten und neofaschistischen Verlagen, zu unterzeichnen.

In 2018 unterzeichnete er die rassistische Erklärung 2018. Das war im selben Jahr als er die von Grit Kutschner ins Leben gerufene Kunstaktion „Trojanisches Pferd“ mit einem Vortrag adelte und damit unterstützte.

Er ist Beiratsmitglied von Rubikon und fungierte schon als Referent für die extrem rechte Wissensmanufaktur.

Während sein Vortrag für das RPP Institut den Titel: „Über massenpsychologische Fehlentwicklungen und die Blockwart-Mentalität“ trägt, wird Birgit Kelle über „Die Diskriminierung der Normalen“ sprechen.

Der Corona-Leugner Sucharit Bhakdi, bekannt geworden durch antisemitische Äußerungen (tagesschau.de/investigativ/b), widmet sich dem Thema „Alleine gegen den Rest der Welt“.

Mensch könnte in Anbetracht der Vortragsthemen annehmen die Würde der Referent*innen würde Tag für Tag mit Füßen getreten und einige von ihnen oder gar alle seien bereits Opfer von Zensur geworden und ein totalitäres System klopfe bereits an die Wohnungstüre, während verfolgte Christen versteckt in irgendeinem Keller hocken und Bibelverse rezitieren.

Welche Inhalte verbreiten die Referent*innen sonst noch so?

Raphael Bonelli: „Sind Mann und Frau gleich intelligent?“ In einem seiner Vorträge, die bei Youtube eingestellt sind, beschäftigt er sich mit dieser Frage und kommt zu einem „ja [pause], aber …“

Screenshot von einer Präsentation im Rahmen seines Vortrags. Er ordnet Männern Sachlichkeit und Lineares Denken zu. Frauen: Sozialkompetenz und Assoz. Denken (3. Noos), Männer unter 2. Thymos: Emot. Stabilität, Frauen hingegen Empathie, emotionale Intelligenz. 1. Soma: Männer Stärke, Aggression, Robustheit, Frauen Lebensnähe, Fruchtbarkeit und Schönheit.

Wer sich das Bild links im Screenshot angesehen hat, stellt schnell die Schnittmengen oder Übereinstimmungen mit Antifeministen, Maskulisten und extremen Rechten fest. Männer verfügen über Stärke, Aggression und Robustheit. Frauen über Lebensnähe, Fruchtbarkeit und Schönheit.

Hart vs. Weich. Männlich vs. Weiblich. Das wird gleich noch einmal Thema sein am Beispiel von Birgit Kelle.

In der Welt von Raphael M. Bonelli und den Referent*innen des RPP Instituts gibt es nur 2 Geschlechter.

Homosexuelle behandelte Raphaelli. Vielleicht tut er es immer noch und das nennt sich „Konversionstherapie“. Darüber berichtet er 2016 beim Symposium von Demo für Alle. Mehr dazu hier

Guiseppe Garcia, ein weiterer Referent des RPP, schrieb 2021 über die rechte Antifeministin und Abtreibungsgegnerin: „Birgit Kelle will keinen schwulen Supermann und ist trotzdem Feministin durch und durch“. [11]

Zitat: „Trotzdem bleibt ihr die breite Anerkennung bislang verwehrt, weil sie sich die Frechheit leistet, keine Linke zu sein.“

Er fügte in seiner Lobhudelei auf die rechte Hetzerin noch hinzu Kelle wolle auch kein Weichei als James Bond.

Kelle wiederum schrieb für die Junge Freiheit im Mai 2022 einen Monat vor dem Pride-Month, über die Sexpolitik-AgendaWenn der LGBTQ-Aktivismus in der KITA ankommt“ einen hasserfüllten Artikel über die „flächendeckende LGBTIQ*-Flutung der Stadtbevölkerung“ und bezog sich dabei auf München. Nachzulesen hier

In diesem Artikel wünschte sie Menschen, „die mit Dreijährigen über über die sexuelle Vielfalt von Erwachsenen reden wollen“ einige Jahre Gefängnis oder einen guten Therapeuten und lieferte die Pathologisierung von Vielfalt, von Queerness gleich mit.

Es darf nicht vergessen oder übersehen werden, dass diese Art von Hetze, wie sie Kelle, Bonelli und wie sie so alle heißen und beim RPP Institut zusammenfinden, in Oslo zu einem Terrorakt auf einen Queer-Club mit 2 Toten und mindestens 21 verletzten Menschen geführt hat. [12]

Gerade so als hätte es Kelle geahnt schrieb sie im Juni 2022 für die „neu“rechte Wochenzeitung Junge Freiheit einen Kommentar mit der Überschrift: „Es regt sich Widerstand“ und endete mit folgenden Sätzen:

Das aggressive Niederbrüllen jeder Genderkritik funktioniert nicht mehr. Wenn Genderkritik nämlich vermeintlich „rechts“ ist, sind wir längst ein Volk von Reaktionären. Und um es in Anlehnung an den schwulen Berliner Bürgermeister Wowereit zu sagen: Das wäre dann auch gut so.“

Nachzulesen hier

Es ist der Hass, der sie zusammengeführt hat und ihre rechte Gesinnung sowie christlicher Fundamentalismus. Hass und die Gegner*innenschaft gegen Gender, LGBTIQ*, Frauen, FLINTA, Schwangerschaftsabbrüche, Impfung und das alles verbunden mit einer gehörigen Portion Wissenschaftsfeindlichkeit. Wer stört sich da noch an dem Antisemiten Sucharit Bhakdi als teilnehmenden Referenten.

Auch Bhakdi vom Landesverband NRW Die Basis publiziert für die Querfrontplattform Rubikon. Das hat Bhakdi gemeinsam mit Hans-Joachim Maaz, Gerald Hüther und der MWGFD e.V., wo Bhakdi Mitglied ist.

Obwohl es über das RPP Institut noch sehr viel mehr zu sagen gäbe, konzentriere ich mich jetzt zum Thread-Ende auf den Bildhintergrund.

Denn wenn ich diesen betrachte, dann wollen die Referent*innen damit zum Ausdruck bringen zu denen zu gehören, die ausgegrenzt, erschöpft und verzweifelt sind, von der Polizei verfolgt oder angegriffen werden, von Zensur und „cancel culture“ bedroht sind.

Ausgegrenzt. Ankündigung der Veranstaltung. Im Hintergrundbild ist eine weiblich gelesene Person/Frau zu sehen, die weint und im Bild rechts Polizist*innen mit Schilden und behelmt.

Es ist dieselbe Täter-Opfer-Umkehr, wie sie das rechte und rassistische Netzwerk Wissenschaftsfreiheit betreibt oder auch Terfs zum Beispiel. Stichwort: Ausladung von Vollbrecht.

Sie wollen nämlich ungefiltert, ungehindert, unkritisiert hetzen dürfen. Scheißegal, ob dies in Gewalt oder Attentaten enden könnte und wie zu sehen ist, tun sie es auch mit Vertretern der römisch-katholischen Kirche an ihrer Seite.

No Pasarán! Alerta!

Freakstock Jesus Festival

Die Aussenansicht steht mit Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Aussenansicht!!!

Lasst „uns“ erneut über Worship, also Lobpreisung, sprechen. In diesem Zusammenhang verweise ich auf

Es ist nämlich so, dass vom 4.-7. August 2022 auf dem Flugplatz Allstedt das alljährliche Freakstock Jesus Festival stattfinden wird. [1]

Der Flugplatz Allstedt ist ein deutscher Sonderladeplatz bei Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt. Das Gelände selbst „bietet … genug Platz für Veranstaltungen jeglicher Größenordnung“. [2]

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass von 8 angekündigten Bands 3 aus den USA stammen: Preson Phillips, Eric Clayton and the nine (ex Saviour machine) und Sally Grayson.

Preson Phillips steht auf der beleuchteten Bühne hinter einem Mikrofon. Er singt. Er trägt ein kariertes Hamd und wer genau hinschaut, kann erkennen, dass sein linker Arm tättowiert ist.

Eric Clayton and the Nine. Vor einer Steinwand stehen fünf Männer in etwas weiterer Entfernung. Im Vordergrund des Bildes ist ein Mann mit einem Vollbart einem schwarzen Anzug und Hut. Er hält seinen Kopf schräg und schaut direkt in die Kamera.

Im Bild ist Sally Grayson zu sehen. Sie wurde von der Seite aus fotografiert. Sie trägt eine schwarze Weste, vermutlich aus Leder, die mit Nieten besetzt ist. Sie hält eine Gitarre in der Hand, steht offensichtlich auf der Bühne, hinter einem Mikrofon.

Zusätzlich sind noch 8 Lobpreisbands angekündigt.

Darunter z.B. einszwofünf, die sich so in Szene setzen und d. eine*n oder anderen Betrachter*in an eine Punk-Band erinnern könnte.

Foto der Band einszwofünf zu sehen.

Schon wegen der leeren Bierflaschen am Boden oder wegen des Symbols im Hintergrund. Denn wer sich nicht auskennt oder nicht genau hinschaut, könnte annehmen ein anarchistisches Symbol zu erblicken.

Doch weit gefehlt. Denn dieses A, das sich nicht in einem geschlossenen Kreis befindet, ist das Symbol der Jesus Freaks, (in ein Omega gestelltes Alpha)

Logo der Jesus Freaks. In ein Omega gestelltes Alpha

Logo der Jeus Freaks. Oben steht Jesus Freaks und unten ist ihr Symbol zu sehen.

deren Zweck die Evangelisation ist und deren Wurzeln zurückgehen auf die Jesus-People-Bewegung der 1960er und 1970er Jahre und der Missionsbewegung Steiger aus den 1980er Jahren. [3] Hier war MISSIONIERUNG der Antrieb schlechthin.

Interessant ist auch, dass im laufenden Text zum Festival gegendert wird. An einer Stelle mit einem *. Das ist neu.

Denn wenn christliche Fundis oder Evangelikale überhaupt gendern, dann mit einem Doppelpunkt, um so deutlich zu machen, dass nur Männer und Frauen gemeint sind, um so „Binarität zu symbolisieren, um Zweigeschlechtlichkeit zu manifestieren“. [4]

Es ist aber auch gut möglich, dass die Beschreibung zur Sterni-Bar-Bühne einfach übernommen wurde.

Sterni-Bar-Bühne Die Sterni-Bar gibt es seit einigen Jahren auf dem Freakstock und dieses Jahr wird die kleine Punkrock-Oase um eine eigene Bühne erweitert. Neben dem Barbetrieb wird es also dieses Jahr auch ein paar special guests in der Outdoor-Kneipe geben. Hier ist jede*r willkommen, allerdings ist kein Platz für Rassismus, Faschismus, Sexismus und Homophobie oder sonstige Schwurbelei.

[5]

Doch wie auch immer, die Optik spricht Bände, denn sie spricht an. Es wird mit „Nachhaltigkeit“ geworben: Fair – Bio – vegan, regionale Unternehmen statt Großkonzerne, Soziale Gerechtigkeit/Wirtschaftszeug.

Auch hier wird gegendert, allerdings mit dem Binnen-I (Beispiel: MitarbeiterInnen). So werden definitiv nur Frauen und Männer angesprochen und so ist es auch zu verstehen.

Auch als MitarbeiterInnen kann man Teil von Freakstock werden und ohne die vielen Hundert ehrenamtlichen helfenden Hände wäre das Festival nicht, was es ist. Hier bringen Viele ihre Kreativität ein, sodass es Bereiche gibt, die man woanders lange suchen muss. Alle dürfen sich einbringen und ausprobieren. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem Begegnung passiert – mit sich selbst und mit anderen. So werden Brücken gebaut und kommen Menschen zusammen, die dies sonst nicht würden – das setzt unglaubliches Potential frei.

[6]

Abgesehen von den Auftritten der Bands und 3 DJ’s wird es Hauptseminare geben, „kein Parallelprogramm. Es soll eine Zeit von gemeinsamen Hören, Beten, Tanzen, Singen sein – letztendlich ein Gottesdienst in groß und laut, trotzdem aber persönlich und herausfordernd.“ [7]

Zusätzlich sind ca. 50 Workshops angekündigt. Darunter z.B. „Das Evangelium des Tisches“, „Gewaltfrei gegen Besatzer? Ziviler Widerstand bei Jesus und heute“ oder z.B. „The Good Shepherd Leadership“ (English) mit Tommy Phillips.

My name is Tommy Phillips. I have been a pastor for 19 years in Tampa Florida, and have been a touring recording artist since for two decades under my middle name, Preson Phillips. I have released 7 studio albums since 2000, and currently hold a MA in New Testament theology from Northern Seminary in Chicago, Illinois, USA. I love making complex ideas easy to grasp, and creating corporate worship music to keep the church on mission. My pastoral work and music career have always worked hand in hand, and I am committed to guiding the worldwide church towards Christlike humility so that it can be the presence of Christ in a darkened world.

Tommy Phillips bzw. Thomas Preson „Tommy“ Phillips (*1980) ist ein „US-amerikanischer christlicher Musiker und Pastor der Watermark Church in Seminole Heights“ [8] (zum Bild 1 gehört noch die Überschrift: „Bring your tattoos to church“)

Im Bild ist der Pastor Tommy Phillips zu sehen. Er sieht auf den ersten Blick eher wie ein Rocker aus. Er trägt einen Vollbart, ein kariertes Hemd und die Ärmel sind nach oben gewickelt. Sein linker Arm ist komplett tättowiert. Das ist deutlich zu sehen. Denn er verschränkt seine Arme vor seinem Oberkörper. Sein linker Arm ist dominant.

[9]

Profilbild von Tommy Phillips von Facebook. Seitenansicht auf den Sänger, der auf der Bühne hinter einem Mikrophon steht und aufder Gitarre spielt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit Aufdruck und sein linker tättowierter Arm ist zu sehen.

[10]

und er wird mindestens 2 Workshops leiten. Nämlich auch: Imago Dei – Made in God`s Image (English).“

Als Workshop wird noch eine „Godly Play Darbietung für Erwachsene (ab 15 Jahre)“ „Gott hören“ angeboten. Der „Godly Play“-Stil wurde in der amerikanischen Quäker Bewegung entwickelt. [11]

Godly Play“ bedeutet „Gott spielend und hörend, feiernd und gestaltend, staunend und redend zu begegnen[12] und ist „ein Konzept spiritueller und religiöser Bildung“ und „verbindet Impulse aus der Montessori-Pädagogik mit Inhalten des christlichen Glaubens“. [13]

Auf was ich hinauswill ist folgendes. Das Freakstock-Festival ist ein Event der Jesus-Freaks. Sie sind die Veranstalter*innen.

Etwa 2.000 Mitglieder/Mitstreiter*innen gehören laut Wikipedia der Bewegung bzw. dem Verein an, der auf der Idee beruht einen Ort zu haben, wo „Freaks, Punks, Hippies und Szeneleute sich wohl fühlen“. [14]

Es ist also eine relativ kleine Bewegung und trotzdem gibt es hier z.B. auch Merchandising.

Schwarzes T-Shirt mit Jesus Freaks Alpha Omega Oldschool (Schwarz).

Schwarzes Hoodie. Jesus Freaks Alpha Omega Oldschool

Christlich-missionierende Gruppierungen, Organisationen, Vereine oder auch Bewegungen und seien sie noch sie klein, dürfen auf keinen Fall ignoriert oder belächelt werden. Denn dahinter steckt ein ausgefeiltes Konzept.

Ein Beispiel:

So sieht das Liederbuch der Jesus-Freaks aus: „Follow the Liederbuch“.

Bild vom Cover „Follow the Liederbuch“

Das hat zumindest bei der Verfasserin dieses Thread zu Assoziationen geführt und führte diese zum Versandhandel Impericon, der im „Wesentlichen … Kleidung, Tonträger und Konzertkarten von Gruppen aus der Hardcore-Punk und Metalcore-Szene sowie Streetwear“ anbietet. [15]

Hier gibt es z.B. diesen Hoodie.

Auf dem Foto ist ein Mann oder eine männlich gelesene Person zu sehen, d. ein schwarzes Hoodie mit dem Aufdruck Follow The Leader zu sehen.

Auch die Assoziation mit „Follow Your Leader“ wäre denkbar.

Schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck Follow Your Leader. Darüber ist das Foto von A.H., der sich erschießt.

Sie knüpfen also mMn sehr geschickt an bereits Vorhandenes an, allerdings an etwas dass nicht mit christlich in Verbindung gebracht werden kann. So erinnerte mich die Optik des Liederbuchs entfernt an kommunistische oder maoistische Propaganda.

Ich meine diesen Abschnitt des Covers

Oberer Abschnitt des Buchcovers. Zu sehen ist ein Kopf mit Kappe und ein rechter gestreckte Arm. Im Hintergrund Streifen.

und hier der Vergleich.

Ausschnitt eines Plakats einer chinesischen Propaganda. Zu sehen ist das Gesicht mit Kappe, ein gestreckter rechter Arm und im Hintergrund sind Streifen zu sehen.

Zu sehen ist das gesamte Plakat „chinesische kommunistische Propaganda Vorsitzender Mao, Plakate Etsy“.

Auf 4 Bühnen gibt es beim Festival christlichen Rock/Pop/Country oder andere Musikrichtungen aus unterschiedlichen Ländern darunter den USA, Kroatien und Deutschland.

Für jeden musikalischen Geschmack dürfte also etwas dabei sein und wer mag kann auf dem Gelände campen mit Zelt, Wohnmobil, Campingbus oder „sonstige Schlafunterkünfte auf Rädern[16] wie es die Jesus Freaks formuliert haben.

Und darum wirkt das ganze Spektakel irgendwie wie eine Art „christliches Wacken“. Zum Vergleich zwei Fotos. Auf dem ersten ist das Freakstock Jesus Festival zu sehen und auf dem anderen ein Foto von Wacken.

Ankündigung des Freakstock Festival. Zu sehen sind eine Bühne, Scheinwerfer und Menschen, die auf die Bühne starren. Konzertstimmung eben.

Foto vom Wacken-Festival mit Blick auf die Bühne, die mit Scheinwerfern beleuchtet wird. Es sind Menschen zu sehen, die vor Begeisterung ihre Arme in die Höhe strecken.

[17]

Wie schon gesagt, es ist ein ausgefeiltes Konzept, das vielleicht zu Missionierungen, Erweckungen oder Bekehrungen führen kann oder auch nicht.

Etwas wird es aber bei den Teilnehmer*innen bewirken und hinterlassen und das dürften angenehme Gefühle sein. Wie mensch sich auf oder nach einem Konzert eben so fühlt.

Dass dieses Event vom christlichen Missionierungsgedanken durchdrungen ist, wird nicht erkannt.
Der Sänger mit Tattoo, also Tommy Phillips, wird dann nicht mehr als Pastor gesehen, sondern als Bro.

Das nachfolgende Foto stammt von einem Shooting in Dresden. Der Fotograf schrieb einige Sätze über den Musiker und Ausnahmekünstler, erwähnte aber mit keinem Wort, dass der Musiker zugleich auch Leitender Pastor und Ältester einer Kirche ist, zu der auch ein Missionswerk gehört. [18]

Zitat:

Es war mir eine Ehre, Porträts von Preson machen zu können. Wir haben uns vor 5 Jahren über einen anderen Musiker kennengelernt und damals war ich Schlafzeuger auf seiner Tour. Er ist ein Ausnahmekünstler aus Tampa/Florida, macht leidenschaftlichen Americano/Indiefolk. Jetzt kam er wieder auf Tour, hat zwei Tage bei uns in Dresden verbracht und ich nutzte die Gelegenheit für ein Shooting.

Text: Es war mir eine Ehre, Porträts von Preson machen zu können. Wir haben uns vor 5 Jahren über einen anderen Musiker kennengelernt und damals war ich Schlafzeuger auf seiner Tour. Er ist ein Ausnahmekünstler aus Tampa/Florida, macht leidenschaftlichen Americano/Indiefolk. Jetzt kam er wieder auf Tour, hat zwei Tage bei uns in Dresden verbracht und ich nutzte die Gelegenheit für ein Shooting. Darunter ist ein Foto von Preson Tommy Phillips zu sehen. Aufnahmeperspektive seitlich unten. Er trägt eine Sonnenbille und hat einen Vollbart, der über das Kinn reicht.

Ein weiteres Bild von hinten. Er trägt eine modische Frisur, seitlich fast einen Sidecut, sein linker tättowierter Arm ist zu sehen und er trägt ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift: Keep Reaching And You Win. (Übersetzt: Mach weiter und du gewinnst).

[19]

Wer sich mit den Jesus Freaks näher befasst, findet zum Beispiel Bilder wie dieses.

Ein männlich gelesener junger Mensch (Mann) mit Dreadlocks, die ihm vom Kopf abstehen. Ein Arm ist nach oben gestreckt mit gespreizten Fingern. Das Foto wirkt sehr dynamisch und auf dem schwarzen T-Shirt ist eine Aufschrift erkennbar aber nicht lesbar.

[20]

Auch Simeon Wetzel, der junge Mann (männlich gelesene Mensch) auf dem Bild, engagiert sich bei den Jesus Freaks in Dresden und hat auch schon für freakstock viel Zeit investiert, [20] schreibt er selbst auf seiner Webseite.

Er ist mittlerweile freiberuflicher Mediengestalter und hat Life Capture für die Erstellung von Videodokumentationen, Flyer und Broschüren … gegründet als „Zweig von Jugend mit einer Mission Hernhut“ (JMEM Deutschland – Gott kennen und ihn bekannt machen).

Zu seinen Projekten gehören ein Podcast, bibelcartoon und JesusComic.

Auf was ich abschließend hinaus will. Ganz gleich wonach was oder wer ausschaut, es läuft auf die Missionierung hinaus.
Denn sie bleiben nicht unter sich, sondern wollen allen von Gott erzählen und ihre vermeintliche „Erleuchtung“ verkünden.

Aufgeschlagene Bibel und darauf liegt ein Holzkreuz

So sieht’s nämlich aus.
#Alerta!
#EvangelikaleSindGefährlich

#FundisZurHölleJagen

Nachträgliche Ergänzung vom 19.08.2022

Jesus Freaks Wedel gehören zu den ideellen Unterstützer*innen des Marsch für das Leben, organisiert vom Bundesverband Lebensrecht (BVL). [1] Sie unterstützen damit eine Anti-Choice-Organisation.

Innenansichten eines ehem. Jesusfreaks
(ca von 19XX – also beinahe von Anfang, an bis ca 20XX):

die Sache mit den Symbolen und den Ähnlichkeiten ist keine wirkliche Entdeckung. Das war seit der informellen Gründung in einem Hamburger Wohnzimmer von Anfang an beabsichtigt und auch offen kommuniziert, dass mit diesen Symbolen gespielt wird. Es war aus der Szene für die Szene.

(Einschub: Genauso wurden auch umgekehrt christliche Rituale hergenommen und von den Menschen, die da zusammengekommen sind, an die eigene Lebenswirklichkeit angepasst.

Da gab z.B. Experimente mit Abendmahl mit Chips und Dosenbier (aus der Anfangsphase), was die traditionelle Christenwelt ziemlich angepisst hat.

Das war nicht irgendwie gemacht, sondern kam aus den Bedürfnissen der Leute, die Inhalte für sich erlebbar und erfahrbar zu machen.

Hintergrundgedanke war, so wie Jesus beim Abendmahl das genommen hat, was gerade da war. Und das ist in so einer Punker-WG halt eher Bier und Chips statt Wein und Backoblaten.)

Nach und nach kamen dann Menschen aus anderen Szenen und Richtungen dazu und brachten ihre entsprechenden Symbole mit. Da ist überhaupt nichts Subversives dran, das war genau so gewollt und wurde sehr laut auch gesagt.

Auch das „ausgefeilte Konzept“ ist etwas, das über 30 Jahre gewachsen ist. Das erste Freakstock war ein Kennlern-und Vernetzungstreffen, mit einer Band, die da am Abend gespielt hat.

Heute ist es ein relativ kleines Festival.

In den 90ern und den ersten 2000er Jahren ist es dagegen jedes Jahr größer geworden bis es die 10tausender Marke gesprengt hat.

Es kamen sehr viele junge Menschen, teils auf der Suche, aber auch extrem viele aus anderen Gemeinden, die von dem Happening-Charakter angezogen waren.

Was war nicht geplant, niemand hat sie eingeladen und genau genommen wurde das auch von uns sehr kritisch gesehen. Es ging nie darum, möglichst viele zu werden, sondern für uns einen Ort zu schaffen, wo wir unseren Glauben entsprechend unserer Art leben konnten, was in traditionellen Gemeinden halt nicht ging, weil wir nicht so sein durften, wie wir waren (Piercings, Tattoos, Musik z.B. waren ein Riesenthema)

Da es bei den Jesusfreaks von Anfang an keine Leitung oder Hierarchien oder vorgegebenen Lehrmeinungen gab, entwickelten sich mit dem zunehmendem Wachstum Strukturen und Regeln, wenn Dinge nicht funktioniert haben, die sich dann auch -eben weil es niemanden gab, der die Richtung vorgibt – gegenseitig widersprochen haben.

Es wurden Dinge ausprobiert, Dinge gemacht, auch solche, die nicht cool waren, es wurde gestritten, probiert und versucht und aneinandergekracht.

Jesusfreaks sind/waren ein extrem bunt gemischter Haufen Leute mit ebenso verschiedenen Meinungen zu allen möglichen Themen. Die eine Haltung und Lehrmeinung gab es nicht. Da kamen dann halt auch diverse Seltsamkeiten (teils auch wirklich sehr schräge Sachen, die in der Bewegung hart kritisiert und diskutiert wurden) mit rein. Das ist wohl der Preis für den nicht-hierarchischen antiautoritären Anspruch, den die Bewegung hat.

Hinter dem Ganzen steht kein designtes Konzept, sondern es ist eins aus dem anderen gewachsen.

Wenn was nicht funktioniert hat (z.B. Organisatorisches), wurden Lösungen überlegt, die wiederum zu neuen Problemen und daraus wieder neuen Lösungen usw, bis es super unübersichtlich und verwurschtelt wurde.

Nach diesem 10tausender-Festival kam die Erkenntnis, dass es so nicht weiterlaufen kann und es wurde die Reißleine gezogen. Das folgende FS war dann wieder ein reines von und für Jesusfreaks, um sich Luft zur Neubesinnung zu verschaffen (was uns von Teilen der Kids aus anderen Gemeinden dann echt übel genommen wurde)

Es folgte ein jahrelanger Prozess der Neustrukturierung. Dies war sehr mühsam und langwierig, da eben der Anspruch war, zu konsensbasierten Ergebnissen zu kommen.

Ich selbst bin seit ca. XX Jahren nicht mehr involviert (was aber keine Abkehr war, sondern es hatte div. andere Gründe, weshalb der Kontakt eingeschlafen ist).

Worauf ich hinaus will ist, dass es so nicht zutrifft, dass hinter all dem ein durchdesigntes Konzept steht, dass sich irgendwelche Seelenfänger am Schreibtisch ausgedacht haben.

Das Ganze ist ziemlich organisch gewachsen.

Auch der Punkt, dass Absichten verschleiert werden, ist so nicht richtig. Im Gegenteil, an der message, dass es auf dem Freakstock  von Anfang bis Ende um Jesus geht, daran kommst du dort gar nicht vorbei.

Das liegt völlig offen. Wer hingeht, geht genau deshalb. Und entweder Leute nehmen was für sich mit, oder eben nicht und bleiben beim Bier auf dem Zeltplatz.

Das Motto war halt immer laut, schrill und bunt, vor allem in der Anfangszeit. Geboren aus einer Begeisterung für Jesus und Nicht-Klarkommen mit den etablierten Gemeinden und Kirchen.  Und es war am Anfang halt eine Bewegung aus sehr jungen Menschen, mit allem was an Übertreibungen und übers Ziel hinaus schießen so dazugehört.

Gerade das FS ist ja nicht so, dass eins da unbedarft reinstolpert. Wer da hingeht, weiß wo sie*er ist.

Auch „Ausstiegsprobleme“, wie es in Gruppen mit Sektencharakter häufig ist, habe ich nie erlebt. Wer nicht mehr dabei sein wollte, ist halt gegangen, Freundschaften blieben wenn gewünscht erhalten.

Die einzelnen Gruppen in den Städten haben sich in ganz verschiedene Richtungen entwickelt. Einige sind heute kaum von traditionellen Baptistengemeinden zu unterscheiden, andere immer noch im AJZ-Stil. Es stimmt schon, es gab viele Gruppen, die sich von Ausrichtung und Stil nach und nach den etablierten Gemeinden angepasst haben (teilweise auch mit unguten Querverbindungen zu US-rechts-konservativen Gemeinden und welche, die, wie du erwähnt hattest, mit Steiger und US-Orgas zusammenarbeiten. Das betrifft aber jeweils die jeweilige lokale Gruppe und nicht die Bewegung an sich. Dies wird dann auch in Teilen aufs FS reingetragen.

Wie es heute konkret aussieht, dazu kann ich allerdings nicht viel sagen.

Die Weselys

Dieser Beitrag steht im Archiv mit Grafiken und Screenshots zur Verfügung

Dieser Beitrag möchte zeigen, wo christlicher Fundamentalismus noch zu finden ist. Denn er ist zugleich Schnittstelle oder Klebstoff der versch. Gruppen/Organisationen zusammenführen kann und zusammenhält.

Ausgangspunkt ist das Unternehmen Quatromedia mit Sitz in Otterberg. [1] Quatromedia stellt Werbevideos und Imagefilme her, Immobilienfotografie Hochzeitsvideos, Hochzeitsfotos und das auch mit einer Drohne.

Wir möchten keine normalen Standardvideos drehen. Unsere Videos sollen den Charakter des Produkts oder des Unternehmens zeigen und die Geschichte, die dahinter steht“. [2] So beschreiben sie sich selbst.

Zu den bisherigen Kunden*innen gehören z.B. 1. FC Kaiserslautern, die Stadt Kaiserslautern, O’Bros GbR (München) … .

Auflistung der Kunden: 1 FCK, Engel & Völkers, artfliesen, Stadt Kaiserslautern, Lebenswert, Medical Physios, O’Bros, Speer Sanitätshaus, Reifen Broschart, dazu folgen 3 Profile von unbekannten und nicht zu ermittelnden Unternehmen.

[3]

Quatromedia ist bekannt aus: Die Rheinpfalz, SWR3, RPR1, zdf NEO, Mannheimer Morgen und Speyer Kurier. Damit können sie werben. Das sind angenehme Referenzen für zwei katholische Fundis.

Bekannt aus: Die Rheinpfalz, SWR3, RPR1, zdf neo, Mannheimer Morgen und Speyer Kurier.

[4]

Hinter Quatromedia stehen nämlich die Brüder Joshua und Simon Wesely,

Foto von Joshua und Simon Wesely.

[5]

die den Film „2025: The World Enslaved by a Virus“ gedreht haben.

Foto zum Film 2025. Zu sehen ist Joshua, der eine Lederjacke trägt, einen Ring mit Kreuz, eine Kette mit Kreuz und in seihen Händen hält er einen Mundschutz. Im Hintergrund ist ein Soldat zu sehen und eine junge Frau, die gleichfalls eine Kette mit Kreuz trägt.

[6]

Wir befinden uns im Jahr 2025: Seit dem Erscheinen von Covid-19 im Jahr 2020 ist die Welt nicht mehr dieselbe: Ein neues System mit einer einzigen Weltregierung wurde eingeführt“, [7] so lautet die Filmbeschreibung.

Überall herrscht im Film, den sie selbst unter Abenteuer und Science fiction einordnen, der Kommunismus, es gibt eine Weltsprache, Reisen sind illegal und das Christentum wurde verboten, um nur einige Beispiele zu nennen.

D.h. im Film gibt es eine neue Weltordnung, als bedrohliches Szenario in 2025, also in drei Jahren.

Eine Zusammenfassung des schlechtesten Films aller Zeiten, mal abgesehen von der christlichen Botschaft, steht bei Youtube von 2 Bored Guys zur Verfügung. youtube.com/watch?v=VoeQdK (Viel Vergnügen!)

Die Weselys haben auch 1 Youtube Kanal mit 15.500 Abonnent*innen. Sie bezeichnen sich selbst als „christliche Youtuber (Weselys) und Influencer und möchten Gott in diese Welt bringen und Menschen zeigen, wie gut er ist“. Im Impressum des Kanals steht Joshua Wesely aus Otterberg. [8]

Ebenfalls mitverantwortlich ist Joshua Wesely für Kirche U30, die nach 1 1/2 Jahre beendet wurde. [9]

Was vielleicht auch an den Kommentaren liegt, die sie so grundsätzlich erhalten, wie z.B. beim Thema „Dinosaurier – Warum die Bibel schweigt“ vom 10.08.2019.

Zitate bzw. Kommentare:

Lange nicht mehr so gelacht“ oder

Solche Videos kann man sich doch nur ansehen um sich zu amüsieren“ oder

Du bist Ned Flanders in echt“ oder

Manchmal frage ich mich ja schon, ob Du das wirklich ernst meinst was Du in diesen Videos sagst. Irgendwie habe ich ja immer noch insgeheim die vage Hoffnung, dass das ein Satirekanal ist 🙂“.

Allerdings sind die Betreiber*innen von Wesely’s (Joshua, Tabitha, Simon, Isabelle und Laura) außerordentlich dünnhäutig, wenn sie behaupten jeden Tag sehr sehr viele Hate Kommentare und Nachrichten zu erhalten. [10]

Ich habe allerdings keine Hasskommentare gelesen und möchte lieber auf den Geschäftssinn der christlichen Familie Wesely und auf die Inhalte eingehen und nicht auf deren Dünnhäutigkeit, die sie z.B. mit Rechten, mit Rassist*innen, mit Terfs und Swerfs … teilen.

Joshua Wesely, der gewissermaßen durch das Programm des Youtube-Kanals führt, „ist Jahrgang 1998 und studiert an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Er gründete die Lobpreisband Chara Worship und leitete mehrere Jahre den Young Adult Bereich in der Gemeinschaft Chara/Gerbach. 2018 gründete er zwei Start Ups: Sandhäger & Wesely Marketing und Car Strike. Sein Buch „Erfolgreich Lobpreis führen“ erschien im Januar 2019.“

Soviel zu seiner Person.

Ein Foto von Joshua Wesely, der verklärt in die Kamera schaut und lächelt.

[11]

Sein Vater Dr. Stephan Wesely ist Autor, Speaker, Mitbegründer und Partner von OQM International, ein Beratungsunternehmen, „das sich auf die Organisationsdiagnose und –entwicklung in Wirtschaftsunternehmen, Verbänden, gemeinnützigen Organisationen und christlichen Gemeinden spezialisiert hat, sowie Inhaber der Consulting Plattform „Exaudit – Fit to Serve“. [12]

2019 gründete Michaela Wesely, die Ehefrau, die LifeLong Incorporation mit Sitz in Spokane WA, USA und einer Addresse in Otterberg.

D.h. es existieren Verbindungen, die auch in die USA führen.

Life Long hat hat die Vision „die Scheidungsrate weltweit um 10% in 10 Jahren zu reduzieren.“ Dazu wurde eine App entwickelt, „die eine gesunde und erfüllte Beziehung ausmachen“. [13]
Zusätzlich noch ein Taschenbuch und ein praktisches Buch für die Handtasche neben einem Coaching-Angebot.

Abgebildet sind das Taschenbuch, das neue Buch für die Handtasche und die App.

[14]

Nun zu den Inhalten und den christlichen Botschaften, die der mittlerweile verheiratete Joshua und sein Team via Youtube verbreiten.

Diese Inhalte interessieren möglicherweise oder sogar offensichtlich Personen, die das Logo der Identitären Bewegung (IB) verwenden und die frommen Leutchen blenden es einfach so ein, wie der nachfolgende Screenshot aus dem Video vom 01.09.2020 „Wir beenden Kirche U30 – Es ist vorbei!“ beweist.

Ein Screenshot vom Video „Wir beenden Kirche U30 – Es ist vorbei!“ Unten links im Bild ist das Logo der Identitären Bewegung vom Account erwinsmk zu sehen „Eure lockere, entspannte Art“ dazu das Emoji eines nach oben gestreckten Daumens. Die Wesely’s, also noch 4, sitzen nebeneinander auf einer Couch in freier Natur. Offensichtlich mitten im Feld.

[15]

Nun zu den Inhalten bzw. den Themen der Wesely’s. Denn sie verbreiten denselben Schund wie auch z.B. idea oder andere Evangelikale/christliche Fundis. Allerdings sind die Propagandist*innen junge Menschen, die ein wesentlich jüngeres Publikum ansprechen dürften.

Beispiel 1 behandelt das Thema „Töten im Krieg – Wann Mord keine Sünde ist!“ Die Antwort gibt es bereits bei Min. 0:59 „Nicht jedes Morden ist Sünde (…)“. Damit wäre das auch geklärt.

Im Bild ist Joshua zu sehen. Im Hintergrund „Kirche U30“ und die Einblendung „nicht jedes morden ist sünde erstens wissen dass nicht jedes“

Beispiel 2 Abtreibung ist Mord. Allerdings gilt hier nicht, dass nicht jedes „Morden“ Sünde ist. Das nicht.

Wie er „argumentiert“ das belegen zwei Screenshots. Der Zusatz Achtung: Biblischer Bezug wurde nachträglich hinzugefügt.

Im Halbdunkel ist Joshua zu sehen. Dazu: mutterleib verursacht die gleiche strafe vor die für jemanden der einen mord

[16]

Im Halbdunkel ist Joshua zu sehen. Schrift: erschaffung eines einzigartigen menschen eine partnerschaft mit gott eingehen

[16]

Beispiel 3 Misogynie

Für Joshua macht es Sinn und er findet es cool, dass sich Frauen in gewissen Situationen zurückziehen sollen und wenn sich die Situation verbessert habe, können sie wieder nach vorne treten und sichtbar sein.

Davon ist das christliche Großmaul mit passendem Bibelbezug überzeugt. 2 Screenshots können das belegen.

Screenshot aus dem Video „Frauen: Dürfen sie leiten, predigen, oder sogar Pastor sein? Warum so viele FALSCH liegen“ „wenn es die ganze situation bessert dann können wir da vorne treten was macht“ (Fehler entstammen dem Original)

[17]

2. Screenshot aus demselben Video: „Sinn. Cool wir kommen zum ersten Punkt warum“.

[17]

Beispiel 4 Pornographie. Er ist so gegen Pornographie, dass er nicht anders kann, als sich immer wieder damit zu beschäftigen. 8 Videos stehen zum Thema bereits zur Verfügung, d.h. 8x wird Pornographie zum Thema gemacht.

Beispiel 5 Sexualitätsfeindlichkeit. Er plädiert für den ausschließlichen Sex in der Ehe, weil Gott das so wolle, so Joshua vom Team Wesely’s.

Alles andere sei Unrein und Unzucht. Gott sage über die sexuelle Reinheit:„(…) Nicht in leidenschaftlicher Lust, wie die Heiden, die Gott nicht kennen“.

Beispiel 6 Antisemitismus. Dieser ist im Video „Könnte Angela Merkel der Anti-Christ sein?“ zu finden, ganz abgesehen davon, dass er Merkels Ansichten als teilweise sehr extrem empfindet und der Meinung ist, sie verfüge über einige Eigenschaften des „Anti-Christen“.

Bei der Frage nach der ethnischen Zugehörigkeit des „Anti-Christen“, also aus welchem Land er kommen wird, schwingt der Antisemitismus mit. Einige würden glauben, dass der „Anti-Christ“ ein Jude sei, so Joshua.

Durch diese Aussage ermöglicht er den Anschluss für antisemitische Personen/Organisationen.

Genauso wie mit Beispiel 7Sollte man sich impfen lassen? Meine Meinung zur Impfung“. In diesem Video wird ein Auszug mit Äußerungen des Impfgegners Dr. med. Steffen Rabe verbreitet. [18] (Min. 2.46)

Screenshot von dem Beitrag von Steffen Rabe, der im Bild zu sehen ist. Schrift „Wir arbeiten schon seit 30 jahren an RNA Impfstoffen“.

Der Kinderarzt Steffen Rabe gehörte zu den Unterstützer*innen von AllesAufDenTisch, ist mitverantwortlich für den offenen Brief der Ärzte gegen Impfdruck, gehört zum Vorstand der Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. und unterstützte u.a. auch das Anschreiben an die Mitglieder des deutschen Bundestages (7 Argumente gegen eine Impfpflicht).

Auch Joshua vertritt wie Rabe die Ansicht, der RNA Impfstoff sei noch nicht ausreichend getestet und es sei nicht bekannt, was es mit Fruchtbarkeit mache und die Spätfolgen seien unbekannt. An dieser Stelle klingt er wie ein*e gewöhnliche* Querdenker*in.

Dementsprechend ist dann hier auch eine Anschlussstelle für CoroNazis.

Denn Joshua, der für das Team Wesely spricht, will sich nichts diktieren lassen von irgendwelchem mächtigen Menschen. Aber anderen möchte er schon Vorschriften machen, denn das eine schließt das andere ja nicht zwangsläufig aus.

Eingefügt wurde auch dieser Beitrag, der laut Joshua sehr interessant sei. (Min. 3.50) [19] Dabei geht es um den Schriftzug oder die Botschaft „Geimpfte sind Versuchskaninchen …!

Bei Min. 3.50 beginnt ein weiterer Beitrag. Schrift „Geimpfte sind Versuchskaninchen …!“ unten drunten steht: „Kann doch nicht wahr sein“ lachendes Emoji und eines das die Achseln zuckt.

Weitere Beispiele sind: Wissenschaftsfeindlichkeit (Kreationismus), die häufige Verwendung des Narrativs Volk, Joshuas Glaube oder seine Überzeugung von der Existenz von Dämonen, Besessenheit und Dämonenaustreibung, LGBTIQ+feindlichkeit, … .

Abgesehen davon, dass Joshua sich selbst sehr gerne reden hört, dazu ausschweifende Bewegungen mit seinen Armen macht und das alles ohne Substanz ist, außer den Bibelversen, die er anzubieten hat, verbreiten die Wesely’s mit ihrem Kanal denselben menschenverachtenden Wein allerdings in neuen Schläuchen oder besser formuliert in einem jugendgemäßen Erscheinungsbild. [20]

Profil vom Youtube Kanal Wesely’s mit 5 jungen Menschen und dem hauseigenen Logo oder Profilbild.

Vor 4 Monaten schrieb Problemkind einen Kommentar anlässlich des Videos „Pride Month und Christen – So solltest Du darauf reagieren!“ Inkl. Emoji. Eines mit verkniffenen Augen und Mund.

#Pride #christ #LGBT „Pride Month und Christen So solltest du darauf reagieren!“ Dann folgt ein Emoji. Das Video ist vom 17.06.2020 mit 29.706 Aufrufen.

Zitat: „Der Gedanke daran, dass es Menschen gibt, die tatsächlich diesen müll glauben, macht mir Angst…[21]

Im Hinblick auf die aktuelle Situation in Ungarn, in Polen und die Ereignisse in den USA sollten „wir“ nicht nur Angst haben, sondern auch wachsam sein und kämpferisch werden.

Denn wenn Menschen oder auch Männer wie Joshua Gehör finden und Einfluss nehmen können, werden nach und nach die unveräußerlichen Rechte von Menschen (LGBTIQ+ und Frauen) verloren gehen.

Kreationismus und Wissenschaftsfeindlichkeit werden sich durchsetzen und vieles mehr. Deshalb #FundisZurHölleJagen #Alerta!!!

Für Interessierte hänge ich das noch an