Evangelikale und christliche Fundis – Teil 10

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Teil 9

Teil 10

Dieser letzte Teil der kritischen Auseinandersetzung mit Evangelikalen und christlichen Fundis ist den Opfern oder/und Aussteiger:innen gewidmet. In diesem zehnten und letzten Teil sollen sie zu Wort kommen.

Zitat:
„Dass ein gutes Mitglied der Gemeinde sämtliche Freunde außerhalb der Gemeinde, also weltliche Menschen, aufgeben muss hat ganz klar den Zweck, dass man absolut alleine da steht, wenn man die Gemeinde verlässt. Besonders perfide ist dabei, dass von dieser Trennung auch die Familie betroffen ist. Nicht nur einmal habe ich in Gesprächen mit Gemeindeneulingen gehört, dass diesen gesagt wurde „Also entweder Dein Vater, (Mutter, Bruder, Schwester, Tochter, Sohn) findet auch zu Jesus, oder Du musst Dich leider von ihm oder ihr trennen“. [1]

 

Zitat: „Alles, was mit Sexualität vor der Ehe zu tun hat, galt in der Gruppe als verwerflich“, sagt Markus. „Homosexuell zu sein, wird und wurde als noch dreimal schlimmer angesehen, als eine Sünde gegen Gott.“ [2]

 

Zitat: „Kaspers erklärte, nach den Aussagen ausgetretener Gemeindeglieder sehe sich der Pastor der Wera-Gemeinde als alleiniger Inhaber der Wahrheit und setze sich als Richter über seine Gemeinde an die Stelle Gottes. Er verlange unbedingten Gehorsam und habe mit seinen Familienangehörigen und Leitungsmitgliedern „ein System der Angst und der Überwachung“ aufgebaut. Zweifel an seiner Gemeindeführung lasse er nicht zu, Kritiker mache er mundtot und verfluche sie als vom Satan besessen. 80 Mitglieder sollen inzwischen ausgetreten sein.(…) Abtrünnige Gemeindemitglieder wurden nach eigenen Angaben mit einer Kontaktsperre belegt, Mitglieder aufgefordert, Freundschaften mit Ausgetretenen zu beenden. Selbst für Kinder gebe es Besuchs- und Kontaktverbote. „Die Risse gehen durch Familien“, hat der Pfarrer in Seelsorge-Gesprächen erfahren.“ [3]

 

Zitat: „Schauen sie zurück auf ihre Vergangenheit, flammt die Wut im Bauch jedes Mal heftig auf. Die Wut auf die Freikirche. Auf die eigene Familie. Darauf, dass ihnen keine Wahl gelassen wurde, ihnen ein Leben aufgezwungen wurde, das geprägt war von Schuldgefühlen. Denn die Angst, Gott nicht zu genügen, war allgegenwärtig.“ [4]

 

Zitat betr. Neuapostolische Kirche: „Durch ihre Angst machende, rigide Auffassung, die allein selig machende Vereinigung zu sein, herrscht nach Innen hin ein großer Druck, der durch Verdammungsandrohungen verstärkt wird“ (…) „Bis ins Jugendalter konnte ich nur bei Licht einschlafen“, schildert Stefan K.. Seine Mutter will solche Seelen gesehen haben. In besonderen Gottesdiensten werden diese posthum zu Neuapostolen gemacht. Die Gläubigen nennen das „Entschlafenenwesen“. [5]

 

Zitat: „Wir hatten Angst vor dem Weltuntergang. Wir haben uns als schuldige Sünder gesehen“, sagt sie. „Ich habe in einem dystopischen Paralleluniversum gelebt.“ (…) „Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn und schon die Rute nicht“ – dieses Credo sei bestimmend für die Kindererziehung gewesen. Sie selbst erlebte keine körperliche Gewalt, habe diese aber in anderen Familien wahrgenommen: „Doch ich habe oft beobachtet, wie meine Freundinnen von ihren Eltern geschlagen wurden.“ Kinder seien zur Strafe auch weggesperrt worden.
Zudem sei eine repressive Sexualmoral gelehrt worden, etwa dass Homosexualität dämonische Besessenheit bedeuten würde.“ [6]

 

Zitat von B.K.: „Die Großeltern väterlicherseits gehörten einer evangelikalen freikirchlichen Gemeinde an. Sie hatten fünf Kinder und ich weiß, dass mindestens einem der Söhne, als dieser in die Pubertät kam, die Hände am Bettpfosten festgebunden wurden, damit dieser nicht masturbiert.“

 

Zitat vom B.K.: „Die evangelikalen Großeltern schlugen ihre Kinder nach Ansage und Termin schon beim geringsten Vergehen. Die Kinder mussten sich dann im Keller einfinden, wo sie mit einem Gürtel oder einem Riemen misshandelt wurden. Die eingesetzte Gewalt als Erziehungsmittel gegen ihre Kinder begründeten die „frommen“ Eltern mit dem Satz: „Wen Gott liebt, den züchtigt er.“

 

Zitat betr. Siebenten-Tags-Adventisten: „Es muss publik gemacht werden, wie da Druck aufgebaut wird. (…)Es ging immer alles um richtig und falsch in meinem Leben, um die Angriffe des Teufels und um Gottgefälligkeit.“ [7]

Für Ergänzungen vorgesehen ….

Evangelikale und christliche Fundis – Teil 9

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Teil 8

Teil 9

Dieser Teil steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

1. Teil 9 der kritischen Auseinandersetzung mit Evangelikalen und christlichen Fundis

2. Als ich jüngst die idea Nachricht las: „EKD-Fonds fördert evangelikale Organisationen auch 2021“ und sah welche „Werke“, also Organisationen oder Projekte, bezuschusst werden und wieviel Menschenfeindlichkeit damit gleichzeitig subventioniert wird,

Siehe Text.

Siehe Text.

3. war mein erster Impuls auf einige dieser Orgas/Vereine, wie z.B. Gerth Medien und das christliche Mädchenmagazin „Sis“ näher einzugehen.

4. Erst mit zunehmender Auseinandersetzung mit dem Thema wurde mir bewusst, dass die Empörung wesentlich früher einsetzen muss und so kam dieser Thread zustande, der sich mit der Subventionierung evangelikaler Organisationen mit öffentlichen Geldern befasst.

5. 1. Mit der Kirchensteuer

6. Die Kirchensteuer wurde 1919 als das Recht der Kirchen, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben („Kirchensteuererhebungsrecht“) sind in Art. 137 Abs. 6 Weimarer Reichsverfassung (WRV) verfassungsrechtlich anerkannt, [0] in der Weimarer Verfassung verankert. [01] Sie ist der Idee nach ein Mitgliedsbeitrag, der die Trennung von Kirche und Staat rechtlich und finanziell absichern soll.

7. Eigentlich müsste ich schreiben „sollte“, denn ganz so getrennt sind Kirche und Staat eben doch nicht. Das zeigt sich schon daran, dass die Kirchensteuer vom Finanzamt erhoben wird

8. und das Amt für diese Tätigkeit z.B. 2015 der Evangelischen Kirche in Deutschland (kurz EKD) 175 Millionen in Rechnung stellen konnte. [1] Die EKD ist es auch, die die „evangelische Kirchensteuer“ erhält und verteilt und auch von Menschen profitiert, die aus der Kirche ausgetreten sind.

Text vom 2.11.2019. „Einer zahlt für zwei Kirchensteuer: Wer nach dem Kirchenaustritt trotzdem noch zahlen muss. (…) Wer aus der Kirche austritt zahlt anschließend keine Kirchensteuer mehr. Dennoch kann ein Teil des Einkommens an die Glaubensgemeinschaft fließen, wenn der Ehepartner weiter Mitglied ist. In manchen Teilen Deutschlands muss er das besondere Kirchgeld zahlen, wenn das sogenannte glaubensverschiedene Ehepaar eine gemeinsame Steuererklärung abgibt. Das Finanzamt berechnet diesen Beitrag auf der Grundlage des gemeinsam zu versteuernden Einkommens. Diese Pracis hat das Bundesverfassungsgericht mehrmals bestätigt (Az.: 2 BvR 816/10) (…)“.

[2]

10. Soviel nur dazu.

11. Bis 2019 erhielt idea Zuschüsse oder Subventionen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

12. Dies änderte sich mit dem Synodenbeschluss Ende 2017 und der Entscheidung Förderfonds einzurichten für dessen Gelder sich evangelikale Medienwerke bewerben können. [3]

13. Für das Sprachrohr der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) oder Evangelische Allianz Deutschland (EAD) idea bedeutete dies die schrittweise Reduzierung von 132.000 Euro auf 90.000 (2018), auf 60.000 (2019) und endete 2020 mit der kompletten Einstellung. [4]

14. Stattdessen wurden 2020 fünf evangelikale „Medienwerke“ bezuschusst bzw. subventioniert und zwar diese: 3E – echt.evangelisch.engagiert, das christliche Mädchenmagazin „Sis“, Bibel.Lifestream, das TV Magazin der Liebenzeller Mission und Bibelbeweger. [5]

• die Zeitschrift „3E - echt.evangelisch.engagiert“ Herausgegeben wird diese vom SCM Bundesverlag, der zur Stiftung Christliche Medien (SCM) gehört, die der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahesteht und damit mit ähnlicher theologischer Grundlage arbeitet. Zur Stiftung Christliche Medien gehört die SCM Verlagsgruppe mit insgesamt 7 angeschlossenen Verlagen, darunter Gerth Medien und adeo. Die beiden letzt genannten Verlage haben ihren Sitz im mittelhessischen Asslar. • das christliche Mädchenmagazin „Sis“ Herausgegeben wird Sis vom Lydia Verlag, der seit 2010 Gerth Medien angeschlossen ist. Der Lydia Verlag gibt auch die christliche Frauenzeitschrift Lydia heraus. • der Bibel.Lifestream, ein interaktives Online-Format für Kleingruppen • das TV Magazin „weltweit – am Leben dran“ der Liebenzeller Mission • Bibelbeweger.de, eine Mediathek für Gemeinde und Gottesdienst von Die Apis. Evangelischer Gemeinschaftsverband Württemberg mit Sitz in Stuttgart.

15. 2. Mit Steuergeldern

16. Beispiel 1: Schulen in freier Trägerschaft, also sog. Privatschulen, darunter christliche Bekenntnisschulen, erhalten 60 bis 70 % staatliche Förderung wie der Verband evangelischer Bekenntnisschulen, kurz VEBS, berichtet. [8]

Siehe Text

17. VEBS ist ein sog. „Werk“ der EAD. VEBS angeschlossen sind etwa 160 Schulen und Kitas. [9] Träger dieser Schulen wiederum sind gemeinnützige Vereine, [10]

18. in deren Schulen und Kitas z.B. Kreationismus, also die christliche Schöpfungsgeschichte, zu dem sich VEBS 2012 bekannte, unterrichtet wird und nicht die Evolutionsbiologie.

19. Auch Bekenntnisschulen, die nicht bei VEBS gelistet sind, erhalten staatliche Zuschüsse. Wie viele es sind konnte nicht ermittelt werden. Das Land Hessen z.B. erstattet staatlich anerkannten Schulen in freier Trägerschaft 50% der Gesamtkosten. [11]

20. Die August-Hermann-Francke-Schule im mittelhessischen Gießen gehört dazu. Sie gehört zum Netzwerk der Evangelischen Allianz Gießen [12] und auch sie wird mit 50% bezuschusst.

21. Ebenso die Freie Evangelische Bekenntnisschule Bremen (febb), die bei VEBS nicht gefunden werden konnte, erhält staatliche Zuschüsse bzw. Subventionen fürs unterrichten, fürs mobben, fürs diskriminieren und für Transfeindlichkeit.

22. Quellen: https://taz.de/Evangelikale-Erziehung/!5723499/ und https://www.nwzonline.de/bremen/mobbing-bremen-lehrer-transsexuell-schueler_a_50,9,3944320499.html

23. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 3 Lehrer der febb wegen des Verdachts auf Misshandlung Schutzbefohlener.

24. Das Forum Säkulares Bremen forderte deshalb im September 2020 die Finanzierung dieser Schule umgehend einzustellen. [13]

Screenshot von hier: https://hpd.de/artikel/staatliche-foerderung-evangelikaler-bekenntnisschule-beenden-18474 Im Screenshot ist zu lesen, dass große Teile der Lehrerschaft, des Vorstandes und der Geschäftsführung der Bekenntnisschule evangelikale Überzeugungstäter:innen sind.

25. Beispiel 2: Kaleb bzw. das Kaleb-Zentrum Dresden 

26. Bei Kaleb (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren) handelt es sich um einen gemeinnützig anerkannten Verein organisierter Abtreibungsgegner:innen, der der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) nahesteht.

27. Es ist also ein evangelikaler Verein.

28. Das Kaleb-Zentrum Dresden ist als Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle anerkannt, stellt KEINEN für einen Abbruch notwendigen Beratungsschein aus, erhält aber trotzdem öffentliche Mittel

29. und zwar vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Jugendamt Dresden, vom Gesundheitsamt Dresen, vom Freistaat Sachsen …

30. Der Eintrag im Blog über Kaleb vom 10.09.2020 ist was die Förderer betrifft nicht mehr aktuell. Denn es sind weitere hinzugekommen.

31. Zum Vergleich ein Screenshot vom 10.09.2020 mit 7 Förderern

Text: Förderer Wir werden gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das Jugendamt Dresden, das Gesundheitsamt Dresen, der Freistaat Sachsen, Aktion Mensch, Software AG, Familienbund der Katholiken, Landesverband Sachsen. Viele weitere Spender beteiligen sich derzeit mit kleinen und größeren Beiträgen. Ihnen allen gilt unser ganz herzliches Dankeschön!

(Förderer: das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; das Jugendamt Dresden, das Gesundheitsamt Dresden, der Freistaat Sachsen, Aktion Mensch, Software AG, Familienbund der Katholiken, Landesverband Sachsen)

32. Zum Vergleich ein Screenshot vom 19.12.2020 mit mittlerweile 13 Förderern

Text: Förderer Wir werden gefördert duch: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Jugendamt Dresden, Gesundheits Dresden, Freistaat Sachsen, Aktion Mensch, Software AG, Familienbund der Katholiken, Landesverband Sachsen, COSMO CONSULT GmbH, Ladies‘ circle, Leßmann & Wagner Immobilienmakler GmbH Dresden, Qoniac GmbH Dresden, WOBA Dresden GmbH, HuManS-Stiftung Heidelberg. Viele weitere Spender beteiligen sich derzeit mit kleinen und größeren Beitragen.

(Förderer: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Jugendamt Dresden, Gesundheitsamt Dresden, Freistaat Sachsen, Aktion Mensch, Software AG, Familienbund der Katholiken, Landesverband Sachsen, COSMO CONSULT GmbH, Ladies‘ circle, Leßmann & Wagner Immobilienmakler GmbH Dresden, Qoniac GmbH Dresden, WOBA Dresden GmbH, HuManS-Stiftung Heidelberg.)

33. 3. Mit Fördermitteln der EU, vom Bund oder den Ländern also projektbezogene Förderung von Vereinen und Initiativen, die einen gemeinnützigen Zweck verfolgen.

34. 4. Mit städtischen bzw. kommunalen Zuschüssen

35. Ein Beispiel für öffentliche Zuschüsse entweder aus 3. oder 4. oder in Kombination und damit angepasst an das/die Projekt(e) ist das christliche Kinder- und Jugendwerk Die Arche, das mit der EAD verbunden ist. [14]

36. Die evangelikale Arche erhielt 2019 staatliche Zuschüsse in Höhe von 718.012,53 €. Das waren 5,78% der Gesamteinnahmen. [15]

37. 2018 beliefen sich die öffentlichen Zuschüsse auf 2,95% der Gesamteinnahmen und betrugen 399.478,20 Euro. [16] 2017 beliefen sich die öffentlichen Zuschüsse auf 2,63% und betrugen 297.966,77 Euro. [17]

38. D.h. die öffentlichen Zuschüsse wurden von Jahr zu Jahr erhöht. Ebenso werden auch Grundschulen/Schulen (private Träger:innen), die der Arche nahestehen oder in Kooperation mit ihr gegründet wurden, staatlich bezuschusst und damit subventioniert. [18]

39. Das ist aus vielen Gründen problematisch, auch weil so die Trennung von Staat und Kirche/Religion unterlaufen wird, außerdem zeigt sich hier (ich wiederhole mich)

40. das Versagen und die Ignoranz von linken, von antiautoritären, von autonomen und von anarchistischen Organisationen/Einzelpersonen/Strukturen. Sie haben es nämlich nicht geschafft

41. „a) ausreichend aufzuklären über die schädigende und antiemanzipatorische Wirkung von evangelikaler Ideologie/Glaubensgrundsätze und dass sich hinter den vermeintlich humanitären Projekten stets die Absicht von Missionierung verbirgt und

42. b) Projekte aufzubauen, um diesen Rattenfänger:innen des christlich fundamentalen Spektrums etwas entgegenzuhalten, damit Menschen bzw. Kinder- und Jugendliche in prekären Lebens- und Wohnsituationen nicht nur profitieren,

43. sondern auch bewusst auswählen können und damit die Möglichkeit haben evangelikale Angebote auszuschlagen und christliche Fundis so sehen zu können, wie sie tatsachlich sind und nicht durch die Brille von Dankbarkeit, Notwendigkeit und Prekariat.“

44. Dies waren nur einige Beispiele, die verdeutlichen sollen, dass es auch öffentliche Gelder sind mit denen evangelikale Projekte und Organisationen bezuschusst werden, dass mit öffentlichen Mitteln Misogynie z.B. oder Transfeindlichkeit subventioniert werden,

45. dass mit öffentlichen (staatlichen, kommunalen) Zuschüssen evangelikale Projekte, „Werke“, Initiativen aufgewertet werden und damit die gesamte Struktur oder das Netzwerk der EAD z.B.

46. Gleichzeitig stellen diese Projekte/Initiativen/Vereine sicher, dass der gesellschaftliche Status Quo erhalten bleibt und gegenwärtige Verhältnisse nicht infrage gestellt werden.

47. Was ein durchaus lohnenswerter Effekt für eine kapitalistische Gesellschaft ist, während dabei gleichzeitig so getan werden kann, als könne etwas Gutes dabei herauskommen, das auf evangelikaler Ideologie und dem Missionierungsgedanken basiert.

48. Da mag sich so manch Eine:r stolz und zufrieden auf die Schulter klopfen im Angesicht von so viel Humanität für finanziell verarmte Menschen, für ungewollt Schwangere … .

49. Doch alle, die sich ausreichend mit der menschenverachtenden Ideologie von Evangelikalen und christlichen Fundis befasst haben, mit dem Druck, dem Zwang, dem autoritären Charakter … wissen es besser.

50. Sie wissen, was dahinter steckt und wer es nicht weiß, beginne mit Teil 1 und arbeite sich durch.

Teil 10

Evangelikale und christliche Fundis Teil 8

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7

Dieser Beitrag (Teil 8) steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

1. Hier beginnt Teil 8 (Lektion 5) der kritischen Auseinandersetzung mit den Evangelikalen der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) und mit christlichen Fundis im Allgemeinen, bei denen seit der Corona-Pandemie Stück für Stück die Maske gefallen ist.

2. Der letzte Thread (Teil 7)

3. endete mit dem ehemaligen Generalsekretär der EAD Hartmut Steeb und mit dessen Verbindungen u.a. zu Demo für Alle (DfA).

4. Das Eulemagazin schrieb über erst jüngst über Steeb folgendes: „Deutlicher auf die Seite der Verschwörungsideologen und Rechtsradikalen ist hingegen Hartmut Steeb gekippt,(…)“, [1]

Text: „Deutlicher auf die Seite der Verschwörungsideologen und Rechtsradikalen ist hingegen Hartmut Steeb gekippt, der noch bis 2019 Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz war. In seinen Corona-Newslettern (ebenfalls beim Gemeindenetzwerk) arbeitet er sich an der Corona-Politik der Bundesregierung ab, weist seine Leser:innen auf verschwörungsideologische sowie rechtsradikale Medien und Akteur:innen hin, und ruft zur Unterzeichnung einer Petition auf, die die Novelle des Infektionsschutzgesetzes ein „Ermächtigungsgesetz“ nennt.“

[2]

5. weil er in seinen „Corona-Infos“ für das Gemeindenetzwerk auf mehr als fragwürdige Quellen zurückgegriffen hat, z.B. auf Rubikon, mehrmals auf Boris Reitschuster,

6. sowie auf Vera Lengsfeld, Eltern Stehen auf [3] und er verlinkt zum islamfeindlichen und rassistischen Blog Achse des „Guten“. [4]

7. Aber es kommt noch übler. So verweist und verlinkt Steeb in seinen Corona-Infos vom 17.11.2020 auf einen Text der zum „gründlicheren und hintergründigen Nachdenken“ anrege, so der „fromme“ Mann.

Siehe Text

[5]

8. Dabei handelte es sich um das Manuskript einer Rede, die ein gewisser Dr. med. Thomas Külken am 16. Oktober 2020 auf einer Querdenken-Demonstration in Sinsheim gehalten hat. [6]

Auf diesem Bild ist Külken auf einer Bühne von Querdenken 7261 Sinsheim zu sehen. Er hält gerade eine Rede. Im Hintergrund stehen zwei Gitarren und zwei Männer im Gespräch.

[7]

9. In dieser Rede von Külken, für die Steeb mit so viel Begeisterung wirbt, geht es um den „Krieg gegen das individuelle kritische Bewusstsein“ und um „systematische Propaganda“ … .

10. Zusammenfassend: Corona ist eine Lüge, die durch permanente Wiederholung zu einer folgenschweren Herabdämpfung des Bewusstseins geführt haben soll, also eine Art Hypnose sei, so Külken, der sich dabei auf Rudolf Steiner beruft.

11. Kurz und knapp: ich habe selten so viel Schund und Verschwörungsideologie in nur einem Text entdeckt. So tief ist Hartmut Steeb, der Mann mit den vielen Ämtern innerhalb der EAD, schon gesunken.

12. Es wird zunehmend schwieriger eine Abgrenzung zwischen Evangelikalen/christlichen Fundis, Impfgegner:innen, Coronaleugner:innen, Abtreibungsgegner:innen und CoroNazis zu erkennen. Das zeigt auch Kreuzdenken.

13. Das nachfolgende Foto ist von #dus0612.

Mehrere Männer mit blauen Sweatshirts und Kreuzdenkenaufdruck. Ein Mann trägt ein Plakat mit dem Aufdruck Jesus Christus kommt wieder www.kreuzdenken.de

14. Die Kreuzdenker(:innen) sind erkennbar an ihren blauen Sweatshirts, die über spreadshirt mit verschiedenen Rückenmotiven erhältlich sind.

Foto vom Sweatshirt mit dem Aufdruck Kreuzdenken

15. Bei Kreuzdenken handelt es sich laut eigenen Angaben um „eine spontane Initiative aktiver Christen“, die mit den „Mitmenschen über „Gott und die Welt“ ins Gespräch kommen wollen. [8]

Siehe Text.

[9]

16. Und damit sie mit ihren „Mitmenschen über Gott und die Welt“ ins Gespräch kommen, nehmen sie an Querdenken-Demonstrationen teil. Ihre Teilnahme bezeichnen sie allerdings als „Einsätze“.

17. Teilgenommen haben sie oder „Einsätze“ sie u.a. am 07.11.2020 bei der Querdenken-Demonstration in Leipzig.

18. Eine Demonstration an der auch mehrere Hunderte Neonazis teilgenommen hatten, ein Aufmarsch bei dem von „Blood and Honour“ bis Götz Kubitschek die ganze Bandbreite vertreten war. [10]

19. Damit diese Demo bzw. dieser Aufmarsch überhaupt stattfinden konnte, prügelten vermummte Neonazis den Weg frei für die wutbürgerliche Mitte, für Fundis, für Holocaustleugner:innen, extreme Rechte, Coronaleugner:innen, für Hippies … , die Luftballons dabei hatten und sangen.

20. Teilgenommen haben die christlichen Kreuzdenker:innen auch an einer Demonstration am 21.11.2020 in Bochum, organisiert von Querdenken 234, an der auch die Bruderschaft Deutschland teilgenommen hat. [11]

Foto zeigt eine Gruppe Demonstrant:innen mit Jacken mit der Aufschrift Bruderschaft Deutschland. Das Foto bestätigt ihre Anwesenheit bei der Demonstration in Bochum.

[11]

21. Kreuzdenken mobilisiert trotz Verbot nach Berlin (31.12.2020) und hat keine Probleme damit gemeinsam mit Abschaum zu demonstrieren in deren QDTelegramm-Gruppen aufgefordert wird „Listen von Menschen“ zu erstellen, mit denen „angefangen“ werden sollte.

Siehe Text und zwar hier: https://twitter.com/00schneemann/status/1337720348704432132

[12]

Bild

[12]

22. Auch der ehemalige Leiter des Opus Dei organisierte am 25.07.2020 eine Partykundgebung gegen die Maßnahmen zum Schutz vor Corona in München. Die nachfolgenden Videos stammten von https://twitter.com/annewild_muc/status/1287103885883080704

23. Am selben Tag war eine coronaleugnende „Grundrechte-Demonstration“ in München um 20 Uhr angekündigt worden, für die „Freiheit Grundrechte Selbstbestimmung“ warb. Hinter der Webseite steckt Dr. med. Josef J. Dohrenbusch aus München,

24. der, siehe da, 2007 Leiter des Münchner Opus Dei Zentrums war. Mehr dazu hier:

25. Hier unten im Bild der Allgemeinmediziner und Betriebsarzt „Dr. med.“ Josef Dohrenbusch, der bereits am 02.05.2020 auf der ersten „Coronalrebellen“Demonstration in München eine Rede gehalten hat. [13]

Foto von Josef F. Dohrenbusch in Arztkittel und weißer Hose auf einer CoroNazi-Demo in München.

26. Auch im Juli 2020 sprach der „fromme“ Medizinmann auf einer Demonstration der Initiative „Eltern für gesunde und glückliche Kinder in Bayern.“ [14]

27. Josef Dohrenbusch ist aber nicht nur bei Coronaleugner:innen sehr beliebt, sondern auch bei Abtreibungsgegner:innen, denn in seiner Praxis empfiehlt er 1000plus bzw. Pro Femina e.V., die er bereits seit Jahren unterstützt. [15]

Siehe Text.

28. Wie ich schon schrieb, es wird zunehmend schwiergier eine Abgrenzung zwischen Evangelikalen, christlichen Fundis, Impfgegner:innen, Abtreibungsgegner:innen, Coronaleugner:innen und CoroNazis vornehmen zu können,

29. selbst für den geübten Blick.

30. Die Corona-Pandemie hat nämlich das beschleunigt was ohnehin früher oder später abzusehen war und zeigt nun wie unter einem Brennglas was in dieser Gesellschaft falsch läuft, zeigt die Verfehlungen dieser kapitalistischen Gesellschaft,

31. beschleunigt Radikalisierungen, während Teile dieser Gesellschaft sich mit einem Lockdown angefreundet oder diesen gefordert haben, um sich selbst zu schützen, aber in der Zwischenzeit werden Bündnisse geschmiedet,

32. gehen die letzten Hemmungen verloren vor Neonazis, vor Gewalt, vor der Reichsflagge, vor der Verharmlosung der Shoah und vor Antisemitismus, vor Geschichtsrevisionismus und vor Verschwörungsideolog:innen.

33. Es ist davon auszugehen, dass mit zunehmender Dauer der Pandemie diese Bündnisse, auch wenn sie sich gelegentlich zanken und zerlegen,

34. ein Teil dieser geschmiedeten Allianzen und Strukturen nicht nur erhalten bleiben, sondern sich ausdehnen werden und trotz ihres Charakters als positiv erachtet werden.

35. Ich beobachtete in meiner TL via Twitter erst vor wenigen Tagen eine Werbung für Spenden für die evangelikale Arche, die mit der EAD verbunden ist, und die kam nicht aus dem christlich fundamentalen Spektrum.

36. Und das weil Die Arche Kinder und Jugendliche „aus sozial benachteiligten Verhältnissen[16] an 30 Standorten [17] in den Mittelpunkt stellt und sie versorgt, die,

38. Auch hier zeigt sich Versagen und Ignoranz nämlich die von linken, von antiautoritären, von autonomen und von anarchistischen Organisationen/Einzelpersonen/Strukturen, die es nicht geschafft haben

39. a) ausreichend aufzuklären über die schädigende und antiemanzipatorische Wirkung von evangelikaler Ideologie/Glaubensgrundsätze und dass sich hinter den vermeintlich humanitären Projekten stets die Absicht von Missionierung verbirgt und

40. b) Projekte aufzubauen, um diesen Rattenfänger:innen des christlich fundamentalen Spektrums etwas entgegenzuhalten, damit Menschen bzw. Kinder- und Jugendliche in prekären Lebens- und Wohnsituationen nicht nur profitieren,

41. sondern auch bewusst auswählen können und damit die Möglichkeit haben evangelikale Angebote auszuschlagen und christliche Fundis so sehen zu können, wie sie tatsachlich sind und nicht durch die Brille von Dankbarkeit, Notwendigkeit und Prekariat.

42. Da der Thread schon so weit fortgeschritten ist, endet hier der letzte Teil der kleinen Serie über Evangelikale der EAD und über christliche Fundis. Bisher ging es um Kreationismus und Wissenschaftsfeindlichkeit,

43. es ging um LGBTQ-Feindlichkeit, um Konversionsbehandlungen, um den autoritären Charakter, um bibeltreue Lesarten, um Druck, um Zwang, Kontrolle und Gehorsam, um das Netzwerk, um Misogynie und Antifeminismus

44. und es ging um die antidemokratische/antiemanzipatorische Haltung von Evangelikalen und christlichen Fundis und um ihre Bestrebungen einen autoritären religiösen Staat aufzubauen

45. und es ging auch um die Scharnierfunktion auf dem Weg nach rechtsaußen.

Evangelikale und christliche Fundis Teil 7

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6

Teil 7

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1. Über Evangelikale und über die Evangelische Allianz Deutschland (EAD), die zu den christlichen Fundis gehören, gäbe es noch sehr viel mehr zu sagen.

2. Doch in dieser Lektion (Teil 7 Lektion 4) möchte ich mich auf die Frage konzentrieren, ob christliche Fundis/Evangelikale überhaupt demokratiefähig sind bzw. sein können.

3. Zumal die Glaubensgrundsätze und Äußerungen der EAD oder anderer christlicher Fundamentalist:innen hätten längst die allgemeine und kritische Aufmerksamkeit erlangen müssen.

4. Zu den Glaubensgrundsätzen der EAD gehört Absatz 7. Dieser besagt: „(…) Sie [die Bibel] ist von Gottes Geist eingegeben, zuverlässig und höchste Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung“.

Die gesamte „Glaubensbasis der Evangelischen Allianz vom 2. September 1846, überarbeitet 2018. Sie kann hier nachgelesen werden: https://www.ead.de/ueber-uns/

[1]

5. Ich erinnere an die Weiterverbreitung folgender Ansichten (Martin Mosebach: Die Bibel steht über der Verfassung (ideaschweiz.ch, vom 27.03.2018) [2] oder idea via facebook (Ulrich Parzany, Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen, vom 06.12.2017) [3]

Text: IDEAO Schriftsteller Mosebach „Die Bibel steht über der Verfassung“. Danach folgt ein Foto von Mosebach und weiterer Text. „Der Schriftsteller Martin Mosebach. Fotot: Hagen Schnauss. Wetzlar (idea) – Die Bibel steht über der Verfassung. Davon ist der Schriftsteller Martin Mosebach (Frankfurt am Main) überzeugt. Der Katholik ist Autor des Buches „Die 21. Reise ins Land der …“

Screenshot von einem Eintrag von idea bei facebook: „idea 6.12.2017 „Mann muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Bitte, bekennt euch öffentlich!“ Dazu ruft der Leiter des Netzwerk Bibel und Bekenntnis, Ulrich Parzany, anlässlich des Streits um die Segnung gleichgeschlechtlicher Partner in den evangelischen Landeskirchen auf. IDEA.DE Parzany: Trotz öffentlichen Drucks an biblischen Positionen festhalten“

6. Erinnere an den Vorsitzenden der Initiative Pontifex Benno Schwaderlapp der erklärte, dass jede Reform unmittelbar auf Evangelisation zielen müsse und damit die Durchdringung aller Lebensbereiche und Lebenssituationen durch das Evangelium meinte. [4]

Screenshot eines längeren Textauszugs, der hier https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/Die-notwendige-Reform-heisst-Neuevangelisierung;art4874,205078 gelesen werden kann.

7. Zu den Zielen des Opus Dei, eine klerikalfaschistische Organisation, gehören alle „Wege der Erde, alle Stände, alle Berufe, alle rechtschaffenen menschlichen Aufgaben“ zu Wegen Gottes zu machen. [5]

8. Also ein „konsequent christliches Leben von Menschen aller Berufe und sozialer Schichten in der Alltags- und Arbeitswelt“. [6]

9. Um diese Ziele zu erreichen schreibt das Opus Dei den Mitgliedern alles vor. Wann sie schlafen, wann sie essen, welche Bücher, welche Filme gesehen werden dürfen. Theater- und Konzertbesuche sind verboten und es herrscht eine strenge Geschlechtertrennung. …[7]

10. In einem Vergleich schnitt Opus Dei noch schlechter/übler/demokratiefeindlicher ab als Scientology und das will schon was heißen. [8]

Längerer Textauszug über das Ergebnis eines Vergleichs zwischen Scientology und Opus Dei. Der Verfasser Dr. Schmidt-Salomon, kommt zu dem Ergebnis, dass Opus Dei noch schlimmer ist als Scientology. Nachzulesen ist der gesamte Text hier: http://www.schmidt-salomon.de/scientopus.htm

Das Testergebnis als Tabelle mit den Kategorien Testkategorie, Scientology, Opus Dei.
Die Ergebnisse 1. Gründer: Scientology (Sc) 8 Punkte, Opus Dei (OD) 10 Punkte
2. Lehre: Sc 10 Punkte, OD 10 Punkte
3. Mitglieder: Sc 5 Punkte, OD 5 Punkte
4. Interne Struktur: Sc 6 Punkte, OD 10 Punkte,
5. Einfluss auf die Gesellschaft: Sc 3 Punkte, OD 5 Punkte
Endergebnis: Sc 32 Punkte, DO 30 Punkte.
Darunter steht von mir folgende Bemerkung: „Den Leser:innen dieser Zeilen möchte ich nicht vorenthalten, dass Dr. Schmidt-Salomon zu den Erstunterzeichner:innen des rechten Appells für freie Debattenräume gehörte.“

11. Bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. liest sich das so: „stellt darum die Rechte Gottes und die Weitergabe des unverkürzten geoffenbarten Glaubens an die erste Stelle“. [9]

12. Wenn also der christliche Glauben, seine Botschaft in bibeltreuer Lesart, höchste Autorität besitzt, dann bedeutet das,

13. dass eine Schrift, die aus altem und neuem Testament besteht und deren Erzählungen aus dem AT schon 1500 bis 1000 v.u.Z. oder v. Chr. mündlich weitergegeben wurden, also dessen Botschaften/Erzählungen/Mythologien, zur höchsten Autorität erklärt werden.

14. Dabei soll das NT etwa 150 n.u.Z. oder n.Chr. in seinem Umfang fertiggestellt worden sein. [10] Allerdings gibt es über den Zeitraum an dem an der Bibel geschrieben wurde unterschiedliche Angaben.

15. Die Bibel gilt der EAD als höchste Autorität. Eine Schrift, die aus vielen Schriften und Erzählungen besteht, die mind. 1.870 Jahre alt sind. Mindestens. Es ist eine Schrift, deren Fertigstellung im Mittelmeerraum in die Epoche der Antike fällt.

16. Eine Zeit in der z.B. Karthago (heute ein Vorort von Tunis) zerstört wurde und der verbleibende Rest im römischen Imperium unterging. Eine Zeit der Imperien und Kaiser, eine Epoche in der es nur Herrscher und Beherrschte gegeben hat.

17. Natürlich gab es im antiken Griechenland bereits erste Ansätze einer Demokratie, die sog. Athener Demokratie, die 338 v.u.Z. bzw. v.Chr. mit der Eroberung durch Alexander („den Großen“) endete. [11]

18. Von diesem ersten Ansatz von Demokratie konnten Sklav:innen und Frauen allerdings nicht partizipieren, sie waren ausgeschlossen.

19. Als die Bibel fertiggestellt wurde, lagen die ersten Ansätze der Athener Demokratie im antiken Griechenland Jahrhunderte in der Vergangenheit zurück, viele Erfindungen waren noch nicht gemacht und viele Gedanken noch nicht gedacht, niedergeschrieben oder gar gesagt.

20. Und auf eine solche Schrift beziehen sich Evangelikale/christliche Fundis wortgetreu und kritiklos und bei genauerer Betrachtung lässt sich festhalten,

21. dass diese Gruppierungen/ Organisationen/ Vereinigungen/“Werke“, die sich einer Autorität untergeordnet haben, einen autoritären religiösen Staat, einen Gottesstaat oder einen klerikalfaschistischen Staat anstreben.

22. Diese Gruppierungen/Organisationen/Kirchengemeinden/“Werke“ missionieren mit der Absicht anderen ihren Glauben, ihre Überzeugungen und ihre Ideologie aufzuzwingen, die das im Grundgesetz verbürgte Recht haben sich ihre Religion aussuchen

23. und frei ausüben zu können oder eben keiner anzugehören.

24. Diese christlich-fundamentalen Gruppierungen üben Einfluss aus, betätigen sich als politische Akteur:innen und sie sind gut vernetzt. Bei manchen Vereinen/Organisationen, die z.B. vorgeben auf der Basis der katholischen Soziallehre zu agieren, stellt sich die Frage,

25. ob diese unter christliche Fundis einzuordnen sind oder es sich um strammrechte Vereine handelt, wie z.B. der Verein Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg e.V. (IfGW).

26. Für die von der IfGW herausgegebene Publikation „Die Neue Ordnung“ schreibt zum Beispiel auch Felix Dirsch. Der katholische Theologe und Politikwissenschaftler ist nicht nur Autor mehrerer Bücher,

27. sondern publizierte für die Sezession, für Criticón, für die Junge Freiheit, für „Neue Ordnung“ (Dvorak-Stocker, Ares Verlag), … und ist Mitglied des Vereins OMCT-Tempelritterorden e.V., bzw. Ordo Militiae Crucis Templi Tempelritterorden e.V.

28. Ein ökumenischer, weltlicher Laienorden, der es sich u.a. zum Ziel gesetzt hat nach dem Vorbild der historischen Templer, Menschen in unruhigen Zeiten Geleitschutz zu geben. [12]

Screenshot von der Webseite des Tempelritterordens e.V.

29. Zu den Ordensbrüdern gehört auch Klaus Kelle, der wie Jürgen Liminski vom Opus Dei für die Junge Freiheit schreibt, und der in regelmäßigen Abständen die rechte Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz organisiert.

30. In diesem Jahr war Dr. Johannes Hartl, Initiator des evangelikalen Spektaktels „Deutschland Betet gemeinsam“ als Referent der 5. VV angekündigt, nahm aber nicht teil. [Quelle] Johannes Hartl ist 1. Vorsitzender des Gebetshaus Augsburg.

31. Inka Hammond, die noch im Oktober 2020 dazu aufgerufen hatte Christ:innen sollten nicht negativ über den US-Präsidenten Donald Trump reden, gehört im übrigen auch zum Gebetshaus Augsburg.

Siehe Text.

32. Im Gebetshaus Augsburg finden seit neuestem auch Gebetsabende der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) statt.

Siehe Text.

[13]

33. Womit „wir“ wieder bei d. EAD angekommen sind, deren Mitglieder Verbindungen zur Junge Freiheit und zur Bibliothek des Konservatismus (BdK) unterhalten, d. Europäische Bürgerinitiative „Einer von Uns“ unterstützten, + deren Organisationen eine Scharnierfunktion einnehmen oder

34. als Brückenkopf nach rechts bis rechtsaußen fungieren. In diesem Zusammenhang möchte ich an die Rechtschreibresolution Gutes Deutsch (2010) erinnern, die nicht nur von idea unterstützt wurde,

35. sondern auch von Dieter Stein (Junge Freiheit), von der Weltanschauungsgemeinschaft Bund für Gotterkenntnis, vom antisemitischen Ahriman-Verlag, vom Grabert

36. und vom Hohenrain-Verlag, von der Gesellschaft für freie Publizistik (GfP), … sowie der vorbestraften Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck vom Collegium Humanum. (Hier der Beleg: archive.is/zZRF0)

37. Zum Abschluss dieses Threads möchte ich die Frage, ob christliche Fundis/Evangelikale überhaupt demokratiefähig sind bzw. sein können mit einem eindeutigen NEIN beantworten und auf Hartmut Steeb und seine enge Verbindungen zu Demo für Alle (DfA),

38. dem Sammelbecken extremer Rechter und Neonazis, verweisen. Womit „wir“ auf das letzte Thema und den letzten Thread, der in die Welt der CoroNazis und „Verschwurbler:innen“ führen wird, zusteuern.

Das Frauenbild von Evangelikalen und christlichen Fundis – Teil 6

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5

Teil 6

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt der 6. Thread und damit Lektion 3 zum Thema Misogynie von Evangelikalen/christlichen Fundis am Beispiel der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD).

ERF-Medien, eine Organisation oder laut Eigenbezeichnung ein „Werk“ der EAD, beschäftigte sich ausführlich mit der Stellung der Frau in der Bibel und was es bedeutet Frau oder Mann zu sein. [1]

Hier wird die Frau bei bibeltreuer Lesart und unter Bezug auf zahlreiche Fundstellen in der Bibel als „Ergänzung des Mannes“ beschrieben.

Allerdings soll sich mit dem „Sündenfall“ das Verhältnis der beiden Geschlechter, die stets nur als Beziehung oder Paar betrachtet werden und niemals als Individuen, verändert haben.

Gott soll nach dem „Sündenfall“ festgelegt haben, dass die Frau zum Manne hingezogen werde, „aber er wird über dich herrschen“. (1.Mose 3,16).

Daraus folge, so die Autorin Rebecca Schneebeli, dass der Mann eher dazu neige, eine aktive Tätigkeit auszuüben, bei der er sich profilieren könne. „Die Frau wird dagegen eher Kraft und Energie in gute Beziehungen stecken“.

Trotz zahlreicher Bibelstellen, die aussagekräftiger nicht sein könnten, wie diese hier zum Beispiel [2]

Zitat: Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, so wie ihr euch dem Herrn unterordnet. 23 Denn der Mann steht über der Frau, so wie Christus über der Gemeinde steht. Christus als dem Haupt verdankt die Gemeinde, die sein Leib ist, ihre Rettung. 24 Wie nun die Gemeinde Christus untergeordnet ist, so müssen auch die Frauen sich ihren Männern in allem unterordnen. 25

kommt die Schreiberin zu dem Schluss, dass Männer eine große Verantwortung für ihre Frauen hätten, der Text von Epheser 5,22 allerdings keine Grundlage sei die Unterdrückung von Frauen zu rechtfertigen.

Offensichtlich schreibt sie es sich schön, denn in der Realität sieht es doch so aus, dass der ehemalige Generalsekretär der EAD Hartmut Steeb 2016 verkündet hatte „Jungen müssen darauf vorbereitet werden, dass sie später Väter sein können.

Und junge Mädchen dürfen, sollen, müssen auch darauf vorbereitet werden, dass und wie sie später Mütter sein können. Anders geht es nicht. Das ist jedenfalls natürlich und nachhaltig und für unser Gemeinwohl unerlässlich.[3]

Text: Wir brauchen eine Bildungsoffensive für Ehe und Familie, für die Übernahme nachhaltiger Verantwortung für die künftigen Generationen, als ein Ja zu Kindern. Kindern und Juggelndlichen dürfen, nein sollen, in der Schule die sogenannten stereotypen Rollenverteilungen nicht ausgetrieben werden, sondern Jungen müssen darauf vorbereitet werden, dass sie später Väter sein können. Und junge Mädchen dürfen, sollen, müssen auch darauf vorbereitet werden, dass und wie sie später Mütter sein können. Anders geht es nicht. Das ist jedenfalls natürlich und nachhaltig und für unser Gemeinwohl unerlässlich. Wir brauchen eine gesunde Zukunft, auch fürs Musterländle. Darum stehen wir hier! Ich danke Ihnen!

Die Frau, als Zuchtsau, als Brutkasten, als Reproduktionsautomat. Denn das ist ihre Kernkompetenz laut Birgit Kelle (Abtreibungsgegnerin, Antifeministin und „neu“rechts einzuordnen), der vom Informationsdienst der evangelischen Allianz, kurz idea,

viele Plattformen in Form von Interviews für die hauseigene Webseite oder auf dem hauseigenen Kanal ideaHeute bei Youtube zur Weiterverbreitung zur Verfügung gestellt wurden.

Auch bei ERF-Medien durfte Kelle ihren Antifeminismus, ihre Misogynie weiter verbreiten und auch über den evangelikalen Fontis-Verlag. Hier durfte sie schwafeln, dass selbst die untalentierteste Frau immer noch schöpferisch sein könne, nämlich durch Reproduktion. [4]

Übersetzung: Selbst wenn sie nichts kann, so kann sie doch immer noch Kinder gebären. WTF!

Text: Die Kernkompetenz von Frauen Stein des Anstoßes ist im Kern aber immer der gleich: Alles, was wir mit typischer Weiblichkeit assoziieren, macht sich verdächtig. Dass Frauen schön sind, manchmal schwach, weich. Sexuell anziehend, begehrenswert. Dass sie Mütter sind, häuslich. Sorgend. Empfangend. All diese Begriffe, die feministischen Brechreiz auslösen, sind in Bildern nicht mehr gerne gesehen. Kernkompetenz weiblich ist übrigens „Leben schenken“. Was für ein Machtpotential! Selbst die untalentierteste Frau kann immer noch schöpferisch sein, indem sie in ihrem Körper neues Leben schafft.

Wer schon einmal in der christlichen Frauenzeitschrift Lydia geblättert hat, konnte feststellen, dass Frauen wie Kinder dargestellt werden.

Der Lydia Verlag gehört seit Anfang 2000 zu Gerth Medien, die ihrerseits wiederum der SCM Verlagsgruppe angeschlossen sind. SCM, also die Stiftung Christlicher Medien, gehören zu den Organisationen, die der EAD nahestehen.

Die Zeitschrift Lydia vermittelt ein Frauenbild, dass Frauen als Ehefrauen, als Mütter, als Töchter darstellt, die sanft und geduldig sind, sich verständnisvoll unterordnen, gezeichnet von „körperlicher Schwäche“ „ähnlich bei Kindern, Kranken und älteren Menschen“. [5]

Text: „Das „schwächere“ Geschlecht Manchmal wurde der Ausdruck das „schwächere Geschlecht“ (siehe 1. Petrus 3,7) missverstanden und benutzt, um den Wert der Frau anzugreifen. Aber wer Petrus´ Text aufmerksam liest, merkt, dass dies weder seiner Absicht noch seiner Meinung entspricht. In Vers 7 richtet sich Petrus an Ehemänner, die Christen sind, und sagt ihnen: Es gibt keine Rechtfertigung für Missbrauch oder Missachtung. Stattdessen sollen sie ihre Frauen lieben. Das griechische Wort für „schwach“ bezieht sich auf körperliche Schwäche (ähnlich wie bei Kindern, Kranken und älteren Menschen). Es geht nicht um moralische oder geistige Mängel. In diesem Punkt widerspricht Petrus ganz klar dem damaligen Standpunkt der Griechen und Römer, die Frauen in jeder Hinsicht für „schwächer“ als Männer hielten. ... https://www.lydia.net/liebe-partnerschaft/mein-ehe-experiment-51/

Hier könnte mensch anmerken, dass dieses Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen ist und das stimmt, allerdings trägt der gesamte Text, als Artikel kann dieser Schund unmöglich bezeichnet werden,

die Überschrift: „Mein Ehe Experiment. Wie ich lernte, meinen Mann und seine Worte zu achten“. [6]

In diesem Text schreibt die Verfasserin außerdem, dass der Mann in den sich verliebt habe, der Leiter sei und der Initiator. Sie beschreibt hier eine sich unterordnende Frau. WTF!

Egal welche Texte ich bisher bei Lydia gelesen haben, sie waren alle insofern gleich, als dass die Texte kindlich-naiv formuliert, fast schon einfältig verfasst worden waren

und sich genau an diese Leserinnen wenden, damit diese zum Beispiel lernen können, wie sie aus dem „Frust mit der Schwiegermutter eine wertvolle Lebensschule“ gewinnen. [7]

Am Besten bringt es allerdings eine Zeichnung auf den Punkt, die idea in ihrer Sonderausgabe anlässlich des 40 jährigen Bestehens 2019 veröffentlicht hat. [8]

Ein Mann steigt auf eine Leiter und hält einem Adler, dessen Krallen wie zum Gebet verschränkt sind, die Bibel entgegen. Zu den Füßen des Adlers sitzt eine Frau auf einem Schemel. Sie hat ihre Augen geschlossen und ihre Hände sind gefaltet. Sie nimmt sehr wenig Platz ein und wirkt inaktiv.

Der aktive Mann in Bewegung mit den geöffneten Augen vs. die sitzende, passive, wartende Frau mit den geschlossenen Augen und den zum Gebet gefalteten Händen.

Aber die Frau in der Zeichnung hat noch Glück, denn sie darf ihre Haare schneiden lassen und farbige Beinkleider tragen. Das ist nicht in allen evangelikalen/Gemeinden oder bei christlichen Fundis, die nicht der EAD angeschlossen sind, so.

Bei der Brüderbewegung bzw. den geschlossenen Gruppen existieren zahlreiche Vorschriften. In den geschlossenen Gruppen herrscht nämlich Geschlechtertrennung und Frauen dürfen genau wie die Kinder nicht an den Predigten der gottesdienstähnlichen Zusammenkünften teilnehmen.

Außerdem existiert ein Dresscode für die christlich sittsame Frau. Manche Gemeinden verbieten Hosen für Frauen und fordern lange hochgesteckte Frisuren oder den Knoten und das alles basierend auf den klaren Aussagen der Bibel zur Kleidung der Frau.

Sehr viele Bibelfundstellen, die hier keinen Platz finden. Sie können allerdings https://www.evangeliums.net/fragen/frage_die_kleidung_der_frau_aus_biblischer_sicht.html nachgelesen werden.

[9]

Die Hausgemeinde bzw. die christliche Gemeinschaft Krumau sieht lange Haare bei Frauen vor, geschlechtsspezifische Kleidung, weder enge noch kurze Hosen, schlichte und dezente Aufdrucke und hochgeschlossene Blusen bei Frauen.

Kann hier: https://hausgemeinde.wordpress.com/kleider-reden-lauter-als-uns-lieb-ist/ nachgelesen werden und zwar unter Nicht versus Sondern. Es ist leider zu viel Text, um diesen hier einzubinden. Sorry.

[10]

Ein noch viel eingeschränktereres Bild von Frauen vermittelt der Christliche Gemeinde-Dienst (CGD) in Pforzheim, der vom Verein zur Förderung christlicher Werke und Gemeinden e.V. getragen wird.

Die Glaubensbekenntnisse für die CGD wurden von Lothar Gassmann von der Evangelischen Notgemeinschaft in Deutschland e.V., kurz ENID, die 2017 aufgelöst wurde, verfasst.

Für die oben genannte CGD gibt es von Lothar Gassmann 2017 einen Beitrag mit dem Titel: „Gott kleidete sie! Widersteht den schamlosen Modetrends! Von Gertrud Wasserzug“ und wählte dafür folgendes Bild: [11]

Siehe Text.

Dabei greift er auf ein Foto zurück, dass entweder zu einer Zeit entstanden ist, also es noch keine Automobile gegeben hat oder eine Gemeinschaft abbildet, deren Mobilität nur mit Pferd und Kutsche gegeben ist.

Noch einmal das erwähnte Foto, daneben folgender Text: „Es muss uns auffallen, dass Gott, der weise Schöpfer, jede Seiner Kreaturen bekleidet hat, so dass sie geschützt sind und ausgerüstet für das Leben gerade dort, wo sie beheimatet sind. Nur der Mensch wird nackt und bloß geboren und braucht Kleidung, die ihn vor Kälte oder Hitze schützt. Warum hat Gott gerade für den Menschen, Seine höchste Schöpfung, so wenig gesorgt? Das ist eine berechtigte Frage – die Antwort steht in der Bibel, dem Wort Gottes.“

Sowohl die Frauen als auch die Kinder tragen Hauben und nur die Kinder bzw. Mädchen tragen blau oder altrosa. Die erwachsenen Frauen scheinen offensichtlich nichts von fröhlichen und auffälligen Farben zu halten.

Lothar Gassmann (EniD) schrieb dazu Zitat: „Der Triumph der Mode ist die Bloßstellung der Frau, so dass sie zum Köder der Sünde wird.

Die Geschichte lehrt uns, dass ein Volk immer dem Untergang geweiht war, wenn seine Frauen sich öffentlich entkleideten oder sich in Männerkleidern gefielen.

Die Bibel sagt grundlegend für alle Zeiten: „Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem Herrn, deinem Gott, ein Gräuel.“ 5. Mose 22, 5. Lies auch 1. Tim. 2,9 und 1. Petrus 3,3-5!

Zur bibelgemäßen Haartracht und Kopfbedeckung der Frau lies 1. Korinther 11,1-16.

Anbei ein Screenshot mit einem Ausschnitt. [12]

Textauszug von hier: https://christlicher-gemeinde-dienst.de/gott-kleidete-sie-widersteht-den-schamlosen-modetrends-von-dr-gertrud-wasserzug/ die letzten 6 Abschnitte.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass besagter Text aus dem Jahr 2017 stammt und damit gerade einmal 3 Jahre alt ist und

dass der aufgelöste und 1996 aus dem Vereinsregister gelöschte Verein sich aus Mitgliedern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusammengesetzt hat. [13]

Screenshot von Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland: https://www.wikiwand.com/de/Evangelische_Notgemeinschaft_in_Deutschland

Das apabiz beschrieb 1996 die Verbindungen, die von ENID zur Deutschen National Zeitung reichten, sich Europäischen Ärzteaktion (EÄA) erstreckte und die Autor:innen von MUT, Criticon oder der Junge Freiheit (JF) zu ENiD gehörten. [14]

Eintrag des apabiz über die Evangelische Notgemeinschaft in Deutschland als Screenshot. https://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/ENiD.htm

Darüberhinaus war EniD Mitglied der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in der Evangelischen Kirche, die ihrer wiederum Teil oder Mitglied der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG) ist.

Die IKBG existiert nach wie vor und besteht aus Vorstandsmitgliedern (Pastor Ulrich Rüß, Andreas Späth, Jürgen Schlicksupp, Pfarrer Gaston Nogrady), einer theologischen Komission, der u.a. auch Edith Düsing angehört, sowie Mitgliedern, Freunden

und engen Verbindungen, die sich nach Südafrika, Dänemark, Niederlande, Korea, Schweiz, Norwegen … erstrecken.

Und allüberall in diesen Verbindungen/Organisationen/Vereinigungen/Gemeinden weht der Geist der „christlich sittsamen Frau“.

Einer Frau, die keine eigenen Bedürfnisse kennt und kennen soll, die sexuell nur am Ehemann interessiert ist bzw. es zu sein hat und keine eigene sexuelle Identität ausgebildet hat, die unterwürfig und demütig ist und sich stets angemessen kleidet und zurückhaltend verhält.

Wir schreiben das Jahr 2020 bzw. fast 2021 und es wird Zeit christlichen Fundis zu denen auch die EAD gehört das Fürchten zu lehren und das Patriarchat zu zerstören.

Kritische Auseinandersetzung mit der EAD – Teil 5

Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4

Teil 5

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Hier beginnt Teil 5 von Lektion 3. In diesem Teil geht es um den Druck den Evangelikale/christliche Fundis am Beispiel der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) auf Gemeindemitglieder ausüben,

und damit um eine wesentliche Funktion von Organisationen, Vereinen, Gemeinden und Angeboten, die zum Netzwerk der EAD gehören. Auch sie erzeugen Druck, Zwang und Kontrolle und sichern die Abschottung, um

zu gewährleisten, dass keine Angebote oder Hilfe von „Außenstehenden“ angenommen werden können.

Doch zunächst ein unvollständiger Überblick über das Netzwerk der EAD, die sich selbst ein Netzwerk von „ Evangelisch-reformatorisch gesinnte(n) Christen aus den verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften[1] beschreibt.

Zum Netzwerk gehört als geistiges Leitungsgremium der Hauptvorstand, plus 16 „selbständige Werke der Evangelischen Allianz“, [2]

Screenshot mit den Selbständigen Werken in der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD). Nachzulesen auf der EAD unter Struktur.

210 verbundene Werke, die auf der Basis der Evangelischen Allianz arbeiten, [3] darunter Abtreibungsgegner:innen (Die Birke), die Apostolische Kirche Deutschland e.V. oder z.B. die „Deutsche Indianer Pionier Mission“…,

Screenshot mit den Organisationen, die mit der EAD verbunden sind. Nachzulesen auf der Webseite der EAD unter Struktur.

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Screenshot mit den Organisationen, die mit der EAD verbunden sind

und 142 Organisationen/Vereine, die zu den „nahestehenden Werke, Kirchen und Verbände“ gehören, [4] darunter z.B. der Bundesverband Lebensrecht (BVL), kaleb oder die Heilsarmee,

Screenshots mit den Organisationen, die der EAD nahestehen
Nachzulesen auf der Webseite der EAD unter Struktur.

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Ortsallianzen, in ca. 1.000 Orten, an denen aktive Allianzgruppen bestehen. [5]

Die in den Screenshots aufgeführten Stiftungen, Vereine, Verbände … sind wiederum ihrerseits gut vernetzt, so dass nicht alle evangelikale/EAD-nahen Organisationen aufgeführt sind.

Perlenschatz e.V., eine vermeintliche Zufluchtsstätte für muslimische Frauen, wird z.B. nicht genannt, ebensowenig TeenSTAR, die Kurse und Workshops für Kinder und Jugendliche anbieten.

Gleichzeitig ist die EAD bzw. das Netzwerk der EAD ein Sammelbecken unterschiedlicher evangelikaler Strömungen.

So gehören zum ausgedehnten Netzwerk u.a. die Anskar Kirche, der Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden oder wie am Beispiel Wetzlar zu sehen ist die evangelisch freikirchliche Gemeinden der Baptisten, der Brüdergemeinde und einer methodistischen Gemeinde.

In Marburg z.B. gehört die Gemeinschaft der Siebten-Tags-Adventisten Marburg zur Allianz Marburg und die Selbständig Evangelisch-Lutherische Kirche Marburg, kurz SELK Marburg.

All diese Gemeinden sind ihrerseits wiederum gut vernetzt und die angeschlossenen Vereine und Projekte üben zusätzlichen Druck aus,

denn das riesige Netzwerk umfasst Verlage, Publikationen, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Sozialarbeit/Jugendarbeit, Eheberatung, Familienbetreuung, Schulen, Kitas, sog. Schwangerschafts“beratungs“stellen und vieles mehr.

Von hier gehen die gar nicht so „frohen“ Botschaften aus, manipulative und missionarische Absichten, Druck, Zwang, Kontrolle und wie gesagt sie dienen auch der Abschottung. Während sie gleichzeitig als Problemlöser:innen dargestellt werden.

Womit ich wieder bei den Handreichungen für christliche Gemeinden zum „Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen“ angekommen bin.

Screenshot vom Cover der Publikation „Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen“ – Eine Handreichung für christliche Gemeinden herausgegeben von der EAD

[6]

In dieser Publikation wird deutlich, wie die EAD und die angeschlossenen und verbundenen Organisationen oder Werke, wie sie es nennen, das Verbot von Konversionstherapie unterlaufen bzw. zeigen die Handreichungen auch wo das Gesetz nicht greift.

Unter „Herausforderung für die Verkündigung“ wird das aufgeführt was nach wie vor möglich ist.

Screenshot aus der Publikation – Abschnitt „Herausforderung für die Verkündigung“

I. Die Äußerung Homosexualität ist Sünde als biblische Glaubensüberzeugung darf weiterhin verkündet werden, so steht es dort.
Es bleibt also bei der Ausübung von Druck und es bleibt beim Zwang heterosexuell sein zu müssen. MÜSSEN.

II. „Persönliche Lebenszeugnisse, in denen Menschen von ihrem Weg einer Veränderung erzählen, oder davon berichten, dass sie trotz nicht-gelebter Homosexualität erfüllt leben, sind im Rahmen des Gottesdienstes zulässig.“

Es bleibt also weiterhin beim Druck und beim Zwang heterosexuell sein zu müssen. MÜSSEN.

III. „Auch Literatur über Erfahrungsberichte sind z. B. auf Büchertischen erlaubt, sofern darin nicht für konkrete Dienste oder Einrichtungen zur Veränderung oder Unterdrückung der Sexualität geworben wird.“

IV. Beratungen müssen ergebnisoffen sein. Wer sich schon einmal mit Abtreibungsgegner:innen befasst hat, weiß was mit „ergebnisoffen“ gemeint ist, nämlich Druck, Manipulation und Zwang

und das hat mit ergebnisoffen nicht das geringste zu tun und die Anforderungen an eine seriöse Beratung erfüllen sie auch nicht.

Auf seelsorgerische oder psychotherapeutische Angebote, die einen Austausch betreffen, darf hingewiesen werden. (ead.de/fileadmin/user, S. 9) D.h. es bleibt beim Druck, es bleibt beim Zwang und mit dementsprechenden „Angeboten“, die nur anders bezeichnet werden,

denn wichtig ist: es kommt auf den Gesamtkontext an, in dem eine Behandlung eingebettet ist, zu lesen auf S. 10. [7]

Siehe Text.

Daraus folgt: Es wird auch weiterhin Formen von „Konversionstherapien“ oder –behandlungen geben, sie werden nur anders benannt und anders „beworben“.

Auch die Intervention in der Jugendarbeit, der Seelsorge ist nach wie vor möglich und selbstverständlich auch das Gebet für homosexuelle/queere Kinder/Jugendliche. Auch sexualpädagogische Schulungen sind nach wie vor möglich und auch sie erhöhen den Druck.

Während sie gleichzeitig vorgeben zu „helfen“.

Die Angebote z.B. vom Weissen Kreuz, einem gemeinnützig anerkannten evangelikalem Verein mit Sitz in Kassel, die eine seelsorgerliche Begleitung und Beratung homosexueller Menschen anbieten, haben sich jedenfalls nicht geändert.

Zitat: „Wir beobachten aber auch, dass mitunter in einem Beratungsprozess homosexuelle Strebungen ab‐ und heterosexuelle zunehmen. Wir gehen davon aus, dass es sich in diesen Fällen um einen veränderten Umgang mit individuellen Gestaltungsspielräumen handelt.

Und fügen als Fußnote 5 hinzu: „d. h. die erlebte Homosexualität bestätigend und unterstützend“. Was nicht mehr als eine Fußnote ist. [8] Wie gesagt, an den Leitlinien und der Grundeinstellung hat sich nichts geändert und wird es auch nicht.

https://www.weisses-kreuz.de/dynamo/files/user_uploads/Allgemeine_Downloads/Leitlinien_WK.pdf Ist leider viel zu viel Text, um hier eingebunden zu werden.

Alles was an Manipulation, an Zwang, an Druck oder auch an Sanktionen existierte und an vermeintlich „ergebnissoffenen Beratungen“ hat sich nicht geändert. Es wird nur anders bezeichnet.

Für die Betroffenen ist darum kein Trost und keine Besserung in Sicht, nur ein Ausstieg kann das ändern und der konsequente Bruch.

Anmerkung: Mit Teil 6 Lektion 4 geht es weiter und zwar mit Misogynie. Danach geht es um die Fragen, wie halten sie es mit der Demokratie und wie stehen sie zu Corona und zum Impfen.

Teil 6

Kritische Auseinandersetzung mit der EAD – Teil 4

Teil 1
Teil 2
Teil 3

Teil 4

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

In der Auseinandersetzung mit Evangelikalen/christlichen Fundis und der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) ging es bisher um Kreationismus und um Wissenschaftsfeindlichkeit, es ging um Bibeltreue, um den autoritären Charakter und um die Ablehnung/Feindseligkeit von inter- und transgeschlechtlichen Menschen und damit auch um Ausschluss, Ausgrenzung und Diskriminierung.

In dieser Lektion, nämlich der 3., geht es um die LGBTQ-feindlichkeit, um Druck, um Zwang und um das Ausmaß dessen, sowie um die Funktionen des Netzwerks von Evangelikalen/christlichen Fundis am Beispiel der EAD. Los geht’s!

Der christliche Gott soll also 2 Menschen geschaffen haben, einen Mann und eine Frau, die nicht nur cisgeschlechtlich sind und sein müssen, sondern auch heterosexuell.

2017 hat sich die EAD in einer Stellungnahme über Homosexualität und Ehe geäußert.

6. Zur Homosexualität steht hier folgendes: „Die in der Bibel beschriebene homosexuelle Praxis ist mit dem Willen Gottes und damit dem biblischen Ethos unvereinbar (3. Mose 18, 22; 20, 13; Römer 1, 24 – 27; 1. Korinther 6, 9; 1. Timotheus 1, 10).[1]

Das evangelikale Institut für Ethik und Werte im mittelhessischen Gießen, verbreitet zum Thema Homosexualität eine 30seitige Schrift von Michael Kotsch.

Unter Bezug auf zahlreiche Bibelstellen steht hier in fettgedruckter Schrift: „(…)Gott selbst sich in allen Phasen seiner Heilsgeschichte von homosexuellen Beziehungen distanziert und (…)“. Siehe Screenshot unten. [2]

Nachzulesen hier: https://www.ethikinstitut.de/datenbank/beziehung/homosexualitaet/ auf S. 35 am Ende der Seite. Dabei geht es um diesen Teil: Praktizierte Homosexualität wird darüber hinaus aber vor allem von Christen abgelehnt, weil Gott selbst sich in allen Phasen seiner Heilsgeschichte von homosexuellen Beziehungen distanziert und sie als menschliche Fehlorientierung verurteilt. Zu Recht nennt Thomas Schirrmacher die Homosexualität in der Bibel als Kennzeichen einer gottfernen Gesellschaft. „Massenhafte Homosexualität ist in der Bibel praktisch immer das Kennzeichen einer untergehenden, das heißt gerichtsreifen und kurz vor der Bestrafung Gottes stehenden Gesellschaft.“

Diese grundlegende Ablehnung von allen queeren Menschen/Kindern/Jugendlichen, also LGBTQs, weil diese sündhaft wären, was in vielen Texten nachzulesen ist, sowie der Druck, der auf die Betroffenen ausgeübt wird, muß als geradezu unerträglich verstanden werden.

1Und so ist es auch kein Wunder, wenn Betroffene in einen Konflikt geraten, verzweifelt sind, mit sich selbst, ihrer sexuellen Ausrichtung hadern und diese ändern wollen, um Gott, der Gemeinde und der Familie zu gefallen.

Die EAD, Evangelikale/christliche Fundis, präferieren die „Konversionsbehandlung“. Zwar ist Konversionstherapie mittlerweile verboten, aber das Verbot kann durchaus unterlaufen werden.

Wie das geht, das steht in der 20 seitigen Handreichung für christliche Gemeinden, die die EAD als pdf auf ihrer Webseite verlinkt. [3]

Cover von der erwähnten Publikation „Gesetz zum Schutz vor Konversionbehandlungen“ Eine Handreichung für christliche Gemeinden“.

Diese Schrift vergrößert allerdings den Druck und den Zwang, weil gläubige, bibeltreue Christ:innen sich stets an der „Ehe als gute Stiftung Gottes“ orientieren müssen, so ist dort zu lesen. Sie MÜSSEN. [4]

Nachzulesen hier: https://www.ead.de/fileadmin/user_upload/2020_Konversionstherapie.pdf auf S. 17

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass das Bundesgesundheitsministerium ganz offiziell und ungeniert auf ihrer Webseite eine unkommentierte Stellungnahme der EAD aus dem Jahr 2019 veröffentlicht. D. komplette Link ist in der Grafik unten zu sehen und belegt die Angaben. [5]

Bild

Bevor ich an dieser Stelle fortfahre, möchte ich einen Umweg machen und mich dem Thema „Druck und Zwang“ bei christlichen Fundis/Evangelikalen widmen. Jeder:m, d. es schon einmal mit „Bibeltreuen“ zu hatte, dürfte das alles bekannt sein.

Der ganze Alltag, dein ganzes Menschsein ist dem Glauben gewidmet“, erklärte 2018 ein Aussteiger aus einer Freikirche. „Ein Druck wird aufgebaut durch einen Gott, der permanent da ist und einen beobachtet.“

Es ging immer um alles richtig und alles falsch in meinem Leben, um die Angriffe des Teufels und um Gottgefälligkeit“. [6]

2014 berichteten zwei ausgestiegene Frauen von einem Leben in einem gefährlichen Milieu und meinten damit das evangelikale Milieu. Kein Kind könne sich frei entwickeln, über alles müsse Rechenschaft abgelegt werden und das schlechte Gewissen sei permanenter Begleiter. [7]

Der Druck und das nicht nur bei Homosexualität wird nicht nur durch den permanent beobachtenden Gott erzeugt, sondern auch durch soziale Kontrolle durch die jeweilige Gemeinde und durch die Familie und das in einem unerträglichen Ausmaß.

Das kann z.B. so weit gehen, dass ein Chef die Taschen seiner Angestellten heimlich durchsucht, Kinder ihre Eltern bespitzeln oder Gemeindemitglieder sich gegenseitig belauschen. Kontrolle. Überall. Rund um die Uhr.

Immer dann wenn Menschen nicht den „göttlichen oder biblischen“ Erwartungen entsprechen, wenn sie nicht denken, was sie denken sollen, wenn sie das sehen, was sie nicht sehen sollen, wenn sie sich nicht so verhalten wie es sollen, entweder weil sie es nicht wollen oder können, bricht die geballte Ladung Feindseligkeit bis Hass aus den sonst so frommen Menschen heraus.

Denn die Freundschaft, die vermeintliche Humanität, eben alles aber auch wirklich alles was Evangelikale/christliche Fundis tun, sagen, für was sie sich einsetzen, basiert auf dem christlichen Glauben bzw. aus der Bibel und ihren Missionierungsabsichten,

also Menschen dazu zu bringen so zu sein und an das zu glauben, was ihre Glaubensgrundsätze bzw. ihre Ideologie ihnen vorschreiben. Wenn sie keinen Erfolg sehen und nichts bewirken können, dann fällt die „fromme“ Fassade von ihnen ab.

Und was dann zum Ausdruck kommt, stimmt nicht mit dem Bild überein, das sie von sich vermitteln wollen.

2020 berichtete ein Aussteiger, wie er mit Kursen versucht hat seine Homosexualität zu ändern und daran fast zerbrochen ist. [8]

Auszug aus einem Artikel aus Bremen 2: „Viele Menschen in evangelikalen Freikirchen richten ihr gesamtes Leben an ihrem Glauben aus und folgen strengen konservativen Regeln. Das kann schwere Folgen haben: Als Bastian Melcher bemerkte, dass er schwul ist, war das ein Tabubruch für seine Gemeinde. Mit Kursen hat er versucht, seine Homosexualität zu ändern – und ist daran fast zerbrochen. Als Bastian Melcher gerade 20 Jahre alt war, veränderte sich sein ganzes Leben. Er war Mitglied einer Freikirche, hatte viele Jahre ein sehr frommes Leben geführt. Doch dann zog er einen Schlussstrich – und stieg aus der Kirche aus. Weil mir immer gesagt wurde, Gott könne das ändern, hat sich ein gewaltiger Druck aufgebaut. Bastian Melcher Denn Bastian Melcher war nicht nur sehr gläubig, sondern auch homosexuell. Ein Tabu in seiner Gemeinde. "Weil mir immer gesagt wurde, Gott könne das ändern, hat sich ein gewaltiger Druck aufgebaut. Ich habe mich selbst gehasst und bin an mir verzweifelt", sagt er heute

Auch er berichtete vom Druck „Weil mir immer gesagt wurde, Gott könne das ändern, hat sich ein gewaltiger Druck aufgebaut“. [9]

Dieser Druck wird auch durch ein überdimensionales und einflussnehmendes Netzwerk, das kaum zu durchschauen ist, erzeugt. Um dieses Netzwerk geht es im nächsten Abschnitt von Lektion 3.

Teil 5

Kritische Auseinandersetzung mit der EAD – Teil 3

Teil 1
Teil 2

Dieser Beitrag steht mit allen Grafiken und Screenshots im Archiv zur Verfügung

Teil 3 der kritischen Auseinandersetzung mit den Evangelikalen und der Evangelischen Allianz Deutschland (EAD) beginnt und damit Lektion 2: Das binäre Menschenbild von Evangelikalen und christlichen Fundis.

Laut christlichem Schöpfungsmythos oder der Schöpfungsgeschichte schuf Gott „ … den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib. (1. Mose 2.7) (1. Mose 2.22) (Matthäus 19.4) (Epheser 4.24).[1]

der Glaubensbasis der EAD (Absatz 2) vom 2.9.1846, 2018 überarbeitet, steht dazu folgendes: „Der Mensch besitzt als Ebenbild Gottes eine unverwechselbare Würde. Er ist als Mann und Frau geschaffen. Er ist durch Sünde und Schuld von Gott getrennt.[2]

Daraus folgt zwangsläufig, dass es Menschen gibt, die nicht als Ebenbild Gottes gesehen werden und die laut Glaubensbasis/Ideologie keine unverwechselbare Würde besitzen. Das sind nämlich alle nicht binären, trans- und intergeschlechtlichen Menschen.

Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) am Sitz des Bundestages *DEA ist identisch mit EAD* oder der „Cheflobbyist der Evangelikalen

Da die Verlinkung ins Leere führt, wurde ein Screenshot von der Internetsuche gemacht. Text im Screenshot: www.idea.de > nachrichten > frei-kirchen> seite ... Frei-/Kirchen - idea Uwe Heimowski: Neuer „Cheflobbyist der Evangelikalen. Die Deutsche Evangelische Allianz bekommt einen neuen Beauftragten am Sitz des Bundestages …

Uwe Heimowski schloss sich 2019 dem Vatikan an, der im Rahmen der Bildungskongregation ein Papier veröffentlicht hatte mit dem Titel: „Als Mann und Frau schuf er sie“.

Heimowski begrüßte in einem Gespräch mit „idea die Kritik des Papiers an der Genderideologie. Es entspreche der Schöpfungsordnung Gottes, dass er die Menschen als Mann und Frau erschaffen habe. Damit sei die Vorstellung, dass man sein Geschlecht nach Belieben wählen könne, nicht vereinbar.[3]

Während „Genderideologie“ abgelehnt wurde, wurde „Genderforschung“ als Erforschung der Benachteiligung von Frauen definiert, der Heimowski zumindest eine gewisse „Wichtigkeit“ einräumte. (Screenshot des gesamten Textes)

Screenshot eines längeren Textes, der hier nachgelesen werden kann: https://akref.ead.de/akref-nachrichten/2019/11062019-vatikan-genderideologie-widerspricht-dem-glauben-und-der-vernunft/. Dieser Screenshot belegt alle Angaben im Thread. Insbesondere geht es um folgenden Abschnitt: „Evangelische Allianz: Gott hat die Menschen als Mann und Frau erschaffen. Der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz des Deutschen Bundestages und der Bundesregierung, Uwe Heimowski (Berlin), begrüßte gegenüber idea die kritik des Papiers an der Genderideologie. Es entspreche der Schöpfungsordnung Gottes, dass er die Menschen als Mann und Frau erschaffen habe. Damit sei die Vorstellung, dass man sein Geschlecht nach Belieben wählen könne, nicht vereinbar. Es sei aber wichtig, nach den Ursachen für die Benachteiligung von Frauen zu forschen und sie zu bekämpfen.“

[4]

Transgeschlechtlichkeit führt die Evangelische Allianz auf „Geschlechterdysphorie“ zurück. Mittlerweile sei es ein „Trend“ geworden sich einer geschlechtsangleichenden Operation zu unterziehen. [5]

Die Evangelische Allianz Wien organisierte dafür eigens im Februar 2020 eine Vortragsveranstaltung mit dem Soziologieprofessor Dr. Mark Regnerus, der bereits einschlägig aufgefallen ist: en.wikipedia.org/wiki/Mark_Regn

Der Vortrag von Regnerus trug den Titel: „The Unsettled and Unsettling Science of Gender Identity“ oder „Die unruhige und beunruhigende Wissenschaft der Geschlechtsidentität“.

Berichtet wurde über die bevorstehende Veranstaltung unter dem Titel: „Geschlechtsumwandlung – der neueste Trendnachzulesen hier und erinnert an Beiträge, wie sie in der EMMA zu lesen sind.

Die 2017 von US-amerikanischen Evangelikalen verfasste Nashville-Erklärung geht noch sehr viel weiter. Sie erklärt sogar die Befürwortung, was sowohl Akzeptanz als auch Support einschließt, einer „Transgender-Ideologie“ als sündhaft und ebenso Homosexualität. [6]

Text: „Artikel 10 Wir bekräftigen, dass es sündhaft ist, homosexuelle Unmoral oder Transgender-Ideologie zu befürworten und dass die Befürwortung eine wesentliche Entfernung von christlicher Treue und christlichem Zeugnis bedeutet. Wir lehnen ab, dass die Befürwortung von homosexueller Unmoral und Transgender-Ideologie eine Sache moralischer Freiheit sein soll und dass treue Christen damit genauso übereinstimmen könnten wie es andere ablehnen.“

Der Evangelikale Berthold Schwarz, der als Hochschuldozent für Systematische Theologie an der FTH Gießen (Freie Theologischen Hochschule) tätig ist und der Freien Evangelischen Gemeinde in Gießen angehört, die der Evangelischen Allianz angeschlossen ist, [7]

Foto von Dr. Berthold Schwarz vom Kollegium der FTH Gießen, Hochschuldozent für Systematische Theologie

[8]

bewerte die Nashville-Erklärung positiv. [9]

Er sagte auf Anfrage des christlichen Medienmagazins Pro: „Es ist sehr zu begrüßen, dass es das Ziel das Manifestes ist, den Ortsgemeinden christlich-ethische Klarheit anzubieten in einem Zeitalter, in dem immer mehr Verwirrung über einige der grundlegendsten Fragen des Menschseins und des Zusammenlebens herrscht“. [10]

Stefanie Seibels 7seitiger Text mit dem Titel: Transsexualität – Versuch einer ethischen Orientierungshilfe, der vom Institut für Ethik und Werte in Gießen verbreitet wird, bringt es auf den Punkt, den ich salopp übersetze bzw. dechiffriere.

~Macht eine Therapie, statt einer geschlechtsangleichenden Operation, dann könnt Ihr auch Eure biologische Identität annehmen! ~ [11]

Screenshot, der einen Auszug aus dem Text von Stefanie Seibel enthält. Der Text steht unter https://www.ethikinstitut.de/datenbank/beziehung/ der Verlinkung „Transsexualität“ als pdf zur Verfügung. Es ist leider zu viel Text, um diesen hier einzubinden. Sorry.

Um transfeindliche Ansichten nicht unnötigerweise weiterzuverbreiten, wurde auf weitere Beispiele und Textfundstücke verzichtet.

Es gibt zahlreiche verabscheuungswürdige transfeindliche Texte beim Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) oder auch bei anderen Organisationen/Vereinigungen.

In Lektion 3 geht es um die LGBTQ-feindlichkeit, um Druck und Zwang und um das Ausmaß dessen und um die Funktion des Netzwerks von Evangelikalen/christlichen Fundis.

Teil 4